Wegbereiterin für eine bessere Vertretung von Frauen in der Kunst
ELENA ROSSINI FILMEMACHERIN, KAMERAFRAU UND AKTIVISTIN
W I E S I E H T E I G E N T L I C H E I N E F I L M E M A C H E R I N A U S ? Und wie sieht eine Kamerafrau
aus? Wenn man diese Begriffe in Giphy, einer Datenbank animierter GIF-Dateien, sucht, werden als Ergebnis mehr als 150 Fotos von Frauen und Minderheiten ausgegeben, von der saudi-arabischen Regisseurin Haiffaa al-Mansour bis zur afro-amerikanischen Regisseurin Ava DuVernay. Die Tatsache, dass diese Frauen in Plattformen auftauchen, die von männlichen Talenten überborden, ist ausschließlich den Bemühungen der italienischen Dokumentarfilmemacherin Elena Rossini zu verdanken. Am 11. August 2011 schrieb sie auf Twitter, dass sie die Macht des Internets ausnutzen möchte, damit Regisseurinnen sichtbarer werden. Einen Monat später stand bereits eine Handvoll Frauen in den Suchergebnissen in Giphy, Twitter und Slack ganz oben. Seither hat sie eine Serie von T-Shirts produziert, auf die die Namen von Regisseurinnen und aufsteigenden Filmemacherinnen gedruckt sind, um die Künstlerinnen als die Triebfedern des Wandels zu feiern. »Die Bilder, die wir sehen, haben einen großen Einfluss darauf, wie wir die Welt und uns selbst sehen«, schreibt sie in der Vorstellung des Projekts. Ein Gedanke, der die grundlegende Idee ihrer gesamten Arbeit ist, unabhängig davon, ob es um die Kommerzialisierung und Globalisierung von Schönheit in ihrem von der Kritik bejubelten Dokumentarfilm The Illusionists geht oder um die schleichenden Gefahren von Technologie und sozialen Medien, die sie in ihrem neuen Film und auf der interaktiven Bildungsplattform The Realists aufdeckt. Wir unterhielten uns über die Gleichstellung der Geschlechter in der Filmbranche, den Aktivismus, der hinter jedem ihrer Filme steht, und nebenbei auch über die Pariser Frauen, die sie seit ihre Ankunft in der Stadt inspiriert haben.
K unstschaffende
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