ART OF SUMMER 2020

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S O M M E R W E LT E N

LEBENSART

M A N U FA K T U R E N

ART OF

ART OF SUMMER

SUMMER

ISSUE

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W F I N T E R N AT I O N A L A G , S E I D E N G A S S E 1 3 , 8 0 0 1 Z Ü R I C H , S C H W E I Z . U I D N U M B E R : C H E - 3 3 0 . 6 3 0 . 7 1 0 . A L L R I G H T S R E S E R V E D . W W W. W O R L D S F I N E S T. C O M


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See you in December

Discover Art of Snow

wellbeing .116 the chedi spa, interview .120 trehs naturkosmetik .122 art of friends .128 impressum

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art of summer

CONTENT

.04

keith sonnier

art .04

architecture matteo thun  .14 manufakturen tom walser  .26 feuerring  .30 culinary art Stefan wiesner  .36 vendôme j. wissler  .42 käfer goes green  .46 art of finance swisspartners  .48

.30 art of biking nox cycles  .78 interview: nino schurter  .82 laax bike resort  .86 lenzerheide bike kingdom  .90 priva alpine lodge  .92 kronthaler achensee  .94 .14

spotlight peter sagan  .93 polartec-castelli  .93 eco beachwear inaska, puraclothing, lahco  .110 mymarini, neumühle  ..

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Keith Sonnier during the Flocked Car Project, commissioned by, collector, Larry Warsh, 2016. © Caterina Verde

KEITH SONNIER

Baden im Licht Sonnier – was für ein klingender Name. Lousiana, Cajun, Mardi Gras. Ohne diesen multikulturellen Hintergrund wäre dieser aussergewöhnliche Künstler kaum zu verstehen. In Lousiana spricht man heute noch französisch, respektive Cajun. Ein ausserordentlicher kultureller Mix. Der Mardi Gras ist die französische Variante des Karnevals oder der Fasnacht, mit köstlichen Speisen, Umzügen und extravaganten Verkleidungen, von der katholischen Kirche eingeführt, um die heidnischen Saturnalien, ausgelassene Feste, zu unterbinden. Fügt man nun noch das subtropische Klima Louisianas mit seinen Sümpfen, dem Mississippi Delta, artenreicher Flora und Fauna hinzu, erahnt man, wo und wie Keith Sonnier aufgewachsen ist. Gezeichnet von einem bewegten Leben, und nicht mehr so redegewandt wie in seinen aktivsten Tagen, geht der bald 80-jährige Künstler in unserem kurzen, fast spirituellen Telefon-Interview genau dorthin zurück, wo er herkam: Louisiana. Sonnier. «The landscape and its light was important for my inspiration.» Seine Grossmutter hat hier noch die ursprüngliche alte Methode des Heilens

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ausgeübt – was bis heute einen tiefen Eindruck hinterlassen hat. Er begleitete sie manchmal zu Behandlungen. Sonnier: «Until today it was one of the most impressing performances I’ve ever seen. She was an inspiration for all my life.» Aus dieser Natur-Welt mit einer die Fantasie anregenden Kultur trat er hinaus – und landete zunächst in Paris. Keith Sonnier gehört zu den wenigen amerikanischen Künstlern, welche in der Folge in Europa fast mehr Anerkennung erfuhren als im Heimatland. «Es war für mich in Europa fast einfacher, meine Kunst umzusetzen, da die gelernten Kunsthandwerker mich ganz selbstverständlich in der Umsetzung (zB von gebogenen Neonröhren) unterstützten.»

Von zu Hause mitgenommen hatte er auch seine kulinarische Ader. Teilweise muss er in seinem Studio in New York ganze Künstlergruppen hervorragend bekocht haben. Matta Clark und Lynda Benglis gehörten zu seinen Begleitern. Die bereits arrivierten Künstler Donald Judd und Dan Flavin gesellten sich hinzu. Nach seinem Abschluss an der Rutgers University experimentierte er mit Latex, Satin und anderen Materialien. 1968 dann die ersten Experimente mit Licht. Er nutzte Kupferrohre als Schablone und ging nun über die reinen Minimalisten hinaus. Er sponn Linien, Bögen und Kurven mit Neonröhren, nutzte die lineare Qualität von Neonlicht, um mit Licht und

Bound Saw Palm | Sagaponack Blatt Series | 2004 | Neon, Draht und Trafo © Caterina Verde Courtesy of the Artist

© Peter Baracchi

Dann kam der Schritt nach New York, das bis heute zu seiner zweiten Heimat wurde. Welch Kontrast – eine befreiende, beflügelnde Erfahrung. Sonnier: «I loved it, I felt like I had come into the world!» Neue Freunde, alle ein wenig aussergewöhnlich, neue Erfahrungen. Sonnier nahm alles auf und kreierte einzigartige, nie dagewesene Kunsformen! Die Erfahrung seiner Mutter, aus alten Stoffen etwas Neues zu erschaffen, half ihm nun in seinen Werken. Seien es abgelegte Wäschekörbe, rosa Seidenstoffe – alles wurde experimentell genutzt.

Ausstellung «Dialog III: Licht» Häusler Contemporary, Zürich

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Farbe den Raum zu be-spielen. Inspiriert von seinen Reisen nach Bali und Indien, deren farben-explosives Holi-Festival ihn zu Werken wie ‚Passage Azur‘ inspirierte. Keith Sonnier wurde Teil von ikonischen Ausstellungen wie „Eccentric Abstraction“ in der Fischbach Gallery in New York (1966) und „Live in Your Head: When Attitudes Become Form“ in der Kunsthalle Bern (1969) unter Kurator Harald Szeemann, der ihn auch an der Documenta 5 1972 wieder inszenierte. Fast gleichzeitig wurde Sonniers Werk in die bahnbrechende „Anti-Illusion“ Ausstellung des Whitney Museum of American Art aufgenommen. Die Ausstellung war die erste große Präsentation des Post-Minimalismus in einem amerikanischen Museum. 1968 begann auch die lebenslange Zusammenarbeit mit Leo Castelli (New York) und Rolf Ricke (Köln). Dessen Sammlung wurde später durch das Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz, das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und das Kunstmuseum St. Gallen erworben und bildet heute das Rückgrat der dortigen ständigen Ausstellungen. Keith Sonnier wollte aber auch grössere Räume mit Licht formen – wieder ging er einen Schritt weiter – kombinierte Licht & Architektur. Es entstand die Serie ­BA-O-BA. Sonnier: «Entdeckt hatte ich den Begriff auf einer Reise mit Matta Clark durch Haiti. Wir standen eines Abends vor einem Fischerboot, das auf diesen Namen getauft war. Der Fischer erklärte uns, dass der kreolische Begriff etwa mit «Baden im Mondlicht» übersetzt werden könnte.» BA-O-BA erreichte verschiedene Dimensionen. Sonnier verwandelte ganze Häuser und Plätze in Licht-Kunstwerke, in welchen man licht-baden konnte. Er schuf eines der wohl grössten und bis heute spektakulärsten Kunstwerke im Flughafen München: die rund 1,2 Kilometer lange Neonarbeit ‚Lightway‘. Sie wurde zwischen 1989 und 1992 realisiert und befindet sich

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auf der Verbindungsebene 03 des Terminals 1. Der Reisende taucht förmlich ein in das Licht. Sonniers Licht- und Farbenspiel wirkt sinnlich, umhüllt den Körper wie ein leichter, bunter Mantel, beflügelt die Fantasie – und reduziert wohl auch Stress. 1999 verwandelte er mit einer farbigen Fassadeninstallation das von Peter Zumthor gestaltete Kunsthaus Bregenz in ein weithin sichtbares Kunstobjekt. Drei Jahre später liess er die vom holländischen Stararchitekten Mies van Rohe entworfene Neue Nationalgalerie in Berlin mit Licht umfliessen. Bei Einbruch der Dämmerung ergab sich ein faszinierender Dialog zwischen der dunklen Stahlarchitektur und den brillant leuchtenden Neonfarben. Durch die Anbringung der Neonkonturen im Fensterbereich wurde die Transparenz der Mies-Architektur noch übersteigert. Die für die Installation gewählten Farben rot, gelb, blau, und das rechtwinklige Raster erzielten einen regelrechten Mondrian-Effekt. Keith Sonnier macht daraus für den Betrachter jedoch einen spielerischen Dialog mit Raum, Spiegelungen und Interaktionen. Auch eine der grössten, 2004 geschaffenen Lichtinstallationen am Thom Mayne’s Caltrans District 7 Building in Los Angeles, zeigt die zeitlose Eleganz und Ästhetik von Sonniers Werken. Hunderte Ausstellungen und viele Auszeichnungen folgten bis hin zum Arts and Letters Award in Art 2013. Letztlich haben auch die grossen amerikanischen Museen wie das MoMA in New York, das MOCA in Los Angeles und das Whitney Museum in New York seine Leistungen gewürdigt. In Deutschland und der Schweiz wird er durch die Galerie Häusler Contemporary repräsentiert, die ihn über 25 Jahre begleitet und erneut bis zum 14.8.20 in Zürich ausgestellt haben. Sonnier zum Schluss: «I stopped cooking, I concentrate all my energy to go on making artworks with light and wood. Artists never retire!” Baden im Licht – welch wunderbare Beschreibung seines Werkes. − D C


Lichtweg Müncher Flughafen © Uwe Seyl

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art network  BATHING IN LIGHT

Sonnier – the name speaks volumes! Louisiana, all things Cajun and Mardi Gras come to mind. Without this multicultural background it wouldn’t be possible to understand this exceptional artist. To this day the folk in Louisiana still speak either French or Cajun. An extraordinary cultural mix. The Mardi Gras is the French variation of carnival, with delectable foods, processions and extravagant costumes introduced by the Catholic Church to inhibit the boisterous pagan saturnalia of rambunctious festivals. If one were to add the sub-tropical climate of Louisiana with its swamps, the Mississippi Delta, the biodiversity of fauna and flora to the mix, then one gets an idea where and how Keith Sonnier grew up. Characterised by an eventful life and no longer as verbose as in his most active days, the almost 80-year-old artist takes us right back there from where he came, to Louisiana, in our short almost spiritual telephone interview: Sonnier. “The landscape and its light, was important for my inspiration.” His grandmother still practised the primordial method of healing used here – which has left a deep impression on him to this day. He would sometimes accompany her on treatment visits. “Until today it was one of the most impressive performances I’ve ever seen. She was an inspiration for all my life.” It was from this natural world whose culture has a way of capturing the imagination that he walked away from – and landed up in Paris to begin with. Keith Sonnier belongs to the few American artists, who subsequently experienced almost more recognition in Europe than in their homeland. “It was almost easier for me to implement my art in Europe, since the trained artisans implicitly supported me in the making of my work – especially in producing curved neon tubes.” Then there came the step that took him to New York, which has become his second home to this day. What a conspicuous contrast – a liberating, inspiring experience. “I loved it, I felt like I had come into the world!” New friends, everything a little unusual, new experiences. Sonnier took everything on board and turned it into something completely new! Also integrating into his works his mother’s expertise in repurposing old materials into something new; be it discarded laundry baskets, pink silk fabrics – everything served an experimental purpose. It was from home that he also brought with him his culinary streak. He would apparently cook for entire artist groups in his studio in New York and outstandingly at that. Gordon MattaClark and Lynda Benglis were among his companions, while Donald Judd and Dan Flavin were around too, but were older and already established in New York. After graduating from Rutgers University he experimented with latex, satin and other materials. Then in 1968 came the first experiment with light. Now going beyond pure minimalism and using copper tubing as a template, Sonnier began sketching lines, arches and curves that

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he ultimately had come into their own in glass-tubing-enclosed neon. The linear quality of neon allowed him to draw in the surrounding space with light and colour, the light and colour in turn interacting with space. His trips to Bali and India, the Holi Festival with its explosive colours of raw pigment that people smear one another with, inspired works like Dis_Play II, 1970. Keith Sonnier became part of iconic exhibitions like “Eccentric Abstraction” in the Fischbach Gallery in New York city (1966) and “Live in Your Head: When Attitudes Become Form” in the Kunsthalle Bern (1969), under curator Harald Szeemann, who worked with him again at Documenta 5 1972. At the same time Sonnier’s works were also included in the groundbreaking “Anti-Illusion” exhibition of the Whitney Museum of American Art. It was the biggest showcase ever for post-minimalism in an American museum. The year 1968 was also when the life-long collaboration with Leo Castelli (New York) and Rolf Ricke (Cologne) began. The collection that emerged from the latter was later acquired by the State Museum of Modern and Contemporary art in Vaduz, Liechtenstein, and the St. Gallen Art Museum. Today it forms the backbone of the permanent exhibitions there. However Keith Sonnier also wanted to create larger spaces with light – again he went one step further combining light & architecture and what came about was an extension of the sculptural series BA-O-BA. He came up with the name when vacationing with Gordon Matta-Clark, ­another New York artist, in a remote part of Haiti in 1969. Near their hotel was a bay with a little fishing skiff in wood with a white sail. Its fisherman told the artist he had named it “Ba-O-Ba”, a Haitian Creole phrase loosely meaning “bathing in moonlight”, since he did his fishing under the moon. BA-O-BA took many forms. Sonnier transformed en­tire buildings and squares into illuminated works of art, in which one could ‘bathe’ in the light. He created what has to be one of the largest and most spectacular works of art at Munich Airport: the

„Tears for St Francis“ Eine Lichtinstallation für die Pfarrkirche St. Franziskus in Steyr/Oberösterreich. Foto © Dietmar Tollerian



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1.2 km neon work Lightway. It came about between 1989 and 1992 and is found on Arrival Level 03 of Terminal 1. Passengers are literally immersed in the light. Sonnier’s play of light and colour excites the senses, envelopes the body like a lightweight colourful coat, spurring on the imagination – and probably also has an effect on reducing stress. In 1999 he transformed Kunsthaus Bregenz one of Europe‘s leading museums of contemporary art designed by Peter Zumthor into a kaleidoscope of light. In 2002 he had Berlin’s New National Gallery designed by Dutch star architect Mies van Rohe ‘wrapped around’ with light. With the advent of dusk a fascinating dialogue would present itself between the dark steel architecture and the brilliant luminescent neon colours. By affixing neon contours to the window area the transparency of the Mies architecture would become even more exaggerated. The colours selected for the installation, red, yellow and blue, and the rightangled grid achieved a veritable Piet Mondrian effect. However, what Keith Sonnier turns it into for the observer, is a playful con-

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versation with space, reflections and interactions. One of the largest light installations, created in 2004 for the Thom Mayne’s Caltrans District 7 Building in Los Angeles, shows the timeless elegance and aesthetics of Sonnier’s works. Hundreds of exhibitions were held and many awards were received by him until the Arts and Letters Award in Art 2013. He has ultimately also touched the hearts of the big American museums like MoMA in New York, MOCA in Los Angeles and the Whitney Museum. In Europe he is represented by Häusler Contemporary, which has been providing him with support for 25 years and will have his works exhibited in Zurich until the 14 August 2020. In conclusion, this is how Sonnier sees where he’s at: “I stopped cooking; I concentrate all my energy to go on making artworks with light and wood. Artists never retire!” Bathing in light – what a marvellous description of his work!

Words: Daniel Chardon


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Dis-Play II with videos. 2018 Dia/Dan Flavin Art Institute, Bridgehampton, NY 2018 - 2019. Foto © Caterina Verde

USA: War of the Worlds Sagaponack Blatt Series 2004 Neon, gefundene Objekte, Trafo. Foto: © Caterina Verde Courtesy of the Artist

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Gallen in globo auf einer Kunstreise zu sich ins Studio ein und bekochte uns. Für die Teilnehmer, die bis heute davon sprechen, war das eine fast mythische Erfahrung. Er nähert sich den Kulturen auch adaptiv an, in Indien arbeitete er mit Bambus, in Japan mit Holz. Seine Kunst wirkt dabei immer frisch und kommt ohne Effekthascherei aus. Seine Arbeit drückt förmlich seine Liebe zu den Menschen aus. − D C

network  CATEGORISATION & APPRAISAL BY ROLAND WÄSPE Director of the St. Gallen Art Museum (since 1989)

© Daniel Chardon

EINORDNUNG & WÜRDIGUNG DURCH ROLAND WÄSPE Direktor Kunstmuseum St. Gallen (seit 1989) Keith Sonnier fasziniert mich seit 1993, als ich hier eine Retrospektive zu ihm machen durfte. Er ist seitdem ein wichtiger Teil unserer Sammlung. Seine Kunst ist sehr auf den Mensch bezogen und bietet mit ihrer Dialogfähigkeit einen sehr direkten Einstieg. Im Unterschied zu James Turrell oder Dan Flavin, die ihre eigenen kontrollierten, perfekten Welten schufen, hatte Keith Sonnier nie Berührungsängste zur Alltagswelt. Ganz wenige können wie Keith Sonnier einen Flughafen oder ein Fussballstadion in ein grossartiges Kunstobjekt transformieren. Im Rahmen der 68er-Bewegung legte er zusammen mit anderen die Basis für New Sculpture. Er erforschte Materialien, die vorher in der Kunstwelt keine Rolle spielten. Schaumstoff, Latex, phosphoreszierendes Farbpulver, Videoprojektionen, Menschen, die performativ involviert werden. Seine Kunst bleibt immer anthropomorph, sie bezieht sich immer auf das Gegenüber, das macht sie sympathisch, nahe, auch verletzlich. Auch wenn er mit Grossformaten spielt, bleibt er intim, er bietet einen Erfahrungsraum, der die eigene Wahrnehmung öffnet, differenziert. Sein Avantgarde-Impetus ist ausgeprägt. Vielleicht hängt die Sinnlichkeit seiner Kunst auch mit Louisiana zusammen. Er ist ein begnadeter Koch. Seine Vorstellung einer reifen Avocado ist unübertroffen. Er lud einmal den Kunstverein St.

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Keith Sonnier has fascinated me since 1993, when I was invited to do a retrospective on him here. Ever since, he has been an integral part of our collection. His art very much relates to the human being and because of its ability to communicate directly, it’s easy to appreciate his art. Unlike James Turrell or Dan Flavin, who created their own controlled perfect world, Keith Sonnier never had any fear of contact with the day-to-day world. Very few artists are ca­pable of transforming an airport or a soccer stadium into a work of art. Within the framework of the movement of 1968 (École des Beaux-Arts which turned itself into a workshop for revolutionary messages) he lay down the foundation for New Sculpture together with others. He researched art materials that until then had not played any role in the world of art: Foam rubber, latex, phosphorescent paint powder, video projections and performances. His art remains anthropomorphic; it always has a connection to its source material and that is what makes it empa­thetic, close and vulnerable. Even when he experiments with large formats, there is some­ thing intimate about the outcome, providing an experience space that opens one’s own perception, and differentiates it. His avant-garde impetus is pronounced. Perhaps the sensuality of his art also has something to do with Louisiana. He is a gifted chef. His presentation of a ripe avocado is unsurpassed. He once invited the St. Gallen Art Society on an art outing to him in his studio and cooked for us. For the participants who speak of the occasion today, it was almost a mystical experience. He also has a way of approaching other cultures in a very adap­ tive manner. In India he worked with bamboo, in Japan with wood. With that being the case, his art always comes across as fresh and does very well without sensationalism. His art literally expresses his love for humanity.

Interview/Words: Daniel Chardon WWW.KUNSTMUSEUMSG.CH 9000 St.Gallen | Switzerland


BA-O-BA BERLIN, 2002. Site specific installation, Neue Nationalgalerie, Berlin. Foto © Christian Gahl

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WWW.HAEUSLER-CONTEMPORARY.COM 8006 Zürich | Switzerland

WWW.KEITHSONNIER.NET

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Š Daniel Chardon


architecture

MATTEO THUN Der Magier der Natur-Architektur Endlich hat es geklappt. Ein Tag vor der Corona-Grenzöffnung treffe ich Matteo Thun im Engadin, in Celerina. Die Anfahrt passt. Die Magie von Schneeresten, Nebelschwaden, durchbrochen von Lichtsäulen und Sonnenstrahlen verzaubert den Julierpass wie so oft in eine magische Landschaft. Gute Voraussetzungen für ein Treffen mit dem Magier der Natur-Architektur. Wir sind ihm alle schon einmal begegnet: der begnadete Gestalter entwarf auch Illy-Kaffeetassen, Swatch-Uhren, Bäder, Lampen, Möbel – und viele Hotels, Villen, Spas und Geschäftsgebäude. Die Begrüssung ist herzlich-bescheiden, quasi von Bergler zu Bergler. In der Nähe der Kirche San Gian, einem alten Kraftplatz, turnen wir für ein paar Fotos durch alte Arvenbäume, Sägemehl und Schnittholz, das Thema, das Matteo Thun seit Jahren umtreibt. In der Ruhe liegt die Kraft, umschreibt das fokussierte Interview am besten. Was ist zu Hause für Matteo Thun?  Zu Hause ist identisch mit dem Prinzip des Wohlfühlens. Man kann sich in den Bergen, in der Stadt, am Meer wohlfühlen, das kann man jetzt saisonal gestalten. Natürlich bin viel international unterwegs, besuche Kunden und Baustellen vor Ort, was sich aktuell schwierig gestaltet. Das wird sich aber in den nächsten Jahren wieder normalisieren. oben: INSTALLATION, “LA CUCINA” RIVA 1920; Cologne, 2011

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Wie habt ihr in Corona-Zeiten gearbeitet?  Videokonferenzen. Sie sind die beste aller schlechten Lösungen. In unserem Beruf generieren sie eine Effizienz unter 50%, weil man im Team und im direkten Austausch Projekte verbessert, Ideen findet und zusammenführt. Interdisziplinäre Zusammenarbeit – die Amerikander sprechen von synergetic design – funktioniert nicht am Bildschirm. Es gibt wahrscheinlich wenige Branchen, wo so viele unterschiedliche Disziplinen am selben Tisch sitzen?  Genau, das macht den Unterschied. Der Grund, dass ein Südtiroler in Mailand sitzt, ist ja kein zufälliger. Die Mailänder Schule hat sich seit den 50er Jahren darin geübt, dass Architekten, Innenarchitekten, Lichtplaner, Stilisten und Grünplaner an einem Tisch sitzen und gemeinsam Lösungen finden. Nicht wie die Amerikaner in einem iterativen Prozess, bei welchem alles hintereinander angelegt ist und jeder, wenn etwas nicht klappt, die Verantwortung auf den anderen schieben kann. Das stelle ich mir aktuell aber schwierig vor…  Ja, wir sitzen mit Abständen um einen Tisch, aber selbst der Mundschutz ist ein Störfaktor im Austausch von Informationen. Wegen der Mimik?   Genau. Ich erkenne bei einer persönlichen Begegnung sofort, ob jemand mit einer Lösung einverstanden ist oder nicht, da ich mein Gegenüber in seiner körpersprachlichen Gesamtheit erfassen kann. Wir führen seit 20 Jahren mit unseren chinesischen Partnern Conference Calls.

‘Giardino Lounge e Ristorante’ Borgo di Ascona, Switzerland. Ein ‚Vertical Garden’ aus frischen Pflanzen verbindet das Thema ‚Giardino’ innen und außen.

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architecture

Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir auch jetzt Videokonferenzen ohne Mundschutz durchführen, um wenigstens ein Minimum an physiognomischer Kommunikation retten zu können. Der Architekt ist ein Regisseur. Das ist ein subtiles Spiel mit vielen kleinen Details, das nur funktioniert, wenn ich die Reaktionen der Beteiligten richtig einschätzen kann. Die Lehrer von Matteo Thun?  Oskar Kokoschka hat mich die Kunst des Sehens und der Konzentration auf das Wesentliche gelehrt. Sich nicht in den Details zu verlieren, sondern in einer präzisen Zeitachse das Wesentliche im Auge zu behalten. Emilio Vedova und Ettore Sottsass haben mir den Virus zur Suche nach Innovation und Authentizität eingepflanzt. Wie kam es zum Memphis Projekt?  Das ist entstanden aus der Totalfrustration über die industriellen Auftragspartner Ende der 70er Jahre. Null Risiko, alles war grau, funktional, ergonomisch perfekt. So haben wir als junge Architekten versucht, abends von 21-24 Uhr unsere Passion und unsere Kreativität auszuleben. Wie jedes Manifest war das nicht auf Dauer ausgelegt. Wir wollten herausfinden, wie man sich am Limit der Funktionalität und Materialität bewegen kann. Was hat es ausgelöst?   Unbescheiden darf ich sagen, dass das Memphis-Projekt das Verständnis von Funktionalität und Materialität komplett verändert hat. Es gab sehr schnell Kopien, auch schlechte wie die memphisoiden Kollektionen von Ikea 1983. Wir wollten der Emotion vor der Ergonomie die primäre Funktion zurückgeben. Das deutsche Design versucht ein Messer zu machen, wo der Daumen nicht abrutscht, das Messer perfekt schneidet und der Griff perfekt in der Hand sitzt. Darüberhinaus gibt es aber wichtigere emotionale Funktionen. Der Griff aus Holz gibt dem Messer eine Patina. Ein bestimmter Stahl braucht wenig Schliff und beinhaltet eine tolle Musterung. Stichwort Patina, Holz und Minergie?  Holz hat genau dieses emotionale Element. Das Thema Minergie ist ein weit schwierigeres. Ein zu hohes Mass an Isolation kann zu verschiedenen Schimmelprozessen führen, die für unsere Gesundheit gefährlich sein können. Holz ist da perfekt, birgt diese Gefahr nicht. Gebäude, die Holz als Aussenhülle verwenden, atmen. Stahlbeton hat leider auch schädliche Effekte, er erzeugt einen Faraday’schen Käfig, der vom Menschen benötigte natürliche Strahlung abhält. Und Holz ist da die bessere Lösung?  Ja, solange man das Holz Holz sein lässt. D.h. es darf mit keinerlei Chemikalien behandelt werden. Bienenwachs ist zulässig, die Südtiroler Bauern haben es früher mit Speckschwarten eingerieben. Der grösste Vorteil aber ist, dass Holz der einzige schnell nachwachsende

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Rohstoff ist. Trotz der grossen globalen Waldbrände 2019?  Die Amazonas-Wälder, die Polkappen und der Permafrost bleiben wichtig für die Gesundhaltung der Natur, beeinflussen aber nicht die für den Bau wichtige Holzwirtschaft. Diese können wir in Europa unabhängig vorantreiben. Holz hat den ästhetischen Zusatzvorteil, dass es mit dem Altern durch die Patina schöner wird. Mein erstes Post-Corona-Projekt ist ein reines Vollholz-Haus. Anstelle von Zement verwenden wir gestampfte Tonerde. Das Haus deckt seinen Wasserbedarf aus der Rückgewinnung des Regenwassers. Hier setzen wir das mir lieb gewordene Konzept von 3 ZERO um: Zero Kilometer heisst: Baustoffe möglichst aus der Region, Zero CO2 heisst so wenig Emissionen wie möglich, Zero Waste bedeutet, kein Abfall oder Recycling der Rohstoffe. Die ganzen Zertifizierungen wie Minergie (CH) DGNB (DE), Green (USA) usw. sind viel zu kompliziert. Die versteht kein Mensch mehr. Unser Konzept versteht man in einem Tag. Wohin geht die Zukunft?  Wir müssen die sog. Verhüttelung oder Zersiedlung stoppen. Wenn man heute das Schweizer Mittelland oder den Grossraum Zürich anschaut, dann ist das eine Non-Stop-City, eine raumgestalterische Suppe. Die Zukunft der Städteentwicklung führt über die Kompaktierung des Bestandes und die Polyzentralität, also in einer Stadt bewusst mehrere Zentren zu schaffen. Von der klassischen Urbanplanung müssen wir uns verabschieden. Städte entstehen immer spontan. Die negativsten Beispiele findet man in Moskau oder in China. Hier dachte man, man könnte urbane Planung lenken. Entstanden sind entmenschlichte Städte, die man später nur noch abreissen kann. Kommt Holz auch in die Städte?  Wir bauen gerade ein achtgeschossiges Gebäude in Hamburg, in Frankreich werden inzwischen viele Schulen und öffentliche Gebäude mit Holz erstellt. Die Entwicklung läuft weltweit in diese Richtung. Der industriellen «Zementmafia» stehen viele kleine Holzanbieter gegenüber. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich bin sowieso ein erklärter Gegner von Wolkenkratzern, da über einer gewissen Geschosszahl eine Desozialisierung einsetzt. Welche Rolle spielt da China?  Wir haben seit gut 20 Jahren ein Büro in Shanghai. Shanghai hat New York inzwischen als Welthandelszentrum und Metropole abgelöst. In China geht alles zig-mal schneller, was die Chinesen an Patentanwendungen verarbeiten, da können wir nur staunen. Da kommen wir Europäer immer einen Schritt zu spät. Wir müssen in Projekten in China eher mal auf die Bremse treten, um die Qualität hochzuhalten. Im Vergleich dazu treten wir in Europa vor lauter Vor-


Vigilius Mountain Resort, Lana, Meran (IT). Das Projekt, fĂźr das Stein, Holz, Lehm und Glas verwendet wurden, ist eine moderne Neuinterpretation lokaler Bautraditionen.

MOUNTAIN ALPINE CHALET, Austria.

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“Sensi of Casa dolce casa” die Kollektion keramischer Fliesen wurde speziell für Projekte im Architektursegment entwickelt.

schriften an Ort und Stelle. Was die Chinesen von uns lernen können, ist hingegen authentische Innovation. Das ist unser Glück. Was China noch hat – diese Seite ist in Europa wenig bekannt – ist die wohl hochstehendste Handwerkskunst weltweit. Nun lernen sie von uns, und zwar extrem schnell, bis hin zu ‘botanical architecture’. Wenn die jungen chinesischen Architekten dann noch ihre (bisher eher negierte) Kultur und Traditionen von Keramiken, Kalligraphie und Tonerde wieder einbeziehen, werden sie bald die globalen Superstars von morgen sein. Welche Visionen und Projekte hat Matteo Thun noch vor sich?  Das nächste, was ansteht, ist ein Luxus Resort in Bayern. Das soll ein gebautes Manifest der Post-Corona-Kultur sein: der künftige Luxus definiert sich durch stilvolle Bescheidenheit und Natur pur.

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Laguna, die von Matteo Thun und Antonio Rodriguez für JAQUAR entworfene Bad-Serie verbindet minimalistisches Design und direkte Funktionalität.

Da tauchen vor meinem geistigen Auge die Winzerhäuschen in Longuich an der Mosel auf…  Das junge Ehepaar betreibt mit so viel Begeisterung Weinbau an steilsten Lagen, dass ich Ihnen vorgeschlagen habe, kostenlos zu arbeiten, sofern sie zustimmen, keinen grossen zusammenhängenden Komplex zu erstellen. Die Winzerhäuschen, welche sich an den steinernen Rebhäuschen orientieren, welche die Winzer zur Mittagshitze und Pause nutzten, mussten kleiner sein als der benachbarte Obstbaum. Was sie dann auch wurden. Womit wir beim Genius Loci sind, sollte jeder Architekt wie Matteo Thun auf dem Baugelände campieren?  Der Architekt muss das Mikroklima verstehen, wo geht die Sonne auf, wo unter, Nordpfeil setzen, Schlagseite des Regens, Windströmungen usw. – und zwar zu jeder Jahreszeit! Am besten spricht man auch mit den alten Leuten, welche die lokalen


WALDHOTEL HEALTH & MEDICAL EXCELLENCE: ist ein innovativer „3-Zero“ Komplex, sowohl in seiner Konstruktion als auch im Management: zero Kilometer, zero CO2, zero Müll.

