FLOTTE 10-11/2022

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Das sind die neuen

Ausfahrt

Großer Schwerpunkt: Neue Modelle. Aktuelle Tests. IAA-Nachbericht. Vollelektrische Transporter. ab Seite 29
Nutzfahrzeug-Asse Österreichische Post AG • MZ 11Z039084 M, Einzelverkaufspreis € 8,–A&W Verlag, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 • www.flotte.at Test neuer Winter- und Ganzjahrespneus Seite 14 Alternativen im Schnee Branchen-News, E-Autos im Check Seite 53 UmweltSonderstrecke Maximaler Luxus, fast minimaler Verbrauch Seite 62
im Bentley Flying Spur Was zu beachten ist, wo die Risiken liegen Seite 06 Das E-Auto im Steuerrecht 10-11/2022
Ein Mercedes-Taxi bitte! Egal ob Verbrenner oder Elektromotor: Transporter mit Stern sind die optimalen Taxi- & Shuttlefahrzeuge mit bis zu 9 Sitzplätzen. 1 Die angegebenen Werte sind die ermittelten „WLTP-CO2-Werte“ i.S.v. Art. 2 Nr. 3 Durchführungsverord nung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet. 2 Stromverbrauch und Reichweite wurden auf der Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt. Stromverbrauch und Reichweite sind abhängig von der Fahrzeugkonfiguration. Die tatsächliche Reichweite ist zudem abhängig von der individuellen Fahrweise, Straßen- und Verkehrsbedingungen, Außentemperatur, Nutzung von Klimaanlage/ Heizung etc. und kann ggf. abweichen. Verbrauchswerte T-Klasse und V-Klasse kombiniert (WLTP)1: 5,3–8,8 l/100 km, CO2-Emissionen 139–232 g/km. Stromverbrauch EQV kombiniert (WLTP)2 : 27,8–30,5 kWh/100 km, elektrische Reichweite kombiniert (WLTP)2: 213–359 km, CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km

Wenn ich einen Blick in mein E-Mail-Postfach werfe, könnte man fast meinen, konventionell angetriebene Fahrzeuge stünden kurz vor dem Aussterben. Nun, ganz so schnell wird das nicht passieren, klar ist aber auch, die gesamte Automobilbranche konzentriert sich auf Elektroautos. Und nicht nur die Branche, son dern auch immer mehr Dienstleister, die durch diese Mobilitäts wende und der dadurch entstehenden Vernetzung Produkte auf den Markt bringen, die es in dieser Form so einfach noch nicht gab. Auch wenn der Verbrennungsmotor noch absolut seine Berech tigung hat – vor allem auf längeren Strecken – machen die Zulas

sungszahlen deutlich, wie der Trend aussieht. Spricht man mit großen Fuhrparkmanagement- und Leasingfirmen liegt der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge bei 30 Prozent oder sogar darüber. Viele Unternehmen sind somit wichtige Vorreiter, um in ein paar Jahren dann auch den wichtigen Gebrauchtwagenmarkt mit leist baren E-Autos zu bedienen. Und natürlich ist und bleibt die Befreiung vom Sachbezug ein starkes Argument für viele Dienstwagenfahrer. Dass man selbst auf längeren Strecken rein elektrisch unterwegs sein kann, ohne dabei zu verzweifeln, zeigte kürzlich mein Kollege Gerald Weiß, seines Zeichens Verlagsleiter im B2B-Bereich. Kaum hat er sein neues E-Auto übernommen, wagte er schon die Reise nach Frankfurt zur Branchenmesse Automechanika. Sein Resümee fiel dabei durch wegs positiv aus, mit entsprechenden – ohnedies empfehlens werten – Pausen sind auch 800 Kilometer stressfrei zu bewältigen, bei entsprechender Schnellladeinfrastruktur.

Wie Sie wissen, haben wir uns mit unserem Magazin „electric WOW“ bereits seit Jahren eine Expertise im Bereich der E-Mobilität ange eignet, die wir natürlich auch in der FLOTTE an Sie weitergeben. Nicht nur im Pkw-Bereich, sondern gerade auch bei den leichten Nutzfahrzeugen – NoVA-befreit und mit hohen Förderungen – ein gleich mehrfach spannendes Thema. In dieser Ausgabe sind wir die neuesten Nutzis für Sie gefahren, von Seite 29 bis 44 widmen wir uns ausschließlich diesem Thema, auch News von der IAA Trans portation in Hannover dürfen da nicht fehlen. Daneben haben wir dem ersten E-Auto von AMG auf den Zahn gefühlt und durften den Bentley Flying Spur genießen, weitere spannende Themen wie etwa die Winterreifentests von ÖAMTC und ARBÖ finden Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 9. und 10. November findet ein weiteres Live-Webinar von FLOTTE WISSEN statt, bei dem Sie an zwei Tagen in kompakter Form über spannende, fuhrparkrelevante Themen informiert werden. Alle Infos und die kostenlose Anmeldung unter www.flotte-live.at!

Im Namen des Teams wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen und Information mit der neuen FLOTTE!

Editorial FlottE 10-11/2022 | 3
Foto: DOROTHEUM Bild des Monats Diesen Ferrari 365 GT4 2+2 bekam Niki Lauda 1973 anlässlich der Vertragsunterzeichnung direkt von Enzo Ferrari. Am 7. 12. wird er vom Dorotheum versteigert
Bei großen Fuhrparkdienstleistern liegt der anteil der elektroautos bereits bei 30 Prozent und darüber!“
Inhalt 4 | FlottE 10-11/2022 64 06 44 47 34 14

ExkLusiV

aktuelles thema

E-Auto im steuerrecht

Webinar Flotte live

Themen, alle Vortragenden

Fuhrpark-einmaleins schäden richtig managen

NFz

29 nutzfahrzeug-news

30 Renault e-Vans komplette Palette elektrifiziert

iaa transportation Eine Branche im umbruch

Flottencheck mercedes sprinter 4x4

Maxus Mifa 9

Erste Proberunde mit Prototypen

Renault trafic Generalüberholter Alleskönner

Ford e transit stromvariante des Evergreens

Bott Neuheiten des Jahres

Hyundai staria Test der Nutzvariante

Würth

Nachhaltige Fahrzeugeinrichtungen

technik-news

shell-ladenetz standorte bei rEWE

smart #1 Neubeginn als E-suV

nio

Eine marke stellt sich auf

Keba

Nachhaltiger Produktionsrekord

Raiffeisen smatrics-Ladepark am Hauptstandort

Volvo C40 recharge kompakte stromschnelle

Mercedes aMG eQe 43 kampfstern Galaktika

BMW iX3 E-suV für unentschlossene

dKV Mobility

für alternativen sprit

ÖaMtC-Reifentest

im Vergleich

aRBÖ-Reifentest

Ganzjahrespneus

Bank

Angebote

auto-news testberichte

Škoda Kodiaq Rs Neuer motor für das Top-suV

suzuki Vitara Benziner in schlauester Form

Kia sportage Neufassung des praktischen cruisers

Honda CR-V

Test mit Hybrid-Antriebsstrang

Mercedes t-Klasse Großraum-kompakter als zivilversion

VW t-Roc modellgepflegt mit 150-Ps-Benziner

Mercedes C 220 t-Modell Dieselkombi mit immenser reichweite

FrEizEiT

Freizeit-news

Bentley Flying spur Luxusleben mit V6 und stecker

Škoda Rs

rallye-ikonen aus mladá Boleslav

Rückblick Rolls Royce

Der camargue als Neuansatz

abschluss & impressum

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Steuerfallen beim Elektroauto

Wer es mit einem E-Auto richtig anstellt, kann eine Menge Steuern sparen. Entscheidend ist nur, alle Regeln zu beachten, vor allem, was den Vorsteuerabzug angeht, denn immer gilt dieser bei E-Autos nicht. Wir bringen einen Überblick über die wichtigsten Eckpunkte. text: Roland Scharf, Fotos: Shutterstock,

Das Hin und Her mit dem Sachbezug rund um Wallboxen, die vom Arbeitgeber beim Arbeitnehmer daheim instal liert werden, mag für viele nur eine Fußnote sein, da Mit arbeiter meist angehalten werden, am Firmenstandort zu laden. Es zeigt aber sehr schön, wie viele Fragen noch offen sind rund um die neue Mobilität. Und gerade was das Thema Steuern angeht, wird jeder ohnehin sofort hellhörig. Denn so viel man sich an Abgaben bei einem E-Mobil sparen kann, so kompliziert ist dessen Handling in der Buchhaltung.

Um es kurz zu sagen: Man kann es nicht kurz sagen, denn das Themengebiet ist weitreichend und komplex. Bei einem achtstündigen Online-Seminar zu genau diesem Thema von BMD Con sulting konnte das Themengebiet auch nur grundsätzlich erläutert werden – und wer einmal den virtuellen Raum verließ, der riskierte leicht, den Anschluss verloren zu haben. Wer jedenfalls glaubt, dass ein E-Auto einfach nur ein Pkw ist, der halt vorsteuerabzugsfähig ist, kann sich gewaltig täuschen. Wir reden hier fast schon von einer eigenen Wissenschaft. Wir bringen die wichtigsten Details für die nächste Runde mit dem Steuerberater.

Kauf

So oder so gilt als Tipp: Diesen so schnell wie möglich nach dem Kauf verbuchen, sonst könnte es bei der nächsten USt-Prüfung zu Ungereimtheiten kommen. Wer jetzt lange Gesichter kriegt, weil er sein E-Firmenauto schon vor der Einführung 2016 dieser Regelung gekauft hat – kein Problem, denn man kann die positive Vorsteuerberechtigung auch rück wirkend geltend machen. Wichtig zu beachten: Die Berechtigung ist nur innerhalb der vier Kalender jahre auf das Jahr der erstmaligen Ver wendung vorzunehmen.

aufwandseigenverbrauch so schnell wie möglich verbuchen für eine sorgenfreie Ust-Prüfung.“

Die gute Nachricht: Alle E-Mobile sind vorsteuerabzugsfähig, so wie all jene Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die aber Details wie kastenförmiger Aufbau oder Platz für acht Sitzplätze bieten müssen. Wenn in einem Gesetzestext aber das Wort „grundsätz lich“ steht, bedeutet das auch meist, dass es diverse Ausnahmen und Auflagen gibt.

Bei Anschaffungskosten bis 40.000 Euro etwa kann man den gesamten Wagen für den Vorsteuerabzug geltend machen. Bis zu einem Betrag von 80.000 etwa muss für die Differenz zu besagten 40.000 aber schon ein Aufwandseigenverbrauch angegeben werden, auf einen Teil der Vorzüge muss man bei teureren Mobilen also ver zichten – und nicht nur das. Kostet der Wagen mehr als 80.000 Euro, ist der überwiegende Anteil des Kaufpreises nicht abzugsfähig, dann ist gar kein Vorsteuerabzug möglich. Aber immerhin erspart man sich dann auch den Aufwand mit dem Aufwandseigenverbrauch.

Aktuelles Thema Exklusiv 6 | FlottE 10-11/2022

Wichtig auch zu beachten: Wer Kosten sparen möchte und einen Gebrauchten kauft, womöglich noch aus privater Hand, hier kommt eine Differenzbesteuerung zur Anwendung und ein Vorsteuerabzug ist nicht möglich! Geht man zum Händler für ein Zweithand-EFahrzeug, kommt der Vorsteuerabzug zwar zur Anwendung, als Bemessungs grundlage wird aber bis zu einem Alter von 60 Monaten nicht der tatsächliche Kaufpreis herangezogen, sondern der ursprüngliche Neupreis. Es stellt sich also die Frage, ob man sich wirk lich etwas erspart, wenn man kein neues Exemplar kauft, wobei – wie sieht es mit der Finanzierung aus? Beim Leasing etwa ist der Vorsteuerabzug dem Grunde nach (Gesetzestexte lassen immer einen Interpretationsspielraum übrig) vorhanden. Es ist natürlich eine Angemessenheitsprüfung vorzu nehmen und die Vorsteuer kann auch nur für den angemessenen Teil geltend gemacht werden. Es verhält sich also sehr ähnlich wie beim wirklichen Fahrzeugkauf.

sonderfall Miete

Und da das Mieten von E-Fahrzeugen gerade zu Zeiten von Liefer engpässen immer beliebter wird: Sind die Mietzeiträume nicht länger als 21 Tage, ist keine Angemessenheitsprüfung vorzunehmen, der Vorsteuerabzug steht unter den allgemeinen Voraussetzungen, die für E-Fahrzeuge gelten, jedenfalls zu. Bei einem Zeitraum von mehr als drei Wochen gelten die allgemeinen Vorschriften, die auch beim Leasing zur Anwendung kommen.

Betrieb

Generell gilt: Der Privatanteil muss verustet werden, muss ein Mit arbeiter für ein Auto bezahlen, so gilt dies natürlich auch. Damit der Vorsteuerabzug aber überhaupt möglich ist, muss der Wagen zu mindestens zehn Prozent für unter nehmerische Zwecke genutzt werden. Wichtig: Fahrten von zu Hause zum Arbeitsplatz und wieder retour gelten nicht als Dienstwege! Es könnte also bei Arbeitnehmern, die ihren Firmen-EPkw nicht täglich nutzen, durchaus zu Argumentationsengpässen kommen.

Bei mehr als zehn Prozent aber kann der Unternehmer den Wagen voll dem Unternehmen zuordnen und den außerbetrieblichen Teil im Zuge der Verwendungsentnahme zurechnen. Dann aber muss von den Gesamtkosten, die das Auto produziert, auch umsatzsteu erlich ein durch ein Fahrtenbuch nachweisbarer Privatanteil im Sinne der Eigenverbrauchsbesteuerung ausgeschlossen werden. Oder aber, er umgeht das und der Arbeitgeber macht nur den für den betrieblichen Bereich anteiligen Vorsteuerabzug geltend.

Bei den Fixkosten ist wenig drin. Für die Versicherung gibt es keinen Vorsteuerabzug, da Versicherungen keine Mehrwertsteuer enthalten, nur eine Versicherungssteuer. Diese darf aber nicht auf die Umsatzsteuer angerechnet werden. Ausnahmen gibt es nur bei versicherungsähnlichen Dienstleistungen, zum Beispiel eine Verlängerung der Gewährleistungsfrist, diese enthalten meist eine Mehrwertsteuer.

Dennoch nicht vergessen: In einem späteren Schritt ist der Privat anteil-EV unbedingt zu berücksichtigen.

Zweifelhafte schäden

Etwas komplizierter wird es bei den Servicekosten. Hier kommt man zu unterschiedlichsten Meinungen, wenn es darum geht, ob dieser Kostenpunkt automatisch höher sein darf, wenn der Wagen mehr Ausstattung beinhaltet, in der Anschaffung also deutlich teurer war. Das ist in der Praxis in der Tat nicht eindeutig und es gibt auch keine eindeutige Rechtsprechung. Immerhin ist der Unabhän gige Finanzsenat zur Erkenntnis gelangt, dass ein großes luxuriöses Fahrzeug höhere Kosten verursachen kann als ein kleineres und günstigeres.

Jetzt kommt es darauf an, eine gute Argumentation zu finden, warum aufgrund dieser Tatsache auch die Servicekosten automa tisch höher sein müssen, erst dann kann über einen Vorsteuerabzug nachgedacht werden. Doch auch die echten Kenner der Branche geben zu, dass in diesem Punkt dennoch Zweifel bleiben. Klarer ist es bei Reparaturen. Bei einem ungewollten Schaden ist es wichtig, darauf zu achten, wo und wann er passiert ist und zu welcher Veranlassung. Kam er nämlich während einer Privatfahrt zustande, ist er nicht vorsteuerabzugsfähig; was auch immer bei beruflichen Touren passiert, aber sehr wohl, wobei auch hier natür lich alles der Luxustangente unterliegt. In der Praxis läuft es dann wohl so ab, dass bei aufwendigen Repa raturen der Aufwand auf Angemessenheit hin zu überprüfen ist. Ausnahmen kann es aber zum Beispiel dann geben, wenn diese Arbeiten unstrittig nicht wertabhängig sind. Dann ist der Vorsteuer abzug möglich, auch wenn die Luxustangente aufgrund des hohen Fahrzeuganschaffungswerts zur Anwendung kommt.

