Wirtschaftsmagazin Bodensee 2023

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Labhards B u s i n e s s M a g a z i n e L a k e C o n s t a n C e W I R T S C H A F T S M A G A Z I N BODENSEE BODENSEE Nr 20 (40) 7,50 € / 8 – CHF W i r t s c h a f t s m a g a z i n B O D E N S E E WIND 2023 OF CHANGE Standorte am See weiter stärken WIRTSCHAFT & POLITIK Stimmen zur Energiewende STROM & WÄRME Ausbildungsoffensive in den Betrieben FACH- & ARBEITSKRÄFTE

Mobilität mit Zukunft: ETO

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Liebe Leserinnen und Leser,

„Wind of Change“, so lautet der Titel unserer diesjährigen Ausgabe des Wirtschaftsmagazin Bodensee Er zeigt die vertikaldrehende Windturbine auf dem Hotel aquaTurm in Radolfzell (siehe Titelstory), die – so könnte man sagen – die Wandlungsfähigkeit und den Ideenreichtum in der Bodenseeregion symbolisiert Sicherlich erinnern sich viele Leserinnen und Leser bei dem Titel an den gleichnamigen Song der Scorpions, der ab 1990 um die Welt ging Wind of Change“ stand für eine Zeit, die reif war für einen gesellschaftlichen Umbruch „Wind of Change war mehr als ein Stück Musikgeschichte, es war ein Zeichen für einen hoffnungsvollen, friedlichen Aufbruch in eine neue Ära

Damals wie heute stand und steht unsere Gesellschaft vor einer schwierigen Umbruchsphase Aktuell sind das Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, die hohe Inflation, die explodierenden Kosten der Energieversorgung, der demografische Wandel und die Herausforderungen, die der Klimawandel an uns stellt – unsere Aufgaben werden wahrlich nicht weniger komplex Der oft zitierte Begriff der Zeitenwende ist in vielen Köpfen aber angekommen, und die Notwendigkeit von Veränderungsprozessen findet sich m ehr denn je in einem aktiven Gestaltungswillen auch in der Region wieder

Wie begegnen wir den Herausforderungen der Energieversorgung? Wie schaffen wir den Wandel zu einer nachhaltigen Produktion von Wärme und Strom? Welche Wege gibt es, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten? Dies sind nur einige Fragen, denen wir in diesem Magazin auf den Grund gegangen sind

Wir wünschen Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre, bleiben Sie optimistisch

I T O R I A L

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F o t o : H e l g a S t ü t z e n b e r g e r
Stephan Bickmann und Holger Braumann und das Team vom Wirtschaftsmagazin Bodensee
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aquaTurm –Hotel plus Energie

Der 1956 für die betriebliche Wasserversorgung des ehemaligen Milchwerks in Radolfzell am Bodensee errichtete Turm wurde rund 30 Jahre nach seiner Stilllegung umfangreich saniert – und wurde so zum weltweit ersten Null-Energie-Passiv-Hochhaus umgebaut Und ist seit 2017 ein familiengeführtes, einzigartiges Hotel

Das höchste Hotelgebäude am Bodensee versorgt sich selbst zu 100 % über erneuerbare Energien (Hydrothermie, Photovoltaik, Solarthermie und Windkraft) In die Gebäudehülle aus wärmebrückenreduzierten Bauteilverbindungen sind 1 000 PV-Module integriert, die Hochleistungs-Verbundfenster sind fünffach verglast Es gibt Vollvakuumröhrenkollektoren mit Sonnenschutzfunktion, einen saisonalen Solarwärmespeicher aus Glasfaser, einen Lithium-Eisenphosphat-Speicher, leistungsgeregelte, hocheffiziente Wasserförderpumpen, dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, ein dezentrales Warmwasserkonzept, ein digitales Energiedatenmonitoring zu Feststellung und Optimierung des Energieverbrauchs, einen Aufzug mit PU-Gurt-Antrieb und Energierückgewinnungstechnik – und vieles mehr Und natürlich die vertikal-drehende Windturbine als Gebäudespitze, siehe Titelfot o Für die innenraum-Ausstattung wurden unter anderem Echthölzer, recycelte Holzwerkstoffe, Natursteinböden sowie Kalk- und Tonputz eingesetzt Durch regionale und nachhaltige Wertschöpfung ist es gelungen, ein Bauwerk mit ökologischem Vorbildcharakter zur entwickeln www aquaturm de

W I N D O F C H A N G E D I E T I T E L S T O R Y F o t o : M i c h a e l S c h e l l i n g e r a u f / w w w s e ms d e / F i l m u n d F o t o / 3 6 0 ° P a n o r a m e n / L u f t a u f n a h m e n / W e b d e s i g n

I N H A L T

Editorial 1

Impressum 96

Zahlen zur Bodenseeregion 4

Aptar Pharma 36

Bay GmbH 21

Bodensee Business Forum 20

CHG-Meridian 21

EnBW Interview Dr Georg Stamatelopoulos 7

ETO Gruppe 32

Fondium 35

Geberit 26

Holenstein 13

ifm electronic 38

Make org Interview Sarah Delahaye 10

Marquardt 30

Outletcity Metzingen 6

RAFI Eltec 9

Regio TV 83

Schindler Parent 15, 24 Schunk 31

Teledata 34

Thema Energie: Projekt Lünerseewerk II 18

Thema Energie: Seethermie 16

Thema Energie: ZF Friedrichshafen 14

Vetter Pharma-Fertigung 22

WPB Wirtschaft und Projekt Beratung AG 96

POLITIK, WIRTSCHAFT & BILDUNG 40

Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg 52 Handwerkskammer Konstanz 50

IHK Bodensee-Oberschwaben 56

IHK Hochrhein-Bodensee 54

ISC Konstanz e V 48

HTWG Hochschule Konstanz 46 Internationale Bodensee Konferenz IBK 44

Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein 42 Karrieremesse 53 Regionalbüro für berufliche Fortbildung 59

TAGUNGSHÄUSER & TOURISMUS 60

BODENSEEFORUM KONSTANZ 62 Hampton by Hilton Konstanz 66 Mainau 64

DEUTSCHLAND 68

Bad Saulgau 82 Pfullendorf 80 Radolfzell 70

RITZ 78

Singen 74

Wirtschaftsförderung Bodenseekreis 76 Wirtschaftsförderung WIS GmbH Landkreis Sigmaringen 86 Landkreis Ravensburg Frau und Beruf 84

SCHWEIZ 88

Arbon 94 Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau (AWA) 90

Die ersten Windräder in unmittelbarer Nähe zum Bodensee sollen auf dem Höhenzug der Halbinsel Höri, dem Schienerberg, im äußersten Westen des Sees gebaut werden Den Zuschlag erhielt die ABO Wind AG aus dem hessischen Wiesbaden Frühestens 2027 werden die Windräder in Betrieb gehen

Zahlen & Fakten

W I R T S C H A F T S K R A F T Bruttoinlandsprodukt
66 000 € Deutsche
41 400 €
79 700 € Vorarlberg 49 000 €
150.900 € E I N W O H N E R & F L Ä C H E
4
4
14
Quelle: www statistik-bodensee
index
Stand
Foto:
Airbus
E I N - U N D A U S P E N D L E R
T O
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E N E R G I E V O M S C H I E N E R B E R G
A R B E I T S L O S E
Deutsche
%
%
zu laufenden Marktpreisen je Einwohner
REGIO
Schweizer REGIO
Liechtenstein
Bevölkerung (Stand 2020)
173468 Prognose 2035
604381 Fläche
462,2 km² Einwohner je km² 317 Anteil der 20- bis 64-jährigen an der Bevölkerung 61,30 %
org/
php/arbeitsmarktmonitor html;
November 2021;
SPOT 6-Aufnahme ©
DS 2017
Einpendelnde Grenzgänger nach Herkunftsländern (2020) aus Deutschland 24 926 (davon 21 148 in die Schweizer REGIO) aus der Schweiz 13 614 (davon 13 073 nach Liechtenstein) aus Österreich 17 081 (davon 7 687 in die Schweizer REGIO, 8 551 nach Liechtenstein) aus Liechtenstein 1 697 (davon 1 639 in die Schweizer REGIO)
U R I
M U S & B I L D U N G Übernachtungen in der Hotellerie (Betriebe ab 10 Betten, 2019) REGIO Bodensee 21 536 633 Hochschullandschaft REGIO Bodensee 120 000 Studierende Universitäten (7) ca 66 000 weitere Hochschularten (25) ca 54 000
(Stand Okt 2022)
REGIO 2,8
Schweizer REGIO 1,6
Vorarlberg 5,3 % Liechtenstein 1,3 %

Bei der Agrophotovoltaik wird auf die Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen gesetzt Das Fraunhofer ISE arbeitet in diversen Forschungsprojekten an der Weiterentwicklung der Agri-Photovoltaik, Projekte gibt es u a in Herdwangen-Schönach und Kressbronn

Aktuell wird das Bodenseewasser bereits in 20 Anlagen zur Wärmegewinnung genutzt, im Thurgau sollen fünf weitere Werke am See-Ufer entstehen Auch Langenargen und Meersburg (Baden-Württemberg) ließen Potenzial-Analysen erstellen

Projekt Lünerseewerk II –eingebettet in eine bereits bestehende Infrastruktur planen die illwerke vkw AG in Voralberg Österreichs größtes Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von rund 1 000 Megawatt Das Projektvolumen beträgt ca 2 Milliarden Euro www luenerseewerk2 at

N A H W Ä R M E A U S D E M S E E
T U R B O D E R E N E R G I E W E N D E
D O P P E L T E C H A N C E

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Energiewirtschaft in Krisen- und Wendezeiten

IM

| Dr. Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur bei EnBW.

Herr Stamatelopoulos, was sind Ihre Aufgaben bei der EnBW?

In meinen Verantwortungsbereich fallen sowohl Erzeugung als auch Handel. Und zwar aller Art von Erzeugung, erneuerbar, konventionell, nuklear. Zu meinen Aufgaben gehört auch Forschung und Entwicklung und das Krisenmanagement. Letzteres erweist sich momentan als sehr zeitaufwendig.

Hat sich der Fokus der Branche verändert, insbesondere jetzt in einer Krisenzeit?

Als ich in dieser Branche Ende der 1990er Jahre begonnen habe, gab es ein goldenes Dreieck der Energiewirtschaft mit den Eckpunkten Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit, gleichzusetzen mit dem, was heute Klimaschutz ist, und Bezahlbarkeit. In den letzten Jahren hat man im Prinzip die zwei Eckpunkte Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit als gegeben betrachtet. Und sich auf den Klimaschutz fokussiert. Nun wird uns die Bedeutung der anderen beiden Eckpunkte verstärkt in Erinnerung gerufen. Mit dem Exkurs in

die Vergangenheit will ich verdeutlichen, dass alle drei Themen im Gleichgewicht zu halten sind. Sonst funktioniert die Energiewirtschaft nicht.

Dennoch zum Punkt Klimaschutz: Was sind die Möglichkeiten im Süden Deutschlands bei der Produktion erneuerbarer Energie? Baden-Württemberg ist seit vielen Jahren ein Energie-Importland. Wir haben Strom importiert, vornehmlich aus Frankreich, aber auch aus Österreich und der Schweiz. Diese Lücke zwischen Verbrauch und Eigenproduktion wird in Zukunft sogar größer werden. Was unsere Investitionen angeht, so fokussieren wir uns auf Investitionen im Bereich der Erneuerbaren und des Netzausbaus. Wir geben im Zeitraum von 2021 bis 2025 vier Milliarden Euro für die Erneuerbaren aus. Bei der installierten Leistung aus der Onshore-Windenergie bewegen wir uns derzeit um ein Gigawatt, das wollen wir bis dahin nahezu verdoppeln. Ähnlich sind die Zahlen und Ausbaupläne offshore. Außerdem haben wir in Deutschland Photovoltaikanlagen mit

EnBW | Menschen & Innovationen 7
EnBW Solarpark „WeesowWillmersdorf“ in Werneuchen
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» Was unsere Investitionen angeht, so fokussieren wir uns auf Investitionen im Bereich der Erneuerbaren und des Netzausbaus.«
Foto: Baul Langrock Foto: Kathrin Moritz

» Schwerpunkt der Investitionen der EnBW wird nach wie vor BadenWürttemberg bleiben.«

rund 700 Megawatt installierter Leistung. Bis 2025 wollen wir dies ebenfalls nahezu verdoppeln. Auf diesem Weg zur hundertprozentig klimaneutralen Energieerzeugung sind wir für den Übergang weiterhin auf konventionelle Energieträger angewiesen. Nur so können wir den Energiebedarf decken, wenn nicht genügend Energie aus Erneuerbaren Energien verfügbar ist. Nach dem Ausstieg aus der Kernenergie bleibt deswegen nur ein doppelter Fuel Switch von Kohle auf Gas und dann von Gas auf grünen Wasserstoff. Um für Versorgungssicherheit zu sorgen, wollen wir verstärkt in Erneuerbare und Wasserstoff-ready Gaskraftwerke auch in BadenWürttemberg investieren.

Wo lohnt sich eine eigene Produktion von grünem Wasserstoff?

Für eine kostengünstige Wasserstoffproduktion benötigt man viel Fläche. Da eignet sich vor allem die Offshore-Windenergie-Technologie in der Ost- und Nordsee. Eine eigene Wasserstoffproduktion in Europa zu haben, ist wichtig für das Gelingen der Energiewende, um ausreichenden grünen Wasserstoff produzieren zu können. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien gehören Elektrolyse-Anlagen, Pipelines und andere Transportmöglichkeiten sowie Verstromungsmaschinen dazu. Das bedeutet aber nicht, dass vornehmlich woanders investiert wird. Schwerpunkt der Investitionen der EnBW

wird nach wie vor Baden-Württemberg bleiben. Voraussetzung für Investitionen bleibt aber auch die Wirtschaftlichkeit, sowie der Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele. Schließlich wollen wir unsere eigenen und die Ziele der Bundesregierung erreichen. Das heißt für die EnBW, bis 2030 eine Halbierung der CO 2-Emissionen und bis 2035 die Klimaneutralität endgültig erreicht zu haben. Ziele, die machbar sind, aber von vielen Faktoren abhängen.

Was wären ideale Rahmenbedingungen aus der Politik?

Die idealen Rahmenbedingungen fördern den massiven Ausbau der Erneuerbaren. Ein Ziel der neuen Bundesregierung ist die Erzeugung von 200 Gigawatt aus Solarstrom bis 2030. Zum Vergleich: Der derzeit größte PV-Park in Deutschland ist von der EnBW in Weesow-Willmersdorf mit einer Leistung von 187 Megawatt. Um die angestrebten 200 GW zu erreichen, müssten wir jeden zweiten Tag einen solchen Solarpark installieren. Zwei weitere Beispiele: Unser geplanter Offshore-Windpark in der Nordsee „He Dreiht“ wird 900 Megawatt Strom generieren. Um das Ziel der Regierung von 30 Gigawatt aus Windenergie auf See zu erreichen, müsste man alle zwei Monate einen solchen Windpark in Betrieb nehmen. Onshore müssten wir sieben Wind-Anlagen pro Tag installieren, im 1. Quartal

8 Menschen & Innovationen | EnBW
EnBW Offshore Windpark auf hoher See Foto: Rolf Otzipka

2022 waren es in ganz Baden-Württemberg nur drei. Hier muss eine Standardisierung der Genehmigungsprozesse erfolgen und in der Verwaltung müssen Energiewendeprojekte stärker priorisiert werden.

Was wäre erforderlich, um das zu beschleunigen?

Die Flächenausweisung müsste schneller gehen. Von den geforderten zwei Prozent der Flächen sind wir weit entfernt. Was die Genehmigungsprozesse angeht, so plädieren wir für ein standardisiertes Verfahren. Es müsste eindeutig sein, welche Kriterien erfüllt werden müssen, so dass wir diese abarbeiten können. Die Verortung der Prozesse in den Landkreisen ist richtig; vor Ort weiß man am besten, wie man mit Flächen umgehen muss. Um zu einem schnellen Ergebnis zu kommen, müssten aber einheitliche Normen angewendet werden.

Gibt es verstärkt kommunale Initiativen mit der EnBW als Partner, um energieautarker zu werden?

Es gibt Modelle für eine einfache Beteiligung von Kommunen, oder für eine Co-Investition mit lokalen Stadtwerken. Von einem Trend würde ich noch nicht reden, aber das Interesse der Kommunen, sich an solchen Anlagen sich zu beteiligen, ist derzeit größer geworden. Und wenn man durch die Mitwirkung der Kommunen schneller an Flächen kommt, dann ist eine solche Partnerschaft nur zu begrüßen.

Welche Potenziale mit gemeinsamen Projekten sehen Sie hier in der Region?

Potenzial liegt sicherlich im Bereich Photovoltaik. Es gibt eine hohe Sonnenintensität. Es gibt auch geeignete Pachtflächen, allerdings sind die vergleichsweise teuer. Einigt man sich über die Höhe der Pacht und die Rolle des Eigentümers, ist das Land infrastrukturell sehr gut geeignet. Es geht ja nicht nur um die Flächen selbst, sondern auch um die Distanz zu den Anschlüssen ans Netz. Ist ein Eigentümer bereit, uns mit allen Chancen und Risiken, die ein solcher Solarpark bereithält, zu begleiten, ist eine Partnerschaft natürlich einfacher als eine reine Pachtzahlung. Auch Agrophotovoltaik ist ein zukunftsfähiger Trend, allerdings ist das Interesse bei solchen Projekten in zum Beispiel Brandenburg mit seinen riesigen Agrarflächen größer.

Achten Firmen aktuell verstärkt darauf, wie und wo der Strom produziert wurde?

Es gibt Firmen, die sehr darauf achten, dass sie grünen Strom bekommen oder vom Versorger zumindest einen klaren Plan bekommen, wie man den Stromverbrauch vergrünen kann. Gerade für energieintensive Unternehmen, Industriekunden, und auch für Kommunen sind wir natürlich Ansprechpartner. Auch in der Vergangenheit haben wir immer eine grüne Alternative geboten, aber der Preis war immer der entscheidende Faktor für die Auswahl der anzuwendenden Technologie. Mittlerweile sehen wir doch eine andere Denkweise. Alle verstehen, dass sich das Preisniveau langfristig ändern wird. Und wenn weniger CO2 bei der Produktion anfällt, kann sich das positiv auf das Image des eigenen Produkts auswirken. Auch am Kapitalmarkt spielt dieser Faktor mittlerweile eine Rolle.

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EnBW | Menschen & Innovationen 9
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Und wenn weniger CO2 bei der Produktion anfällt, kann sich das positiv auf das Image des eigenen Produkts auswirken. «

Transformation durch Dialog und Partizipation

IM GESPRÄCH | Energiewende, Digitalisierung und Bürgerbeteiligung –um sich den Herausforderungen und Veränderungen der Zukunft zu stellen, braucht es dezentrale und partizipative Prozesse Make org ist eine europaweit agierende, neutrale und unabhängige Organisation, die eine digitale Konsultationsplattform entwickelt hat, über die Millionen Menschen in partizipatorische Demokratieprozesse mit einbezogen werden können Wir sprachen mit Sarah Delahaye, Geschäftsführerin von Make org Deutschland

Sarah Delahaye, Geschäftsführerin von Make org Deutschland mit Sitz in Berlin Seit 2021 ist sie verantwortlich für die Organisation und die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten

Frau Delahaye, was ist unter digitalen Beteiligungsprozessen zu verstehen?

Bei Make org haben wir die Vision, die Zivilgesellschaft bei großen gesellschaftlichen Transformationen miteinzubeziehen Im öffentlichen Sektor unterstützen wir Ministerien, Bundesländer und Städte bei der Erarbeitung von Transformations-Strategien mittels eines partizipativen Ansatzes Unsere Plattform und Methodik können genutzt werden, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten Beteiligungsprojekte sollten offene und breite Fragen beinhalten, die zu konkreten Antworten führen; wie zum Beispiel: Was können wir tun, um unseren Energieverbrauch zu reduzieren?

Deutsch-französische Jugenddialoge in Lille, November 2021

Ein Team aus den Bereichen Soziologie und Data Science leitet auf Basis quantitativer und qualitativer Methoden aus den beliebtesten Vorschlägen der Teilnehmenden den Konsens ab, der wiederum als Grundlage für die Entwicklung konkreter Maßnahmen und Strategien dient

Welche Vorteile kann eine Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern haben, zum Beispiel bei der Energiewende?

Um große gesellschaftliche Transformationen wie die Energiewende zu gestalten oder den Energieverbrauch zu mindern, müssen Verhaltensweisen, die schon lange bestehen, in der Tiefe verändert werden Die Menschen müssen informiert, ihre Meinungen abgefragt und ein Raum für Diskussionen geöffnet werden Wenn gemeinsam an einer zukünftigen Strategie gearbeitet wird, erzeugt das eine neue Dynamik und schafft Verständnis füreinander Die Schwarmintelligenz der Bevölkerung kann kanalisiert und genutzt werden, zum Beispiel um die Demokratisierung und Dezentralisierung der Energieversorgung voranzubringen Zum Thema Energiewende und -versorgung gibt es viel, was die Bürgerinnen und Bürger beitragen können

F o t o : D F J W 10 Menschen & Innovationen | Make.org

Konsultationsplattform von Make org mit ihrer einzigartigen Vorschlagssequenz

Wie schaffen es Kommunen und Unternehmen, potenziell Teilnehmende zu erreichen?

Zunächst müssen die Kommunikations-Kanäle analysiert und deren unterschiedliche Potenziale herausgefunden werden Sprich, wie viele Menschen über diese Kanäle tatsächlich erreicht werden können Eine Rekrutierung von Teilnehmenden kann zum Beispiel über unsere digitalen Medienkampagnen erfolgen Eine Vorgehensweise is t auch das Versenden von Mailings an Multiplikatoren wie Vereine, Organisationen und Bürgerenergiegenossenschaften Darüber hinaus haben wir ein Widget, das in Artikel ausgesuchter Medien integriert werden kann Auf diesem Weg können wir eine breite Leserschaft, bei einem Projekt im Vorfeld der Präsidentenwahlen in Frankreich waren das 800 000 Menschen, in den Beteiligungsprozess miteinbeziehen Unternehmen können die Plattform auch intern nutzen, um Mitarbeitende zu strategischen oder organisatorischen Themen oder im Sinne einer gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung zu befragen und mitzuwirken zu lassen

Über welche Größenordnung einzelner Online-Beteiligungsprojekte sprechen wir im Allgemeinen?

Die ganze Methodik greift durch die Sammlung von genügend Abstimmungen und Beteiligten Wichtig ist insbesondere, dass ausreichend Beiträge zum Thema eingehen Damit ein digitaler Ansatz funktioniert, braucht es deswegen mindestens 5 000 Teilnehmende In einer Region wie hier am Bodensee mit zahlreichen kleineren Gemeinden wäre es denkbar, dass sich mehrere Orte zusammenschließen, um ein Beteiligungsprozess zum Beispiel zu Energieeinsparmaßnahmen durchzuführen Für ein Projekt ist es zielf ührend, eine breite Beteiligung durchzuführen, um die Gesellschaft möglichst repräsentativ abbilden zu können

Transformationsworkshops im Nachgang der Konsultation Bekämpfung der Ungleichheiten gegenüber Frauen , um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten

Make.org | Menschen & Innovationen 11
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Eine breite Beteiligung ist zielführend, um die Gesellschaft möglichst repräsentativ abbilden zu können.«

(oben) Abschlussbericht „Bürgerinnen und Bürger aus NRW: Wie wollen wir Europa konkret neu gestalten? , Quelle: MAKE ORG

Diskussion der Ergebnisse der Konsultation Unser Zukunft, unser Europa im Rahmen eines Zukunftsforums in Berlin, Juni 2022

Können Beteiligungsprozesse demnach eine unmittelbarere Form der Demokratie fördern?

Die asynchronen Prozesse auf der Online-Beteiligungsplattform geben mehr Menschen die Möglichkeit zur Teilhabe Menschen, die sonst nie teilgenommen hätten oder sich nicht legitimiert dazu gefühlt hätten, einen Vorschlag zu machen oder ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen Online wird ihnen ein Raum gegeben Auf diese Weise können durch einen partizipativen Ansatz viele Menschen informiert und mitgenommen werden, um eine breite Basis und einen Konsens zu schaffen, mit dem dann kleinere Expertengruppen arbeiten kön-

nen Durch eine partizipative Demokratie können so die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger besser verstanden und frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden Beteiligungsformate sind dafür geeignet, Bürgerinnen und Bürger für gewisse Themen zu sensibilisieren Außerdem kann mittels der Teilhabe an Diskussion von Vor- und Nachteilen die Akzeptanz von Projekten gesteigert werden Beim Thema Energieeinsparung zum Beispiel ist es zentral, die Bürgerinnen und Bürger mithilfe eines Bottom-Up-Ansatzes mitzunehmen, bei dem aus der gemeinsamen Erarbeitung von Teillösungen eine Gesamtstrategie erstellt wird

Wie ist der zeitliche und inhaltliche Ablauf eines solchen Prozesses?

Eine Konsultation sollte mindestens sechs Wochen dauern Anschließend gibt es eine Analyse mit einer darauffolgenden Präsentation der Ergebnisse, welche mit den Bürgerinnen und Bürgern in kleinen Workshops diskutiert werden Die Gemeinde könnte zum Beispiel überlegen, ob sie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Wirtschaft und ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zusammenbringt, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten – das wäre ein Weg Wichtig ist vor allem, dass den an der Beteiligung Teilnehmenden eine komplette Transparenz über die Ergebnisse, und was mit diesen passiert, gewährt wird Das Ziel ist es, einen offenen und ehrlichen Dialog mit den Teilnehmenden zu führen und für einige, nicht alle, Konsultationen transparente und konkrete Lösungsstrategien zu schaffen Von Anfang an sollte klar sein, was mit den Ergebnissen einer Bürgerbeteiligung passiert

12 Menschen & Innovationen | Make.org
Das Gespräch führten Sara Salmani und Holger Braumann

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Mehr Leistung mit Technik vom Bodensee

ZF FRIEDRICHSHAFEN | ZF entwickelt und liefert die leistungsstärksten Antriebsstränge für Windkraftanlagen

2020 brachte ZF gemeinsam mit Vestas den Antriebsstrang EnVentus auf den Markt Mit einer Leistung von sechs MW ist dieser Antriebsstrang der leistungsstärkste Onshore-Antriebsstrang Einige Jahre später schlossen sich beide Partner erneut zusammen und brac hten den Antriebsstrang V236-15 0MW auf den Markt Mit einer

Leistung von 15 MW ist das V236-15 0 MW eines der leistungsstärksten Getriebe, das je für den Einsatz in Windkraftanlagen entwickelt wurde Das Drehmomentniveau ist mehr als dreimal höher als beim EnVentus-Antriebsstrang

www zf com 14 Menschen & Innovationen | ZF Friedrichshafen

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Ein ungehobener Schatz

SEETHERMIE | Während die Nutzung der Geothermie als CO2- und emissionsfreie Wärmegewinnung schon recht weit fortgeschritten ist, ist das Thema Seewärme noch weitgehend unbekannt Dabei liegt in den tiefen Seen rund um die Alpen ein schier unerschöpfliches Energiepotenzial Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich reden von einem „ungehobenen Schatz“

F o t o s : M i c h a e l H ä f n e r

So gehen Experten davon aus, dass allein mit der Energie aus dem Bodensee bei nur geringen Auswirkungen auf die Temperatur des Seewassers alle Haushalte in den Anrainerstädten mit Wärme versorgt werden könnten Insbesondere in den Gemeinden am Schweizer Bodenseeufer werden die Weichen für den Bau von Seethermieanlagen neu justiert, um Wärmeverbünde auch für Privathaushalte aufzubauen Konkret geht es um Kommunen im Kanton Thurgau mit 14 interessierten Gemeinden Initiiert von den Thurgauer Elektrizitätswerken EKT sollen im Rahmen dieses Projektes an fünf verschiedenen Orten Werke für Seethermie erstellt werden Dafür wird derzeit an einer Anschubfinanzierung gearbeitet

Auch auf deutscher Seite schreiten die Planungen voran: so wurden in Meersburg und in Langenargen Potenzial-Analysen erstellt Aber allen Projektierern beidseits des Sees ist klar: Billig wird es nicht Der Bau von Seethermie-Kraftwerken ist kostspielig und eignet sich nur für Wohnviertel, Firmen, Fabriken oder Hotels in Ufernähe Ist es jedoch einmal installiert, sind die Kosten für Unterhalt und Wartung verglichen mit konventionellen Kraftwerken klein Zudem braucht eine solche Anlage wenig Platz und – in heutigen Zeiten ein nicht unwesentlicher Faktor – kann eine Region zumindest teilweise eine energetische Selbstständigkeit erreichen Nach Zählung der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee werden am Seeufer aktuell 20 meist kleinere Anlagen zur Wärme- oder Kältegewinnung genutzt, teilweise schon sehr lange Die Universität Konstanz nutzt seit 1972 Seewasser zum Kühlen ihres Rechenzentrums Das Kongressund Tagungszentrum Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen holt sich sowohl Wärme als auch Kälte aus dem See