Gegebenheiten genaustens kennen. In wichtigen Bauprojekten habe ich tatsächlich zu allen Jahreszeiten eine Nacht auf dem Gelände campiert. Wofür stehen die Walser?  Sie waren die ersten freien Menschen im alpinen Raum, welche aber fast nichts besessen haben, in der Regel über der Waldgrenze lebten, also unter Extrembedingungen und mit den geringsten Mitteln die besten Lösungen erzielen mussten. Da können wir heute in der Vereinfachung von Architektur und Raumgestaltung und vor allem auch in der Kostenoptimierung wieder unglaublich viel von Ihnen lernen. Die Walser sind heute meine Vorbilder.

Hotelprojekten integrieren wir immer eine maximale Nutzung von Grün, zum Beispiel ‘vertical green’ als bepflanzte, lebendige Mauern. In Zusammenarbeit mit dem Element Wasser muss man dann das richtige Raumklima erzielen. Oberstes Ziel bleibt auch hier, dass sich die Menschen wohlfühlen und wir der Natur so nahe wie möglich kommen. − D C

Interview/Words: Daniel Chardon Gespräch mit Matteo Thun, Celerina, Juni 2020.

Und die botanische Architektur als urbane Herausforderung?  Gehört zu unserem Alltagsgeschäft. Wir platzierten bereits Anfang 2000 in Vapiano-Restaurants Olivenbäume. In

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architecture network  THE MAGICIAN OF NATURAL ARCHITECTURE

At last everything worked out. One day before the re-opening of the borders in the midst of corona, I meet up with Matteo Thun in the Engadine, in Celerina in the Swiss Alps. The trip goes to plan. The magic of leftover snow, wafts of mist with pillars of light breaking through them and sunbeams cast a spell over the Julier Pass, turning it into a magical landscape as it so often does. Ideal conditions for a meeting with the magician of natural architecture. Actually we’ve all come across him already at some point or other: The gifted designer also conceptualised items from the Illy coffee cups and the Swatch watches, to bathtubs, lamps and furniture – not to mention many hotels, mansions, spas and commercial buildings. The greeting is cordially inviting, from one mountain dweller to another as it were. In the vicinity of San Gian, an ancient energy spot, we take a stroll through old Swiss pine trees, sawdust and carving wood for a few photographs; all the materials representative of what has defined Matteo Thun for years. In calm lies strength best describes the focussed interview: What does Matteo Thun call home? Home is synonymous with the principle of wellbeing. You can feel at ease in the mountains, in the city, by the sea and it can even be a seasonal thing nowadays. I’m obviously on the move a lot, visit clients and visit construction sites hands-on. That’s difficult at the moment, but things will no doubt return to normality in the coming years. How have you been working during corona?   Video conferencing. It’s the lesser of two evils. Their efficiency is less than 50%, the reason being that in a team you always have direct interchange and this tends to improve projects, ignite ideas and serves to coalesce. Inter-disciplinary work, as it were! The Americans call it synergetic design – it doesn’t work on the screen. There are very few industries that have such a variety of disciplines sitting around the same table: architects, interior designers, light planners, stylists and environmentalists.

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I imagine that to be difficult at the moment…   Yes, we all sit around one table practising social distancing, but alone the facial protective mask is a disruptive element in the exchange of ideas. Because of the facial expressions? Exactly. In a personal encounter I immediately recognise if someone is in agreement with a solution or not, because I can read my counterpart’s body language. We’ve been conducting conference calls with our Chinese partners for 20 years. We’ve agreed not to use facial masks during videoconferences; to be able to rescue at least a minimum in physiological communication. The architect is a film director as it were. It’s a subtle play of many small details which won’t work if I c­an‘t gauge the reaction of the participants. Who are Matteo Thun’s teachers? Oskar Kokoschka taught me the art of seeing and to focus on the essentials. Not to get lost in the details, but to retain a clear picture in one’s mind of the time line of the essential. Emilio Vedova and Ettore Sottsass implanted in me the virus to seek out innovations and authenticity. How did the Memphis Project come about?  It came about out of total frustration with the industrial contractual partners at the end of the seventies. Zero Risk. Every­ thing was precise, functional and ergonomically perfect. With that being the case, we as young architects tried to live out our passion in the evenings from 9pm to midnight. We wanted to find out how we could take functionality and materiality to the limit. What did that lead to?  I’ll be as presumptuous as to say that the Memphis Project


Die Installation von Matteo Thun & Partners für die Ausgabe 2019 von ‚ELLE DECOR GRAND HOTEL’ DESIGN THERAPY im Mailänder Palazzo Morando, präsentiert eine neue Vision für die Hotellerie von morgen. Die Ausstellung widmete sich den Themen Wellbeing und Gesundheit - die Natur spielt eine entscheidende Rolle. © Foto: Marco Bertolini

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architecture

completely overturned the understanding of functionality and materiality. Copies very quickly appeared on the scene, even bad ones like Ikea’s Memphis Collection of 1983. However in our Italian design we wanted to give emotion precedence over the primary function. German design wants to produce a knife where the thumb doesn’t slip, where the knife cuts perfectly and the handle grips perfectly in the hand. But superseding all this are emotional aspects like the wooden handle giving the knife a unique patina. A certain steel needs very little sharpening and contains beautiful markings. And wood?...has precisely this emotional element. And doesn‘t hold the danger of mould growth processes. Buildings that use wood for their outer shell, breathe. Would you say timber is the better solution for housing construction?  Yes, as long as you leave the wood alone. In other words it must not be treated with

any chemicals. Only beeswax is permissible. The biggest advantage is that wood is the only quickly renewable resource.

and China are testimony to poor planning, whole cities have been dehumanised and will eventually have to be torn down.

Despite the large-scale global fires of 2019?  The Amazon, polar ice cap and permafrost all remain important, but do not influence the timber industry, which we are able to push ahead with in Europe, independently of these. My first post-corona project is a solid wood house. We’ll use stamped clay instead of cement. Water will be derived from the rain. The 3 ZERO concept that has become so dear to my heart, will be implemented here: Zero kilometres, zero CO2, zero waste. It’s a concept anyone can come to grips with in a day, unlike the complex certification processes in place in the US, Germany or Switzerland.

Will one also be using wood in the cities?   We’re busy building an eight-storey building in Hamburg. The ‘cement mafia’ is trying to circumvent this direction that is being taken, but it’s only a question of time.

Where is the future heading?   We have to stop the urban sprawl, the nonestop city. Compaction of the population and existing inventory is the key to cities of the future, as is polycentricity. Russia

What role does China play there?   Me and my partner Antonio Rodriguez have an office in Shanghai for at least 20 years now. Shanghai has meanwhile replaced New York as world metropolis and trade centre. In China everything happens vastly faster. If anything, we need to put on the brakes there to retain quality. What the Chinese are getting done in terms of patenting is simply amazing. What they can learn from us though is authentic innovation – besides they arguably have the world’s most superior artisan skills. If young Chinese architects were then to incorporate their up-until-now largely-undermined cultures and traditions of ceramics or calligraphy, paired with the speed with which they are learning from us, this makes them the superstars of tomorrow. What visions and projects does Matteo Thun still have ahead of him?  Next to stand in line, is a luxury resort in Bavaria. It is intended to be a constructed manifestation of the post-corona culture: luxury in the future will define itself via stylish understatement and all things natural in their purest form. Do you think it’s important for architects to spend time onsite like Matteo Thun to get the distinctive atmosphere of the so-called Genius Loci?  In fact ONE - Il bagno che non c’è von Matteo Thun und Antonio Rodriguez für RAPSEL. Neben Keramik und Edelstahl dominiert leichtes, wasserresistentes Lärchenholz und wirkt natürlich warm, ganzheitlich und einladend.


Hugo Boss, HQ in Coldrerio, Ticino.

in important construction projects I did actually spend the night on the terrain for one night in each season of the year. The architect has to understand the micro-climate, where the sun rises and sets, which side gets impacted by the rain, and the wind flow. It’s even well worth speaking to the elderly people in the area who are fully conversant with the local conditions. And how do the Walser people come into the picture?  The Walser people (Note: named after the Wallis or Valais in the uppermost Rhone valley in the tenth century) were the first people who inhabited the Alps in the tenth century, but moved freely in the alpine area. They hardly had any possessions and as a rule always lived beyond the forest, which meant in extreme conditions they were always ha-

ving to come up with the best solutions with the most minimal of means and materials. There’s an enormous amount we can learn from them today in the simplification of architecture, as well as spatial and interior design. The Walser people are my role models today. Finally, what are your thoughts on botanical architecture?  It forms part of our everyday business. We’ve placed olive trees in the restaurant franchise Vapiano. In hotel projects it is par for the course that we integrate a maximum use of vegetation, for example ‘vertical green’ as planted, live walls. Together with the element water, the idea is to achieve the right indoor climate. Also here, the topmost goal once again remains giving people that feel-good factor and that we come as close to nature as possible.

WWW.MATTEOTHUN.COM 20121 Milan | Italy

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TOM WALSER Der mit dem Holz tanzt

© Daniel Chardon

Es ist einer dieser Glanztage, der kristallgrüne Walensee spiegelt das gleissende Sonnenlicht die Churfirstenwände hoch. Unser Weg schlängelt sich hinauf nach Oberterzen, am Fuss der Flumserberge. Ein alter blauer VW Käfer, das muss es sein. Und dann steht ein junger Mann vor mir, dessen Augen vor Begeisterung fast Funken sprühen. So sieht gelebte Leidenschaft aus.

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Wer ist Tom Walser?  Mein Vater fertigte schon die Spielklötze selber aus Holz. Ich war von klein auf von Holz fasziniert. Ich entschloss mich deshalb für eine Schreinerlehre, weil der Schreiner das fertige Produkt herstellt, sich um Oberflächen und Kanten bis ins kleinste Detail kümmert. Ich hatte das Glück, den Beruf in einem Betrieb zu erlernen, der nach alter Väter Sitte fast alles von Hand machte! Und das mit Hingabe zum Detail. Meine erste Festanstellung hatte ich in einem Betrieb, der komplett gegenteilig ausgerichtet war. Nun ging es darum, effizient eine grosse Menge an Spanplatten für Küchen zu fertigen. Dann ereilte mich die Schweizer Armee. Ich passte da überhaupt nicht rein mit meinem rebellischen Naturell. Aber die Armee gab mir Zeit, in den Spiegel zu schauen, mich mit mir selber zu beschäftigen. Ich sagte mir, ich fange nochmals bei Null an, die Welt ist für mich komplett offen, auch wenn dabei Pilot rauskommt. Entscheidend war für mich die Frage «auf welches Leben willst Du einmal zurückblicken?» Und ich sagte zu mir selber «wenn Du Dich entschieden hast, geh raus und mach es!». Diese Form der Selbstbeschäftigung mit 20 Jahren ist nicht gerade üblich… Die


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Cristallino Tisch. Tischplatte Eiche geschruppt, gebürstet und Natur geölt.

grösste Überwindung für mich war, meinen Eltern, bei denen ich lebte, zu offenbaren, dass ich kein Angestellter mehr sein wollte. Ich wollte von diesem Moment weg meine eigene Vorstellung von Möbeln verwirklichen. Mir war klar geworden, dass ich nichts mehr brauchte als dies, um im Leben glücklich zu werden. Aber meine Eltern reagierten überraschend positiv! Sie gaben mir jede Unterstützung. Wie waren die ersten Schritte?  Ich fing mit 2000 Franken an, hatte einen rostigen Peugeot 306, da ich mir kein Nutzfahrzeug leisten konnte. Ein Freund, der Fotograf ist, erstellte mir professionelle Fotos, ich baute ihm im Gegenzug ein Fotoatelier aus Holz. Mein alter Lehrbetrieb schob mir einige Aufträge zu. Ich zeigte mich an Messen, war überall der Jüngste, musste mir schnell viel Wissen aneignen, um glaubwürdig aufzutreten. Meine Stärke ist meine Authentizität, meine Ehrlichkeit, die als oberstes Ziel verfolgt, etwas Schönes herzustellen. Dafür braucht es nun aber Talent…  Genau. Ich habe ein Gefühl für Holz. Mein Lehrbetrieb hat mir hier zudem das richtige

Empfinden für hohe Wertigkeit vermittelt. Dafür bin ich dankbar. Lernt man Holz zu «lesen», wie der Kletterer seine Route am Berg?  Absolut. Dazu muss man sich aber von der Norm loslösen. Ich habe für mich die Natur entdeckt. Ich sehe Holz anders als die meisten meiner Branche. Dort wo andere Makel sehen (zB Astlöcher), sehe ich Leben, Potential, Vielfalt. Meine Kreativität bringt dann dieses Potential ans Tageslicht. Deshalb bin ich heute beim Fällen von Bäumen dabei, und beim Aufschneiden in der Schreinerei. Dann fällst Du da schon Vorentscheide?   Beim Aufschneiden sieht man, wie sich ein Baum präsentiert. Das Meisterstück ist der Esstisch, da dieser vom Mass her den ganzen Baum offenbart. Das sieht man schon in diesem Anfangsstadium. Für Sideboards nimmt man vielleicht eher ruhige Holzmaserungen. Ein Tisch kann auch mal wild daherkommen. Du setzt aber auch andere Materialien ein…  Mir passte es nie, wie andere es oft tun, alles nur aus Holz zu bauen. Holz soll-

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te man als schmückendes Element einsetzen. In Kombination mit Stahl und Glas ergeben sich wundervolle Kontraste. Das macht letztlich das Design zeitlos, und das ist mein Weg. Was suchen die Menschen, die zu Dir kommen?  Erstens etwas Spezielles, man will sich mal was Schönes gönnen. Sie suchen auch die Geschichte hinter einem Möbelstück, kommen mich besuchen, können Materialien anfassen. Zur Geschichte gehört das regionale Holz. Oder, wie aktuell, ein Arvenbett, dessen Arve bei Vollmond im Engadin geschlagen wurde. Wichtig ist, dass ich Kunden zu Hause besuche. Ich erfühle die Umgebung. Man verbringt viel Zeit, die meisten Kunden werden Freunde. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt, so lernt man sich gegenseitig kennen, ich erfahre, wer die Menschen vor mir wirklich sind. So weiss ich am Ende auch, welches Möbelstück zu diesen Menschen passt. Die Freude bei Anlieferung des

fertigen Möbelstückes ist dann meist riesig. Welche Schattenseiten hat es, seinen Traum zu leben? Teilweise habe ich grosse Risiken auf mich genommen. Verzicht gehört zu diesem Weg dazu. Ich bin aber auch mit wenig zufrieden. Das Geld ist nicht das, was mich antreibt. Mich ausdrücken, ist mir viel wichtiger. Ich sag mir immer, ohne mich gäbe es den Tisch nicht, er ist Ausdruck meiner selbst. Mir ist es wichtig, etwas zu erschaffen, darauf blicke ich später gerne zurück. Dein nächste Grossprojekt? In meinem Farbrikationsstandort hier am Walensee baue ich mir im Dachgeschoss auf 240m2 meine eigene Loftwohnung, mit eigener Sauna. Das wird von Design und Gestaltung her eine Herausforderung und viele Leute haben sich schon zur Eröffnung angemeldet… − D C

network  TOM WALSER – THE MAN WHO DANCES WITH WOOD

It’s one of those glorious days. The crystal-green hue of Lake Walenstadt reflects itself on the mountain ridges as we reach the Swiss municipality of Oberterzen in St. Gallen. An old VW beetle is standing in front of the building and a man whose eyes are sparkling with enthusiasm greets us. That’s what true passion looks like.   So who is Tom Walser?  My father already made me wooden toy blocks as a child. I was fascinated with the surfaces and the edges, all the way to the finest detail, and with it you had your own tangible end product. It’s what got me into carpentry, fortunately first in the family business. Later in a company that was the complete opposite, mass producing chipboard panels for kitchens. Then came the Swiss Army and the rebel in me came out. I didn’t fit in at all but it gave me time to think about the kind of life I wanted to look back on. Becoming self-employed like this isn’t the norm at the age of twenty… Once I had set my mind to it – even if the hardest thing was telling my parents I no longer wanted to be an employee – I knew that turning my own idea of furniture into reality was all I needed in life to be happy. My

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parents reacted surprisingly supportively.   How did the first steps go?  I set out with 2000 Swiss Francs, drove a rusty Peugeot 306, a friend compiled professional photos for me and in return I built him a photo studio from wood. My old internship company also sent a few projects my way. I exhibited my work at trade fairs. As the youngest everywhere I had to build up credibility fast. In the quest to produce something beautiful, my biggest strengths are my authenticity and honesty.   And what about talent?  I’m fortunate to have a feel for wood.   Does one learn to ‘read’ wood just like a climber would his route?  Absolutely. I see wood differently to others, where they see flaws like knotholes for example; I see life, potential, diversity which my creativity brings to light. I’m even there when the trees are felled.   So you already make preliminary decisions then?  It’s when you slice open a tree that the possibilities reveal themselves. The pièce de résistance of carpentry has to be the dining room table – its dimensions are a manifestation of the ­ entire tree!   But you also deploy other materials… I don’t like how others often build everyt-

hing from wood. Wood should be deployed as an embellishing element. In combination with steel and glass wonderful contrasts ensue. In the final analysis, it’s what makes the design timeless, and that is the path that I’m following.   What are people who come to you looking for?   Firstly, something special, they want to treat themselves to something beautiful. They’re also looking for the history behind an item of furniture and the regional wood forms part of that. They’ll come to see me and they get to touch the materials. Like that I get to know them, we’ll talk about everything under the sun, and then I’ll know exactly what piece of furniture will be the perfect fit for them. Invariably their delight on delivery of the item is enormous.   Is there a dark side to living one’s dream?  In some instance I had to take huge risks. Sacrifices form part of a path like this. I can get by with very little and still be happy. Money isn’t what drives me. Being able to express myself is far more important to me. I always tell myself, without me that table wouldn’t exist. It’s important to me to create something tangible, something I can look back on one day.


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Salontisch: Suppressible. Kombination von Aluminium, Olivenholz und Glas.

Leuchte Fiore

WALSERMOEBEL.CH 8884 Oberterzen | Switzerland Interview/Words: Daniel Chardon Altholz Balkenbett aus 400 Jahre alte Fichtenholz: Rifiuti di legno. Steckverbindungen halten das Bett zusammen, ein Blickfang sind die Holznägel.

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FEUERRING Der Meister des Feuers Seltsame Bilder schiessen mir durch den Kopf, als ich den Feuerring zum ersten Mal erblicke. Von Höhlen, Menschen vereint um ein Feuer, die ewige olympische Flamme, gallische Druiden, die Zaubertränke brauen. Andreas Reichlin, der Schöpfer des Rings, steht mit leuchtenden Augen vor mir.

© Daniel Chardon

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Š Dennis Savini


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Er strahlt innere Ruhe aus, gepaart mit Zielstrebigkeit, Ausdauer und Leidenschaft. Sein neues Anwesen ist ein skulptural wirkendes Objekt an traumhafter Seelage im verträumten Immensee. Runde Feuerringe kontrastieren mit dem eckig-hochkantigen Gebäude um die Wette, alles in dunklem Stahl. Die Feuer brennen, es knistert und man fühlt sich gleich zu Hause. Wie kommt man dazu, etwas so Einzigartiges zu schaffen?  Mein Vater, der anfangs 2020 verstarb, prägte mich unglaublich. Er war Unternehmer im Kunsthandwerk-Bereich. Er stellte uns immer wieder neue Aufgaben. Wir mussten dann jeweils unsere eigenen Lösungen präsentieren. Mein Erfolg wäre ohne diese Erziehung wohl undenkbar gewesen. Später lernte ich Holzbildhauer, war in Paris, arbeitete mit Stein, Stahl, Bronze. Und ich stand immer gern am Grill, liebe das Feuer. Das Fett oder Öl, was da jeweils in den Grill tropfte und über den Rauch und die Flamme auf das Grillgut zurückwirkte, schlug mir aber immer auf den Magen. Also handelte ich nach dem Leitspruch meines Vaters: Wenn etwas nicht ist, wie es sein sollte, beschwer Dich nicht, motz nicht rum, sondern überlege Dir den Grund, was Du dagegen tun kannst – und vor allem tue es! Als Künstler stellte ich mir eine Feuer-Skulptur vor, die im Mittelpunkt steht und nicht am Rande. Das gesunde Grillieren realisierte ich mit der indirekten Zubereitung auf dem Ring. Ganz wichtig schien mir auch die Geselligkeit. Beim normalen Grillen ist der «Grillmeister» immer am Rande, alle warten bereits. Beim Feuerring steht eine Grill-Skulptur im Zentrum des Geschehens, wird selber zum Erlebnis-Raum. Warum ist der Ring nach innen leicht abgesenkt?  Ich tüftelte vier Jahre daran herum. Der Ring oben besteht aus 12 mm Stahl, die Seitenwände der Schale aus 6mm Stahl. Je nach Bedürfnis – Gastrobereich, privat, Grösse und Stil des Gartens oder der Terrasse – gibt es unterschiedliche Schalen in Breite und Höhe. Wir haben darauf geachtet, dass das Feuer mittels Zwischenboden immer auf der gleichen Höhe in Relation zum Ring ist, so dass der Ring immer 150 Grad C bis 300 Grad C Temperatur erreicht. Als echter Feuer-Fanatiker zerstörte ich im Laufe der Entwicklung zahlreiche Teile, bis ich eine Form entwickelte, die passte. Unter grosser Hitze dehnt sich Stahl nämlich aus. Dadurch, dass wir den Ring nach innen abgesenkt haben, folgt der Stahl bei Hitze dieser Absenkung. Der Druck kann ausweichen, der Stahl aber nie reissen. Es hat gedauert, bis dies handwerklich perfekt umgesetzt war! Das ist auch der (patentierte) Unterschied zu allen Plagiaten, die im Umlauf sind. Seit 11 Jahren sind wir nun mit Feuerring unterwegs und hatten nicht einen einzigen Garantiefall. Der Feuerring ist ein Erbstück, das die meisten Besitzer

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überleben wird. Die Entwicklung stelle ich mir recht abenteurlich vor? Das ist richtig. Anfangs (2004), als ich noch jeden Rappen umdrehen musste, ging ich mit dem Plasmabrenner auf die Schrotthalde, schnitt Boiler und ähnliches auseinander. Testete Platten. Mit der Zeit wurde mir klar, dass dies ein Ring und nichts Eckiges sein darf. Eine der Herausforderungen war die absolut nahtlose Verschweissung des Ringes mit der Schale. Dann liess ich die Ringe mit der CNC-Maschine schneiden. Die Metallbauer dachten, was ist denn das für ein Spinner, da fehlt doch der Grillrost. Ich wurde regelrecht ausgelacht. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich auf dem richtigen Weg bin! Ich mag dieses Sprichwort: «Nur wenn Du gegen den Strom schwimmst, gelangst Du zur Quelle.» Konfuzius, ca. 500 v.Chr. Irgendwann entsprach der Feuerring meiner Vision. Beate, Pianistin und Lebenspartnerin, war vom Feuerring derart angetan, dass sie meinte «lass uns doch eine Firma gründen». Ich fand das zunächst überhaupt nicht motivierend, wo­rauf sie insistierte «Lass uns wenigstens die Freude, die wir mit dem Feuerring haben, weitergeben!» Das überzeugte mich. Wir liessen dann den Feuerring per Patent schützen und gründeten die Firma. Wie ging es weiter?  „Der Geist war aus der Flasche“. Das minimalistische Design mit handwerklicher Präzision machte den Feuerring zum kultigen Designobjekt, das Auszeichnungen wie den Red Dot Award (2016, Best of the Best) gewann. Die Jury war beeindruckt von der ‚faszinierenden Anknüpfung an die Symbolik der archaischen Feuerstelle sowie die kompakte und puristische Formensprache, die mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit einhergeht‘. Im von Norman Foster umgestalteten Red Dot Design Museum in der Zeche Zollverein in Essen durften wir die die ganze Feuerring-Palette präsentieren. Ein Wahnsinnserlebnis. Im gleichen Jahr druften wir an der Olympiade in Rio de Janeiro im House of Switzerland Tausende Besucher verköstigen. Es gesellten sich Sterneköche hinzu wie Stephan Wiesner aus dem Entlebuch, der auf dem Feuerring Tim Mälzer herausforderte. Inzwischen haben wir auch mit unseren stilsicheren Rezeptbüchern Design Awards gewonnen. Das Schönste ist: der Feuerring ist im wahrsten Sinne des Wortes eine runde Sache, wir exportieren heute Feuerringe in die ganze Welt. Recherchen bestätigten, dass es auf der ganzen Welt nichts Vergleichbares gab. Obwohl eine ganz einfache archaische Situation mich inspirierte, entstand etwas ganz Neues! Als ob wir eine Urform schufen, die schon immer da war. Wir mussten sie nur aus dem Universum herausschälen. − DC


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network  MASTER OF THE FIRE

Strange images shoot through my mind when I see the fire pit for the first time. Of caves, people gathered around a fire, the eternal Olympic flame and Gallic druids brewing potions. Andreas Reichlin – creator of the Feuerring – is standing before me with shining eyes. He is a man who exudes inner calm paired with determination, perseverance and passion. The new precinct that he operates from is a sculptural masterpiece on a fantastic lakeside in Immensee, Switzerland. Everywhere you look there are round fire pits forming a stark contrast to the angular vertical design of the building, all in dark steel. The fires are burning, the sound of sizzling and crackling permeates the air and one immediately feels at home.   How does one come to create something so unique?  My father who passed

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away at the beginning of 2020 played an incredibly formative role in my life. He was an entrepreneur in the area of the decorative arts. He would repeatedly set us new tasks. We then had to come up with our own solutions in each case. Without having been raised like this my success would no doubt have been unthinkable. Later on I trained as a woodcarver and in Paris worked with stone, steel and bronze. And I always liked being by the barbecue; I loved the fire. However, the fat or oil that drips on to the grill and the effect it has on the barbecued food via the smoke and the flame would always disagree with my stomach. So what I did is followed my father’s adage: When something isn’t as it should be, don’t complain, instead ponder on the reason why, what you can do to circumvent it and above all – do it! My artist’s instincts hence had me envision a fire sculpture that would be the

focal point and not on the periphery. And, with the ‘indirect’ preparation of food on the fire pit, I was also able to achieve a healthy barbecue. What was important to me as well in designing the Feuerring was the social aspect. Ordinarily with a barbecue, the grill master is on the sidelines, with everybody else waiting. With the fire pit, the barbecue now takes centre stage of the event as a work of sculpture and in itself becomes the adventure space.   Why does the ring of the fire pit slope slightly inward?  Admittedly I demolished a lot of attempts over the years until I developed a shape that worked. With the high heat from the fire pit the steel will expand. By sloping the ring inward slightly the pressure can escape but the steel will never rip. The size of the bowls can be customised but we make sure that the fire is always at the same height by raising the


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floor beneath it so the ring can attain 150 to 300 degrees C. The steel thickness is 12 mm on top and 6 mm on the sides. Even if it took eleven years to perfect, all these elements are what make the difference when compared to plagiarised fire pits. The Feuerring is THE patented version!  The progression of the invention sounds like quite an adventure?  That’s right. In the beginning (2004) when I still had to count my pennies, I would go to the scrap yard for materials with a plasma torch. One of the biggest challenges was the absolute seamless welding of the ring, so I had it done with a CNC machine. The metalworkers thought I was crazy because the grill was missing. They actually laughed at me. That was the aha moment for me and I knew I was on the right path. At some point the fire pit met my expectations. It was my life partner and pianist Beate who was so moved by my end result, that she urged me to start a business. We patented the Feuerring and started a company.

What came next?  The genie was out of the bottle. The minimalist design with its precision craftsmanship has given the Feuerring cult status as a designer item, even winning awards like the 2016 Red Dot: Best of the Best. It was amazing getting the opportunity to exhibit the entire Feuerring palette in the Red Dot Design Museum in Essen (Germany). In the same year we were also invited to feed thousands of visitors in the Swiss village of the Olympic Games in Rio with renowned master chefs challenging one another on the Feuerring. What started as a primordial concept has turned into an utterly new innovation! Research has shown that nothing comparable is available in the entire world – and the entire world is where we ship to today.

WWW.FEUERRING.CH 6405 Immensee | Switzerland Interview/Words: Daniel Chardon

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culinary art

© Sylvan Müller

STEFAN WIESNER Von Luzern geht’s ins Entlebuch, die Täler werden tiefer, die Hügel höher, die Wälder dichter. Die Wolken fliegen über strahlend-grüne Bergkuppen. Escholzmatt, Rössli, da steht er, vor Skuplturen, in seinem typischen Lederschurz, schwarz-gekleidet, die Schirmmütze, sein Klassiker, in die Stirn gezogen. Seine Mimik ist immer in Bewegung, schmunzelnd-lächelnd, seine melancholisch-fröhlichen Augen haben alles im Blick, die Besucher der NaturAkademie, seine Köche, die immer wieder Proben zum Testschmecken reichen. Hinter dem Hexer, eine Bezeichnung, die er nicht mehr los wird, verbirgt sich ein hochsensibler Mensch mit einem unbändigen Drang, alles, was um ihn herum lebt, auf den Teller zu bringen, einen kreativ-multisensorischen Ausdruck zu verleihen.

Fangen wir 2003 an?  2003 brachte ich mein erstes Buch heraus: «Gold, Holz, Stein» heraus. Das war mein Manifest der sinnlichen Sensationen aus einer alchemistischen Naturküche. Wir gewannen tatsächlich den World Cookbook Award 2003 in Barcelona. In einer Zeitschrift las ich darauf von der Entstehung von Parfums. Leder, Holz, Harze, Tabaknoten. Ich begann Parfums zu kochen. Ich lernte den Parfümeur Jimmy Studer kennen, der für Armani, Gaultier und andere gearbeitet hatte. Er offenbarte mir die Modifikatoren, mit deren Hilfe man Geschmack modifiziert. Ich bekam Zugang zu Zis­ trosenharzen, Storax, Opoponax, Amber, Moschus uä. Ich habe geräuchert , eingelegt, wir haben Kartoffelstock mit Bibergeil (Castoreum) gemacht. So haben wir den Teller als Gesamtkomposition angelegt, der ein Parfum abbildete. Wir haben Hugo Boss, Jil Sandder und viele mehr «gekocht». 2011 floss dieses fünf Jahre lang erworbene Erfahrungswissen in das Buch «Avantgardistische Naturküche» ein. Kongresse übernahmen diesen Titel, was mich ehrte. Das Wissen um Modifikationen integrieren wir mittlerweile in unserer Natur-Akademie.