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Bei Mietzeiträumen länger als 21 tage gelten die gleichen Vorschriten wie beim leasing.“

Aktuelles Thema

Aufladen

Ladesäulen am Arbeitsort sind generell vorsteuerabzugsfähig, soweit so gut. Die Kosten des Betriebs selbiger ebenso, außer aber, diese Kosten sind unangemessen hoch. Dann sind die Bestim mungen des Aufwandseigenverbrauchs anzuwenden. Vorsteuer bei den effektiven Stromkosten ist aber schon eine etwas komplexere Angelegenheit, die einer näheren Erläuterung bedarf. Die gute Nachricht einmal: Hier gilt der Vorsteuerabzug in voller Höhe, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Strom verbrauch wertabhängig ist, Stichwort wieder einmal „Luxus tangente“. Wichtig in dem Zusammenhang aber ist der Vermerk, dass die Stromkosten eindeutig zuordenbar sein müssen und das ist in vielen Fällen schlicht nicht machbar. Etwa wenn es darum geht, die konsumierten Ampere am Wohnort zu verrechnen, wäre eine optimale Lösung hier natürlich ein separater Zähler. Anders lässt sich nur schwer darlegen, wie viel kWh wirklich für das Auto verbraucht wurden. Läuft der Stromliefervertrag aber auf die Privatperson und nicht auf das Unter nehmen (was ja meist der Fall ist), ist ein Vorsteuerabzug schon nicht mehr mög lich. Und hängt auch noch eine private PV-Anlage am Hausnetz, lässt sich gar nicht mehr eruieren, wie viel Strom jetzt tatsächlich kostenpflichtig verbraucht wurde.

arbeitsstrom

diese Abrechnung also nach wie vor zum Teil nur eine Schätzung. Endgültig und eindeutig geklärt ist zumindest die Causa Sachbezug auf Wallboxen: Dies ist durch eine Änderung der Sachbezugswerte verordnung mit Jänner 2023 endgültig geregelt, das steuerfreie Auf laden arbeitgebereigener E-Autos sichergestellt. So ist sowohl für einen Kostenersatz des Arbeitgebers für Ladestrom als auch für die (teilweise) Kostentragung beziehungsweise Zurverfügungstellung einer Ladestation beim Arbeitnehmer kein Sachbezug anzusetzen.

Verkauf

ladesäulen am arbeitsort sind generell vorsteuerabzugs fähig, auch die Betriebskosten.“

Wenn also kein Zähler installiert werden kann, bleibt zumindest noch die Behelfslösung, sich ähnlich wie im Fahrtenbuch Notizen zu machen. Aber auch diese Variante stößt an ihre Grenzen, wenn ein privates Photovoltaik-System ins Spiel kommt. So oder so bleibt

Geht es an das Ende des Nutzungszyklus – etwa wenn der Leasing vertrag oder die Bundesförderungen auslaufen – und der Wagen nicht an den Leasinggeber zurückgeht, sondern verkauft werden soll, so ist diese Zweitverwertung – und wieder dieses Wort – grundsätzlich steuerpflichtig. Wurde zum Beispiel bei der Anschaffung ein Aufwandseigenverbrauch versteuert, kann von diesem Betrag innerhalb des Beobachtungszeitraums eine positive Vorsteuerberichtigung vorgenommen werden. Eine Steuerbefreiung ist jedenfalls nicht möglich, da zum Zeitpunkt der Anschaffung ja das das Recht auf Vorsteuerabzug bestand, wobei die Regelung, wie Autos mit einem Aufwandseigenverbrauch zu handeln sind, auch erst ausbaldowert werden musste. Das Ministerium argumentiert jedenfalls, dass der Verkauf quasi eine Verwendungsänderung des luxuriösen Teils (respektive Aufwandseigenverbrauch) des Autos bewirkt, der zu versteuern war. Und da das Auto nun als Gebrauchter steuerpflichtig veräußert wird, gibt es somit eine Vorsteuerberichtigung, was natürlich auch wieder eine positive Umsatzsteuerkorrektur auslöst. Nicht allerdings bei Autos, deren Anschaffungswert höher war als 80.000 Euro. Bei denen unterliegt der Verkaufserlös gar nicht der Umsatzsteuer. •

Sonderfall Sachbezug

obacht vor allem im Bereich der Sachbezugsbefreiung, die ja für alle E-Autos gilt. Streng nach Gesetz gibt es bei einer Überlassung derlei Güter immer eine Sachbezugspflicht. Diese ist bei E-Fahrzeugen zwar mit einer Null angeführt, womit auch die fällige Umsatzsteuer natürlich bei null liegt, dennoch gibt es rein rechtlich eben eine. Die Krux dabei: Wirklich geregelt ist diese Angelegenheit nur in den Bereichen der Einkommenssteuer. Diese USt-Begünstigung besteht hingegen nur über den Umweg der Umsatzsteuerrichtlinie, in der der anzusetzende Wert von null Euro drinsteht. In echten Härte fällen vor Gericht zum Beispiel muss sich ein Richter jetzt aber nicht an diese Richtlinie halten. Etwa, wenn es um den Wagen eines Gesellschafters geht, der ja kein Einkommen von der Firma bezieht, viele Regelungen hier also nicht zur Anwendung kommen. Und weil der Sachbezug eben nicht vorhanden ist, sondern nur bei null Euro liegt, könnte bei einem ungünstigen Urteil Umsatzsteuer anfallen und zwar in der Höhe von den Kosten für die Überlassung besagten Wirtschaftsguts.

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www.volkswagen.at Kraftstoffverbrauch 1,7 9,8 l/100 km. Stromverbrauch 16,9 18 kWh/100 km. CO2-Emission 38 221 g/km. Symbolfoto. Jetzt alle Antriebsvarianten bestellbar eHybrid ✔ Benzin ✔ Diesel ✔ Ihr Multivan ist nicht nur besonders komfortabel und vernetzt - sondern auch besonders sicher. Mehr als 20 Assistenz- und Sicherheitssysteme machen das Reisen – egal ob in der Freizeit oder beruflich – für Sie als Fahrer und für Ihre Gäste zum Vergnügen. On Top ist für Unternehmer der Vorsteuerabzug möglich und als Dienstwagen mit dem neuen eHybrid-Antrieb besonders günstig! Aus Allrounder wird Vorreiter Der Multivan

drive with Care: Bitte recht freundlich

Verhält sich im Straßenverkehr eine Person aggressiv, reagiert die nächste leicht ebenso, das muss nicht einmal direkt gegen den eigentlichen Aggressor gerichtet sein. „Drive with Care“ heißt eine FIA-Verkehrssicher heitskampagne, die vom ÖAMTC unter stützt wird. Freundliches Verhalten soll gefördert werden, ÖAMTC Verkehrs psychologin Marion Seidenberger: „Rücksichtnahme – beispielsweise beim Einordnen – wird dankbar ange nommen und oft ebenfalls weiterge geben.“ Seidenberger plädiert für mehr Gelassenheit und Kooperation. „Es gibt Verkehrsteilnehmende, die vermehrt Aufmerksamkeit bedürfen wie zum Beispiel Ältere und Kinder, aber auch AnfängerInnen.“

Beispiele für ein respektvolles Mit einander gibt es genug, der ÖAMTC erklärt, wie man die Sicherheit im Stra ßenverkehr erhöhen könnte. Etwa bei den Vorrangregeln. An ungeregelten Kreuzungen wird oft der Vorrang des Rechtskommenden nicht wahrge nommen, stattdessen gilt gerne „Wer zuerst kommt, fährt zuerst.“ Werden die Vorrangregeln angewendet, gibt das allen Sicherheit. Auch das Blinkver halten wird erwähnt, vor allem in Kreis verkehren wird gern darauf vergessen. So müssen alle anderen stehen bleiben und abwarten. Kooperativ wäre es, den Blickkontakt zu suchen und beim Ver

lassen des Kreisverkehrs zu blinken. Auch sonst ist die rechtzeitige Anzeige einer Fahrtrichtungsänderung essen ziell. „Wird es vernachlässigt, nötigt es andere zu abrupten Manövern, bringt den Verkehr ins Stocken oder erzeugt sogar gefährliche Situationen“, warnt Seidenberger. Gern vergessen wird die korrekte Funktion des Reißverschluss systems. „Richtig ist: alle Spuren nützen und bis nach vorn fahren, dann jeweils ein Fahrzeug zum Einordnen in die Lücke einfahren lassen.“ Wer sich zu früh einordnet, blockiert das System, unnötiger Stau ist die Folge.

Gegenseitiger Respekt betrifft alle Gruppen im Verkehr. Auch Fahrrad fahrer, Fußgänger et cetera sollen sich kooperativ verhalten. Es profitieren schließlich alle.

streife fahren im Hyundai ioniq 5

Bereits seit 2016 ist die Gemeindepolizei in Wat tens/Tirol elektrisch unterwegs, nun gab es ein Fuhrpark-Update. Von Klaudia Göhl, Fleet Manager Hyundai Import GmbH, wurde kürzlich ein Ioniq 5 übernommen. Das Bild zeigt Bürger meister Lukas Schmied (l.) und den Gemeinde polizisten Werner Martini, der gemeinsam mit seinem Kollegen Hannes Plankensteiner durch Wattens patrouillieren wird. Aufgeladen wird unter anderem mit Strom aus einem Trinkwasser kraftwerk.

Audi stattet ÖSV aus

Um weitere vier Jahre verlängert Audi Österreich seine Partnerschaft mit dem Österreichischen Skiverband. Mit vollelektrischen Fahrzeugen soll ein Teil „in Richtung CO2-neutrale Technologie“ beigetragen werden, so Roswitha Stadlober, ÖSV-Präsidentin. „Audi ist seit langer Zeit ein fixer Bestandteil des Skiweltcups, sie streben wie wir nach Perfor mance und ständiger Verbes serung, das verbindet und macht gemeinsam stärker.“ Stadlober fährt e-tron, Anna Gasser Q4 e-tron. AudiMarkenleiter Thomas Beran bezeichnet die Fortführung als „logische Konsequenz“.

atU eröffnet

Filiale in Wien neu

Auf 500 m2 bietet die neu gestaltete ATU-Filiale in 1220 Wien eine große Produktauswahl. „Mit unserem neuen Shop stellen wir die Kundenbe dürfnisse in den Mittelpunkt. Deshalb erwartet unsere Kunden eine übersichtliche und sehr durchdachte Präsentation unserer Produkt welten“, sagt Filialleiter Jean-Michel Reboul. Vor allem im Bereich Camping-, Reise- und Smart phone-Zubehör wurde das Angebot erweitert. Zudem gibt es eine Sitzecke, in der sich Kunden während eines Servicetermins aufhalten können.

ÖaMtC Verkehrspsychologin Marion seidenberger bringt Beispiele, wie man im straßenverkehr die Verkehrssicherheit fördern kann; und: das thema Kooperation gilt für alle!
News 10 | FlottE 10-11/2022

den Rücken schonen

Logistiker Lagermax testet am Salz burger Standort neuartige Exoskelette. „Durch die optimale Unterstützung des Oberkörpers erfolgt eine Entlastung des Rückens und beugt gesundheits schädlichen Überlastungen sowie Arbeitsunfällen besser vor“, beschreibt Geschäftsführer Michael Macheiner die Vorteile der anpassbaren mecha nischen Strukturen, die Mitarbeiter künftig bei Be- und Entladevorgängen unterstützen können und so den Arbeitsalltag erleichtern sollen. In der Testphase muss der praktikabelste und effizienteste Einsatz im Alltag herausge funden werden.

Fliegen wir künftig mit suzuki?

8,5

Prozent ist das Plus an angebotenen e autos von august auf september auf der Plattform autoscout. alle anderen antriebsarten mussten einen Rückgang hinnehmen. der durchschnittliche elektriker kostet 52.663 euro, der klassische Benziner 26.764 euro.

Wer www.suzuki.at besucht, muss sich als erstes zwischen den Kategorien Automobile, Motorrad und Marine entscheiden, bevor es zu den Produkten geht. Nachdem Suzuki die Partnerschaft mit SkyDrive nun vertieft hat, ist eine luftige neue Kategorie in Zukunft nicht ausgeschlossen. „Die Entwicklung innovativer Technologien war schon immer ein großes Anliegen von Suzuki. Frachtdrohnen und fliegende Autos sind längst keine Utopie mehr und somit ist Suzukis Investition in SkyDrive ein weiterer Schritt in die Mobilität der Zukunft“, so Roland Pfeiffenberger, MBA, seines Zeichens Managing Director bei Suzuki Austria. Sky Drive mit Sitz in Tokio plant, bereits 2025 einen fliegenden Autodienst in Japan anzubieten.

findet Fehler

Unter dem Motto „Die Fehler der Anderen“ hat Continental Reifen Österreich die Ergebnisse seiner bei GfK in Auftrag gegebenen Studie veröffentlicht. Untersucht wurden die größten Gefahrenquellen im Straßenverkehr, mit Fokus auf jenen, die von anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen. Mit 87,3 Prozent ist laut Befragten die man gelnde Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer einer der essenziellsten Punkte, sie seien etwa vom Smartphone abgelenkt. Auch fehlende Rücksichtnahme wird als störend empfunden, 81,3 Prozent geben das an. Es folgt das nachlässige Verkehrsverhalten, Verzichten aufs Abbiegeblinken et cetera, mit 79,9 Prozent. Darüber hinaus sind Selbstüberschät zung (79,2 Prozent), überhöhte Geschwindigkeit (75,8 Prozent) und Überholmanöver (73 Pro zent) typische Fehler, die anderen zugesprochen werden. Und selbst so? Jeder dritte Autofahrer gibt zu, vom Smartphone abgelenkt gewesen zu sein. Hier drohen 50 Euro Ordnungsbuße.

Continental
+++ die chinesische e-automarke BYd kommt nach Österreich, als Geschäftsführer wurde danijel dzihic gewonnen, der zuletzt bei Ford in Österreich und deutschland beschäftigt war. anfangs sollen drei Modelle angeboten werden, dank großer autarkie (akkus etc.) mit guter Verfügbarkeit. +++ FlottE 10-11/2022 | 11

Die Alternative in der Tasche

DKV Mobility unterstützt die Mobilitätswende und bringt eine Tank- und Servicekarte für ausgewählte alternative Kraftstoffe – inklusive CO2-Kompensation. text: Redaktion, Fotos: dKV

Wie kann man Menschen und Unternehmen am besten dazu motivieren, umzudenken und gewohnte Bahnen zu verlassen? Ganz einfach: Man unterstützt sie finanziell, bietet ihnen zum Beispiel interessante Einsparpotenziale, wenn sie sich für umweltfreundlichere Techniken entscheiden. DKV Mobility verfolgt genau diesen Ansatz in ihrem Bestreben, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten und bringt nun die Future Fuel Card auf den Markt, eine Tank- und Servicekarte speziell konzipiert für den Konsum alternativer Kraftstoffe. Das heißt: Mit dieser Karte bekommt man einen Rabatt von zwei Cent brutto pro Liter/ Kilogramm (Wasserstoff) für ausgewählte alternative Kraftstoffe, um einen Anreiz für den Wechsel zu alternativen Kraftstoffen zu schaffen. Nutzer dieser neuen Karte haben die Möglichkeit, das gesamte DKV-MobilityAkzeptanznetz mit allen relevanten Dienstleistungen in allen Ländern zu nutzen.

Zertifizierter schutz

Klimaschutzprojekten über den DKV-Mobility-Partner myclimate, einer gemeinnützigen Stiftung aus der Schweiz erfolgt.