Das Prinzip Seewärme-Nutzung

Von den Seethermieanlagen aus wird in einer Tiefe von 20 bis 40 Metern Wasser aus dem See gepumpt Die Energie des vier bis zehn Grad Celsius warmen Seewassers wird über einen Wärmetauscher auf ein Kältemittel in einen separaten Kreislauf übertragen Ohne mit diesem Kältemittel in Kontakt zu kommen, wird das Wasser anschließend wieder in den See geleitet Die dadurch entstehende leichte Abkühlung des Sees in den Wintermonaten wird vom Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) in Langenargen als positiv bewertet So könne dem Trend zum Temperaturanstieg der Seen und dem damit einhergehenden früheren Einsetzen der thermischen Schichtung gegen Ende des Winters entgegengewirkt werden Auch im Sommer wäre trotz der leicht steigenden Wassertemperaturen die Nutzung von Seewasser ohne negative Auswirkungen auf das Ökosystem möglich, wenn strenge Vorgaben eingehalten werden Nachdem die Seewärme im Wärmetauscher an das Kühlmittel abgeben wurde, zirkuliert dieses in einem geschlossenen Kreislauf Beim Durchlaufen eines Kompressors erhöht sich die Temperatur des Kühlmittels weiter In einem zweiten Wärmetauscher gibt das Kühlmittel die Wärmeenergie an das Heiz- und Brauchwarmwasser ab, kann dort nach Wunsch erhitzt werden und an die angeschlossenen Haushalte weitergeleitet werden Im Sommer erfolgt dieselbe Systematik, nur umgekehrt, zur Kühlung der Häuser Die für die Wärmetauscher benötigte nicht unerhebliche Strommenge könnte aus der Region „grün“ zur Verfügung gestellt werden – zum Beispiel aus den Wasserkraftanlagen der Vorarlberger Illwerk e

Die technischen Voraussetzungen sind klar, die ökologischen Belange zum größten Teil ausgelotet Auch die Pläne sind ausgearbeitet Es fehlt der nur kleine Schritt zur Umsetzung, der ein großer sein könnte für den Wirtschaftsstandort Bodensee

» Seethermie | Menschen & Innovationen 17
Die Energie des vier bis zehn Grad Celsius warmen Seewassers wird über einen Wärmetauscher auf ein Kältemittel in einen separaten Kreislauf übertragen «

Projekt Lünerseewerk II

VORARLBERGER ILLWERKE VKW AG | Das Projekt „Lünerseewerk II“ bezeichnet das Vorhaben der Vorarlberger illwerke vkw AG, das Wasser des Lünersees, das schon bisher energiewirtschaftlich genutzt wurde, in einem neuen Kraftwerk zur Erzeugung von Spitzen- und Regelenergie nutzbar zu machen

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o t o : P A T R I C K S A E L Y P H O T O G R A P H Y
18 Menschen & Innovationen | Projekt Lünerseewerk II

Entstehen soll dabei das größte Pumpspeicherkraftwerk Mitteleuropas Mit einer Leistung von rund 1 000 Megawatt wäre es eines der zentralsten Infrastrukturprojekte Vorarlbergs in den kommenden Jahrzehnten Ausgehend vom Lünersee im Brandnertal soll das Wasser über eine rund zehn Kilometer lange Triebwasserführung im Berginneren bis nach Bürs gelangen und von dort die Maschinensätze in der unterirdischen Krafthauskaverne antreiben Dadurch ergibt sich eine Rekordfallhöhe von rund 1 300 Höhenmetern Der Kavernenstandort wäre nur wenige hundert Meter von der bestehenden Umspannanlage in Bürs entfernt Über diese Umspannanlage wäre das Kraftwerk an das Stromübertragungsnetz angebunden

bis nach Bürs

Minimaler Eingriff – maximaler Output

In einem ersten Konzeptentwurf kann das Lünerseewerk II mit riesigem Synergiepotenzial aufwarten Nicht nur der bestehende obere Speicher, der Lünersee, kann hier praktisch 1:1 genutzt werden, sondern auch die Anbindung an die bestehende Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee ist über den bereits bestehenden Walgaustollen möglich Zusätzlich punktet das Projekt durch die günstige Lage des Krafthauses in unmittelbarer Nähe der Rheintalautobahn und der bestehenden Umspannwerk-Infrastruktur in Bürs, über die die Anbindung an das europäische Stromnetz über kurze Wege erfolgen könnte

In den kommenden Jahren erfolgt die detaillierte Projektentwicklung und Einreichplanung, sodass bis 2027 ein Umweltverträglichkeitsprüfungs-Verfahren eingeleitet werden kann Bis 2031 könnte dann ein eventueller Baubeschluss erfolgen Die Bauzeit für ein solches Mammut-Projekt beträgt schä tzungsweise sechs Jahre, sodass das Lünerseewerk II im Jahr 2037 in Betrieb gehen könnte

www luenerseewerk2 at www illwerkevkw at

Auch das Kopswerk II wird von der illwerke vkw AG betrieben Das Pumpspeicherkraftwerk befindet sich in Gaschurn im Montafon und bezieht sein Wasser aus der Silvretta-Gebirgsgruppe

Mit einer Rekordfallhöhe von 1 300 Metern gelangt das Wasser vom Lünersee über eine rund zehn Kilometer lange Triebwasserführung im Berginnern
Projekt Lünerseewerk II | Menschen & Innovationen 19
F o t o : P A T R I C K S A E L Y P H O T O G R A P H Y

Vernetzen statt verzweifeln

BODENSEE BUSINESS FORUM | „Netzwerken “ „Kontakte knüpfen “ „Diskussionen zu Ende führen “ „Relevante Persönlichkeiten treffen“

Die Erwartungen der Besucher, Diskussionsteilnehmer und Veranstalter ans Bodensee Business Forum (BBF) in Friedrichshafen sind an diesem sonnigen Dienstagmorgen [am 20 September 2022; die Red ] weit gefächert Rund 500 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Sport und Gesellschaft haben sich im Graf-Zeppelin-Haus eingefunden und sind sich einig: vernetzen statt verzweifeln“

Das Motto des fünften Forums, das die Schwäbische Zeitung ausrichtet, passt zu hundert Prozent in die Zeit Denn der Krieg gegen die Ukraine, der weltweite Klimawandel, die unterbrochenen Lieferketten, die galoppierende Inflation, die drohende Re-

zession und die Sorge um die Energieversorgung –um nur die wichtigsten Problemfelder zu nennen –beschäftigen die Verantwortungsträger sehr Das BBF gehört mittlerweile zu den etablierten und gern besuchten Kongressen in Süddeutschland: Denn nicht nur in den 19 Diskussionsrunden, Panels genannt, oder den Workshops stehen die 70 Referentinnen und Referenten Rede und Antwort Im GrafZeppelin-Haus treffen sich vor oder nach den Programmpunkten kleinere Runden, um sich auszutauschen, Anregungen zu diskutieren oder um zu netzwerken

Auszug aus Schwäbische Zeitung, 21 September 2022 Autor: Ludgar Möllers

F o t o s : F o t o g r a f e T r a u t m a n n 20 Menschen & Innovationen | Bodensee Business Forum

Die BAY GmbH ist eine Wirtschaftsprüfungs- und Rechtsanwaltsgesellschaft, die sich als Unternehmensberatung an der Nahtstelle zwischen Recht, Finanzen und strategischer Beratung positioniert.

Zusammenarbeit ist bei uns mehr als nur ein Marketing-Versprechen. Es ist unser Erfolgsmodell. Fachübergreifend und interdisziplinär arbeiten Juristen, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater an einem Tisch gemeinsam für das jeweils beste Ergebnis.

Die Welt wandelt sich. Nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch unsere Wirtschaft. Wachstumsorientierte Unternehmen sehen sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert: Permanente

Krisenbewältigung, Veränderung der Arbeitswelt, höchst volatile internationale Märkte, Innovationen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und steigender Wettbewerbsdruck durch disruptive Geschäftsmodelle.

Unser Anspruch ist, für eine nachhaltige Zukunftsperspektive Ihres Unternehmens gemeinsam mit Ihnen die beste Lösung für Ihre Ideen und Ziele zu erarbeiten und zu integrieren.

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir auch in diesem Jahr beim Bodensee Business Forum als Partner dabei sein konnten sowie die spannenden Gespräche und Diskussionen. Herzlichen Dank auch nochmals für die gute Organisation zu diesem tollen Format.

BAY GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rechtsanwaltsgesellschaft

Uferweg 11 88131 Lindau im Bodensee

T +49 (8382) 27 30 79 - 10

Zweigniederlassung München Hultschiner Straße 8 81677 München T +49 (89) 46 14 90 - 60

info@bay-gmbh.com www.bay-gmbh.com

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Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten fördern

VETTER PHARMA-FERTIGUNG | Vetter ist ein klassischer Hidden Champion, der international von Ravensburg aus agiert: 1950 als Apotheke gegründet, hat das Familienunternehmen rund 70 Jahre später 5.700 Mitarbeitende und zahlreiche Standorte in Deutschland, Österreich, USA und Asien.

Der Partner großer und kleiner Pharma- und Biotechunternehmen konnte sowohl seinen Umsatz als auch die Anzahl seiner Mitarbeitenden in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppeln. Nachhaltiges Wirtschaften in einem wachsenden und immer komplexer werdenden Marktumfeld, basierend auf langfristig ausgerichteten Planungen stecken hinter diesem Wachstum. Doch das wäre noch keine Erfolgsgeschichte ohne die Mitarbeitenden, die das Unternehmen Tag für Tag weiterbringen.

Wie kann ein Unternehmen aus Oberschwaben so viele Menschen für sich begeistern?

Die Antwort ist vielseitig: Die Summe machts. Vetter bietet einen interessanten, spannenden und sicheren Arbeitsplatz. Doch das allein reicht in einem kompetitiven Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel nicht aus. Um Nachwuchs zu finden und vor allem zu halten, muss das Gesamtpaket stimmen und das beginnt ab der ersten Vetter-Minute:

Der Einstieg wird durch eine strukturierte Einarbeitung und gemeinsame Welcome-Veranstaltungen gestaltet. Langfristig werden die Mitarbeitenden in ihrer persönlichen Weiterentwicklung im Unternehmen u.a. durch die hauseigene Vetter Academy begleitet und gefördert. Als Familienunternehmen übernimmt der Pharmadienstleister auch in herausfordernden Zeiten von Inflation und steigenden Energiepreisen Verantwortung für seine Belegschaft und zahlt allen nach Vetter-Tarif beschäftigten Mitarbeitenden im Dezember einen Inflationsbonus von je bis zu 2.000 Euro aus. Dabei verhält sich die Höhe des Betrags umgekehrt proportional zur Einkommensgruppe: Wer weniger verdient, erhält einen höheren Bonus – so werden speziell diejenigen unterstützt, die von den gestiegenen Preisen am stärksten betroffen sind. Ab April 2023 werden dann die Löhne nochmals generell erhöht, und zwar um durchschnittlich 5,5 %, also deutlich über dem jüngsten Verhandlungsergebnis der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in Höhe von 3,25 %. Vetter schafft einen zusätzlichen Anreiz für Bewerberinnen

22 Menschen & Innovationen | Vetter Pharma-Fertigung
Foto: Mathis Leicht PhotographyGarden

und Bewerber, sich auf Stellen mit hohem Bedarf des Unternehmens zu bewerben. Sie erhalten nach erfolgreich absolvierter Probezeit einen Bonus. Über ihre Tätigkeit im Unternehmen können bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb ihres beruflichen und privaten Netzwerks am besten und authentisch berichten. Daher erhöhte der Pharmadienstleister seit November ebenfalls den Bonus für die Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ auf 3.000 Euro.

Wer den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für seine Fahrt zum Arbeitsplatz nutzt, erhält eine 50%ige Bezuschussung – und in den Pausen gesunde und preislich subventionierte Verpflegungsangebote. Die Mitarbeitenden profitieren von einer attraktiven Altersvorsorge und erhalten Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke. Vor allem aber überzeugt der Sinn in der Tätigkeit, in unserer Zeit häufig als Purpose bezeichnet: Gemeinsam mit seinen Auftraggebern versorgt Vetter Patientinnen und Patienten weltweit mit teilweise lebensnotwendigen Medikamenten. Der Job ist also in hohem Maße sinnstiftend – kann aber auch Schichtdienst mit körperlich anstrengender Arbeit zu unkonventionellen Zeiten bedeuten. Dieser Herausforderung begegnet Vetter mit einem umfassenden Gesundheitsmanagement, gebündelt unter dem Dach Vetter Health. Durch eine zuverlässige vorausschauende Arbeitszeitplanung lassen sich Familie, Freizeit und Job in Einklang bringen. Mindestens 30 Tage Urlaub sind ebenfalls Standard im Familienunternehmen. Außerdem erhalten alle Mitarbeitenden eine kostenfreie betriebliche Krankenzusatzversicherung. Über sie können zusätzliche Leistungen in Anspruch genommen werden und (Vorsorge-)Untersuchungen sowie spezielle medizinische und therapeutische Behandlungen durchgeführt werden, welche die gesetzliche Krankenversicherung häufig nicht übernimmt.

Dauerhafte Weiterentwicklung im Familienunternehmen

Wichtig ist, nie stehen zu bleiben und auch mutig zu sein, Neues auszuprobieren: „Gerade die vergangenen Jahre in der Pandemie haben uns gezeigt, dass auch wir, als klassisches Familienunternehmen, sehr dynamisch und anpassungsfähig sind. Wir mussten, aber wir konnten uns auch schnell

auf Alternativen umstellen – sowohl im Tagesgeschäft als auch bei der Unterstützung unserer Mitarbeitenden“, so Geschäftsführer Peter Sölkner.

Beispielsweise fuhren früher viele Mitarbeitende grundsätzlich mit dem Auto zur Arbeit. Das hatte viele Gründe: Einige Mitarbeitende pendeln aus der Region nach Ravensburg, viele sind in Schichtarbeit tätig und waren zu den Randzeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut angebunden. Hier setzte Vetter mit einer großen Mobilitätsoffensive an: Nach Gesprächen mit der Stadt Ravensburg wurde das Busnetz optimiert und stärker auf die Bedürfnisse der Schichtarbeitenden abgestimmt. Vetter kooperiert daneben mit der Initiative JobRad, über die sich Mitarbeitende günstig Fahrräder leasen können.

Nachhaltige Entwicklung, Förderung und Vernetzung

Die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen haben sich auch in den letzten Jahren deutlich verändert. „Auch unseren Mitarbeitenden ist es wichtig, wie Vetter sich in den gesellschaftlichen Entwicklungen positioniert und agiert. Daher engagieren sich unsere Nachhaltigkeitsteams und das ganze Unternehmen auf vielen Ebenen“, so Geschäftsführer Thomas Otto. Dafür wurde Vetter bereits vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit den Sustainable Impact Award in der Kategorie Impact on Employees – das zeigt einmal mehr, dass Unternehmen und Mitarbeitende hier Hand in Hand gehen. Die Nachhaltigkeitsstrategie bei Vetter stützt sich auf drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. In diesen Bereichen engagiert sich der Pharmadienstleister kontinuierlich und entwickelt sich stetig weiter.

Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG

Schützenstr. 87 D-88212 Ravensburg www.vetter-pharma.com/karriere

Vetter Pharma-Fertigung | Menschen

& Innovationen 23
»
Gerade die vergangenen Jahre in der Pandemie haben uns gezeigt, dass wir als Familienunternehmen sehr dynamisch und anpassungsfähig sind.«
Foto: Mathis Leicht PhotographyGarden

Suchen Sie doch mal nach

Trepanation

Über die Wirkung von Search Engine Optimization.

Haben Sie in letzter Zeit einmal nach „Trepanation“ gegoogelt? Nein? Nach „Kranialperforator“? Oder nach „Neurochirurgische Schrauben“? Auch nicht? Hätten Sie es getan, wären Sie auf einen Link zu evonos, einem medizintechnischen Unternehmen aus Tuttlingen, gestoßen. Was Ihnen vielleicht wie ein Zufall erschienen wäre, ist tatsächlich das Ergebnis einer überaus erfolgreichen SEO-Strategie. SEO steht für Search Engine Optimization. Wer diese Suchmaschinenoptimierung richtig anwendet, wird im Internet be sser gefunden. So wie evonos. Hier hat die SEOStrategie zu herausragenden Ergebnissen geführt. Mit Steigerungsraten von bis zu 1.537 Prozent.

evonos bedient als ein weltweit führender Lieferant für neurochirurgische Implantate und Instrumente einen Spezialmarkt. Wer hier nach einer Lösung via Google sucht, verwendet sehr spezielle Schlagwörter, die vorrangig für Mediziner*innen und Neurochirurg*innen relevant sind. Genau diese Zielgruppe versucht evonos zu erreichen, um ihnen genau die Lösungen zu bieten, nach denen sie suchen.

Die Analyse ist aller SEO-Strategien Anfang

Doch das machen auch die Wettbewerber von evonos. Entsprechend begehrt sind die obersten Plätze der Suchergebnisse. Hier setzt die von Schindler Parent für evonos entwickelte SEO-Strategie an. Eine vorgängig durchgeführte SEO-Analyse, Stand November

2021, ergab, dass evonos mit 48 Keywords in den Top 100 der Suchergebnisse vertreten war – davon 3 8 auf den Plätzen 11-100, drei auf den Plätzen 4-10 sowie sieben auf den Plätzen 1-3. In einem gemeinsam mit dem evonos Produktmanagement durchgeführten SEO-Workshop ermittelten die SEO-Strategen der Agentur exakt die relevanten Begriffe, nach denen die Zielgruppe tatsächlich sucht. Ergänzt wurden diese Keywords durch die Ergebnisse von Interviews mit Neurochirurg*innen und Einkäufer*innen für medizinische Produkte, denn oft ist es eine Kombination mehrerer Worte, die Expert*innen für möglichst exakte Suchergebnisse nutzen.

Zielgruppenspezifischer Content ist der Schlüssel zum Erfolg

Einmal definiert, wurde auf genau diese Keywords optimierter Content erstellt, der in regelmäßigen Blogbeiträgen auf der Homepage des Unternehmens erschien. Geschrieben wurden die Blogbeiträge von einem Texter mit langjähriger medizintechnischer Branchenerfahrung. Die inhaltliche Abstimmung und die Qualitätssicherung erfolgten in enger Zusammenarbeit mit einer Ärztin, die Relevanz und Korrektheit der Beiträge prüfte.

In monatlicher Folge erschienen Blogartikel wie „Dekompressive Kraniektomie“, „Schädel-HirnTrauma“ oder „Subduralhämatom“. Der Erfolg dieser Beiträge war durchschlagend. Eine Mitte November

24 Menschen & Innovationen | Schindler Parent

Mehr Sichtbarkeit, mehr Wahrnehmung, mehr Klicks –für die herausragenden Optimierungen auf den Rängen 1-3 erhielt evonos ein Featured-Snippet, das an erster Stelle der Suchergebnisse erscheint.

Die mit Ahrefs durchgeführte Erfolgsmessung spricht für sich selbst. Ab Januar 2021 erfolgt ein sprunghafter Anstieg der organischen Keywords in den Top 100 bei Google.

2022 durchgeführte Erfolgsmessung ergab, dass evonos nun nicht mehr nur mit 48, sondern mit 803 Keywords in den Top 100 vertreten war, was einer Steigerung um 1.573 Prozent entspricht. Entscheidender aber als dieses schon für sich beeindruckende Er gebnis waren die Begriffe auf den vordersten Rängen. Statt nur mit drei Keywords auf den Rängen 4-11 vertreten zu sein, zeigt hier evonos nun mit 71 Keywords eine starke Präsenz. Hier liegt die Steigerungsquote sogar bei 2.267 Prozent. Auf den Rängen 1-3, bei denen evonos bislang nur sieben Begriffe platzieren konnte, finden sich nun 49 hochrelevante Keywords. Ein Plus von 600 Prozent.

Das Ergebnis überzeugt in jeder Hinsicht

Eines dieser Keywords ist die eingangs genannte „Trepanation“. Wer nach diesem Begriff googelt, findet nicht einfach ein Suchergebnis, sondern ein sogenanntes Featured-Snippet, eine Text-Bild-Kombination, die die Sichtbarkeit und die Wirkung für evonos er höht. Das Featured-Snippet, auch als „Position 0“ bekannt, erhielt evonos aufgrund von Contentoptimierungen, die Google als besonders hilfreich einstuft.

Die durchgeführte SEO-Strategie hat sich für evonos in jeder Hinsicht ausgezahlt. Auch budgetär. Denn am Ende des Tages war das veranschlagte Budget noch nicht einmal ausgeschöpft.

Fazit: Eine exakte Planung, eine konzentrierte Analyse, eine zielführende Strategie und ein genau auf die Zielgruppen zugeschnittener Content haben zu einem herausragenden Ergebnis geführt. Und das ist tatsächlich in jeder Branche möglich. Für jedes Unternehmen.

Unternehmen

Schindler Parent ist die kreative Verbindung von Marke & Marge®, die Komplexes einfach kommuniziert. Die Kommunikationsagentur am Bodensee wurde 1979 gegründet und betreut viele Unternehmen aus unterschiedlichen Industriezweigen. Sie beschäftigt an den Standorten Meersburg und Pforzheim rund 35 Mitarbeiter*innen, ist seit 1989 Mitglied im Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e. V. und seit 2007 Mitglied im internationalen Agency-Network E3. Mehr unter www.schindlerparent.de

Michael Meier Geschäftsführender Gesellschafter · Schindler Parent GmbH
Jan2016Jan2017Jan2018Jan2019Jan2020Jan2021Jan20220 250 500 750 1K
Innovationen 25
Schindler Parent | Menschen &

Einfach stark

Carsten Wraae Jensen und sein Team erzeugen Orte der Gelassenheit und Wärme, indem sie die Kraft der klaren Linie und natürlicher Materialien nutzen Ein Statement für starkes Design, das auch nach Jahren wirkt

Geberit initiiert europäischen Designwettbewerb

GEBERIT | Viele Menschen wünschen sich ein großzügiges Bad mit viel Platz In kleineren Wohnungen oder Einfamilienhäusern im urbanen Raum liegt die gängige Größe für das Badezimmer allerdings oftmals nur bei rund sechs Quadratmetern In dem von Geberit initiierten 6x6 Design-Wettbewerb zeigen die Badentwürfe von sechs Architekten aus sechs europäischen Ländern, wie vielseitig kleine Bäder gestaltet werden können Sie belegen, dass sich auch auf kleinen Grundrissen hoher Komfort, große Individualität und anspruchsvolles Design umsetzen lassen

Das Bad ist heute ein multifunktionaler Raum, der auch als Entspannungs- und Rückzugsort genutzt wird und einen wohnlichen Charakter bekommt Ansprüche an funktionale Aspekte wie Komfort, Reinigungsfreundlichkeit und Stauraum sind gewachsen Als Komplettanbieter für Sanitärtechnik und Badausstattung bietet Geberit Lösungen, die maximalen kreativen Gestaltungsfreiraum eröffnen und in jeder Raumgröße Badeinrichtungen auf Top-Niveau möglich machen „Produkte für den Einsatz im Bad sollen elegant und zeitlos gestaltet und zugleich komfortabel sowie funktional sein , erläutert Volker Röttger, Leiter Marketing Kommunikation bei der Geberit Vertriebs GmbH Er führt aus: „Mit einer Vielzahl von Innovationen hat Geberit das Bad besser gemacht Waschtische mit gerin-

ger Ausladung, raumsparende Siphons, innovative Wandarmaturen oder Wandabläufe für die Dusche: Diese und viele weitere Produkte und Lösungen von Geberit machen es möglich, in kleinen Bädern großzügigen Stauraum und Bewegungsfreiheit zu realisieren Exemplarisch nennt er auch die Geberit AquaClean Dusch-WCs Die Wasserreinigung für den Po, integriert in formvollendete WC-Keramiken, steht für mehr Frische und Lebensqualität und benötigt nicht mehr Platz als eine normale WC-Keramik

Wie unterschiedlich kleine Bäder aussehen können, die Systemtechnik hinter der Wand Design und Funktion davor verbinden, zeigen die Entwürfe der sechs Architekturbüros aus sechs europäischen Ländern, die im Rahmen des Design-Wettbewerbs entstanden sind

Internationale Architekten gestalten Traumbäder auf sechs Quadratmetern
W
f r e d G a c h a u 26 Menschen & Innovationen | Geberit
F o t o :
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Dänemark: Ein Erlebnis für alle Sinne

Werte wie Natürlichkeit und Qualität prägen seit jeher das dänische Design Carsten Wraae Jensen, Architekt bei BJERG Arkitektur A/S in Kopenhagen, hat sie in seinem Badentwurf „Serenity“ (Gelassenheit) aufgegriffen, der als Sieger aus dem 6x6-Designwettbewerb hervorging Aus Licht und natürlichen Werkstoffen schafft er eine Umgebung, die zur sinnlichen Wahrnehmung einlädt – „wie ein Spaziergang in der Natur“, erklärt Carsten Wraae Jensen Das Bad vereint charakteristische Geradlinigkeit und Funktionalität mit einladender, Ruhe ausstrahlender Gemütlichkeit Einheitliche Oberflächen erzielen eine edle und ausgleichende Wirkung Verstärkt wird sie durch Holzverkleidungen an Wand und Decke sowie ein großflächiges Panoramafenster, das den Blick in die Natur freigibt Nachhaltigkeit betrachten wir als Teil unserer DNA“, erklärt Carsten Wraae Jensen und betont, dass die Produkte von Geberit diese Anforderung erfüllen: Sie haben ein zeitloses Design und sind über viel Jahre äußerst beständig

Frankreich: Kulturübergreifender Entwurf

Innenarchitektin Eva Ivos aus Juvisy-sur-Orge bei Paris greift die Entwicklung des Bads hin zu einer flexiblen Nutzung auf und erweitert es um einen Aspekt Das mit einer bodengleichen Dusche plus Badewanne ausgestattete Bad wird den Bedürfnissen verschiedener Generationen sowie unterschiedlicher Badekulturen gerecht In Fernost ist die Reinigung des Pos mit Wasser etabliert, in Europa gewinnt diese Art der Intimpflege immer mehr Anhänger Ein Dusch-WC wird deshalb zunehmend nachgefragt Holzelemente an Wand und Decke sorgen für warme Akzente und fügen sich harmonisch in das zeitlose, klare Design ein Die Konzentration auf langlebige Produkte spielt in Ivos Konzept eine tragende Rolle Durch hohe Qualität und Komfort ist die Gestaltung auf langfristig uneingeschränkte Nutzbarkeit ausgelegt Ziel ist auch hier die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren

Großbritannien: Bad für alle Generationen

Die Londoner Architektin Nimi Attanayake stellte sich bei der Planung die Frage, wie ein Bad den verschiedenen Bedürfnissen einer Familie ein Leben lang gerecht werden kann Sie nennt ihren Entwurf daher bewusst „Loo of a Lifetime (Ein Bad für das ganze Leben) Attanayake setzt auf widerstandsfähige, langlebige Materialien, die Generationen überdauern können Dazu passen Produkte von Geberit, die grundsätzlich auf eine lange Lebensdauer sowie leichte Wartung und Instandhaltung ausgelegt sind Die Wände sind durchgängig als hochflexibles Aufbewahrungssystem aus recyceltem Kunststoff gestaltet und bieten viel Stauraum, der sich jederzeit verändern und anpassen lässt Das roséfarbene Terrazzomuster im Mid-Century-Look bildet einen belebenden Kontrast zum Weiß der Sanitärkeramik

Tauglich auf Lebenszeit

N

Zukunftsfähiges Design muss so nachhaltig sein dass es ein ganzes Leben überdauern kann Für Nimi Attanayake ist das die Maxime, an der sie ihre Planung wie auch die Wahl der Materialien ausrichtet

F R A N K R E I C H

Raum für alle

Design ist für den Menschen da Format und Funktion der von Eva Ivos gestalteten Räume passen sich den Bedürfnissen aller flexibel an, Kulturen sowie Generationen übergreifend

G R O S S B R I T A N N I E
F o t o : G e b e r i t F o t o : G e b e r t / n m t i m a r c h i t e c t s F o t o : G e b e r t / E v a I v o s F o t o : G e b e r t Geberit | Menschen & Innovationen 27

Deutschland: Fließende Natur

Tilla Goldberg, Director Brand Spaces und Product Design bei der Ippolito Fleitz Group in Deutschland, hat den Trend zur Entspannung in der Natur unkonventionell und inspirativ interpretiert Sie schafft mit ihrem „biophilen Bad“ den fließenden Übergang in die Natur: Feminin weiche Linien, organische Formen, reflektierende Oberflächen, atmender Lehmputz, echte Flusskiesel in der Dusche und lebende Pflanzen Goldberg nutzt das Vorwand-Installationssystem Geberit GIS, um darin einen vertikalen Garten mit begrünten Nischen anzulegen In das Bad integriert ist eine Vanity Lounge-Nische mit beleuchtetem Spiegel, die den intimen Charakter des Raums verstärkt Es entsteht ein Ort für Self Care, der einlädt zu verweilen, zu entspannen und die Gedanken schweifen zu lassen Die Wellness-Oase als geschützte Ruhezone inmitten des oft hektischen Alltags ist zugleich ein faszinierender Lebensraum

S C H W E I Z

Hauptsache Stil

Geht nicht gibt es nicht bei Andrin Schweizer Seine große Leidenschaft ist die Gestaltung von Innenräumen mit Atmosphäre – einzigartig, unverwechselbar und immer ein Erlebnis

N D

Femininer Ansatz

Eintauchen in die sinnliche Erfahrung Tilla Goldberg stellt das menschliche Wohlbefinden, Zufriedenheit, Zugänglichkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres kreativen Schaffens

Schweiz: Size doesn’t matter Style does

Der Zürcher Architekt Andrin Schweizer stellt mit seinem Entwurf unter Beweis, dass nicht alleine die Größe eines Badezimmers zählt, sondern vor allem der Stil Er nimmt den Waschtisch der Serie Geberit ONE in Kombination mit einem Unterschrank in Nussbaum als Ausgangspunkt, der trotz seiner minimalistischen Formensprache und hohen Funktionalität Wärme und Eleganz ausstrahlt Schweizer kreiert auf dieser Basis ein funktionales, bis in das Detail durchkonzipiertes Bad zum Wohlfühlen Er greift das Material Nussbaum mit Elementen an Wand, Decke und als Raumteiler auf, setzt angenehm natürliche Akzente und schafft eine Raumstruktur, die Intimität vermittelt Es entsteht ein edles Bad für designaffine Menschen

D E U T S C H L A
F o t o : G e b e r i t F o t o : G e b e r t F o t o : G e b e r i t / A n d r i n S c h w e z e r F o t o : G e b e r i t 28 Menschen & Innovationen | Geberit