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culinary art

Was hat es mit der Natur-Akademie auf sich?  Ich habe mit einem Freund zusammen vor Jahren einen Wissens-Schlüssel entwickelt, der alle Themen für eine ganzheitliche Natur-Akademie des Kochens umfasst: Aromen, Sensorik, Texturen, Modifikatoren, Geschmacksfamilien, Food Design, Alchemie, Spagyrik, die Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft, Holz und Metalle, Fibonacci, Lebensräume, Jahreszeiten, Food-Ethik, Botanik – das sind nur einige aus der fast 100 Themenbereiche umfassenden kreisförmigen Tabelle, welche die Basis für den Lehrplan gelegt hätte. Wir hatten Investoren für Millionen von Franken, ein 1000 m2 grosses Gebäude mit Grundstück. Aber GastroSuisse/Hotellerie Suisse verweigerten die Zustimmung zu dieser innovativen Koch-Akademie. Daraufhin zogen sich Partner wie der Kochverband uam. zurück. Die Wiederbelebungsversuche mit Wirtschaftsförderung und anderen Partnern scheiterten leider. Letztlich hatten die Verbände wohl Angst vor einer sie selbst konkurrierenden Innovation. Ich hatte auch Kontakt zu verschiedenen Sterneköchen. Aber meine Philosophie der Natur-Akademie hat vielleicht weniger zur Philosophie der Sterne-Akademie gepasst. Ich wollte das Wissen allen Köchen zugänglich machen und nicht nur den Besten. Aktuell versuchen wir mit YouTube-Filmern dieses Wissen in Kurzfilmen zu transportieren. Aus dem Bereich Naturheilmedizin gibt es aktuell Interesse an unserem Projekt. Und wir haben eine eigene kleine Natur-Akademie hier im Haus aufgebaut. Zurück zur kreativen avantgardistischen Naturküche  Das Wissen um die Modifikatoren ermöglicht dem Koch, genau wie beim Food-Pairing, dessen Welle fast gleichzeitig aus den USA zu uns herüberschwappte, gezielt und bewusst, Aromen und Geschmack zu verbinden. Das gibt ihm Selbstsicherheit. Wenn ich z.B. weiss, dass die Erdbeere 500 Geschmacksmoleküle enthält, u.a. Currykraut, Minze, Iris, Basilikum, dann versuche ich durch verschiedene Verarbeitungsprozesse diese Elemente aus der Erdbeere herauszukitzeln und sie eben nicht mit zusätzlichen Gewürzen anzureichern. Eine Maximierung des Sinneserlebnisses durch Reduktion, Veränderungen der Texturen. Die verrückte Seite des Stephan Wiesner?  Mit den Jahren versuchte ich mich und meine Inspiration im Kochen noch tiefer auszudrücken. Das ging manchmal extrem weit. Ich verkochte Jospeh Beuys, kam mit der Kunst in Kontakt, machte die Klaviatur der Farben und mystischen Akkorde von Alexander Skriabin «essbar». Aber heute bin ich in der monotypischen Küche angekommen. Du sprichst von der elementaren Küche?  Genau, wenn ich mir überlege, wofür ich gelebt habe, dann wohl, um an diesen

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Punkt zu gelangen. Wir nennen es auch «Minimal Eat Art». Wenn ich zum Beispiel die Schwarzwurzel nehme: Wir schmoren sie, sie wird in der Schale gekocht, die Schale wird gebacken, wir pressen eine Milch daraus, wir können sie süss-sauer präsentieren, aus den Blättern machen wir Pesto oder Kimchi, die Samen rösten wir und pressen daraus ein Öl. Wir können sie noch destillieren und veraschen – das Spiel fast endlos weiterspielen. Ich nehme also nur ein Produkt und variiere die Texturen. Wir nehmen nur Salz, Säure oder Zucker, keine Gewürze, alleine daraus entstehen verschiedenste Aromawelten. Texturen und Aromen bilden Akkorde. Das ist wie Musik. Oder wir mahlen Steine, bringen das Steinpulver zum Kochen, machen Steinbrot, Steinglace, Steincreme, Steinkäse. Aktuell arbeiten wir mit schwarzem Schieferstein aus Frutigen. Machen daraus eine Creme, ein Luftgebäck, das wie Schiefer aussieht, natürlich serviert auf selbst gemachten Schiefertellern. Wir destillieren auch Hölzer, Hydrolate, Essenzen, Holzessig, machen Holz essbar, experimentieren, pröbeln, verwenden eine Frucht in all ihren Formen. Für ein Heidelbeer-Dessert gären wir Heidelbeeren an, machen daraus Kompott, verwenden die Blätter. So potenziert sich die Heidelbeere, erhält eine unglaubliche Kraft. Das macht diese Nachspeise einzigartig. Das ist letztlich das, was die Menschen begeistert, die hierherkommen, sei es als Gäste oder als Teilnehmer eines Akademie-Kurses. Wie ist das Echo und die Anerkennung?  Gault Millau listet uns seit vielen Jahren mit 17 Punkten, dann kam Guide Michelin mit einem Stern hinzu. Einen grossen Erfolg bescherte uns die Dokumentation des Schweizer Fernsehens SRF «Der Hexer aus dem Entlebuch», die über die Jahre auf vielen Sendern ausgestrahlt wurde. Zeitschriften, TV-Sender haben über mich berichtet. CNN war vor kurzem hier. Mit Tim Mälzer haben wir Kitchen Impossible gedreht, das wird als Weihnachtssendung 2020 ausgestrahlt. Ende des Jahres bin ich am Gourmetfestival in St. Moritz eingeladen. Und Du unterrichtest aktuell?  An der Fachhochschule Basel unterrichte ich «Kochen in der ästhetischen Praxis». Da sind Innenarchitekten, Modedesigner, Grafiker, Künstler mit dabei. Gute Künstler können sich in allen Elementen ausdrücken. Das machen die Studenten überragend, da spürt man die Freude an der Kreativität. Das ist das, was wir auch den jungen Köchen in der Weiterbildung zurückgeben müss(t)en. Wenn wir uns da nicht weiterentwickeln, verliert die Schweiz gastronomisch in der Zukunft weiter an Qualität. − D C Interview/Words: Daniel Chardon


© Daniel Chardon Team Wiesner entwickelt ein neues Gericht.

network  THE WIZARD OF ENTLEBUCH

From Lucerne the drive takes us through the Swiss canton of Entlebuch. Here the valleys become deeper, the hills higher and the forests thicker as the clouds waft across gleaming mountaintops. We arrive in Escholzmatt-Marbach and there he is, ready to greet us, in the leather apron that defines him, dressed in black, the baseball cap pulled over his forehead as is so typical for his style. His facial expressions are constantly in motion. His melancholic but joyful smiling eyes are caught up in a grin that is on everything: On both the visitors to his Natural Cooking Academy and its chefs who keep passing him samples to taste. Hidden behind The Wizard of Entlebuch, a label Stefan Wiesner can no longer shake off, there is a highly sensitive man with the boundless urge to put on a plate, all things nature thriving around him – to make for a multi-sensory experience in its culinary expression!   Shall we begin with 2003?  It was

when I published my first book: “Gold, Holz, Stein” – Gold, Wood, Stone! My manifesto as it were based on the sensual sensations derived from an alchemical natural cuisine. With it we actually won the World Cookbook Award 2003 in Barcelona. From a magazine I then took an interest in perfumes, leather, wood, resins and tobacco aromas. I began cooking perfumes. I got to know perfumer Jimmy Studer who had worked for Armani, Gaultier and others. He introduced me to the modifying agents with whose help one can modify taste. I gained access to citrus, Opoponax, storax, amber and musk among other resins used in perfumery. I began pickling and smoking and made potato stock using Castoreum. That’s how we turned plates into holistic compositions that illustrate a perfume. We “cooked” Hugo Boss, Jil Sander and many more. In 2011 this experience gleaned across five years resulted in the book “Avantgardistische Naturküche” – Avant-garde Natural Cuisine. Congres-

ses make use of the title, which is always an honour for me. We use the book concepts in our Natural Cooking Academy.   What is the Natural Cooking Academy all about?  Years ago together with a friend I devised a ‘knowledge key’. It’s a circular table that covers almost 100 topics that a holistic Natural Cooking Academy should offer as its basic syllabus: aromas, sensory or organoleptic analysis, textures, modifying agents, flavour ‘families’, food design, alchemy, spagyrik approaches, the elements (earth, air, fire and water), metals, Fibonacci, living spaces, seasons, food ethics and botany, to name but a few. We had investors on board to the tune of millions of Swiss francs, a 1000 m2 building with land. But GastroSuisse and Swiss Hotel Association declined to approve it and with it other partners retracted their involvement. All things considered, the associations may ultimately have been worried about the competition it may have encountered

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culinary art

Der eigenwillige Sternekoch Stefan Wiesner am Feuerring (Foto: Daniela Kienzler)

with such an innovation. Currently we’re using YouTube to generate interest. We have already built up our own small version of our Natural Cooking Academy dream here on our precinct.   Back to creative avant-garde natural cooking …  Knowledge about the modifying agents allows a chef to combine aromas and tastes in a targeted and deliberate manner in much the same way as in food pairing. If for argument’s sake I know the strawberry has 500 taste molecules, among others curry, mint, iris and basil, then I try to seduce this element from the strawberry with a variety of processes. What we have here is the maximising of sensual experiences through reduction, transformations and textures.   You’re a great proponent of cuisine that is both elementary & monotypical?  We also call it: Minimal eat art. I

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take one product and vary the texture. If for example I cook with the root vegetable black salsify, we braise it, bake it in the skin, we extract a ‘milk’ from it, we can serve it sweet & sour, we make pesto or Korean kimchi from the leaves and we roast the seeds and extract oil from them. We can even distil it and incinerate the black salsify to ashes – the options of possibilities are endless and all we’ll use is one product. A monotypical cuisine, as it were, where we only add salt, acidity or sugar; no recourse to spices and this in itself will produce the most diverse aroma palette.   How has your cuisine been received and recognised?  For many years now, Gault Millau has been listing us with 17 points, with Guide Michelin soon following suit with one star. Aside from extensive exposure in a Swiss television series

that is loosely translated as “The wizard from Entlebuch” which has been broadcast for years now, CNN came to see me recently and together with German television Chef Tim Mälzer we shot Kitchen Impossible that will be a 2020 Christmas broadcast. I’ve also been invited to the St. Moritz Gourmet Festival at the end of the year.   And you’re currently lecturing?  Yes, I lecture “Aesthetical cooking” at the University of Applied Sciences in Basel. Among the students attending the classes are interior designers, fashion designers, graphics artists and fine artists. A good artist can express himself in any medium. The students are phenomenal at doing this – the joy they derive from creativity is simply tangible. It’s passion like this that we ought to be handing down to the young chefs of tomorrow.


Sternekoch mit Kettensäge: „Da ich oft mit Holz arbeite, etwa um Sägemehl oder Holzwolle zum Räuchern herzustellen, gehört eine Kettensäge zu meiner Grundausrüstung.“ (Foto: Daniela Kienzler)

WWW.STEFANWIESNER.CH 6182 Escholzmatt-Marbach | Switzerland Interview/Words: Daniel Chardon

WURST-WERKSTATT ISBN: 978-3-03800-882-8 Brat- und Siedwürste einfach selber machen. Rezepte für Würste aller Art - von traditionell bis avantgardistisch.

AVANTGARDISTISCHE NATURKÜCHE ISBN: 978-3-03800-532-2 Mit Lexikon der Geschmackskombinationen. Das Wissen der Parfumeure für die Küche umgesetzt.

ALCHEMISTISCHE NATURKÜCHE > GOLD - HOLZ - STEIN ISBN: 978-3-03800-398-4 Sinnliche Sensationen aus Wiesners alchemistischer Naturküche.

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culinary art

© Erik Chmil

JOACHIM WISSLER Der kulinarische Poet Bensberg und Vendôme – Geschichte trifft Geschmack. Beim Besuch Goethes im Jahr 1774 schrieb sein Begleiter Jacobi: «Schloss und Dorf liegen auf einem hohen Berge, vom dem man in der Ferne eine Strecke des Rheines und die berühmten Sieben Berge sieht. Ich glaub, dass die Götter dann und wann auf einer silbernen Wolke so ihren Nektar trinken und die Hälfte der Erde übersehen.» Welch hellseherische Prophezeihung! 226 Jahre später, also genau vor 20 Jahren, im Jahre 2000, fing hier tatsächlich einer an, göttlich zu kochen. Zuerst mit einem Stern, 2002 mit zweien und seit 2004 auf dem höchsten Niveau von Drei Michelin Sternen. Mehrfach als bester Koch Deutschlands und Europas ausgezeichnet und auch weltweit schon unter den Top Ten aufgelistet. Wahrlich gut durch die Kristallkugel geschaut, Goethe hätte seine Freude gehabt.

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„Stillleben“ – Waldspaziergang.

Die Rede ist von Joachim Wissler, von dem man sagt, dass er die Neue Deutsche Küche geprägt und entwickelt hat. Vielleicht ist es gerade seine wahre Stärke, dass er so mit der Heimat der schwäbischen Alb verwurzelt ist und ihr vom Grund seines Herzens auch immer treu blieb. Darauf basierend konnte er seinen unbändigen Drang zur Neu-Kreation, Kombination von Düften und Aromen ausleben, ohne je seine Bodenständigkeit zu verlieren. Vergessenen regionalen Produkten und Gerichten hat er zu einer Renaissance verholfen und sich mit dieser «neuen deutschen Schule» von der klassischen Haute-Cuisine emanzipiert. Die Mutter gab ihm Passion und Grundlagen am Herd im heimischen Gasthof mit, seine Stationen führten ihn von Baiersbronn

über Baden-Baden ins Schloss Reinharsthausen, wo er als junger Küchenchef seine ersten Sterne erkochte. 2000 führte ihn sein Weg ins Vendôme im neu eröffneten barocken Jagdschloss der Althoff Collection. Das vom venezianischen Baumeister Matteo d’Alberti entworfene Schloss liefert mit seinem repräsentativen Rahmen die passende Hintergrundmusik zur kreativwisslerschen Küche. Sie mit Worten zu beschreiben, gleicht fast schon einem Frevel. Tausende von Worten wurden von Gastro-Kritikern abgegeben. Kulinarische Symphonie sind zwei davon, um in der Sprache der Musik zu bleiben. Weitere deckungsgleiche wären: fantasievoll, raffiniert, gewagt, puristisch, auf das Wesentliche reduziert.

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© Ulrik Eichentopf

© Katherina Wagner

© Klaus Lorke

Ein Klassiker sei erwähnt, auch weil Joachim Wissler zu den Wegbereitern für den Einzug des Schweines in die 3-Sterne-Gastronomie gehört: Gemüsekrokant Blätterwald und das Suprême vom Freilandschwein mit Liebstöckerl geschmort. Damit schliessen wir im Sinne seiner Definition von Experimentierfreude: «Der Mut und die Freiheit, Dinge zu versuchen, deren Sinn sich nur über das Ergebnis erschliesst». Letzteres muss jeder selber auf dem Gaumen zergehen und in sein persönliches Geschmacksempfinden einträufeln lassen. Bon appétit! − DC

network  THE CULINARY POET On Goethe’s visit to Schloss Bensberg in 1774, loosely translated his attendant wrote: “The castle and the village lie on a high mountain from which one can see a stretch of the Rhine and the famous seven mountains in the distance. I believe that on some occasion the gods will drink their nectar in a setting like this, on

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a cloud with a silver lining, and have a view from above, of half the earth.” A prophecy that would come to pass! Precisely 20 years ago, 226 years later in the year 2000, someone actually began cooking heavenly food here as though he were cooking for the gods. First with

one star, then with two in 2002 and since 2004 on the highest level with three Michelin stars to his name; awarded Germany’s and Europe’s top chef on numerous ­occasions and also listed among the top ten worldwide. Goethe had verily taken a look into a crystal ball – how delighted he would have been had he known!


culinary art

Saint Pierre mit falschen Kutteln in Champagnersauce. Foto Erik Chmil.

Enter Joachim Wissler, the chef whose reputation precedes him wherever he goes. It is said that he shaped and developed the New German Cuisine. Deeply rooted in the Swabian Alb, his homeland, he always remained true to his roots. With this as his foundation, he could live out his irrepressible urge for new creations, combinations of fragrances and aromas, always remaining down-to-earth. Thanks to him, forgotten regional products achieved a Renaissance of sorts and with this “new German culinary school”, he was able to emancipate himself from the classical Haute Cuisine. It was in their family inn that his mother instilled in him the passion and fundamentals of cooking. His occupation took him from Baiersbronn via Baden-Baden to Châteauform‘ Schloss Reinhartshausen, a hotel on the River Rhine where he cooked his way to his first star. On the advent of

the new millennium, his path would take him to Restaurant Vendome in the newly-­ launched Althoff Grandhotel Schloss Bensberg, a baroque castle near Cologne. With its prestigious ambience, the castle designed by Venetian architect Matteo d’Alberti provides the perfect background ‘music’ for the creative Wissler cuisine. Attempting to describe his cuisine in words, would almost be an outrage. Even so, thousands of words have been delivered by gastronomy critics and now that we’re speaking the language of music “culinary symphony” is one such word. Others that come up are: imaginative, refined, daring, purist, reduced to the basics. An article on Joachim Wissler would of course not be complete if one did not mention at least one of the dishes which define him. And it has to be one of the

classics, because Joachim Wissler belongs to the passionate pioneers who were instrumental in bringing about the entry of pork into 3-star cuisine: Free-range pork suprême braised with lovage (an ediblewhite flowered plant of the parsley family). True testimony to his fondness of experimenting which he defines as: “The courage and the freedom to try things, the meaning of which only unfolds itself with the end result.” It’s up to the diners to let the latter to melt on their tongues, allowing personal taste sensations to ­ come into play. Bon appétit!

WWW.ALTHOFFCOLLECTION.COM Althoff Grandhotel Schloss Bensberg Restaurant Vendôme 51429 Bergisch Gladbach | Germany

Words: Daniel Chardon

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FEINKOST KÄFER Käfer goes Green: Nachhaltig genießen Interview mit Michael Käfer - by Marion Drux 1. Gelebte Nachhaltigkeit gab es bei Käfer lange bevor das Wort Green aufgetaucht ist. Wodurch zeichnete sich diese aus und wie hat sie sich im Laufe der Jahr(zehnt)e entwickelt?  Schon meine Großeltern haben viel Wert auf Qualität und Regionalität gelegt. Sie wollten wissen, von wem die Lebensmittel, die sie verkauft haben, kommen. Es war ihnen klar, dass für den besten Geschmack ein Anbau im Einklang mit der Natur und achtsame Tierhaltung die Basis sind. Natürlich gab es auch eine Zeit, in der exotische Delikatessen das Höchste der Gefühle waren. Heute liegt der Fokus aber wieder auf dem Regionalen, ergänzt durch die Dinge, die hier einfach nicht wachsen und auf die wir trotzdem nicht verzichten möchten. Schließlich geht es uns immer in erster Linie um Genuss, das Beste aus allen Welten. 2. Wie zeigt sich Käfer goes Green in der Gastronomie und wie im Bereich Feinkost?  Wir haben Karte um eine Reihe vegetarische und vegane Gerichte erweitert und unser ganzes Sortiment nach Nachhaltigkeitskriterien überprüft. Darüber hinaus sind Alternativen zu Kunststoffverpackungen, ressourcenschonende Prozesse oder die Verringerung des Stromverbrauchs entscheidende Faktoren, die wir immer weiter optimieren. 3. Foodscouts, welche auf Regionalität achten? Wie muss man sich dies im Alltag vorstellen?  Das bedeutet Suchen im wahrsten Sinne des Wortes. Unser Einkaufschef ist über Wochen quer durch Bayern gefahren und hat bei den Bauern geklingelt, auf der Suche nach dem perfekten Joghurt. So hat er den Bauernhof Pilch in Eurasburg gefunden, der unseren Joghurt und die Heumilch macht. Hier werden die Rinder mit Liebe gehalten und die Milch direkt auf dem Hof verarbeitet. Es kommen aber auch Erzeuger auf uns zu. Für kleine Betriebe ist das oft ein Perfect Match, weil sie für große Ketten nicht genug liefern können und wir bevorzugt Dinge anbieten, die man sonst nicht bekommt. Wie Plaïn, eine vegane Milch-Alternative, die in Geschmack und Textur von Kuhmilch kaum zu unterscheiden ist produziert von einem ganz jungen Start-up aus Freising. Oder Noix Gras von Tobias Buholzer aus „Die Rose“ in Rüschlikon. Schmeckt wie Gänseleber, ist aber aus Nüssen hergestellt. Auch das Superfood Quinoa gibt es bei uns, die Münchner Bauern Genossenschaft kultiviert es in der Stadt für die Käfer Heimatlinie.

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culinary art

Es macht einfach Spaß, sich mit findigen Erzeugern und span- dies eher ein langsamer stetig wachsender Trend?  nenden Geschichten zu befassen. Der Trend ist schon lange da, aber die Krise hat ihn enorm befeu4. Ist das Bewusstsein und damit die Kaufbereitschaft für ert. Das betrifft übrigens nicht nur die Lebensmittelbranche, sonnachhaltige Produkte durch die Krise gewachsen oder ist dern auch Mode, Reisen und den Konsum im Allgemeinen. - MD

network  WORLD-FAMOUS DELICATESSEN KÄFER GOES GREEN

Interview with Feinkost Käfer CEO Michael Käfer:   1. Sustainability in practise has been implemented in the gourmet food inaround at Feinkost Käfer long before dustry?  We’ve expanded the menu by the word “green” made its appear­ a whole range of vegetarian and vegan ance. What makes Käfer stand out and dishes and have inspected our whole how has it evolved?   With the know­ assortment for sustainability. Added to ledge that the best taste stems from best this, alternatives to synthetic packaging; practise, my grandparents already made resource-efficient processes and a reducsure they knew where all the foods came tion in electricity consumption are decisifrom that they sell. Obviously there was ve factors. a time when exotic delicatessen food was   3. Run me through the concept of the height of fashion. Today however the “food scouts”?  It literally means focus is back on regionalism, complemen- scouting in the literal sense of the word. ted by items that simply do not grow here For weeks our head of buying was knoand which we nevertheless don’t want to cking on farmers’ doors in search of the do without. It goes without saying that perfect yoghurt. Until he came across for us, first and foremost it’s always ab- Bauernhof Pilch in Eurasburg in Upper Baout the taste, and this has to be second varia ­where the cows are tended to with to none. love and he is now our supplier. Scenarios   2. How is “Käfer goes green” being where small-scale producers approach us

also occur, for them it’s the perfect match because they cannot supply enough for the big chains. Also because we prefer to sell foods you cannot get elsewhere like Plaïn, a vegan milk alternative indistinguishable from cow’s milk by start-up Freising. Another example is Noix Gras by Tobias Buholzer from the fine dining restaurant Die Rose in Rüschlikon. It tastes like goose liver, but is made from nuts. Then there is the Munich Farming Cooperative that specially cultivates quinoa. The list and stories go on.   4. Has the crisis increased aware­ ness and with it the willingness to buy sustainable products?  The trend has been around a long time; so far the crisis has fuelled it exponentially and it’s the case in all sectors.

WWW.FEINKOST-KAEFER.DE 81675 München | Germany

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© Daniel Chardon

SWISSPARTNERS

Fachübergreifende Beratung in Krisenzeiten swisspartners ist heute einer der grössten unabhängigen Vermögensverwalter (UVV) der Schweiz und blickt auf eine 27-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Die Firma, in der heute 120 Mitarbeitende tätig sind, besteht mehrheitlich aus Partnern, welche unternehmerisch denken und ihre Kunden unabhängig und unter Beizug von internen und externen Spezialisten beraten. Zwei Mitglieder des Group Management Boards, Ralph Schuler (RS), seines Zeichens zuständig für den Bereich Treuhand- und Steuerberatung sowie Christian Dietsche (CD), Leiter Vermögensverwaltung, standen uns Rede und Antwort.

Wie hat swisspartners die Corona-Krise bewältigt resp. wie habt ihr intern darauf reagiert? RS: Wir haben in der Geschäftsleitung relativ schnell entschieden, dass wir in den Home Office Modus wechseln und haben

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durchwegs positive Erfahrungen gemacht. Wir haben uns ­turnusmässig abgewechselt mit dem Abholen oder Versand von Dokumenten. CD: Organisatorisch war das kein Problem, wir sind technolo-


art of finance

gisch sehr gut aufgestellt. Die Videokonferenzen haben gut geklappt, sind aber nach wie vor kein Ersatz für ein persönliches Gespräch. Gab es auch Kunden, die von sich aus völlig auf den Kontakt verzichtet haben? CD: Ein Merkmal dieser Krise ist, dass sie, im Gegensatz zur Finanzkrise 2008, jedermann betraf resp. den Lebensfreiraum einschränkte. Das Thema Gesundheit und das Bewusstsein, dass es jeden treffen kann, ist nach wie vor sehr präsent. RS: Die jüngere Kundschaft nützte diese Kommunikationsform schon vorher. Was ältere Kunden anbelangt, habe ich mich persönlich um drei Kunden gekümmert, diese nahrungsmitteltechnisch versorgt, und aus der Distanz betreut. Das waren schöne und auch berührende Momente. CD: Anzufügen ist, dass wir keine Schönwetterpiloten sind, sondern gerade in solch schwierigen Situationen für unsere Kunden da sind. Wir sind proaktiv auf sie zugegangen, haben Analysen und auch Chancen aufgezeigt. Das wurde sehr geschätzt. Haben die Kunden auf die Turbulenzen eher gelassen oder nervös reagiert? CD: Das ist extrem individuell. Da gibt es Kunden, die an die Qualität ihres Depots glauben und wissen, dass es immer wieder mal schlechtere Jahre gibt, aber darauf vertrauen, dass sie von uns langfristig gut beraten werden. Andere reagieren nervöser. Da zeigt sich genau die Stärke des Beraters, der individuell auf den Kunden eingeht und mit ihm die Situation analysiert. RS: Wir betreuen unsere Kundschaft zum Teil seit mehreren Generationen. Es gibt die eher technischen, beraterischen Fähigkeiten. Aber was letztlich eine gute Beratung auszeichnet, ist auch die soziale Komponente mit einem vertrauensvollen Informationsfluss. Wenn das stimmt, ist die Beratung leicht und die Fehlerquote gering. Was zeichnet swisspartners aus? RS: Wir bewegen uns in einem People Business. Unser ‚Rezept‘ besteht in der Erbringung einer Top-Dienstleistung. Dann wird man weiterempfohlen. Da zeigt sich die Stärke unseres Teams. Team-Work ist ein Faktor, der uns immer das Interesse neuer Partner und Mitarbeiter beschert. Bei swisspartners kann man eine vielfältige Tätigkeit im Team erleben und gleichzeitig sehr individuell und situativ agieren. CD:: Wir gehören heute zwar zu den grössten UVV. Dennoch haben wir flache Hierarchien. Daraus resultiert ein guter Zusammenhalt und eine tolle Unternehmenskultur. Wir haben in der Vermögensverwaltung einen hohen Anteil von Partnern, denken dadurch unternehmerisch. Dies unterstreicht gegenüber dem Kunden unsere Unabhängigkeit. Wir haben keine Verkaufsziele von Produkten, sondern oberstes Ziel sind qualitativ

gute individuelle Lösungen. Wie sieht der klassische swisspartners Kunde aus? CD: Der typische Klient ist Privatkunde, in der Schweiz oder Europa domiziliert, hat ein Portefeuille, allenfalls Immobilien, hat Kinder, ist oft auch Unternehmer und sucht eine ganzheitliche Beratung. RS: An diesem Punkt kommen genau unsere verschiedenen Abteilungen zur Geltung. Unsere Kunden sind meist Privatkunden, aber auch deren Unternehmen. Dieser Verbund ist deshalb interessant, weil er eine komplexe Betreuung erfordert, was genau unseren Stärken und Strukturen entspricht. Worin zeigt sich diese Komplexität? RS: Das geht von der „einfachen“ Steuererklärung bis hin zu testamentarischen und vorsorgetechnischen Ansätzen. Wir sind zum Teil als Willensvollstrecker eingesetzt. Buchführung, Immobiliensuche sowie Family Office Services erweitern unser Angebot. Wir begleiten auch internationale Kunden bei einer Umsiedlung in die Schweiz. Versicherungstechnisch kümmern wir uns um die Fortführung von Assets in die nächste Generation u.a. CD: Unsere grosse Angebotspalette macht uns für Kunden wie potentielle Mitarbeitende attraktiv. Die Vermögensverwaltung reduziert sich nicht nur auf Aktien, Anlagen und Obligationen, sondern umfasst auch Steuerthemen, Nachlassplanungen uam. Da können wir auf Experten aus allen Abteilungen zurückgreifen. Wenn Kunden ihre Bank mitbringen? RS: Ein sehr guter Punkt. Wir haben ‚Chinese Walls‘. D.h. Kunden kommen manchmal auch nur für eine ganz spezifische Dienstleistung zu uns. Externe Banken und Berater greifen gerne auf unsere Dienstleistungen zurück. Das gilt es zu respektieren, das stellt auch nach aussen zu anderen Instituten Vertrauen her. Gewisse Kunden suchen bewusst Offerten von verschiedenen Anbietern, da spielen wir mit offenen Karten. CD: Wir arbeiten mit ausgewählten, namhaften Banken zusammen. In diesem Rahmen kann der Kunde frei wählen. Je nach Bedürfnissen eignet sich die eine Bank mehr als die andere. Der Kunde profitiert von vorteilhaften Konditionen. Auch da ist es wichtig, gute, partnerschaftliche Beziehungen zu diesen zu pflegen. Wie sieht die konkrete Beratungssituation aus? RS: Wir schauen, dass immer ein Berater für einen Kunden die oberste Verantwortung trägt und diesen auch betreut. Was schätzen Kunden am meisten? RS: Dass wir Ihnen mit unserer Beratung so viel Arbeit und Probleme abnehmen, dass sie sich auf ihre wichtigen Dinge konzentrieren können. Die regulatorische Dichte hat derart zugenommen, dass Beratung hier für einen ruhigen Schlaf sorgt.

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CD: Unsere Geradlinigkeit, wir stehen zu den Fakten. Die zunehmende Komplexität führte auch zum neuen Angebot „ONE by swisspartners“? CD: Richtig, hier bieten wir dem Kunden die Konsolidierung all seiner Vermögenswerte an. Da geht es neben den Depots um Immobilien, Autosammlungen oder auch Kunstgegenstände. Es geht um die ganzheitliche Vermögensbewertung und -betreuung. RS. Ich zähle u.a. auch Künstler, Schauspieler oder Musiker zu meinen Kunden. Wichtig ist immer, die Unabhängigkeit zu wahren und dem Kunden die bestmögliche Beratung zu bieten.