Positive Pläne

Mit der Karte wollen wir Flottenbetreiber beim Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität unterstützen.“

Die Future Fuel Card ist aber nur ein Teil einer großen Strategie: DKV Mobility bietet Zugang zum größten energieunabhängigen Akzeptanznetzwerk in Europa, das rund 67.000 Tankstellen, 310.000 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte und an die 20.000 Tankstellen für alternative Kraft stoffe umfasst. Damit möchte man bis 2023 klimapositiv werden und Kunden dabei unterstützen, die Kohlenstoffinten sität ihrer Flotten bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 zu reduzieren. Und wenn man sich dabei auch noch zwei Cent pro Liter/Kilogramm ersparen kann, spricht ja wirklich nichts mehr dagegen. •

„Wir bringen die Future Fuel Card auf den Markt, weil wir eine deutlich höhere Nachfrage nach alternativen Kraftstoffen ver zeichnen. Mit der Karte wollen wir Flottenbetreiber beim Über gang zu einer nachhaltigen Mobilität unterstützen, indem wir ihnen eine passende Versorgungslösung inklusive CO2-Ausgleich anbieten“, sagt Sven Mehringer, Managing Director Energy & Vehicle Services bei DKV Mobility. Zu den ausgewählten Kraft stoffen, die über die Future Fuel Card bezogen werden können, zählen neben CNG (Erdgas), Bioethanol, Biodiesel und Wasser stoff auch HVO/R33, der in Österreich noch nicht erhältliche volloder halbsynthetische Dieselkraftstoff. Dem nicht genug, gibt es zusätzlich zum Rabatt eine inkludierte CO2-Kompensation mit dazu, die über die Förderung von Gold-Standard-zertifizierten

dKV Mobility hat eine tankkarte speziell für alternative Kraftstoffe konzipiert; zusätzlich zum Rabatt von zwei Cent pro liter/Kilogramm gibt es eine Co2-Kompensation in Form von Klimaschutzprojekten

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Viele Plätze an der Sonne

der heurige Winterreifentest des ÖaMtC zeigte nicht nur ein generell hohes niveau, sondern auch, dass man sich je nach Verwendungszweck den perfekten Pneu auswählen kann.

text: Roland scharf, Fotos: ÖaMtC

Bevor manche ins Grübeln geraten, wofür sie ihren Winter reifensatz denn nun benötigen, sich für den richtigen Pneu zu entscheiden, spielt sich in Nuancen ab. Generell können der ÖAMTC und seine Partnerclubs aus Europa mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein, denn von den insgesamt 33 angetretenen Modellen erhielten nur zwei das Prädikat „nicht empfehlenswert“, lediglich vier ein „bedingt empfehlenswert“. Und mehr noch: Von den acht Kandidaten mit einem „sehr empfehlenswert“ landeten jeweils vier in der kleinen und vier in der großen getesteten Reifen größe. „Damit haben Konsumenten eine große Auswahl an guten Produkten, die sich vor allem in Details unterscheiden. Umso wichtiger für die Kaufentscheidung ist daher die Einschätzung, welche Reifeneigenschaften für den persönlichen Gebrauch am relevantesten sind“, sagt Steffan Kerbl, Reifenexperte des ÖAMTC.

solide Werte

Die Dimension 185/65 R15 wird bei Kleinwagen gerne genommen, wobei in dieser Kategorie vor allem Continental WinterContact TS870, Goodyear UltraGrip 9+, Semperit Speed-Grip 5 und Michelin Alpin 6 in allen Disziplinen überzeugen konnten. „Mit keinem dieser Modelle macht man etwas falsch, sie sind echte Allrounder, die sich nur in Nuancen unterscheiden. So haben hier beispielsweise Semperit und Continental in Sachen Kraftstoffverbrauch die Nase leicht vorn, dafür ist der Goodyear eine Spur besser auf nasser Fahrbahn, wäh rend der Michelin wiederum beim Ver schleiß überlegen ist“, so Kerbl. Ärger lich: BFGoodrich G-Force Winter 2 und Vredestein Wintrac hätten ebenso beinahe ein „sehr empfehlenswert“ verdient, zeigten aller dings bei den kritischen Wertungen bei Nässe beziehungsweise auf Schnee leichte Schwächen und landeten daher nur auf Platz zwei.

Knappe Bewertungen

neben objektiven Kriterien und Messzyklen spielt bei Reifentests immer auch der subjektive eindruck der Fahrer eine Rolle; Wie verhält sich der Wagen auf schnee, bleibt alles beherrschbar? Hier geht es um feine Unterschiede, die viel Übung erfordern

Gleich zwölf Kandidaten der großen dimension schaffen ein ,empfehlenswert‘, keiner fiel mit einem ,nicht empfehlenswert‘ durch.“

Insgesamt erhielten sieben ein „empfehlenswert“, was bedeutet, dass man gerade in dieser großen Gruppe beim Kauf genau

hinschauen muss. Kerbl: „Wer schon weiß, dass das Auto bei Schneefahrbahn in der Garage bleibt, kann beispielsweise ohne Bedenken zum Maxxis Premitra Snow WP6 greifen, der in allen anderen Kriterien gut bis sehr gut abschneidet, auf trockener Fahr bahn sogar der beste ist.“ Wer mit so viel Bedacht an den Pneukauf geht, kann somit auch bei den drei Kandidaten mit einem „bedingt empfehlenswert“ (Dunlop Winter Response 2, Fulda Kris tall Montero 3 und Barum Polaris 5) eine gute Wahl treffen, wobei hier der Dunlop als Bester unter den Dritten zu werten ist: Er zählt in allen Kri terien zu den Besten, nur nicht auf trockener Fahrbahn, was ihm eine Abwertung von „sehr empfehlenswert“ auf „bedingt empfehlenswert“ einbringt. Weit abgeschlagen: Imperial Snow dragon HP und Wanli SW611, die jeweils mit einem „nicht emp fehlenswert“ abschnitten. Die Gründe: eklatante Schwächen bei Nässe. Kerbl: „Diese Mängel sind so gravierend, dass auch ungewöhnlich gute Werte auf Eis und im Kraftstoffverbrauch

14 | FlottE 10-11/2021
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(Wanli) beziehungsweise im Verschleiß (Imperial) keine Empfehlung rechtfertigen können.“

Kaum ausreißer Dimension Nummer zwei: 215/60 R16, besonders beliebt bei Kompakt-SUV, weswegen gleich 17 Typen zur Bewertung kamen. Auch hier ganz vorn die üblichen Verdächtigen: Continental Win terContact TS870, Goodyear UltraGrip Performance+, Michelin Alpin 6 und – zumindest in der großen Dimension – Dunlop Winter Sport 5. Letzterer arbeitet sogar dermaßen gut, dass er punkte gleich mit dem Continental den Platz 1 einnehmen kann. Bemer kenswert zudem, wie eng das Feld beisammen liegt. Gleich zwölf Kandidaten schaffen ein „empfehlenswert“, keiner fiel mit einem „nicht empfehlenswert“ durch und nur ein einziger Unglücksrabe kassierte ein „bedingt empfehlenswert“. „Der Coopertires WM-SA2+ hat – wie auch andere Reifen in dieser Dimen sion – seine Schwächen auf trockener Fahrbahn. In diesem Fall sind sie aber eine Spur zu groß, um ein ‚empfehlens wert‘ geben zu können“, so Kerbl weiter. „Ohne diesen Lapsus hätte es auch für dieses Modell eine bessere Note gegeben.“ •

Bei einigen Reifen sorgte eine schlechte Bewertung in nur einem Kapitel für eine schlechtere Gesamt note, obwohl sie sonst gute ergebnisse ablieferten; es empfiehlt sich vor dem Kauf also immer, sich anzusehen, wofür man den Pneu einsetzen möchte; wer kaum auf schnee fährt, hat zum Beispiel eine große auswahl an fähigen Winterschuhen

nE ws business.renault.at * Homologierte Reichweite (km) laut WLTP, gemischter Zyklus. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfoto. Stromverbrauch von 18,6–17,1 kWh/100 km, homologiert gemäß WLTP. Klassenbester in Reichweite mit bis zu 300 km WLTP*, bis zu 1.500 kg Anhängelast, Schnellladeoptionen und mit über 3 m Ladelänge erhältlich als Open Sesame by Renault jetzt in Österreich DER NEUE RENAULT KANGOO VAN E-TECH 100% electric Die Testsieger Winterreifen 185/65 R15 1. Continental WinterContact tS870 2. Goodyear UltraGrip 9+ 3. Semperit Speed-Grip 5 Winterreifen 215/60 R16 1. Continental WinterContact tS870 2. Dunlop Winter Sport 5 3. Goodyear UltraGrip Performance+ Die tabellen sowie alle Details finden Sie unter www.oeamtc.at

Die Stunde der Alleskönner

Heuer haben sich der Autofahrerclub und seine Partnerorganisationen eines Themas angenommen, das vielen Fuhrparkbetreibern auf der Zunge liegt: Reichen Ganzjahresreifen? Genau das wollte man herausfinden. text: Roland scharf, Fotos: aRBÖ

Die Annahme ist richtig, dass die Vorzüge von Winterreifen vor allem auf Eis und Schnee zur Geltung kommen, doch wie oft fährt man heutzutage noch auf Eis und Schnee? Natürlich: Wenn es einmal brenzlig wird, überdenkt man diesen Spargedanken schnell, aber trotzdem sind im urbanen Flachland die Chancen überschaubar, dass man von der weißen Pracht aus dem Verkehr gezogen wird. Also sind Ganzjahresreifen vielleicht doch eine vollwertige Alterna tive?

strukturmix

kürzesten Bremsweg (24,4 Meter) und kann auch beim Handling überzeugen. Die meisten Reifen bieten auf trockener Fahrbahn eine gute Kurvenfestigkeit, präzises Lenkverhalten und sind gut kontrollierbar zu fahren. Einzig die Reifen der Marken Berlin und Cooper schwächeln etwas und haben noch Aufholbedarf.

den perfekten Ganz jahresreifen gibt es noch nicht. aber durchaus gute für europäische Wetterverhältnisse.“

Das untersuchte der ARBÖ und nahm neun Allrounder der Dimen sion 205/55 R 17 genauer unter die Lupe. Sie schickte man durch ein gründliches Testszenario, wobei eine Tatsache schnell fest stand: Ganzjahresreifen sind immer nur ein Kompromiss, wie Erich Groiss, technischer Koordinator beim ARBÖ ausführt: „Ein Ganz jahresreifen muss sämtliche Witterungsverhältnisse abdecken. Daher wird der Winter- oder Sommerspezialist auf den spezifischen Fahrbahnuntergründen immer eine Spur besser sein als der Ganz jahresreifen.“

schneefragen

Die Ergebnisse: Auf Schnee stachen Michelin, Nokian und Continental besonders hervor. Der Michelin bietet mit 16,5 Meter aus 38 km/h den kürzesten Bremsweg, dicht gefolgt von Nokian (16,6 Meter) und Continental (17,0 Meter). Sie alle haben zudem eine gute Seitenführung. Souverän ist auch ihr Lenkverhalten und die Kontrollierbarkeit. Schlusslicht auf Schneefahrbahn ist der Bridges tone. Er hat den mit Abstand längsten Bremsweg (19,0 Meter) und zeigt im subjektiven Handling gravierende Mankos: unpräzise im Gesamten, schwache Seitenführung und der Testfahrer muss beim Beschleunigen gegen das ausgeprägte Untersteuern ankämpfen.

Feuchte Fakten

Ähnlich das Ergebnis auf nasser Strecke: Beim Nassbremsen aus 80 km/h zeigt der Bridgestone mit 27,9 Metern die beste Leistung und ist damit nah an der Sommerreifenreferenz (27,4 Meter). Es folgen Vredestein (28,2 Meter) und Continental (29,5 Meter). Überhaupt ist das hier das Metier des Bridgestone, der im Gegensatz zum Winter test die beste Performance abliefert. Im Gegensatz zum Toyo, der bei Aquaplaning und Handling zusammen mit dem Berlin schwächelt. Und wenn die Straße trocken ist? Da liegen die Kandidaten dichter beieinander. Beim Bremsen aus 80 km/h zeigte der Michelin den

nicht perfekt, aber gut

Das Fazit fällt versöhnlich aus. Groiss: „Den perfekten Ganzjahresreifen gibt es noch nicht. Aber durchaus gute, die für durchschnittliche mitteleuropäische Wetter- und Witterungsverhältnisse geeignet sind.“ Der Michelin Crossclimate2 hat den Höllenritt über die Teststrecken am besten gemeistert und wird Testsieger. Er war bei Schnee, Nässe und auf trockener Strecke souverän, ausgewogen und gut fahrbar. Auf Platz zwei und drei landen der Continental AllSeasonContact und der Nokian Seasonproof. Der Bridgestone Weather Control hatte zwar die Nässe am besten im Griff und zeigte eine gute Performance auf trockener Fahrbahn, aber im Bereich Winter war er der Schwächste. Daher bekommt er nur ein „bedingt empfehlenswert“. Für den richtigen Wintereinsatz ist er nach Einschätzung des Testteams nicht zu empfehlen. Auch die Reifen von Cooper und Berlin sind in Summe nicht herausstechend und erreichen nur ein „bedingt empfehlenswert“. Der Testverlierer ist der Toyo Celsius, er zeigte vor allem beim Handling nass zu viele Gefahrenquellen und bekommt als einziger Reifen im Test ein „nicht empfehlenswert“. •

Ganzjahresreifen müssen ihre Fähigkeiten im Winter und sommer unter Beweis stellen; das niveau wird besser, zudem sind manche besser geeignet für Fahrten auf schnee, andere wiederum für die warme Jahreszeit; der persönliche Geschmack entscheidet

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Porsche Bank hält Kunden mobil

Gute Organisation ist im Fuhrparkmanagement unersetzlich. Wer den Überblick behalten möchte, benötigt neben Know-how und viel Zeit vor allem eines: einen verlässlichen Partner. So wie die Porsche Bank.

Wenn es um den eigenen Fuhr park geht, scheitert es im hektischen Arbeitsalltag oftmals vor allem an der nötigen Zeit, alle Anforde rungen rechtzeitig erfüllen zu können. Es zahlt sich folglich aus, auf einen verlässlichen Partner wie die Porsche Bank zu setzen. Die Nummer 1 im Flottenmanagement findet für jeden Fuhrpark „flotte“ Lösungen und hilft Unternehmen, Zeit und Kosten zu sparen.

Beratung als Schlüssel

„Unser Ziel ist es, Fuhrparkleiter und Dienstwagenfahrer enger zu vernetzen und Routineaufgaben zu beschleu nigen. Dabei spielen digitale Lösungen eine immer wichtigere Rolle. Die Mitarbeiter werden so entlastet und können sich gänzlich ihren Kunden widmen“, so Roland Leitner, Leiter des Porsche-Bank-Flottenmanagements.

Neben den „realen“ Experten der Porsche Bank stehen Betrieben daher auch eine Reihe digitaler Helfer zur Seite. Die speziell auf Unternehmer kunden abgestimmten digitalen Tools setzen zukunftsweisende Maßstäbe. Das Fuhrpark-Informations-System (FIS) liefert beispielsweise tagesak tuelle Daten über die gesamte Flotte und ist ausschlaggebend, um auf Kos tenentwicklungen rasch reagieren zu können. Der Porsche Bank Flotten Car Configurator zeigt auf Knopfdruck, ob der gewünschte Wagen zum Budget und den Vorgaben des Betriebs passt

und mit der PB Flotte App gelingt die Vernetzung zwischen Fuhrparkleiter und Dienstwagenfahrer im Handum drehen. Die Fuhrparkverwaltung wird dadurch so effizient und komfortabel wie möglich.

Der Flotten Car Configurator zeigt auf Knopfdruck, ob der Wagen zum Budget und den Vorgaben des Betriebs passt.“

Für jede Situation die passende Lösung

Das Wunschauto benötigt noch etwas mehr Zeit, bis es zum Einsatz kommt? Gerade in der heutigen Zeit sind Lie ferverzögerungen oft keine Seltenheit. Das Porsche Bank Flottenmanagement liefert auch für diese Situation indi viduelle Lösungen. Egal ob Vertrags anpassungen oder eine Verlängerung des Vertrages: Die Porsche Bank hält Unternehmen mobil. Darüber hinaus bietet der Marktführer mit dem AutoAbo und dem Carsharing Angebot sharetoo weitere Möglichkeiten, um Mobilität zu gewährleisten.

Nachhaltig in die Zukunft

Mit sharetoo ergibt sich die ideale Gelegenheit für Unternehmerkunden, in die E-Mobilität einzusteigen. In der breiten Fahrzeug-Palette des Volkswagen Konzerns findet sich für jedes Einsatzgebiet das passende E-Modell. Die Experten der Porsche

Bank begleiten Unternehmen in der Folge auf ihrem Weg in eine nach haltige Zukunft und beraten bei der Umstellung des Fuhrparks. Wer schließlich von den zahlreichen Vor zügen der E-Fahrzeuge überzeugt ist, findet in MOON einen verlässlichen Partner in puncto Ladeinfrastruktur. Die MOON POWER ist eine innova tive Tochterfirma der Porsche Holding Salzburg und ist neben dem Vertrieb von Ladestationen, Photovoltaik analagen und Batteriespeichern auch Ansprechpartner für die Umsetzung von ganzheitlichen Energiekon zepten. „E-Mobilität nimmt stark an Fahrt auf und ist für viele Flotten eine wirtschaftlich sowie ökologisch inte ressante Option. Wir beraten von der Analyse über die Wahl des richtigen Fahrzeuges bis hin zur Integration in den bestehenden Fuhrpark voll umfänglich“, so Leitner. •

Text: Redaktion, Fotos: Porsche Bank
Bereits zum fünften Mal wurde die Porsche Bank zur Business Superbrand gekürt; Mag. András Wiszkidenszky (Superbrands) und Roland Leitner (Leiter Porsche Bank Flottenmanagement) (v. l.)
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news

Service

neue e-Produktfamilie

Auch die Reifenhersteller machen bei der Transformation mit. In dem Fall werden die Produkte an Elektroautos noch zielgerich teter angepasst. Den Sommerreifen iON evo hat Hankook ja bereits im Frühjahr vorgestellt, nun folgt der iON Winter. Auch hier mischen pflanzliche Öle mit, um selbst bei niedrigen Temperaturen den not wendigen Grip sicherzustellen. Der iON Winter passt sich so besonders flexibel an die Straßenoberfläche an und minimiert zudem die Profil bewegung. Das Thema Geräuschentwicklung ist in der kalten Jahreszeit noch dicker im Lastenheft bei der Produkterstellung unterstrichen. Der größere Leerraum zwischen den Profilblöcken – es muss ja der Schnee

Platz haben, mit dem sich der Reifen verzahnen soll – ist immer eine Herausforderung für die Ingenieure. Hankook erklärt die Lösung: „Hier reduziert das neue Laufflächendesign dank einer aktiven Führung und Reduzierung der Schallwellen die Lärmemissionen spürbar. Der Fahrkomfort des Hankook iON Winter profitiert von einer speziellen Verteilung der Blöcke entlang des Profils.“ Darüber hinaus kommt die „Sound-Absorber-Technologie“ – eine Art Schaumstoffstreifen im Inneren des Reifens – zum Einsatz. Ein besonders hoher Silica-Anteil der neuen Laufflächenmischung verzögert die Bildung eines Wasser films zwischen Fahrbahn und Reifen. Vorerst erhältlich in 18 bis 22 Zoll.