Tschechien: Up to the moon

Für ein junges Paar in der Großstadt hat die Architektin Iveta Lajdová, Mitbegründerin des Ateliers SLIM, ihren Badentwurf entwickelt Ihr Konzeptentwurf ist eine spielerische Komposition aus Kontrast, industriellem Charakter, Asymmetrie, Monumentalität sowie Verbundenheit mit der Natur Exklusive Materialien lassen das Bad trotz des begrenzten Raums mondän wirken Zwischen der eingelassenen Badewanne und dem Dusch-WC ist ein großzügig ausgelegter Doppelwaschplatz mit zwei runden Geberit Variform Aufsatzwaschtischen und einem schlanken Unterschrank eingepasst Zentrales Gestaltungselement ist ein großer runder, asymmetrisch angeordneter Spiegel mit indirekter Beleuchtung, der dem Entwurf als Mondsymbol seinen Namen gibt

Gestaltungsfreiraum und Vielseitigkeit

Die Unterschiedlichkeit der sechs Entwürfe zeigt exemplarisch die Vielfalt der Möglichkeiten, die Geberit durch das optimale Zusammenspiel von Sanitärtechnik, Keramik und Badeinrichtung bietet Verlässliche technische Lösungen hinter der Wand gehen eine perfekte Verbindung mit formvollendeter, benutzerorientierter Badausstattung vor der Wand ein und schaffen ästhetische sowie funktionale Mehrwerte Die zeitlosen Keramiken, Badmöbel und Ausstattungsdetails wie Betätigungsplatten und Armaturen lassen eine Vielzahl individueller Gestaltungslösungen zu und fügen sich in den persönlichen Badstil ein

T S C H E C H I E N

Ganz persönlich

In der eigenen Umgebung im eigenen Flow glücklich werden – in Räumen die dem individuellen Lebensstil entsprechen Iveta Lajdovás Entwürfe holen die Menschen bei sich selbst ab

GEBERIT INTERNATIONAL

Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte Der Konzernhauptsitz ist in Rapperswil-Jona in der Schweiz, die Deutschlandzentrale in Pfullendorf angesiedelt Ziel des Unternehmens ist es, die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern Das gelingt mit innovativen Produkten, umfassendem Knowhow und konsequenter Nachhaltigkeitsorientierung Das Portfolio von Geberit umfasst die Sanitärtechnik sowie ein großes Spektrum an Badkeramiken, Badmöbeln, Dusch-WCs und Duschlösungen So ermöglicht Geberit innovative und umfassende Badezimmerlösungen aus einer Hand Bei der Gestaltung legt das Unternehmen großen Wert auf Design und Funktion Die Produkte zeichnen sich durch ihre ansprechende Optik aus, sind besonders benutzerfreundlich und bieten hohen Komfort www geberit de

Geberit | Menschen & Innovationen 29
F o t o : G e b e r i t / v e t a L a d o v á F o t o : G e b e r t

Marquardt Gruppe

Schloss-Straße 16 D-78604 Rietheim-Weilheim Tel +49 7424 99-0

marquardt@marquardt de www marquardt com

Marquardt gestaltet Zukunft

MARQUARDT | Das 1925 gegründete Familienunternehmen Marquardt mit Stammsitz in Rietheim-Weilheim gehört zu den weltweit führenden Herstellern von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen

Die Produkte des mechatronischen Systemlieferanten – darunter Bedienkomponenten, Fahrzeugzutritts-, Fahrberechtigungs- und Batteriemanagementsysteme für elektrobetriebene Fahrzeuge –kommen bei vielen namhaften Kunden der Automobilindustrie zum Einsatz Ebenso sind Systeme von Marquardt in Hausgeräten, industriellen Anwendungen und Elektrowerkzeugen zu finden Das Unternehmen zählt weltweit rund 10 200 Mitarbeiter an 21 Standorten auf vier Kontinenten Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2021 bei rund 1,3 Milliarden Euro Jährlich investiert Marquardt rund zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung Aktuell wird in ein neues Produktionswerk am Erfurter Kreuz investiert, die dritte Investition in den Standort in vier Jahren Nach dem Spatenstich im Herbst 2022 startet die Produktion von Batteriemanagementsystemen 2024

Kreative Zukunftsentwickler gesucht

Bei Marquardt zu arbeiten, bedeutet für einen kreativen Zukunftsentwickler mit Macher-Mentalität tätig zu sein Innovativ zu sein und die Marquardt-Produkte immer auf eine neue Stufe zu heben, gehört zu den Fundamenten der Unternehmenskultur Deshalb ist das Familienunternehmen immer auf der Suche nach Kolleginnen und Kollegen, die Herausforderungen schätzen, über den Tellerrand hinausdenken und Neues wagen Auch die Ausbildung besitzt traditionell einen hohen Stellenwert: Junge Menschen, die bei Marquardt eine Ausbildung beginnen, können sich aktiv mit einbringen und schnell Verantwortung übernehmen

Am Stammsitz in Rietheim-Weilheim arbeiten Menschen aus mehr als vierzig Nationen zusammen: ITSpezialisten aus Frankreich, Ingenieure aus Indien, Entwickler aus den USA, Mechatronik-Spezialisten aus Rumänien – sie alle feilen gemeinsam an den besten Lösungen für die Kunden Marquardt ist bunt und vielfältig, offen für verrückte Ideen und maximal flexibel Zugleich ist Marquardt aber auch ein modernes Familienunternehmen mit gewachsenen Werten Tradition und Innovation: Diese spezielle Mischung ist kein Widerspruch, sondern genau das, was Marquardt so besonders macht Und was Kunden wie Arbeitnehmer schätzen

Marquardt-Produkte: w Fahrberechtigungssysteme w Displaysysteme / Displays w Beleuchtungen / Beleuchtungssysteme w Sensoren w Bedieneinheiten / Touchbedieneinheiten w Standard- und Elektrowerkzeugschalter w Batteriemanagementsysteme

Marquardt sucht Fachkräfte für die „Entwicklung der Zukunft“: w Werkzeugtechnologen und Mechatroniker w Test-, Prüf- und Prozessingenieure w Projektmanager w Logistikplaner w IT-Spezialisten für die Bereiche HCM, MES, EWM, MM usw w Key Account Manager w Mitarbeiter im Bereich Software w Projekteinkäufer, Strategische Einkäufer

30 Menschen & Innovationen | Marquardt

Von Mengen in die ganze Welt

Innovationsführer, Ideengeber und Benchmark. Das ist SCHUNK für Spanntechnik, Greiftechnik und Automatisierungstechnik. Wir sind nicht nur Komponentenhersteller. Wir sind verlässlicher Premiumpartner im Realisieren von automatisierten und digitalen Fertigungsbausteinen.

Automatisierung benötigt hochkarätige Spannelemente

Auch unser Werk in Mengen setzt Maßstäbe. Das Kompetenzzentrum für Drehfutter und Stationäre Spannsysteme ist Partner für höchste Prozesssicherheit in der automatisierten Bearbeitung. Mit überlegenen Komponenten wecken wir ungeahnte Reserven. Mit geballter Innovationskraft stehen wir an Ihrer Seite. Erfahren Sie mehr unter schunk.com/wow

for tomorrow
Hand in hand

Nachhaltigkeit –ein Grundprinzip bei ETO

ETO GRUPPE | Nicht nur Einsicht in die Notwendigkeit der Fokussierung auf Umweltschutz und soziale Aspekte, sondern auch wirtschaftliche Aspekte sprechen dafür, in Nachhaltigkeit zu investieren. Für die ETO GRUPPE ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Grundprinzip, selbst bei der Gestaltung ihrer Produkte. Doch das Unternehmen hat darüber hinaus weitreichende Pläne für diesen Bereich.

ETO-Produkte werden weltweit in Nutzfahrzeugen, Pkws, Maschinen, Geräten und technischen Komponenten verbaut. Häufig übernehmen sie als innovative Taktgeber hochdynamischer Abläufe wichtige Funktionen. Zumeist helfen sie, Treibstoff oder Energie zu sparen, senken den Schadstoffausstoß und erhöhen gleichzeitig die Leistung. Seit 2019 erschließt sich ETO auch ganz neue Geschäftsfelder und Technologien. E-Mobilität, autonomes Fahren, Wasserstofftechnologie, smarte Werkstoffe, IoT und intelligent vernetzte, digitale Kommunikation sind spannende neue Bereiche, in die ETO investiert.

ETO verfolgt einen globalen Plan für Nachhaltigkeit

Mit nachhaltigen Produkten allein gibt sich ETO nicht zufrieden. Das weltweit agierende Unternehmen hat für seine zehn Standorte in sechs Ländern einen Plan mit ambitionierten Etappenzielen bis ins Jahr 2039 erstellt. Die Planung der ETO GRUPPE umfasst alle Bereiche der Nachhaltigkeit, Ökologie, Soziales und Ökonomie. Die Maßnahmen zur Erreichung der Etappenziele betreffen die Absenkung der Treibhausgas-Emissionen, die Lieferkette,

den Umwelt- und Energiebereich, die Etablierung hoher Arbeitssicherheitsstandards sowie die Verbesserung der Gesundheit der Mitarbeiter. Eine ganz grundlegende Zielsetzung ist die Angleichung der Standards für die genannten Bereiche an sämtlichen ETO-Standorten, trotz teilweise sehr unterschiedlicher nationaler Gesetzgebungen.

ETO hat die Nase nachhaltig vorn Bereits heute kann die ETO GRUPPE eine beeindruckende Nachhaltigkeitsbilanz vorweisen. Im branchenüblichen Nachhaltigkeitsrating der Automobilindustrie erzielt ETO daher eine signifikant höhere Bewertung als andere Unternehmen. Dieses Ergebnis basiert auf einer ganzen Reihe konkreter Maßnahmen. So wurden seit 2019 die Treibhausgas-Emissionen am Standort Stockach um nahezu 93 Prozent reduziert. Seit 2020 bezieht ETO dort zudem ausschließlich „grünen Strom“ aus erneuerbaren Energiequellen. Auch die übrigen Standorte der ETO GRUPPE werden bereits zu 66 Prozent mit Ökostrom versorgt. 2022 erfolgte ergänzend der Bau einer Photovoltaikanlage in Stockach. Die Anlage produziert etwa eine Million Kilowattstunden pro Jahr, was einer jährlichen Einsparung von 1.272 Tonnen CO2-Emissionen entspricht. Die übrigen ETO-Standorte sollen ebenfalls mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden.

32 Menschen & Innovationen | ETO GRUPPE
Foto: Simon Skafar

» Nachhaltigkeit ist nicht nur für die Menschheit, sondern auch für Unternehmen überlebenswichtig. Die Transformation kann nur gelingen, wenn sie in allen Bereichen stattfindet.«

DATEN & FAKTEN

Branche Automotive, Industrie, Agrar- und Medizintechnik

Produkte Ventile, Aktuatoren, Sensoren, smarte Module, Apps, Software und IoT-Lösungen Gründung 1948 in Oberuhldingen Standorte Stockach (Hauptsitz), Vaihingen/Enz, Nürnberg, Friedrichshafen, Polen, USA, Mexiko, China und Indien Mitarbeiterzahl Weltweit ca. 2.500

Auch auf die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit legt ETO großen Wert. Das Unternehmen zählt zu den größten Ausbildungsbetrieben am Bodensee und wurde 2021 als einer der begehrtesten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet. Kein Wunder: ETO investiert in hohem Maße in die Fortbildung seiner Mitarbeiter, bietet darüber hinaus viele Benefits sowie die Sicherheit, bei einem der innovativsten und krisensichersten Unternehmen der schönen Bodenseeregion zu arbeiten.

GRUPPE

MO TION TECHNOL OGIES

KARRIERE BEI ETO

Gesuchte Funktionen

Produktionsmitarbeiter und Haustechniker

Entwicklungsingenieure, Elektronikentwickler, Prozessplaner, Softwareentwickler und Programmierer

IT-Fachleute

HR-Spezialisten

Führungskräfte

Duale Studenten und Auszubildende

ETO GRUPPE Hardtring 8 D-78333 Stockach Tel. +49 7771 809-0 info@etogruppe.com www.etogruppe.com

ETO GRUPPE | Menschen & Innovationen 33

Lassen Sie Ihre Daten in der Region!

TELEDATA | Unsere Lösung für Unternehmen, die sich ein Rundum-Sorglos-Paket für die eigene IT-Infrastruktur wünschen.

TeleData ist der Full-Service-Provider für Telekommunikationsdienste wie Internet, Telefon, Fernsehen, Standortvernetzung sowie Cloud-Produkte und Rechenzentrumslösungen in der Region BodenseeOberschwaben-Allgäu-Hegau.

Seit Jahren investieren wir kontinuierlich in den Breitbandausbau auf Glasfaserbasis und damit in den Aufbau eines flächendeckenden regionalen Hochgeschwindigkeitsdatennetzes.

Unsere Geschäftskunden profitieren dabei nicht nur von gigabitfähigen Breitbandanschlüssen, sondern gleichermaßen von einem vollumfänglichen Angebot an Cloud-Produkten und Rechenzentrumslösungen. Hierfür betreiben wir ein nach ISO 27001 zertifiziertes Rechenzentrum – das TeleData CENTER.

Durch die Zusammenarbeit mit regionalen IT-Dienstleistern bieten wir unseren Kun-

den skalierbare IT-Lösungen und Service aus einer Hand, sprich mit nur einem Ansprechpartner direkt vor Ort. Ziel dabei ist es, die Geschäftsprozesse des Kunden so einfach und dabei so flexibel wie möglich zu gestalten und in ein intelligentes ITGesamtkonzept zu überführen. Wir sorgen für ein hoch performantes, reibungsloses und ausfallsicheres Funktionieren der kundenseitigen IT-Systeme und damit für das Rund-um-Sorglos Paket, das es den Kunden ermöglicht, sich voll und ganz auf ihr Kernbusiness zu konzentrieren.

TeleData GmbH

Kornblumenstraße 7 D-88046 Friedrichshafen Tel. +49 7541 5007-0 info@teledata.de www.teledata.de

34 Menschen & Innovationen | TeleData GmbH
Ihre Daten: in der Cloud. Ihre Cloud: vor Ort. Unser regionales Rechenzentrum mit eigener Cloud. Hochverfügbar. Sicher. ISO-zertifiziert. Von hier. Für Sie. Mehr Infos: www.teledata.center
Geschäftsführung der TeleData GmbH im Rechenzentrum: Armin Walter, kaufmännischer Geschäftsführer (li.), Stephan Linz, technischer Geschäftsführer (re.) Foto: Katrin Zeidler

Aus Tradition schaffen wir nachhaltig Neues aus Eisenguss. Mit Leichtigkeit bringen wir die Ideen unserer Kunden in Form.

FONDIUM ist ein innovativer Lösungsanbieter für Eisengusskomponenten für die Automobilindustrie und neuerdings auch im B2C-Bereich.

Mit ca. 1.800 Beschäftigten an zwei Standorten (Singen und Mettmann) meistern wir die Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft als ONE FONDIUM TEAM.

Wir pflegen eine moderne, offene und familienfreundliche Unternehmenskultur, in der unsere Werte: Wertschätzung, Pioniergeist, Verantwortung und Vertrauen über alle Ebenen hinweg gelebt werden.

Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind unsere Zukunft, weshalb die Ausbildung junger Nachwuchskräfte sowie die Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert einnehmen.

Auch in der Produktion unserer Gusskomponenten gehen wir mit dem Trend der Zeit und legen Wert auf Nachhaltigkeit, CO2-Reduktion und Leichtbau. Durch die Nutzung unserer Abwärme in vielerlei Hinsicht, das Einschmelzen von Schrottpaketen als Abfallprodukte der Industrie sowie das wiederverwerten unseres Ausschuss bezeichnen wir uns als grüne Gießerei, die einem Recycling-Betrieb gleicht. Mit unserer Marke IGNIUM entwickeln wir zudem Eisengussprodukte für den B2C-Markt im LifestyleBereich und gehen neue Wege. Ganz getreu unserem Motto: Eisenguss neu denken.

www.fondium.eu

Spezialist für Dosiersysteme in der Pharmaindustrie

Aptar Pharma | In Radolfzell und Eigeltingen findet sich ein Weltmarktführer, der vielen auf den ersten Blick unbekannt scheint Wer aber in seiner Hausapotheke nachschaut hat wahrscheinlich selbst ein Produkt dieses Herstellers in seiner Schublade: Aptar Pharma ist ein weltweit bekannter Spezialist für Dosiersysteme in der Pharmaindustrie und liefert seit über 75 Jahren Innovationen für die äußere Anwendung von Medikamenten

So werden an den Standorten der Aptar Radolfzell GmbH in Eigeltingen und Radolfzell jährlich rund 500 Millionen Dosierspender für Nasensprays, Augentropfen oder Lotion- und Aerosol-Spender für den Gesundheitsbedarf hergestellt Darüber hinaus ist Aptar Pharma ein Innovator auf dem Gebiet Connected Devices und digitale Medizin und setzt hier internationale Standards, wofür ebenfalls in Radolfzell ein internationales Entwicklerteam eingesetzt ist Kunden des Unternehmens sind auf der ganzen Welt in der pharmazeutischen Industrie und bei Herstellern für Gesundheitspflegeprodukte zu finden Geschäftsführer der Aptar Radolfzell GmbH ist Thomas Klofac, der außerdem dem Geschäftsbereich Consumer Healthcare für die Pharma Sparte der Aptar Gruppe vorsteht und in dieser Funktion die globalen Märkte mit Produkten aus Deutschland und der Schweiz bedient

Aptar Radolfzell GmbH

Oeschlestr 54-56 D-78315 Radolfzell Tel +49 7732 8010 www aptar com

Herr Klofac, die Produkte der Aptar Radolfzell GmbH sind in den meisten Haushalten wohl zu finden, trotzdem wissen die wenigsten wofür das Unternehmen steht Würden Sie die Standorte der Aptar Pharma am Bodensee und sich selbst kurz vorstellen?

Thomas Klofac: In meiner Funktion als President Consumer Health Care bin ich verantwortlich für die Pro-

duktion und den Vertrieb von Dosiersystemen, die weltweit Anwendung finden sowohl im Pharmazeutischen Bereich als auch für Produkte der Verbraucher-Gesundheit Das heißt zum Beispiel Nasensprays für Erkältungskrankheiten oder Allergien, Augentropfer für die Behandlung von trockenen, gereizten Augen, oder auch Lotionspender für Salben oder Lotionen die man beispielsweise in Apotheken bekommt, all diese Produkte werden von uns mit Spray-und Pumpen-Komponenten der Aptar Radolfzell GmbH versorgt Diese hat in Europa drei Standorte, nämlich in Eigeltingen und Radolfzell-Böhringen sowie im schweizerischen Lugano Hier am Bodensee beschäftigen wir 860 Mitarbeitende und rund 40 bis 50 Leiharbeiter Und wir wachsen stetig weiter, in den vergangenen Jahren durchschnittlich im hohen einstelligen Bereich Wir erweitern nun unsere Produktionsflächen und unser Logistikzentrum 2022 gab es erneut einen Boom, da die durch das Coronavirus sowie die in Folge aufgetretene und nach wie vor anhaltende starke Erkältungswelle den Absatz von Nasen- und Rachensprays und damit auch von unseren Produkten steil ansteigen ließ Unsere Auftragsbücher sind voll und die Vorausschau sehr positiv Wir produzieren in drei Schichten 24 Stunden am Tag, zurzeit auch am Wochenende, da es enorm schwierig ist, zusätzliche Leute zu bekommen

36 Menschen & Innovationen | Aptar Pharma
Thomas Klofac ist Geschäftsführer der Aptar Radolfzell GmbH in Eigeltingen und Radolfzell

Welche Bereiche betrifft das im Besonderen?

Der Mangel an Mitarbeitern in der Produktion ist unser größtes Problem Dabei ist die Arbeit sauber und keine Schwerst- oder Fließbandarbeit Im Gegenteil, sie ist hochqualitativ und bedarf großer Sorgfalt, wie es bei pharmazeutischen Produkten verlangt wird Aber die Motivation, als Blue Collar Worker , wie es die Amerikaner nennen, zu arbeiten, schwindet leider zusehends Das ist leider auch ein systembedingter Umstand des deutschen Arbeitsmarktes, weil schlicht die Anreize fehlen Die Gewinnung von Fachkräften gelingt uns dagegen gut Unsere größte und wichtigste Ressource aber sind die Mitarbeiter, die wir selbst ausbilden Jeder fünfte Angestellte durchlief unsere Ausbildung und viele haben über Jahre hinweg bei uns Karriere gemacht

Welche Fachkräfte beschäftigen Sie?

Unsere beiden Standorte beschäftigen Berufsgruppen entlang der kompletten Prozesskette: Angefangen von Entwicklungsingenieuren und Ingenieuren im Bereich Industrialisierung über Fachkräfte im Bereich Vertrieb, Einkauf, Customer Service, Human Resources, Labor und Qualitätsmanagement Hinzu kommen diejenigen, die die Maschinen bedienen, Mechaniker und Mechanikerinnen sowie die Mitarbeitenden, die die Qualitätskontrolle sicherstellen Alle sind gleichermaßen wichtig für unseren Erfolg

Welche Bedeutung hat die „Ausbildungswerkstatt 6.0“ für Aptar mit der Talentschmiede am Standort Böhringen?

Wir haben immer Wert auf eine gute, solide, aber auch zukunftsgerichtete Ausbildung gelegt – in den Räumlichkeiten unserer neuen Talentschmiede können wir dies nun nochmal verstärken Für den Konzern hat die Ausbildungswerkstatt Vorbildcharakter Unsere Konzernkollegen haben den Mehrwert der Ausbildung erkannt und versuchen hiervon auch in anderen Ländern zu profitieren und kleinere Bausteine zu kopieren Wir sind stolz, vollumfänglich die Fachkräfte von morgen bei uns ausbilden zu können

Wie geht man im Segment Consumer Health Care mit dem Thema Nachhaltigkeit um?

Der Markt verlangt nachhaltige Lösungen Das heißt sowohl die Verbraucher stellen die Frage nach wiederverwertbaren Verpackungen als auch die europäischen Behörden stellen klare Ziele auf nach denen bis 2030 jedes Produkt in Europa recycelbar sein muss Diesen Anforderungen haben wir uns bereits sehr früh gestellt und in unserem Entwicklungszentrum arbeiten über 100 Fachkräfte zielgerichtet an Lösungen Daher ist es uns möglich bereits Anfang 2023 die erste recyclingfähige Nasenspraypumpe unseren Kunden anzubieten Das heißt, bereits 2024 könnte ein Nasenspray auf den Markt kommen, dass der Verbraucher, wenn es leer ist, in den gelben Sack werfen kann und es wird vollständig wiederverwertet Darüber hinaus arbeiten wir auch an der Idee von Reuse“ und Refill“ Produkten Auch wenn dieser Ansatz für den Pharmabereich eine große Herausforderung ist bezüglich Patienten- und Medikamentensicherheit, sind Refill- und Reuse Lösungen langfristig die Zukunft für nachhaltige Verpackungen Hier sehen wir uns als innovatives Unternehmen in der Pflicht das Thema voran zu bringen Erste Ideen, wie zum Beispiel Nasensprays mit austauschbaren Aufsätzen, befinden sich in der frühen Projektphase

Gibt es noch weitere innovative Entwicklungen bei Aptar?

Neben unseren Hauptprodukten für Rachen, Nase und Augen wollen wir auch bei Nikotinersatzmitteln, im Bereich Prävention und bei Nahrungsergänzungsmitteln innovative Lösungen anbieten Unsere Kernkompetenz ist und bleibt die Innovation im Bereich topischer Anwendungen von medizinischen Produkten Wir verfügen über weit gefächerte Patente und sind für unsere Kunden, den Herstellern von Medikamenten und Gesundheitsprodukten für den Verbrauchermarkt, wertvolle Partner für deren Produktentwicklungen Unsere Innovationsfähigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden

Ausbildung bei Aptar

Technische Ausbildung

≥ Werkzeugmechaniker m/w/d

≥ Industriemechaniker m/w/d

≥ Verfahrensmechaniker für Kunststoff & Kautschuktechnik m/w/d

≥ Elektroniker für Betriebstechnik m/w/d

Kaufmännische Ausbildung

≥ Industriekaufmann m/w/d

≥ Industriekaufmann mit ZQ internationales Wirtschaftsmanagement m/w/d

≥ Fachkraft für Lagerlogistik m/w/d

Duales Studium

≥ B Eng Wirtschaftsingenieurwesen m/w/d

≥ B Sc Wirtschaftsinformatik – Business Engineering m/w/d

≥ B Eng Lebensmittel& Verpackungstechnologie m/w/d

≥ B Eng Maschinenbau m/w/d

≥ B A BWL – Industrie m/w/d

Bei Aptar wurde der Mehrwert der Ausbildung längst erkannt Die Ausbildungswerkstatt hat für das Unternehmen Vorbildcharakter

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IFM-UNTERNEHMENSGRUPPE | Die Arbeitswelt verändert sich seit einigen Jahren: Neue Technologien, Automatisierung und die Digitalisierung bestimmen zunehmend den Arbeitsalltag vieler Menschen. Dies stellt Mitarbeiter, aber auch Unternehmen vor neue Herausforderungen und neue Entscheidungen müssen getroffen werden.

Auch die ifm-Unternehmensgruppe beschäftigt sich mit der Frage: Was bedeutet New Work für uns? Die Arbeit soll für die Mitarbeiter keine unangenehme Tätigkeit sein, sondern sie mit Sinn erfüllen und neue Entfaltungsmöglichkeiten bieten. ifm ist der festen Überzeugung, dass die Mitarbeiter das größte Vermögen eines Unternehmens darstellen. Dieses Potential bestimmt die Leistungsfähigkeit von ifm und entscheidet somit über wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg. Deshalb ist das Verhältnis des Unternehmens zum Mitarbeiter und umgekehrt offen und ehrlich gestaltet, denn nur so können gesteckte Ziele gemeinsam erreicht werden. Dies bildet eine wichtige Grundlage für New Work: gegenseitiges Vertrauen und Selbstständigkeit.

„Jeder Mitarbeiter ist eine Quelle für neue, erfolgreiche Ideen“, mit diesem Leitbild bietet ifm seinen Mitarbeitern die Chance, wichtige Entscheidungen zu treffen und eigene Ideen einzubringen. Mehr als 1.140 Patente, die aktiv genutzt werden und rund 100 Patentanmeldungen im Jahr 2021 zeigen: Die Mitarbeiter bringen ihr Know-how in herausfordernden Projekten ein und führen diese im Team zum Erfolg. Dabei fördert ifm die Umsetzung neuer Ideen, indem praktische Risikobereitschaft unterstützt und Fehlversuche akzeptiert werden. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen helfen den Mitarbeitern dabei, stets auf dem neusten Stand der Technik zu sein. Um eine langfristige Beziehung zu den Mitarbeitern aufbauen zu können, fördert ifm

Die ifm-Unternehmensgruppe zählt mit mehr als 8.100 Beschäftigten in 94 Ländern zu den globalen Branchenführern für innovative Sensoren, Steuerungen und Systeme für die industrielle Automatisierung und Digitalisierung.

38 Menschen & Innovationen | ifm-Unternehmensgruppe Projekt2 23.10.18 14:03 Seite 1

Steffen Fischer

Geschäftsführer Personal und Mitglied der zentralen Geschäftsführung

deren Fähigkeiten und Bereitschaft zu beruflichem Aufstieg innerhalb der Unternehmensgruppe.

Ein wichtiger Aspekt von New Work ist das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein guter Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit. Neben einer flexiblen Arbeitszeit in den Unternehmensbereichen, in denen diese möglich ist, steht auch die Balance der unterschiedlichen Anforderungen im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter haben die Gelegenheit, sich in Workshops, Vorträgen und bei Gesundheitstagen über wesentliche Themen zu informieren, um

effizient und gesund arbeiten zu können. Bewegte Pausen sowie eine Vielzahl an Sportangebote sorgen für einen körperlichen Ausgleich, bauen Stress ab und bieten die Möglichkeit, sich zu entspannen.

Einer der wichtigsten Faktoren in einer sich ändernden Welt: ifm bietet seinen Mitarbeitern Sicherheit. In der über 50-jährigen Unternehmensgeschichte hat ifm noch nie betriebsbedingt entlassen, auch nicht in Krisenzeiten. Diese Sicherheit fühlen die Mitarbeiter jeden Tag und können den anstehenden Veränderungen sicher entgegensehen.

ifm group services gmbh ifm-Straße 1 D-88069 Tettnang Tel. 0800 16 16 16 4 info@ifm.com

ifm-Unternehmensgruppe | Menschen & Innovationen 39
»
Ein wichtiger Aspekt von New Work ist das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein guter Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit.«
Wachsen Sie mit uns!

POLITIK, WIRTSCHAFT & BILDUNG

Dem Fachkräftemangel entgegentreten – in diese Aufgabe wird sowohl von den Hochschulen, die unter dem Dach der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) als größter derartiger Verbund Europas zusammenarbeiten, als auch von Körperschaften des öffentlichen Rechts und den ausbildenden Betrieben in der Region viel investiert Die internationale Bedeutung ihrer Arbeit im Blick haben immer auch die Institutionen aus Wirtschaft und Politik in der Vierländerregion Bodensee Insbesondere die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) steht stellvertretend seit einem halben Jahrhundert für die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee

Auf dem Bild zu sehen ist die Bildungsakademie Singen, die 2023 10-jähriges Bestehen feiert Foto: Handwerkskammer Konstanz / Christoph Nadler

Startschuss für die nächste Förderperiode

INTERREG ALPENRHEIN-BODENSEE-HOCHRHEIN | Als internationales Förderprogramm ist es primäres Ziel, die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Vier-Länder-Region um den Bodensee weiter zu stärken und damit europäischen Mehrwert zu schaffen und darzustellen. An dieser erfolgreichen Kooperation beteiligen sich die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, neun Schweizer Kantone sowie das Fürstentum Liechtenstein.

