Aktuell
Brenner
Viadukte werden saniert
Pfons-Brenner
Bauvertrag gekündigt Im Abschnitt Pfons-Brenner, dem größten BBT-Baulos auf österreichischem Staatsgebiet, stehen die Arbeiten seit Oktober still. Wegen Streitigkeiten mit der Bietergemeinschaft hat die BBT SE den Bauvertrag gekündigt und plant eine Neuausschreibung. Vieles deutet darauf hin, dass der Brennerbasistunnel erst 2037 und mit hohen Mehrkosten fertiggestellt wird. Auch die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Günther Platter (Tirol) verlangen „rasch Klarheit“ und einen „konkreten Zeitplan, wie es weitergeht“, um das Jahrhundertbauwerk innerhalb dieses Jahrzehnts zu realisieren. Der BBT-Vorstand will demnächst bei gleichbleibenden Kosten ein optimiertes Projekt und einen Bauzeitplan vorlegen. Überlegt wird, das Baulos aufzuteilen, indem das Baulos H41 Richtung Süden erweitert und/oder der Tunnel von Südtiroler Seite Richtung Norden vorgetrieben wird.
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Erker 12/20
Wipptal
Wann öffnen die Skigebiete?
© Kottersteger
Vor kurzem hat der Verwaltungsrat der Brennerautobahn AG die aufwendige Sanierung der Viadukte Pontigl 1 und Pontigl 2 beschlossen. Es handelt sich dabei um zwei Kunstbauten wenige Kilometer vor der Brennergrenze, die ein Teilstück der Autobahn stützen. Die beiden Viadukte auf 1.200 m Meereshöhe müssen sowohl dem hohen Verkehrsaufkommen als auch den widrigen Klimabedingungen und dem unvermeidlichen Einsatz von Streusalz gegen Eisbildung standhalten. Die Kosten sind mit 24 Millionen Euro veranschlagt. Neuigkeiten gibt es auch in Bezug auf die Mautzahlung. Der Vollzugsausschuss der Brennerautobahngesellschaft hat die Investition von etwa einer Million Euro beschlossen, um die Mautautomaten an das Internetnetz anzuschließen. Dadurch werden künftig Probleme in Zusammenhang mit Insolvenzen und Kommissionen vermieden und Contactless-Zahlungen mit allen europäischen Karten ermöglicht.
Für die Skigebiete ist die Situation derzeit alles andere als rosig. In der ersten Dezember-Woche sollte die neue Skisaison losgehen, doch dieser Termin hat sich inzwischen zerschlagen. Ende November hat zwar die Staat-Regionen-Konferenz die Sicherheitsprotokolle genehmigt, eine Öffnung vor Weihnachten ist derzeit allerdings mehr als fraglich. Die italienische Regierung fordert sogar ein europäisches Skiurlaubsverbot in den Weihnachtsferien, mehrere Regierungen erwägen eine verpflichtende Quarantäne für Rückkehrer aus dem Skiurlaub. Der Erker hat sich bei den Betreibern der Wipptaler Skigebiete umgehört, wie sie mit dieser Unsicherheit umgehen. RATSCHINGS-JAUFEN: „WIR WARTEN AUF KONKRETE INFORMATIONEN“ Die derzeitige Situation sei „ein Wahnsinn“, so Markus Haller vom Skigebiet Ratschings-Jaufen. Derzeit sei ein baldiger Beginn der Skisaison alles andere als fix, die Aussagen der Politik dazu sehr vage. „Fast jeden Tag kommen neue Verordnungen und Bestimmungen, die uns die Arbeit nicht leichter machen“, so Markus Haller. „Die Vertreter der Seilbahnverbände machen derzeit Druck auf Rom und versuchen alles, dass wir zu Weihnachten den Skibetrieb aufnehmen können.“
Mit Anfang Dezember rechne mittlerweile schon niemand mehr. Dabei sei das Skifahren selber ja sehr sicher, schwieriger sei das „Drumherum“, vor allem bei den Skihütten und Gastronomiebetrieben. Die Aussagen der Politik seien sehr vage. „Aber wenn Ministerpräsident Conte die Italiener bereits aufgefordert hat, zu Weihnachten zu Hause zu bleiben und im engsten Familienkreis zu feiern, sagt das schon viel über die Pläne der Regierung aus“, so Haller. „Wir brauchen wenigstens einen Anhaltspunkt für unsere weiteren Planungen.“ Sobald die Temperaturen fallen, werden auf jeden Fall die Beschneiungsanlagen in Betrieb gehen. „Das muss jetzt passieren, egal wie entschieden wird – da können wir nicht warten“, so Haller. „Das einzige, was wir im Moment genau wissen: Wir warten sehnsüchtig auf genauere Informationen der Politik, weil mit dem Skibetrieb einfach vieles steht und fällt, u. a. Gastronomie, Skischule und Skiverleih. „Aber in der Politik hat sich nichts geändert: Zuerst gibt es große Versprechungen, der Rest geht dann wesentlich langsamer.“ ROSSKOPF: „WIR MACHEN UNS BEREIT“ „Wir hoffen, den Skibetrieb am Rosskopf in der zweiten Dezemberhälfte aufnehmen zu können, auch wenn wir noch keinen definitiven Bescheid vom Land erhalten haben“, so Paul Eisendle auf Nachfrage des Erker.