Hier findet sich alles rund um die blauen Taferln

das Parkverhalten diesen sommer

Erstmals wieder ein Sommer ohne große Corona-Maßnahmen, da hat EasyPark genau hingesehen. Über die App wurden vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 etwa 48 Prozent mehr Parkvorgänge als im Vorjah reszeitraum verzeichnet. Rund 200 Prozent mehr ausländische Nutzer wurden erfasst, der Großteil (44,8 Prozent) davon aus Deutschland. Die Österreicher haben die App auf Urlaub am meisten in Italien (35,8 Prozent) verwendet.

Bei einer falschen Verwendung von blauen Kennzei chen kann es schnell zu hohen Strafen kommen. Die Probefahrtkennzeichen führen selbst bei österrei chischen Werkstätten und Autohändlern zu vielen Fragen. www.blaue-kennzeichen.at gilt hier als Platt form, die den Betrieben Informationen, rechtlichen Rat und innovative Tools liefert. Auch die gesetzlich notwendigen Fahrtenbücher werden angeboten, Betreiber Mostdata GmbH hat damit bereits 2017 begonnen. Neben einer Webanwendung gibt es eine App; um eine Probefahrt zu starten, reichen immer lediglich drei Klicks. Die nötigen Dokumente werden automatisch erstellt und für mindestens fünf Jahre digital und gesetzeskonform abgelegt. Bei Prüfungen oder Versicherungsfällen sind diese somit schnell – und ohne Zetterlwirtschaft – abrufbar. Mostdata spricht von rund 20.000 Probefahrten, die über die Anwendung monatlich abgewickelt werden. Durch Kundenfeedback und gewonnene Erfahrungen wird deren Know-how immer weiter ausgebaut.

Reifen kaufen, gratis tanken

Bis 30. November heißt es: „Falken sagt Tanke!” Wer sich da für einen Reifensatz (Details beim Händler) ab 16 Zoll entscheidet, bekommt einen BP-Warengutschein zum Tanken und Shoppen im Wert von 20 Euro gratis mit dazu. Und er nimmt automatisch an der Verlosung von fünf klimaneutralen Ladesta tionen vom Typ KeContact P20 x-series von KEBA teil, inklusive Sechs-Meter-Kabel mit RFID sowie Mess- & Eichrecht.

FlottE 10-11/2022 | 19

Komprimiertes Wissen

Am 9. und 10. November startet unser Webinar „FLOTTE WISSEN LIVE“ in die nächste Runde. Spannende Themen rund um den Fuhrpark sind dabei garantiert, von der E-Mobilität bis zur Fahrzeugverwertung. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Werk

Ein breites Feld an Themen rund um das Spannungsfeld Fuhrparkmanagement, das ist das Aufgabengebiet von FLOTTE WISSEN Live, das auch bei der heurigen Herbstrunde noch deutlicher ausfallen wird als in den Jahren zuvor. Das zeigt sich zum einen an der noch breiteren Aufteilung der Themen. Aber auch an dem unverändert knackigen Zeitplan: zwei Vormit tage. Vorträge von jeweils maximal 15 Minuten. Der Zeitaufwand hält sich also in angenehm überschaubaren Grenzen, in jeweils 90 Minuten erfahren Sie in kurzweiligen Vorträgen spannenden Input für Ihren Fuhrpark. Hochkarätige Unternehmen haben sich ange kündigt, vom führenden Fuhrparkdienstleister LeasePlan über die E Auto Vermieter von Vibe, die Batteriespezialisten aus dem Hause Aviloo, die Vermarktungsprofis von AUTO1.com bis hin zu LapID – hier dreht sich alles um die Führerscheinüberprüfung –reicht das Angebot.

LeasePlan

Branchenführer LeasePlan hat sich eines ganz besonderen Themas ange nommen, das aktuell die gesamte Branche in Atem hält und beschäftigt.

Der Titel „Die Automobilindustrie im Umbruch. Implikationen für Flotten manager“ klingt nicht nur spannend, sondern ist es auch. Mag. Lorenz Loidl wird dabei einen Blick über den Tellerrand werfen und Ausblicke geben, welche Herausforderungen durch die „Teslafizierung“ sich auch für Fuhrparkmanager ergeben werden, mit allen damit verbundenen Chancen und Risken.

ENIO

Durch den starken Anstieg der E Autos werden viele Unternehmen vor Prob leme mit dem Stromhaushalt gestellt. Wer mehrere Ladestationen plant, wird schnell merken, wie die Netzanschlus sentgelte in die Höhe schnellen, sollen alle mit voller Leistung betrieben werden. Mit einem intelligenten Last und Energiemanagement ist das aber gar nicht notwendig, wie Dr. Michael Viktor Fischer, CEO und geschäfts führender Gesellschafter von ENIO, erzählt. Nach dem Motto „Wenig Strom und trotzdem schnell vollge laden“ zeigt er spannende Lösungen, die richtig Geld sparen.

AUTO1.com

Viele Chancen offenbaren sich auch bei der Vermarktung jener Fahrzeuge, die aus dem Fuhrpark ausgeschieden werden. Denn während bei der Anschaffung oft alle Register gezogen werden, um entsprechende Rabatte zu bekommen und den Kaufpreis zu drü cken, wird beim Ausscheiden des Fahr zeugs oft darauf vergessen, dass hier mitunter sogar noch mehr Potenzial schlummert. Wie Sie sich dabei nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern auch noch gute Erlöse erzielen und revisionssicher sind, das erläutert Helge Knichwitz, Head of Sales & Remarke ting bei AUTO1.com Austria.

vibe moves you

Dass man ein E Auto nicht unbedingt klassisch kaufen oder leasen muss, zeigt Martin Rieder, Head of Sales bei vibe auf. Das aufstrebende österreichische Unternehmen hat sich auf das E Auto Abo konzentriert und bietet eine unkomplizierte und besonders rasche Möglichkeit des Umstiegs, gerade für Unternehmen. Im attraktiven Fix preis sind alle fahrzeugrelevanten Kosten (inkl. Schadens und Reifen management) inkludiert. Flexible Laufzeiten, attraktive Übergangsfahr zeuge und volle Kostentransparenz sprechen für das E Auto Abo. Diese und viele weitere Vorteile sind Inhalt des vibe Vortrags bei FLOTTE WISSEN Live.

Helge Knichwitz, Head of Sales & Remarketing bei AUTO1.com Austria, zeigt spannende Vermarktungsmöglichkeiten am Ende der Laufzeit

Martin Rieder, Head of Sales bei vibe, zeigt die Vorteile eines E-AutoAbos für Unternehmen auf

Flotte
exklusiv
Mag. Lorenz Loidl, Commercial Director LeasePlan Österreich, widmet seinen Vortrag dem Umbruch der Autoindustrie
20 | FloTTe 10-11/2022
Dr. Michael-Viktor Fischer, CEO und geschäftsführender Gesellschafter von ENIO, zeigt, wie man mit intelligentem Last- und Lademanagement Geld spart

Volvo

Volvo bringt einen ganz besonderen Leckerbissen mit ins LiveWebinar. Adele Szabo, Fleet & Financial Services, und Michael Mastera-Scamporlino, Sales & Service Operations bei Volvo Car Austria, haben alle Infos zum neuen vollelektrischen Flaggschiff, dem brandneuen Volvo EX90 mit im Gepäck, der nur einen Tag davor seine Weltpremiere feiert. Nicht fehlen darf natürlich die Elektromobilitätsstrategie des schwedischen Premium-Herstellers sowie ein interessanter Exkurs zum traditionell großgeschriebenen Thema automobiler Sicherheit unter dem Slogan „Safety in mind“.

Jetzt kostenlos anmelden!

Wie Sie sehen, ist ein Besuch der beiden FLOTTE WISSEN Live-Webinare – am 09. und 10. November 2022 jeweils von 10:00 bis 11:30 Uhr – absolut empfehlenswert und ein Muss für all jene, die sich mit dem Thema Fuhrpark befassen.

Melden Sie sich am besten noch heute kostenlos unter www.flotte-live.at für beide Tage an, die Teilnahme erfolgt über die Plattform GoTo-Webinar, wo Sie auch direkt Ihre Fragen an die Vortragenden richten können. www.flotte-live.at

Die Partner von FLOTTE WISSEN Live

Adele Szabo, Fleet & Financial Services, und Michael Mastera-Scamporlino, Sales & Service Operations bei Volvo Car Austria, präsentieren den neuen Volvo EX90

Aviloo

Das aus einem österreichischen Startup entstandene Unternehmen Aviloo hat sich längst einen Namen in der Branche gemacht. Ein markenüber greifender Akku-Check ermöglicht einen detaillierten Zustandsbericht der Antriebsbatterie von Elektroautos. War dafür bislang noch ein etwas längeres Prozedere nötig, sorgt der neue AvilooFlash-Batterietest nun dafür, dass das Ergebnis nach nur drei Minuten vorliegt und zudem keine Testfahrt erforderlich ist. Wie der Test funktioniert und wo er seinen Einsatz findet, erzählt Thomas Wagner, Head of Sales bei Aviloo.

LapID

Thomas Wagner, Head of Sales bei Aviloo, stellt den brandneuen Batterie-FlashTest vor, mit dem der Akku zustand eines E-Autos nach wenigen Minuten feststeht

Auch die Führerscheinkontrolle kommt bei FLOTTE WISSEN Live nicht zu kurz. Das Thema wird hierzulande oft sträflich vernachläs sigt, was im schlimmsten Fall zur Haftung des Fuhrparkmanagers und/oder des Geschäftsführers führen kann. Wie man das vermeiden kann und wie eine Führerscheinkontrolle einfach und effektiv aus sehen kann, zeigen Annika Gravemeyer, Sales Consultant, und Stefanie Effer, Leiterin Marketing bei der LapID Service GmbH. •

Einfach laden –sonst nichts

Wir kümmern uns um den Rest mit intelligenten eMobility-Lösungen für alle Ansprüche.

Annika Gravemeyer, Sales Consultant, und Stefanie Effer, Leiterin Marketing LapID Service GmbH, zeigen auf, wie einfach und effektiv die Führerscheinkontrolle sein kann

exklusiv
Flotte 10-11/2022 | 21

Teslafizierung –Fluch oder Segen?

Die Zukunft der Automobilindustrie hat auch Auswirkungen auf die Flottenbetreiber. Branchenführer LeasePlan hat diese näher beleuchtet und launcht ein spannendes Analyse-Tool. text: Redaktion, Fotos: leasePlan

kunden und Partner von LeasePlan wurden zu einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema „Tes lafizierung der Automobilindustrie –Fluch oder Segen?“ über den Dächern von Wien im ThirtyFive am Wienerberg eingeladen. Hochkarätige Branchen experten diskutierten über die Zukunft der Automobilindustrie und mögliche Implikationen auf Flotten und Fuhr parkbetreiber.

Stefan Pöhler von McKinsey machte in seinem Impulsvortrag deutlich: Die Automobilbranche befindet sich gerade im größten Umbruch seit Henry Ford die Massenmobilisierung mit seinem Ford Model-T eingeleitet hat. Dieser Wandel betrifft mehrere Aspekte: Zum einen natürlich die Antriebsarten, vom Verbrenner zu batterieelektrischen Antrieben. Weiters versuchen Her steller, mit der vertikalen Integration wieder die Oberhand über die Wert schöpfungskette zu bekommen, von der Produktion, über den Vertrieb bis hin zum After Sales Markt. Und nicht zuletzt ist da die Digitalisierung mit all ihren Möglichkeiten, die die über Jahrzehnte etablierten Prozesse und Geschäftsmodelle verändert.

Große aufgaben auch für Fuhrparks US-Autobauer Tesla hat nicht nur die E-Mobilität massentauglich gemacht, sondern revolutioniert die ganze Branche. Viele klassische OEMs versu chen aufzuschließen, investieren Mil liarden in Digitalisierung, Forschung und Entwicklung und übernehmen das Geschäftsmodell in immer mehr Bereichen. Das bleibt natürlich nicht ohne Auswirkungen auf Fuhrpark verantwortliche, aber auch Händler, Werkstätten und Zulieferer sind massiv gefordert, hier Schritt zu halten.

neben der spannenden Podiumsdiskussion gab es Möglichkeiten zum netzwerken; leasePlan-ÖsterreichGeschäftsführer Hessel Kaastra (r.) und echoesGeschäftsführer Mathieu Chènebit beschließen eine spannende Partnerschaft

Connectivity services als Chance

In der anschließenden Podiumsdis kussion mit hochkarätig besetzten Branchenexperten wurde versucht, Antworten darauf zu finden, was Fuhr parkverantwortliche heute schon tun können, um für die Zukunft optimal vorbereitet zu sein.

Sie können das Video dazu im Artikel auf www.flotte.at ansehen!

LeasePlan Österreich hat eine Partner schaft mit dem Fahrzeugdatenverar beiter Echoes geschlossen, um interes sierten Kunden neue Einblicke in ihre Flotte zu ermöglichen. Die meisten neu zugelassenen Fahrzeuge sind bereits mit der Cloud verbunden und übermitteln eine bisher nicht dage wesene Fülle an Daten direkt an die Fahrzeughersteller. Diese Daten haben das Potenzial, Fuhrparkverantwort lichen gänzlich neue Möglichkeiten zu eröffnen, bisher hatten sie jedoch keinen Zugriff. Aus diesem Grund hat LeasePlan Österreich gemeinsam mit Echoes das Produkt „Connectivity Services“ aus der Taufe gehoben und bietet erstmals die Möglichkeit, einen tiefgreifenden Einblick in den unternehmenseigenen Fuhrpark zu erhalten. •

Viele klassische oeMs investieren Milliarden in digitalisierung, Forschung und entwicklung.“
22 | FlottE 10-11/2022 s E rvic E
DER NEUE FORD E WIE ELEKTRISCH, E WIE EFFIZIENT Ford E-Transit: Stromverbrauch: 26,1 39,7 kWh/100 km (kombiniert) | CO2-Emissionen: 0 g/km (kombiniert) | 1) Elektrische Reichweite: je nach Konfiguration bis zu 218 317 km (Prüfverfahren: WLTP)* *Gemäß Worldwide Harmonised Light Vehicles Test Procedure (WLTP). Es können bis zu 218 317 km Reichweite (beabsichtigter Zielwert nach WLTP) bei voll aufgeladener Bat terie erreicht werden – je nach vorhandener Serien- und Batterie-Konfiguration. Die tatsächliche Reichweite kann aufgrund unterschiedlicher Faktoren (z.B. Wetterbedingungen, Fahrverhalten, Streckenprofil, Fahrzeugzustand, Alter und Zustand der Lithium-Ionen-Batterie) variieren. | Symbolfoto. Vergleichsparameter: Fahrzeuge: Transit 350 L2H2 130 PS Diesel (Verbrauch: 8,3 l/100 km, CO2-Emission: 219 g/km (kombiniert) vs. E-Transit 350 L2H2 184 PS (30,1 kWh/100 km) | Laufleistung 60 Monate, max. 150.000 km (30.000 km/Jahr) | Erwartete Betriebszeit: 5 Jahre | Strompreis: 0,35 Cent/kWh | Dieselpreis: € 1,80/l | marktübliche Restwerte für beide Modelle | Modell- und marktübliche Fahrzeugnachlässe | E-Mobilitäts-Förderung Ford € 2.000,– | E-Mobilitäts-Förderung Bund Stand September 2022 € 10.500,–. 2) Die geschätzten CO2-Ersparnisse werden laut den Angaben der Europäischen Umweltagentur berechnet. Diese variieren aufgrund verschiedener äußerer Einflüsse: unterschiedliches Fahrverhalten, Fahrzeugwartung, Ladegewohnheiten, CO 2-Emissionen des Ladenetzwerks, Alter der Lithium-Ionen-Batterie. 3) Bezieht sich auf die Kosten für die planmäßige Wartung entsprechend der Empfehlungen in den Betriebsanleitungen. Die Analyse erfolgt aufgrund nach der Standardmethode von Ford zur Berechnung der Kosten für die planmäßige Wartung und bezieht sich auf Referenzwerte von dem Jahr 2021. 4) Basierend auf der geschätzten zurückgelegten Strecke von 30.000 km/Jahr, den zuvor genannten Vergleichsparametern, dem Fahrzeugpreis, der durchschnittlichen planmäßigen und unplan mäßigen Wartung, dem geschätzten Wertverlust, der einkalkulierten motorbezogenen Versicherungssteuer. 90 % WENIGER CO2 -AUSSTOSS 2) 40 % WENIGER WARTUNGSKOSTEN3) IN 3,6 JAHREN AMORTISIERT4)

Digital und elektrisch

Der 13. A&W-Tag in der Wiener Hofburg stand ganz im Zeichen der aktuellen Herausforderungen für den Autohandel: Vertriebssysteme, Antriebe und Digitalisierung.

text: Gerald Weiss, Fotos: Chris Hofer

Die Kfz-Branche befindet sich mitten in einer gewaltigen Transformation. Neue Vertriebssysteme über Agenturver träge, die rasante Digitalisierung mit verändertem Kundenkon takt und verändertem Kundenverhalten sowie neue Antriebskon zepte mit dem Schwerpunkt in der Elektrifizierung beschäftigen Hersteller, Importeure und Händler. Alle drei Themen wurden beim 13. A&W-Tag in der Wiener Hofburg mit hochkarätigen Referenten und kompetenten Podiumsdiskussionen auf die Bühne gebracht. Einer der Schwerpunkte war das sogenannte Agentursystem, auf das viele Importeure das Neuwagengeschäft umstellen wollen und das im Rahmen einer Podiumsdiskussion auch für jede Menge Gesprächsstoff sorgte. Zudem berichtete Ferry M. M. Franz von Toyota über die Wichtigkeit, H2 als Kraft stoff weiterhin zu forcieren, und Mag. Melanie Milchram-Pinter (bp Austria) und Gerhard Wolf (Castrol Austria) erläuterten, welche Rolle Mineralölkonzerne im Wandel der Energiequellen einnehmen werden. Zudem erzählte Max Egger, Geschäftsführer von Škoda Österreich, zum 30-jährigen Markenjubiläum, wie man eine völlig neue Marke in Österreich etabliert – und nach haltig auf die Erfolgsspur bringt. Auch das Netzwerken sowie der Austausch mit den Ausstellern kamen bei über 400 Besuchern nicht zu kurz.