Programmgebiet Interreg VI AlpenrheinBodensee-Hochrhein

Interreg VI Alpenrhein-BodenseeHochrhein nimmt Fahrt auf

Am 28.09.2022 wurde auf der Insel Mainau eine neue Runde der grenzübergreifenden Zusammenarbeit rund um den Bodensee und entlang des Alpen- und Hochrheins eingeläutet. In der nunmehr sechsten Förderperiode, die bis ins Jahr 2029 reicht, werden zahlreiche innovative Projekte zwischen Partnern aus verschiedenen Ländern entstehen, die finanzielle Unterstützung benötigen.

Allein für den Baden-Württemberg, Bayern und Vorarlberg betreffenden Gebietsteil stellt die EU-Kommission aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bis 2029 rund 47,5 Millionen und damit fast 9 Millionen Euro mehr als bisher zur Verfügung. Zusammen mit den Fördermitteln der am Programm beteiligten Schweizer Kantone sowie des Schweizer Bundes in Höhe von

42 Politik, Wirtschaft & Bildung | Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein

Konstituierende Sitzung des Interreg-Begleitausschusses

mehr als 12 Millionen Euro ergeben sich Gesamtfördermittel in Höhe von rund 60 Millionen Euro. Rechnet man noch die Beteiligung des Fürstentums Liechtenstein sowie die Eigenbeteiligung der öffentlichen und privaten Projektträger hinzu, stehen für die grenzübergreifende Zusammenarbeit am Bodensee in den nächsten Jahren rund 103 Millionen Euro zur Verfügung.

Was steht hinter Interreg?

Interreg unterstützt grenzübergreifende Zusammenarbeit an den Binnen- und Außengrenzen der Europäischen Union, indem es Projekte zwischen Partnern der verschiedenen Länder fördert. Im Programmgebiet Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein besteht die Besonderheit, dass mit der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein auch Nicht-EUStaaten am Programm beteiligt sind. Der große Vorteil dieses grenzübergreifenden Programms liegt darin, dass die Förderschwerpunkte den Bedürfnissen und Potentialen der teilnehmenden Regionen angepasst sind.

Förderschwerpunkte

Das neue Interreg-Programm stellt vier Förderprioritäten in den Mittelpunkt: ↗ Digitalisierung und Innovation ↗ Umwelt-, Natur- und Klimaschutz ↗ Gesundheit, Bildung, Kultur und Tourismus ↗ Zusammenarbeit und bürgerschaftliches Engagement

In diesem Rahmen können neue Impulse gesetzt und grenzübergreifende Projekte unter anderem in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Infrastruktur, Bildung, Forschung, Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Standortattraktivität, Raumplanung, Umwelt- und Naturschutz, Kultur sowie Gesundheit und Soziales auf EU-Seite mit bis zu 70 Prozent und auf Schweizer Seite mit bis zu 50 Prozent ihrer Kosten gefördert werden.

» Der große Vorteil dieses grenzübergreifenden Programms liegt darin, dass die Förderschwerpunkte den Bedürfnissen und Potentialen der teilnehmenden Regionen angepasst sind.«

Von Ihrer Idee zur Förderung

Um eine Projektförderung können sich sowohl natürliche oder juristische Personen als auch öffentliche Träger sowie sonstige Einrichtungen aus dem Programmgebiet bewerben. Projektskizzen können jederzeit eingereicht werden. Ein Lenkungsausschuss, welcher mehrmals jährlich zusammentritt, entscheidet über die Zulassung der Skizzen zur Antragstellung und letztlich auch über die Genehmigung eingereichter Förderanträge.

Der Weg zu uns

Die Programmabwicklung erfolgt durch das Gemeinsame Sekretariat der Programmpartner, welches seinen Sitz im Regierungspräsidium Tübingen hat. Zugleich gibt es in der Schweiz, Vorarlberg, in Bayern sowie im Fürstentum Liechtenstein regionale Kontaktstellen als erste Anlaufmöglichkeiten für Projektinteressierte.

Die Programm-Webseite www.interreg.org bietet weiterführende Informationen. Zudem befinden sich dort Beiträge zu allen Projekten sowie Aktuelles aus der Förderperiode.

Christian Tetzel Leiter des Gemeinsamen Sekretariats Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein Regierungspräsidium Tübingen +49 7071 17-757 7586 christian.tetzel@rpt.bwl.de

Schon abonniert? Mit dem Newsletter werden etwa vierteljährlich Ankündigungen und Neuigkeiten verbreitet.

Zur Anmeldung

Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein

Kofinanziert von der Europäischen Union und Partnerstaaten

Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein | Politik, Wirtschaft & Bildung 43
Foto: RP Tübingen

IBK-Fokusthema: Nachhaltige Mobilität über Grenzen

INTERNATIONALE BODENSEE-KONFERENZ | Für die Jahre 2023–2025 setzt sich die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) für ihre Strategie das Fokusthema „Nachhaltige Mobilität über Grenzen“. Im Blick steht dabei vor allem der Öffentliche Verkehr (ÖV).

Die IBK setzt auf eine klimaneutrale grenzüberschreitende Verkehrszukunft in der internationalen Bodenseeregion. Sie betrachtet eine ökologische und vernetzte Mobilität über die nationalen Grenzen hinaus als Gebot der Stunde. Vonnöten sei eine möglichst rasche Transformation in Richtung eines nachhaltigen und leistungsfähigen Verkehrssystems im Bodenseeraum, das in Einklang mit Umwelt und Klimaschutzzielen steht.

Die große Herausforderung ist es, ein Verkehrssystem zu erreichen, das trotz der Grenzen leistungsfähig ist. Rund um den See gibt es 15 Organisationen – Nationalstaaten, Bundesländer, Kantone – die ÖV-Leistungen bestellen. Zudem ist der grenzüberschreitende Öffentliche Verkehr im Bodenseeraum mit vier unterschiedlichen Rechts- und Finanzierungssystemen sehr komplex. Nicht zuletzt sind Verbesserungen im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr eine langwierige und kostenintensive Angelegenheit. Dennoch will die IBK als politisches Dach der Vierländerregion dazu beitragen, die gemeinsamen Ziele zu realisieren und die Signale im Grenzverkehr „auf Grün“ zu stellen.

Programm BODANRAIL 2045

Mit dem IBK-Programm BODANRAIL 2045 rückt die gemeinsame Vision ein Stück näher. Der grenzüberschreitende Schienenpersonenverkehr im Bodenseeraum soll durch kürzere Reisezeiten, mehr Direktverbindungen und besser abgestimmte Anschlüsse attraktiver werden. Der Fokus liegt bei BODANRAIL 2045 auf einer grenzüberschreitenden Abstimmung der nationalen Angebotsplanung. Die Realisierung der Projekte selbst erfolgt durch die jeweils zuständigen staatlichen Akteure oder die Bahnen. Zudem wird die Kommission Verkehr das Zielbild BODANRAIL 2045 periodisch weiterentwickeln und an neuen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen anpassen.

Als Vorbote einer künftigen S-Bahn Bodensee wird die S7 Romanshorn - Rorschach zur Drei-Länder-S-Bahn ausgebaut und über St.Margrethen und Bregenz bis nach Lindau verlängert. Ab Dezember 2023 soll die S7 von Rorschach dann auch unter der Woche bis Lindau verkehren, sofern die Finanzierung gesichert werden kann. Damit bestünde eine

44 Politik, Wirtschaft & Bildung | IBK Internationale Bodensee-Konferenz
E-Charta Bodensee ermöglicht Pre-View in ein Vorzeigeprojekt: Trägertreffen auf der neuen Elektrofähre MS Insel Mainau der BSB am 25.8.2022.

Im Jubiläumsjahr 50 Jahre IBK tourte im Sommer 2022 ein IBK-Container rund um den Bodensee. In Friedrichshafen war die „Nachhaltige Mobilität über Grenzen“ Thema eines Fachgesprächs (v.l.n.r. der Landtagspräsident Harald Sonderegger/Vorarlberg, IBK-Vorsitzender Regierungsrat Alfred Stricker/Appenzell Ausserrhoden), Verkehrsminister Winfried Hermann/BadenWürttemberg und Erster Bürgermeister Fabian Müller/Stadt Friedrichshafen) am 26. Juli 2022 in Friedrichshafen.

stündliche Verbindung aus dem Raum St.Gallen in Richtung Bregenz und Lindau. BODANRAIL 2045 enthält darüber hinaus einige substanzielle Verbesserungen. Neben der bereits gestarteten S7 und dem stündlichen EC nach München wird ein stündlicher Zug von Wil über St.Gallen nach Dornbirn sowie ein Halbstundentakt Konstanz - St.Gallen postuliert. Die S3 Bregenz - St.Margrethen soll nach St.Gallen oder Wil verlängert werden. Dazu kommt eine neue Direktverbindung von Basel über Schaffhausen, Singen und Konstanz bis St.Gallen. Die Hochrheinstrecke soll elektrifiziert werden.

Bessere grenzüberschreitende Abstimmung

Ab 2023 verstärkt eine von der IBK initiierte Geschäftsstelle die Vermarktung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs im Bodenseeraum. Diese kümmert sich um die Kommunikation und Vermarktung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs im Bodenseeraum mit den bestehenden Marken Bodensee Ticket und S-Bahn Bodensee. Zudem entwickelt sie die Kundeninformation, die Tarifangebote und den Vertrieb grenzüberschreitender Fahrausweise über alle gängigen Distributionskanäle weiter.

Emissionsfreie Schifffahrt auf dem Bodensee

Mit ihrer Strategie will die IBK dazu beitragen, die emissionsfreie Schifffahrt auf dem Bodensee auf den Weg zu bringen und passende Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen. Zum Austausch darüber trägt auch die grenzüberschreitende Vernetzung durch die E-Charta Bodensee bei. Diese enthält eine gemeinsame Vision und Handlungsgrundsätze, die von den IBK-Regierungschefs beschlossen wurden und bereits von über 50 Unternehmen, Organisationen und Initiativen aus der Bodenseeregion unterstützt werden.

Teil der IBK50-Jubiläumstour: Das Theaterstück TRUCK STOP von Café Fuerte handelt von Grenzen, von inneren und äußeren, von nationalen und emotionalen und darüber, ob wir uns mit ihnen wirklich wohler fühlen als ohne (hier auf dem Klosterplatz in St.Gallen am 11. Juni 2022.

Die E-Charta der IBK setzt sich für die Elektrifizierung der Verkehrsmittel ein. Betrieben werden sollen diese mit aus erneuerbarer Energie erzeugtem Strom (Bus, Zug, Schiff, Carsharing, Taxi). Darüber hinaus strebt sie den Aufbau einer attraktiven Rad- bzw. E-Bike-Infrastruktur an, ergänzt durch Sharing- und On-Demand-Services zum ÖV und als Angebot für die „letzte Meile“ an den Haltestellen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Einführung grenzüberschreitend gültiger und nutzerfreundlicher Tarifstrukturen und Abonnemente.

Richtig eingesetzt, tragen elektrische Antriebe dazu bei, dass das Verkehrssystem im Bodenseeraum in Einklang mit Klimaschutzzielen, verbesserter Luft- und Wasserqualität sowie Lärmreduktion steht – auch in einer Lebenszyklusperspektive.

Geschäftsstelle der Internationalen Bodensee-Konferenz

Die IBK-Strategie wurde an der 43. Regierungschefkonferenz am 9.12.2022 in Herisau

Regierungsrat Alfred Stricker | Appenzell Ausserrhoden im Kreise weiterer Regierungsvertreter.

Bücklestraße 3e D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 921 83 10 info@bodenseekonferenz.org www.bodenseekonferenz.org

IBK Internationale Bodensee-Konferenz | Politik, Wirtschaft & Bildung 45
beschlossen. Am Steuerrad die IBK-Vorsitzenden 2023 Staatsministerin Melanie Huml | Bayern und 2022

HTWG Hochschule Konstanz als Begleiterin der Transformation

HTWG HOCHSCHULE KONSTANZ | Neben den klassischen Schwerpunkten Lehre und Forschung hebt die HTWG Hochschule Konstanz ihre „Third Mission“, die Dritte Mission, künftig deutlich stärker hervor: Den Transfer, die Verflechtung der Hochschule mit ihrer Umwelt – also der Gesellschaft, der Wirtschaft, den Institutionen, der Politik und den Kommunalverwaltungen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen und künftigen technologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen wird die transdisziplinäre Zusammenarbeit – also über fachliche und organisatorische Grenzen hinweg – wichtiger denn je sein. Und dies neben dem schon länger fokussierten Bereich der Digitalisierung auch im Bereich der Nachhaltigkeit. Sowohl die „Third Mission“ als auch der Fokus auf Nachhaltigkeit sind an der HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG Konstanz) organisatorisch verankert: mit Nachhaltigkeit als zusätzliches Schwerpunktfeld des Präsidiums und mit Transfer in der inhaltlichen Erweiterung des Forschungsreferates zum Referat Forschung und Transfer.

Reallabore als Instrumente der transdisziplinären Zusammenarbeit – Pilot Singen

Ein neues Instrument zur Zusammenarbeit zwischen der HTWG Konstanz und ihrer Umwelt sollen sogenannte Reallabore werden. Darunter sind in erster Linie keine Räume zu verstehen, wie man sie für gewöhnlich mit Laboren assoziiert. Reallabore zeichnen sich vielmehr dadurch aus, dass in ihnen Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung erarbeitet werden – in kooperativer Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft. Ausgangspunkt sind realweltliche Probleme, wie beispielsweise die Optimierung von Mobilität oder die Erarbeitung von Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung der Produktion. Durch räumlich und thematisch eingegrenzte Realexperimente entstehen zyklische Lernprozesse und schließlich neues Wissen, das die Akteure in ihren jeweiligen Kontexten anwenden bzw. wissenschaftlich weiterverwerten können.

Zwischen der Stadt Singen und der HTWG Konstanz soll bis 2024 ein solches Reallabor aufgebaut werden. Unter dem Titel „Nachhaltige Transformation der Industrieregion Singen“ sind seit Herbst 2022 Akteure der HTWG Konstanz und Singener Wirtschaft im Austausch über Problemstellungen, die wissenschaftliche Expertise erfordern. In den Transferfeldern Nachhaltigkeit, Mobilität, Digitalisierung und neue Werkstoffe sollen vielseitige Ansätze zur Kooperation entstehen: studentische Projekte sowie Abschlussarbeiten, Weiterbildungskurse, privat sowie öffentlich geförderte Unternehmensprojekte – Möglichkeiten gibt es viele. Idealerweise finden sich Problemstellungen, an denen mehrere Unternehmen mit unterschiedlichen Fachdisziplinen der HTWG Konstanz gemeinsam arbeiten – im Ergebnis dann also innerhalb eines idealtypischen Reallaborprozesses.

KONTAKT

Stefan Stieglat Transfermanager Reallabor Singen HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung reallabor-singen@htwg-konstanz.de www.htwg-konstanz.de

46 Politik, Wirtschaft & Bildung | HTWG Konstanz
» HTWG Konstanz legt Fokus auf Vernetzung, Transfer und Nachhaltigkeit.«
Schlüsselübergabe für das Singener Büro „Reallabor Singen“ auf dem Firmengelände der Fondium Singen GmbH

Transfernetzwerk für die digitale Transformation in der internationalen Bodenseeregion

BODENSEEZENTRUM INNOVATION 4.0 | Im Bereich der digitalen Transformation ist das Bodenseezentrum Innovation 4.0 (BZI 4.0) bereits seit über sechs Jahren grenzüberschreitend präsent. Als Transfernetzwerk verbindet es wirtschaftliche mit wissenschaftlichen, institutionellen und verwaltungspolitischen Disziplinen.

Das BZI 4.0 wurde an der HTWG Hochschule Konstanz auf Initiative des Staatsministeriums Baden-Württemberg und in enger Partnerschaft mit der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK) ins Leben gerufen. Die IBK ist ein kooperativer Zusammenschluss der an den Bodensee angrenzenden und mit ihm verbundenen Länder und Kantone, unter anderem mit dem Auftrag, die Bodenseeregion als attraktiven Wirtschaftsraum zu erhalten, zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken.

Stets mit dem übergeordneten Ziel, kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen, stärkt das BZI 4.0 Synergien, vermittelt Forschungs- sowie Kooperationspartner und -partnerinnen und plant sowie koordiniert gemeinsame Transferprojekte. So auch den jährlichen BODENSEE SUMMIT digital, die internationale Konferenz für digitale Innovationen. Mit jährlich wechselnden Schwerpunktthemen bietet das Transfer- und Netzwerkevent Unternehmer und Unternehmerinnen, Führungskräften und Innovationsverantwortlichen aller Anrainerländer des Bodensees die Möglichkeit, neues Wissen zu erwerben und sich branchen- sowie regionsübergreifend zu vernetzen und auszutauschen. Experten und Expertinnen aus dem Bodenseeraum wiederum nutzen die Eventplattform, um Wissen zu vermitteln und Unterstützungsleistungen aufzuzeigen. Lesen Sie mehr über den Summit auf www.bodensee-summit.com.

Internationale Konferenz für digitale Innovationen –www.bodensee-summit.com

Vernetzung und Zusammenarbeit für die Transformation in der internationalen Bodenseeregion

Das BZI 4.0 koordiniert auch die Digitalisierungsinitiative Bodensee der IBK, die den Austausch von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Institutionen und Verwaltung fördert. Neben der Arbeitsgruppe Digitalisierung, dem BODENSEEDIALOG digital und der Wissensmanagementplattform Innovationsförderung gibt es seit 2022 ein weiteres Instrument der Vernetzung: Im Expertenkreis Verwaltungsdigitalisierung kommen Verantwortliche aus den Staatskanzleien bzw. Staatsministerien der zehn Länder und Kantone rund um den Bodensee für einen informellen, vertrauensvollen und lösungsorientierten Austausch zusammen.

KONTAKT

Alexandra Boger Leiterin Transfer & Netzwerke Netzwerkleitung BZI 4.0 Referat Forschung und Transfer HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung bzi40@htwg-konstanz.de www.bzi40.eu

Konstanz

& Bildung 47
HTWG
| Politik, Wirtschaft

Europäische Photovoltaik mit Konstanzer Technologie

ISC Konstanz | Mit der Ratifizierung des Pariser Klima-Abkommens hat sich die EU zu einer massiven Reduzierung der Treibhausgasemissionen verpflichtet. Da jedoch China der größte Produzent von PV-Technologie ist, ist die EU in hohem Maße von Einfuhren aus China abhängig. Jedoch sollten grüne Energiequellen idealerweise ohne weltumspannende Lieferketten produziert werden. Die Einführung umfangreicher Produktionskapazitäten in der EU für PhotovoltaikProdukte, die der Nachfrage auf dem EU-Markt entsprechen, ist von entscheidender Bedeutung, um die Umsetzung der PV-Wachstumsszenarien zu gewährleisten.

8. Weltkonferenz für PhotovoltaikEnergieerzeugung

Am Rande des Konstanzer Industriegebietes sitzt das private unabhängige Forschungsinstitut „International Solar Energy Research Center Konstanz e.V.“ (ISC Konstanz), das über 60 Mitarbeiter bei 6-7 M€ Jahresumsatz beschäftigt. Hier werden seit 2005 erfolgreich hoch effiziente Siliziumsolarzellen, Solarmodule und Gesamtenergiesysteme entwickelt und weltweit verwertet. In der mit modernsten Geräten ausgestatteten Pilotlinie werden in Reinraumatmosphäre Muster im großen Produktionsmaßstab gefertigt, die als Basis für Technologietransfers zu Solarzellen- und Solarmodulherstellern, momentan meist in Asien, dienen.

Wegen seiner internationalen Ausrichtung war der ISC Konstanz im September 2022 Mitorganisator der 8. Weltkonferenz für Photovoltaik-Energieerzeugung (WCPEC-8), die in Milano stattfand. Der ISC Konstanz hat den Münchener Veranstalter WIP unterstützt, drei internationale IndustrieForen auf die Beine zu stellen und die Ausstellungshalle wieder zu füllen, so wie vor 15 Jahren als die PV Herstellung in Deutschland und in der EU geboomt hatte. Außerdem wurde im Plenarvortrag vom ISC-Technologievorstand Dr. Kopecek vor knapp 1.000 Zuschauern die ISC-Technologie vorgestellt und Wissenschaftler und die Industrie zur Kooperation aufgerufen.

Es gibt, wegen den neusten Entwicklungen, mittlerweile mehrere Kooperationspartner in der EU. Einer davon, ValoeCell, fertigt die Konstanzer Technologie bereits in Vilnius, Litauen. Der Kooperationspartner CARBON plant diese bis 2025 im 5GW Maßstab (entspricht dem Strombedarf von 1,5 Millionen privaten Haushalten im Jahr) zu produzieren. Weitere 20GW Fabriken sind auch bereits bis 2030 angedacht.

48 Politik, Wirtschaft & Bildung | ISC Konstanz
CARBONs geplante Fertigung in Europa Plenarvortrag über die ISC Konstanz Technologie

Erstes Elektro-Kursschiff MS INSEL MAINAU der Bodenseeschiffsbetriebe.

Links: Photovoltaik-Sonnendeck.

Rechts: Stapellauf vor der Werft in Friedrichshafen.

Konstanzer PV Tage

Am 21./22. November 2022 veranstaltete der ISC Konstanz einen weiterführenden Workshop über diese Technologie als Heimspiel in Konstanz, um die internationale Forschungslandschaft und die Industrie über diese im Detail zu informieren, um dieses gemeinsam noch schneller ausrollen zu können. Im Anschluss trafen sich die Fördermitglieder des ISC Konstanz zur Beiratssitzung mit mittlerweile 40 Akteuren aus der Industrie. Als Abschluss der „Konstanzer PV Tage“ fand ein Kick-off des großen EUProjektes IBC4EU unter der Koordination von ISC Konstanz statt.

Das EU-Projekt IBC4EU, mit einem Fördervolumen von 13,5 Millionen Euro soll dazu beitragen, die PhotovoltaikProduktion zurück nach Europa zu holen. Inhalt des Projektes ist es, IBC-Solarzellen- und -Modultechnologien der nächsten Generation für die Massenproduktion mit hohem Wirkungsgrad und wettbewerbsfähigen Kosten über die gesamte Wertschöpfungskette vom Siliziumkristall bis zum fertigen Solarmodul für den Europäischen Markt zu entwickeln. IBC steht dabei für „Interdigitated Back Contact“ was letztendlich bedeutet, dass beide Elektroden, Plus- und Minuspol, auf der Rückseite der Solarzellen wechselseitig angeordnet sind. So entfallen die sonst üblichen silberfarbenen Kontaktstreifen auf der Vorderseite der Solarzellen, das Abschattungsverluste vermeidet und dem Solarmodul eine hochwertige Anmutung gibt. Das IBC4EU-Projekt von

Foto: BSB

17 Partnern der European Rear Contact Alliance (EURECA) durchgeführt, die sich aus weltweit führenden Instituten, Anlagenherstellern und PV-Produzenten aus der gesamten Wertschöpfungskette zusammensetzt.

Solarmodule auf der MS INSEL MAINAU

Eine Anwendung der in Konstanz entwickelten Solarmodule kann man im Sonnendeck auf dem ersten voll elektrisch betriebenen Kursschiff der Bodenseeschiffsbetriebe, der MS INSEL MAINAU bewundern, das im September 2022 in Betrieb ging. Das Schiff erzeugt einen Teil der benötigten Energie also selbst. Berücksichtig man, dass die MS INSEL MAINAU auch in den Pausen und über den ganzen Winter Sonnenlicht in Strom umwandelt und in das Netz einspeist, kann man davon ausgehen, dass es in der Jahresbilanz seine gesamte benötigte Fahr-Energie selbst erzeugt.

Der ISC Konstanz koordiniert die Clusterinitiative solarLAGO, in der relevante Akteure in Konstanz und am Bodensee regionale Umsetzungsprojekte im Bereich der Erneuerbaren Energien forcieren (Beispiel MS INSEL MAINAU, grünes Energiequartier Allensbach, Solaroffensiven der Stadt und des Landkreises Konstanz, u.a.).

Aufgrund des stark wachsenden Platzbedarfs für Mitarbeiter und Equipment benötigt der ISC Konstanz dringend ein größeres Forschungsgebäude. Die Pläne dazu werden derzeit geschmiedet.

ISC Konstanz e.V. Ansprechpartner: Dr. Kristian Peter Rudolf-Diesel-Str. 15, D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 3618365 Kristian.Peter@isc-konstanz.de www.isc-konstanz.de

ISC Konstanz | Politik, Wirtschaft & Bildung 49

Weiterbildung, Digitalisierung, Sanierung

IM GESPRÄCH | Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, über die Zukunftsthemen der Bildungsakademie Singen.

Herr Hiltner, in zehn Jahren hat sich in der Bildungsakademie Singen in der digitalen Ausund Weiterbildung viel getan. Wie soll das in die Zukunft transportiert werden?

Handwerkskammer

Konstanz

Webersteig 3 D-78462 Konstanz Tel. +49 7531 2050 info@hwk-konstanz.de www.hwk-konstanz.de www.bildungsakademie.de

Die Bildungsakademie Singen hat sich sehr gut entwickelt. Wir haben viel investiert in die digitale Ausstattung der Werkstätten und Theorieräume. Diese Investitionen wollen wir nachhaltig sichern, indem wir Dozierende sowie Lehrmeisterinnen und Lehrmeister in Weiterbildungen fördern. Neben der fachpraktischen Aus- und Weiterbildung schulen wir Medienkompetenz und den professionellen Umgang mit digitaler Infrastruktur. Didaktik und Methodik sind für uns Schlüsselthemen, um Teilnehmenden die bestmögliche Chance auf einen erfolgreichen Abschluss zu gewährleisten.

Welche Themenschwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung werden Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren immer wichtiger werden?

Die erneuerbaren Energien werden für unsere Bildungsstätten, aber insbesondere auch für die

Bildungsstätte in Singen mit dem Elektro- und SHKSchwerpunkt, eindeutig eine hohe Priorität haben. Wir legen Wert auf gute Weiterbildungskonzepte, die die Energiewendethemen wie Photovoltaik und Wärmepumpen in die Aus- und Weiterbildung integrieren. Dafür benötigen wir Personal und natürlich auch Investitionen in Ausstattung.

Apropos Ausstattung, die Bildungsakademie Singen hat mit dem Roboter HORST einen Neuzugang vorzuweisen.

Robotik ist, aus meiner Sicht, für das Handwerk ein wichtiges Zukunftsthema. Von daher haben wir jetzt einen ersten Roboter angeschafft, mit dem wir natürlich auch Vorführungen machen möchten, die das Handwerk nahebringen. Die Vorteile, die aus der Robotik entstehen, werden gerade im Fachkräftemangel sichtbar werden und Veränderungen in Betriebsabläufen mit sich bringen. Ich sehe ein riesen Potenzial, dass man über Robotik und mit Robotern arbeitsteilig hohe Effizienz erzeugen kann in einer Vielzahl von handwerklichen Gewerken.

50 Politik, Wirtschaft & Bildung | Handwerkskammer Konstanz
Auch im Handwerk wird Robotik einen immer größeren Stellenwert einnehmen, wie Georg Hiltner betont. Die Bildungsakademie wird künftig den neuen Roboter HORST in die Aus- und Weiterbildung integrieren.

Bildung kostet Geld. Die Bildungsakademie Singen investiert aber nicht nur ins Personal, sondern hat auch im Gebäudebereich einiges geplant … Als Rahmenbedingungen benötigen wir Planungssicherheit und wir setzen uns bei Land und Bund natürlich dafür ein, dass wir die notwendigen Fördermittel erhalten. Es sind enorme Investitionssummen notwendig, um Bildungsstätten auf Augenhöhe betreiben zu können. Wir haben auch Investitionsbedarfe in der energetischen Sanierung der Liegenschaften und sind darauf angewiesen, dass wir von Bund und Land entsprechende Zuwendungen erhalten. Dafür kämpfen wir auch.

Was bringt die unsichere Lage mit sich?

Wir müssen möglichst gut kollaborieren und kooperieren, um am Ende wirtschaftlich sinnhaft zu agieren. Da der Finanzrahmen enger wird, arbeiten wir mit allen Partnern innerhalb der dualen Ausbildung, aber auch in der Aufstiegsweiterbildung, bestmöglich zusammen, auch beim Thema Fachkräftemangel. Aufgrund der aktuellen Krisenlagen, die wir leider haben, gibt es natürlich eine Menge an Herausforderungen, die die Bildungsstätte in Singen bewältigen muss. Der Umgang mit explodierenden Energiekosten ist ein Thema. Dann gibt es das Riesenthema, Dozierende zu finden, und auch hauptamtlich angestellte Lehrmeisterinnen und Lehrmeister. Hier ist eine hohe Wettbewerbssituation natürlicherweise zur freien Wirtschaft gegeben.

Die Bildungsakademie Singen feierte 2022 zehnjähriges Jubiläum. Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Wie sieht die Bildungsakademie 2032 aus?

Die Bildungsakademie in zehn Jahren ist hoffentlich weiterhin ein Erfolgsmodell, die Zukunftsthemen werden bestmöglich begleitet, und wir haben sehr viele glückliche Absolventen, die als Fachkräfte im Handwerk tätig sind.

Im Theorieunterricht hat die Digitalisierung ebenfalls längst Einzug gehalten.

In der Bildungsakademie werden Karrieren geschmiedet.

Handwerkskammer
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Wirtschaft & Bildung 51
Konstanz
Politik,
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Wir legen Wert auf gute Weiterbildungskonzepte, die die Energiewendethemen wie Photovoltaik und Wärmepumpen in die Aus- und Weiterbildung integrieren.«
Foto: Textwerkstatt, Stefanie Segmeier Blick in die KFZ-Werkstatt Digitales Übungsschweißen in der Bildungsakademie Singen. Foto: Christoph Nadler Foto: Textwerkstatt, Stefanie Segmeier

An einem Strang ziehen

Herr Auch, seit Anfang 2019 gilt das Qualifizierungschancengesetz. Was steckt dahinter und welche Erfahrungen konnte man in den drei Jahren sammeln?

Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Von den erweiterten Fördermöglichkeiten haben zahlreiche Unternehmen und Beschäftigte in der Region profitiert. Früher waren wir bei den Personengruppen aber auch bei den finanzierbaren Möglichkeiten eingeschränkt. Das hat sich geändert. Wir können nun Weiterbildungen für Beschäftigte unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße fördern. Dies kommt uns vor allem in Engpassberufen zugute. So haben wir haben zum Beispiel zahlreiche LKW- und Busführerscheine und IT-Fortbildungen ganz oder teilweise finanziert.

Ein weiterer, wichtiger Fokus liegt auf allen Beschäftigten, deren Tätigkeiten vom Strukturwandel betroffen sind. Wer also befürchtet, durch technologischen Fortschritt seinen Arbeitsplatz zu verlieren, erhält von uns die erforderliche Unterstützung, um sich fit zu machen für den Arbeitsmarkt der Zukunft.

Die Förderung ist abhängig von der Betriebsgröße und umfasst die Weiterbildungskosten (z.B. Lehrgangskosten) für den einzelnen Beschäftigten. Darüber hinaus können Arbeitgeber sogenannte Arbeitsentgeltzuschüsse für weiterbildungsbedingte Arbeitsausfallzeiten ihrer Beschäftigten erhalten. Das gilt sowohl für abschlussbezogene Weiterbildungen als auch für Anpassungsqualifizierungen. Je nach Fall können wir bis zu 100 Prozent der Kosten übernehmen.

Der demografische Wandel zwingt zum Handeln. Der Mangel an Fachkräften wird größer. Wie sind die Prognosen für die kommenden Jahre (für die Region Konstanz-Ravensburg)? Perspektivisch wird sich das Thema Fachkräfteengpässe noch verschärfen, schon allein aus Gründen der Demografie. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Fachkräften am See und in Oberschwaben auf absehbare Zeit hoch bleiben wird. Den einen Lösungsweg gibt es dafür nicht. Wir müssen neben der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland auch das inländische Erwerbspersonenpotenzial voll ausschöpfen. Dazu gehört Weiterbildung von Arbeitslosen und Beschäftigten zu fördern, Erwerbsbeteiligung von Frauen, Chancen für Benachteiligte und ein bestmöglicher Übergang von der Schule in den Beruf.

Wie können, wie von der Bundesregierung gefordert, Firmen, Land, Kommunen, Sozialpartner, die Bundesagentur für Arbeit und Bildungsträger stärker zusammenarbeiten, um dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Bei dieser Frage sind mir zwei Punkte ganz wichtig. Zum einen, dass es nur gemeinsam geht. Alle Partner am Arbeitsmarkt müssen an einem Strang ziehen. Seien es Arbeitgeber, Gewerkschaften, Verbände, Kammern, Jobcenter und natürlich auch die Agentur für Arbeit. Nur im gemeinsamen Schulterschluss lassen sich nachhaltige und erfolgsversprechende Lösungen finden. Zum anderen ist es mit einer einzelnen Maßnahme nicht getan. Nur wenn mehrere Bausteine zusammengefügt werden, kann dem Fachkräftebedarf erfolgreich begegnet werden. Zu den

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Politik, Wirtschaft & Bildung | Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg
IM GESPRÄCH | Mathias Auch, neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg, über Fördermöglichkeiten, den demografischen Wandel und qualifizierte Zuwanderung
Foto: b.lateral GmbH &Co.KG

wichtigsten Bausteinen gehören Fachkräftezuwanderung, Aus- und Weiterbildung, Erhöhung der Beschäftigungsvolumens von Frauen und verbesserte Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Behinderung oder Langzeitarbeitslose. Die dauerhafte Weiterbildung der Beschäftigten kommt als wichtiges Element hinzu. Mit unserer Berufsberatung im Erwerbsleben begleiten wir die Menschen ihr Berufsleben lang. Berufsberatung hört für uns nicht nach Ausbildung oder Studium auf. Bei einem Beratungswunsch können sich Interessenten gerne an die 0800 – 4 5555 0 wenden.

Die Bundesregierung plant eine Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG), des erleichterten Zuzugs qualifizierter Menschen aus Drittstaaten. Was sind die Hebel?

Ohne qualifizierte Zuwanderung wird es nicht gehen. Wollen wir den jetzigen Stand unserer Wirtschaftskraft erhalten, müssen wir jährlich im Saldo 400.000 Menschen aus dem Ausland gewinnen. Die BA plädiert für ein vereinfachtes, unbürokratisches Einwanderungsrecht, damit der Arbeitsmarkt weiterhin gut funktioniert. Dabei steht Deutschland im Wettbewerb mit anderen Staaten. Wir werben zudem dafür, mehr zu tun, um die Bleibequote zu erhöhen, denn bisher verlassen zu viele eingewanderte Fachkräfte Deutschland wieder. Der fairen Migration sehen wir uns verpflichtet, sowohl gegenüber den Partnerländern als auch den Fachkräften selbst. Wir werden Staaten keine Fachkräfte abwerben, die im Heimatland dringend benötigt werden. Deshalb arbeiten wir eng mit den dortigen Partnern in der Verwaltung zusammen.

KARRIEREMESSE –Jobs für den Süden

RAVENSBURG | Am 27. April 2023 findet die KARRIEREMESSE als Präsenzmesse in Ravensburg statt. Seit über 20 Jahren ist die Jobmesse ein etabliertes Forum mit jährlich rund 90 Ausstellern und 1.500 Besuchern.

Vom Studenten und Absolventen, über Young Professionals und Spezialisten bis zur erfahrenen Fachkraft – alle Generationen und Qualifikationen kommen hier mit den Angeboten aus Industrie, Handel und Dienstleistung in Kontakt. Die Jobmesse bietet zudem eine Übersicht der Weiterbildungsmöglichkeiten in der Region. Ein spannendes Vortragsprogramm, kostenloser Bewerbungsunterlagen-Check und professionelle Bewerberfotos sowie attraktive Gewinne runden das Programm ab. Jeder Besucher kann sich im Vorfeld bei seiner Wunschfirma online einen Termin reservieren und vom persönlichen Austausch mit dem potentiellen neuen Arbeitgeber profitieren.

Die KARRIEREMESSE 2023 findet am 27.04.2023 von 11 – 19 Uhr in der Oberschwabenhalle Ravensburg statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.karrieremesse-im-süden.de

Viele Firmen suchen vergeblich nach Fachkräften – welche Unterstützung kann die Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg für die Unternehmen vor Ort leisten?

Unser Arbeitgeber-Service unterstützt die Betriebe in vielfacher Weise. Wir können den zukünftigen Fachkräftebedarf und sich abzeichnende Engpässe analysieren, um auf dieser Basis ein individuelles Betriebskonzept zu entwickeln. Neben der Fachkräftegewinnung aus den eigenen Reihen durch Ausbildung und Weiterbildung sowie der Arbeits- und Ausbildungsstellenvermittlung bieten wir auch verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, nicht zuletzt um beispielsweise auch die Beschäftigung behinderter Menschen zu ermöglichen. Alle Arbeitgeber können sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 bei unserem Arbeitgeber-Service beraten lassen. Gemeinsam können wir Lösungen finden.

Agentur für Arbeit Konstanz – Ravensburg

Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Pressestelle Stromeyersdorfstraße 1 D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 585118 www.arbeitsagentur.de

Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg | Politik, Wirtschaft

& Bildung 53
27.04.2023 Oberschwabenhalle Ravensburg JOBS FÜR DEN SÜDEN Premiumpartner www.karrieremesse-im-süden.de Eine Veranstaltung von

Die Welt rettet keiner alleine

IHK HOCHRHEIN-BODENSEE | aber jeder kann etwas dafür tun Diese einfache, aber wichtige Erkenntnis bestimmt immer mehr und immer öfter die Art, wie wir leben und das gilt nicht nur für den privaten Bereich

Auch Unternehmen achten zunehmend darauf, welchen ökologischen Abdruck ihre Aktivitäten hinterlassen und wie sie sich im Interesse des nachhaltigen Wirtschaftens und größtmöglicher Schonung unserer globalen Ressourcen verbessern können, um ihren Beitrag zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels zu leisten Alle Anstrengungen, die diesem großen, für das Überleben der Menschheit entscheidenden Zi el dienen, lassen sich in zwei Gruppen teilen: zum einen die Maßnahmen, die proaktiv verhindern, dass wir unsere Umwelt schädigen oder ihre Ressourcen übermäßig in Anspruch nehmen Zum anderen alle Anstrengungen, die darauf zielen, bereits eingetretene Schädigungen unserer Umwelt wieder gut zu machen oder andauernde Schädigungen zu kompensieren

Wir haben mit zwei Unternehmen gesprochen, die diese beiden Ansätze beispielhaft leben: die Bodensee Schiffsbetriebe (BSB), die sich schon seit langem auf

den Weg der Emissionsminderung gemacht und mit der MS Mainau ihr erstes elektrisch betriebenes Schiff in Betrieb genommen haben, und das junge Unternehmen Click A Tree (clickatree com), das Unternehmen und ihren Kunden die Möglichkeit bietet, mit einem Klick dafür zu sorgen, dass andernorts auf dieser Welt Bäume gepflanzt werden und so dem Raubbau an den Lungen unseres Planeten entgegen gewirkt wird

Wer immer sich auf dem einen oder anderen Feld engagieren mag, soll damit nicht alleine sein Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat deshalb eine Plattform geschaffen, das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz der IHKs, in der jedes Unternehmen kostenfrei Mitglied werden kann, das sich auf seinem Weg zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit anderen Unternehmen vernetzen will Detaillierte Informationen gibt es unter klima-plattform de

Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz – eine IHK-Plattform – vernetzt Unternehmen, die einen aktiven Beitrag dazu leisten möchten, unseren Planeten für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten Alle Infos:

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54 Politik, Wirtschaft & Bildung | IHK Hochrhein-Bodensee
Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer IHK Hochrhein-Bodensee

Bis 2035 komplett klimaneutral –Bodensee-Schiffsbetriebe gehen beim Thema Nachhaltigkeit voran

Der Bodensee steht als größtes Binnengewässer Deutschlands im Fokus vieler Interessen: TrinkwasserSpeicher, Sport und Erholung, Urlaubs- oder Ausflugsziel, Verkehrsweg, Fischerei, und auch der Naturschutz bezieht seine Anliegen auf den See Gerade was im Hinblick auf Ökologie und Nachhaltigkeit auf den 536 Quadratkilometern Wasserfläche so passiert, ist Charlotta Skoglund alles andere als egal Sie ist Umweltmanagement-Beauftragte der Bodensee-Schiffsbetriebe, einer Stadtwerke-Tochter mit jährlich rund 16 Millionen Euro Umsatz Sie berichtet, dass schon vor 20 Jahren die Diskussion um Feinstaub-Reduktionen Anlass war für technische Umrüstungen in der Bootsflotte Wir sind zudem seit 2001 EMAS-zertifiziert“, sagt die Schwedin, die seit September 2017 in Konstanz arbeitet

Was für den Schadstoff-Ausstoß in die Luft gilt, ist für den Gewässerschutz nicht weniger relevant: Als Trinkwasser-Vorrat für mehr als 4,5 Millionen Menschen ist der See von existenzieller Bedeutung Die BSB tun das ihre, um die Qualität zu bewahren So wird das Abwasser der BSB-Schiffe gesammelt und über das kommunale Netz ent sorgt Ölhaltiges Abwasser wird vorher über Ölabscheider gereinigt, Bilgenwasser, das sich im Schiffsrumpf sammelt, von Fachleuten entsorgt

Nur zwei Beispiele, die zeigen: Das Thema Nachhaltigkeit steht bei der BSB nicht erst seit Fridays for Future oder dem Pariser Klimaabkommen ganz oben auf der Agenda „Wir sind Pioniere in der Schifffahrt“, sagt Pressesprecher Josef Siebler und verweist auf die Umwelterklärung 2021 seines Hauses Aber er räumt ein: „Beim Klima wissen wir ja, dass wir alle noch mehr tun müssen “ Allerdings sind Klimagas-Reduktionen für Schiffsflotten stets an große Investitionen gebunden 14 Wasserfahrzeuge lassen sich nicht im Handumdrehen auf null Emissionen herunterregeln Charlotta Skoglund: „Natürlich wollen wir unseren Energieverbrauch so schnell wie möglich weiter reduzieren “ Ziel sei es, die gesamten Treibhausgasemissionen bis 2031 um mindestens 25 Prozent gegenüber 2018 zu reduzieren 2035 will man komplett klimaneutral wirtschaften

Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee Reichenaustraße 21 D-78467 Konstanz Tel +49 7531 2860 100 info@konstanz ihk de www konstanz ihk de

Charlotta Skoglund, Umweltmanagement Beauftragte der Bodensee-Schiffsbetriebe

Klick Dir einen Baum – Chris Kaiser bietet Nachhaltigkeit

in Kombination mit Alltagskonsum

Chris Kaiser ist herumgekommen im Leben Die ersten sechs Jahre habe ich in Kamerun und Tansania gelebt“, erzählt der 35-Jährige Das Fernweh hat er von Vater Volker geerbt, der seine Brötchen als Tropenarzt verdiente

Die Familie ist erst wieder nach Deutschland gezogen, als der Sohn 1992 in Böhringen eingeschult wurde Der Bodensee wurde dann zum Heimathafen für ein fast grenzenloses Berufsleben Denn das Unternehmen, das Chris Kaiser 2018 gestartet hat, umspannt die ganze Welt Click A Tree funktioniert über Kooperationen mit ökologisch interessierten Firmen, deren Kunden bereit sind, etwas mehr zu bezahlen, damit von diesem Geld in Ghana, Thailand oder auf den Philippinen ein Baum gepflanzt wird

Das können Restaurants oder Hotels sein, Weinhändler, Zahnbürsten-Hersteller oder Dachdecker Oder nahezu jede weitere Firma, die global etwas bewegen möchte Wir müssen Nachhaltigkeit fest im Alltag verankern , erklärt Chris Kaiser seine Philosophie

Und wir denken betriebswirtschaftlich “ Das stand für ihn immer im Fokus Er wollte die Welt bereisen, hat früher nicht groß über seinen CO2-Fußabdruck nachgedacht So hat er nach dem Abitur in Australien und Ägypten gearbeitet, und in Thailand hat er Naturtouren für einen Anbieter von Luxuscamps durchgeführt und das Marketing hierfür aufgebaut Dort hat er auch erlebt, unter welch fragwürdigen Bedingungen Elefanten zum Teil leben mussten und wie der Regenwald abgeholzt wurde

Die Dickhäuter sind ihm ans Herz gewachsen, und sein ökologisches Bewusstsein wurde geweckt Und so entstand die Idee, Gelder zu akquirieren für Wiederaufforstungsprojekte, um damit langfristig Lebensräume für Tiere zu schaffen – und dem Klimaschutz zu dienen Aktuell liegt die Zahl der mit Click A Tree finanzierten Bäume bei rund 170 000

Bei allem Fernweh: Hat er mal überlegt, Wälder in Deutschland aufzuforsten? Antwort: Vielleicht später Bäume wachsen schneller, wenn es keine Winterpause gibt Und 75 Prozent der Wildtiere leben in den Tropen“, weiß Kaiser Und denen will er ja in erster Linie helfen

Josef Siebler, Pressesprecher Bodensee-Schiffsbetriebe
IHK Hochrhein-Bodensee | Politik, Wirtschaft & Bildung 55
Chris Kaiser, Unternehmensgründer „Click A Tree“

Kreative Projekte und viel Engagement bei der IHK

IHK BODENSEE-OBERSCHWABEN | Es gibt viele Gründe, warum der Wirtschaftsstandort Deutschland international zu den attraktivsten und begehrtesten zählt. Einer davon ist das System der Dualen Berufsausbildung, das mit seiner Verzahnung von Theorie und Praxis weltweit Seinesgleichen sucht.

Viele Menschen denken dabei spontan an das Handwerk, das auf diesem Feld tolle Arbeit leistet. Doch mit Abstand die meisten dualen Auszubildenden finden sich in Industrie, Handel und Gewerbe. Zuständig für aktuell 6.500 Auszubildende in 1.500 Unternehmen in der Region ist die IHK Bodensee-Oberschwaben. Obwohl sie dazu als Körperschaft des öffentlichen Rechts auch verpflichtet ist, geht sie auch kreative eigene Wege und bringt mit viel Leidenschaft, aber auch mit einem Augenzwinkern Azubis und die Wirtschaft zusammen. Hier eine kleine Kostprobe der aktuellen Aktivitäten der IHK in diesem Bereich:

„Eis schlecken, Ausbildung checken“

Der Sommer ist heiß und nicht nur der Ausbildungsbeginn ab September brennt unter den Füßen. Abhilfe schafft die IHK mit dem Projekt „Eis schlecken, Ausbildung checken!“ Mit einem Infostand, einem Eiswagen und dem Motto „Eis schlecken, Ausbildung checken“ gehen die Beraterinnen und Berater der IHK in die Schulen der Region. Sie informie -

ren die Schülerinnen und Schüler auf dem Pausenhof über das breite Angebot an Ausbildungsplätzen und motivieren die jungen Menschen, sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Als „Goodie“ gibt es ein Eis.

Bildungspartnerschaften

Wer für die duale Ausbildung begeistern möchte, muss echte Einblicke bieten. Die IHK vermittelt daher Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Es werden gemeinsame Absprachen getroffen, wie das Thema Berufsorientierung praxisnah an die Schülerinnen und Schüler vermittelt werden kann. Exklusive Einblicke für die Schülerinnen und Schüler in das Unternehmen sind natürlich inklusive.

Ausbildungsbotschafter und Seniorbotschafter

Wer könnte jungen Menschen das Thema Ausbildung besser nahebringen als die, die selbst eine Ausbildung gemacht haben oder aktuell noch machen? Ausbildungsbotschafterinnen sind junge Menschen, die sich in einer dualen Berufsausbildung befinden und ihren Beruf und den zukünftigen Weg auf der Karriereleiter den Schülerinnen und Schülern der allgemeinbildenden Schulen vorstellen. So erhalten die jungen Menschen einen authentischen Einblick in verschiedene Berufsbilder und Werdegänge. Seniorbotschafter sind in ihrem Karriereweg weiter: Sie haben ihre Ausbildung bereits länger hinter sich. Sie zeigen: der Karriereleiter sind kaum Grenzen gesetzt – Ihre Werdegänge führen sie bis zum Job als Chefin mittelständischer Unternehmen.

56 Politik, Wirtschaft & Bildung | IHK Bodensee-Oberschwaben
Fotos: Phototree.de, Patrick Kunkel

Ausbildungsprogramm mit der Auslandshandelskammer (AHK) Türkei

Der Ausbildungsstandort Deutschland ist auch für ausländische Bewerberinnen und Bewerber attraktiv – und Fachkräfte sind begehrt. Um Interessierte aus dem außereuropäischen Ausland mit Unternehmen auf Bewerbersuche zusammenzubringen, hat die IHK ein gemeinsames Programm mit der deutschen Außenhandelskammer in der Türkei ins Leben gerufen. Das Projekt startete im Januar 2022 und der erste Auszubildende konnte bereits im September seine Ausbildung in einem Unternehmen in der Region beginnen. Ziel der IHK ist es, auf diesem Weg pro Jahr eine kleine zweistellige Zahl von Ausbildungsverhältnissen zu vermitteln.

Die harte Arbeit zeigt Erfolg

Die Arbeit der IHK, so viel Freude kreative Projekte im Einzelfall auch bereiten, ist dabei bei Weitem kein Selbstzweck: Nachdem in der Corona-Pandemie die Ausbildungszahlen drastisch eingebrochen sind, haben sich diese dank des Einsatzes der IHK inzwischen nicht nur stabilisiert, der Trend zeigt inzwischen wieder klar nach oben!

Warum überhaupt eine Duale Ausbildung?

Der Fachkräftemangel ist inzwischen auch im Alltag der Menschen sichtbar angekommen und betrifft alle Branchen. Die IHK erwartet in ihrem aktuellen Fachkräftemonitor für das Jahr 2030 eine Lücke von 3.000 akademisch qualifizierten und sogar 30.000 beruflich Qualifizierten. Der Bedarf ist gewaltig und wird weiter steigen. Unternehmen bietet die Investition in eigene Auszubildende die Chance, die Risiken, die daraus entstehen, ganz konkret zu lindern. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) wollte von Unternehmen ganz genau wissen, warum sie ausbilden. 84 Prozent gaben dabei an, die Ausbildung zur Gewinnung von Nachwuchskräften zu nutzen, die perfekt auf das Unternehmen passen. Nicht unterschätzt werden darf auch die positive Außenwirkung,

Sie haben Fragen? Die Ausbildungsberater der IHK BodenseeOberschwaben haben Antworten! Sie stehen den Betrieben und Auszubildenden mit Rat und Tat zur Seite und sind kompetente Ansprechpersonen für alles, was die Ausbildung betrifft. Ausbildungsberater für die technischen Berufe: Udo Roth (E-Mail: roth@weingarten.ihk.de)

Ausbildungsberater für die kaufmännischen Berufe: Clemens Besenfelder (E-Mail: besenfelder@weingarten.ihk.de)

Ausbildungsberater für die gastgewerblichen und Logistikberufe: Thomas Hößler (E-Mail: hoessler@weingarten.ihk.de)

die ein Unternehmen durch sein Ausbildungsengagement erzielt. So wird der Imagegewinn bei Kunden, Lieferanten und in der Öffentlichkeit von 81 Prozent der Befragten als Vorteil gesehen.

Fragt man die Auszubildenden, warum sie sich für eine Ausbildung entschieden haben, spielt oft nicht nur die Ausbildungsvergütung, die schon im ersten Jahr häufig zwischen 900 und 1.000 Euro liegt, eine Rolle. Was vor allem zählt, ist das eigene Kompetenzerlebnis, das keine universitäre Ausbildung in der Form bietet: Wo sonst kann man das gerade neu Gelernte sofort an echten Aufgaben unter Beweis stellen und zeigen, was man kann? Nur die duale Berufsausbildung bietet dieses einzigartige Zusammenspiel von Theorie und Praxis.

Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben Lindenstraße 2 D-88250 Weingarten Tel. +49 751 4090 info@weingarten.ihk.de www.ihk.de/bodensee-oberschwaben

IHK
| Politik, Wirtschaft & Bildung 57
Bodensee-Oberschwaben
UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE DER IHK BODENSEE-OBERSCHWABEN

Unser Beitrag zur

Wirtschaftsstandort Bodensee-Oberschwaben
Work-Life-Balance: Der
Alpen,
See, die
der Erfolg.

braucht Strategie

REGIONALBÜRO FÜR BERUFLICHE

FORTBILDUNG PFULLENDORF | Ein gutes berufliches Zukunftsbild braucht Struktur. Wichtig dabei ist, sich genau zu überlegen, wohin die berufliche Reise gehen soll und welche Fähigkeiten gebraucht werden, um in den beruflichen Entwicklungsstufen erfolgreich zu sein.

Folgende Aspekte und Fragen können in dieser Strategie wichtige Meilensteine auf der Landkarte einer beruflichen Biographie sein: Wie schaut die individuelle berufliche Ausgangslage aus? Woher kommt man beruflich – Ausbildung, Erfahrung, Weiterbildungen? Besteht ein berufliches Zukunftsbild der individuellen Karriere? Wie viel Zeit und Ressourcen können dafür investiert werden? Worauf kann man bauen, was sind die persönlichen aktuellen Fähigkeiten und Kompetenzen? Welches neue Wissen braucht man für die entsprechende berufliche Entwicklung – welche Fortbildung ist zielführend und erfolgsversprechend?

Im Dschungel der vielen Weiterbildungsangebote ist es schwierig, Transparenz zu schaffen. Gerne leisten wir kreativ mit frischem Input, einen anderen Blick auf die individuelle berufliche Weiterbildung und die damit verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten: individuell – kostenfrei – unabhängig!

Regionalbüro für berufliche Fortbildung Pfullendorf Kirchplatz 1, D-88630 Pfullendorf, Tel. +49 7552 251156 rita.hafner-degen@stadt-pfullendorf.de www.regionalbuero-bw.de

Regionalbüro für berufliche Fortbildung Pfullendorf | Politik, Wirtschaft & Bildung 59
Eine erfolgreiche Berufsbiographie
Rita Hafner-Degen, Leiterin des Regionalbüros
Weitere Magazine erhältlich im Online-Shop: www.labhard-shop.de Labhard Medien Der Shop zum Verlag Die Labhard Medien GmbH ist auf Lifestyle, Tourismus, Wirtschaft, Kultur, Gastronomie und Standortmarketing spezialisiert.
F o t o : S K ü l c ü ( B o d e n s e e w o c h e K o n s t a n z )

TAGUNGEN & TOURISMUS

Die Menschen am Bodensee sind Experten, wenn es darum geht, gute Gastgeber zu sein Kaum eine Region ist zugleich touristisch so bedeutsam und ökonomisch stark wie die Bodenseeregion Das spiegelt sich auch in der Tagungskultur der Region wider Die Infrastruktur und Tagungshäuser in den Städten rund um den See bieten Möglichkeiten für Kongresse jeder Art und Größe und müssen einen Vergleich mit dem Angebot in den großen Metropolen nicht scheuen Und bieten sowohl für Urlaubsgäste als auch für die Teilnehmer eines Kongresses Einzigartiges: die Inspirationsquelle See

Veranstaltungen im Metaverse: Fahrplan in Richtung Zukunft

BODENSEEFORUM KONSTANZ | CO2-Emissionen, die Auswirkungen auf den Klimawandel und Ressourcenknappheit haben, sind wichtige Beweggründe, die Zukunft nachhaltig und effizient zu gestalten. Der Weg dorthin führt insbesondere über Digitalisierung und Vernetzung. Ein großer Teil dieser Entwicklung ist das Metaverse.

Es zu begreifen, ist dabei ähnlich diffizil, wie es in den 70er Jahren war, das Internet zu verstehen. Es ist nichts, was man auf ein System reduzieren kann, sondern nimmt vielfältige Formen an und ist eher die gesamte Veränderung, wie wir das Internet nutzen. Hybride Veranstaltungen zählen dabei zu innovativen Formaten, die hochwertigen Inhalten eine größere Reichweite ermöglichen, Realitäten erweitern und mit interaktiven Präsentationen bereichern.

Das BODENSEEFORUM KONSTANZ erweist sich mit seiner modernen Ausstattung und dem fundierten und erprobten Know-how als idealer Standort dafür. Das neue ViBoFo ist ein Schritt in die Zukunft. Es ist wie das Bodenseeforum, nur in virtuell! Das bedeutet, dass Begegnung, Mobilität und Interaktion zwischen den Eventteilnehmenden vor Ort und denen, die sich über den digitalen Zwilling zuschalten, entsteht. Gemeinsam mit dem Unternehmen Allseated und ihrer Plattform Meetaverse™, hat das Haus seine Räumlichkeiten in eine realitätsgetreue, immersive 3D Umgebung verwandelt, die es ermöglicht professionelle Brücken zwischen der physischen und der digitalen Welt zu bauen.

62 Tagungen & Tourismus | BODENSEEFORUM KONSTANZ
Das reale BODENSEEFORUM KONSTANZ am Seerhein

WAS IST DAS METAVERSE?

Auch wenn die Definition des Metaverse etwas kompliziert erscheint, ist doch die Idee des Metaversum im Grunde relativ simpel. Es handelt sich um einen virtuellen Raum, in dem Begegnungen digital stattfinden können. Das Metaverse soll dabei eine Art paralleles Universum darstellen, das darauf abzielt, Menschen einen Technik-gestützten Ort der Begegnung zu ermöglichen, der über die gewohnten Möglichkeiten des Internets herausgeht. Spätestens seit der Umbenennung von Facebook in Meta ist der Begriff in der breiten Öffentlichkeit bekannt. Dabei darf nicht vergesse werden, dass das Metaverse an sich, mit den sozialen Medien Facebook und Instagram nur bedingt etwas zu tun hat.

Das Metaverse kann die noch vorhandenen Grenzen und Hürden für virtuelle Eventteilnehmende überwinden und die digitale und reale Welt verbinden. Besonders die Mobilität in Verbindung mit der Interaktion per Videokonferenz in der virtuellen Welt ist einzigartig auf dem Eventmarkt. Als Avatar kann der Eventteilnehmende den virtuellen Raum frei erkunden. Das Besondere daran: Man kann sich frei bewegen, erlebt Zufallsmomente und spontane Begegnungen und kann genauso interagieren, wie auf jedem Live Event. Die menschlich-emotionale Komponente findet durch die vielen Interaktionsmöglichkeiten einen neuen starken Weg im digitalen Raum.

Die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten resultierend aus Covid-19 und den Lockdowns haben dazu geführt, dass nicht bloß der Weg in die Arbeit zu ein paar kleinen

Schritten ins Homeoffice geworden ist, sondern Meetings und Geschäftsreisen sich teils der digitalen Kommunikation bedienen. Ein großes Plus ist auch hier der Aspekt der Nachhaltigkeit. Mit weniger Teilnehmenden an einer Veranstaltung vor Ort reduzieren sich automatisch CO2Emissionen, die durch Anreise, ein großes Angebot an Mahlzeiten, notwendige Transporte oder Müllproduktion entstehen würden. Besonders profitieren auch Teilnehmende, die aus zeitlichen, sozialen oder gar gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung hätten teilnehmen können. Durch das Wegfallen der meist zeitintensiven An- und Abreise können diese Personen so oft doch virtuell an der Veranstaltung teilnehmen und ein neues Erlebnis erfahren. Das Tool allseated VISION ermöglicht es außerdem, virtuelle Hausführungen im BODENSEEFORUM KONSTANZ durchzuführen. Mit diesen virtuellen Rundgängen und Besichtigungen, wird ein größerer Markt erreicht und Kunden eine Möglichkeit geboten, ihren Veranstaltungsort zu besichtigen, ohne persönlich anwesend zu sein – das spart Zeit und Ressourcen. Außerdem kann die Veranstaltung zum Test im Vorfeld digital aufgebaut und so eine kleine Vorschau darauf gegeben werden, wie die Veranstaltung im Haus schlussendlich real aussehen wird. Die Zukunft der Veranstaltungsbranche ist digital und analog. Beide Welten sind ein Spiegelbild der jeweils anderen. Meetaverse™ ist smart und zukunftsgewandt, aber trotzdem nahbar und bedarfsorientiert. Es werden innovative, digital optimierte Prozesse und Lösungen geschaffen, die von Anfang an als solche durchdacht und an die neuen Anforderungen der Teilnehmenden an den Endgeräten angepasst werden.