Was bleibt auch nach Corona bestehen? CD: Interessanterweise haben sich nun auch ältere Kunden daran gewöhnt, dass wir uns bisweilen per Videokonferenz «sehen». Die Digitalisierung hat schon vor der Krise die Effizienz der Beratung gesteigert. RS: … und unsere Spesenrechnungen haben sich gesenkt. Corona hat das Sparpotential in diesem Bereich aufgezeigt. An persönlichen Meetings konzentriert man sich dann auf die wichtigen Dinge. Und wir freuen uns auf teils veränderte Arbeitsmodelle. Home Office könnte ein regelmässiges Instrument werden. − D C Interview/Words: Daniel Chardon

network  INTERDISCIPLINARY CONSULTATION IN TIMES OF CRISIS

swisspartners is one of the leading independent asset managers in Switzerland today and has a 27-year-history to look back on. A large proportion of the 120 employees comprise of partners who are directly involved with the corporation, who think entrepreneurially and who advise their clients independently and with the involvement of internal and external specialists. Two members of the Group Management Board, Ralph Schuler (RS), responsible for Trusts and Tax Consultation, as well as Christian Diertsche (CD), Head of Asset Management, granted us a Q & A.   How has swisspartners been coping with the corona crisis and what was your response in-house? RS: We made an executive decision to work in home office mode relatively ­quickly and the experiences we had with it were consistently favourable. When it came to the collection and sending of documents, we took it in turns. CD: It was no problem from an organisational point of view since we are extreme­ly well-positioned technologically. The video conferences went well, but as before, still cannot replace a face-to-face meeting.   Were there also clients who fully reduced the contact? CD: One characteristic of this crisis, in contrast to the financial crisis of 2008, is

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that it affected everyone. The fact that it could hit anyone was very prevalent. RS: The younger clientele is already used to this form of communication. As far as the older clients were concerned, I took care of three clients personally, taking their well-being under my wing from a distance. Those were very beautiful and moving moments. CD: It must also be added that we’re not fine-weather pilots, but we are here for our clients precisely in difficult situations like this. We approached them proactively, helped them with analyses and made them aware of the odds. They really appreciated it.   Were clients more inclined to react calmly or nervously to the turbulent times? CD: That’s very much an individual thing. There are clients who know that every so often there’ll be worse years, but they trust that they are well advised by us on the long term. Some react more nervously. That’s where the strength of the consultant really comes into its own by going into the situation with the client individually and analysing it. RS: We’ve got clients we’ve been consulting with over several generations and at the end of the day, over and above the technical consulting know-how, it’s the social component with a trustworthy flow

of information that distinguishes a consultation and turns it into a success story.   What distinguishes swisspartners? RS: We move in a people business. Receiving recommendations is a reflection of the strength of our excellent work, which in turn is a reflection of our teamwork. And the team aspect is a factor that always carries with it new partners and employees. CD: We belong to the largest independent asset management enterprises in Switzerland today. Our corporate culture encourages an open-door policy for all employees and this in turn results in cohesiveness. In asset management we have a high percentage of partners directly involved in the corporation, hence thinking entrepreneurially. It highlights our independence to the client. Our top goal is qualitative individual solutions.   What does your typical swisspartner client look like? CD: Resides in Switzerland or Europe, owns real estate as part of his/her portfolio, has children and is an entrepreneur seeking comprehensive advice. RS: Although generally clients come to us as private individuals, they also come to us with their businesses. It makes for an interesting alliance requiring complex care, which coincides precisely with our strengths.


art of finance

Define complex in this context? RS: It can range from a ‚simple‘ tax return to last wills and the technicalities of precautionary provisions. At times we are deployed as executors, while accounting and the hunt for properties are also part of our repertoire. We’ve got collaborative partners in the areas of trusts, foundations and insurance. Especially in the case of relocations and when it comes to the continuance of the assets in the next generation. CD: Asset management is not reduced to shares, investments and bonds, but also includes tax issues, estate planning and much more. In this respect, we can draw on experts from all departments.   What happens when clients bring along their banks? RS: A good point. We put up ‘Chinese Walls’ so that no conflict of interests occurs. But external consultants and banks are invariably keen to fall back on our services. This is worth respecting, for it also

gives us credibility outwards from other institutions. Many clients consciously play with open cards. CD: We are after all not a bank. But we collaborate with selected banks and make sure we keep up good relations with them.   What is it about your services that clients appreciate the most? RS: We take so much work and so many problems off their shoulders that they can focus on the important things in life. The regulatory overkill in the finance sector has increased to such an extent that consultation in this regard can go a long way in making for a good night’s sleep.   Is that where the new ,ONE by swiss­ partners‘ service comes in? CD: That’s right. This is where we come into the picture to consolidate all the client’s assets. Aside from securities accounts, this is where real estate, motor vehicle collections and items of art come in. It’s all about integrated asset assessment.

© Daniel Chardon Christian Dietsche, Leiter der Vermögensverwaltung vor der Fotografie des Künstlers Guido Baselgia, „Lightfall 64, Einen Nachmittag lang“, 2014. © WOS Galerie, Zürich

RS. I also have among my clients, artists, actors and musicians. The important thing is always to uphold their financial independence and give them the best possible advice.   What remains unchanged after corona? CD: Interestingly enough even older clients have gotten used to the idea that when we see one another it’s on screen. Digitalisation was already an asset to consulting before the crisis. The crisis has only made us more aware of it. RS: … and our expenses bills have declined. Corona has shown the savings potential in this regard. When we do have personal meetings, then the focus is on the important things. Working models that have changed somewhat are actually something we look forward to – home office could become the norm.

WWW.SWISSPARTNERS.COM 8022 Zürich | Switzerland

© Daniel Chardon Ralph P. Schuler, Leiter des Bereichs Steuerberatung u. Treuhand Schweiz. Im Hintergrund, Gemälde des Künstlers John Kiki, „Trooper of the plains“, 2008. © WOS Galerie, Zürich

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PRO NAUTIK

© Daniel Chardon

Greenline Hybrid Technologie auf dem Wasser Pro Nautik ist eine der führenden Werften am Bodensee, seit 1985 aktiv und eine der ersten Werften, welche sich mit Greenline des Themas Nachhaltigkeit angenommen hat und über einen umfassenden Erfahrungsschatz bei den Hybrid-Booten verfügt. Yves Bosshart, Inhaber und Geschäftsführer, leitet heute ein Team von 40 Mit- und Facharbeitern, die sich um Wartung, Instandhaltung, Lagerung, Verkauf und Beratung kümmern. Was hat sich in 30 Jahren im Bootsbereich grundlegend verändert?  Früher fing man mit kleinen Booten an, vielleicht

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einer Jolle und passte dann das Boot schrittweise den höheren Komfortwünschen an. Heute startet man mit grösseren Booten, es ist nicht ungewöhnlich, dass das erste Boot eine Länge von 34 Fuss (10 Meter) aufweist. Weil das Handling der Boote einfacher geworden ist? Das ist sicher so, die technische Unterstützung ist auf einem viel höheren Niveau, die Ausbildung entsprechend gut. Dann sind aber auch die Liegeplätze, welche immer noch ein knappes Gut sind, grösser geworden. D.h. im Bootsbau hat wie in der Automobilbranche die Tech-


Greenline 39

nik einen höheren Stellenwert eingenommen?  Ja! Vor nicht allzu langer Zeit war man mit einer manuellen Navigation mit Beleuchtung zufrieden. Heute sehen wir komplett elektronische Cockpits, es werden Nachtsichtgeräte, Kartenplotter mit GPS, Autopiloten eingebaut, welche auch die Bedienung grosser Yachten einfacher gestalten.

Segelbootsbau). Diese verleihen dem Boot mehr Stabilität, eine hohe Seetüchtigkeit, bei geringerem Widerstand. So konnte man Energiebedarf, Betriebskosten und CO2 Abdruck reduzieren. Die Kombination von Diesel mit Elektroantrieb in Verbindung mit dem energiesparenden Rumpf hat vielen die Augen geöffnet und wurde ein voller Erfolg.

Das stellt natürlich auch die Ausbildung von Mitarbeitern vor neue Herausforderungen?  Richtig, im Bereich Elektronik musste man zulegen. Wir bilden selber Lehrlinge aus. Bootsfachwarte. Diese kümmern sich um Motoren, Elektrik und Sanitärinstallationen. Da hat sich viel getan.

Da geht es nicht um Geschwindigkeit?  Nein, das sind langsame Verdrängerboote mit hohem Komfort. Im Schnitt fährt man mit 6-10 Knoten. Viele Greenline-Besitzer oder -Interessenten haben interessanterweise bereits eine Photovoltaik-Anlage zu Hause auf dem Dach, sind also innovations- und techonologieaffin. Man sucht die Ruhe auf dem Wasser. Da passt die lautlose und rauchfreie Fortbewegung perfekt dazu. Die Reise wird zum Ziel. Oft wird der Grossteil der Fahrten elektrisch absolviert. Sogar Segler reagieren positiv, wenn sie ein solch schönes Motor-Boot lautlos an sich vorbeiziehen sehen.

GREENLINE Die ersten Hybridboote von Greenline 2008-2009 waren ziemlich revolutionär?  Absolut, und Greenline ist heute noch Marktführer. Sie waren die ersten Hybrid-Serienhersteller. Einer der Schlüssel war die Entwicklung eines sog. Superdisplacement Rumpfes (Bem: angelehnt an Low Drag Rümpfe aus dem

Grössenordnung der Boote?  Bis zu 45 Fuss (knapp 14 Meter) in der Schweiz, für das Meer werden auch 65 Fuss angeboten.

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JEANNEAU Was hat sich im Segelbootsbau die letzten Jahre getan?`  Wir bieten Bavaria wie J­ eanneau an. Auch hier hat die Elektronik Einzug gehalten, was es für Einsteiger einfacher macht. Die neue Jeanneau Odyssey 410 ist gerade bei uns eingetroffen und bietet einige Features, welche auf unseren Seen toll zur Geltung kommen. Als da wären?  Sie bietet ein Walk-AroundDeck (barrierefreies Seitendeck) an, womit man kletter- und stufenfrei vom Cockpit zum Vorschiff gelangt. Das ist für ein Boot der 12-Meter-Klasse ziemlich revolutionär und brachte ihr 2019 den British Yachting Award ein. Im Unterwasserbereich zog man die Kimmkanten vom Bug zum Heck voll durch. Das bringt mehr Formstabilität. Der leicht negative Bug verlängert die Wasserlinie und lässt das Boot toll und sportlich aussehen. Das beste sei aber der Hubkiel?  Genau, auf unseren Gewässern ist es natürlich ein Riesenvorteil, wenn ich den 3 Meter-Kiel auf 1.40 Meter einklappen kann. So kann ich in seichten Gewässern manövrieren und habe bei vielen, vor allem kleineren Hafenanlagen, weniger Probleme beim Einlaufen. Wenn man die zwei Bootstypen im Innenausbau vergleicht…?  Was man nicht tun sollte. Spass beiseite. Die Greenline Boote sind eigentliche Ferienwohnungen auf dem Wasser mit zwei Meter hohen Kühlschränken, welche wieder von Solarpanels auf dem Dach gespiesen werden. Da hält man es schon mal länger aus. Aber auch die neue Jeanneau hat einen sehr schönen lichtdurchfluteten Salon mit einer Art Chaiselongue. Weitere Neuerungen 2021?  Darf ich noch nicht verraten. Aber es kommen jedes Jahr Neuerungen, sie sind vielleicht nicht so perfekt wie in der Autobranche ausgetestet, dafür „leben sie ein wenig mehr“.

Interview/Words: Daniel Chardon

WWW.PRO-NAUTIK.CH 8590 Romanshorn | Switzerland

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Greenline 45 Fly: unten li. Plattform - rechts KĂźche und Salon - unten re. Master Cabin Sea view

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that, most trips are conducted sound-free and smoke-free to complete the calm on the water. What size range do the yachts come in? Up to 45 feet (almost 14 m) in Switzerland. 65 m ocean-going yachts are available. JEANNEAU What’s been happening in the sailing yacht industry in the past few ­years? We offer both Bavaria and Jeanneau yachts. Electronics has also made its entrance here, which makes it easy for newcomers. network  GREENLINE HYBRID TECHNOLOGY ON THE WATER The new Jeanneau Odyssey 410 has just arrived and some of the features really come Pro Nautik is one of the leading dockyards on Lake Constance. The yacht buil- into their own on our lakes. der come repairer has been around since 1985. The company has at its disposal a comprehensive experience base regarding hybrid yachts and is one of the first Which would be?  It has a walk-around dockyards to approach the topic of sustainability with Greenline Yachts. deck (barrier-free side deck) whereby you can reach the bow from the cockpit climbYves Bosshart, Pro Nautik owner and pilots are the norm. and stair-free. This is quite revolutionary CEO, today heads a team of 40 employees for a yacht in the 12 m class and had it and qualified specialists who take care of Obviously this also poses new challen- clinch the British Yachting Award in 2019. service, maintenance, warehousing, sales ges in the training of staff? That’s right. In the underwater area the bilge edges go and consultation. We had to step up the electronics depart- all the way through from the bow to the ment. We ourselves train interns. stern. This has the yacht looking spectaWhat has fundamentally changed in cular and sporty. the yachting sector in 30 years?  In the GREENLINE past yacht owners would start small. ToThe best feature is of course the lift day it’s not uncommon for them to think The first hybrid yachts by Greenline in keel?  Precisely, in our waters it is obbig right at the outset; it’s not unusual for around 2008 to 2009 were quite revolu- viously a huge advantage if the 3 m keel their first yacht to be a 36 footer (10 m). tionary really? Definitely. And Greenline can be folded up to 1.40 m. This allows for is still the market leader today. Key to this manoeuvring in shallow waters and faciliBecause handling the yachts has beco- has been the development of a so-called tates entering smaller harbours. me easier?  That’s definitely the case. displacement hull (Note: inspired by the The technical support and associated low-drag hulls of the sailing boat indus- If one were to compare the interior of training is on a much higher level. Also the try). This gave the yacht greater stability, the two types of yachts…?  Which docking berths, which still remain a rare made for optimal seaworthiness with less one shouldn’t. Jokes aside, the Greenline resource, have become larger. resistance. It meant energy needs; opera- yachts are veritable vacation homes on ting costs and the carbon footprint could the water with 2 m high fridges in turn fed So, as in the case of the motor vehicle be reduced. The combo of diesel and elec- by solar panels on the roof. It definitely industry, technology is taking on grea- tric drive in combination with the energy- makes for staying power, but having said ter importance in the yacht building in- saving hull was a complete success story. that, the new Jeanneau does have a specdustry?  Yes, the manual navigation and tacular light-flooded lounge with a chaise lighting that yachties were satisfied with Does that mean it’s not about speed longue. not so long ago, has been superseded by here?  No, it’s about comfort. On avefully electronic cockpits. Now night-vision rage they’ll do six to eight knots. The trip New innovations for 2021?  That’s top devices, chart plotters with GPS and auto- becomes the destination and because of secret – they’re in the pipeline every year.

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PUREVOLT YACHTS

Pure ökologische Eleganz Ins Auge sticht sofort das Design. Einfach, schlicht und doch elegant. Skandinavisch? Ja, finnisch. Dahinter verbirgt sich wie meist in solchen Fällen, eine kleine, persönliche und interessante Geschichte. Wir sprachen mit Thorsten Irgang und Nicole Kindel in Berlin, den Inhabern von Purevolt Yachts, was denn an diesem Boot so revolutionär ist. Thorsten: Ich bin ein Wassersport-Liebhaber. Vor allem an windstillen Tagen hat uns nicht nur der Lärm gestört, sondern auch die Abgasschwaden, welche hinter den Motorbooten herziehen. 2019 kam ich auf der BOOT-Messe mit dem Hersteller Joakim Hilden von Q Yachts aus Finnland ins Gespräch. Die suchten gerade einen Partner in Berlin, da haben wir uns nach einer kurzen Konzeptphase entschlossen, Purevolt Yachts zu gründen. Aus welchem Bereich kommt ihr und was hat Euch dazu bewogen, einen solchen Senkrechtstart hinzulegen?  Wir kommen beide aus dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen und Marketing. Uns hat neben dem tollen Design die grundlegende Innovation begeistert. Wir sprechen mit dieser elek-

trischen Motorboot-Yacht ein ganz neues Publikum an, das Motorboote in der Vergangenheit vielleicht eher gemieden hat. Ansprechend ist auch die technische Effizienz. Wie bei Tesla wurde die Q Yacht von Beginn weg als Elektroantrieb konzipiert. Das fängt beim geringen Gewicht (1600kg) und bei der moderaten Breite (2,20m) an, welche die Q30 trailerbar und zur Not auch slipbar macht. Für das effizienteste, sprich energiesparende Rumpfdesign wurden 200‘000 Simulationen durchgeführt. Die Boardsysteme können per iPad gesteuert werden. Man merkt einfach an vielen kleinen Details, dass hier klevere Ingenieure am Werk waren. Nicole: Ein solches Konzept zu vermarkten, macht natürlich Spass, das ist besonders reizvoll.

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Der Grossraum Berlin mit Mecklenburger Seenplatte schreibt aber noch keine Elektroboote vor?  Nein, bei uns im Norden ticken die Uhren ein wenig langsamer. Wir glauben aber, dass in der Zukunft kein Weg an nachhaltigen Antrieben auf dem Wasser vorbeiführt.

Nicole: Die Kabinen-Schlafpolster können gleichzeitig als Sonnenliegen auf dem Vordeck genutzt werden. Was Frauen besonders mögen: es gibt eine Toilette mit elektrischer Wasserspülung sowie eine Heckdusche, damit man sich nach dem Schwimmen oder Sonnenbaden erfrischen kann.

Wie reagieren andere Wassersportler auf das Boot?  Es ist kaum zu glauben, wie still das Boot über das Wasser gleitet. Erst im «Echttest» nehmen einen die Leute das wirklich ab. Zwischen Segler und Motorbootfahrern gibt es ja eine unsichtbare Barriere. Wir hatten noch nie zuvor erlebt, dass Segler beim Vorbeigleiten den Daumen hochhalten. Das war schon faszinierend.

Ein Wort zu den Betriebskosten und der Reichweite? Einmal volltanken, das sind 30kW, ca. 9 EUR an Kosten. Damit fährt das Boot bei 6-7 Knoten rund 100 Km weit. Ein entscheidender Punkt ist auch die Wartungsfreiheit, wir haben ja keine Ölwechsel, kein Getriebe. Man erspart sich viel Aufwand und Schmutz. Und man kann an jeder Haushalts-Steckdose aufladen.

Was bietet das Boot alles?  Als 30-Fuss Boot (9m32) ist die Q30 extrem geräumig konzipiert, bietet Raum für acht Personen. Das beinhaltet eine Sitzgruppe zum Essen, die Doppelliege im Heck gewährt freie Sicht über Achtern. Unter dem Vordeck verbirgt sich eine erstaunlich grosse Kabine mit e­ iner Panorama-Glaskuppel, die zwei Personen reichlich Platz zum Übernachten auf dem Daycruiser bietet.

Aber da ist auch eine Menge Ästhetik inkludiert?  Auf jeden Fall. Die indirekte Rund-Um-Beleuchtung erzeugt eine wundervolle Abendstimmung und ist ein echter Hingucker. Es ist einfach toll, ruhig über das Wasser zu gleiten, Vögel, Enten, die Natur danken es einem. Das tolle Design verstärkt all diese Wohlfühleffekte, so dass man sich einfach gut dabei fühlt. − D C

network  PURE ECOLOGICAL ELEGANCE

What immediately catches the eye is the design. Simple, understated and elegant at the same time. A Scandinavian touch? Yes, Finnish. No doubt, it has its very own interesting personal story hidden behind it. We spoke to Thorsten Irgang and Nicole Kindel in Berlin, the owners of Purevolt Yachts, about what makes this yacht so revolutionary. Thorsten: I’m a water sports lover. On windless days what would bother us, was not only the noise but the exhaust fumes the motorboats would drag behind them. At the Boot Düsseldorf 2019 yacht expo I came into conversation with manufacturer Joakim Hilden from Q Yachts of Finland. They were scouting for a partner in Berlin. A brief conceptual stage and Purevolt Yachts was founded. What are your backgrounds and what prompted you to go for a rocket start like that?  Industrial engineering and marketing is our background. Aside from the sensational design, we were both impressed with the underlying innovation. This electric yacht will appeal to a whole new audience that motorboats may have been inclined to avoid in the past. Tech-

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nically what is appealing is that as in the case with Tesla, the yacht was conceptualised with an electric drive from the get-go. The Q30’s negligible weight (1600 kg) and the middle-of-the-road width (2.20 m) also ensures greater trailerable ease. As many as 200,000 simulations were carried out to achieve the efficient, energy-saving hull design. The on-board systems are controlled via iPad. There are so many little details that attest to some very clever engineers at work here. Nicole: Marketing a concept like this is of course fun; that makes it particularly appealing. How do other water sports lovers react to the yacht?  It’s hard to believe how quietly the Q30 glides across the water. It’s only in the real-life test that it comes

into its own; never before has the sailing boat fraternity given us the thumbs up when we pass them. So what has the Q30 got to offer? As a 30-footer (9m32) its design is ultra-spacious for eight persons. It comprises a seating area for dining, while the double couch in the stern comes with an uninterrupted view across the aft. Concealed beneath the foredeck is a surprisingly large cabin with panoramic glass dome, which makes for very spacious overnight accommodation for two people on the day cruiser. Nicole: Women especially will be impressed by the electric toilet flushing system and the shower in the stern for freshening up after swimming or sunbathing.


What about the operating costs and range it can travel?   Filling up once equals 30 kW and will cost you around 9 euros. With it the yacht can cover up to 100 km travelling at six to seven knots. And it’s ­essentially maintenance-free. What about the aesthetical as­ pect?  The sensational design definitely adds to the feel-good factor and has heads turning – the all-round lighting effect is ­adding extra emotions!

Interview/Words: Daniel Chardon

WWW.PUREVOLT-YACHTS.COM 10587 Berlin | Germany

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WATERWOLF

Gut E-Board braucht Weile Ein Surfbrett mit Elektroantrieb, das auf jeder Wasseroberfläche – egal ob See, Fluss oder Meer – ein Surfgefühl erzeugt und auch ohne Wind auskommt: All das kann der Waterwolf. Der entscheidende Gedanke kam Markus Schilcher, dem Vater des Waterwolfs, zum ersten Mal im Sommer 1983. Er war surfen in Biarritz und hatte so seine Probleme damit, die Wellen im richtigen Moment zu erwischen. Seitdem fragte er sich, ob es nicht möglich wäre, das Surfbrett so zu präparieren, dass es das Wellenreiten erleichterte. Viele Jahre sollten verge-

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hen, bis er – mittlerweile ausgebildeter Maschinenbau-Ingenieur – die Idee hatte, einen Motor unter dem Surfboard zu montieren. Das war 2009. So fing er an, am Prototyp zu arbeiten. Während er in seiner Garage am Surfbrett herumschraubte und Testfahrten am Gardasee machte („die Leute dachten, hier

wird gerade der neue James Bond gedreht“), stellte er fest, dass Wellen gar nicht mehr nötig waren. Denn: Wenn man eine Kurve fährt, erzeugt das Board seine eigene, kleine Welle. Ein Wellen-produzierendes, durch Propellerantrieb selbstfahrendes Board, das auch auf glattem Wasser funktioniert? Der Traum so mancher Wassersportler.


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Und so mancher Tüftler. Markus Schilcher ist nicht der Erste, der sich an die Entwicklung eines E-Boards machte. Aber er ist der Erste, der dranblieb und seine Erfindung über Jahre hinweg optimierte. Tausende Stunden hat er in die Entwicklung gesteckt, tausende Testfahrten hat er gemacht. Er verpfändete sogar sein Haus, um das Elektro-Board vorzufinanzieren. All das sollte sich auszahlen: Heute ist sein Waterwolf reif für die Serienproduktion. Fans gibt es schon so einige. Das Surfen auf dem Waterwolf fühlt sich ein bisschen an wie eine Mischung aus Snowboardfahren und Wellenreiten. Es fühlt sich nach Freiheit an, denn „Leine“ zum Festhalten ist keine dabei. Der Antrieb ist leise und zu 100% emissionsfrei. Und es ist leicht, das Fahren zu erlernen. Auch Ungeübte würden dabei schnelle Erfolgserlebnisse haben. Man kann auf jeder Wasseroberfläche surfen – auf dem windstillen See, dem Mittelmeer oder dem Fluss. Auch ohne Wind und Wellen hat man dieses typische Surf-Feeling. All das hat 2018 auch die Jury der ISPO, des international führenden Sport-Netzwerks, überzeugt: Markus Schilcher bekam mit seinem Waterwolf den Gold Award verliehen. Bis die Serienproduktion starten kann, wird es allerdings, Corona-bedingt, noch bis 2021 dauern.

WWW.WATERWOLF.DE 82487 Oberammergau | Germany Words: Martha Miklin

network  COMING UP WITH A GOOD E-BOARD CAN TAKE A WHILE

A surfboard with its own propulsion that allows you to enjoy a surfing experience without depending on waves or wind – in fact regardless of what water surface – be it lake, river or ocean! Enter the Waterwolf e-board… This pivotal idea came to Markus Schilcher, father of the Waterwolf, in the summer of 1983. He had gone surfing in Biarritz in the Bay of Biscay and was having difficulty catching the wave at just the right moment. He was convinced that there had to be a way to facilitate riding the waves in any conditions. Many years would pass – meanwhile a trained mechanical engineer – before he had the idea of mounting an engine beneath the surfboard. That was in 2009 and the beginning of his mission to build a prototype. Whilst he tinkered with his surfboard in his garage and conducted test runs at Lake Garda (“people thought the latest James Bond movie was being shot here”) he realised that waves were no longer needed. Because, if you tackle a curve, the board generates its own small wave. A wave-producing, propeller-driven self-propelled board that also functions on smooth water surfaces? A dream come true for many a water sports fanatic! And many a tinkerer! Markus Schilcher is by no means the first person who has attempted to develop an e-board, but the first to have the desired outcome. Thousands of man hours later and a mortgage on his house, today his Waterwolf is ready for production. Easy to learn, a silent drive that is 100% emission-free, a typical surfing sensation in what feels like a fusion of snowboarding and wind surfing, no need for wind nor waves were all aspects that in 2018 convinced the jury at ISPO – Europe’s largest outdoor trade fair: Winning Markus Schilcher the Gold Award for his Waterwolf! Sadly however production of the series is Corona-contingent and could take till 2021.

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lakeside hotels

QUELLENHOF RESORT LAZISE

Luxus und Dolce Vita zwischen Olivenhainen und Zitronenbäumen Bardolino, Sirmione, wer kennt sie nicht, diese klingenden Namen am Gardasee. Daneben sind so ehrwürdige Orte wie die Scaligerburg, welche in Goethes Tagebuch reichhaltig gewürdigt wurde, und von Winston Churchill oder Juan Carlos besucht wurden, fast schon in Vergessenheit geraten. Aber derlei Orte sind zahlreich und machen das Flair am Gardasee aus. Ein solcher mittelalterlicher Ort ist auch Lazise, die älteste Gemeinde Italiens (983 n.Chr.) und traumhaftes Kleinod am Gardasee. Die magnetische Wirkung wurde durch den Bau des Quellenhof Luxury Resort Lazise noch verstärkt. Die Familie Dorfer aus dem Passeiertal hat bereits mit dem Mutterhaus einen Meilenstein gesetzt. Aus einem kleinen Gasthof wurde eine der schönsten Hotelanlagen im Alpenraum, der 10’000m2 Spa gilt als der grösste unter seinesgleichen. In Lazise ist er nicht ganz so gross, an Exklusivität ist die Anlage aber als 5-Sterne-Luxus Resort eine

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Spur luxuriöser. Architektonisch werden die Stimmungen mit viel Glas und einer offenen Architektur toll eingefangen. Eingangshalle, Bar und Restaurant sind fast lichtkünstlerisch gestaltet und erinnern mit ihren bunten, geschwungenen Neonobjekten an den in diesem Magazin porträtierten Keith Sonnier. Die grosszügigen Wasserlandschaften inklusive Naturbadesee spiegeln das Wasserelemt des Gardasees wider. Dabei bietet die Lage abseits der Touristenströme exklusive Ruhe zwischen Olivenhainen, Zypressen, Zitronenbäumen und Palmen. Natur und Nachhaltigkeit gehören im Quellenhof so oder so dazu. Das beginnt bei der eigens entwickelten biozertifizierten Luxus-Naturkosmetik und erstreckt sich bis zum Angebot von Elektroautos und dem edlen Elektro-Superbike SRF von Zero. Kulinarisch setzt sich die 5-Sterne-Deluxe-Reise fort unter der Ägide von Küchenmeister Georg Costabiei. Er kann am Gar-

dasee bezüglich italienischer Zutaten aus dem vollen schöpfen. Atemberaubend ist der Genuss seiner Kreationen im Panorama-Restaurant, dessen Cabrio-Dach es bei schönem Wetter in ein Openair-Lokal verwandelt. Genauso magisch ist der abendliche Ausblick aus dem 21 Meter Sky-Pool auf dem Dach. An unzähligen Rückzugsorten, in kuscheligen Ruheinseln und Outdoor-Himmelbetten mit Baldachinen entspannt man sich tagsüber im Garten oder am 25 Meter-Pool. Viele Suiten liegen direkt am Naturbadesee. Wer es noch privater mag, bucht eine der traumhaften zweigeschossigen Penthouse Pool-Villen. Abwechslung, Sport und Anspannung findet sich auf 11 Golfplätzen (!) in der Umgebung, beim Personal Trainer, beim Biken oder Wandern oder bei einer Bootstour zur geheimnisvollen Isola del Garda mit der berühmten «Villa Borghese», bis heute in Privatbesitz der Adelsfamilie Cavazza. − D C


network  LA DOLCE VITA AND UNPARALLELED LUXURY

Its location off the beaten track has Quellenhof Luxury Resort Lazise offer its guests magnificent 5-star rest and relaxation amongst the splendour of olive groves, cypresses, lemon trees and palms. Medieval Lazise is Italy’s oldest (983 BC) municipality and a heavenly gem on Lake Garda in northern Italy. Its magnetism has been enhanced even more by the resort which once had its humble beginnings as a guest house. Today, as the photographs here attest to, it captures the ambience of the area architecturally with plenty of glass and open architecture. The luminaires in the lobby, bar and restaurant have a light artist feel to them reminiscent of Keith Sonnier and his kaleidoscope of neon artworks portrayed in this magazine. Even if the spa area here is not quite the size of that of the parent company (which comes in at 10,000 m2 and is unrivalled in the alpine region), it is a tad more luxurious in tune with what guests would expect from a 5-star resort. The generous water landscapes including a natural lake to swim in mirror Lake Garda. Luxury here is a given. It begins with the in-house organic high-end cosmetics line at the spa; stretching

through to the offer of e-cars including the 2020 SRF Zero electric super bike; with the journey through luxury taking guests all the way to the resort’s gourmet cuisine under the auspices of Head Chef Georg Costabiei. The exuberant creations he conjures up from Italian ingredients sourced from the area are breathtaking. As is the view from the open-air panorama restaurant with its convertible roof – just as magical as from the 21 m sky pool on the roof. Many of the suites are located directly on the natural lake. Those wanting even greater privacy can book the fantastic two-storey penthouse pool villas. A variety of sport and recreational things to do can be found on the eleven golf courses in the area; in the capable hands of a personal trainer; by going biking or hiking; or taking a day-tripper cruise to the Isola del Garda, host to the famous Villa Borghese – which is still in the possession of the Cavazza gentry to this day.

