Bestandteile der Tunnelausstattung der Bagger. Aufgrund des kurzen Hecks des ECR145EL eignet sich die Maschine gut für Projekte mit engen Platzverhältnissen. Diese Kompaktheit des ECR145EL in der Tunnelversion war einer der Gründe, warum sich Implenia-Bauführer Dieter Lange für die Maschine entschieden hat. »In Stuttgart habe ich den Bagger bei den Arbeiten im Albvorlandtunnel kennen und schätzen gelernt. Er war für uns der einzige, der auf dieser speziellen Baustelle in Frage kam.«
Alles abgestimmt
Dank geringem Schwenkradius und kompaktem Ausleger kann der ECR145EL im engen Schacht manövriert werden. Der Tunnelschwenkarm verfügt über eine 2 x 45°-Schwenklagerung.
ausführung hat das Unternehmen Schöller Special Machines (SSM) vorgenommen. Dort hat man sich auf Sonderfertigungen spezialisiert und zählt sich zu den Weltmarktführern des Bereichs. SSM hat die Bagger durch den Umbau verstärkt und mit speziellen Hydraulikzylindern deren Lebensdauer verlängert. Schutzeinrichtungen für Stützschildzylinder, verstärkter Kettenablaufschutz und Rammschutz sowie eine Feuerlöschanlage sind zusätzliche
Durch den kurzen Arm ist es möglich, das Profil des Stollens von oben nach unten zu profilieren. Und mit seinen vergleichsweisen geringen 18 t Gesamtgewicht lässt sich der Bagger leicht in den Schacht hinein und heraus heben. Polier Martin Tiepner weißt noch auf einen weiteren Vorteil hin: »Man benötigt, um solche Maschinen anzuheben, in der Regel ein Dreier- oder Vierer-Gehänge und ein Joch, damit man die Kabine nicht zusammendrückt. Dass der Volvo ECR145EL nur eine Huböse hat, ist ideal.« Besonderes Augenmerk richtete Dieter Lange auf den Hammer. Denn nur wenn Bagger und Anbauwerkzeuge harmonieren, kommen die Arbeiten voran. Der Hammer EHB13BA, mit dem der Bagger ausgerüstet wurde, erfüllt alle Erwartungen. »Der Fels ist mit hartem Sandstein versetzt. Da muss der Hammer richtig Power haben«, betont t Dieter Lange.
»In Stuttgart habe ich den ECR145EL bei den Arbeiten im Albvorlandtunnel kennen und schätzen gelernt. Er war für uns der einzige, der auf dieser speziellen Baustelle in Frage kam.« Dieter Lange, Bergbauingenieur und Bauführer Implenia
Liebherr-Components fertigt bisher größtes Hauptlager für Tunnelbohrmaschinen LIEBHERR – Mit einem Hauptlager für Shanghai Tunnel Engineering (STEC),
einem chinesischen Systemanbieter für Tunnelbohrmaschinen (TBM), erreicht Liebherr die nächste Dimension im Tunnelbau. Mit seinen fast 8 m Durchmesser und 44 t Gewicht ist die Rollendrehverbindung ein echtes Schwergewicht und wird in einer der größten Tunnelbohrmaschinen eingesetzt. Zudem ist das Lager das bisher größte, von Liebherr produzierte TBM-Hauptlager seiner Art. enn ein Hauptlager so viel wiegt wie 44 Kleinwa gen auf einmal, dann muss es auch einiges leisten können. Eingesetzt im Bohrkopf einer TBM, hilft es, einen Tunnel zu bohren, der etwa die Höhe eines sechsstöcki gen Hauses hat. Dies ist möglich dank seiner Doppel rollen in der Tragbahn, der extrem präzisen Innenverzah nung sowie den 20 Ritzeln, die das Lager am Innenring antreiben. Liebherr hat bereits mehrere Projekte mit STEC rea lisiert. Neben dem Hauptlager stellt Liebherr auch das Erektorlager für die Tunnelbohrmaschine her. Mit 7,3 m Durchmesser und 5,7 t Gewicht wirkt es zwar im Ver gleich nicht ganz so groß, hat aber dennoch eine wichtige Funktion im Tunnelbau. Es sitzt hinter dem Bohrkopf und
LIEBHERR
W
Das Großwälzlager wird konserviert, damit es in China in einwandfreiem Zustand ankommt.
Halte- und Tragring werden passgenau übereinandergelegt. sorgt dafür, dass während des Tunnelbaus Fertigele mente aus Beton ringsum an die Wand gesetzt werden. Die Betonelemente haben in erster Linie die Aufgabe, den Tunnel abzusichern. Im zweitem Schritt stützt sich die TBM an diesen Betonelementen ab, um Vorschub zu generieren. Der entstehende 8 km lange Tunnel soll mit einer Höhe von 15,5 m in Foshan in Südchina künftig ermöglichen, dass auf zwei übereinanderliegenden Fahrbahnen Fahrzeuge in je drei Spuren hin und t zurückfahren können.
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