BODENSEEFORUM KONSTANZ

Reichenaustraße 21 D-78467 Konstanz Tel. +49 7531 12728 0 info@bodenseeforum-konstanz.de www.bodenseeforum-konstanz

BODENSEEFORUM KONSTANZ | Tagungen & Tourismus 63
Hybride Tagungen im BODENSEEFORUM KONSTANZ Foto: Guido Kasper Foto: kuf.com

Nachhaltige Inspiration auf der Insel Mainau

INSEL MAINAU | Für Firmenevents, Workshops und Tagungen bietet die Mainau einen blühenden Rahmen und Räumlichkeiten vom Barockschloss bis hin zu modernstem Ambiente direkt am Seeufer. Nicht nur beim Catering und Rahmenprogramm wird deutlich: Auf der Blumeninsel wird Nachhaltigkeit gelebt und auch für die Tagungsgäste spürbar.

Traditionsreiches Flair erwartet Tagungsgäste im Deutschordensschloss der Insel Mainau. Ob in der Bibliothek, wo einst die Grüne Charta von der Mainau unterzeichnet wurde, oder beim Teamworkshop in weiteren Räumen im kleinen Rahmen – der Geist der Inselgeschichte ist hier erlebbar. Ebenfalls außergewöhnlich und doch völlig anders sind die Veranstaltungsräume der Comturey am Inselhafen in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Hier schaffen die lichtdurchfluteten, modularen Tagungsräumlichkeiten mit ihrem beeindruckenden Seeblick und schlichtem Stil Raum für Workshops in allen Größen. Direkt an die Comturey ange-

schlossen und ebenfalls für Events buchbar ist der renovierte Torkelkeller mit liebevoll restauriertem Deutschordens-Weinfass, wo sich Moderne und Historie zu einem einzigartigen Ambiente verbinden. Wer sich zwischendurch oder nach einem vollen Tagungstag nach einem freien Kopf sehnt, der kann bei einem Spaziergang durch Park und Gärten entschleunigen und den Blick ins Grüne oder über den See schweifen lassen. Die historische Baumsammlung in Schlossnähe, aber auch der Dachgarten der Comturey mit seinen geschwungenen Wegen und versteckten Holzdecks laden ebenfalls zum Verweilen und Reflektieren ein.

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Tagen mit spektakulärem Seeblick in der Comturey Foto: Insel Mainau/Marketing

BERATUNG & RESERVIERUNG

Bankettbüro der Insel Mainau

Tel. +49 7531 303-156, Fax +49 7531 303-167 bankett@mainau.de, www.mainau.de

oder Mainau-Servicezentrum Tel. +49 7531 303-0 oder per Mail an info@mainau.de

Nachhaltig inspiriert

Die Mainau GmbH selbst engagiert sich als Unternehmen seit Jahrzehnten für nachhaltige Themen, wurde 1998 als erstes deutsches Tourismusunternehmen und einziger botanischer Garten in Europa für nachhaltiges Wirtschaften EMAS-zertifiziert und für ihre Verdienste um Nachhaltigkeit im Tourismus kürzlich vom Land Baden-Württemberg sowie dem Tourismusverband Baden-Württemberg ausgezeichnet. Auch im Tagungsbereich wird das Streben der Mainau nach Nachhaltigkeit spürbar.

Beim Catering setzt die Mainau-Gastronomie auf regionale und saisonale Produkte, wo möglich in Bio-Qualität oder im Fall des Mainau-Apfelsaftes aus eigenem Bio-Obstbau. Vegetarische und vegane Catering-Optionen sind ebenso Teil des Portfolios wie Brezeln oder schwedische Zimtschnecken aus der eigenen Holzofen-Bäckerei sowie Fairtrade-Genussriegel für den schnellen Energienachschub. Ausgeschenkter Kaffee ist fast ausschließlich Fairtrade- und zu einem großen Teil Bio-zertifiziert. Das Team des Mainau-Bankettbüros unterstützt gerne bei der Planung von Tagungen, Workshops oder anderen Firmenevents verschiedener Größen mit nachhaltigem Rahmen.

Nachhaltigkeitsthemen lassen sich ebenso über das Rahmenprogramm eines Firmenevents auf der Insel Mainau mit einbinden. Exklusive Führungen für ein einmaliges Naturerlebnis, ein Mini-Kurs für Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner oder Blicke hinter die Kulissen der Mainau GmbH mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt sind eine Möglichkeit. Hinzu kommen Weinproben mit limitierten Mainau-Weinen vom inseleigenen Weinberg, der nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet wird, oder ein Besuch des Mainau-Erlebniswalds auf dem Festland. Zudem ist eine klimafreundliche An- und Abreise mit dem öffentlichen Nahverkehr durch Anschluss an das Stadtbusnetz Konstanz reibungslos möglich und während der Schifffahrtssaison ist eine Ankunft mit dem Elektroschiff MS Insel Mainau der Bodensee Schiffsbetriebe besonders reizvoll.

Mainau GmbH

D-78465 Insel Mainau Tel. +49 7531 303-0 info@mainau.de www.mainau.de

Deutschordensschloss der Blumeninsel
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Mainau GmbH | Tagungen Sommer im Mainau-Park Bunter Frühling vor blauem Bodensee Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier

Hotel mit Zufriedenheitsgarantie

in Konstanz wurde das erste gemeinsame Projekt der NOVUM Hospitality mit der Hotelgruppe Hilton umgesetzt. Das Hotel begeistert durch moderne Zimmer und eine hervorragende Lage.

Die Philosophie des Hauses

Hampton by Hilton, der Name des Hotels steht stellvertretend für die Philosophie des Hauses aus der NOVUM Hotelgruppe. So verspricht der Name „Hilton“ eine 100%ige Zufriedenheitsgarantie und ein hervorragendes Customer Care Management. „Im Vordergrund steht, dass der Gast sich bei uns wohl fühlt und einen unvergesslichen Aufenthalt bei uns hat“, so Leonie Hanses, Junior Hotel Manager des Hampton by Hilton. „Sollte dem nicht so sein, wird jede Angelegenheit intern abteilungsübergreifend besprochen und die bestmöglichste Lösung für den Gast gefunden. Ziel ist, dass der Gast unser Haus mit einem Lächeln verlässt und gerne wiederkommt. Wir sind der Gastgeber aus Leidenschaft.“ Im Zusammenspiel der Marken Hampton und NOVUM Hospitality wird so aus dem proaktiven, kundenfreundlichen und gästeorientierten Hilton-Service die Philosophie der hoteleigenen „Hamptonality“.

Größtes Hotel der Stadt

Das Hampton by Hilton ist das neueste und größte Hotel in Konstanz und bietet seinen Gästen 183 Zimmer in vier Kategorien an. Darüber hinaus plant NOVUM Hospitality ein weiteres Hotel unmittelbar nebenan. Die Eröffnung des Hauses „the niu“, eine Eigenmarke der Hotelgruppe, soll voraussichtlich im November 2023 stattfinden. Mit den etwa 200 Zimmern des „the niu Flower“ vergrößert sich das Zimmerangebot am Standort auf rund 380. „Der Bedarf ist auf alle Fälle da,“ sagt Leonie Hanses. „Im Winter sind vor allem die Weihnachtsmarktwochenenden beliebt. Außerdem haben wir viele Anfragen von Firmengästen mit Firmenraten, die oft unter der Woche bei uns sind, oder sich für einen längeren Zeitraum bei uns einbuchen. Oft finden in den Herbst-und-Frühlingsmonaten auch Tagungen statt, wo wir für Gruppen Kontingente zur Verfügung stellen.“

Das Hotel liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums in der Nähe des Seerheins an der B33 und bietet ausreichend Parkmöglichkeiten im ebenfalls neugebauten öffentlichen Parkhaus nebenan. Mit einer achtminütigen Busfahrt der Linie 6 (diese fahren im ¼-Stundentakt) erreicht man die Altstadt. Die Bushaltestelle befindet sich direkt gegenüber vom Hotel.

Die Nähe zum Kongresshaus BODENSEEFORUM Konstanz

Geradezu ideal ist die Lage des Hampton by Hilton für Tagesund Kongressteilnehmer im BODENSEEFORUM Konstanz. Beide Häuser liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander am rechten Ufer des Seerheins. Nur rund fünf bis zehn Minuten dauert der Fußweg zum größten Kongress- und Tagungszentrum der Stadt. Schon aufgrund der Nähe ist die Zusammenarbeit beider Häuser eng. So bietet das Hampton by Hilton Kontingente für Veranstalter an, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt von Teilnehmenden der Tagungen abgerufen werden können.

HAMPTON BY HILTON KONSTANZ | Mit der Eröffnung des Hampton by Hilton im Oktober 2021
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&
Tagungen
Tourismus | Hampton by Hilton

Die Zimmer

Die hellen Zimmer sind 21 qm groß und haben bodentiefe Fenster. Sie sind unterteilt in die unterschiedlichen Kategorien King room, Queen room, Queen room sofa bed und Queen room barrierefrei für Rollstuhlfahrer sowie Twin room und Twin connecting rooms. Alle Zimmer sind unter anderem mit einem Safe, einem Kühlschrank, Föhn und TV, einer Klimaanlage, einer Belüftungsanlage sowie einer Bügelstation und Kaffee- und Teeautomat ausgestattet. Das W-Lan ist kostenfrei, Hunde sind mit Anmeldung erlaubt (15 € pro Nacht). Das Rauchen im Hotel ist nicht gestattet.

Hoteleigene Angebote

Im Hampton by Hilton ist das Frühstück inklusiv. Das Hotel hat zudem eine 24/7-Karte, über die kleine Gerichte bestellt werden. Das umfangreiche Getränkeangebot beinhaltet zahlreiche regionale Weine. Der Fitnessraum, ausgestattet mit verschiedensten, neuwertigen Geräten, ist zu jeder Uhrzeit des Tages kostenfrei nutzbar.

Privat- und Geschäftsreisende

Der Trend zu Städtetrips zeigt sich auch am Standort Konstanz. Viele Privatreisende – Familien, zu zweit oder Gruppen – kommen auch in den Wintermonaten für ein Wochenende nach Konstanz. „Viele Gäste des Hotels kommen aus dem Ausland, der Markenbekanntheit von Hilton und dem Hilton HonorsProgramm sei Dank“, so Hanses. So zeige die Länderstatistik, dass beispielsweise die USA im Monat Oktober Platz 3 belege. Auf neue, internationale Reiseziele verweist auch die Hilton-App. Wegen der hohen Nachfrage gilt in der Hochsaison von MaiSeptember an den Wochenenden ein Mindestaufenthalt von zwei Nächten. „Unsere Gäste haben hohe Ansprüche, insbesondere die aus dem Honors-Programm. Sie haben sich bewusst für das Hilton entschieden und wissen, was sie erwarten können. Alle unsere Häuser haben einen hohen Wiedererkennungswert für die Honors-Gäste, auch wenn man noch nicht speziell vor Ort residierte,“ erklärt Leonie Hanses. Die Zimmer in den einzelnen Häuser bieten dieselbe Ausstattung. Auch die Bedienung von unter anderem Tür, Klimaanlagen und Aufzug inklusive Sicherheitssystem sind überall gleich und erleichtern das Ankommen. Das Hampton by Hilton beherbergt gleichermaßen Privat- wie auch Geschäftsreisende. Gebucht werden die Zimmer zunehmend für Incentive-Reisen von Firmen, die mit ihrem Team Hotel und Umgebung genießen.

Das Honors Gästeprogramm

Hilton Honors ist ein Gästebindungsprogramm mit mehreren Status. Diese unterscheiden sich in „blue, silver, gold, diamond und lifetime diamond“, wobei letzterer der höchste Status ist. Zusammen hängt der Status mit der Anzahl von Übernachtungen und Aufenthalten, die man in den Hilton Hotels verbringt. Die Registrierung im Hotel ist die einfachste Variante, da das Hotel durch den Check in bereits alle Daten vom Gast hat und ihn innerhalb von Sekunden kostenfrei als Mitglied hinzufügen kann. Alternativ kann man sich über die Hilton Honors App anmelden.

Als Honors-Gast genießt man sofort nach Beginn der Mitgliedschaft nicht nur die garantierten Ermäßigungsraten, sondern Benefits wie (nach Anfrage und Verfügbarkeit) den kostenfreien Late-Check-out und Early Check in sowie einen vom Gast ausgewählten kostenfreien Snack und ein Getränk pro Person in unserer 24/7 Snack Bar. „Über unsere Hilton.com Website können Gäste an einem Bonusprogramm teilnehmen, indem sie kostenfrei Hilton Honors Mitglied werden, sodass man bei jeder Buchung einen gewissen Prozentanteil sparen kann. Nebenher sammelt man Punkte, bei einer bestimmten Anzahl bekommt man eine Übernachtung geschenkt“, erklärt Leonie Hanses. Die Daten der Mitglieder sind in allen Hilton-Hotels weltweit abrufbar. Das hat den Vorteil, dass die Gäste schnell und bequem an der Rezeption einchecken können und deren Wünsche und Vorlieben, zum Beispiel ein zusätzliches Kissen oder Allergikerbettwäsche, vermerkt sind. Ziel des Programms ist es unter anderem, dem Gast so einen komfortablen Aufenthalt zu ermöglichen.

Hampton by Hilton Konstanz

Line-Eid-Straße 8 D-78467 Konstanz Tel. +49 75531 35850 www.hiltonhotels.de www.novum-hotels.com/ hotel-hampton-by-hilton-konstanz

Clive Patrick Scheibe, Chief Operating Officer der NOVUM Hospitality und Leonie Hanses, Junior Hotel Manager Hampton by Hilton Konstanz
& Tourismus 67
Hampton
by Hilton | Tagungen
F o t o : M c h a e l H ä f n e r

DEUTSCHLAND

Der deutsche Bodenseeraum ist Standort von Hightech-Unternehmen, weltweit bekannter Konzerne und Hochschulen, darunter die Excellenz-Universität Konstanz Was mit Zeppelin und Dornier bergan, findet bis heute im Cluster Luft- und Raumfahrt seine Fortsetzung Automotive, IT und Elektronik und der Maschinenbau sind weitere starke Branchen mit einem hohen Bedarf an Fachkräften In der Rangliste der europaweit innovativsten Regionen erreichen die Landkreise am Bodensee regelmäßig Spitzenpositionen

Radolfzell am Bodensee

Eine wirtschaftsaffine Politik

IM GESPRÄCH | Simon Gröger, Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell, und Wirtschaftsförderer Manuel Kern über Wirtschaftspolitik, die Radolfzeller Unternehmen und Fragen zur Energie

Herr Gröger, Sie sind seit Dezember 2021 Oberbürgermeister in Radolfzell. Was waren Ihre wirtschaftspolitischen Prioritäten in den ersten zwölf Monaten?

Gröger: In Radolfzell gibt es einen starken Mittelstand, mit Unternehmen, die zum Teil familiengeführt sind und eine lange Tradition haben. Auch historisch bedeutende Firmen wie Schiesser, Allweiler und Hügli haben hier ihren Sitz. Mir war klar, dass es Chefsache ist, schnell Vertrauen zu den Unternehmen aufzubauen.

Da ich der Wirtschaftsförderung einen größeren Stellenwert und ein stärkeres politisches Gewicht verleihen möchte, habe ich die neue Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Liegenschaften eingerichtet und direkt an das Amt des

Oberbürgermeisters angegliedert. Dies soll gewährleisten, dass Unternehmen und Investoren jederzeit eine rasche und dynamische Unterstützung erhalten.

Unsere Priorität ist es, sich um die Unternehmen vor Ort zu kümmern. Weiteres Ziel ist natürlich, neue Unternehmen anzusiedeln.

Welche Anliegen haben die Radolfzeller Unternehmen? Gröger: Die Unternehmen wünschen sich mehr Gehör, das wurde mir in meinen ersten Wochen klar so kommuniziert.

Ich sehe es als meine Verpflichtung, aktiv auf die Unternehmen zuzugehen, deren Entwicklungen mitzubekommen und sie in ihrem Fortschritt zu unterstützen.

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am
Radolfzell
Bodensee
Foto: TSR GmbH, Kuhnle + Knödler Fotodesign

Aktuell geht es oft um die grundlegende Infrastruktur wie die Mobilitätsanbindung. Auszubildende müssen schnell und komplikationslos mit dem ÖPNV zum Arbeitgeber kommen können. Der Fachkräftemangel hat sich bundesweit zugespitzt. Hiesige Unternehmen stehen zudem oft vor der Herausforderung, dass man zwar Fachleute findet, diese in einigen Fällen den Arbeitsvertag jedoch nicht unterschreiben, da sie vor Ort keinen adäquaten Wohnraum finden oder die Kinderbetreuung nicht gewährleistet ist. Beides sind wichtige Standortfaktoren, und wir müssen ihnen ein stärkeres Gewicht verleihen.

Kern: Weitere Anliegen der Unternehmen sind Fördermittel, Wachstumsmöglichkeiten und eine Anbindung an bestehende Netzwerke oder an wichtige Einrichtungen des Landes, insbesondere im Technologie- und Energiebereich. Auch Fachkräftegewinnung spielt eine große Rolle. Hier führen wir Gespräche mit den Agenturen, Berufsschulzentren und Verbänden.

Wichtig ist, dass wir die Bedarfe der Unternehmen bis ins Detail kennen und frühzeitig in die unternehmerischen Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Insbesondere, wenn diese eine entsprechende Vorbereitungszeit von unserer Seite voraussetzen, damit wir rechtzeitig handeln können.

Wie würden Sie Ihre Wirtschaftspolitik generell beschreiben?

Gröger: Die Rolle Radolfzells als eine der drei großen Kreisstädte im Landkreis Konstanz, neben Singen und Konstanz, möchte ich mit einer wirtschaftsaffinen Politik ausfüllen und neue, besondere Akzente setzen.

Dafür suche ich gezielt den Kontakt zu den Vertretern auf Landes- und Bundesebene. In Baden-Württemberg liegt die wirtschaftliche Kompetenz bekanntermaßen in der Fläche und nicht in einzelnen Ballungsräumen oder bei einigen wenigen Großunternehmen. Gerade weil die Wirtschaftskraft des Landes auf vielen Kommunen verteilt liegt, möchten wir als Wirtschaftsstandort Radolfzell unseren aktiven Teil dazu beitragen und schon frühzeitig wichtige Zukunftsthemen auf Landesebene mitgestalten.

Aus diesem Grund setzen wir verstärkt auf den Ausbau von Netzwerken und ein proaktives Clustermanagement, um dadurch Synergien feststellen und frühzeitig nutzen zu können. Dazu brauchen wir ebenso die Einbeziehung der Hochschulen wie auch der Kammern und Verbände. Letztlich soll hieraus eben auch ein entsprechender Wissenstransfer und vereinfachter Zugang zu Fördermitteln entstehen, der unseren Unternehmen bei deren Entwicklungsvorhaben die benötigte Unterstützung bietet.

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Radolfzell am Bodensee | Standort
» Gerade weil die Wirtschaftskraft des Landes auf vielen Kommunen verteilt liegt, möchten wir als Wirtschaftsstandort Radolfzell unseren aktiven Teil dazu beitragen und schon frühzeitig wichtige Zukunftsthemen auf Landesebene mitgestalten.«
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Der Oberbürgermeister von Radolfzell, Simon Gröger (links), und Wirtschaftsförderer Manuel Kern

Apropos Netzwerk – die Stadt Radolfzell wird Gründungsmitglied im künftigen Bodensee Institut für Technologie (BIT). Was hat es damit auf sich?

Kern: Unsere Unternehmen benötigen Zugang zu Fachkräften und Know-How. Hier setzt das BIT an. Auf Initiative von Hochschulen, Universitäten, Unternehmen und Kommunen entsteht am Bodensee ein Wissenszentrum für Zukunftstechnologien, das in der Lage sein wird, künftig noch verstärkter hochqualifizierte Fachkräfte an die Region zu binden und Forschungs- und Entwicklungsvorhaben interdisziplinär zu unterstützen.

Die Stadt Radolfzell ist Gründungsmitglied der ersten Stunde, setzt sich dadurch schon frühzeitig für die Bedürfnisse unserer örtlichen Betriebe ein und leistet somit einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung. Noch befindet es sich im Entstehungsprozess, aber wir sind mit die ersten, die dabei sind.

Welche Kriterien sollten neue Unternehmen, die sich in Radolfzell ansiedeln, erfüllen?

Gröger: Im Hinblick auf die Lebensqualität verfügt Radolfzell mit dem Bodensee vor der Haustür sowie den zahlreichen Biotopen und Naturschutzgebieten über einen einzigartigen Reichtum. Wirtschaftlich gesehen schränkt uns diese enorme Menge an ökologisch schützenswerten Flächen jedoch ein, denn Boden ist rar. Um unseren Handlungsspielraum

als Kommune zu verbessern, also höhere Steuereinnahmen zu generieren, sind wir abhängig davon, dass sich weitere Unternehmen hier ansiedeln. Diese Struktur verlangt nach Unternehmen, die auf wenig Fläche eine hohe Wirtschaftskraft entwickeln können, wie die IT oder die Medizintechnik.

Sie sprachen von Herausforderungen bei den Themen Wohnraum, Kinderbetreuung und ÖPNV – wie sehen Ihre Lösungsansätze aus?

Gröger: Wir haben ein Dialogforum Wohnen für das Jahr 2023 initiiert, in dessen Rahmen ein umfangreicher Austausch mit allen Beteiligten stattfinden wird. Wir müssen uns auf einen gemeinsamen neuen Weg fokussieren – mit mehr bezahlbarem Wohnraum und längeren Laufzeiten bei den Bindungsfristen im sozialen Wohnungsbau. Eine weitere Option wäre es, wenn die Stadt selbst beim Wohnungsbau aktiv werden würde. Damit einher ginge allerdings ein entsprechender finanzieller Aufwand für die Stadt. Bei der Kinderbetreuung haben wir einen massiven Personalmangel aufzuarbeiten, der zu Einschränkungen beim Betrieb der Kindertagesstätten geführt hat. Hier gilt es, einen Weg zu finden, um in diesem Bereich schnell mehr Fachkräfte zu gewinnen. Was die Mobilitätsanbindung angeht, so findet aktuell ein Workshop mit der Bürgerschaft statt. Zudem wurde die Stelle eines Radverkehrskoordinators geschaffen, um das kommunale Radwegenetz zu verbessern.

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Radolfzell am Bodensee
Blick auf die Dächer der Altstadt Foto: TSR GmbH, Kuhnle + Knödler Fotodesign

» Es gibt in der Stadt sehr viele Menschen, die bereit wären, in Nachhaltigkeit vor Ort zu investieren. Diese Gelder könnten wir bei solchen Teilhabeprojekten einsetzen.

Das Thema, das gerade alle Unternehmen umtreibt, sind die Energiekosten. Ein Zurück zu günstigen Rohstoffen wird es kaum geben, was bedeutet das für die Radolfzeller Unternehmen?

Gröger: Die Unternehmen wollen weg vom Gas. Wir erzeugen hier in der Stadt keine Energie aus Wasser- oder Windkraft. Da bleibt nur die Photovoltaik. Vor 2022 war dies nur eine Option, jetzt ist es eine Notwenigkeit. Das umfangreiche Klimaschutzkonzept, das ich angestoßen habe, fährt einen klaren Kurs zum Ausbau der Photovoltaik - privat, städtisch und bei den Unternehmen. Die Frage ist: Wie speichern wir die Energie? Deswegen bin ich überzeugt, dass die Krise ein Booster für Wasserstoff sein wird. In diesem Bereich wollen wir uns als Kommune einbringen, wenn möglich mit einem Leuchtturmprojekt. Um transparent zu arbeiten, werden wir einmal im Jahr jeweils nach der Sommerpause eine öffentliche Bilanzierung über die Fortschritte im Klimaschutz machen.

Kern: Bei den Photovoltaik-Anlagen stellt sich für die Unternehmen nicht mehr die Frage, ob es gemacht wird, sondern wann. Hier befinden wir uns im engen Austausch mit den Firmen und beraten mit unserem eigenen Know-how und im Verbund mit unseren Netzwerkpartnern.

Welches Potenzial hat die Stadt auf ihrer Gemarkung hinsichtlich Photovoltaik?

Gröger: Bisher wird nur ein Bruchteil des Strombedarfs selbst regenerativ produziert. Das verfügbare Potenzial, das wir allein auf unseren Dachflächen haben, ist immens. Wir werden dennoch nicht umhinkommen, Großprojekte in diesem Bereich umzusetzen. Der massive Ausbau wird weitere finanzielle Ressourcen benötigen. Im Hinblick darauf prüfen wir gerade die Möglichkeiten von Contracting-Modellen. Bei kleineren Projekten sind auch Beteiligungsprojekte für die Bürgerschaft vorstellbar. Es gibt in der Stadt sehr viele Menschen, die bereit wären, in Nachhaltigkeit vor Ort zu investieren. Diese Gelder könnten wir bei solchen Teilhabeprojekten einsetzen.

Welchen Einfluss hat die aktuelle Wirtschaftslage auf die Ansiedlungen im neuen Gewerbegebiet Blurado?

Kern: Schon im Entwicklungsprozess der Gewerbeflächen des Blurado hatten wir eine große Nachfrage nach Flächen erwartet und daraufhin ein umfangreiches Bewertungssystem und Auswahlverfahren erarbeitet, unter anderem mit Fragen nach der Wirtschaftlichkeit, angemessenen Grundstücksflächen und der Nachhaltigkeit. Wie erwartet hatten wir zunächst auch eine Überzeichnung des Gebietes. Aufgrund der steigenden Zinsen und der allgemeinen Marktlage folgte nun jedoch eine gewisse Zurückhaltung. Zugesprochene Flächen wurden zwischenzeitlich zum Teil wieder zurückgegeben. Sinnvollerweise siedelt man ein Gebiet von einer Richtung her auf, sodass die Unternehmen eine passgenaue Fläche erhalten. Gibt es Rückzieher, entstehen Lücken, die dann für andere Vorhaben wieder erst nutzbar gemacht werden müssen. Im gemeinschaftlichen Austausch mit den künftigen Firmen erarbeiten wir daraufhin passgenaue Lösungen, und stehen zeitgleich im offenen Austausch mit weiteren neuen Interessenten.

Abschließend noch die Frage, welche Themen die Stadt Radolfzell im Jahr 2023 noch bewegen werden?

Gröger: Derzeit erarbeiten wir ein umfassendes Innenstadtkonzept zur Stärkung des Handels und der Gastronomie im Stadtkern. Auch der Gemeinderat hat den Ball aufgenommen und 120.000 Euro als investive Mittel bereitgestellt, zum Beispiel für eine Begrünung der Innenstadt. In Planung ist auch ein digitaler Einkaufsgutschein.

Wir werden uns auch Gedanken machen, wie Radolfzell in Zukunft als Wohn- und Arbeitsplatz attraktiv bleibt. Zudem werden wir die Digitalisierung der Schulen vorantreiben. Ein wichtiges Zukunftsthema ist darüber hinaus die Frage des Standortes eines möglichen neuen zentralen Krankenhauses.

Stadtverwaltung Radolfzell am Bodensee Marktplatz 2 (Rathaus) D-78315 Radolfzell am Bodensee www.radolfzell.de

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Radolfzell am Bodensee
Oberbürgermeister Simon Gröger (2. v. re.) und das Team der neuen Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Liegenschaften: Wirtschaftsförderer Manuel Kern, Marianne Lindenthal und Monika Wiesner (re.)

Ausgezeichnet im Klimaschutz

SINGEN | Die Stadt Singen ist seit einigen Jahren engagiert dabei, ihren Energieverbrauch zu reduzieren und setzt zunehmend auf regenerative Energieträger – das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 immer fest im Blick. Im Folgenden sollen einige Beispiele vorgestellt werden.

Solarenergie

Im Stadtteil Beuren an der Aach entsteht derzeit ein Solarpark mit einer Leistung von ca. 1 MW. Die Anlage wird als Bürgerprojekt realisiert, d.h. die Photovoltaikanlage wird zum Teil von Bürgern finanziert, die anschließend über Renditeauszahlungen profitieren. Der regional erzeugte Strom wird auch regional verbraucht. Dazu hat der Bürgerverein einen Vertrag mit der Stadt Singen geschlossen, welche den kompletten Strom der Freiflächenanlage aufkauft. Die Anlage erzeugt jährlich etwa eine Million Kilowattstunden, was rund 20 % des jährlichen städtischen Energiebedarfs entspricht. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Stadt Singen bereits seit etlichen Jahren ihren Strombezug aus rein erneuerbaren Quellen deckt.

Außerdem sind bereits Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 1,4 MW auf Dächern der städtischen Gebäude installiert. Derzeit sind weitere Anlagen in Planung. Alle Dächer, auf denen die Installation von PV-Anlagen statisch möglich ist, werden belegt.

Mit Fondium plant auch ein industrieller Großbetrieb den umfassenden Einsatz von Photovoltaik auf einer Reservefläche von ca. fünf Hektar im Süden des Werksgeländes. Eine entsprechende Planung ist bereits genehmigt und soll über 7 MWp Strom liefern, was bis zu 10 % des vom Unternehmen benötigten Stroms entspricht.