WWW.QUELLENHOF-LAZISE.IT Quellenhof Luxury Resort Lazise 37017 Lazise | Lake Garda | Italy

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PARCO SAN MARCO

Mikrokosmos am Luganer See Das Parco San Marco Hotels & Beach Resort ist eigentlich schon eine eigene kleine Welt. Ein Mikrokosmos mit einem eigenen Bergwald, einer subtropischen Parkanlage, 111 Suiten und Appartements und vier Restaurants, direkt am Ufer des Luganersees gelegen – und mit ständiger Aussicht auf das Wasser. Eine Brise weht vom Luganersee herüber auf den Privatstrand, in den Park, in den Wald und auf die Balkone der Suiten des 4-Sterne-Superior-Hotels. Es ist ein sanfter, kühler Wind, der die heiße Luft leicht abkühlt. Kinder spielen Wasserball im See, Eltern sehen ihnen dabei zu und lesen Bücher oder Magazine. Später werden sie noch eine Runde tauchen gehen. Aber zuerst ein kleiner Cocktail. So oder ähnlich könnte ein Sommernachmittag im Parco San Marco Hotels & Beach Resort aussehen. Die Hotelanlage gibt es seit den 1970er Jahren; ihre Besitzer Eva und Hartmut Schwenn bauten sie seitdem stetig aus. Die norditalienische Lage in der Nähe des Tessins begeisterte sie schon damals: Hier findet man sowohl mediterranes Klima als auch beeindruckende Berge. Und den beliebten Luganersee, auf dem Wassersport aller Art betrieben wird – von Segeln und Surfen über Wasserskifahren

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und Wakeboarden bis zum Stehpaddeln, Rudern und Tauchen, denn der See ist fast 300 Meter tief. Seit jeher zieht der See Wasser- und Naturliebhaber an. In der Region lässt es sich bestens wandern und radfahren. Das „Jetset-Hideaway“ Lago di Como und die Stadt Lugano sind nur wenige Kilometer vom Resort entfernt – deshalb kommen auch immer wieder Prominente für eine Stippvisite vorbei. Im 30.000 m2 großen Areal selber gibt es neben den Wassersportarten noch anderes auszuprobieren, wie Adventure Climbing oder Bogenschießen. Langweilig wird es bestimmt nicht. Dennoch verläuft sich alles schön; Platz gibt es ja ausreichend. Kinder sind sehr willkommen – und auch kleine Hunde zählen oft zu den Gästen. Sowohl die einen als auch die anderen werden gerne betreut, wenn Eltern oder BesitzerInnen sich eine Auszeit gönnen möchten, zum Beispiel im Spa-Bereich. Dort gibt es Saunas, den Sole-Licht-Raum, Pool und Massagen aller Art. Und sehr viel Ruhe. Wie auch in der Parkanlage. Diese wird jährlich wechselnd von KünstlerInnen bespielt – und bietet somit auch dem kunstaffinen Publikum Anreize, immer wiederzukehren, in die kleine schöne Welt des Parco San Marco. − MM


lakeside hotels

network  MICROCOSM ON LAKE LUGANO

And that’s exactly what the Parco San Marco Hotels & Beach Resort is. This 4-star superior hotel right on the shores of the lake has its own mountain world, a sub-tropical park, 111 suites and apartments and four restaurants – all with an uninterrupted view of the water.

ling, surfing, waterskiing and wakeboarding, to stand-up paddle surfing, rowing and diving, for the lake is after all 300 m deep. Its environs are also conducive to all kinds of other activities like hiking, cycling, adventure climbing or archery. Guests here will certainly not be bored.

The hotel complex in northern Italy ­close to Ticino in southern Switzerland has been around since the seventies. Its ­owners Eva and Hartmut Schwenn have been extending it ever since. The climate here is both Mediterranean and mountainous. And there is of course the popular Lake Lugano – playground to all kinds of water sports in a 30,000 m2 precinct from sai-

The park also plays hosts to annually changing art exhibitions to entice art ­lovers to return time and again. And who wouldn’t come back to a resort that welcomes adults, kids and dogs alike? Child and dog minders ensure that the adults don’t miss out on their share of time out. For that there is also the spa and its repertoire of saunas, pool, massages and Brine

Light Therapy – a simulated marine environment for the ultimate in relaxation. Last but not least, the jet set hideaway Lago di Como and the city of Lugano are only a few kilometers from this sought-­ after microcosm that calls itself Parco San Marco.

WWW.PARCO-SAN-MARCO.COM Hotels & Beach Resort 22018 Cima di Porlezza | Italy Words: Martha Miklin

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lakeside hotels

PARCHOTEL KALTERN

Das süße Leben am See Am Kalterersee, dem wärmsten Gewässer in den Alpen, liegt das Parc Hotel am See. Mit seinem paradiesischen Garten, den betörenden Gerüchen und der Stille der Berge lässt es sich hier bestens entschleunigen, entspannen und aufleben. Wasser gilt in der Vier-Elemente-Lehre als sanftes Element, als nachgiebig, behaglich und weich. Es umschmeichelt, umhüllt, ist immer in Bewegung – mal mehr, mal weniger. Es kann auch tosen und wüten und klirrend kalt sein, aber hier, im Kalterer See, ist es das keineswegs. Der Name trügt, denn der Kalterersee ist nicht nur der größte natürliche Badesee Südtirols (rund 7,5 Kilometer führen um den See herum), sondern auch der wärmste Alpensee. Auf 28 Grad kommt das weiche, wohlige Wasser mithin im Sommer. Nicht nur Kinder können Stunden darin verbringen. Das Wasser des Kalterer Sees ist süß; es hinterlässt kein Salz auf der Haut wie das Meer es tut. Das Klima, das dort herrscht, ist dennoch mediterran. Die herrlichsten Blumen und Pflanzen wachsen in der Re-

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gion. Ihre Düfte und Farben betören die Sinne. Kein Wunder, dass das Parc Hotel am See, ein Viersternhaus, sich hier niedergelassen hat. Allein der Blick auf das stille Wasser beruhigt das Gemüt, während die Berge und die Natur rundherum angenehm anregen: „Mittelmeerambiente trifft imposante Bergkulisse“, liest man auf der Website. Ähnlich verhält es sich auch auf den Tellern, denn dort vereinen sich rustikale Bauernküche und leichte, mediterrane Kost zu harmonischen Kreationen. In Begleitung von Weinen aus der Region. Auch Trauben wachsen gerne in einem Klima wie diesem. Apropos mediterran. Die Gerüche des Mittelmeers sind im 4.000 m2 großen, weitläufigen, prächtigen Hotelpark präsent. Eine Oase mit Infinity Pool, Sonnen-

terrasse am Koi-Teich und Blick aufs süße Wasser. Auch die Zimmer des Hotels zeigen alle auf den See, der im Sommer zum Tretbootfahren, Stand Up Paddeln oder Füße-ins-Wasser-Halten einlädt. Das ist für Hotelgäste auch am privaten Badestrand möglich. Und wenn mal ein kräftiger Sommerregen vom Himmel prasselt, gibt es immer noch den Wellness-und Spabereich im Haus, wo Ayurveda-Behandlungen, Massagen, Saunen, Fitnessgeräte & Co. warten. Oder der IndoorPool, dessen Wasser genauso warm und wohlig ist wie jenes im See vor dem Haus.

WWW.PARCHOTEL.INFO 39052 Kaltern am See | Südtirol | Italy Words: Martha Miklin


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network  LIFE IS BEAUTIFUL BY THE LAKE

The Parc Hotel am See lies on Lago di Caldaro, South Tyrol’s biggest Alpine natural lake. It is also the region’s warmest to swim in, coming in at 28 degrees Celsius in the summer thanks to the moderate Mediterranean climate. The expanse around the lake is 7.5 km. The most gorgeous flowers of the region make up the hotel’s paradisiacal garden precinct, their fragrances and colours beguiling the senses. Small wonder that the Parc Hotel am See, a four-star establishment, chose this setting to settle in allowing its guests to unwind, relax and revive themselves in the most ideal manner. The view of the water alone has a calming effect, while the mountains and nature all around have a stimulating effect. “Mediterranean meets imposing mountain backdrop,” is what the website says. The same is true for what is served on the

­ lates, a harmonious fusion of rustic farmhouse cooking and p light Mediterranean culinary delights. Accompanied by wines from the region. If anything, grapes are king in this climate. And speaking of the Mediterranean, the smells of the sea are ever-present in the 4000 m2 expansive hotel park. It’s a veritable oasis boasting an infinity pool, sun terrace alongside the Koi pond and a view across the lake. The hotel rooms also all look on to the lake which invites guest to engage in activities like pedal boats and stand-up paddling in the summer, or just dipping their feet into the water. All this is made possible at a private beach for the guests. And should the skies open with some heavy summer rainfall, there is always the wellness and spa area on site, where Ayurveda treatments, massages, saunas, gym equipment & Co. await the guest, not to mention the indoor pool whose temperature is just as warm as that of the lake on your doorstep.

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SEEHOF NATURE RETREAT Ein traumhafter Platz zur Entschleunigung Francesca schwebt barfuss feenartig durch die Wälder, architektonisch gewagte Holstreben tauchen aus dem Wasser, welcher diesen Flecken Paradies von mehreren Seiten umarmt. Regionale Künstler nutzen das Ambiente als Galerie. Und tatsächlich fühlt sich alles nach Paradies an. Die Südtiroler Bauherren zeigen in den letzten Jahren, wie man Innovation mit Regionalität verbindet. Holz, Stein und Glas werden gekonnt eingesetzt. Alles wirkt luftig, leicht, beschwingt. Eben die typische Mischung zwischen Südtiroler Bodenständigkeit und italienischer Leichtigkeit. All dies fügt sich ein in einen Kraftplatz, direkt gelegen an einem privaten (!) Naturbadesee. Dem Motto «Sei wo Du bist» fühlen sich die Gastgeber Tamaris und Andreas Auer persönlich verpflichtet. Sie schufen hier mit viel Einsatz einen Platz zur Entschleunigung. Für die «Moments of Calm» gibt es genügend lauschige Plätze, wo sich Gäste zurückziehen, die Seele baumeln lassen können. Das Geniesser-Restaurant Borgo dei sapori ist als Genuss-Markt aufgebaut, der auch Koch- und Backkurse bietet. Vieles ist rund

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hier, im wahrsten Sinne des Wortes, Spiegel, Körbe, Lampen, Kopfteile von Betten. Der Ort ist darauf angelegt, unsere Augen, Geschmacks- und Tastsinne zu überraschen, unsere gewohnten Schemata zu durchbrechen, auf wohltuende Art und Weise in eine Welt zu führen, wo Natur und Lebensraum, innen und aussen, verschmelzen. Da passt die Fernwärmeheizung, oder die regionale Küche perfekt dazu. Und natürlich bietet Haus und Umgebung sonst alles, was zu einem Urlaub gehört. Bike- und Wanderwege, tolle E-Bikes von Cube, eine Bibliothek, das Eisacktal für Ausfüge aller Art, eine finnische Panoramasauna und einen Primavera Spa mit vielerlei Behandlungen, der gemäss einem Gast «aus einem Roman von Tolkien entsprungen sein könnte». Tatsächlich erinnert der Seehof ein wenig an das Auenland, lichdurchflutete Gänge, teilweise in wellige Hügel gegraben, im Wind sanft wehende Vorhänge. Zum Schluss überlassen wir einem Gast das Wort: «Wenn man es erlebt hat, kann man es mit Worten kaum beschreiben». Erleben ist also angesagt. − D C WWW.SEEHOF.IT 39040 Natz bei Brixen | Südtirol | Italy


lakeside hotels

network  THE LIGHTNESS OF BEING

This rejuvenation spot lies directly on a private (!) natural lake. How much effort

hosts Tamaris and Andreas Auer have put into making this the perfect setting for their guests to unwind in, definitely shows. There are ample secluded spots to retreat to and to let the spirit wander. What really captures the imagination is that many items in this hotel are round, in the literal sense of the word: Mirrors, baskets, lamps and headboards. The establishment has been designed to tantalise our visual, taste and tactile senses, overturning what we perceive as the norm, guiding us into a world where na-

ture and living space, both inside and outside, meld together. Indoors guests are offered regional gourmet cuisine by Borgo dei sapori with the restaurant set up like a culinary market; a library, a long-distance heating system, a panorama sauna and a spa with a variety of treatments. While for its part, the great outdoors, with all the area’s bike and hiking paths, is almost like something out of Tolkien’s Lord of the Rings – with only the e-bikes by Cube a reminder of what day and age we are really in.

© alle Bilder, Tiberio Sorvillo

If anything, Hotel Seehof Nature Retreat feels like a piece of paradise. For a few years now, the builders in South Tyrol have been showcasing how one can combine innovation with regionalism in a big way. Wood, stone and glass are ingeniously deployed. Everything comes across as airy, light and exhilarating. What you have here is a typical mix between the South Tyrol down-to-earth way of life and the Italian lightness of being.


GRANDHOTEL GIESSBACH Die Zeitoase Die Reise zum Grandhotel Giessbach ist auch eine Zeitreise. Fährt man per Auto, stellt sich mit jedem Höhenmeter mehr Ruhe ein. Nimmt man das Schiff, klettert man mit einer 140-jährigen Standseilbahn den berühmten Wasserfällen entgegen, die seit 1840 abends beleuchtet werden. Ist man im Hotel angekommen, tut sich eine neue alte Welt auf. Die von Belle Epoque Turmspitzen, von historischen Wandgemälden, von alten gepflegten Parketten und auch von Dutzenden historischer Pflanzensorten wie der Hortensie Thomas Hogg aus dem Jahr 1876 oder der Dalie White Aster von 1879, welche in liebevoller Kleinarbeit von Pro Specie rara gepflegt und der Nachwelt erhalten werden. Nach vielen Renovationen erstrahlt das vom Umweltschützer Franz Weber in einer beispiellosen Aktion 1983 (für das Schweizer Volk) gerettete Hotel, über welches seither die Stiftung wacht, in neuem Glanz. Höhepunkt war 2004 die ICOMOS-Auszeichnung als internationales historisches Hotel. Nach Jahren des Aufbaus hat ein passioniertes Team den Erfolg des Hotels mit seiner 22 Hektaren grossen Parkanlage, für welche zukünftig ein Ranger verantwortlich zeichnet, Jahr um Jahr gesteigert. Erstmals wird das Hotel nun ganzjährig seine Tore öffnen für Gäste, welche beim traumhaften Abendblick über den Brienzersee die Zeit vergessen wollen. Mark von Weissenfluh, Sie zeichnen mit viel Engagement für die Leitung verantwortlich.   Wir stecken unser Marketinggeld in die Erzielung von Mehrwert für unsere Gäste. So haben wir einen Nos­ talgiepass geschaffen, der unseren Gästen den kostenlosen Zugang zur Brienzersee Schiffahrt, zur historischen Rothornbahn (auch mit Dampflokomotiven betriebene

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Zahnradbahn bis 2244m) und zum Ballenberg Freilichtmuseum bietet. Und wir weiten die Saison aus… Das entspricht nicht wirklich dem Trend…  Wir lieben es antizyklisch zu handeln (alle lachen). So reaktivieren wir gerade den Gemüsegarten von 1897, nach dem Motto «vom Garten auf den Teller». Kein neuer Trend, sondern etwas, was vor 100 Jahren schon da war. Nachhaltigkeit

fliesst auf vielen Ebenen ganz natürlich in den Giessbach-Alltag ein: wir nutzen Fleisch vom Bauer nebenan, haben einen eigenen Imker, damit unseren eigenen Bienenhonig, arbeiten an einer eigenen Seife mit einer der letzten französischen Familien-Manufakturen auf diesem Gebiet. Ein extrem hoher Stammgästeanteil? Viele, die sich 1983/84 an der Rettung des

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Hotels beteiligt haben, kommen bis heute hierher, resp. deren Nachkommen. Internationale Gäste sind manchmal erstaunt, dass das Hotel nicht nur eine historische Fassade hat, sondern auch im Inneren Geschichte lebt. Wir wurden ja vom Kunstmuseum Bern mit Werken ausgestattet, darunter solche von Davinet oder Giron mit seinem fast 7m breiten Grossformat ‚Schwingfest in den Alpen‘, eine schöne Hochzeits- und Feierkulisse.


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Horace Edouard Suite mit Brienzersee-Blick.

Man spürt Eure Begeisterung…   Wir wissen, dass ein solch altes Haus nie perfekt sein kann, gemessen an den heutigen Bedürfnissen. Gerade dies macht aber den Charme aus und ist der Grund, weshalb wir alle mit Herzblut und Begeisterung hier zu Werke gehen. Das ist auch der Grund für eine grossartige Teamarbeit. Der Wasserfall?  ... übt immer noch eine magische Anziehungskraft aus, wird von vielen Gästen als Kraftort empfunden. 2019 war der oberste Befehlshaber der chinesischen Armee war mit einer Delegation bei uns. Er entwischte kurz seinen Betreuern und liess sich vom Rauschen des Wasserfalls verzaubern! Er war beeindruckt vom Frieden und der perfekten Ausrichtung der Hotelanlage mit See und Wasserfall à la Feng Shui.

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Auch in der Küche habt ihr einen Zauberlehrling? Unser Executive Chef Lukas Stalder hat seit anfangs 2018 hervorragende Arbeit geleistet. Wir streben überall Bioqualität an, von den Eiern über das Kalb bis zum eigenen Tofu und Einmachfrüchten. Tiere werden vollverwertet, vegan, vegetarisch gehört dazu. Das Weinsortiment wird mit kleinen Familienbetrieben ausgeweitet. Gesundheit und Kräuter mit einem Experten wie dem emeritierten Professor und Experten Klaus Amman, genauer anzuschauen, entspricht unserem Qualitätsanspruch. Mit einem Archivar treiben wir die Digitalisierung des riesigen Archivs voran. Was bietet der Winter?  Da wird unsere Location äusserlich ruhiger. Eis dämpft die Gischt des Wasserfalls. Innen wandelt

sich unser „Märchenschloss“ von November bis März zu einer „privaten“ Eventlocation, die ihresgleichen sucht. Schweizer und internationale Musikgrössen können an den Giessbach Sessions hautnah miterlebt werden, an Unplugged Konzerten im Salon Belle Eopque vor nur gerade 200-250 Gästen. Tagsdarauf frühstückt man gemeinsam. Eine ganz spezielle Atmosphäre, meditativ und elektrisierend zugleich. − D C

Daniel Chardon im Gespräch mit Mark von Weissenfluh, Hoteldirektor im Grandhotel Giessbach

WWW.GIESSBACH.CH 3855 Brienz | Switzerland


Terrasse Les Cascades mit grandiosem Blick auf den Brienzersee

Salon Davinet. Zweigeteilter Saal mit Erker. Permanente Bilderausstellung des Kunstmuseums Bern.

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approach (everyone laughs). With that said, we’re currently reviving the more than a century-old vegetable garden in line with the motto: “From garden to plate.” Sustainability is par for the course here: We produce our own bread, source our meat from the farmer next door, have our own beekeeper to produce honey, and we’re cooperating with a family-owned soap-producer.

Salon Giron

A JOURNEY THROUGH TIME The journey to Grandhotel Giessbach is also a journey through time. If you travel by car the peace and quiet becomes discernible with each cumulative elevation gain. If you take the daytripper cruise ship, a 140-year-old funicular will take you up to the waterfall which has been lit up in the evenings since 1840. network

Once you arrive at the hotel with its 22 hectare park precinct, a whole new world opens up before you. From the belle époque spires, from old sophisticated parquet floors, from renowned paintings to dozens of historical plant species. Some date back to the late nineteenth century and are being preserved here for posterity. After many refurbishments, the hotel rescued by environmentalist Franz Weber in an exemplary campaign for the Swiss nation in 1983, has come into its own in newfound splendour. His foundation has been watching over it ever since. In 2004 the hotel was awarded the sought-after ICOMOS award – distinguishing it as an international historical hotel. For the first time the hotel will now be opening its doors to guests allyear-round. No doubt, the fantastic evening view it offers across Lake Brienz will help them forget the time. We spoke to the hotel director of Grandhotel Giessbach: Mark von Weissenfluh, you display a lot of commitment in the way you run the hotel.   We devote our marketing budget towards the attainment of added value for our guests. So what we did was create a nostalgia pass that will afford guests a cruise on Lake Brienz; access to the historical Rothorn funicular steam train that chugs to a height of 2244 m; and entry to the Ballenberg open-air museum. And, we’re extending the season… That’s not quite the norm…   We like taking the anticyclical

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You’ve got a really high proportion of regulars?  Many who participated in the rescue of the hotel in 1983/84 come here to this day, or alternatively their next generation. International guests are invariably surprised that not only does the hotel have a historical façade but the interior also lives history. The Museum of Fine Arts Bern has equipped as with works that even include Charles Giron’s massive 7 m wide painting ‘Wrestling festival in the Alps’ seen in the photo on this page. It makes for a wonderful backdrop for all kinds of celebrations, especially weddings. Your team’s enthusiasm is tangible…  We know that such an old hotel can never be perfect by today’s standards. But that’s exactly what makes it so charming and why we all pour our life­ blood and enthusiasm into it. It’s also the secret behind the ­great teamwork we have here. What about the waterfall?  It still has a supernatural attraction. Many guests consider it a magical energy hotspot. In the kitchen you also have a sorcerer’s apprentice of sorts? The performance of our young head chef Lukas Stalder is excellent. We aspire towards organic quality everywhere, from the eggs through to the veal, even with our own tofu and preserved fruits. Meat is sourced in a sustainable manner; vegan and vegetarian options are a must. The wine selection is extended using small family businesses. Our commitment to quality is such that we even deploy an expert in health and all things herbal. And we’re digitalising our archive with a pro. What does the winter offer?   Our location becomes quieter. Ice dampens the spray of the waterfall. Our fairytale hotel turns into an unrivalled event location from November to March. With the Giessbach Sessions guests get to experience artists up close and personal. The atmosphere is very special – meditative and electric at the same time – and the next morning everyone has breakfast together!


WÖRTHER SEE Seit 1906 zählt das Golf- und Seehotel Engstler zu den besten Adressen am Wörthersee. Und Freunde des Hauses wissen: Wer einmal kommt, kommt wieder. Wörthersee, ein magischer Name für viele Gäste aus dem Norden. Ganz im Süden Kärntens gelegen, und an direkter Seelage in Velden bietet dieses familiengeführte 4-Sterne-Haus direkten Zugang zur Seepromenade und – einen eigenen Badestrand mit Liegewiese! Neben gepflegten Zimmern und Suiten mit Seeblick darf man sich auf gehobene Gourmet-Küche und Spezialitäten aus der Region freuen. Erst kürzlich wurde das Haus erweitert und beherbergt nun den best-ausgestatteten Wellness- und Spa-Bereich am Wörthersee: Massagen, kosmetische Behandlungen, Dampfbad, Sanarium, Panorama-Sauna, ein beheizter Außenpool und vieles mehr. network

Einen Namen hat sich das Hotel auch unter Golfern gemacht. Neben dem Putting-Green im Hotelpark mit Seeblick eignet sich die Indoor-Golfanlage mit Großleinwand und PC-Video-Control perfekt für eine Schwunganalyse mit dem hauseigenen GolfPro. Darüber hinaus werden ein Golfschläger-Fitting, GreenfeeErmäßigungen, spezielle Trainings und vieles mehr angeboten. Das Golfland Kärnten bietet im Umland 15 hervorragende GolfAnlagen. Damit auch bei Nicht-Golfern keine Langeweile aufkommt, hat das Hotel-Team Sport- und Erlebnisprogramme zusammengestellt. Im Angebot finden sich Berg- und Seetouren, Mountainbiken, Yoga und Tennis bis hin zu Wakeboard-Kursen. Und auch die Kleinsten kommen voll auf ihre Kosten mit eigenen Sportund Betreuungsangeboten, Spielzimmer und Spielplatz. − re d

LAKE WHERE GOLF IS KING

Since 1906 Golf Hotel Engstler is consi- to high-end gourmet cuisine and specialidered to be among the best addresses ties from the region. The hotel was refuron the Wörthersee, a lake in the sout- bished only recently and now houses the hern Austrian state of Carintha. Anyo- best-equipped wellness and spa area on ne who has been will be back, as fans the lake. On offer are massages, cosmetic of the hotel can attest to. treatments, steam bath, sanarium, panoSituated right on the lake in Velden, this ramic sauna, a heated outdoor pool and 4-star family-run hotel has direct access much more. to the lake promenade – and a dedicated beach with a lawn for sunbathing. True to its name, the hotel has made a name for itself among the golfing fraterAside from sophisticated rooms and suites nity. Aside from the putting green with a with a lake view, guests can look forward lake view in the hotel park, there is also

an indoor golf simulator with big screen and you can have your golf swing analysed by an in-house pro. The surrounding area offers 15 outstanding golf courses. Non-golfers also certainly won’t feel left out, the hotel’s activity programme includes mountain and lake tours, mountain biking, yoga and tennis, even wakeboarding courses.

WWW.ENGSTLER.COM 9220 Velden am Wörthersee | Austria

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CENTRAL AM SEE Weggis hat diesen Charme von Riviera mitten in der Schweiz. Die südliche Hanglage verhindert die Bise und lässt Palmen spriessen. Verträumt, ein wenig abseits des Touristenstroms, liegt das Central – direkt am Vierwaldstättersee. Kein Wunder, wird die Lage auf Booking mit einer Maximalnote von 9,6 bewertet! Dazu ein beheizter Pool mit Liegeweise, direkt am Wasser, der einem dieses Infinity-Gefühl vermittelt. Äusserlich fast patrizierhaft, wurde das innere Erscheinungsbild vor einigen Jahren einer kom-

pletten Renovation unterzogen. Mit viel Liebe zum Detail entstanden individuelle Schlafgemache aus einer jeweils anderen Stil-Epoche. Geschickt eingesetzte Farben strahlen Wärme und Gemütlichkeit aus und erzeugen ein bemerkenswert stimmiges Zusammenspiel zwischen alt und modern. Der Ausblick auf See und Berge ist dabei spektakulär. Weshalb aber viele Gäste – einige sogar mit dem Boot wegen der direkten Bootanlegestelle – hierherkommen, ist das kulinarische Gesamterlebnis. Nicht umsonst

hat das Central auch in Kochsendungen schon brilliert. Es wird eine besondere Mischung aus thailändischer und Schweizer Küche geboten. Angereichert wird das Ganze für Fleischliebhaber durch das – während fünf Wochen abgehangene – Dry Aged Steak. Das Seeambiente mit traumhaften Sonnenuntergängen verleiht der Kulinarik das gewisse Etwas, vor allem an einem lauen Sommerabend, wenn man das Essen direkt am plätschernden Seeufer geniessen darf. − re d

network  Weggis on the northern shore of Lake Lucerne has the charm of the Riviera in the

WWW.CENTRAL-AM-SEE.CH 6353 Weggis | Switzerland

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middle of Switzerland. Situated on the southern slope, it is out of the wind and lets palms grow. Unassuming, a little off the beaten track of mass tourism, lies the Hotel Central am See directly on the lake. Goes to show why Booking.com rates the location with a maximum score of 9.6! There is also a heated pool with loungers directly by the water to give guests that infinity feel. Much detail has gone into the interior that was completely refurbished a few years ago. It boasts clever colour schemes that exude warmth and cosiness, the detail to attention devoting the style of a different epoch to each room – of course with a lake and mountain view. But the reason why many guests come here – some even by boat given the easily accessible dock – is the culinary experience. The star of a series of televised cookery programmes, Hotel Central am See specialises in a fusion of Thai and Swiss cuisine with the repertoire further enhanced by its five-week Dry Aged Steak for meat lovers. Irrespective of what you order, the sea ambiance and fabulous sunset is bound to add that special something to the taste.


MARINA LACHEN Sucht man sich eines der schönsten Plätzchen am Zürichsee, landet man unweigerlich an der Hafenpromenade von Lachen. Egal, ob man mit dem Boot, dem Auto oder dem Rad anreist, der Platz bietet für jeden etwas. Vor allem einen berauschenden Sonnenuntergang. Der Hafen wird dabei von einem einzigen Hotel geprägt, respektive seinen drei Restaurants. Das Motto SüdSeeFeeling wird hier mit dem entsprechenden Ambiente an Top-Seelage untermauert.

schönem Wetter – auf den Sommerterrassen direkt an der Flaniermeile des Hafenbeckens, wo auch Bootsbesitzer auf eine Stipp-Visite anlegen. Das Grill-Restaurant The Steakhouse gilt als eines der besten am ganzen Zürichsee. Die Auswahl reicht von Riesencrevetten über Yellowfin Tuna, Schweizer Bio-Rind, einfache Buurebratwürschtli, kanadischen Hummer bis zum US Hereford Rib Eye Steak. Die Osteria Vista mit ihrer Pizza aus dem Holzofen gehört zu den „schönsten Italienern“ am See. Das urban inszenierte OX Asian Cuisine kontrastiert als kleine asiatische Wohlfühloase.

VVor allem, wenn man sich als Hotelgast in eines der 21 stilvollen Zimmer des 4-Sterne-Hotels begibt, welche modern und schlicht gehalten sind. In der Sunset Junior Suite und in der Sunset Suite geniesst man den direkten Blick aus dem Jacuzzi auf den Zürichsee!

Umrahmt wird das Lifestyle Hotel von einer Region, die von Schiffsausflügen, Zürich-Shopping, Seeradwegen oder Wasservergnügen so ziemlich alles zu bieten hat. − re d

Gleich drei Restaurants bieten Gaumenfreuden und Sinneslust innen oder – bei

WWW.MARINALACHEN.CH 8853 Lachen | Switzerland

network  If you’re seeking out some of the

most beautiful places on Lake Zurich you will inevitably land up at the sensational harbour promenade of Lachen. Irrespective of whether you arrive by boat, car or bicycle, the place has something to offer everyone. Dominating the setting is a single lifestyle hotel, the Marina Lachen, with its three restaurants. The hotel’s Sunset Suite offers exactly that, a view of the sunset and of course directly on to the lake! The three restaurants have guests spoilt for choice either inside or on the terrace along the promenade of the harbour basin – playground of the yachts that dock for a fleeting visit. The Steakhouse is deemed one of the best on the lake, the culinary repertoire ranging from giant prawns to yellowfin tuna, Swiss organic beef, bratwurst sourced from the regional butchery Keller, Canadian lobster, through to US Rib Eye Steak. The Osteria with its woodfired pizza serves Italian food at its best, while OX Asian Cuisine is an urban-inspired feel-good Asian oasis.