Der nächste A&W-Tag findet am 17. Oktober 2023 wieder in der Hofburg statt. Alle Fotos von der Veranstaltung finden Sie unter www.autoundwirtschaft.at/aw-tag

Max egger, GF Škoda Österreich, über das 30-jährige Jubiläum (o.); Mag. Melanie MilchramPinter (bp) und Gerhard Wolf (Castrol) (r.)

Zahlreiche Branchen besucher nutzten den a&W tag zum netz werken

s E rvic E

Dreifach gesichert

Dank künstlicher Intelligenz und Machine Learning bietet LapID eine automatische und rechtssichere Führerscheinkontrolle im App-Format.

text: Roland scharf, Fotos: lapid

Es gehört zu jenen Dingen, die alle vor sich herschieben: die Kontrolle der Führerscheine der Belegschaft. LapID hat mit der neuesten App-Generation nicht nur eine simple und intuitive Bedienung umgesetzt, sondern auch noch einen höheren Daten schutz und vor allem Manipulationssicherheit realisieren können.

integrierter ansatz

Kernelement des neuen Systems ist die Integration von Künstli cher Intelligenz. So überprüft die LapID-Driver-App Sicherheits merkmale des Führerscheins und liest Nummer und Ablaufdatum des Führerscheins automatisch aus. Das passiert, indem der Nutzer sein Smartphone über den Führerschein bewegt und die Smartphone-Kamera zahlreiche Sicherheitsmerkmale erfasst. So kann nicht nur gewährleistet werden, dass auch ein echter Füh rerschein für die Kontrolle verwendet wurde und nicht zum Bei spiel nur ein Foto davon. Zusätzlich werden die erfassten Ergeb nisse durch geschultes Personal geprüft. Dieser Schritt ist insofern erforderlich, damit die Rechtssicherheit dieser Führerscheinkon trolle gewährleistet werden kann. Um datenschutztechnische Bedenken aus dem Weg zu räumen, werden die erstellten Auf nahmen im Anschluss sofort gelöscht, erst dann wird die Kontrolle

dank Ki kann die lapid app nummer und daten des Führerscheins auf echtheit überprüfen; die Bedienung ist intuitiv

als erfolgreich durchgeführt zurückgemeldet. „Die Integration einer weiteren Komponente als Fallback war für uns besonders wichtig. In einzelnen Fällen kann die KI beispielsweise aufgrund der Aufnahmequalität keine verlässliche Entscheidung treffen. Um in solchen Fällen dennoch zu einem rechtssicheren Ergebnis zu kommen, greifen wir auf den bereits bewährten LapIDKontrollprozess zurück”, sagt Tim Wiersdörfer, Leiter Produktmanagement.

spieltrieb

So sorgt dieser Prozess über die LapID-Driver-App nicht nur für einen noch schnelleren und einfacheren Ablauf. Durch die KI-Komponente erhalten Dienstwagennutzer auch innerhalb kürzester Zeit bereits eine Rückmeldung. „Mit der Weiterentwicklung der LapID-DriverApp sorgen wir dafür, dass der Prozess der Führerscheinkontrolle für Fuhrparkverantwortliche und Dienstwagennutzer noch komfor tabler wird. So tragen wir langfristig dazu bei, dass die Nutzererfah rung bei der elektronischen Führerscheinkontrolle verbessert wird“, so Vertriebsleiter Erik Sprenger. •

Die Nummer 1 im Flottenmanagement

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Das Einmaleins des Fuhrparkmanagements

Schäden haben immer Saison

Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Und daher Unfälle. Professionelles Schadenmanagement greift deshalb weit vor dem eigentlichen Parkrempler, Auffahrunfall oder Totalschaden ein und setzt auf strenges Berichtswesen und die großzügige Motivation von Mitarbeitern.

Text: Mag. Pascal Sperger, Fotos: Vecteezy.com

W er A, wie Auto, sagt, muss auch R, wie Reparatur, sagen. Denn: Schäden gehören zum täglichen Brot eines Fuhrparkverantwortlichen. Im Gegen satz zur Wartung treten sie jedoch plötzlich und ungeplant auf, was schnelles Handeln und professio nelle Expertise verlangt, denn nur so können Standzeiten so kurz wie mög lich gehalten und der Schaden kostengünstig und professionell repariert werden.

In Summe greifen bei diesem Prozess ziemlich viele Zahnräder ineinander, neben dem Fuhrparkmanagern sind der Fahrer und die Werkstatt gefor dert, auch weil immer eine Versiche rung involviert ist, was administrative Dokumentations und Freigabepro zesse ins Spiel bringt. Damit es im Fall der Fälle schnell geht, muss deshalb in ruhigen Zeiten vorgeplant werden. Und diese Planung beziehungsweise der Aufbau dieser Abwicklungsroutine wird heute unter dem Begriff proaktives Schadenmanagement vereint. Denn, der beste Schaden ist noch immer der, der nicht passiert.

Unfallvermeidung

Schadenmanagement setzt deshalb an, bevor Lack zerkratzt, eine Delle ins Blech gedrückt oder ein Stein in die Windschutzscheibe geschlagen ist. De facto beginnt sie beim Einkauf, weil sich optionale Zusatzausstattung wie Parkpiepser, Rückfahrkamera oder Sicherheitsassistenzsysteme Unfälle vermeiden beziehungsweise die Schwere reduzieren können. Fuhr parkexperte Henning Heise: „Die höheren Investitionen in die Sicher

heitsausstattung der Fahrzeuge amor tisiert sich während der Laufzeit durch weniger Schadensfälle.“

Doch auch im späteren Betrieb des Fahrzeugs geht es zunächst um die Unfallprävention. Dies geschieht in erster Linie mit Schulungen, Work shops oder (Fahrsicherheits )Trainings

sicherungsprämien und Selbstbehalte aus dem vergangenen Jahr heran ziehen und versprechen, dass die tat sächliche Einsparung im Folgejahr zwischen Firma und Mitarbeitern auf geteilt wird. Heise: „Beträgt die Ver ringerung der Schadensumme etwa 40 Prozent, dann wird einfach halbe halbe gemacht. 50 Prozent der Einspa rung bleiben dem Unternehmen, 50 Prozent davon gehen direkt in Incen tives für die Mitarbeiter.“ So könnten etwa Tickets für die Formel 1 ver schenkt oder Verlosungen von Handys organisiert werden.

Schadenquote als Zünglein

und über die Sensibilisierung der Mit arbeiter für die entstehenden Kosten. Wer nämlich weiß beziehungsweise trainiert, wie er im Notfall auf fahre rische Herausforderungen reagieren muss, der fährt sicherer. Und wer weiß, welche Kosten selbst ein Parkrempler mit einem Schaden an der Stoßstange verursacht, der agiert im Normal fall vor und umsichtiger, fährt also vorausschauender beziehungsweise materialschonender. Der Geschäfts führer von heise fleetconsulting und Obmann des Fuhrparkverbands hat noch einen weiteren Praxistipp: „Wer die Mitarbeiter motiviert, besser auf zupassen, umsichtiger und vorsich tiger zu fahren, der fährt beim Scha denverlauf am besten. Dafür kann die Firma etwa Incentives einführen und das Schadenaufkommen so drastisch reduzieren.“ Beispielsweise könne man zum Start die Summe der Ver­

„Im Schnitt wird ein Firmenauto einmal jährlich beschädigt, wobei die Reparatur über 1.000 Euro aus macht“, weiß Heise, der die Bedeu tung der Unfall und Schaden prävention mit einem weiteren Argument hervorstreicht: „Die Schadenquote bestimmt maßgeblich

exklusiv 26 | FloTTe 10-11/2022
Die höheren Investitionen in die Sicherheitsausstattung der Fahrzeuge amortisiert sich während der Laufzeit durch weniger Schadenfälle.“ Henning Heise

die Tarifhöhe bei der Versicherung, die logischerweise mit der Anzahl steigt. Je höher der Tarif, desto schlechter ist für das wiederum für das fuhrparkbetreibende Unternehmen, weil damit einerseits Kapital gebunden und andererseits die Total Cost of Ownership in die Höhe getrieben werden. Dazu kommt: Die Standzeit, der Ausfall eines Mitarbeiters wegen Krankenstand, die Ersatzmobilität und die internen administrativen Auf wände für die Dokumentation bezie hungsweise die Schadenbearbeitung verursachen ebenfalls hohe Kosten.“

Berichte zeigen Muster auf Dass 100 Prozent der Schäden ver mieden werden könnten, ist laut Heise Wunschdenken: „Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Doch gerade Sensibilisierung, Training und Motivation können die Häufigkeit und Schwere drastisch reduzieren. Und das vermeidet wiederum eine überhöhte finanzielle Belastung des Unternehmens.“ Darüber hinaus ist es für jeden Fuhrparkmanager, der eine professionelle Schadenbearbeitung anstrebt, essenziell zu wissen, wer welche Schäden verursacht. Heise: „In allen Unternehmensflotten ist es wichtig, Berichte anzulegen. Und zwar für jedes Fahrzeug beziehungsweise jeden Fahrer. Dabei sollte das Fab rikat, die Schadenart, eine Beschrei bung des Unfallhergangs und die ent standen Kosten aufgezeichnet werden. So lassen sich Muster erkennen und man kann gegensteuern, wenn etwa

ein Mitarbeiter öfters rechts vorn die Stoßstange beschädigt oder mehr mals in Auffahrunfälle verwickelt ist. Oder bei einem Modell besonders viele Scheiben reißen. Ersteres ließe sich mit einem Training beheben, zweiteres deutet eher auf Ablenkung hinterm Steuer hin, während der dritte Punkt auf einen Materialfehler schließen ließe“.

Schadenverlauf im Auge behalten Er ist die Variable, die die Kosten am stärksten beeinflusst. Wer einen nega tiven Schadenverlauf hat, wird höher eingestuft, bezahlt pro Fahrzeug mehr, weil die Versicherungsprämien nicht mehr für die Reparaturen ausreichen. Im schlimmsten Fall droht die Kün digung der Polizze. Und dann wird es richtig schwer, wie Heise betont: „Die Versicherungen reden untereinander und Problemfälle machen die Runde. Auch wenn jemand häufig wech selt, gilt er schnell als Wanderpokal, von dem die Anbieter dann Abstand nehmen.“ Ein positiver Schadenver lauf – aus Versicherungsperspektive sind die Summen der Prämien höher als die Aufwände für die Schäden –eröffnet hingegen das Verhandlungs parkett. Heise: „Zeigen die gesetzten Maßnahmen bei der Unfall und Schadenvermeidung Wirkung, dann sollte man das Gespräch mit der Versicherung suchen. Weil dann kann man auch über die Reduktion der Prämien beziehungsweise der Selbst behalte sprechen.“

Smarte Reparaturmethoden Selbst wenn diese Gespräche schwierig verlaufen, sollte man nicht vorschnell wechseln: „Bei geringen Einsparungen sollte man sich fragen, rentiert sich das wirklich? Wer mit dem aktuellen Anbieter ein gutes Verhältnis hat, die Prozesse eingespielt sind und das Vertrauen stark ist, dann ist das im Einzelfall meistens mehr Wert als ein paar Euro pro Jahr.“ Und was, wenn es das nächste Mal wirklich kracht? Dann braucht es laut Heise verlässliche Partner im Werk stattbereich, die bei der Behebung von Schäden vor allem auf Smart und Spot Repair Methoden setzen. „Gerade bei Lack und Glasschäden sind die Einsparungen wirklich groß – und insgesamt wird auch weniger Energie verbraucht beziehungsweise CO2 freigesetzt.“ •

Unser Servicepaket: ■ Beratung & individuelle Konfiguration ■ Full-Service Abwicklung ■ Tracking im digitalen Abwicklungsprozess ■ Dezentrale Anlieferung Die Fahrzeugeinrichtung für Ihren Fuhrpark Bott Austria GmbH IZ-NÖ Süd, Straße 2d, Objekt M21/II A-2351 Wiener Neudorf Telefon: +43 (0) 2236 660-431 info@bott.at www.bott.at

Der Fuhrparkverband Austria denkt an die Zukunft

Von erfolgreichen Kursen bis zertifiziert nachhaltiger Mobilität, die Aktivitäten des FVA sind für 2023 breiter gesteckt denn je zuvor.

Aktuell hat der Fuhrparkverband Austria 80 Mitglieder, davon 65 Unternehmen mit über 20.000 Fahrzeugen in Österreich. In den letzten fünf Jahren hat der FVA 50 Veranstaltungen zu allen wesentlichen Bereichen des Fuhrparkwesens abgehalten, die von circa 1.000 Fuhrparkverant wortlichen besucht wurden.

Mit 4,5 von möglichen fünf Sternen wurden diese Kurzse minare von den Teilnehmern extrem positiv bewertet. Diese Anerkennung hat auch den Anstoß gegeben, gemeinsam mit dem WIFI Wien eine viertä gige Ausbildung zum geprüften Fuhrparkleiter ab Mai 2022 ins Leben zu rufen. Der erste Kurs wurde von zehn Teilnehmern besucht, beim derzeitigen Kurs, der bei Drucklegung dieser Aus gabe der FLOTTE gerade stattfindet, nehmen 14 Fuhrparkleiter aus ganz Österreich diese Möglichkeit zur Weiterbildung wahr.

Gerade für KMUs sind informationen wichtig, doch die haben meist nicht die Möglichkeit, nach Wien zu reisen.“

Henning Heise, obmann Fuhrparkverband austria

beleuchtet, sondern insbesondere auch, welche Konzepte und Pläne die Unternehmen für die Zukunft für eine nachhaltige Mobi lität haben. Wir wollen den Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre Mobilität auf Nachhaltigkeit zu untersuchen und werden 2023 die ECSM – Europäische Zertifi zierung für nachhaltige Unter nehmensmobilität, die vom europäischen Fuhrparkverband (FMFE) entwickelt wurde – in Österreich einführen. Das ist ein europaweit einheitlich ent wickelter Standard, der sich an Unternehmen richtet, die die Verbesserung der Unter nehmensmobilität fördern, mit besonderem Augenmerk auf die Reduzierung der Schadstoff emissionen nicht nur in Bezug auf die Fahrzeuge, sondern auf die gesamte Mobilität.