Erneuerbare Energie im Heizungsbereich

Die Stadt Singen verfügt über mehrere Pelletheizungen und eine große Hackschnitzelheizung. Des Weiteren werden im Aachbad und seit 2007 auch in der Stadthalle Flusswasserwärmepumpen betrieben. Dabei wird dem Flusswasser Wärme entzogen und über die Wärmepumpen wird diese Energie nutzbar gemacht. Außerdem verfügt das Aachbad über eine Solarthermieanlage, welche die Sonnenenergie zur Heizung der Becken nutzt.

Bürgerprojekte: Solarpark Beuron an der Aach (links), Photovoltaik-Dachanlage CURANA (rechts)

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(Hohentwiel)
Singen
Solarcomplexgebäude

Eine weitere effiziente Erzeugung von Wärme stellt der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW) dar. Dabei wird neben Heizenergie auch gleichzeitig Strom erzeugt, welcher dann direkt vor Ort genutzt wird. Die Stadt Singen betreibt zwei Blockheizkraftanlagen, ein BHKW befindet sich in der Ekkehard-Realschule und eines im Bürgerzentrum. Beim BHKW im Bürgerzentrum handelt es sich um ein Brennstoffzellen-BHKW.

LED-Straßenbeleuchtung und Smart Lighting

Zum 1. Januar 2013 haben die Stadtwerke Singen die Straßenbeleuchtung von der Thüga Energienetze Singen übernommen. Im Jahr 2013 fand eine erste Umrüstaktion auf LED-Beleuchtung statt, die eine Energieeinsparung von über 65 % einbrachte. Zudem sprachen geringere Betriebsführungskosten aufgrund der Langlebigkeit und der geringeren Wartungsanfälligkeit der LED-Leuchten für die Umrüstung. Inzwischen ist die Umstellung auf LED vollständig erfolgt. Oberbürgermeister Bernd Häusler ist begeistert von dem Ergebnis: „Nach der Umstellung von konventioneller Straßenbeleuchtung auf die moderne LED-Straßenbeleuchtung konnte insgesamt eine Energieeinsparung von ca. 3 Millionen kWh auf ca. 1 Millionen kWh erreicht werden.“

Aktuell wird eine intelligente Straßenbeleuchtung (Smart Lighting - Vorstufe zu Smart City) getestet. Als erster Versuch wurde der Randenbahnweg mit intelligenter Straßenbeleuchtung ausgestattet. Intelligente Straßenlaternen bieten die Möglichkeit, dass die Beleuchtungsintensität nach Bedarf angesteuert wird. So können mit Hilfe eines integrierten Sensors Bewegungen in der Umgebung erfasst und die Beleuchtungsintensität von einem Grundniveau für kurze Zeit erhöht werden. Die intelligente Straßenbeleuchtung kann auch ein Ausgangspunkt für weitere Smart City Anwendungen sein.

Abwärmenutzung Industrie

Bereits seit 2009 wird Abwärme der energieintensiven Eisengießerei bei Fondium für Garprozesse in der Lebensmittelproduktion bei Maggi verwendet. Jährlich werden so ca. 24.000 MWh Abwärme genutzt, die nun sinnvoll eingesetzt werden können und nicht ungenutzt in die Umwelt abstrahlen.

Kommunale Wärmeplanung

Ein Konzept zur kommunalen Wärmeplanung wurde 2021 als Planungsgrundlage für den Wärmenetzausbau vom Gemeinderat beschlossen. Hierzu zählt die Datenerhebung und eine detaillierte Potenzialanalyse. In einem weiteren Schritt steht die Schaffung von Vorranggebieten für Wärmenetze und eine dezentrale Wärmeversorgung an. In diesem Zusammenhang arbeitet die Thüga Energie GmbH derzeit an drei Quartierskonzepten. Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040.

Der Lohn für die vielfältigen Bemühungen konnte nun eingefahren werden. Erstmals hat die Stadt Singen den European Energy Award (eea) in Gold erreicht. Der Preis ist für Oberbürgermeister Bernd Häusler „ein toller Erfolg und Bestätigung für unsere vielfältigen Aktivitäten sowie auch ein wichtiger Ansporn, nicht nachzulassen auf unserem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2035“.

Stadtverwaltung Singen Stabsstelle Wirtschaftsförderung Erzbergerstr. 8b D-78224 Singen Tel. +49 7731 85-106 wirtschaftsfoerderung@singen.de www.singen.de

Singen (Hohentwiel)

| Standort D-A-CH-LI 75
Moderne LED-Straßenbeleuchtung

Eine Wirtschaftsregion mit Historie und Zukunft

BODENSEEKREIS | Wer im Bodenseekreis lebt, für den sind Urlaubsgefühle in der Arbeitswoche Normalität Die Pendlerstrecke ist hinterlegt mit einem Alpenpanorama Im Sommer lockt nach Feierabend das Strandbad, im Winter am Wochenende ein Kurztrip in die Berge Doch wer sind die Menschen, die hier leben und arbeiten? Landwirte und Gastronomen? Weit gefehlt, der Bodenseekreis ist eine Industrie- und Wirtschaftsregion mit dem Freizeitwert einer Urlaubsregion

Der Bodenseekreis verfügt über eine erstaunliche Branchenvielfalt Fünf Branchen bilden den Kern dieser Wirtschaftsregion: Luft- & Raumfahrt, Automotive & Maschinenbau, IT & Elektronik, Handwerk & Dienstleistungen sowie Freizeit & Gesundheit Großkonzerne wie die ZF Friedrichshafen AG, Rolls-Royce Power Systems (mit der Marke MTU) oder Airbus sind weit über die Bodenseeregion hinaus bekannt Eine Vielzahl an Zulieferern und Mittelständlern sind ebenfalls im Landkreis beheimatet

Die Welt wird zunehmend digitaler, ressourcenschonender und klimaneutraler Gleichzeitig müssen sich nicht nur Produkte, sondern auch Produktionsprozesse verändern, wenn klima- und energiepolitische Ziele erreicht werden sollen Hierzu ist die Innovationskraft der Wirtschaft gefordert Und diese Innovationen kommen teilweise aus dem Bodenseekreis

Rolls-Royce Power Systems verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz beim Bau von Dieselmotoren, mit denen Energieaggregate betrieben werden Innovationen wie Micro-Grids (kleine, intelligente Strom-

netze) tragen dazu bei, dass Betriebsgelände sich energetisch weitgehend selbst versorgen können Und Motoren werden weiterentwickelt, um sie mit synthetischen Kraftstoffen, zum Beispiel aus Biomasse, oder auch mit Wasserstoff betreiben zu können

Die ZF Friedrichshafen ist in der Formel-E aktiv, wofür sie komplette Antriebsstränge mit E-Motor, Getriebe, und der Leistungselektronik auf Siliziumkarbid-Basis liefert Es klingt klischeehaft, ist aber wahr: Errungenschaften des Alltags haben ihren Ursprung häufig in Verteidigung, Raumfahrt und Spitzensport Expertise aus der Formel-E kann der Schlüssel für die Mobilität von morgen für Milliarden Menschen sein

Die fortschreitende Digitalisierung kann ebenfalls zu einer Verbesserung der Effizienz im Verkehrswesen beitragen und somit Kraftstoff einsparen Zur Beobachtung von Verkehrsflüssen oder gar dem autonomen Fahren werden vor allem akkurate Daten in Echtzeit benötigt Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo liefert diese Die 2 Generation von Galileo-Satelliten wird von Airbus in Immenstaad hergestellt

76 Standort D-A-CH-LI | Bodenseekreis

IM GESPRÄCH | mit Benedikt Otte, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH

Oft hört man, der Bodenseekreis sei eine Wirtschaftsregion Als Feriendestination ist die Bodenseeregion aber bekannt Bezieht sich die Wirtschaftsstärke des Landkreises also auf die Freizeitwirtschaft? Keinesfalls, der Bodenseekreis ist primär ein Wirtschaftsstandort Man mag es kaum glauben, wenn man den hohen Freizeitwert der Region bedenkt Große Konzerne haben hier ihren Sitz genauso wie Zulieferer und Mittelständler

Wie kam der Bodenseekreis, der auf den ersten Blick eine prädestinierte Freizeitregion ist, zu einer industriell geprägten Wirtschaftsstruktur?

Als Ferdinand Graf von Zeppelin in Friedrichshafen mit dem Bau seiner Luftschiffe begann, wurde der Grundstein hierfür gelegt Die ZF Friedrichshafen wurde als Zulieferer für den Zeppelinbau gegründet Heute ist sie ein globaler Automobilzulieferer Der Flugzeugpionier Claude Dornier arbeitete für den Grafen von Zeppelin, bevor er sich selbstständig machte Die ehemaligen Dornier-Werke in Immenstaad gehören heute zu Airbus und beheimaten Europas modernstes Satelliten-Integrationszentrum Zudem tummeln sich Pioniere gerne umeinander, ähnlich wie im Silicon Valley Die Maybachs bauten ein Motorenwerk in Friedrichshafen auf Heute we rden dort von Rolls-Royce Power Systems MTU-Motoren hergestellt Da all diese Bereiche zunehmend digitaler wurden, hat sich ein starker IT- und Elektroniksektor im Landkreis entwickelt

Die von Ihnen genannten Branchen haben einen hohen Energiebedarf in der Produktion Und die Produkte am Ende der Wertschöpfung, z B PKW, werden sich in den kommenden Jahren transformieren Was bedeutet dies für den Standort?

Aus meiner Sicht tun sich hier neue Chancen auf Ohne Know-how aus der Wirtschaft können Herausforderungen von der Energieinfrastruktur bis hin zum Klimawandel nicht bewältigt werden Ansässige Unternehmen arbeiten bereits heute an Lösungen und Innovationen, die weltweit benötigt werden Insofern halte ich es sogar für gut möglich, dass sich der Energiesektor als weiteres Standbein im Landkreis etabliert, wie einst der IT-Sektor

Sehen Sie also zwischen den MTU- und Airbus-Werken am Seeufer ein Wasserstoffwerk in bester Lage? Das wäre heutzutage unvorstellbar, am heiß begehrten Seeufer einen Gewerbebauplatz zu vergeben Dennoch: Ein neuer Sektor bedeutet Ansiedlungen und Vorhaben wie Wasserstoffwerke brauchen viel Platz, Platz, den wir im Bodenseekreis nicht haben Andererseits hatten wir nie Platz für ein Automobilwerk, was uns nicht davon abhielt, erfolgreiche Zulieferer für die Automobilbranche hervorzubringen Ähnlich sehe ich das Potenzial in der Energiebranche Wir sind eine erfolgreiche Zuliefererregion – warum also nicht auch im Energiesektor?

UNSERE INITIATIVEN

Typisch Bodenseekreis

Die Spitzenleistungs-Kampagne www typisch-bodenseekreis de Karriere im Süden

Das Karriereportal für Fachkräfte www karriere-im-sueden de

Immoportal Bodensee

Die Plattform für Gewerbeobjekte www immoportal-bodensee net

BodenseeAIRea

Das Luft- und Raumfahrt-Cluster www bodensee-airea de

Wirtschaftsförderung

Bodenseekreis GmbH Leutholdstraße 30 88045 Friedrichshafen Tel +49 7541 38588-0 info@wf-bodenseekreis de www wf-bodenseekreis de Der Bodenseekreis ist ein gefragter Standort für Gründungen, Ansiedlungen und Expansionen Hier zu sehen die TRIWO Bodensee Business Base Immenstaad

F o t o : C o l l n s I n t e r n a t o n a l D e u t s c h l a n d G m b H

Wissen und Netzwerk unter einem Dach

DAS RITZ | Wie lässt sich Stress in Zeiten von New Work bewusst reduzieren? Wie lernt man, lebendig und ausdrucksvoll zu sprechen? Und wie hilft agiles Selbstmanagement in einer schnelllebigen Arbeitswelt? Diesen und vielen anderen Fragen widmen sich unterschiedliche Veranstaltungsformate, die das RITZ seit Anfang 2022 ausrichtet.

Sie sind Teil der Veranstaltungsreihe RITZ Knowledge & Network, mit der im Häfler Innovationszentrum ein Wissensnetzwerk entsteht, das die Kompetenzen von Innovationsakteuren aus Digitalisierung und Mobilität der Zukunft bündelt. Hier wird Wissen geschaffen, vermittelt und geteilt.

Hierzu bietet das RITZ einerseits Workshops, Seminare und Trainings an, welche die Soft und Hard Skills der Teilnehmenden stärken. Ob ein Webinar zu Stressmanagement und digitaler Balance, ein Stimmworkshop zur verbesserten Auftrittskompetenz oder ein Fachvortrag mit anschließenden

Thementischen zu Connected Mobility – die Themen sind vielfältig und von beruflicher und privater Relevanz.

Andererseits etabliert sich das RITZ zur Netzwerkplattform für Digitalisierung und Mobilität der Zukunft, auf der Spezialisten bei Fach- und Vernetzungsevents Gleichgesinnte treffen und Geschäftsbeziehungen knüpfen können. Sowohl im professionellen als auch im informellen Rahmen eröffnet sich den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihr Netzwerk zu erweitern.

78 Standort D-A-CH-LI | RITZ
RITZ feiert eineinhalbjähriges Jubiläum mit rund 120 Gästen Foto: Julian Pawlowski

Somit bietet das RITZ seinen Mietern mehr als nur einen Arbeitsplatz, denn sie werden Teil eines ausgewählten Wissensnetzwerks. Aber auch Interessierten, die noch nicht Teil der RITZ-Community sind, stehen die Veranstaltungen gegen eine Teilnahmegebühr offen. So wird der Wissenstransfer über das RITZ hinaus befördert.

Die Resonanz ist positiv. „Die Workshops bieten nicht nur in kurzer Zeit wertvolles Wissen, das man im Arbeitsalltag einfach umsetzen kann, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmern zu vernetzen. Besonders die Vielfalt an Themen gefällt mir sehr. Das Wissen zu diesen Fähigkeiten kann vielseitig eingesetzt und genutzt werden“, sagt eine Teilnehmerin. Auch für das Jahr 2023 sind spannende Seminare und Vernetzungsevents geplant – ganz unter dem Zeichen von Wissen und Netzwerk.

Mehr Informationen über die Veranstaltungen im RITZ unter https://ritz-innovationszentrum.com/ veranstaltungen/

Sie suchen für die Umsetzung Ihrer Innovationen ein modernes Umfeld und das passende Netzwerk? Sprechen Sie mich an.

Marian Duram

Geschäftsführer

Tel. +49 176 3144 4876 Mail: marian.duram@ritzinnovationszentrum.com

Das RITZ wird gefördert durch:

Philipp Röper ist Geschäftsführer der Tri.Merge GmbH, die im Oktober 2022 ihre

IM GESPRÄCH | Interview mit Philipp Röper von Tri.Merge

Philipp, wofür steht Tri.Merge und welchen Mehrwert bietet ihr euren Kunden?

Wir sehen uns als Wegbereiter für Entwicklungsunternehmen. So gestalten wir innovative Geschäftsmodelle und sind zeitgleich Entwicklungspartner, um Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung zukunftsfähig zu machen. Deshalb verbinden wir die drei Bereiche Consulting, Research und Development und nutzen Synergien aus verschiedenen Branchen wie Automotive oder Aviation, um breites Wissen für unsere Kunden nutzbar zu machen.

Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität in der Entwicklung massiv vorantreiben müssen, um am Standort Deutschland konkurrenzfähig zu bleiben. Das schaffen wir bei Tri.Merge mit hoher Fachexpertise z.B. bei der Digitalisierung von Prozessen oder im Bereich Systems Engineering speziell in der funktionalen Sicherheit oder der Modellbasierten Systementwicklung.

Wieso hast du dich dafür entschieden, mit Tri.Merge ins RITZ einzuziehen?

Wir haben hier eine sehr inspirierende Arbeitsatmosphäre vorgefunden. Die technische Ausstattung, die Kombination aus Laboren, Werkstätten und flexiblen Büroflächen begeistern uns. All dies unterstützt unsere Unternehmensziele.

Welchen Vorteil hat die RITZ-Community für euch? Ganz klar, der Austausch innerhalb der Community zu den Themen Digitalisierung und Mobilität der Zukunft. Zudem profitieren wir von euren Events, die viele Möglichkeiten zum Netzwerken und Fortbilden bieten.

Mehr Informationen unter: www.Tri-Merge.com www.linkedin.com/company/tri-merge-gmbh/

RITZ | Standort D-A-CH-LI 79
neuen Geschäftsräumlichkeiten im RITZ bezogen hat. Foto: Lukas Maier

Pfullendorf –Schritte zur Strom- und Wärmewende

IM GESPRÄCH | Pfullendorf ist eine Stadt im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen mit rund 13.500 Einwohnern. Mit Jörg-Arne Bias, Geschäftsführer der Stadtwerke Pfullendorf, sprachen wir über kommunale Entwicklungen bei der Strom- und Wärmeversorgung und die Rolle der Stadtwerke bei der Energiewende.

Herr Bias, 85 % des Stroms der Pfullendorfer Stadtwerke sollen 2035 aus erneuerbarer Energie kommen. Wie wollen Sie das umsetzen?

Bias: Schon jetzt ist der Anteil der erneuerbaren Energien an unserem Strommix nicht gering, insofern halte ich unsere selbstgesteckten Ziele für realistisch. Wir haben einige Projekte angestoßen, die lange in der Planungs- und Genehmigungsphase waren. Eines davon ist der Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage, Baubeginn ist 2023. Rund 10 der anvisierten 85 % kommen allein aus diesem Projekt. Wir begleiten als Netzbetreiber aber auch andere Anlagenbetreiber. Zurzeit gibt es rund 440 PV-Anlagen auf den Dächern der Gemeinde in unserem Netzgebiet. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ravensburg wurde der für jeden einsehbare Solaratlas Landkreis Sigmaringen erstellt, der eine erste Einschätzung der Eignung der Dächer für die Installation von PV-Anlagen gibt. Dieser zeigt das noch vorhandene Potenzial auf den Dächern der Stadt. Auch ein oder zwei weitere Freiflächen wollen wir noch realisieren. Auf der Gemarkung haben wir heute zudem drei Windkraftanlagen. Deren Leistung von 9 Megawatt stellt einen großen Anteil dessen dar, was hier an erneuerbaren Energien produziert wird. Es laufen noch Verfahren zur Errichtung weiterer Windkraftanlagen, die beachtliche Population an Rotmilanen in dieser Gegend macht eine Genehmigung aber schwierig.

Ist es denn grundsätzlich auch für Stadtwerke sicherer, mehr Energie selbst zu produzieren?

Unser Portfolio ist aus vielen Bausteinen zusammengesetzt. Wir beziehen auch Strom aus Schweizer Wasserkraft und Biogas sowohl aus der eigenen Region als auch aus Österreich. Die Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Energien kann darüber hinaus für einen stabilen kostendämpfenden Beitrag im Strommix sorgen. Den Rest des Marktes, sprich die Preise der anderen Anbieter, kann man nicht einfach ausklammern, es handelt sich schließlich um einen freien Markt. Gehörte die Energieversorgung zur Grundversorgung, könnte man kommunalpolitisch natürlich andere Schwerpunkte setzen. Ich sehe die Stadtwerke aber als einen ausgleichenden Faktor in diesem Markt. Wir planen so weit voraus, als stünde fest, dass es uns auch in Jahrzehnten noch geben wird.

Unser Auftrag ist es, in der Gemeinde für eine sichere Energieversorgung und -infrastruktur zu sorgen, ohne Gewinnmaximierung. Man wird auf diesem Weg aber nicht umhinkommen, Konflikte zu bewältigen und abzuwägen, was Vorrang hat. Diese Grundsatzabwägung sollte nicht im Landratsamt je nach Einzelfall entschieden werden müssen, sondern als gemeinsamer gesellschaftlicher Wille in Form einer Wertetabelle von der Politik festgelegt werden.

80 Standort D-A-CH-LI | Pfullendorf

Welche Bedeutung hat die Wärme bei der Erneuerung der kommunalen Energieversorgung?

Redet man von Energiewende, dann ist meist von Strom die Rede. Bei 60 % der verbrauchten Energie geht es aber um Wärme. Die Energiewende in Privathaushalten muss im Heizungskeller stattfinden, dort befinden sich die größten CO2-Emittenten.

2015 haben wir eine Wärmebedarfskarte ausgerollt und begonnen, den Verbrauch pro Quadratmeter in den einzelnen Quartieren zu ermitteln. Am höchsten war er in der Altstadt, wo aber gleichzeitig die energetische Sanierung der Gebäude schwierig ist. Unsere primäre Aufgabe war also, zunächst in diesem Quartier ein hocheffizientes Nahwärmenetz zur Verfügung zu stellen. Der erste Schritt war der Bau der Heizzentrale in der Museumsgasse. In den dortigen engen Gassen Leitungen zu verlegen ist nicht einfach, da viel handgeschachtet werden muss. Es gibt auch keine Standardanschlüsse, jedes Haus ist anders. Das ist herausfordernd, aber genau deswegen eine Aufgabe der Stadtwerke. Wer anders ist gewillt, sich dieser Problematik zu stellen. Und den Bürgern Lösungen nicht nur für das Hier und Jetzt, sondern für die Zukunft anzubieten. Wir haben ein integriertes Quartierskonzept erstellt und uns Straße für Straße angeschaut: Wo ist welche Gebäudestruktur, wie viel Energie verbrauchen diese, wie ist der Sanierungszustand und wo werden welche Heizungsanlagen verwendet.

Bei einem Heizungstausch muss ein immer höherer Anteil erneuerbarer Energien eingesetzt werden, ab 2026 dürfen auch keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden. Für uns heißt das, spätestens zu diesem Zeitpunkt da zu sein, um langfristig eine zukunftsfähige Infrastruktur aufbauen zu können. Darüber hinaus wollen wir in den kommenden 15, 20 Jahren flächendeckend leitungsgebundene Wärme in die Häuser bringen. In den nächsten zehn Jahren investieren wir dafür 20 Millionen Euro.

Wie kann man sich einen solchen schrittweisen Ausbau vorstellen?

Wir denken in Waben. Jede Wabe ist mit einer Heizzentrale und einem Leitungsabschnitt bzw. -netz für sich genommen funktionsfähig, diese können aber auch hydraulisch miteinander gekoppelt werden. Parallel zur Altstadt entwickeln wir einen zweiten Standort an der Sechslindenschule. Nach Schule, Kindergarten, Freibad und Stadthalle, die bereits über ein Blockheizkraftwerk versorgt werden, sind jetzt auch die angrenzenden Wohngebiete mit in der Planung. Ebenfalls mit einer eigenen neuen Heizzentrale und einer Kopplung an das Netz der Altstadt. Je nachdem, welche Primärenergie gefragt ist, erfolgt der Austausch.

Für unser Wärmenetz haben wir die die Maximalförderung erhalten, als besonders zukunftsfähige Wärmeversorgung. Beispiel Wasserstoff: Wir wissen zwar nicht, ob und wann Wasserstoff durch die Gas-

» Unsere Infrastruktur muss nachhaltig sein. Wir können es uns nicht erlauben, mal in die eine, dann in die andere Richtung zu investieren.«

leitungen geliefert wird, aber wir wären bereit dafür. Unsere Infrastruktur muss nachhaltig sein. Wir können es uns nicht erlauben, mal in die eine, dann in die andere Richtung zu investieren. Zudem haben wir die Energieversorgung als Ganzes im Blick, Stichwort Sektorenkopplung. Wir holen möglichst viel aus jeder Kilowattstunde Primärenergie heraus, zum Beispiel durch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen.

Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Belast barkeit der Netze, wenn mehr und mehr elektrifiziert wird. Wie sieht es in Pfullendorf aus? Wir schauen, wie viel Strom in einer bestimmten Straße abgenommen oder auch produziert wird. Und ziehen Rückschlüsse daraus, ob das Netz leistungsfähig genug wäre, wenn zusätzlich mehrere Wallboxen und Wärmepumpen installiert werden, die in ihrer Spitze das jeweils das 3- bis 4-fache eines gesamten Haushalts benötigen. In Reallaboren wurden die teils schlimmen Szenarien das Netz betreffend – überspitzt hieß es, wir bräuchten in jeder Straße ein Atomkraftwerk – allerdings relativiert. Denn bezieht man den Gleichzeitigkeitsfaktor mit ein, kommt man zu dem Ergebnis, dass selbst zu Spitzenzeiten nur ein Bruchteil der maximalen Strommenge wirklich auch abgerufen wird. Aber wir müssen genau hinschauen und gegebenenfalls reagieren.

Jedes Elektroauto könnte zudem auch als ein Batteriespeicher zur Pufferung genutzt werden. Rechtlich ist das derzeit nicht zulässig, der Strom darf nicht zurück ins Netz. Das muss sich ändern. Wenn wir nicht nur ein sektoren-, sondern auch ein kundengekoppeltes System schaffen, dann begänne dieses zu atmen. Noch weiter gedacht gibt man über eine App ein, wie viele Kilometer man täglich in der kommenden Woche mit dem Auto zurücklegen möchte und gibt den überschüssigen Strom aus dem Akku an einen Stromversorger frei. So könnte die Energiewelt von morgen aussehen. Wir ändern die Spielregeln, denn zentral von oben wird nicht mehr funktionieren.

Wir sehen uns in der Verantwortung, dies für unsere Gemeinde umzusetzen. Seite an Seite mit den Bürgern, den Hausbesitzern und dem Gemeinderat.

Stadtwerke Pfullendorf GmbH Bahnhofstraße 6 D-88630 Pfullendorf Tel. +49 7552 251790 info@stadtwerke-pfullendorf.de

Der

Wirtschaftsförderung Pfullendorf Ansprechpartner: Bernd Mathieu Tel. +49 7552 251111

Pfullendorf | Standort D-A-CH-LI 81
Neuer Bürgermeister von Pfullendorf ist Ralph Gerster. langjährige Bürgermeister der Gemeinde Herdwangen-Schönach tritt ab Januar 2023 die Nachfolge von Thomas Kugler an.

Ann-Katrin Durach hat vom Förderprogramm profitiert. Mit ihrem Kuloer Concept Store (www.kuloer-conceptstore.de) war sie drei Monate lang Mieterin im Popup Store– und hat die Geschäftsräume in der Bad Saulgauer Innenstadt mittlerweile selbst unbefristet angemietet.

Popup Store Bad Saulgau

Ladenflächen zum Ausprobieren

BAD SAULGAU | „Zeig uns deine Geschäftsidee, wir haben die Ladenfläche“ – Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung hat das GriBS-Team* die Popup Stores Bad Saulgau auf den Weg gebracht. Das Ziel: Versuchsräume schaffen – für Existenzgründungen und neue Geschäftsmodelle, aber auch für etablierte Unternehmen und Einzelhandelsbetriebe, die den Standort Bad Saulgau austesten wollen.

So funktioniert‘s

Die Wirtschaftsförderung stellt für maximal drei Monate eine Ladenfläche in A-Lage zur Verfügung. Die Kostenpauschale für die Nutzung beträgt (auch aufgrund einer Förderung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg) lediglich 25 Euro pro Woche. Die Antragstellung ist einfach und unbürokratisch.

Stadt unterstützt Weitermacher mit Zusatzförderung Sperrig klingt hingegen das städtische „Förderprogramm zur Ansiedlung und Fortführung von Einzelhandelsbetrieben in der Innenstadt“. Aber hier geht’s letztlich ebenfalls ganz einfach. Einzelhandelsbetriebe, die im Fördergebiet ein

* Hinter der Abkürzung GriBS steckt die Gründungsinitiative Bad Saulgau, eine Gruppe aus Jungunternehmer/innen, Existenzgründer/innen und Expert/innen.

Saulgau

Ladengeschäft neu eröffnen oder einen bestehenden Betrieb fortführen, können über drei Jahre bis zu 6.000 Euro Starthilfe von der Stadt erhalten – auch als Anschlussförderung an die Nutzung eines Popup Stores.

Weitere Infos/Kontakt/Bewerbung

Wirtschaftsförderung Bad Saulgau Tel. +49 7581 207 -103 und -104 wirtschaftsfoerderung@bad-saulgau.de www.bad-saulgau.de/de/wirtschaft-unternehmen/ popupstore/index.php

82 Standort D-A-CH-LI |
Bad

Frau und Beruf

LANDKREIS RAVENSBURG | Individuelle Beratung und Unterstützung für Frauen, Gewinnung und Erhaltung von weiblichen Fachkräften für Unternehmen, Initiierung von Netzwerken –die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg – Bodensee-Oberschwaben nimmt in der Region vielfältige Aufgaben wahr.

Seit vielen Jahren begleitet die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg – Bodensee-Oberschwaben Frauen bei der Erarbeitung von beruflichen Zielen und entwickelt mit ihnen zusammen Umsetzungsmöglichkeiten und weiterführende Schritte. Dabei ist jede Beratung auf die individuelle Lebenssituation der beratungssuchenden Frauen zugeschnitten. Der Anspruch des Teams der Kontaktstelle ist es, umfassend, neutral und in vertrauensvoller Atmosphäre zu beraten, um die jeweils passende, persönliche Lösung zu finden. Wichtige Themen sind Berufsorientierung, Aufstieg, Umstieg, Weiterqualifizierung, Existenzgründung, Wiedereinstieg sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Neben individueller Beratung für Frauen beinhaltet das Programm der Kontaktstelle Frau und Beruf verschiedene Veranstaltungsreihen für unterschiedliche Zielgruppen.

Online-Angebote für Frauen und Unternehmen

In der Corona-Krise aus der Not geboren, haben sich digitale Angebote mittlerweile etabliert. Neben Online-Impulsen und digitalen Netzwerk-Formaten umfasst das regelmäßige Veranstaltungsrepertoire der Kontaktstelle Frau und Beruf nun auch längerfristige Kurse, zum Beispiel den interaktiven sechswöchigen Online-Workshop „Welcher Job macht mich

glücklich?“ für Frauen, die sich beruflich verändern wollen oder aufgrund äußerer Zwänge verändern müssen. Ziel dieses Workshops ist es, dass die Teilnehmerinnen sich Woche für Woche klarer werden, was sie wollen und können und sich so gestärkt fühlen die nächsten Schritte zu gehen.