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NOX CYCLES

Die High-tech E-Bike Manufaktur Die kleine Firma NOX scheint gerade vor Kreativität und Dynamik zu explodieren. 2004 vom Berliner Carsten Sommer gegründet, war NOX bis vor wenigen Jahren vor allem für seine GravityBikes bekannt. 2016 erfolgte die Konzentration auf hochwertige E-Mountainbikes. Aber welchen Tanz Nox 2020 auf dem BikeParkett hinlegt, lässt viele Mitbewerber fast schon alt aussehen. Smybolisch dafür steht das verrückte Bild anbei mit dem Rennpferd aus dem Nox-Stall, dem Nox Helium 5.9 All Mountain Pro. Nicht dass wir jetzt das Bike in Gold aufwiegen, aber die Details haben es in sich. Sie stehen für eine neue Art von E-Bike, welche die Welt mit den Bio-Bikes verbindet. Der Fazua-Antrieb, der

wohl aktuell kleinste, leichteste und damit effizienteste E-Bike-Antrieb, macht das Bike leicht und kommt vom Handling her einem nicht-motorisierten Bike nahe. Mit einem kleinen Handgriff mittels Downtube Cover kann das E-Bike in ein normales Bike umgewandelt werden. Anstelle des Akkus kann unter der Blindabdeckung Nahrung oder Werkzeug untergebracht werden. Es ist ein 2-in-1 System, das eine Doppelnutzung des Bikes zulässt. Clever. Die bisherige Zusammenarbeit mit dem zuverlässigen Brose Drive S Mag Motor für alle Hybrid Enduro und All Mountain Bikes wird fortgeführt. Bereits mit dieser Serie hat Nox in vielen Tests


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hervorragend abgeschnitten. Das potente Fox Factory Fahrwerk, speziell das Zusammenspiel aus Heck und Stahlfederbein, generiert eine tolle Performance. Das Bike liegt dank den Mittelmotoren satt und sicher auf der Piste. Alle Komponenten von SRAM, Shimano, Rock Shox, Magura, Supernova usw. sind von höchster Qualität. Nun legt Nox noch eine Schippe drauf und gehört zu den Pionieren in der Integration des neuen Sachs RS Power Drive Antriebs. Der neue Antrieb unterstützt den Pedaleur mit einem satten Drehmoment von 112 Nm und gehört zu den stärksten E-Antrieben weltweit. Nox steigt damit in die Elite der PowerE-MTBs auf. Die Batterie von BMZ bietet 625 Wh (Brose) resp. 651 Wh (Sachs). Mittels Blue Tooth kann jedes Nox E-Bike mit dem Smartphone verbunden und die Individualisierung von Antrieb, Batteriemanagement und Navigation unterstützt werden. In einer Manufaktur, welche jedes kleinste Detail perfektioniert mit Belastungsanalysen, Kinematik-Berechnungen und der Abstimmung der Prototypen mit bekannten Testfahrern wie Timo Pritzel oder Thomas Kolb, war es nur eine Frage der Zeit für den nächsten Entwicklungsschritt. Nox hat ja auch Berliner Wurzeln. Resultat ist die neue MeTROPOLIS Serie. Die Urban E-Bike Linie ist mit dem 250 W Fazua Evation 2.0 Motor, einem 250Wh Akku und der Shimano Nexus Nabenschaltung ausgerüstet. Das Highlight schlechthin ist aber das HeliumMetropolis Bundle. Wer mit dem UrbanBike wochentags zur Arbeit fährt, am Wochenende auf einem wilden MTB-Ritt die Batterien aufladen will, kann ein Bundle erwerben – mit EINEM Fazua-Antrieb. Mit nur einem Click kann ich den Antrieb wechseln. Im Stile von Open Source ist das Wechselspiel auch mit anderen Bike-Herstellern mit Fazua-Antrieb möglich. Das ist nicht nur wegweisend sondern auch nachhaltig gedacht. − DC

WWW.NOXCYCLES.COM 6280 Zell am Ziller | Austria

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art of biking network  HI-TECH E-BIKE FACTORY It almost appears as though the small company NOX is about to explode from so much creativity and dynamism. Founded in 2004 by Carsten Sommer who hails from Berlin, up until a few years ago NOX was mainly known for its gravity bikes. In 2016 came the focus on high-end e-mountain bikes. But the dance Nox is dancing on the biking parquet in 2020 has many competitors looking really outdated.

Symbolic for this is the crazy photo accompanying this article showing the ‘racehorse’ of the Nox ‘stable’, the Nox Helium 5.9 All Mountain Pro. They typify a new type of e-bike. The drive from Fazua, currently probably the smallest, lightest and hence the most efficient bike drive, makes for a light bike and how it handles comes close to a non-motorised bike. With a small hand movement the bike can be transformed into a normal bike. In place of the battery, snacks or tools can be stored under the battery protective cover. Essentially it is a

2-in-1 system facilitating the dual usage of the bike. Very clever! The collaboration up until now with the reliable Brose Drive S Mag motor for all hybrid enduro and all mountain bikes is being continued. Already with this series, Nox did extremely well in numerous tests. The potent chassis from Fox Factory Inc., especially the interplay between the rear of the bike and steel strut generates great performance. Thanks to the mid-mounted engine, the bike stays on the slope solidly and safely. All the components from SRAM, Shimano, Rock Shox, Magura, Supernova etc. are of the highest quality. Now Nox still has an extra scoop to add to the mix. Nox belongs to the pioneers in the integration of the Sachs RS Power Drive. The new drive supports the cyclist with a saturated torque of 112 Nm and is among the world’s strongest e-drives. With this, Nox graduates to the elite of the power e-mountain bikes. The battery from BMZ

offers 625 Wh (Brose) and respectively 651 Wh (Sachs). Every Nox e-bike can be connected up to your smartphone via Bluetooth supporting the individualisation of drive, battery management and navigation. In a factory where every detail is tested at the hands of famous riders like Timo Pritzel or Thomas Kolb, it was only a question of time for the next innovation to make its entrance. The MeTROPOLIS series, an urban e-bike line equipped with the 250 W FAZUA Evation 2.0 motor, a 250 Wh battery and the Shimano Nexus hub gear system. However, the highlight here absolutely has to be the Helium-Metropolis Bundle: The ultimate solution for bikers who ride to work on their urban bikes during the week and want to be able to charge the batteries on a wild mountain bike ride on the weekend. All it takes is ONE drive by FAZUA to allow the biker to change drives – and a click of a button!


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NINO SCHURTER Nino Schurter hat im Mountain Bike Sport die Bedeutung, die Roger Federer im Tennis, Ronaldo im Fussball oder Hirscher im Skisport einnehmen: 7-facher Gesamtweltcupgewinner, Olympiasieger in Rio 2016, 8-facher Weltmeister. Trotzdem hat Mountainbiken in der Schweiz noch nicht die mediale Ausstrahlung, die ihm vielleicht gebührt. Eigentlich wäre Nino Schurter jetzt voll in Aktion am legendären Cape Epic in Südafrika gewesen. Aber dann kam alles ein wenig anders…Covid-19 funkte dazwischen.

Nino Schurter: «Ich sitze zu Hause bei meiner Familie, was ja schön ist. Aber die Absage von Cape Epic praktisch einen Tag vor dem Rennen und die chaotische Rückreise waren mehr als abenteuerlich. Als wir nach Südafrika geflogen sind, gab es dort erst einen Covid-Fall. Die Situation eskalierte aber schnell. Mit dem allerletzten Flieger wurde das Team dann noch ausgeflogen. Jetzt steht die Diskussion um die Olympischen Spiele an (Bem: die kurz darauf auf 2021 verschoben wurden). Auch wir Athleten waren noch nie zuvor in einer Situation, wo nicht klar ist, wann das nächste Rennen überhaupt stattfindet.» Eine Situation, die dazu auffordert, in Ruhe einen Blick zurück auf die eigenen Karriere zu werfen. Was waren die Meilensteine?  Der wohl schönste Sieg, auch emotional, war die Heim-Weltmeisterschaft 2018 auf der Lenzerheide. Ich hatte das Gefühl, 20‘000 Menschen sind für mich gekommen, sie spornten mich an, ich gewann das Rennen, war Weltmeister und im Ziel umarmte mich meine Tochter! Gänsehaut-Feeling. Das kann fast nicht mehr übertroffen werden. Meilensteine gab es viele: Das fing an mit meiner OlympiaBronzemedaille 2008 in Peking, 2009 wurde ich (Bem: nach drei U23 Europameister-Titeln) mit 23 Jahren in Canberra der jüngste Cross Country Weltmeister, den es je gab. In einem der spannendsten Finale konnte ich damals Julien Absalon, der als Doppel-Olympiasieger als fast unschlagbar galt, um drei Sekunden distanzieren. 2012 gab es dann eine bittere Niederlage an den Olympischen Spielen in London. Ich «verlor» die Goldmedaille um eine Sekunde (20 cm) und gewann Silber. Wie geht man mit einer solchen «Niederlage» um? Das braucht eine Weile. Es gab Kommentare, die meinten, wenn ich eine Spur aggressiver gefahren wäre, wäre Kulhavy nicht mehr an mir vorbeigekommen… In solchen Momenten ist das private Umfeld wichtig.

War Mr. Nice Guy damals zu nett?   Das kann ich nicht über mich selber sagen, es sehen mich sicher nicht alle als nice an… (alle lachen). Im nachhinein hat es mich voll motiviert, mich weiter zu verbessern, an mir zu arbeiten. In Situationen, wo man seine eigenen Ziel verpasst, lernt man viel über sich selber. Was ist das Geheimnis Deiner vielen Erfolge?  Man muss ein gutes Team um sich haben. Da hatte Thomas Frischknecht viel Aufbauarbeit geleistet, von der ich extrem profitieren konnte. Er begleitet mich nun seit 20 Jahren und steht vielleicht auch für die Kontinuität der Erfolge. Als Person bin ich mental sehr stark, d.h. in entscheidenden Situationen, wo der Druck gross wird, werde ich nicht zu nervös. Das ist in einer Rennsituation, wo viele Gegner involviert sind, ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hat man als Olympiasieger noch Vorbilder?  Vielleicht aus anderen Sportarten. Ein Free­climber wie Alex Honnold, der in seinem Bereich Ausserordentliches vollbracht hat und eine tolle Persönlichkeit ist. Wie empfandest Du die Ehrung als Schweizer Sportler des Jahres 2018?  Das war für mich eine wundervolle persönliche Anerkennung, nachdem ich während 10 Jahren schon mehrfach nominiert war. Es war aber auch eine Anerkennung für Mountainbike als Sportart. Ich selber nehme nun den Sport anders wahr, er ist dort angekommen, wo er meines Erachtens hingehört. Das freut mich für vor allem für die zig Tausenden von jungen Bikern, die draussen unterwegs sind. Du engagierst Dich auch sozial in Afrika?  Ja beim Projekt SolidarMed. Wir arbeiten seit zwei Jahren an diesem Pilotprojekt in Mocambique, das zum Ziel hat, medizinische Notfälle per Rad zur nächsten Krankenstation zu transportieren. Das war extrem eindrücklich, zu sehen, mit welch einfachen Mitteln improvisiert wird. Inzwischen haben wir ein robustes E-TransportBike kreiert. Das muss viel aushalten können, leicht reparabel

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sein. Ergänzt wurde es mit einem Photovoltaik-Projekt. Die Menschen können gegen Bezahlung ihr Handy aufladen. Mit dem Geld werden die Wartungen am E-Bike finanziert. Am Erfolgsdruck sind auch im Bikesport einige Sportler gescheitert? Was gibst Du jungen Sportlern da mit auf den Weg?  Ich glaube, es ist extrem wichtig, die Balance zu halten.

Im Winter fahre ich regelmässig runter, bestreite keine Wettkämpfe. Ich habe das Glück, dass mich seit einigen Jahren meine Familie begleitet. Als Vater sind noch andere Dinge im Leben wichtig. Grundsätzlich sollte man sich selber nicht zu wichtig nehmen, nicht zu viel Druck auf sich selber machen. Das ist aber individuell. Bei mir ist die Leidenschaft für den Sport intakt geblieben, ich hatte aber auch Glück und Erfolg. − D C

network  A LEGEND IN HIS OWN LIFETIME

Nino Schurter is to mountain biking what Roger Federer is to tennis, Cristiano Ronaldo is to soccer and Marcel Hirscher is to ski racing: seven-time overall World Cup Winner, Olympic Champion in Rio 2016 and eight-time World Champion. Even so, in Switzerland mountain biking does not get the media attention that it ought to be deserving of. Actually, Nino Schurter would have been in action full on in the legendary Cape Epic in South Africa. But then things turned out somewhat differently … Covid-19 got in the way. Nino Schurter: “I’m now sitting at home with my family, which is great of course. But the cancellation by Cape Epic only a day before the race and the chaotic return journey were an adventure in themselves. At the time that we flew there, South Africa just had its first case of Covid. But the

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situation quickly escalated. The team was still flown home on the very last flight. Then the debate moved on to the Olympic Games (Note: which have since been postponed to 2021). We as athletes have also never been in a situation where we have no idea when the next race will even take place.”

There were plenty of milestones: It began with the Olympic Bronze Medal in Beijing in 2008; and in 2009 in Canberra, at the age of 23, I became the youngest Cross Country World Champion ever. In one of the most gripping finals, I was able to keep two-time Olympic Champion Julien Absalon, who was deemed unbeatable at bay by three seconds. Then there was the A situation that lends itself to looking bitter setback at the 2012 Olympics in Lonback on one’s own career. What would don. I “lost” the gold medal by a fraction you say have been the milestones?  of a second (20 cm) and won silver. The biggest victory, also emotionally, has to be World Cup 2018 on home turf in the How does one deal with a “setback” like Lenzerheide. I had the feeling that 20,000 that?  It takes time. Some comments spectators had turned up just for me, doing the rounds said I should have been spurring me on. I won the race, was World more aggressive then Kulhavy wouldn’t Champion and at the finish, my daughter have been able to get past me. was there to embrace me! I had goosebumps! Hardly anything can come close So could Mr Nice Guy have been too to that. nice?  I wouldn’t call myself that, not


everybody sees me as nice … (we all laugh). You learn a lot about yourself in situations where you miss the mark. What’s the secret to your successes? A good team. In that regard, I’ve really benefited from the groundwork done by Thomas Frischknecht who has been by my side for 20 years now and who may also have been instrumental in my ongoing success stories. It helps to be mentally strong, I don’t get nervous when the pressure is on and that is a huge competitive advantage in a racing situation. Does one still have role models as an Olympic Champion? Perhaps from ­other sports. Freeclimber Alex Honnold, who accomplished extraordinary things in his discipline and has a great personality, comes to mind.

How did it feel to be lauded Swiss Sportsman of the Year 2018?  It was wonderful personal recognition for me after having been nominated on several occasions before. But it was also recognition for mountain biking as a sporting discipline. It now has me look at the sport differently. It has arrived where I believe it belongs! You’re also socially active in Africa?  Yes, on Project SolidarMed. For two years now we’ve been working on this pilot project in Mozambique, the aim of which is to transport medical emergencies to the closest medical facility by bicycle. Complementing it is a photovoltaic project that allows people to charge their mobile phones. The funds generated from this are used to repair the bicycles.

Even in the sport of biking the pressure to succeed has proven to be a setback for some. What advice do you have for young sportspersons?  I think it’s very important to retain a balance. I regularly relax in the winter, don’t participate in any contests. It helps to have family by one’s side as is the case for me. It’s important not to take oneself too seriously, not to put too much pressure on oneself. I always had a passion for the sport, but I also had a lot of luck and with it came long-term success.

WWW.NSRACING.CH WWW.OAKLEY.COM Interview/Words: Daniel Chardon

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NEVER-END INNOVATION

Er hat ein Gespür für Trends, holte 1992 die ersten Snowboarder in die Destination Flims-Laax-Falera, als andere diese noch von den Pisten wiesen, entwickelte eine grüne Strategie weit vor Greta Thunberg – und baute im Sommer kontinuierlich die Bike Destination aus. Reto Gurtner war und ist einer der innovativsten, mutigsten und vielleicht auch kompromisslosesten Unternehmer im alpinen Tourismus. Wofür er in der Schweiz oft aneckte, wurde er im Ausland ausgezeichnet. Hinter dem Mann mit dem grauen Kinnbart stehen heute bis zu 1300 Mitarbeitende. Eines der erfolgreichsten TourismusUnternehmen. Alles aus einer Hand lautet das Motto der Weissen Arena, welche 100 Quadratkilometer Berg, 28 Bahnen, fast gleich viele Hotels und Restaurants sowie Ski-, Snowboard- und Bikeschulen umfasst. Über eine One-Stop-App kann alles mit einem Klick gebucht und bezahlt werden. Auch in der Digitalisierung gehört Laax weltweit zu den führenden Destinationen.

geht aber auch um Artenvielfalt. Nicht stechende (!) Wildbienen werden in den Freiräumen des Skater- und Bikeparks integriert, zwei Rangerinnen sind seit Sommer 2017 für die Natur im Einsatz, Waldreservate werden der Natur überlassen – sie sind die alpinen Urwälder von morgen. Auch bei der Sanierung des Flachdaches beim Riders Hotel wurde gemäss dem Motto von F. Hundertwasser gehandelt: «Der Mensch muss auf den Dächern der Natur zurückgeben, was er ihr unten beim Hausbau weggenommen hat.» Die Dachbegrünung bietet nun Lebensraum für Insekten und Vögel. Vertikal stehende bifaziale Solarpanels sind weniger schneeanfällig und nutzen die Sonneneinstrahlung beidseitig.

Das nächste ambitionierte Ziel: Laax will die erste selbstversorgende, CO2 neutrale Alpendestination werden. Die Photovoltaikanlagen werden laufend ausgebaut, die Infrastruktur mit Aufladestationen für E-Bike und Elektroautos ausgeweitet. Es

Das Riders Hotel war 2001 das erste Design Hotel der Alpen und von Beginn weg Treffpunkt für Sportler, Musiker und Künstler. 2020 eröffnet es erstmals auch im Sommer. Für Biker wurde gleich eine eigene Werkstatt integriert.

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rocksresort & freestyle 2010 folgte Europas erste Freestyle Indoor Halle, welche auf 1000m2 ganzjährigen Fresstyle Spass für Biker, Snowboarder, Freeskier und Skater bietet. Gleichzeitig wurde das wohl ambitionierteste Projekt in Betrieb genommen: Das rocksresort. Inspiriert vom Flimser Bergsturz vor 10‘000 Jahren wurden die Gebäude quaderartig, wie riesige hingewürfelte Findlinge, konzipiert. Die Aussenhülle besteht aus massivem Valserstein, innen kamen Kalk, Beton, geölte Eiche und regionale Hölzer zum Einsatz. Harte und weiche Formen, eine subtile Lichtführung gehen in die archaisch gestaltete Crap Bar über. Modernes urbanes Design trifft alpine Archaik. Die Nasszellenmodule beinhalten einen Microspa, ein Dampfbad, einen Regenhimmel sowie Bad und Dusche. Kein Wunder, wurde das rocksresort bereits mehrfach international ausgezeichnet. In neun Gebäuden finden sich über 140 grosszügig gestaltete Appartements in diversen Grössen, Geschäfte, Cafés, Restaurants, ein Supermarkt und ein Friseur.

Biketime 2020 wurde in Zusammenarbeit mit Claudio Caluori (velosolutions) der erste zu 100% mit erneuerbaren Energien erbaute Nagens Enduro Singletrail eröffnet. Sämtliche Gerätschaften, vom Bagger bis zur Kettensäge, waren elektrisch betrieben. Es ist ein erster Meilenstein der BikeVision22, welche die Entflechtung zwischen Wanderer und Biker optimieren soll. Das gesamte Bikegebiet umfasst heute 330 Kilometer ausgewiesene Bikestrecken, Single Trails, Skill Parks, prämierte Trails und Freestylestrecken bis auf 2800 Metern Höhe. Bekannt und beliebt ist der Neverend Trail, der auf fast endlosen 7,5 Km von Crap Sogn Gion nach Laax hinunter mit rasant-rockigen Teilstücken, zahlreichen Jumps sowie schönen Anliegerkurven für den richtigen Kick sorgt. Der TREK Runcatrail gehört zu den längsten Flow Country Trails Europas. Einfache Wellen und herausfordernde Doubles und Tables bieten die Plattform für Anfänger und Profis. Corners, Wallrides, Northshores und Drops können alle umfahren werden. Die 8 km Bikespass können bis auf 22 km verlängert werden und führen dann am Swiss Grand Canyon und dem magisch-türkisblauen Caumasee vorbei. − DC

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network  TRENDSETTER BIKER

He has an intrinsic feel for new trends, brought the first snowboarders to the destination Flims-Laax-Falera in 1992 when others spurned their presence on the slopes, developed a green strategy way before Greta Thunberg – and in the summer steadily developed biking as a destination. Reto Gurtner has been and still is one of the most innovative, courageous and perhaps also most uncompromising entrepreneurs in the alpine tourism sector. The things he does that often rub the Swiss up the wrong way, are the things for which he is inclined to be awarded abroad. Standing behind the man with the grey goatee are some 1300 employees today. He runs one of today’s most successful tourism businesses. A one-stop-solution! That is the motto of the white arena that comprises the 100 km2 of mountains, 28

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tracks and as many hotels and restaurants, as well as snowboard and bike schools. And everything can be booked and paid for with a click via a one-stopapp. Even when it comes to digitalisation, Laax belongs to the leading destinations worldwide. Reto Gurtner’s next ambitious goal is for Laax to become the first self-sufficient CO2 neutral alpine destination. The photovoltaic installations at the Riders Hotel are continuously being expanded, as are the charging stations for e-bikes and electric cars. The solar panels deployed are bifacial and positioned vertically so as to utilise the sunrays from both sides and makes them less prone to snow. In 2001 the hotel became the Alps’ first design hotel and right from the get-go it was to become a meeting place for sportsmen and women, musicians and artists alike. In 2020 it also opened its doors for the

first time in the summer. Even a dedicated workshop for bikers was integrated into the concept. The rocksresort In 2010 Europe’s first freestyle indoor hall followed suit, offering bikers, snowboarders, freeskiers and skaters enjoyment in a terrain of 1000 m2 all year round. Simultaneously getting off the ground was what had to be the most highly ambitious project by Reto Gurtner: The rocksresort. Inspired by the Flims landslide that occurred more than 10,000 years ago, the buildings were conceptualised as cubic shapes and looked like gigantic boulders that had been rolled in like dice. The outer shells are comprised of massive Vals stone, deployed on the inside is chalk, concrete, oiled oak and regional timbers – modern urban design meets alpine archaism! The washrooms incorporate a micro-spa, a steam bath, a rain shower as well as bath


WWW.ROCKSRESORT.COM WWW.FLIMSLAAX.COM 7032 Laax | Switzerland

and shower. Not surprisingly the rockresort has already been accoladed with numerous international awards. More than 140 generously-designed apartments of different sizes, shops, cafés, restaurants, a supermarket and a hairdresser can be found in nine buildings. Bike time In 2020, in collaboration with Claudio Caluori of Velosolutions, the first Nagens Enduro Single Trail built from 100% renewable energy sources was completed. All the equipment, from the excavator to the chain saw, was operated electrically. It is one of the first mile­stones of BikeVision22, which is aimed at optimising the separation between hiker and biker. Today the entire biking area entails 330 km of dedicated bike routes, single trails and skill parks, and is award-winning when it ­comes to trails and freestyle routes at a height of up to 2800 m. Particularly popular is the renowned Neverend Trail, whose route offers an almost endless stretch from Crap Sogn Gion down to Laax of 7,5 km of rapid rock-like sections, numerous jumps as well as nice berms ensuring riders get just the right adrenalin kick.

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BIKE KINGDOM

Arosa-Lenzerheide-Chur - ein neues Königreich für Biker Die Alpen erhalten wahrlich ein neues Königreich. Nachdem hier der König der Cross Country Biker, Nino Schurter, schon mehrfach gekrönt wurde, als Weltcupsieger und Weltmeister, haben sich die drei «Davids» Lenzerheide, Arosa und Chur zu einem echten Goliath vereint: dem Bike Kingdom. Furchtlose Ritter resp. Reiter von Aluminium- und Carbon-Pferden kommen auf mehr als 900 km Singletrails voll auf ihre Kosten. Der Kanton Graubünden ist mit seiner offenen Bike-Politik seit jeher ein Paradies für Biker. Wander- und Forstwege dürfen befahren werden! Und das Bike Kingdom erstreckt sich über mehrere Bergketten. Die Erschliessung durch ein Dutzend Bergbahnen und Sessellifte erlaubt unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Letztlich ist der Zusammenschluss zum Bike Kingdom die Konsequenz einer langjährigen Strategie, welche die Biker ins Zentrum der sommerlichen Destinationsentwicklung stellte, in einer Art und Weise, wie es nur wenige alpine Destinationen gewagt haben. Frisch gewagt ist ganz gewonnen. Profitieren davon dürfen nun Biker jeder Kategorie: Gäste erwartet eine Fülle an Erlebnissen und Angeboten: mehrere Bikeschulen bieten Unterricht für jede Altersstufe. Das beginnt bei Kindern von drei Jahren! Und endet mit geführten Touren für Fortgeschrittene auf hochalpinen Singletrails. Bike Hotels, Bike Shops, Vermietungen und Werk-

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stätten ergänzen das Angebot. Die von Juni bis 25. Oktober geöffneten Bahnen bieten Zugang zu sechs Regionen: Bear Mountains (Arosa), Red Peak (Ost-Lenzerheide), Western Summits (West-Lenzerheide), Southern Delights (Richtung Albulatal), Steep Trees (Parpan bis Chur) und Capital (Chur). Die eben lancierte App ermöglicht nicht nur die digitaleTourenplanung, sondern auch eine Vielzahl von Challenges, deren erfolgreiches Bestreiten königlich belohnt wird. Die bestehenden Bikeparks in Chur und Lenzerheide gehörten bereits zu den besten der Schweiz. Von den blauen FLOWlines bis zu schwarzen STRAIGHTlines ist für jeden etwas dabei. 2020 kam u.a. der Top Fops Singletrail hinzu, der die June Hütte mit der Alp Fops verbindet (Drehort von Danny Mac Askills legendärem Home of Trails Video). Der neue Bike-Trailer «The Legend of Tommy G» mit Thomas Genon zeigt spektakulär die Highlights des Bike Kingdom. Zu jedem Königreich gehören Feste und Turniere: das reicht von der Hörnli Trailjagd über das Swiss Epic (19.-21.8.20) bis zum Bike Kingdom Feast (18.-20.9.20). Die Krönung der Saison ist normalerweise der UCI MTB Weltcup. − DC

WWW.BIKEKINGDOM.CH 7078 Lenzerheide | Switzerland


network  NOTHING VENTURED NOTHING GAINED

The Alps are truly ushering in a new kingdom of sorts. After the king of cross country bikers, Nino Schurter, was already crowned here several times as World Cup Winner and World Cup Champion, three destinations in the Graubünden canton in eastern Switzerland – Lenzerheide, Arosa and Chur – have united into what is known as the Bike Kingdom. Today this alpine setting is the sought-after play­ ground of the fearless knights on their aluminium and carbon-fibre horses, in an area covering 900 km of single trails. Its open bike policy has always made Graubünden a bikers’ paradise. Here hiking and forestry trails can be cycled on! Opening up the area to cyclists is the result of a dozen cableways and chairlifts that make countless combinations possible. It is also the result of a strategy making cyclists the focal point of developing the area into a summer destination. The area has done it more proactively

than most other alpine destinations have ­dared to, to date. Bikers in every category now stand to benefit from the range of adventures and offers. There are even bike schools starting from the age of three, all the way through to offers entailing guided tours for the pros. Bike hotels, bike shops, rentals and workshops only serve to round off the endless choices. The cableways and chairlifts giving access to six regions are open from June until 25th October: Bear Mountains (Arosa), Red Peak (East Lenzerheide), Western Summits (West Lenzerheide), Southern Delights (in the direction of Albula Valley), Steep Trees (Parpan to Chur) and Capital (Chur). The recently-launched Bike Kingdom APP not only facilitates the digital planning of tours, but plays host to a number of challenges, the successful contesting of which is rewarded royally.


PRIVÀ ALPINE LODGE Die Privà Alpine Lodge Lenzerheide ist weder Hotel noch ein Resort mit Ferienapartments: Sie ist irgendwo mittendrin und weiß das Beste beider Welten miteinander zu vereinen. Das Chalet-Resort kann fast schon als kleines Dorf durchgehen: Hier, am Fuß des Rothorns, gibt es 90 Chalet-Appartements und drei ganze Chalets im typisch alpinen Design mit viel Holz und Stein sowie mit Kamin und Privatsauna. Wie es sich für ein Dorf gehört, gibt es auch Restaurants, einen Mini-Markt, ein Bergbad, ein Fitness-Studio, einen Kinderclub und einen gut sortierten

Sportshop. Nur das Gemeindeamt und die Schule fehlen. Dafür gibt es viele Freiheiten. Die Gäste wählen in jedem Moment selber, ob sie lieber essen gehen oder selber kochen möchten. Sie sagen Bescheid, wenn sie gerne einen Zimmerservice hätten. Sprich: Sie leben in der Privatsphäre eines Appartements, können aber auf Hotel-Services zurückgreifen, wenn ihnen danach ist. Wenn ihnen danach ist, können sie auch einfach auf dem Balkon sitzen und ein Buch lesen. Oder sich – nach einem Tag in den Bergen – massieren lassen. Jeder, wie

er will. Was die Meisten wollen, ist rausgehen, in die Natur. Die Privà Alpine Lodge liegt mitten in der Bündner Bergwelt, die im Sommer viele Biker anlockt. Erst letztes Jahr wurde das Bike Kingdom eröffnet, das die Biker-Paradiese Lenzerheide, Chur und Arosa miteinander verbindet. Die Bergseen in der Nähe laden zum Baden, Fischen oder Segeln ein, die Berge und Wälder zum Wandern. Jeder, wie er will – das gilt auch für Aktivitäten in der Natur. − M M

network  Somewhere between a hotel and a resort, Privà Alpine Lodge Lenzerheide certainly

WWW.PRIVALODGE.CH 7078 Lenzerheide | Switzerland

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knows how best to combine one with the other. The chalet resort at the foot of the Rothorn Mountain in the Emmental Alps has 90 chalet apartments at guests’ disposal, all three chalets in typical alpine design with timber and stone, a fireplace and a private sauna. As would be the case in a village, there are also restaurants, a mini market, a mountain swimming pool, a fitness studio, a kiddies club and a select sports shop. All that’s missing is a local authority and the schools. Instead guests get to enjoy every conceivable freedom as and when; whether they’d rather go for a bite to eat or cook for themselves; and when they’d like room service. In a nutshell: Apartment-style privacy with all the services of a hotel. And it’s up to them if they want to wile away the time on the balcony with a good book, spend a day in the mountains or arrange for a massage. Each to their own! What most want to do is be outdoors in nature. The Privà Alpine Lodge lies strategically in the middle of the Graubünden mountain world, with its Bike Kingdom bikers’ heaven only launched last year. The mountain lakes are inviting for a swim, fishing or sailing; the mountains and forests for a hike.


spotlight

Peter Sagan Line

Active Cooling Sleeveless

“Art can take many forms – even in sport“, so der dreifache Radweltmeister Peter Sagan zur Bekleidungslinie, die in Zusammenarbeit mit dem italienischen Bekleidungsspezialisten Sportful designt wurde. Sie soll die Einzigartigkeit seiner Erfolge widerspiegeln - allerdings nicht angelehnt an die 6 Grünen Trikots, die er bei der Tour de France eroberte. Der Stil erinnert eher an Feuer und Vulkane und präsentiert sich perfekt vor dem dunklen Granithintergrund alpiner Schluchten.

