UNTERNEHMENSFÜHRUNG 4 BAUMAGAZININTERVIEW
L DIGANDO
»Wir haben einen digitalen Marktplatz für die Vermietung von Baumaschinen geschaffen«
Dan Windhorst bauMAGAZIN-Interview mit ALEXANDER HÖSS, Geschäftsführer Digando GmbH
»Aktuell verfügen wir über 31 Mietstationen in Österreich – zwölf weitere folgen noch in diesem Jahr, so auch in Bayern, wo in Kürze vier bis fünf Standorte hinzukommen. Dasselbe gilt für NRW – dort haben wir seit Mitte November zehn neue Mietstationen.« Alexander Höss
bauMAGAZIN: Herr Höss, das erklärte Ziel von Digando ist es, die Vermietung von Baumaschinen zu digitalisieren: Erzählen Sie doch bitte, wie und wann diese Idee genau entstanden ist und welche Vision sich hinter der Gründung verbirgt. Alexander Höss: Die Idee für Digando ist 2018 entstanden – gemeinsam mit einem großen Vermieter in Österreich wollten wir einen transparenten Marktplatz aufbauen, bei dem alle Marktteilnehmer als Partner mitmachen können. Es hat Mut erfordert, eine rein digitale Mietplattform auf den Weg zu bringen und damit neue Wege in dieser Branche zu gehen. Nach und nach ist das Interesse von Vermietern und Mietern aber gestiegen, auch weil die Digitalisierung immer stärker in den Fokus gerückt ist. Unser Ziel war es, als Vermittler zwischen Vermieter und Mieter aufzutreten und so den Nutzern den digitalen Vertriebskanal ohne hohe Investitionen zur Verfügung zu stellen. Mit Digando haben wir nun einen digitalen Marktplatz für die Vermietung geschaffen, der vollkommen transparent gestaltet ist: Jeder Mieter oder auch Vermieter weiß zu jeder Zeit, woran er ist.
bauMAGAZIN: Damit unsere Leser eine Vorstellung davon haben, wie Digando funktioniert, würde ich Sie um ein kurzes Beispiel bitten: Wie genau wird ein solcher Mietvorgang nun digital ablaufen? Höss: Wir sind ein reines B2B-Business – damit einher geht ein normaler Registrierungsprozess auf unserer Digando-Plattform. Ist der Nutzer freigeschaltet, kann er ab diesem Moment mit gerade einmal vier Klicks den kompletten Mietvorgang durchführen. Der Nutzer wählt die gewünschte Maschine aus, fügt gegebenenfalls Zubehör dazu, bestätigt seinen Warenkorb und fertig. Wählen kann der Nutzer zudem, ob er sich die Maschine
DIGANDO
Eine innovative Idee trifft auf komplexe Herausforderungen: Mit Digando hat sich eine rein digitale Plattform in der Baubranche etabliert, die das Mieten und Vermieten von Baumaschinen mit nur vier Klicks möglich macht. Die Zeit und Aufwandsersparnis ist immens. Gleichwohl hat eine digitale Lösung wie Digando auch ihre Tücken – insbesondere mit Blick auf die Bauindustrie: Die Branche ist vielerorts konservativ strukturiert und hat sich nicht selten schwer damit getan, altgediente Prozesse durch digitale Strukturen zu ersetzen. Für Alexander Höss, Geschäftsführer der Digando GmbH, stellt das jedoch beim Aufbau des Unternehmens kein Hindernis dar: »Als wir mit Digando angefangen haben, war uns klar, dass der Weg langwierig ist.« Die Digitalisierung nur der Digitalisierung wegen voran zu treiben, sei aus Sicht des Geschäftsführers jedoch zu kurz gedacht – mit Digando wolle man einen echten Mehrwert für die Branche schaffen. Im Gespräch mit bauMAGAZINRedakteur Dan Windhorst zeigte Alexander Höss die Vorzüge der neuen digitalen Mietplattform auf und erklärte, warum gerade Transparenz eine so tragende Säule darstellt.
Alexander Höss, Geschäftsführer der Digando GmbH, zeigt sich für das Jahr 2022 optimistisch und hat sich das realistische Ziel gesteckt, erstmals positiv zu bilanzieren. liefern lässt oder selbst abholen möchte. Um zusätzliche Transparenz und Planungssicherheit für unsere Kunden zu schaffen, wird die Verfügbarkeit jeder Baumaschine live geprüft. So kann der Anwender immer sicher sein, dass die von ihm ausgewählte Baumaschine auch tatsächlich verbindlich gebucht ist. Zusätzlich werden ihm jederzeit der Nettopreis und die möglichen Transportkosten angezeigt.
bauMAGAZIN: Ein Thema, das in den vergangenen Jahren gewaltige Aufmerksamkeit erhält und bei Digando zweifelsohne im Mittelpunkt steht, ist die allgemeine Digitalisierung: Aber gerade in der Baubranche verläuft diese nach wie vor schleppend. Wie nehmen Sie den Digitalisierungsprozess in Deutschland wahr und wie viel Überzeugungsarbeit braucht es, um die Bauwirtschaft weiter an die digitale Vermietung heranzuführen? Höss: Die Digitalisierung bringt auch Hürden mit sich. Aber das zeigt sich nicht nur in der Baubranche allein, auch andere Bereiche der Wirtschaft sind davon betroffen. Gerade Kleinunternehmer und der Mittelstand wissen häufig nicht, wo sie damit anfangen sollen. Der Digitalisierungsprozess ist weitreichend und erfordert Anstrengungen – gleichzeitig müssen wir ihn aber auch als Chance wahrnehmen und erkennen, welchen tatsächlichen Mehrwert dieser Wandel für uns alle hat. Die
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