Viel vorgenommen Eines der wichtigsten Themen, das Fuhrparkleiter und Unter nehmen heute beschäftigt, ist die E-Mobilität. Hier hat der FVA zusammen mit dem BVE mit der E-Mokon die größte B2B-Fach konferenz in Österreich erfolgreich ins Leben gerufen. Über 600 Besucher und mehr als 1.300 Testfahrten an zwei Tagen sprechen für sich. Das Thema Umwelt und nachhaltige Mobilität wird auch in Zukunft ein zentraler Punkt in den Aktivitäten sein. Anfang nächsten Jahres sollen die Ergebnisse der Studie rund um die Car Policy ver öffentlicht werden. Hierbei werden nicht nur die Modalitäten der Fahrzeugstellung für Mitarbeiter und die Verwaltung der Flotte

Pragmatischer ansatz Für 2023 ist weiters geplant, die Aktivitäten in den Bundesländern zu stärken und neben der Präsenz in der Steiermark zusammen mit der Energie Steiermark auch im Westen in Vorarlberg eine Vertre tung zu etablieren und die Aktivitäten in Salzburg wieder aufzu nehmen.

„Gerade für KMUs sind Informationen rund um den Fuhrpark wichtig, doch die haben meist nicht die Möglichkeit, für eine Ver anstaltung nach Wien zu reisen. Dann müssen wir halt zu ihnen kommen, wenn wir sie erreichen wollen, ist der pragmatische Ansatz, den der Verband vertritt“, Henning Heise, Obmann Fuhr parkverband Austria. •

service • Fuhrparkverband austria 28 | FlottE 10-11/2022

NFZ-extra

Die vielen Varianten des ID. Buzz

Wie vielseitig der neue ID. Buzz von Volkswagen Nutzfahr zeuge eingesetzt werden kann, zeigen die Hannoveraner in Zusammenarbeit mit vier Spezialfirmen: Snoeks lieferte das Flex-CabKonzept mit einer Dreiersitzbank; sie kann in zwei verschiedenen Positionen genutzt oder komplett hochgeklappt werden. Nutzbar zum Beispiel als Shuttle, Taxi oder kommunal eingesetzter Kleinbus. Bösenberg lieferte den ID. Buzz-Notarztwagen: Der Laderaum wurde zum Arbeitsplatz für den Arzt dank modularen Konzepts, das die Integration der Einrichtung und aller Sonderkomponenten mit nur minimalen Änderungen am Basisfahrzeug erlaubt. Veth Automotive

Öko-Lkw-Pneu

Goodyear zeigt einen ReifenPrototypen für Lkw, der zu 63 Prozent aus nachhaltigen Materia lien besteht. Pflanzliche Öle und Alt reifen ersetzen etwa Ruß, Rapsöl kommt statt Erdöl zum Einsatz. Das notwendige Polyester wird aus alten Plastikflaschen gewonnen und das für Grip notwendige Silica stammt aus Reis schalen – ein Abfallprodukt bei der Reisproduktion.

Ford Trucks in Österreich

Ford-Zugmaschinen sind ab sofort auch in Österreich erhältlich. Die GmbH wird von lKV und HAMA trucks betrieben, der Firmensitz liegt ebenso in Wallern an der trattnach (oÖ). Vorerst besteht das Sortiment aus F-MAX-Varianten, kleinere Fahrzeuge wie der Cargo werden folgen. Der Vertrieb erfolgt über das bestehende lKV-Händlernetz, bis 2023 möchte man 14 Servicebetriebe in Österreich betreiben.

baute den ersten ID. Buzz mit Kofferaufbau. Das Ladevolumen steigt auf beachtliche 6,0 Kubikmeter, die Seitenwände und das Heck des Koffers lassen sich mit klassischen Türen, Schiebetüren und/oder Jalousien ausstatten. Und Wükaro stattet den Cargo als Kühlfahr zeug aus. Ein Novum: die Kombination aus elektrischem Antrieb und elektrischer Kühlung, bestehend aus einer flachen 230-Volt-Kühl anlage auf dem Dach, vier Lithium-Ionen-Batterien (je 100 Ampere stunden Nennladung) und einem Wechselrichter mit integriertem Batterieladegerät. Die in den Radkästen untergebrachten Batterien des Kühlsystems ermöglichen autark eine Laufzeit von acht Stunden.

Renault T & C E-TECH bestellbar

Ab sofort können die E-Lkw von Renault in der 44-Tonnen-Klasse vorbestellt werden. Die T E-Tech (Regionalverkehr) und C E-TechModelle (städtischer Bausektor) verfügen bis zu 490 kW Leistung und einen Akku mit maximal 540 kWh. Das sorgt für eine Reichweite bis zu 500 Kilometern. Maximales Schnellladen ist mit 250 kW mög lich, mit Wechselstrom immerhin mit 43 kW.

Nissan Townstar wird elektrisch

Die Produktion des Nissan Town star EV hat begonnen. Unter dem Blech steckt die Technik aus dem Kangoo, hat einen E-Motor mit 122 PS und 245 Nm Drehmoment, der Akku mit 45 kWh sorgt für eine Reichweite von 300 Kilometer nach WLTP. Geladen kann mittels Wechselstrom (11 und 22 kW) und Gleichstrom. Damit kann der Füll stand von 15 auf 80 Prozent in nur 37 Minuten gesteigert werden.

Flotte 10-11/2022 | 29

Dreigleisige Logik

Generell ist Renault auf dem Feld der Elektromobilität in Sachen Großserie einer der Pioniere. Seit mehr als zehn Jahren vertreibt man bereits Straßenfahrzeuge unter schiedlichster Größen mit diesem Antrieb, man hat also einen gewissen Erfahrungsstamm, auf den man jetzt zurückgreifen kann. Und, man hat mit dem neuen Trafic E-Tech nun auch die Transporterpalette komplett elektrifiziert, da er nach den StromVersionen von Kangoo Rapid und Master die wichtige mittlere VanGattung bis drei Tonnen befüllt. Und das gleich in mehrfacher Ausführung.

Volle nutzbarkeit

Was den Trafic mit seinen zwei Kol legen eint, ist die Herangehens weise, trotz alternativen Antriebs auf nichts verzichten zu müssen: Die Ladekapazität ist – in diesem Fall 1,1 Tonnen – uneingeschränkt nutzbar, ganz genauso wie bei den DieselBauformen. Die möglichen 5,8 bis 8,9 Kubikmeter Ladevolumen (je nach

Version) können also voll genutzt werden. Erhältlich sind zwei Längen mit 5,1 oder 5,5 Meter Länge und wer sich für den L2 entscheidet, erhält eine Ladelänge bis zu 4,15 Meter Länge, da dieser Trafic eine in der Stirnwand

ab.

eingelassene Durchladeklappe hat, die den rechten Teil der Fahrerkabine dank umklappbaren Beifahrersitzes ebenso nutzbar macht. Und wem das immer noch nicht reichen sollte: Auch den Trafic E-Tech kann man ebenso als nacktes Plattformfahrgestell ordern und sich einen Aufbau indivi duell gestalten lassen.

Bis zu 50 kW schnellladen

Als Antrieb fungiert der gleiche 90 kW starke E-Motor wie im Kangoo, der genügend Leistung bietet, um eine Anhängelast von 750 Kilogramm zu ermöglichen. Der verbaute Akku fasst 52 kWh, was für rund 240 Kilo meter Reichweite gut sein soll, rein in der Stadt sogar bis zu knapp 300 Kilometer nach WLTP. Je nach Bedarf gibt es serienmäßig zwei Lademög lichkeiten: sieben kW für einphasiges Wechselstrom-Tanken und Wechsel stromladen bis 22 kW. Gegen Aufpreis gibt es noch die Möglichkeit, mit 50 kW an Schnellladern Strom zu zapfen. Noch nicht klar ist, wann der Trafic E-Tech zu uns kommt. In Deutsch land plant man, ab 2023 erste ausge wählte Kunden zu bedienen. •

e-transporter sind nicht nur im Kommen – sie mausern sich zur Fixgröße im Produktsortiment. Renault rundet nun ihre angebotspalette elektrifizierter nfz mit dem trafic e-tech
text: Roland scharf, Fotos: Renault
30 | FlottE 10-11/2022 n FZ- e xtra • vorstellung Mit den trafic-e tech-Versionen ist die Renault-transporterflotte nun vollständig mit e antrieb erhältlich
Würth Handelsges.m.b.H. · Würth Straße 1 · 3071 Böheimkirchen · T +43 50 8242 0 · F +43 50 8242 5333 · fahrzeugeinrichtung@wuerth.at · www.wuerth.at ZEIT FÜR EINE NEUE FAHRZEUGEINRICHTUNG? 3D Planung und Vorführfahrzeuge Nur 2 Wochen Lieferzeit Riesige Produktvielfalt und lange Lebensdauer fahrzeugeinrichtung.wuerth.at Jetzt unverbindlichen Termin vereinbaren und persönlich, telefonisch oder online beraten lassen. WÜRTH FAHRZEUGEINRICHTUNG JETZT TERMIN VEREINBAREN IHRE VORTEILE
n FZ- e xtra 32 | FlottE 10-11/2022

Eine Branche sucht das Grün

Auf dem Weg weg vom Diesel zeigt die Lkw-Sparte auf der IAA Transportation, wie schnell man umdenken kann. Nicht nur, was den reinen Treibstoff angeht. Ein Stimmungsbericht. text: Roland scharf, Fotos: Michael schödl

Leiser schlich sich der Panther noch nie an. Das ist an sich schon eine Leistung bei 40 Tonnen Gesamtgewicht, drei Achsen und gut elf Meter Länge. Aber auch dieses Ungetüm von Nutzfahrzeug überrascht am Stand von Magna mit einer Aufschrift: „electric“. Womit wir schon bei der entscheidenden Botschaft der diesjährigen IAA Transportation, die man früher schlicht einmal Nutzfahrzeug messe Hannover nannte, angekommen wären. Der „Change“ ist in der Branche der dicken Brummer endgültig angekommen. Und nicht nur das.

Palermos Winkel

Während sich der reine Pkw-Markt mehr mit dem Thema quälte, überraschen ausgerechnet die Schwergewichter mit kreativen und unterschiedlichen Ansätzen. Kurz gesagt: Ja, sicher gibt es noch Diesel. Aber auch die haben meist schon einen E-Motor im Antriebs strang versteckt.

Das Entscheidende bei diesem Zugang ist wohl, dass man sich stärker um die Differenzierung der Einsatzzwecke kümmern wird müssen. Ein Sattelschlepper ist für den Fernverkehr und nur mehr dafür. Ein Lieferwagen macht seine Zustellroutinen und auch nur mehr die. Der Markt entwickelt sich von Alleskönnern hin zu Spezialisten, was sich am eindrücklichsten am Last-Mile-Eck erkennen ließ. Teils winzige Vehikelchen mit gerade einmal einem Sitz, manchmal nicht einmal mehr einem Lenkrad, sondern nur mehr einem Lenker, wirklich cool umgesetzte Isetta-Nutzis, ja sogar autonom fahrende Robotermüllwagen, die selbst in Palermo in die verwinkelsten Gassen kommen, alle waren sie dort versammelt.

anderer Blick

Alles in allem vermittelt das einem das Gefühl eines kollektiven Aufatmens. BEV, H2, Diesel – egal was, es wirkt so, als blicke man optimistischer in die Zukunft. Vielleicht eine, die man sich nicht

erwünscht hätte, aber immerhin. Und zugegeben: Das wirft zugleich einen ganz anderen Blick auf die Pkw-Branche oder zumindest auf deren Kunden, denn dort wird nach wie vor dieses eine Auto ver langt, mit dem man immer alles machen kann. Allein – das wird wohl nicht funktionieren, wenn es denn auch elektrisch sein soll. Oder die Politik für Verbrenner wirklich einmal den Stecker zieht.

die Profiwurst

Und sonst? Na ja. Messen sind an sich schon so eine Sache geworden in letzter Zeit. Vor allem, wenn Autos dort zu sehen sind. Jedenfalls aber – und das ist die entscheidende Erkenntnis – gelang der Switch zum neuen Konzept des Probierens und Ver gleichens deutlich besser als bei der Pkw-IAA letzten Herbst in München, die nicht nur geografisch viel zu zerstreut und planlos wirkte. Hier in Hannover blieb man trotz der neuen Vielfalt an einem Ort, was auch beim Publikum durchaus wohlwollend auf genommen wurde. Das sich aber ebenso sichtbar gewandelt hat und kaum aus Privatleuten bestand. Vorbei die Zeiten, in denen man über Asiaten mit Notizblöcken in übergroßen Anzügen stol perte, die allesamt Fahrzeuge fast millimetergenau abzeichneten. Diese wurden längst von Influenzern und Youtubern abgelöst, deren Kamerasysteme mehr Wert sind als Ägypten. Professiona lismus ist spürbar. Für diese Jungs und Mädels sind die neuen Ansätze und Ideen natürlich fruchtbarer Boden. Umso wichtiger vielleicht der nüchterne Zugang zu den großteils neuen Themen. Kein Schickimicki-Tamtam, keine peinlichen Show-Einlagen oder Buffets mit Designer-Fischen und aufge schäumtem Beilagenwahnsinn. Die gelebte Hemdsärmelig keit wirkt ehrlich und wie die rettende Hand in einer doch recht schweren Zeit für die Mobilitätsbranche. Eine Messe wie eine Cur rywurst: nicht der Gourmets erste Wahl vielleicht, aber ab und zu ja dann doch geil. •

n FZ- e xtra

Das neue Büro im Kornfeld

FloTTeN-Check 34 | FlottE 10-11/2022
Dass Mercedes mit ihren Sprinter-Modellen immer schon hoch hinaus wollte, ist nichts Neues. Mit der neuen Allrad-Version könnte dies aber deutlicher gelingen als je zuvor. Ein Blick auf die neue Technik, die alles besser kann als jene des Vorgängers. Der Fahrer von all dem aber viel weniger mitbekommt. text
n FZ- e xtra • F lottencheck

Mit Allradantrieb ist es meistens so wie mit einer Ver sicherung. Wirklich brauchen tut man sie eigentlich nie. Aber wenn es dann drauf ankommt und man wirklich in der Patsche sitzt, würde man alles dafür geben eine zu haben. Zumindest was den Allrad angeht, ist die Sache gerade bei den Nutzfahrzeugen derzeit so heikel wie noch nie, denn die Norm verbrauchsabgabe macht die zusätzlich angetriebene Hinterachse gleich empfindlich teurer als noch 2020, da mit ihr meist ein deutlicher Mehrverbrauch einhergeht. Nur einmal um die Ausgangssi tuation zu bestimmen, in der sich der neue Sprinter Allrad befindet, die in Österreich in der Tat als äußerst heikel zu bezeichnen ist.

Moment mal

Es ist nämlich so, dass Mercedes den Sprinter zwar nicht neu erfunden, aber grundlegend überarbeitet hat. Beim alten Modell war es noch so, dass die Kraftverteilung grundsätzlich an die Hinter achse ging. Im Bedarfsfall konnten dann die Vorderräder dazuge schaltet werden, wobei nur maximal 35 Prozent des Drehmoments an der vorderen Achse ankamen. Das war zwar vergleichsweise simpel konstruiert, hatte aber im Fahrbetrieb aufgrund der starren Momentenverteilung ebenso seine unbestreitbaren Nachteile. Nun aber sorgt eine Lamellenkupplung im Verteilergetriebe dafür,

dass die Kraft unter den Achsen vollvariabel und je nach Bedarf ver teilt wird. Torque-on-Demand nennt man diese situationsflexible Variante, die es schon lang bei Pkw gibt. Hier aber arbeitet sie ein Stück raffinierter. Es geht nämlich nicht nur darum, die zweite Achse dazuzuschalten oder nicht. Es können im Extremfall auch annä hernd 100 Prozent der Motorpower nach vorn oder nach hinten geschickt werden. Und da besagte Verteilerbox an einer NeungangAutomatik hängt, muss man im Endeffekt eigentlich überhaupt nichts machen.