Das italienische Unternehmen Castelli steht seit mehr als 130 Jahren für funktionale Bekleidung im Radsport. Gemeinsam mit Polartec, Premiumhersteller für innovative Textillösungen, ist ein unverzichtbarer Style für Radfahrer entstanden: Das Active Cooling Sleeveles mit Polartec Delta. Dank der speziellen Strickkonstruktion von Polartec Delta wird der gebildete Schweiß zur natürlichen Kühlung des Körpers genutzt, indem so viel Feuchtigkeit wie nötig im Stoff gespeichert wird. Der Überschuss wird nach außen abtransportiert und kann dort verdunsten. Das Ergebnis ist ein langanhaltender Kühlungseffekt sowie schnelle Trocknungszeiten.

network  “Art can take many forms - even in sport“, says three-­time

cycling world champion Peter Sagan about the clothing line, which was designed in cooperation with the Italian clothing specialist Sportful. It is intended to reflect the uniqueness of his successes – but not in the style of the 6 green jerseys he conquered at the Tour de France. The style is more reminiscent of fire and volcanoes and really comes into its own to perfection against the dark granite background of alpine gorges.

network  The Italian company Castelli has stood for functional

c­ lothing in cycling for more than 130 years. Together with Polartec, premium manufacturer for innovative textile solutions, a unique style for cyclists has been created: The Active Cooling Sleeveles utilising Polartec Delta fabric features. Thanks to the special knitted construction of Polartec Delta, the perspiration produced is used to cool the body naturally by storing as much moisture as necessary in the fabric. The excess is transported to the outside where it can evaporate. The result is a long-lasting cooling effect and fast drying times.

WWW.SPORTFUL.COM/CH/PETER-SAGAN-LINE WWW.PETERSAGAN.COM

WWW.CASTELLI-CYCLING.COM WWW.POLARTEC.COM

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DAS KRONTHALER Bike Poleposition am Karwendel

Verträumt liegt der liebliche Achensee vor uns. Hinter uns, halb im Wald versteckt, schmiegt sich DAS KRONTHALER an den Hang. Von hier fast unscheinbar, aber im Inneren umso wilder, ist dies der Ausgangspunkt für Ausflüge in den Naturpark Karwendel, dem ältesten und grössten Tiroler Schutzgebiet und mit 727 km2 der grösste Naturpark Österreichs. Er ist nicht nur ein Wander- sondern auch ein Bikeparadies. 2020 wurde er zu Österreichs Naturpark des Jahres gekürt. Bis 2700 Meter ragen die Berge in die Höhe und bieten so ziemlich alles, was des Bikers Herz begehrt. Grüne Wiesen

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erstrecken sich vor schneebedeckten und scharfkantig aufragenden Felsgipfeln. Für Ordnung und Respekt zwischen Naturschutz, Wandern und Biken sorgen die ausgeschilderten Bikerouten- und -trails. Herausragend ist auch das Umweltbildungsangebot wie das Junior Ranger Programm sowie 250 Naturexkursionen, welche mit Rangern angeboten werden. Ganz in dieses Bild passt unsere Bike & Hike-Basis, „Das Kronthaler“ in Achenkirch. Praktischerweise an der Grenze zwischen Achensee und Karwendelpark gelegen, kann man zwischen dem Lieblichen und dem Extremen auswählen. Da muss man als Paar im Adults Only Hotel (Gäste ab 14 Jahren) den einen oder anderen Kompro-

miss unter sich ausmachen. 2010 verwirklichte Günther Hlebaina diesen Traum von einem naturnahen Hotel. Ein querdenkender Gastgeber mit einer Passion für das Exklusive, die stets schlicht bleibt, trifft es recht gut. Das Angebot hat es in sich. Naturmaterialien, ökologisch ausgestattete Zimmer, Betten vom Tischler gefertigt, raumhohe Fenster, Chalets mit Private Spa Flair usw. Kaum erwähnt, aber genauso beeindruckend fand ich die Felsenquelle, welche er im Untergeschoss des Hotels bewahrte und in einen Meditationsort umwandelte! Einmalig und urtümlich zugleich.


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Die Spa Behandlungen basieren auf der Naturkosmetik von Susanne Kaufmann. Der Mix aus Hölzern und Steinen, mit welcher sich das Hotel in die Umgebung einfügt, hinterlassen Eindruck. Kein Wunder, fühlt sich auch die Marke «Luis Trenker» hier zu Hause und richtete gleich drei luxuriöse und zugleich bodenständige Suiten ein. Alle Highlights aufzuzählen, ist unmöglich. Das Designhotel ist z.B. auch Kulisse für die Meisterklassen der Sopranistin Eva Lind. Kulinarisch reicht die Palette vom Private Gourmet Dinner bis zum Low Carb Frühstück. Was „Das Kronthaler“ weiters von vielen abhebt, sind Angebote wie das Waldbaden. Auf einer Biophilia-Wanderung kann

der Gast hautnah erleben, was viele internationale Studien inzwischen belegen: Bäume und Pflanzen setzen unsichtbare Botenstoffe, sogenannte Terpene, frei und kommunizieren nachweislich mit dem menschlichen Immunsystem. Sie stärken unsere Widerstandskräfte und spenden Energie. Das hilft dem Organismus dabei, Krankheiten zu überwinden – bereits nach einigen wenigen Stunden im Wald. Hlebaina: „Es geht um das Ausrichten der eigenen Wahrnehmung und die Offenheit, den Effekt am eigenen Körper zu spüren“. Eine perfekte Ergänzung zum Aktiv-Programm, das lautet: mit dem Bike die Bergwelt zu er-fahren. Nicht nur das Karwendel lockt mit seiner urigen Wildheit, auf

der anderen Seite des Achensees wartet der Rofan, die Köglalm, Bärenbadalm oder der Zwölferkopf, um nur einge zu nennen. Zur Verfügung stehen 250 km Bikewege. Als Challenge winkt die Königsroute, die grosse Karwendel-Rundtour mit 305 km und knapp 7000 Höhenmetern. Gemütlicher ist man entlang des Achensees oder auch mit den im Hotel vermieteten E-Bikes unterwegs. Und wen es zu Fuß in die Berge zieht, hat die Wahl aus 450 km Wanderwegen und 250 Kletterrouten. Zur Entspannung danach gönnen wir uns ein Faszientraining oder Stand up Paddling auf dem See. − D C

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network  HIKING AND BIKING PARADISE

The lovely Achensee lies dreamily in front of us. Behind us, the alpine lifestyle hotel “Das Kronthaler“ clings to the slopes, partly concealed by the forest. Almost inconspicuous from here, but all the more rugged further in, is the Karwendel Nature Park – the Austrian Tyrols’s oldest and largest reserve. In fact it is also Austria’s largest, coming in at 727 km2. Not only is it a hikers’ heaven but also a bikers’ paradise. In 2020 it was crowned Austria’s Nature Park of the Year. The mountains tower up to 2700 m in height and offer just about everything a biker’s heart desires. Green meadows stretch out before snow-covered and sharply-protruding rock peaks. Well signposted bike tours and walking trails ensure a necessary balance between nature conservation, hiking and mountain biking. Environmental protection programmes, like the Junior Ranger Programme, are outstanding here, as well as 250 nature excursion options. Fitting immaculately into this picture-perfect setting, is our bike & hike base, “Das Kronthaler“, in the Austrian municipality of Achenkirch. Couples particularly like the location as the hotel can only be accessed by guests age 14 or older.

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In 2010 Günther Hlebaina realised his dream of a hotel in the midst of nature. A lateral-thinking host with a passion for the exclusive, always tending to the side of simplicity when it comes to pretentiousness, best describes his creation. What is on offer is outstanding: natural materials, ecologically-furnished rooms, handcrafted beds, ceiling-high windows and chalets with a private spa, the list goes on. Hardly mentioned but equally imposing is a rock spring in the basement of the building that has been converted into a meditation space – unique and primeval at the same time! The spa treatments revolve around the natural cosmetics offered by Susanne Kaufmann. Impressive in its own right is the eclectic mix of wood and stone whereby this hotel blends into its surrounds. Small wonder that the Luis Trenker brand feels very much at home here, offering its guests state-of-the-art suits that are luxurious but down-to-earth at the same time. To list all the highlights would be an impossibility. E.g. “Das Kronthaler“ has also been the backdrop for Austrian soprano singer Eva Lind’s master class.


From a culinary perspective the hotel’s palette ranges from private gourmet dinners to low-carb breakfasts. What further distinguishes “Das Kronthaler“ from many others are offers like bathing in the forest, biophilic hiking tours that experts regard as beneficial for the provable effect that terpenes in nature have on the immune system. They boost our resistance and give us energy, allowing organisms to overcome disease – even after just a few hours spent in the woods. Günther Hlebaina says this has to do with the alignment of one’s own perception and openness to feeling the effect on one’s own body. The perfect complement to an activity-packed programme in which you experience the mountainous terrain with a bike. In fact, there is all of 250 km in routes to choose from and for those cyclists seeking the final challenge, there is the Karwendel 305 km round trip with a height profile of almost 7000 m. For a more leisurely ride, guests can take the route around Lake Achensee, and even opt for hiring an e-bike from the hotel. For those who cannot help resist the allure of the mountains on foot, they’ll have 450 km in hiking trails and 250 climbing routes to choose from. And what better way to round off the exertion than with a fascia training session or stand-up paddling on the lake?

WWW.DASKRONTHALER.COM 6215 Achenkirch | Tirol | Austria Words: Daniel Chardon

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ROSWITHAS ALMHOF Das Leben mit dem Berg erspüren Das Zillertal beherbergt neben grossen auch kleine Juwelen, ein solches ist ­Roswithas Almhof. Von Hippach aus windet sich die Strasse die Almwiesen hoch, bis auf 1400 Meter Höhe, wir lassen die Geräusche des Tals hinter uns. Stille umfängt uns – hier ist der Ort zum Schauen, Riechen, Kosten, Spüren. Und das ist wortwörtlich gemeint. Denn in der Almkräuterei darf man mit Joseph auf Kräuterwanderungen gehen. Aber das ist nur der Anfang. In der Küche entstehen spannende Kreationen mit unterschiedlichen Kräutern. Joseph verarbeitet sie mit Liebe zu Tees, Gewürzen, Ölen, Tinkturen, Edelbränden und – Seifen, Duft- und Heilkissen! Berge werden hier gelebt: eigenes Wissen und überlieferte Inhalte, Vorträge zum Lebens- und Ruheraum Berg&Alm liefern

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kreatürlich-sinnliche Impulse für alpine Therapien der besonderen Art. Vielleicht macht es die Achtsamkeit aus, mit welcher die Vorfahren zu Werke gegangen sind, noch bevor Begriffe wie Nachhaltigkeit auftauchten. Das Leben mit dem Berg, der Natur, hier ist es spürbar, hier kann ich als Gast die Achtsamkeit in der Entschleunigung er-wachen lassen. Faszinierend sind dann die völlig unerwarteten Luxuschalets in dieser TraumNaturkulisse! Aus einer leicht verrückten Idee, gesponnen von den Bergbauern Sepp, Rudi und Michl, wurde 2016 Realität. Dabei haben sie nicht nur selber angepackt, sondern die Chalets auch selber «ausgeheckt». Jedes ist für sich so einmalig und jenseits der klassischen Formen, dass dies auch anders gar nicht vorstellbar wäre. Allen gemeinsam ist einzig die Verwendung regionaler Materialien wie

Stein, Zirben-, Fichten- und Lärchenhölzern sowie Schafwolle zur Isolierung. Konsequenterweise wird ihr Strom von einer 40 kW Photovoltaikanlage gespiesen. Am schönsten ist es dennoch, abends nach dem Genuss der Privatsauna vor dem Kaminfeuer den Blick über die Berge schweifen zu lassen und morgens den Frühstückskorb mit frisch duftenden Brötchen (plus Körnerbrot, Almbutter sowie hausgemachter Marmelade) in Empfang zu nehmen. Wohlgefühl auf Lichteben, so der poetische Name dieses Kraftplatzes. Und die Menschen hier? Sind: «G’standn. Wild. Zupackend. Wissend. Gspassig. Fürsorglich und grad aus.» Eine Inspiration fürs Leben! − D C WWW.ALMHOF-ROSWITHA.AT 6283 Hippach | Tirol | Austria


lodges

network  AN INSPIRATION FOR LIFE

In the heart of Austria’s Zillertal Alps is this little jewel that calls itself Hotel Almhof Roswitha. From Hippach, a winding road takes guests up to the alpine meadows to a height of 1400 m leaving behind the sounds of the valley. Silence is all around – this location is one to gaze at, smell, taste and feel, literally so, with Joseph taking us on a hike of the area’s herbal repertoire. But that’s only the beginning. In the kitchen he conjures up exciting creations using the variety of offerings gleaned from the great outdoors. A lot of passion goes into his teas, oils, tinctures and brandies, as well as soaps, fragrances and heating pads! What is fascinating are the entirely unexpected luxury chalets in a dream natural setting! From a slightly crazy idea, the brainchild of mountain farmers Sepp, Rudi and Michl emerged the reality of the chalets in 2016 – the three of them devising them hands-on. Each one is unique and boasts anything but classical forms.

Common to all is the use of regional materials like stone, arolla pine, spruce wood and larch wood, as well as sheep’s wool for insulation. As is to be expected, the 40 kW of electricity the establishment is supplied with comes from a photovoltaic installation. The mountains here are literally lived: Talks about our natural habitat and breathing space for relaxation deliver the creative stimuli for alpine therapies with a difference. One of the nicest things about Hotel Almhof Roswitha is the enjoyment of the private sauna in front of the fireplace, whilst letting one’s gaze drift across the mountains. In the morning guests get to look forward to their dedicated breakfast basket with fragrant fresh rolls (plus whole grain bread, regional butter as well as homemade jams). The perfect rejuvenation spot, its hosts are knowledgeable, fun, attentive and direct – all in all what you get here is an inspiration for life!

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ADLER LODGE RITTEN Holzbaukunst in seiner schönsten Form Schon Sigmund Freud zuckelte hier 1911 mit der ältesten Schmalspurbahn Südtirols hoch auf das 1000 Meter hohe Sonnenplateau über Bozen, den Ritten. Was man hier neuerdings zu sehen bekommt, ist schlicht atemberaubend und verkörpert Holzbaukunst in seiner schönsten Form.

Sanoners, inspiriert von einer Reise durch Küchenchef Hannes Pignater, mehrfach Namibia, an. Das Konzept umfasst nun: ausgezeichnet an Oylmpiaden und BeFrühstücksbuffet, Gourmet-Dinner, fri- rufsweltmeisterschaften, verwöhnt nach sches Quellwasser, Berg-Fruchtsäfte, fünf Jahren auf der Seiseralm nun die GäsSalat- und Käsebuffets, hausgemachte te der Ritten Lodge. Mediterran-alpinKuchen, ein WaldSpa mit der Adler-eige- kreativ wäre eine mögliche Beschreibung nen Pflegelinie, der ganzjährig beheizte für leckere Kreationen wie das SchüttelInfinity-Pool, Entspannung mit Blick auf brotrisotto, Calamarata oder Topfen mit Viele verträumte Jugendstilvillen zeugen die mächtigen Berggipfel der Dolomiten. grünem Sellerie und Trauben. Kunstvoll davon, dass die Bozner hier seit Jahrangerichtet, auf regionalen Produkten hunderten die Wochenenden geniessen. Der hier aufgewachsene Bikeguide Domi- aufbauend. Die Familie Sanoner, welche bereits mit nik kennt jeden Weg am Berg, für Anfänder Adler Lodge Alpe auf der Seiseralm ger wie Erfahrene. Die E-Bikes von Bian- Nachts lauschen wir dem Flüstern des ein einmaliges Retreat schuf, hat sich chi erleichtern manchen Aufstieg, 350km Waldes, tagsüber folgen wir dem Rhythhier noch einmal selber übertroffen. Man Wanderwege locken zur Bewegung auf mus von Bergen und Natur – und erholen konnte auf ein bewährtes Team zurück- zwei Beinen. Wem das nicht reicht, der uns in Räumen, wo innen und aussen vergreifen. Die Architekten Demetz entwar- dehnt seine Glieder achtsam mit Yoga. schmelzen. − D C fen, Hubert Gruber setzte den Holzbau meisterlich um, der Grödner Künstler Markus Delago inszenierte die kraftvollen Adler- und Drachenköpfe, Tischlermeister Michl Harder und Tischlerei Rier gaben Tischen, Täfelung und Schränken ihre kunstvolle Handschrift. Resultat ist ein faszinierendes Gesamtkunstwerk. Aussen eine neokubistisch anmutende Form von schwarzen und hellen Hölzern, die Dachgiebel-Verzierungen erinnern an alte Schutzsymbole. Dabei beliess man alles nach seiner Natur. Unlackiert werden die breiten Bodenbohlen aus Eiche nur einmal pro Jahr geölt, altern in Schönheit und laden zum Barfusslaufen. Hohe Glasschiebetüren, breite Balkone, komfortable Bäder verleihen den Suiten und 22 Chalets Offenheit und Grosszügigkeit. Wie in der Spa, bei welcher die Bäume ihre Stämme durch die Terrasse hindurch gen Himmel strecken, atmet die gesamte Lodge die Natur förmlich ein. Genau dieses Gefühl strebten

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lodges network  WHERE TIMBER ACHITECTURE MEETS ART

Already in 1911 Sigmund Freud chugged up to the 1000 m high sun plateau above Bolzano in the oldest narrow-gauge railway in Italy’s South Tyrol. Here a whole array of dreamy art nouveau villas bears testimony to the fact that the locals have been vacationing here on weekends for centuries. The Sanoner family, which has already created a unique retreat with the Adler Lodge Alpe in the Seiser Alm, has exceeded all expectations here once again relying on the expertise of a dedicated team: the design is by architects Demetz, the ingenious woodwork is by Hubert Gruber, the powerful eagle and dragon heads have been staged by artist Markus Delago, and leaving their own unique signature on the woodwork are master carpenters Michl Harder and Rier. The result is a fascinating integral work of art.

the skies. In a nutshell, the concept inspired by a trip to Namibia, revolves around fresh spring water, mountain fruit juices from the Kohl brand, salad and cheese buffets, homemade cakes, a forest spa boasting the Adler Resorts’ own cosmetics line, an infinity pool heated year-round and relaxation with a view of the mountain peaks. Last but not least, after five years in the Seiser Alm, now ­cooking up a culinary storm at Ritten Lodge is Head Chef Hannes ­Pignater – delighting his guests with culinary creations like Leek Risotto with Speck Alto Adige and Calamarata!

The exterior manifests itself as a neo-cubist form of black wood and light timber, with the roof gables reminiscent of old protective symbols. The quest for all things natural means the oak floorboards are only oiled once a year. High glass sliding doors, wide balconies and comfortable bathrooms, give the suites and 22 chalets a feel of openness and generosity. This is also true for the spa, where the trunks of the trees on the terrace reach for

WWW.ADLER-RESORTS.COM 39054 Oberbozen | Südtirol | Italy

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lodges

BIENENALM

Alleinlage Das ganze Setting erinnert eher an Kanada. Endlose Weiten, Wald, Berge, Ruhe, ein riesiger Obstgarten, Brombeeren, Himbeeren, Pferde, Katzen – und natürlich die Bienen, welche diesem Ort den Namen Bienenalm verliehen haben. Mitten im Nichts – wurden das Ferienstadl und das Waldhaus hingebaut. Eigentlich umgebaut, denn schon seit Jahrhunderten standen hier auf 1000 Metern Almstadl. Gerade die alten Hölzer machen den Charme aus, obendrauf kommt dann dieser unglaubliche Luxus. Wobei sich sofort die Frage anschliesst, was denn hier der eigentliche Luxus ist. Die Natur oder das Wohnen? Zunächst ist man einfach von Natur und Umgebung überwältigt. Dann fährt der Puls runter und man kommt an. Das kann auch mal 2-3 Tage dauern. Aber es lohnt sich. Hier können wir erleben, wie Mensch und Natur eine Symbiose eingehen können, wir Sonne, Regen und die Düfte der

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Natur mit jedem Tag intensiver wahrnehmen. Kein Zufall, dass die Bienenalm manchem Heiratsantrag Pate stand, denn in der Reduktion der Ablenkung kann sich Körper und Seele wieder auf die wichtigen Dinge fokussieren. Und natürlich ist es paradiesisch, in dieser absoluten Alleinlage luxuriös verwöhnt zu werden. Das Waldhaus steht auf einem alten Waldplatz der Kelten. Einmalig ist auch der Geruch von Zirbenholzbetten – vor dem Zubettgehen unbedingt den Zirbenschnaps probieren – Fichten, Lärchen. Im Innern wurden auch Steine, Stahl, Loden, Filz und Leder auf 220m2 verarbeitet. Durch die Pano­ ramaglaswände wirken Wald, Regen und Natur unmittelbar auf uns ein. Die Terrasse schafft einen offenen, natürlichen Übergang zum Infinity Pool, der nahtlos den Blick über Berge und Wälder eröffnet. Da setzt man sich einfach nur hin und ge-

nießt, am besten beim Kaminfeuer. Derweil sich die Partnerin die UnterwasserMusik für den Pool raussucht, widme ich mich dem Grill auf der großen Holzterrasse. Ob man das Surround-Kino mit Grossleinwand braucht, ist schwer zu sagen. Aber auf die Heinzelmännchen, welche die Gäste mit regionalen Leckereien versorgen (via einen separaten Küchenzugang!), wird man nicht verzichten wollen. Nachts sollte man sich das Baden im stets auf 35 Grad geheizten Pool nicht entgehen lassen, morgens die alleinstehende Badewanne mit Panoramablick. Tagsüber schweift man durch Wälder und Berge und lernt Schritt für Schritt, der Natur näher zu kommen. Sozusagen eine Reise zu sich selbst – mit Unterstützung von einigen lokalen Heinzelmännchen wie Norbert, dem geistigen Vater dieses schon sehr speziellen Rückzugsortes. − D C


art

network  A JOURNEY TO THE SELF

The whole setting is reminiscent of Canada. Endless expanses, forests, mountains, peace and quiet, a massive orchard, blackberries, raspberries, horses, cats – and of course the bees that lend their name to this refuge built in the middle of nowhere. A renovation from yesteryear, it’s the old timber from centuries gone by that lends its charm to this overpowering stylish natural setting at 1000 m. But one has to ask oneself, is it nature or the accommodation that makes for its incredible luxury? The compelling fragrance of the pinewood beds permeates the interior of the 220 m2 forest house on an old site of the Celts. An eclectic mix of larch and spruce woods, stone, steel, Loden cloth and leather sets the tone. The panoramic glass walls immerse guests directly in nature, the forest and the rain – of course in front of the fireplace. A wooden terrace creates a natural transition to the infinity pool opening up one’s view seamlessly across mountains and forests. The terrace is where I dedicate myself to the barbecue, while my partner selects the underwater music for the pool. Whether one really needs the surround-sound cinema with large screen is hard to tell. But one thing that is hard to resist, is the array of local delicacies that little elves discretely supply guests with via a separate entrance.

One thing you should not desist from is a night-time swim in the pool heated to 35 degrees Celsius. Whilst a stand-alone bathtub with its panoramic view sets the tone for the next day, with a ramble through nature beckoning, in a step-by-step journey ever closer to the self! And if you like: In the capable hands of local guru Norbert – the spiritual father of this very special alpine pasture retreat and place of the bees.

WWW.BIENENALM.COM 8713 St. Stefan ob Leoben | Steiermark | Austria

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FORESTIS

BERG KRAFTORT Bei einem Waldspaziergang in Palmschoss auf dem Ploseberg oberhalb der Domstadt Brixen entdeckte der Südtiroler Hotelier Alois Hinteregger im Jahr 2000 ein hinter wildgewachsenen Hecken liegendes Berghaus. Ihm war klar, dass er hier auf einen besonderen Ort mit einer kraftvollen Ausstrahlung gestoßen war. Seine Familie kaufte das Gebäude und eröffnete es 2010 als Hotel. Heute, 10 Jahre später, wird auf der Plose ein neues Kapitel geschrieben. Der Sohn von Alois Hinteregger, Stefan, und dessen Partnerin Teresa Unterthiner entwickelten das 5-Sterne- Refugium FORESTIS, das am 20. Juli 2020 eröffnet. Das Konzept ist vielversprechend. Der Altbau steht unter Denkmalschutz. Ihm wurden drei, der Form von Baumstämmen nachempfundene, skulpturale Suitentürme zur Seite gestellt. Die ausgefallene und innovative Architektur des FORESTIS ist einzigartig und berücksichtigt modernste architektonische und energetische Prinzipien. Die Südausrichtung des FORESTIS bietet ein Spektakel für das Auge mit Blick auf das UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten aus jeder der 62 Suiten, dem Spa sowie den Restaurants, der Bar sowie der Rooftop Bar. Wer der Natur noch näher sein möchte, kann sich sein Daybed auf der Terrasse der Tower Suite für die Nacht aufdecken lassen – Glamping einmal anders.

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Ein besonderes Highlight: Als Gast trinkt man das Plose-Quellwasser nicht nur, im FORESTIS badet man darin, wie in den zwei Pools des 2000 m² großen FORESTIS Spa, dessen Konzept auf dem FORESTIS Baumkreis beruht. Alles dreht sich um Latschen, Fichten, Lärchen und Zirben. Anwendungen und Pflegelinien folgen dem Thema. Es geht um Klangfrequenzen, Energiefluss, Heilsteine, Heilhölzer und Meridiane. Spannend wird es bei Wyda, dem Yoga der Kelten. Die Bewegungsübungen und Meditation gehen auf die Druiden, die geistige Elite der Kelten, zurück. Die Druiden zeichneten sich durch hohes Alter und Gesundheit aus, was sie, so die Überlieferung, Wyda verdankten. Die Natur und der Wald spielen auch eine zentrale Rolle in der Küche von Chefkoch Roland Lamprecht, der alles nutzt, was Berg und Mutter Natur hergeben. Beeren, Pilze, Kräuter, Nüsse, Blüten werden gesammelt und auch für den Winter eingelegt. Honig und Milchprodukte kommen aus der Nachbarschaft, Brot und Marmeladen werden selbst produziert, alles Übrige so nah wie möglich eingekauft. Ringsum bieten die Dolomiten die Outdoor-Plattform mit allen nur vorstellbaren Wander- und Bikewegen sowie Skipisten direkt vor der Tür. − D C


© alle Bilder, FORESTIS

a l p i n e h o s p i ta l i t y

network  At the turn of the new millennium,

during a forest walk in the romantic town of Palmschoss in the Ploseberg Mountains above the cathedral town of Brixen, is where South Tyrolian hotelier Alois discovered a mountain lodge tucked away behind some hedges that had grown wild. It immediately became clear to him that this was an energy hotspot; his family bought the building and launched it as a hotel in 2010. Today, ten years later, a new chapter is being written here with his son Stefan and his partner Teresa Unterthiner having turned it into a 5-star refuge opening its doors on 20 July 2020. The concept is highly promising. The historical building is listed. The outlandish and innovative architecture of FORESTIS is unique and takes into account the ultimate in contemporary architectural and energy principles. Its southerly alignment offers a feast for the eyes with a spectacular view of the Dolomites – a UNESCO world heritage site – from all 62 suites, from the spa, as well as from the restaurants and the rooftop bar. Guests seeking to be even closer to nature can have their daybeds prepared on the terrace of the

Tower Suite – glamping with a difference! One special highlight: At FORESTIS not only do guests get to drink the regional spring water, they get to swim in it in the two pools of the 2000 m2 spa, whose concept is based on the plethora of trees surrounding the hotel. Everything including the treatments revolves around mountain pines, spruce trees and arolla pines. It’s all about sound frequencies, the flow of energy, healing woods and meridians; and Wyda, the yoga of the Celts with its movements and meditations that go back to the Druids. In the kitchen, Head Chef Roland Lamprecht conjures up a culinary storm using everything that mountain and Mother Nature has to offer: berries, mushrooms, herbs, nuts and blossoms. All produce is sourced from close by, bread and jams are homemade. And all around, the Dolomites offer the perfect outdoor platform with an abundance of hiking and biking trails – and a ski slope right on the doorstep.