Für Gründerinnen und Unternehmerinnen gibt es u.a. den 10-wöchigen Online-Kurs „Let‘s Rock Social Media für Einsteigerinnen“. Dieser bietet Teilnehmerinnen ohne bzw. mit geringen Vorkenntnissen einen Einstieg in das Social Media-Marketing.

An Verantwortliche aus den Bereichen Personal und Führung aus Unternehmen der Region richtet sich die Veranstaltungsreihe „New Work. Neue Wege gehen“. Thema ist die aktuell stattfindende starke Veränderung der Arbeitswelt. Fragen wie „Wie gehen wir mit dieser Veränderung um? Was lernen wir daraus? Was macht das mit den Menschen? Was macht es mit den Betrieben, mit den Ressourcen? Wo können wir profitieren? Und wie bringen wir uns gemeinsam gut und wertschätzend weiter?“ sollen in den New WorkVeranstaltungen geklärt werden.

Anmeldung zur Beratung sowie nähere Informationen zu allen Veranstaltungen: Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg – Bodensee-Oberschwaben, Tel: 0751 35 906-63, info@frauundberuf-rv.de oder www.frauundberuf-rv.de.

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Frau und Beruf Ravensburg
Team der Kontaktstelle Frau und Beruf

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) beim GoLive der neuen digitalen Plattform Frau und Beruf im Neuen Schloss in Stuttgart.

Neue Plattform „Frau und Beruf Baden-Württemberg“

Die Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg-Bodensee-Oberschwaben ist Teil eines Landesprogramms des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und in der Region angesiedelt bei der WiR-Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft Landkreis Ravensburg mbH. Finanziell unterstützt wird sie von der Kreissparkasse Ravensburg, der IHK Bodensee-Oberschwaben und dem Bodenseekreis. Weiterer Kooperationspartner ist der Landkreis Sigmaringen Die Beratung ist unabhängig, kostenfrei und vertraulich.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut gab am 26. Juli 2022 im Neuen Schloss in Stuttgart den Startschuss für die neue digitale Plattform „Frau und Beruf Baden-Württemberg". Die Plattform soll der digitale Content-Hub rund um das Thema Frauen im Berufsleben in Baden-Württemberg werden. „Damit führen wir unser erfolgreiches Landesprogramm „Kontaktstellen Frau und Beruf Baden-Württemberg“ in die digitale Zukunft und nutzen digitale Anwendungen, um es zeitgemäß zu ergänzen und die Gleichstellung von Frauen im Beruf weiter voranzubringen“, erklärte die Ministerin.

Passgenaue Informationen und Services für die Zielgruppen

Alle Zielgruppen, wie zum Beispiel Berufseinsteigerinnen, Wiedereinsteigerinnen, Aufsteigerinnen, Frauen mit Migrationsgeschichte, aber auch Unternehmen, die Frauen gewinnen oder halten wollen, finden passgenaue Informationen auf speziellen Seiten. Neben aktuellen Informationen, Veranstaltungstipps und Fachbeiträgen werden als Mutmacher „Erfolgsgeschichten“ von Frauen erzählt, die es durch die Beratung in den Kontaktstellen geschafft haben, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Jede Kontaktstelle in Baden-Württemberg präsentiert über eine regionale Landingpage auf dieser Plattform ihre regionalen Angebote zu Beratung, Qualifizierung und Vernetzung. Perspektivisch soll die Plattform ein umfangreiches Angebot aus Online- und Präsenzservices entwickeln, immer ausgerichtet an den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer. Weitere digitale Services wie zum Beispiel Webinare oder ein Chatbot sind geplant.

Die neue digitale Plattform des Landesprogramms ist unter www.frauundberuf-bw.de zu finden. Beratungstermine bei der Kontaktstelle Frau und Beruf Ravensburg – BodenseeOberschwaben können auch direkt dort gebucht werden.

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Frau und Beruf Ravensburg
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Foto: Franziska Kraufmann Beraterin Silke Schrock

Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen im Landkreis Sigmaringen

SIGMARINGER WIRTSCHAFT | Die vereinten Staaten von Europa – das ist die Vision des Festredners Sebastian Schnoy aus Hamburg, beim 6. Stelldichein des Unternehmerverbandes Landkreis Sigmaringen (UVS) im Oktober 2022. Der Historiker, Kabarettist und Buchautor schlug dem Publikum verschiedene Szenarien vor, wie sich Europa in der Zukunft verändern könnte und erntete sowohl Skepsis als auch Begeisterung. Mit viel Humor und nordischem Charme entlockte Schnoy den Gästen einige herzhafte Lacher und erhielt donnernden Applaus.

UVS-Präsident Markus Kleiner begrüßte zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem ganzen Landkreis Sigmaringen zu diesem Galaabend im Stadtforum Bad Saulgau. Weitere Gäste waren Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Kleiner berichtete in seiner Begrüßung von den Aktivitäten des UVS in den vergangenen Monaten und kündigte die neue Veranstaltungsreihe zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz (NaWiK) an, die bereits mit der ersten Veranstaltung im November 2022 gestartet ist.

Über das ganze Jahr 2023 wird es Veranstaltungen unter dem Titel „Fabrikgespräche“ geben. Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Verleihung des UVS-Awards „Unternehmergeist“ in der Kategorie „Nachhaltiges Wirtschaften“. Vorstandsmitglied Frank Dreher kennt sich als Geschäftsführer eines Bauunternehmens mit über 200-jähriger Geschichte mit Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen aus und ehrte die Preisträger – die Karl Späh GmbH & Co. KG aus Scheer – in seiner Laudatio für den unermüdlichen Einsatz im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements im Betrieb. Die Firma Späh entwickelt ständig neue Ansätze für Nach-

86 Standort D-A-CH-LI | UVS
Sigmaringen
Landkreis
Festredner Sebastian Schnoy Stimmungsvolle Atmosphäre im Stadtforum Bad Saulgau beim 6. UVS-Stelldichein mit rund 130 Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Landkreis Sigmaringen Fotos: Thomas Niedermüller

haltigkeit im Betrieb. „Wir setzen neue Ideen schnell im Betrieb um. Manchmal merkt man auch, dass sich Dinge nicht im geplanten Maß umsetzen lassen, dann ändern wir es eben so, dass es für uns und unsere Belegschaft passt“, berichtet Geschäftsführerin Sandra Späh innerhalb eines Filmbeitrags, der im Rahmen der Verleihung gezeigt wurde. Seniorchef Alfred Späh und Geschäftsführer Dr. Wolfgang Hergeth nahmen den Preis entgegen und bedankten sich in einem kurzen Statement beim Verband.

Das umfangreiche Abendprogramm wurde musikalisch untermalt vom „Prague Cello Quartet“ das die Gäste mit modernen Stücken begeisterte. Der Klang der Celli und eines Basses breitete sich im gesamten Festsaal aus und veranlasste das Publikum zu Begeisterungsrufen.

UVS-Award „Unternehmergeist“ in der Kategorie „Nachhaltiges Wirtschaften“ für die Karl Späh GmbH & Co. KG. Laudator Frank Dreher (li.) überreicht die Auszeichnung an Alfred Späh und Dr. Wolfgang Hergeth (re.)

Unternehmerverband Landkreis Sigmaringen Fürst-Wilhelm-Straße 12 D-72488 Sigmaringen Tel. +49 7571 728900 info@unternehmerverband-sigmaringen.de www.wirtschaftsradar.net

IM GESPRÄCH | Markus Kleiner, UVS-Präsident

Herr Kleiner, im Juli 2022 hat der UVS einen neuen Vorstand gewählt. Was haben Sie sich vorgenommen?

Der UVS ist mittlerweile eine feste Größe im Wirtschaftsgeschehen des Landkreises Sigmaringen. Ein wesentliches Charakteristikum des Verbandes ist die hohe Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch zwischen den Mitgliedern. Veranstaltungen wie das Unternehmerfrühstück „Morgenstund" oder der digitale Erfahrungsaustausch „Lagebesprechung“ wollen wir deshalb regelmäßig anbieten. Der UVS will aber nicht nur die bloße Vernetzung der Wirtschaftsakteure vorantreiben, sondern auch inhaltliche Akzente setzen.

Was sind denn die aus Ihrer Sicht wichtigsten Themen der Wirtschaft im Landkreis?

Aktuell ist sicherlich die Energiekrise immer noch eines der beherrschenden Themen in den Betrieben. Als Verband wollen wir aber auch die mittelfristigen Herausforderungen im Blick behalten. Daher haben wir bereits im vergangenen Jahr begonnen das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz" in den Fokus zu nehmen. Wir haben dazu zusammen mit der Wirtschafts-

förderung des Landkreises WIS ein neues Format entwickelt: Die Fabrikgespräche. In regelmäßigen Treffen in den Betrieben vor Ort lernen wir gute Beispiele kennen und tauschen uns über die Vor-und Nachteile von Maßnahmen aus. Das schafft echte Mehrwerte. Einerseits zeigen wir damit, was an unserem Wirtschaftsstandort bereits alles gemacht wird, andererseits sensibilisieren wir für Handlungsbedarfe.

Wie wird sich der Verband weiterentwickeln? Wir wollen auch für neue Mitglieder offen und vor allem attraktiv sein. Und dabei spielt die Branche keine Rolle. Wir möchten im Verband die ganze Wirtschaft des Landkreises abbilden. Das produzierende Gewerbe aus Handwerk und Industrie ist uns ebenso willkommen wie der Handel, die Landwirtschaft oder der Dienstleistungssektor. Wen wir mit unseren Angeboten überzeugen können und wer die Mehrwerte dieses Netzwerks für sich und sein Unternehmen erkennt, der kann gerne Mitglied werden. Auf diese Weise hat sich der Verband in den vergangenen Jahren stetig vergrößert und so wird es auch weiterhin sein.

UVS
| Standort D-A-CH-LI 87
Landkreis Sigmaringen
F o t o : A c h i m M e n d e

SCHWEIZ

Das wirtschaftliche Rückgrat der Schweizer Anrainer-Kantone am Bodensee St Gallen, Appenzell, Thurgau und Schaffhausen bilden neben der Nahrungsmittelindustrie die starken Ostschweizer Branchen Maschinenbau, Elektronik, Fahrzeugbau, Bankenwesen, Textilindustrie und die Forschung Nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen Schweiz-EU fußt die Zusammenarbeit der exportorientierten Unternehmen weiterhin im Wesentlichen auf die bilateralen Vereinbarungen aus den Jahren 1999 und 2004

Der Thurgau punktet mit Innovationskraft und neuem Wirtschaftsleitbild

IM GESPRÄCH | Er gilt als Mann am Puls der Thurgauer Wirtschaft: Daniel Wessner Der engagierte Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit besitzt die Fähigkeit, die unterschiedlichsten Gremien wie Wirtschaft, Politik, Gewerkschaft, Behörde und Verbände gleichermaßen für gemeinsame Ziele zu begeistern Das zahlt sich aus im Kanton Thurgau

Herr Wessner, „der Kanton schafft Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort und einen funktionierenden Arbeitsmarkt“ – so steht es in den Thurgauer Regierungs-Richtlinien 2020 bis 2024 geschrieben. Sie sind als Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) dafür zuständig und ernten viel Lob Wie sieht Ihre Strategie aus?

Angesichts der aktuellen Konjunkturlage ist die Strategieentwicklung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eine komplexe Angelegenheit Die Wirtschaft ist ein vernetztes System mit verschiedenen Faktoren, welche die Rahmenbedingungen bestimmen und die in die Planung miteinbezogen werden müssen Geopolitische Einflüsse und ein wirtschaftspolitisch heikles Umfeld machen - nebst der Energiemarktlage, Digitalisierungsprozessen, Demografie, Fachkräftemangel sowie Klimawandel – ein Wirtschaftsleitbild anspruchsvoll In unserer Strategie fokussieren wir uns vor allem auf beeinflussbare Parameter Diese wollen wir intelligent und vorausschauend planen

beit Auch dieser Punkt darf nicht außer Acht gelassen werden Im Weiteren legen wir ein besonderes Augenmerk auf eine gute, zukunftsorientierte Bildung sowie Chancengleichheit

In Bezug auf die Innovationsförderung - ist die Innovation nicht eine Aufgabe der Unternehmen? Doch, grundsätzlich schon Wir investieren in einen Innovationsfonds, der eingesetzt wird für die Schaffung von idealen innovationsfördernden Rahmenbedingungen Die öffentliche Hand leistet folglich einen wertvollen Beitrag im Aufbau eines Ökosystems, indem sie für Anschub, Vernetzung, Transfer und Transparenz sorgt Damit unterstützen wir Unternehmen in ihren innovativen Prozessen und optimieren den Wissenssowie Technologietransfer

Dank einer guten Finanzlage senkte der Kanton Thurgau für 2022 seine Steuern um acht Prozent Eine solide Staatskasse ist wichtig, weckt aber Begehrlichkeiten. Wo macht Ihrer Meinung nach Staatshilfe Sinn und wo nicht?

Welche Parameter sind das?

Damit der Kanton Thurgau als Unternehmensstandort wettbewerbsfähig bleibt, ist die Sicherstellung einer modernen Infrastruktur absolut relevant Zudem brauch t es innovationsfördernde Rahmenbedingungen und ein attraktives Umfeld für Fachkräfte Meines Erachtens ist auch die Schaffung von Flächen zur unternehmerischen Entfaltung und Entwicklung wichtig Als Grenzkanton üben wir eine Brückenfunktion aus und fördern die grenzüberschreitende Zusammenar-

Die Wirtschaftshilfen während der Pandemie bewirkten im Kanton Thurgau, dass sich die Wirtschaft nach der Covid-19-Krise sehr schnell erholen konnte Das war sicher sinnvoll Wenn nun aber Banken, Luftfahrt, Medien, Energieunternehmen, Industrie und KMU gleich wieder Unterstützung fordern, weil die Energiekosten ansteigen oder Lieferengpässe das Unternehmertum erschweren, dann habe ich den Eindruck: Nach der Rettung ist vor der Rettung Da frage ich mich schon, ob der Staat eine Versicherungsfunktion für alle Fälle übernehmen muss Ich meine: Nein - der Staat ist keine Vollkasko-Versicherung Bei finanziellen Engpässen sollten nach wie vor die Banken oder andere Finanzdienstleister erste Ansprechpartner sein Staatliche Unterstützungsgelder sorgen für Wettbewerbsverzerrungen und verzögern den Strukturwandel Es gehört zur Wirtschaft, dass Unternehmen aus dem Markt ausscheiden und neue entstehen

Der Thurgau ist ein dynamischer Wachstumskanton Das verdeutlichen zum einen die vielen Neugründungen und Zuzüge von Firmen, zum anderen die Zunahme der Bevölkerungszahl « 90 Standort D-A-CH-LI | Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA)
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Wie sieht es aus, wenn die Energie nicht nur teuer ist, sondern nicht ausreichend zur Verfügung steht?

Bei einer Energiemangellage sieht die Situation anders aus Falls es tatsächlich zu einer behördlich verordneten Energiekontingentierung käme, verbunden mit Arbeitsausfällen, sehen wir Kurzarbeitsentschädigungen vor Diese finanzielle Unterstützung, die Massenentlassungen verhindern soll, befürworte ich ausdrücklich

Nebst dem angespannten Energiemarkt kämpft die Wirtschaft gegen den Fachkräftemangel Was unternimmt ihr Amt, damit die Thurgauer Unternehmen über genügend Fachkräfte verfügen können?

Das Thema Fachkräfte ist tatsächlich eine große Herausforderung Der Thurgau ist ein dynamischer Wachstumskanton Das verdeutlichen zum einen die vielen Neugründungen und Zuzüge von Firmen, zum anderen die Zunahme der Bevölkerungszahl Wir haben folglich einen hohen Bedarf an Fachkräften Grundsätzlich bringen innovative Unternehmen automatisch begehrte Fachkräfte in den Kanton Es liegt ja im Interesse der Firmen, dass sie Fachkräfte mit einem attraktiven Arbeitsplatz anziehen Wir können die Unternehmen und Branchen rungsveranstaltungen flankiere uns überkantonal bei der Organis bei „Wilder Osten und lanciere Kampagnen Für Aufsehen sorg sere Aktion Leben statt pendeln fen wir Thurgauer Unternehmen Employer Branding-Videos zu samkeit Dies geschieht im R Kampagne karriere-thurgau ch Wirtschaft und Arbeit ist auch marktbehörde So setzen wir u dass das Potential älterer Arbeitn und Arbeitnehmer in den Firme wird und dass diese für die W wichtige Generation dank Wer zung und Weiterbildung dem Ar markt erhalten bleibt

Daniel Wessner ist Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit und will den Thurgauer Unternehmen zu höherer Aufmerksamkeit verhelfen

Kultur meets business

Über dem Untersee vereint: das Napoleonmuseum, die moderne Ausbildung für Landwirte sowie beste Seminarmöglichkeiten mit Aussicht.

➔ arenenberg.ch

Qualität meets view

Innovation aus dem Thurgau, die keinen Rahmen kennt. Wenn Schiebefenster zur Aussicht werden.

➔ sky-frame.com

Idee meets rotation

Privat- und Gastroküchen weltweit setzen auf den Stabmixer aus dem Thurgau. 20’000 Umdrehungen in der Minute für eine Erfolgsgeschichte.

➔ bamix.com

Natur meets health

Gesundheit aus der Natur. Im Thurgau erforschte und hergestellte pflanzliche Arzneimittel sind in über 30 Ländern erhältlich.

➔ avogel.ch

Partner, Frauenfeld

Tradition meets apple

Innovativer Apfel-Getränkehersteller mit modernem Mostereimuseum. Eine einmalige Genusswelt entdecken.

➔ moehl.ch

Chance meets people

Die Thurgauer Wirtschaft erbringt Spitzenleistungen. Die Karriere-Chance für Fachkräfte aus allen Bereichen. ➔ karriere-thurgau.ch

Innovation meets pictures

Von Kreuzlingen aus in 15 Länder – Foto-Emotionen pur. Persönliche Momente in verschiedenster Form. ➔ ifolor.ch

Technik meets world

Seit 1836 kommen Seile aus Romanshorn. An Thurgauer Stahldrahtseilen hängt die ganze Welt.

➔ fatzer.com

Bild Donald Kaden : Kaden &

Thurgau meets you

Hidden Champions und Global Players haben den Thurgau bereits für sich entdeckt: Kurze Wege, perfekte Infrastruktur, Persönlichkeit, Anbindung an die Wirtschaftsräume Zürich und St. Gallen sowie die Nachbarschaft zu Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Eine Wirtschaft, die leistungsfähig und innovativ ist, ein Lebensraum, der vieles bietet, und Menschen, die offen und freundlich sind –das ist der Thurgau. thurgau-switzerland.ch

Arbon ist on

IM GESPRÄCH | René Walther, Stadtpräsident von Arbon TG, über die Erfolgsgeschichten einer Stadt und künftige wichtige Entscheidungen.

Herr Walther, Sie sind seit September 2022 Stadtpräsident von Arbon, wie waren die ersten Wochen? Zunächst habe ich mir einen ersten Überblick über Handlungsfelder und Projekte der Stadt Arbon verschafft, als Grundlage für die Entwicklung einer Gesamtstrategie. Danach folgte eine Priorisierung. Die Themenfelder sind vielschichtig, aber ich habe mit dem motivierten Team hier vor Ort schnell zur Zusammenarbeit gefunden.

Gemeinsam mit dem Arbeitgeber- und Gewerbeverband wurde die „Initiative Zukunft Arbon“ lanciert. Was sind die Ziele dieser Initiative?

Die Initiative wurde bereits vor meiner Zeit in Arbon initiiert, allerdings noch nicht groß publik gemacht. Es geht um eine Plattform, auf der Arbon als Marke vermarktet werden kann. Die Trägerschaft läuft über einen eigenen Verein mit Vertretenden aus Gewerbe, Wirtschaft und Politik. ON ist ein Teil unseres Stadtnamens – Arb-ON –, in unserem Branding wird die Botschaft „ON“ hervorgehoben und unser Slogan lautet entsprechend „Arbon ist on“. Wir wollen die Erfolgsgeschichten der Stadt in den letzten Jahren, angefangen von der Neuentwicklung von ehemaligen Industriebrachen, die Entstehung moderner Quartiere, den Ausbau touristischer Infrastruktur bis zu dem heute äußerst vielfältigen und großen kulturellen und musealen Angebot stärker kundtun. Diese Botschaft ist noch zu wenig im Bewusstsein der Menschen angekommen, auch in der Stadt selbst. Wir möchten zudem Synergien fördern über die Plattform, Firmenkontakte vermitteln, Investoren mit Interessenten zusammenbringen. Unser Weg soll nachhaltig sein. Es gibt Wegmarken, die erreicht werden müssen. Wir streben eine gute Mischung von Wohnen und Arbeit in der Stadt an, dafür brauchen wir mehr wissensbasierte Arbeitsplätze in Arbon und generell in der Region.

Mit dem noch frischen Blick als neuer Stadtpräsident auf Arbon –was macht den besonderen Charakter der Stadt aus? Arbon ist eine lebendige Stadt am See mit Entwicklungspotenzial und einer jungen Generation, die nach vorne blickt. Aber genauso lebt Arbon die Tradition einer Arbeiterstadt, die den Schmerz von Umbrüchen kennt. Vom Wohnkomfort lebt man in Arbon wie in einer Stadt, dennoch ist alles fußläufig erreichbar, und es gibt eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur. Neben neuen Innenstadtbereichen gibt es einen wunderschönen alten Stadtkern. Die Menschen in Arbon sind sehr interessiert an ihrer Stadt, aber anders als in einer Großstadt kennt man einander hier. In Arbon lebt es sich, so möchte ich es nennen, soft-urban.

Wenn Sie einen Blick in die nähere Zukunft Arbons werfen: Was ist besonders wichtig?

Von enormer Bedeutung für die weitere Entwicklung Arbons wird 2023 die Volksabstimmung über die Ortsplanungsrevision zur Anpassung der Raumplanungsnutzung an die kantonalen Bestimmungen sein. Gewisse Bauprojekte, die eines Gestaltungsplans bedürfen, stecken noch fest. Das bremst uns aus. Wir können zwar planen, aber gewisse Projekte sind blockiert. Den Bürgern ist klar, dass die Zustimmung wichtig ist, um Planungs- und Rechtssicherheit zu schaffen. Eine Zustimmung heißt noch lange nicht, dass man dann einfach irgendwo Hochhäuser bauen kann, einen Gestaltungsplan bei einzelnen Projekten wird es

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Wir streben eine gute Mischung von Wohnen und Arbeit in der Stadt an, dafür brauchen wir mehr wissensbasierte Arbeitsplätze in Arbon und generell in der Region.«
Foto: Leo Boesinger

dennoch brauchen. Eine Ablehnung dagegen wäre ein Bärendienst für die Stadt. Aber ich glaube, dass wir Mitte der Legislatur diesen Knoten gelöst haben werden. Bis dahin müssen wir konzeptionelle Grundlagen schaffen, um dann schneller voranzukommen.

Um den Bau von Hochhäusern geht es beim Projekt Riva. Gibt es dort neue Entwicklungen?

Das Stimmvolk wird 2023 auch über den Gestaltungsplan Riva abstimmen. Die Arbonerinnen und Arboner haben das Recht zu sagen, ob es damit weitergehen wird oder nicht. Sie entscheiden, ob der Gestaltungsplan in dieser Form an den Kanton eingereicht werden soll, der ihn dann noch bewilligen muss. Für den Bau des Riva ist zudem die Zustimmung zur Ortsplanungsrevision Voraussetzung, beide Abstimmungen finden im Juni 2023 statt. Beim Riva gibt es Befürworter und Gegner, über Architektur lässt sich immer diskutieren. Während der Unterbau auf viel Zustimmung stößt, gehen die Meinungen bei der Höhe der beiden Türme auseinander. Ich selbst sehe mich in der neutralen Rolle als derjenige, der dafür sorgt, dass das Verfahren korrekt läuft. Ein Problemprojekt ist es aber aus meiner Sicht nicht. Die Verfahren sind klar, und die Bürger müssen eine Entscheidung treffen.

Jüngst wurde für das Projekt Altstadt eine Areal- und Quartierentwicklerin eingestellt. Wie geht es dort weiter?

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Altstadt hat die Arealentwicklerin Irina Joller einen Maßnahmenplan erstellt. Die Umsetzung wird sie nun mit einem Team aus Architekten konzeptionieren. Die Vorgehensweise wird sein, jetzt mit einzelnen Maßnahmen zu beginnen. Um an den passenden Standorten damit loszulegen, gilt es dabei die Seeuferplanung und das Thema Seethermie im Blick zu behalten. Das hängt alles zusammen und muss koordiniert werden. Wo der Bedarf am größten ist, muss gehandelt werden, die Gesamtstrategie aber clever sein. Es braucht eine Art Roadmap, die man den Bürgerinnen und Bürgern mitgeben kann.

Stichwort Seethermie: Es wurde eine Machbarkeitsstudie dazu erstellt. Mit welchem Ergebnis?

Mit der Studie wurde festgestellt, dass es aus betriebswirtschaftlicher und technischer Sicht möglich ist, einen weiteren Wärmeverbund aufzubauen. Schon jetzt betreibt der Abwasserverband Morgental ein

Blockheizkraftwerk, Arbon Ost wird teils über Fernwärme versorgt, und es gibt eine Seewasserleitung der Migros für das Rosengartenquartier. Wir sehen ein großes Potenzial für die Seethermie und könnten ganze Quartiere mit Wärme versorgen. Aber das ist ein riesiges Projekt mit einem Volumen von 30 bis 50 Mio. Franken. Die Stadt müsste es mit einem oder mehreren Partnern in einer Public-private-Partnership aufziehen. Dazu bedarf es zunächst eines detaillierteren Richtplanes. Und dann müsste jemand in Vorleistung gehen. Wir sind in Gesprächen mit möglichen Partnern. Das Potenzial der Seethermie ist eindeutig ein Standortvorteil für die Seegemeinden. Man denke nur an das oft thematisierte Hallenbad im Oberthurgau. Heutzutage ist doch nicht mehr vorstellbar, dies mit fossilen Brennstoffen zu betreiben, sondern nur mit erneuerbarer Energie wie Seethermie. Die liegt direkt vor unserer Tür.

Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten grenzüberschreitender Zusammenarbeit?

Wir müssen in gewisser Hinsicht gleich in dreifacher Hinsicht grenzüberschreitend arbeiten. Kantonal im Dreieck mit Romanshorn und St. Gallen, hier sehe ich Arbon, was Wohnen, Arbeit und Kultur angeht, sogar als Motor an. Über die Landesgrenze hinaus arbeiten wir mit Langenargen zusammen, es existiert zum Beispiel die Idee einer Solarfähre über den See. Was die Gewinnung von Fachkräften angeht, muss man auch den deutschen Arbeitsmarkt im Blick haben, insbesondere im Gesundheitswesen. Aber es gibt auch Grenzen innerhalb des eigenen Kantons, da fühlen wir uns oft etwas vernachlässigt.

Welche Rolle spielt der Tourismus für die Stadt?

Der Tourismus sorgt für zusätzliches Leben in der Stadt und ist entsprechend wichtig für Geschäfte, Gastronomie und das Beherbergungswesen. Auch international tätige Unternehmen profitieren von einem größeren Angebot an Hotelbetten. Der Tourismus ist zudem ein Grundgerüst für die boomende städtische Kulturlandschaft. Mit dem neuen Historischen Museum des Kantons Thurgau in der Arboner Webmaschinenhalle wird sich diese Entwicklung weiter fortsetzen.

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Cyberattacken verschwinden nicht, nur weil sie ignoriert werden!

Unternehmensdaten sind kostbar und der Umgang damit sollte sensibel sein. Cyberattacken sind böswillige Angriffe die es rechtzeitig zu erkennen gilt. Dann liegt ein Notfall vor, den es auszurufen bedarf, der die nötige Sensibilität der Mitarbeiter im Unternehmen, im Amt und in der Organisation voraussetzt, damit Abwehrmaßnahmen zügig eingesetzt werden können.

[CR] Nach einer Attacke bedarf es der Cybersicherheit, der Anwendung von Notfallplänen zur Verteidigung von Computern, Servern, Mobilgeräten, elektronischen Systemen, Netzwerken und Daten.

Viel besser ist aber eine gezielte Prävention, insbesondere durch Pläne und Maßnahmen, die eine Eintrittswahrscheinlichkeit von Notfällen, von Cyberattacken und deren Auswirkungen stark verringern, damit eine Daten- und Informationsextraktion nicht stattfinden wird und die Kontinuität des Geschäftsbetriebes aufrecht erhalten bleibt, bzw. die Behinderungen im Betriebsablauf erheblich vermindert werden.

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Das Wirtschaftsmagazin Bodensee 2023 ist eine Publikation der Labhard Medien GmbH. Das Wirtschaftsmagazin Bodensee ist ein Magazin zur Standortwerbung und Öffentlichkeitsarbeit und dient der Selbstdarstellung des internationalen Wirtschaftsraumes der Vierländerregion Bodensee sowie der Präsentation von Unternehmen, Produkten und Dienstleistungen dieser Region. Das Wirtschaftsmagazin erscheint jährlich.

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und ihre Folgen verursachen jährlich Schäden in Milliardenhöhe (Symbolbild; Foto: tima-miroshnichenko/pexels.com)

Hierzu sollte jedes Unternehmen, jede Behörde und jede Organisation ein Notfallmanagement besitzen. Ein aktives, weisungsbefugtes Team zur Cyber-Schadensbegrenzung. Dieses Team formuliert, definiert und beschreibt mögliche Cyberattacken sowie wirksame Alarm- und Sicherheitsmaßnahmen in individuellen Cyber-Notfallplänen. Ist Ihr Team bereit für die nötige Abwehr?

Der weltweite durch Cyberattacken verursachte Schaden beträgt in 2022 voraussichtlich 400 Milliarden Euro. Sind Sie ausreichend sensibilisiert und mit Notfallplänen ausgestattet?

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Redaktionsschluss 01. Dezember 2022

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