Man muss schon echte Härtefälle ansteuern, um ein wenig Radschlupf mitzubekommen. etwa wenn man auf schotter motiviert losfahren möchte.“

Wandlerbar

Was bedeutet das in der Praxis? Streng genommen ein aufgeräumteres Armaturen brett. Kein Schalter, kein Kontrolllamperl – nichts deutet auf den Allrad hin, der sich konsequent im Hintergrund hält. Es gibt keine Surr- oder Brummgeräusche, ein Ver spannen des Antriebsstrangs taucht nicht einmal beim Einparken auf und da die Lamellenkupplung natür lich elektronisch geregelt ist und innerhalb weniger Millisekunden zupackt, muss man schon echte Härtefälle ansteuern, um ein wenig Radschlupf mitzubekommen. Etwa wenn man auf Schotter ohne Beladung sehr motiviert losfahren möchte. Und so potent dieser Mercedes auch wirken mag, ein echter Offroader kann und will er aber nicht sein. Die Kraftübertragung läuft ausschließlich über den Wandler der Automatik ab, eine Untersetzung oder Sperrdifferenziale fehlt völlig. Ausgiebige Offroadtouren sollten also lieber vermieden werden.

deutsche einheit

Als Einheitsmotor fungiert im Sprinter ja schon länger der Zwei liter-Diesel. Für den 4x4 gibt es diesen ausschließlich in der 190-PSAusführung, was einige der Sechszylinder-Hardliner natürlich traurig stimmen wird. Ja, Freunde, es gibt nur mehr diesen Vier zylinder! Aber erstens geht es dem C 63 AMG auch nicht besser und der hatte sogar einmal einen V8 mit zwei Turbos unter der Haube. Und zweitens kann der kleine Schüttelhuber alles besser als der etwas behäbige V6. Nicht nur rund 100 Kilogramm weniger auf den Hüften, auch das Drehmoment von 450 Newtonmetern liegt bereits ab 1.400 Umdrehungen an und versorgt den doch mindes tens 2 Tonnen schweren Sprinter mit genügend Überholvermögen.

FlottE 10-11/2022 | 35
n FZ- e xtra • F lottencheck

Der 4x4 ist grundsätzlich um elf Zentimeter vorn und um acht hinten höhergelegt, was für eine solide Wattiefe von 610 Millimeter und Böschungswinkel bis zu 27 Grad (die Versionen mit langem hinteren Überhang haben in dieser Wertung natürlich ihre Einschränkungen) sorgt. Aber gerade auf der Autobahn macht sich das natürlich eher negativ bemerkbar, wobei man das relativ sehen muss. Die Langstreckenqualitäten des Sprinter sind schon hohe Schule, sogar Seitenwinde verdaut er erstaunlich gut. Und auch von der Geräuschkulisse her hält sich der Stern brav im Hintergrund. Da ist der kleinere Motor wieder von Vorteil und auch vom Antriebsstrang kommt maximal ab und zu ein dezentes Surren, mehr aber nicht. Und noch eine Randnotiz gibt es zu der Höherlegung. Damit erhöht sich natürlich auch die Ladekante, was im tagtäglichen Paketwahnsinn von Nachteil sein kann, bei Lade rampen etwa jedoch auch seine Vorzüge hat.

NoVA rockt

Typisch Sprinter: Kaum eine Version, die nicht mit Allrad kombinierbar ist. Pritsche, Bus, Kasten, Fahrgestell. Der e-Sprinter fällt natürlich aus – klar. Auch den BusinessVan, also die Variante mit zwei Sitzreihen und verblechtem Kofferraum, gibt es ebenso wenig. Alles in allem beläuft sich die Anzahl verfügbarer Optionen auf 37, von Single- über Doppelkabine bis hin zum Kasten in drei Längen und drei Dachhöhen, von N1 bis N3. Ja und dann wäre da noch die eingangs erwähnte Sache mit dem Preis. Wir wollen uns auf die N1-Ausführungen beschränken, da startet der Allradsprinter bei 79.930 Euro, inklusive 33 Prozent Normverbrauchsabgabe (15.836 Euro) und 20 Prozent Mehrwert steuer (9.597 Euro). Ein vergleichbar bestückter Hecktriebler, eben falls mit kurzem Radstand, niedrigem Dach und Heck antrieb kostet rund 59.000 Euro (NoVA um die 9.000 Euro), auf den Netto-Wert heruntergebrochen ergibt sich jedenfalls ein Preisvorteil bei Allradverzicht von knapp 4.900 Euro. Aber, wer den 4x4 so bestückt wie unser Testmodell, also mit langem Radstand, hohem Dach, Multimediasystem, Klimaautomatik und vielem mehr, kann ganz leicht die 90.000-Euro-Marke errei chen. Kurz gesagt: Der große Laststern mit zwei ange triebenen Achsen hat zweifellos seine Qualitäten. Man sollte nur gründlich nachrechnen, ob sich die Investi tion auch wirklich rechnet. Wenn ja, gibt es nicht mehr viel, was man mit dem größten Schweizermesser aus Stuttgart noch falsch machen kann. •

NFZ-Extra • F lott EN ch E ck
36 | Flotte 10-11/2022 1 Das Cockpit ist bequem wie in einer C-Klasse 2 Ablagen gibt es sonder Zahl 3 Das Dachkästchen ist sogar versperrbar 4 Die Rückfahrkamera erwies sich als sinnvolles Extra 5 Die Anhängelast liegt bei stattlichen 2,8 Tonnen 6 Der Laderaum bietet mehr als 10 m3 Platz 1 2 5 3 4 6 Mercedes Sprinter Flotten-Tipp: 211 CDI kompakt Testmodell: 319 CDI 4x4 lang Hubraum | Zylinder 1.950 cm3 | 4 1.950 cm3 | 4 Leistung 114 PS (84 kW) 190 PS (140 kW) Drehmoment 300 Nm bei 1.400–2.400/min 450 Nm bei 1.400–2.400/min 0-100 km/h | Vmax k. A. | 151 km/h k. A. | 160 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 9-Gang aut. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 8,8 l D | 229 g/km (EU6d) 12,3 l D | 321 g/km (EU6d) Laderaum | Nutzlast 7,8 m3 | 995 kg 10,3 m3 | 1.152 kg Basispreis 37.004 € (inkl.) 79.930 € (inkl.) Das gefällt uns: der Mix aus Praktikabilität und Technik Das vermissen wir: eine schwächere Version Die Alternativen: VW Crafter, Ford Transit, wenn’s Allrad sein soll Werksangaben

Das Resümee

Der Sprinter 4x4 ist ein absoluter Profi, was den transport auch auf unwegsamem Gelände angeht, ein vollwertiger Ersatz für einen Geländewagen kann und will er aber nicht sein. Mercedes steht zu dieser Auslegung auch ganz offen und alles in allem ist diese Herangehensweise auch goldrichtig. Wer wirklich kraxeln möchte, würde Features wie Untersetzungsgetriebe oder Sperrdifferenziale benötigen, all das macht ein Fahrzeug aber wieder unnötig teuer, komplex und kompliziert, denn all das muss schließlich richtig bedient und eingesetzt werden. Im Falle des Sprinter übernimmt die Elektronik ganz allein die Kraftverteilung, was in 99 Prozent aller Fälle völlig ausreicht. Zudem leiden dank dieses Allradsystems auch die Fahrei genschaften auf der Straße so gut wie gar nicht und preislich bleibt der Allrad zuschlag durchaus in einem vertretbaren Rahmen. Vor allem, da die nur mehr spär lich gesäte Konkurrenz hier wesentlich hemdsärmeliger an das thema herangeht. Kurz gesagt: Die Stuttgarter setzen in diesem Segment die Maßstäbe. Die tolle technik muss es einem schon Wert sein. Somit bleibt als einziger echter Makel der Preis – zumindest teilweise. Denn für die hohe NoVA-Einstufung des Sprinter kann Mercedes an sich ja auch nichts dafür.

Der Mercedes Sprinter und seine Herausforderer im FLOTTEN-Check* Wertverlust in Euro Vorgängermodelle 36M/25TKM Händlereinkauf 48M/40TKM 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 22.500 16.400Mercedes sprinter 319 CDI 4x4 LANG 22.400 17.400VW Crafter 35 2,0 TDI 4MOTION L3H3 23.500 18.600Ford transit 2,0 EcoBlue AWD L3H2 Wertverlust in Euro 36M/20TKM 12M/40TKM Händlereinkauf 60M/20TKM 36M/40TKM 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 28.725 13.426 23.223 21.724 Mercedes sprinter 319 CDI 4x4 LANG 26.980 17.165 23.434 22.312 VW Crafter 35 2,0 TDI 4MOTION L3H3 32.416 22.597 29.162 27.918 Ford transit 2,0 EcoBlue AWD L3H2 50 40 30 20 10 Restwert in Prozent Vorgängermodelle 36M/25TKM Händlereinkauf 48M/40TKM Mercedes sprinter 319 CDI 4x4 LANG 52,20 61,70 VW Crafter 35 2,0 TDI 4MOTION L3H3 50,20 61,30 Ford transit 2,0 EcoBlue AWD L3H2 45,20 56,40 Quelle: Quelle: 50 40 30 20 10 Restwert in Prozent 36M/20TKM 12M/40TKM Händlereinkauf 60M/20TKM 36M/40TKM Mercedes sprinter 319 CDI 4x4 LANG 35,90 70,00 48,10 51,50 VW Crafter 35 2,0 TDI 4MOTION L3H3 31,80 56,60 40,80 43,60 Ford transit 2,0 EcoBlue AWD L3H2 31,10 52,00 38,00 40,70 Quelle:Quelle: n FZ- e xtra • F lottencheck FlottE 10-11/2022 | 37 Mercedes Sprinter 4x4 319 CDI Kasten VW Crafter 35 2,0 TDI 4MOTION L3H3 Aut. Ford Transit 2,0 EcoBlue 4x4 L2H3 Hubraum | Zylinder 1.950 cm3 | 4 1.968 cm3 | 4 1.995 cm3 | 4 Leistung 190 PS (140 kW) 177 PS (130 kW) 170 PS (125 kW) Drehmoment 450 Nm bei 1.400–2.400/min 410 Nm bei 3.600/min 400 Nm bei 1.750–2.500/min 0–100 km/h | Vmax k. A. | 160 km/h k. A. | 165 km/h k. A. | 160 km/h Getriebe | Antrieb 9-Gang aut. | Allrad 8-Gang aut. | Allrad 6-Gang man. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 12,3 l D | 321 g/km (EU6d) 10 l D | 261 g/km (EU6d) 10,2 l D | 267 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 10,3 m3 | 1.152 kg 10,7 m3 | 1.052 kg 10,7 m3 | 1.032 kg Garantie 4 Jahre ohne km-Limit 5 Jahre bis 200.000 km 2 Jahre ohne km-Limit Basispreis | NoVA 79.930 € (inkl.) | 33 % 66.668 € (inkl.) | 20 % 67.554 € (inkl.) | 21 % Aufpreise für ausgewählte Extras Allradantrieb** 4.864 € 7.641 € 15.170 € LED-Scheinwerfer 1.541 € 1.519 € 1.360 € (Bi-Xenon) Navigationssystem 2.077 € ab 2.237 € 2.725 € Rückfahrkamera 1.107 ) (Park-Paket) 360 € 871 € (Technologie-Paket) Hochdach 1.225 € 3.208 € 871 € *Spezifikation entspricht nicht zwingend dem Testmodell. Der besseren Vergleichbarkeit geschuldet wurden Daten ähnlicher Modelle herangezogen. ** Allradaufpreis im Basispreis bereits inkludiert.

Reich in der Mitte

Mifa 9 nennt Maxus seinen achtsitzigen, rein elektrisch betriebenen Bus, der auf europäischem Boden gegen alteingesessene Gegner antritt. Wir konnten mit einem Vorserienmodell auf der IAA Transportation erste Runden drehen.

text: Roland scharf, Fotos: Maxus

Das Bremspedal etwas fester drücken als gewohnt, damit man einen Gang einlegen kann, das war’s. Wenn man wirklich nach Dingen suchen möchte, die noch nicht ganz so perfekt sind, wie man sich das von einem Serienfahrzeug erwartet, dann wäre das die einzige Notiz, die man sich auf seinem Schreibblock notieren würde. Der große Rest aber passt, was für eine doch noch recht junge Marke schon erstaunlich ist.

exakte Ziele

Maxus stammt ebenso wie MG von SAIC Motors aus Shanghai und während MG vor allem Privat- und Pkw-Kunden im Auge hat, geht Maxus gezielt auf die Nutzfahrzeugk lientel los. Aber nicht nur mit Pritschen und Kastenwagen, die in Österreich ausschließ lich mit batterieelektrischem Antrieb zu haben sind. Auch das Feld der Busse und Personentransporter möchte man entern und genau hier kommt 2023 der Mifa 9 zu uns. Ein ausgewachsener Bus von 5,3 Meter Länge, zwei Meter Breite und zwei großen Schiebetüren. Es gibt ihn mit maximal acht Sitzplätzen, die allesamt leicht zu entern sind und auch für Erwachsene genügend Platz bieten. Als Antrieb fungiert ein 180-kWMotor mit 350 Newtonmeter Drehmoment, der seine Energie aus einem 90 kWh großen Akku bezieht, die nach dem WLTP-City-Zyklus für 595 Kilometer Reichweite gut sein sollen. Den WLTP-Mix-Wert verrät Maxus zwar noch nicht, doch für die angestrebte Klientel ist der Stadtwert vermutlich eh interessanter, denn Taxi- und Mietwagenfirmen könnten hier durchaus Interesse

haben. Schließlich bleibt selbst bei voller Bestuhlung noch genü gend Platz im Kofferraum für die Trolleys übrig, die jeder zweite Fahrgast mit hat, der zum Flughafen möchte.

Viel gelernt

Genug philosophiert, auf zu ersten Probe fahrt. Wie heute üblich, gibt es keinen echten Startknopf mehr. Aufsperren, fest die Bremse drücken, Fahrstufe wählen und schon kann’s losgehen. Und zwar äußerst komfortabel. Es war die richtige Entscheidung, auf optische Effekthascherei zu verzichten – und damit auch auf große Räder. Dank der wuchtigen Reifen dämpft und federt der Maxus sou verän, Schlaglöcher oder Kopfsteinpflaster sind keine echte Herausforderungen.

Dennoch fühlt sich der Mifa 9 nicht unprä zise an. Trotz des hohen Leergewichts lenkt er sauber und agil ein, die Lenkung ist ein guter Mix aus Direktheit und Feingefühl, die den noch fast frei von Antriebseinflüssen bleibt.

Qualität und Verarbeitung? Definitiv ein Kapitel, wo sich der Newcomer wahrlich nicht zu verstecken braucht. Man merkt nicht nur an Details die europäische Auslegung. Die Sitze sind groß dimensioniert und sauber gefertigt, das Infotainmentsystem lässt trotz zahlreicher (vielleicht etwas zu großer) Touchscreens keine Fragen offen, wenngleich es ein paar Knöpfe für die wichtigsten Funktionen mehr sein dürfte. Und so eckig der Mifa vielleicht auch sein mag, im Alltag hat der Kantenhauber seine echten Vorteile, da er leicht zu überblicken und daher einfach zu rangieren ist. •

38 | FlottE 10-11/2022 n FZ- e xtra • schon ge Fahren
Cockpit aufgeräumt und klar gegliedert; viele ablagen vorn wie hinten; genügend Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen

Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer von Maxus Austria, über kommende Modelle, österreichische Lieblinge und simple Lösungen für komplexe Problemstellungen.

Mit dem T90 EV bringt Maxus den ersten elektrisch angetriebenen Pick­up auf den Markt. Wie sehen Sie die Chancen in Österreich?

Vor allem der geplante Allradler ist perfekt für Österreich. Wir haben in unserer Organisation ja viel Pick-up-Erfahrung und auf den freuen wir uns schon, seit wir mit Maxus begonnen haben. Aber wir werden es zweistufig anlegen. Mit dem 2WD beginnen wir 2023 die Teasing-Phase, bevor wir 2024 mit dem Allrad nachlegen werden.

Was bedeutet das?

Für Pick-ups gibt es ja eine breite Zielgruppe. Viele betreiben diese nur innerstädtisch, da ist Allrad nicht zwangsläufig notwendig. Und da ist der 2WD natürlich optimal, die Markteinführung bestens vor zubereiten, damit wir quasi schon in der Vorverkaufsphase alle not wendigen Umbauten wie zum Beispiel Hardtops für die Allradler parat haben.

Wie fährt sich ein Pick up mit E Antrieb?

Ich erlaube mir noch kein Urteil, da ich noch keinen Meter damit gefahren bin. Aber Pick-ups im Gelände müssen schon Ansprüche erfüllen, die andere Fahrzeuge nicht erfüllen müssen. Interessant auch, wie sich die Kraftentfaltung auswirkt, der E-Motor müsste sich ja gerade offroad besser eignen als ein Verbrenner. Aber wie sich das passive Bremsen verhält, wenn die Akkus voll sind, das sind alles Dinge, die wir noch herausfinden müssen.

Von den auf der IAA Transportation gezeigten Fahrzeugen –welche kommen nach Österreich? Mit dem eDelivery3 und 9 haben wir begonnen, nun haben wir nachgelegt mit dem Fahrgestell. Die Pritsche etwa ist die schmalste am Markt, da erwarten wir vor allem bei Kommunen viele Kunden. Und die Palette wird noch breiter. Mit dem eDelivery7, der sich genau zwischen den anderen beiden positionieren wird.

Und der Mifa 9?