WWW.FORESTIS.IT 39042 Brixen | Südtirol | Italy

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a l p i n e h o s p i ta l i t y

MIRAMONTE

Das Sommer-Refugium der Kreativen Das Miramonte in Bad Gastein ist fast schon so etwas wie eine Institution für KünsterInnen und Kreative. Ein zeitgeistiger, urban-alpiner Mikrokosmos mitten im Salzburger Land. Wenn man schlafen geht im Miramonte, ist es meistens still. Nur das Rauschen des Wasserfalls, für den Bad Gastein so geliebt wird, ist noch leise zu hören. Er bietet die perfekte Klangkulisse, um in die Ruhe zu finden, die viele an einem Ort wie diesem suchen. Stille in Verbindung mit frischer Bergluft. Und urbanem Ambiente.  Dafür sind Bad Gastein und das Miramonte ebenso bekannt. Das Zentrum des Ortes inmitten des Nationalparks Hohe Tauern hat sich rund um die Steilhänge beim Wasserfall gebildet. Es gibt nur wenig Fläche – die Gassen sind eng und steil und die Häuser hoch. „Es ist ein extremes Bild, das Bad Gastein bietet. Großstädtischer Prunk mitten im Gebirge,“ schreibt DIE ZEIT über das „Monte Carlo der Alpen“. Kamen früher eher der 17 Thermalquellen wegen Gäste, sind es heute vor allem KünstlerInnen und Kreative, die sich gerne an Orten wie dem Miramonte aufhalten, um sich inspirieren zu lassen und mit anderen auszutauschen. Das Hotel aus den 1960ern, das Evelyn und ihr Mann, der Architekt Ike Ikrath, so

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stilsicher und designbewusst wieder zum Leben erweckt haben, liegt auf einem Hügel. Von der sonnenverwöhnten Terrasse hat man Blick auf die Belle-Époque-Stadt Bad Gastein und die Berge. Warum so viele das Miramonte vor anderen bevorzugen? „Das Miramonte auf einen Punkt zu bringen ist (…) kein leichtes Unterfangen. (…) Ein Schuss Heimatfilm-Ästhetik. Zwei Finger Designklassiker, eine Prise Bobo-Flair, ein bisschen Zauberbergatmosphäre, ein Spritzer Hochglanzmagazin plus eine Scheibe Alpinnostalgie. Dazu kommt noch eine große Portion Chillout Masse,“ schreibt die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Auf Sesseln liegen Lammfelle, auf Tischen CoffeetableBooks über Kunst und Architektur, auf dem Boden Kuhfelle. Alles fühlt sich irgendwie leger und ein bisschen persönlicher an. Stichwort Chillout:   Gestresste GroßstädterInnen können hier auch ausgiebig Yoga betreiben, sich massieren lassen oder Kosmetikbehandlungen gönnen. Der Ruheraum entspannt schon, wenn man nur ein Foto von ihm sieht und das Radonbad wird von einer der Heilquellen gespeist, die schon Kaiserin Sissi als Jungbrunnen geschätzt hat. Die leichte, innovative Küche (Wiesensäfte, vegane Porridges, Bauernbrot, Bio-„Mutterlandtee“ & Co) ergänzt das Angebot des Hotels, das den Zeitgeist so gut versteht wie wenig andere. − M M


network  SUMMER REFUGE FOR THE CREATIVE AT HEART

The Miramonte in the spa town of Bad Gastein has already become somewhat of an institution for female artists and creative minds. An urban alpine microcosm in the middle of the Austrian state of Salzburg – and in tune with the zeitgeist of our times! When you go to sleep at night in the Miramonte, it’s usually quiet, except for the light hissing of the waterfall for which Bad Gastein is so sought after. It offers the perfect sound backdrop to find the kind of peace and quiet that many seek in a place like this. But the Miramonte also has a certain urban splendour amidst the mountains is how Die Zeit newspaper described the “Monaco of the Alps”. The centre of the town is in the middle of the Hohe Tauern National Park formed around the steep slopes near the waterfall. There are very

few surface areas here – the alleys are narrow and steep, the houses high. In the past the guests were more in­clined to come here for the thermal springs, while today it’s mostly female artists and creative spirits who enjoy spending time in a location like this – to be inspired and exchange ideas with others. The hotel from the sixties that Evelyn and her husband architect Ike Ikrath have given a new lease on life to so stylistically, confidently lies on a hill. From the sun-kissed terrace one has a view of the belle époque town of Bad Gastein and the mountains. Why do so many opt for the Miramonte above others? The Austrian daily Der Standard wrote that putting it in a nutshell is not an easy endeavour. Some of the things it said was that it has a certain sentimental movie feel about it, a Magic Mountain atmosphere, a glossy magazine

ambiance to it, plus a slice of Alpine nostalgia added to which is a large portion of chill-out stuff. Gracing the armchairs are lamb skins, taking their pride of place on tables are coffee table books about art and architecture, while cow hides line the floors. Everything feels somewhat more casual and a bit more personal. Chill out is the operative word. Stressed city slickers can practise yoga here, go for a massage or indulge in some beauty treatments. The light innovative cuisine with its green juices, vegan porridges and farmhouse bread, forms the perfect complement to the hotel’s compelling repertoire.

WWW.HOTELMIRAMONTE.COM 5640 Bad Gastein | Salzburg | Austria Words: Martha Miklin

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BIOWELT „Es gibt höhere Berge, aber keine schöneren,“ sagte Extrembergsteiger Reinhold Messner über den Vinschgau, seine Südtiroler Heimat. Dort, umrundet von schönster Natur im Ort von Schlanders, liegt auch das Bio-Landhotel Anna mit seinen 20 Zimmern, einem Apartment und vier Ferienwohnungen am benachbarten Bio-Bauernhof mit Reitstall, in dem AnfängerInnen und Fortgeschrittene mit den ReitlehrerInnen ausreiten und die Natur von einer anderen Perspektive aus erleben können. Auch Kutschenfahr-

ten wreden angeboten. Da die Natur den Vills, den Eigentümern jenes Hotels, sehr am Herzen liegt, leben sie Nachhaltigkeit in aller Konsequenz. Im Landhotel Anna ist alles Bio, was den Gästen serviert wird. Mit bis zu 300 Sonnentagen jährlich ist Schlanders klimatisch prädestiniert für den (biologischen) Anbau von Äpfeln und vielen anderen Obst- und Gemüsesorten. Auch die Vills haben einen eigenen Obstgarten. Die dort wachsenden Äpfel & Co verwandeln sie in richtig gute, authentische Gerichte und

naturbelassene Säfte und Cider. Südtiroler Speck, Almkäse, Honig und andere regionale Spezialitäten gibt es hier ebenso. Die Natur des Vinschgaus lässt nicht nur Früchte und Gemüsesorten gedeihen, sondern ist auch ein wunderschöner Spot zum Wandern, Biken. Die Vill‘s betreiben auch das erste BMW Elektro-Testridecenter in Europa. Sie begleiten ihre Gäste elektrisch auf geführte Touren, um den Gästen die Angst vor der leeren Batterie zu nehmen. − M M

network  BIO-HOTEL DOUBLES UP AS BMW E-BIKE TEST-RIDE CENTRE

WWW.VILL.IT 39028 Schlanders | Südtirol | Italy

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„Higher mountains do exist, but none that are more beautiful,“ is what Reinhold Messner, the Italian extreme mountaineer who made the first solo ascent of Everest without oxygen, has to say about his homeland the Vinschgau Valley in South Tyrol. Located here is Bio Landhotel Anna with its 20 rooms, an apartment and four holiday flats on the neighbouring eco-farm. Everything the guests are served here is organic, be it regional ham, cheese or honey amongst other specialities. With Schlanders near Bolzano having 300 days of sunshine a year, the Vills too have their own orchard, transforming their apples & co. into authentic dishes and unprocessed fruit juices. Not only is nature here conducive to good produce but it allows for excellent hiking and biking, the stables offering pony and horse riding for all levels and with instructors. The Vills also run the first BMW e-bike test-ride centre in Europe. To alleviate the fear of a flat battery they accompany their guests on bike tours.


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ALP ART Auf einem Sonnenplateau im Tiroler Mittelgebirge liegt es, das liebliche Alp Art Hotel. Der Natur ganz nah und doch nur 10 Minuten oder acht Kilometer von Innsbruck. Es ist familiengeführt – dort zu sein, fühlt sich auch sehr familiär an. Drei Generationen betreiben das Haus mittlerweile, das Johanna und Günter Ellinger vor vielen, vielen Jahren eröffnet haben. Der Spirit ist seit jeher derselbe: Tiroler Gemütlichkeit und Gastfreundschaft gepaart mit einem starken Fokus auf alpenländischer Kunst. Mittlerweile führt Tochter Nicole das Ho-

tel. Tochter Bianca, eine ausgebildete Physiotherapeutin, leitet das kleine Alp Med Zentrum des Hauses, wo sie Wellnessbehandlungen anbietet. Wenn auch der Spirit derselbe ist, so ändert sich im Laufe der Jahre naturgemäß einiges: Die Welt hört auch an einem idyllischen Ort wie diesem nicht auf, sich zu drehen. Aber die Uhren ticken anders, die Zeit scheint langsamer zu vergehen in dieser Landschaft, die im Sommer zum Wandern, Radfahren und In-der-Wiese-Liegen einlädt. Viele neue moderne Elemente wie Natursteinbäder und große Glasfronten, die die

Berge von draußen hineinholen, wurden über die Jahre liebevoll integriert. Auch die Sammlung an bemalten Bauernmöbeln, antiken Gebrauchsgegenständen und Gemälden erweitert die Familie ständig. Viele der Möbel hat Mama Johanna selber mit Hingabe gestaltet. Das ist auch einer der Gründe, warum keines der 22 Zimmer dem anderen gleicht – und warum das Alp Art Hotel über die Jahrzehnte zu einem vielschichtigen und dicht aufgeladenen Ort mit Seele geworden ist, in dem man jedes Mal etwas Neues entdecken kann. − M M

network  SOULFUL HOTEL FAR FROM THE MADDING CROWD

Tucked away on a sunny plateau in the Tyrol Mittelgebirge Mountains and still only a ten minutes drive from Innsbruck is where you’ll find the delightful Alp Art Hotel. Family run across three generations it feels as cosy and friendly today as it did way back when, when Johanna und Günter Ellinger opened it. With its focus on alpine art and collectables reflected in the decor none of the 22 rooms is identical. New elements introduced to the hotel over the years include natural stone baths and large glass fronts that have a way of bringing the mountains inside. Today Nicole the daughter runs the hotel, while the other, Bianca, is in charge of the small alpine medical centre the hotel houses with her physiotherapy and wellness treatments. Even if time doesn’t necessary stand still here, the clocks do seem to tick differently in this calming landscape conducive to hiking, cycling or just lying in a meadow in the summer.

WWW.ALPARTHOTEL.AT 6091 Götzens | Tirol | Austria

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eco beachwear

BEACHWEAR

INASKA Hochfunktionale Sportbikinis in coolen Designs.

Baden Sie schon in Nachhaltigkeit? „Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr, sondern ein Muss“, so das Motto von Franziska Hannig, Gründerin des Labels Inaska Swimwear. Sie ist eine von mittlerweile gar nicht so wenigen Beachwear-Designerinnen und Produzentinnen, die sich nachhaltiger Bademode verschrieben haben. Es passiert viel Neues und Gutes in der Welt der Bademode: Zahlreiche Labels setzen auf Recycling. Besonders beliebt sind Stoffe, die aus alten Fischernetzen produziert werden. Nach Angaben von

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Greenpeace landen jährlich bis zu 25.000 Fischernetze in den Meeren Europas. Und die machen nur einen Bruchteil des Plastikmülls aus, der die Weltmeere nicht nur verschmutzt: Weil Plastik nur sehr lang-

sam verrottet, gefährdet es einerseits das Leben unzähliger Schildkröten, Fische und hunderter andere Tierarten, die sich darin verfangen, und andererseits – auch wegen der enthaltenen Mikroplastiken


– das gesamte Ökosystem. Die Meere von Müll wie diesem zu befreien haben sich viele zur Aufgabe gemacht. Und das kommt nun einer ganzen Branche zu Gute: Beachwear-Herstellerinnen wissen das Nylon, das in einem aufwendigen Prozess von Firmen wie Econyl aus diesen Netzen und anderem Plastikmüll hergestellt wird, zu hochwertigen und schicken Ein- und Zweiteilern zu verarbeiten. So wie Franziska Hannig von Inaska Swimwear. Umweltschutz wurde für sie nach der Geburt ihrer Kinder zum Herzensthema. „Ich bin an der Ostsee aufgewachsen, deshalb ist mir das Meer als Lebensgrundlage besonders wichtig,“ sagt sie. Ihre Bademode lässt sie in Portugal aus regeneriertem Nylon von Econyl produzieren, „umweltschonend und enkeltauglich“ – sie achtet auch auf andere die Nachhaltigkeit betreffenden Aspekte wie faire Produktionsbedingungen, minimalen Wasserbrauch und CO2-neutralen Versand. Ihre Kreationen sind minimalistisch designt und vor allem bequem und funktional – darauf legt sie als Sportlerin besonderen Wert. Viele der meist einfarbigen Teile sind reversibel und zeigen sich auf der anderen Seite in einer anderen Farbe. Auch das junge Label Mymarini von Mareen Burk setzt auf die butterweichen Recycling-Stoffe von Econyl. Die Idee dazu kam der Hamburgerin auf einer Reise nach Kolumbien, wo sie sieben Monate nur von Luft und Natur und Surfen lebte. Aber eins störte sie: die Qualität, das Design und die Bedingungen, unter denen die Bikinis und Badeanzüge, die es am Markt gab, hergestellt wurden. Sie hatte selber jahrelang als Grafikerin bei einer Modedesignerin gearbeitet und beschloss dann, es selber mit dem Scheidern zu probieren. So fing sie in ihrem Wohnzimmer an, nach-

LABEL NEUMÜHLE Designed by Neumühle, wird die Net-Swimwear «VON ALICE» von Alice in der Schweiz hergestellt. Die Schneiderei in Lugano fertigt die Stücke in Handarbeit im Tessin.

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eco beachwear

haltige Bademode zu kreieren. Es dauerte, bis sie damit Erfolg hatte. Aber der ist nun da; nachhaltig da. Auch die meisten ihrer Teile lassen sich beidseitig tragen und sind zu einem nicht mehr so geheimen Tipp unter SurferInnen und anderen WasserliebhaberInnen geworden. Bei Sara Zbinden aus der Schweiz, Gründerin des Labels Pura Clothing, war es ähnlich wie bei Mareen Burk. Ihre Geschichte beginnt auf der Weltreise, die sie vor einigen Jahren unternommen hatte. Auch sie war enttäuscht von der minderwertigen Qualität der Bikinis und fing an, sich selber welche zu nähen – aus Stoffresten ihrer Großmutter. Ihre Kreationen waren nicht nur hochwertiger und robuster, sondern sie gefielen auch vielen anderen. So wurde aus einem Hobby ein florierendes Business. Heute entwirft die

junge Frau in der Schweiz, lässt in Italien von Hand anfertigen und verwendet dafür die „weichsten, schönsten und qualitativ hochwertigsten recycelten Stoffe aus Italien.“ Sie produziert in überschaubaren Mengen, „so dass wir jegliche Überproduktion vermeiden können.“ Ihre Designs sind ein Mix aus schweizerischer Klarheit und Einflüssen aus Südamerika und Hawaii. So verarbeitet sie auch die Weltreise in ihren Kreationen. Sehr viele Labels, denen Nachhaltigkeit nicht nur wichtig, sondern fast selbstverständlich geworden ist, sind junge Labels. Aber auch traditionellere Marken ziehen nach. So wie Lahco, ebenfalls eine Schweizer Marke, die schon seit den 1930er Jahren Bademode kreiert und nun auch mit Nylon von Econyl arbeitet. Man erkennt die Stücke auf nur einen Blick: Die

meisten haben den typischen Lahco-Reißverschluss mit dem Dreieck-Anhänger. Das Schweizer Label Neumühle, das es seit 1990 gibt, greift ebenso auf die regenerierten Stoffe von Econyl zurück. Dass regeneriertes Polyamid auf solche Begeisterung stößt, ist kein Wunder. Das Material ist nicht nur elastisch, leicht und weich, sondern auch widerstandsfähig, formbeständig und atmungsaktiv. Es bietet somit die besten Voraussetzungen für das Baden, Surfen, Kiten und Schwimmen in Gewässern aller Art. Und mit richtig gutem Gewissen. Denn wenn die Bikinis irgendwann mal nicht mehr passen sollten oder man Lust auf was Neues hat, weiß man: Auch sie können wieder recycelt werden. Words: Martha Miklin

PURA Reinheit (Adjektiv spanisch «pura») steht nicht nur für reine Stoffe sondern auch für ein reines Gewissen.

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MYMARINI Der Name setzt sich aus dem spanischen ‘Mar’ für ‘Meer’ und ‘Bikini’ zusammen. Für alle Sonnenanbeterinnen: Modell BANDEAUSUIT STRIPES „hazel“

LAHCO Tradition mit nachhaltigen Zukunftsvisionen. Modell ZERVREILA: Retro-Look mit Reissverschlusstäschchen vorne.

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eco beachwear

Beachwear manufacturers like Inanska Swimwear are in the know that the nets and other plastic waste are being turned into a regenerated nylon in an elaborate and sustainable process by companies like Econyl, and make for excellent material to produce one and two piece swimwear. The design of the label’s creations are minimalist, but more importantly functional, comfortable and invariably reversible for variety of colour. Even the newcomer on the block, Mareen Burk who developed the Mymarini label swears by the soft-asbutter recycling materials from Econyl. The Hamburg resident got the idea after a trip to Colombia where she purely lived off surfing and nature for seven months. Bothered by the quality and design of the bikinis and bathing costumes available on the beachwear market and having worked for a fashion designer in a graphics department for many years, she decided to give beachwear a go herself in the confines of her lounge. Today her designs are no longer the best kept secret, but highly sought-after among the surfing and water-loving fraternity. For Sara Zbinden from Switzerland, the story of her clothing label Pura Clothing is similar to that of Mareen Burk’s. A world tour allowed her to come face-toface with the inferior quality of bikinis to be had. Hence she began sewing her own from scraps of material gleaned from her grandmother, turning a hobby into a lucrative business in which she the designer relies on the “softest, most beautiful and highest-quality recycled materials from Italy” and on the influences from her travels to Hawaii and South America. Die BELLA ITALIA ethical swimwear collection von PURA.

network  YOU TOO COULD BE SWIMMING SUSTAINABLY!

“Sustainability is no longer a trend but a must,” is the motto of Franziska Hannig, founder of Inaska Swimwear. The label is one of an increasing number of beachwear designers and manufacturers that subscribe to sustainability and the ethical practices associated with it. A trend taking centre stage in the industry is materials produced from old fishing nets. According to Greenpeace some 25,000 fishing nets land up in Europe’s oceans, the microplastics they contain posing a nightmare to the entire ecosystem. But now a whole industry is benefiting from the mountains of waste these generate.

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Labels for which sustainability has not only become important, but almost par for the course, are young labels. But even traditional brands are following suit. Like Lahco, likewise a Swiss brand that has already been creating swimwear since the thirties. These items are recognisable at a glance thanks to the Lahco zip with iconic triangular pendant. Small wonder that regenerated polyamide – the most famous form of its fabric being nylon – has become such a hit. Not only is the material stretchy, light and soft, but also resilient, breathable and retains its shape. Thus perfect for swimming, surfing and kite-surfing in all types of water. And should there come a time when you get bored of your bikini… simply recycle!


MYMARINI „shades of sundown“ Surftop und Surfshorts beidseitig tragbar.

INASKA-Modelle kommen ohne jegliche störende Schnallen, Knoten oder Bügel aus.

Neumühle Verzasca Net-Swimsuit cobalt blue


Treatments & Naturkosmetik auf höchstem Niveau ein Gespräch mit Spa Managerin Sabine Lange

© Daniel Chardon

THE CHEDI SPA 116 | art of summer


wellbeing

The Chedi Andermatt hat sich im Bereich Kulinarik Meriten verdient, Jean-Yves Blatt wurde soeben als Hotelier des Jahres ausgezeichnet und der Spa mehrfach prämiert. Mit Sabine Lange, der Spa Managerin, warfen wir einen Blick hinter die Kulissen eines Spa, welcher vor allem durch ein harmonisches Gesamtambiente, eine einmalige alpin-asiatische Architektur und eine fast schon berauschende Duftnote brilliert. Wodurch zeichnet sich der Spa aus?  Das beschriebene Ambiente begeistert Gäste wie Mitarbeitende gleichermassen. Was mir als neue Spa Managerin wichtig war, ist eine langfristige Produktstrategie zu formulieren. Da muss man Zukunftstrends berücksichtigen. Man will ja nicht jedes Jahr die Produkte wechseln. Wie lief das Auswahlprozedere?  Vegan oder biozertifiziert war jetzt keine Vorbedingung. Wichtig war, die Produkte müssen natürlich sein und müssen eine komplette Linie beinhalten, damit man dem Gast genügend Auswahl anbieten kann. Und sie sollen hochwertig, exklusiv und wirksam sein. Welche Produkte kamen letztlich zum Zuge?  Einerseits Tata Harper aus den USA. Sie ist erst seit 10 Jahren auf dem Markt, aber bereits eine lebende Legende. Sie war mit

der bestehenden Natural Skin Care, die auf dem Markt erhältlich war, nicht zufrieden, hat sich dann selber an die Entwicklung gemacht und die Natur-Kosmetik auf ein neues Level gehoben. Sie ist innen so grün wie aussen. Die Zertifizierung in USA war ihr zu «weich», weshalb sie es in Europa bio-zertifizieren liess, das geht von der Ernte bis zum Produkt. Hinter Omorovicza steckt eine wunderbare Familiengeschichte, die von ungarischen Bädern um Budapest handelt, die auf heissen Thermalquellen gebaut wurden. Sie wurden schon zur Zeit der Römer genutzt und haben sich über die Jahrhunderte einen Namen für ihre wundersame Heilwirkung gemacht. Omorovicza hat unter Verzicht auf alle künstlichen Inhaltsstoffe eine eigene Natur-Kosmetiklinie auf Basis von Mineralien entwickelt. Die Reaktion der Gäste?  Die war überwältigend. Der Verkauf der Produkte vervielfachte sich innert Kürze. Wenn Gäste ein Produkt nach einer Behandlung kaufen, ist das immer ein gutes Zeichen. Die Kunden stellten fest, dass der Effekt eines Facial Treatments beispielsweise Tage und nicht nur Stunden anhält. Mit solch tollen Produkten und Resultaten ent­ wickelt sich eine Leidenschaft. Das ist für uns als Spa-Team wichtig. Da gehört Schulung dazu? Richtig, das Team wird jährlich durch Schulungen der beiden Marken aus- und weitergebildet. Da kommen die Mitarbeitenden auch persönlich in den Genuss von Behandlungen. Es ist wichtig, dass sie das selber erleben und mit allen Sinnen wahrnehmen. Woraus ergibt sich eine Präferenz für die eine oder andere Marke? Die meisten Gäste kennen die Marken nicht. Obwohl Tata Harper in den USA inzwischen ein Star ist, auch ein Star unter den Stars, sprich in Hollywood. Bei Omorovicza sind es Liebhabende von Mineralien. Dazu haben sie eine faszinierende traditionelle, über Generationen

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wellbeing

überlieferte Gesichts-Massagetechnik «wiederbelebt». Das ist eine recht aufwändige Massagetechnik, die wir hier erlernen mussten: fächerartige Streichbewegungen, die eine genaue Dosierung von Druck und Geschwindigkeit bedürfen.

Bei Tata Harper arbeiten wir mit verschiedenen Massageölen wie z.B. dem Organic Gold. Gold heisst hier, dass Tata Harper die aus ihrer Sicht absolut hochwertigsten biologischen Wirkstoffe zu einem Öl verarbeitet hat.

Beherrschen das alle Spa-Mitarbeitenden?  Heute müssen alle Mitarbeitenden die verschiedensten Techniken beherrschen. Entweder sind sie ausgebildete Kosmetikerinnen, die Body Treatments gelernt haben oder andersherum. Wir haben auch gelernte Physiotherapeuten oder Wellnessmasseure, die eine breite Palette von Sport- bis hin zu Energiemassagen anbieten. ‚On top‘ kommen dann unsere Signature-Treatments, also die exklusiven Chedi-Behandlungen. Dazu gehören 4-Hand-Massagen mit Elementen von Lomi-Lomi, Thai oder balinesischen Massagen. Da ist die Herausforderung die absolute Synchronizität. Das benötigt ein spezielles Training, die Therapeuten müssen sich non-verbal fast blind verstehen.

D.h. die Gäste sind im Umgang mit Kosmetika bewusster geworden?  Auf jeden Fall. Man will wissen, was man auf die Haut aufträgt, weil sie ja letztlich unser grösstes Sinnesorgan ist. Genau wie in der Kulianarik sind die Menschen auch im Bereich Kosmetik sehr anspruchsvoll geworden. Das schliesst totale Transparenz mit ein. Bei beiden Marken sind alle Inhaltsstoffe dokumentiert und überprüfbar. Der Spa wird damit Teil des „Treueprogramms“? Definitiv. Viele Gäste buchen mit dem Zimmer bereits die Behandlungen. Das ist dann das Resultat von positiven Erfahrungen und Vertrauen. Das streben wir mit unserer Leidenschaft tagtäglich an. − DC

network  TREATMENTS AND NATURAL COSMETICS REACH FOR THE STARS AT AWARD-WINNING SPA

Treatments and natural cosmetics at the highest level. That’s what The Spa & Health Club at The Chedi Andermatt stands for. As the flagship of the futureorientated project Andermatt Swiss Alps, it has already earned itself awards for its culinary repertoire and just recently JeanYves Blatt was named Hotelier of the Year. It comes as no surprise that The Spa is a repeat award-winner with its harmonious ambience throughout and unique alpineAsiatic architecture exuding an almost intoxicating fragrance. Sabine Lange, the Chedi Spa Manager, takes us on our own discovery tour.   What makes The Spa award-winning? The described ambience makes an impression on guests and employees alike. As the new spa manager what has been important to me, was formulating a longterm product strategy. Future trends have to be taken into account, since one wouldn’t want to have to change products every year.   How was the product of choice selected? Vegan or organically certified was not necessarily a priority. The important thing was that the product had to be na-

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tural and comprised a complete line, so guests could be offered an ample selection. It also had to be of high quality, exclusive and effective.   Which products ultimately came into contention?  On the one hand, Tata Harper from the United States. It’s only been on the market for ten years, but is already a living legend. Dissatisfied with the existing natural skin care products avail­ able, Tata decided to develop her own, elevating natural cosmetics to a new level. They are as green inside as the packaging they come in. She felt that certification in the United States did not meet the mark so she had hers organically certified in Europe. On the other hand, there was Omorovicza, which has a wonderful family history behind it of Hungarian hot thermal baths built around Budapest. Already used during the time of the Romans, for centuries these baths had made a name for themselves for their healing properties. Omorovicza developed her own cosmetics line by dispensing with all artificial ingredients.   What has been the reaction of the guests?  It has been overwhelming. The

sale of the products multiplied within a short space of time. When guests buy a product after a treatment, it’s always a good sign. The clients came to realise that the effect of a facial for example, would last for days and not only hours. They soon develop a passion for what we offer, and that’s important for the spa team.   Training is part of all this?  That’s right the staff carries on receiving training on both products every year.   How does a preference for the one or the other brand come about? Most guests don’t know the brands when they get here. However, Tata Harper is a star among the stars, that is to say in Hollywood with creations like Organic Gold – massage oil that got its name from the high-quality organic substances it was created from. In the case of Omorovicza mineral lovers are drawn to it, as they also are by the complex reviving facial massaging techniques handed down for generations using just the right pressure.   Is all the spa staff proficient in this? They all have to be proficient in the most diverse of techniques. Either they’re ­trained aestheticians who also learned body treatments or visa versa. We also


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have trained physiotherapists and wellness masseuses on board who offer a wide range of massages, be it a sports or energising mas­ sage. To add to the repertoire are our signature treatments – the exclusive Chedi treatments. Among these are four hand massages with elements from the Hawaiian Lomi-Lomi and from Thai or Balinese massages. The challenge here is complete synchronicity. The therapists need to understand one another implicitly on a nonverbal almost blind level. That takes special training.   So does it mean that guests have become more aware of their use of cosmetics?   De­ finitely. They want to know what they’re using on their skin since it is after all our largest sensory organ. Just as in the culinary world, ­people have become very discerning in the world of cosmetics. This includes total transparency. In the case of both brands, all the ingredients have been documented and are verifiable.   The spa plays a role in guests loyalty? Certainly. Many guests already book the treatments when they book their room – all thanks to favourable experiences and implicit confidence.

WWW.THECHEDIANDERMATT.COM 6490 Andermatt | Switzerland Interview/Words: Daniel Chardon

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TREHS NATUR

Auf den Spuren von Kräuterfee Theresia Latschenkiefer, Rebwasser, Bergheu und Sarner Mondholz: Auf diesen vier Naturingredienzien basieren die Trehs-Körperpflegeprodukte. Ihr Einsatz hat lange Tradition. Trehs, das ist der Kurzform des Namens Theresia. Der Sage nach war sie eine Kräuterfee aus dem Südtiroler Sarntal, die um die heilsamen Wirkungen der dort wachsenden Kräuter und Pflanzen wusste. So soll sie in den „Hexennächten“ Latschenzweige ins Feuer geworfen haben, deren Duft, so war sie überzeugt, den Geist befreite und Kraft gab. Theresia steht stellvertretend für alle Mystikerinnen, Feen und Zauberinnen der Bergwelt. Und sie gibt den Trehs-Naturprodukten ihren Namen. Die Trehs-Naturprodukte basieren auf diesem uralten Wissen über Kräuter, Pflanzen und deren Wirkungen. In den Produkten für Gesicht, Körper und Haar sind Ingredienzien aus der Region enthalten, denen heilbringende Wirkung nachgesagt wird. Aus vier Produktlinien besteht das Sortiment, und jede basiert auf einem besonderen Naturwirkstoff. Da gibt es einerseits die

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Sarner Latsche, um deren Wert schon Kräuterfee Theresia wusste. Sie wächst in den Sarntaler Alpen ausschließlich in der Zone von 1.800 bis 2.400 Höhenmetern. Ihr Öl wirkt stimulierend, reinigend und belebend auf den Körper. Der Zweitname „Bergsegen“ kommt nicht von ungefähr. Außerdem wird bei Trehs mit Rebwasser gearbeitet – der Flüssigkeit, die Rebstöcke beim Zurückschneiden abgeben. Früher hat man sich mit dem frisch ausgetretenen Saft das Gesicht gewaschen. Es reinigt, spendet Feuchtigkeit, beruhigt und bringt die Haut zum Strahlen. Der Star der dritten Produktlinie ist Bergheu von ungedüngten Almwiesen. Es enthält allerlei Gräser, Kräuter und Blumen – von Frauenmantel über Schafgarbe bis zu Enzian, Arnika und Primeln. Und diese wiederum sind voller Mineralien, Spurenelemente und reiner ätherischer Öle, die der Haut guttun. Und gut duften. Das tut auch das wärmende Öl


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des Sarner Zirbelkiefernholzes – auch Mondholz genannt, weil es nur in Winternächten bei abnehmendem Mond geschlagen wird. Es beruhigt gestresste Haut und ebensolche Gemüter. Das weiß auch Gregor Wenter vom Bad Schörgau Wellness und Gourmet Hotel: Der Hotelier schwört auf die Marke. Er hat den Produkten sogar ein ganzes Haus gewidmet: Im hellholzigen Trehs Haus kann man sich schön durch das ganze Sortiment testen. − MM

WWW.TREHS.COM WWW.BAD-SCHOERGAU.COM 39058 Sarntal | Südtirol | Italy Words: Martha Miklin network  FRAGRANCE SORCERESS The Trehs world of fragrance range comprises four care product lines that are each based on a particular natural active ingredient that has been around for an eternity: Sarentino mountain pine, grape water, mountain hay and Swiss stone pine.

Trehs after which the brand has been ­named is short for Theresia and legend has it that she was a ‘sorceress’ from the South Tyrol Sarentino Valley, knowledgeable on the healing properties of the herbs and plants in the area. Apparently on the ‘nights of the witches’, the fragrance of the mountain pine twigs she would throw into the fire would carry, freeing the spirit

and giving strength – or so it was believed! The first product line in Trehs’ range, the Sarentino mountain pine, grows exclusively in the Sarantino Alps in a region of 1800 m to 2400 m above sea level and provides an essential oil that is stimulating, cleansing and invigorating at the same time. The second is grape water, the fluid the vines give off on pruning and which is the perfect cleanser and moisturizer for the skin, calming it and causing it to radiate. Unlikely as it may sound, mountain hay is the star of the third, containing all kinds of grasses, herbs and flowers, which in turn are replete with minerals, trace

elements and essential oils that are beneficial for the skin, not to mention smell good. This brings us to the fourth and last product line in the range: The fragrant warming oil of the Swiss stone pine whose unique properties have a way of calming down stressed skin, not to mention stressed minds. ‘Trehs Haus’, the showroom for the brand at Bad Schörgau Wellness and Gourmet Hotel, is an open invitation for guests to have this sensational olfactory experience for themselves across two stories of fragrances.

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WHERE TIMBER ACHITECTURE MEETS ART

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THE CHEDI SPA

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ROSWITHAS ALMHOF

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