Den werden wir 2023 lancieren. Das ist ja grundsätzlich ein Sieben sitzer, aber bis zur Markteinführung wird es ihn auch als Achtsitzer geben, was aufgrund der Förderlandschaft in Österreich derzeit sehr wichtig ist. Und dank der 90-kWh-Batterie eignet sich der zum Beispiel dann perfekt als Flughafentaxi.

Sehen sie E­Nutzfahrzeuge als Ergänzung oder als Ersatz zum Diesel?

Realistisch kann es ja nur eine Ergänzung sein. Diese Schwarzweiß-Diskussion halte ich ja für problematisch. Aber für Zusteller ist der E-Antrieb schon interessant, weil Einfahrverbote in Städte mit Sicherheit kommen werden. Da wird man dann auf jeden Fall ein E-Fahrzeug brauchen. Aber wenn ein Zusteller, der jetzt fünf Diesel hat, komplett auf Elektro umstellen würde, wäre das ja allein vom Finanzierungsvolumen schon sehr schwierig.

Muss man das Leasinggeschäft anders gestalten als bei Verbrennern?

Ich denke, es ist extrem wichtig, dem Kunden die Angst vor dem Leistungsverlust des Akkus zu nehmen. Dann gibt es noch das Reichweitenthema, aber das wird schon etwas relativiert.

Für Andreas Kostelecky, MBA, ist der kommende E­Pick­up von Maxus ein Fahrzeug wie gemacht für den österreichischen Markt; dass der All radler erst ein Jahr später kommt, ist für ihn alles andere als ein Nachteil

Inwiefern wird das relativiert?

Der Zusteller weiß ja zum Beispiel, welchen Radius er tagtäglich fährt. Und das Thema ist ja schon, wie ich es schaffe, ihm diese Restwertangst zu nehmen. Da gibt es nur eine Möglichkeit, näm lich ihm den Restwert zu garantieren. Unsere Vision ist, der Kunde nimmt das Fahrzeug, behält es vier Jahre, was auch die Dauer der Förderung ist, und dann stellt er es wieder zurück.

Und der Sekundärmarkt?

Der wird natürlich sehr interessant, weil das größte Hindernis bei E-Autos meist die Anschaffung ist. Wenn ich den Restwert aber garantieren kann, ist das schon was anderes. Das erfordert natür lich mehr Beratung, aber das ist einfach notwendig.

Wie sieht es eigentlich mit der Ersatzteilversorgung aus? Intern haben wir unsere Lieferroutinen, das ist unkritisch. Die Her ausforderung für eine neue Marke ist da eher, den richtigen Mix an Teilen parat zu haben. Bei Karosserieteilen ist das noch recht ein fach, die werden bei Nutzis ja recht oft hin. Aber da hatten wir heuer die Problematik, dass nach zehn Wochen Lockdown in China die Schiffe mit den Ersatzteillieferungen nicht fahren konnten. Das hat zu einem Flaschenhals geführt, wenn dann auf einmal zahlreiche Schiffe mit diesen Ladungen in Europa ankommen.

Was kann man dagegen tun? Natürlich kann man bestimmte Teile auch mit Luftfracht holen. Aber das geht auch nicht immer, weil das natürlich sehr teuer ist. Was aber noch besser funktioniert hat, war eine eigene Teilegruppe auf WhatsApp unter den Maxus-Importeuren in Europa. Wer hat was, wer braucht was, da haben wir uns einfach ausgetauscht und die Teile dann hin- und hergeschickt.

Hat dieses Rezept Erfolg?

Viel wichtiger war, dass wir uns vor allem auf die Diagnose konzent riert haben. Weil jede falsche Diagnose fördert natürlich die falsche Teilebestellung. Unsere Techniker, die wir haben, unterstützen zum Beispiel die Monteure bei den Werkstätten etwa mit einer Team viewer-Lizenz, aber auch mit einer virtuellen Brille.

NFZ-Extra • I N t E rv IE w Flotte 10-11/2022 | 39
„Da entstand natürlich ein Flaschenhals“

Nichts ausgelassen

Renault hat dem Trafic zum Jahreswechsel ein umfangreiches Update verpasst; optisch und technisch blieb außen wie innen kaum ein Stein auf dem anderen.

Dass Nutzfahrzeuge zu bewegen nicht mehr dem Pilotieren einer Scheibtruhe mit Motor gleicht, ist mittlerweile nichts Neues. Und doch: Die seit der letzten Überarbeitung erreichte „Lebensqualität“ an Bord des Trafic überrascht. Sowohl optisch, vor allem aber auch in Hinblick auf Fahr gefühl und Ausstattung.

très chic

Materialien und Verarbeitung sind nicht nur für einen Nutzi gut, die Sitze bequem, das Ablageaufkommen nahezu konkurrenzlos, die Ergonomie dank des in zwei Dimensionen posi tionierbaren Lenkrads und großen Sitzverstellbereichs tadellos und die

Platzverhältnisse (außer am Mittelund somit Notplatz) top. Zudem ist das neue Infotainment an und für sich „smarter“ geworden, unterstützt aber vor allem Apple Carplay und And roid Auto; kann also vielfältig in den Arbeitsalltag eingebunden werden.

Auch außen wurde retuschiert. Die Front wurde deutlich selbstbewusster und sieht dank serienmäßiger LEDScheinwerfer moderner aus.

die inneren Werte Unter der Haube werken jetzt Euro 6d-Full-Motoren. Unser Testpro band tat sich mit bulligem Antritt und geringem Durst (Testverbrauch: 7,5 Liter/100 km) hervor. Sein ihm zur Seite gestelltes Doppelkupplungsge triebe ließ ebenso nichts anbrennen.

Jedenfalls sollte das Gespann auch vollbeladen noch gut zurechtkommen; ist ja aber auch zu erwarten beim Top-Motor. Los ginge es schon bei 110 PS, dann aber nur mit Handschal tung. In unserem Testwagen ist man jedenfalls sowohl in der Stadt als auch über Land bequem unterwegs, zumal auch Geräuschdämmung und Fahr werkkomfort keinen Anlass zur Kritik geben. Blick in den Laderaum: üppig dimensioniert, gut ausbau- und dank

Durchladeklappen, Schiebetüren links und/oder rechts, unterschiedlichen Verkleidungen für Boden und Wände auch vielfältig konfigurierbar. Apropos „konfigurieren“: Es warten zahlreiche Einzeloptionen, aber auch attraktive Pakete. Das Preisniveau ist fair. •

die inneren stärken des trafic überzeugen, nicht nur im laderaum, sondern vor allem am steuer; kaum ein nutzi war je so bequem und langstreckentauglich wie der Franzose 40 | FlottE 10-11/2022 Renault Trafic Kastenw. Flotten-Tipp: L1H1 2,8t dCi 110 Testmodell: L2H1 3,0t dCi 170 EDC Hubraum | Zylinder 1.997 cm3 | 4 1.997 cm3 | 4 Leistung 110 PS (81 kW) 170 PS (125 kW) Drehmoment 320 Nm bei 1.500/min 380 Nm bei 1.500/min 0–100 km/h | Vmax 13,9 s | 165 km/h 9,9 s | 176 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang aut. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 6,9 l D | 180 g/km (EU6d) 7,1 l D | 186 g/km (EU6d) Laderaum | Nutzlast 5,2 m3 | 892 kg 6,0 m3 | 1.101 kg Basispreis | NoVA 30.000 € (exkl.) | 4 % 35.800 € (inkl.) | 5 % Das gefällt uns: Komfort, Antrieb, Ausstattung Das vermissen wir: Platz für die Knie am Mittelsitz Die Alternativen: Ford Transit Custom, Toyota Proace, VW T6.1 etc. Werksangaben n FZ- e xtra • test

Neue

Mit dem elektrischen Transit ist Ford ein großer Wurf gelungen, ordentliche Reichweite, gepaart mit voller Nutzlast sowie komfortablem Fahrverhalten und technischen

Elektrische Transporter sind ja eigentlich nichts Besonderes mehr, dennoch hat sich Ford ordentlich Zeit gelassen, bis der große Transit nun endlich auf die Straße gerollt ist. Dass gut Ding bekanntlich Weile braucht, trifft‘s im Fall des E-Transit genau. Die Entwickler haben ganz offenbar eine Extraportion Hirnschmalz in den Trans porter investiert, das Ergebnis kann sich sehen und vor allem fahren lassen.

Bis 317 Kilometer Reichweite Rein optisch unterscheidet sich der Elektriker nicht groß von seinen DieselBrüdern, der in Blau gehaltene Kühler grill ist der einzig sichtbare Unterschied. Unter dem Ford-Emblem verbirgt sich übrigens auch der Ladeanschluss, das ist definitiv praktischer als bei Fahr zeugen, die diesen seitlich haben und aufgrund der Kabellänge beim Parken an die Gegebenheiten angepasst werden müssen. Bleiben wir gleich beim Laden. Die Batterie verfügt über eine Kapa zität von 77 kWh, 68 davon sind für den Fahrbetrieb nutzbar. An einer AC-Wech selstrom-Wallbox mit elf kW ist der E-Transit in acht Stunden geladen, am DC-Schnelllader mit 115 kW dauert der Vorgang von 15 auf 80 Prozent nur 30 Minuten. Die WLTP-Reichweite hängt von der jeweiligen Ausführung ab und bewegt sich zwischen 258 und 317 Kilo

metern und übertrifft damit die Kon kurrenz mehr oder weniger deutlich.

Auf unserer Praxisrunde – Stadt, Über landfahrt und Autobahn – lagen wir mit 28 kWh knapp unter der Werksangabe, die Ladeverluste allerdings unberück sichtigt. Somit wären rund 240 Kilo meter im Bereich des Möglichen. Der Kunde hat übrigens die Wahl zwischen zwei Motoren, der kleinere mit 184 PS legt aber bereits mehr als ordentlich los, für mehr Power und einen Aufpreis von knapp über 2.000 Euro netto gibt‘s 269 PS. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 130 km/h abgeregelt, bei Vollgasfahrten steigt freilich auch der Verbrauch ent sprechend.

attraktive Förderungen

Die komplette elektrische Antriebsein heit ist an der Hinterachse unterge bracht, dass man damit auf Blattfedern verzichtet hat und eine Einzelradauf hängung vorfindet, macht den E-Transit zu einem, wenn nicht dem komforta belsten Nutzfahrzeug seiner Spezies. Die Preisliste startet beim 350 L2 ab 55.230 Euro netto, 10.500 Euro Bundes förderung werden noch abgezogen, je nach Bundesland sind weitere Förde rungen möglich. Unterm Strich also eine tolle Möglichkeit für jene Betriebe, die vor allem im urbanen Bereich unterwegs sind. •

technisch ist der Ford e transit voll auf der Höhe der Zeit, das große sYnC4-Multfunktionsdisplay ist serie, der innenspiegel wird mit dem Bild der Heckkamera gefüttert, ein tolles sicherheitsfeature; nutzlast und laderaum volumen unterscheiden sich nicht von den Verbrennermodellen; praktisch: Zwei steckdosen ermöglichen das autarke Betreiben von elektrischen Geräten

Schmankerln, gefällt. text & Fotos: stefan schmudermaier
E-Messlatte FlottE 10-11/2022 | 41 Ford E-Transit Kasten Flotten-Tipp: 350 L2 Topmodell: 425 L3 Trend Leistung | Batterie 184 PS (135 kW) | 77 kWh 269 PS (198 kW) | 77 kWh 0–100 km/h | Vmax k. A. | 130 km/h k. A. | 130 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang Aut. | Hinterrad 1-Gang Aut. | Hinterrad Reichweite (max.) 258 km (WLTP) 317 km (WLTP) Ø-Verbrauch 30,1–29,9 kWh/100 km 29,0 kWh/100 km Ladedauer AC | DC 8 h1 | 30 min2 8 h1 | 30 min2 Laderaum | Nutzlast 11,2 m3 | 700 kg 15 m3 | 1.400 kg Basispreis 55.230 € (exkl.) 61.105 € (exkl.) Das gefällt uns: Nutzlast, Fahrkomfort, Steckdosen für externe Geräte Das vermissen wir: Aktuell eigentlich wirklich nichts! Die Alternativen: Mercedes e-Sprinter, Fiat E-Ducato 111 kW AC; 2115 kW DC in 15 auf 80 %
Werksangaben
n FZ- e xtra • t est

Gaile Dinge für alle Branchen

Fahrzeugausstatter Bott zeigte auf der IAA Transportation seine ganze Vielfalt anhand unterschiedlichster Branchenfahrzeuge, vom Kaffeemobil bis zum mobilen Beautysalon.

text: Redaktion, Fotos: bott

Vielfalt bei Dienstleistungen und Produkten wurde bei Nutzfahr zeugausstatter Bott auf der IAA groß geschrieben. Sieben umfangreich ausgebaute Branchenfahrzeuge und weitere Lösungen gab es in Hannover zu sehen. Diese sollen verdeutlichen, dass die modulare bott vario3 Fahr zeugeinrichtung die Anforderungen verschiedenartiger Gewerbe erfüllt. Die teilweise sehr individuell umge bauten Nutzfahrzeuge dienen als Ant worten auf verschiedene gesellschaft liche Herausforderungen. Beispiele sind der demografische Wandel, der es erfordert, Dienstleistungen mobil verfügbar zu machen, und die fort schreitende Urbanisierung, die auf besonders platzsparende Lösungen angewiesen ist.

Grenzenlose ausbaumöglichkeiten

Die Exponate sind unter dem Leit spruch „Made in Gaildorf“ zusam mengefasst. Damit will das Unter nehmen die feste Verbundenheit mit dem Hauptstandort demonstrieren, an dem gerade ein weiteres Montage werk zur Kapazitätserweiterung ent steht. Gäste des Messe stands bekamen einen Einblick in die Mög lichkeiten moderner Fahrzeugausbauten, etwa anhand der voll funktionsfähigen Aus stellungsfahrzeuge, die etwa zum mobilen Fri seur- und Beauty-Salon oder zur Kaffeebar umgebaut wurden. Es ist das erste Mal, dass die Bott-Gruppe Fahr zeuge mit der bott vario3 Fahrzeugeinrich tung auf der IAA präsen tierte. Bei den auf dem Stand vorgestellten, überwiegend voll elektrischen Nutzfahr

zeugen handelte es unter anderem um einen VW ID. Buzz, einen MAN eTGE, einen Renault Kangoo, einen Mercedes-Benz Sprinter sowie einen Ford Transit.

Volle Flexibilität mit bott vario3

Die hochspezialisierten Ausstellungs fahrzeuge sollen die Flexibilität des Fahrzeugeinrichters widerspiegeln.

Basierend auf nur einem System – der bott vario3 Fahrzeugeinrichtung – ist das Unternehmen in der Lage, viel seitige Anforderungen kundenspezi fisch umzusetzen. Durch die modulare Herangehensweise bleiben die kom plexen Umbauten wirtschaftlich und einfach zu konfigurieren. Die Spezia listen von Bott gehen zudem auf Son derwünsche bei der Außengestaltung und beim Einbau kundenspezifischer Zusatzausstattung ein und begreifen sich so als Komplettanbieter.

Abgesehen von den sieben Branchen fahrzeugen fanden Interessierte auf dem Stand der Bott-Gruppe einen für Pritschenfahrzeuge vorgesehenen bottTainer sowie einen bottTainer powered by Stiehl. •

auf der iaa transportation in Hannover zeigte Fahrzeugausbau spezialist Bott die große Vielfalt; Pkw-einrichtungen waren ebenso zu sehen wie ein mobiler Friseurund Beautysalon

42 | FlottE 10-11/2022 n FZ- e xtra

Der kostet wie viel?!

Hyundai hat mit dem Staria einen echten Schönling aus dem Hut gezaubert. Das gilt auch für den Transporter, der beim Blick in die Preisliste gleich noch attraktiver wird. text & Fotos: Johannes Posch

Er ist das Raumschiff unter den Nutzis. Das soll aber keine wort gewandte Überleitung von Optik zu seinen üppigen Platzverhältnissen sein. Die bietet er nämlich nur bedingt. Einzig als „L1/H1“ erhältlich passen zwar bei Dreisitzer-Konfiguration in seinen Laderaum drei Euro-Paletten, das erreicht er im Vergleich zum ähn lich geräumigen Ford Transit Custom oder Renault Trafic aber vor allem durch seine längeren Außenmaße. Beide überragt er mit seinen 5.253 Millimetern recht deutlich; 4.973 Millimeter misst der Ford, 5.080 der Renault. Bei der maximalen Laderaum länge geht das Rennen indes mit 2.607 Millimetern beim Hyundai im Ver gleich zu 3.037 Millimetern beim Ford und 3.750 Millimetern beim Renault hingegen nicht gut für den Koreaner aus. Es sei aber angemerkt, dass der Franzose seinen Fabelwert durch eine optionale Durchladeklappe erreicht. Ein Extra, das dem Staria leider fehlt.

Geld regiert die Welt

Und doch ist es just die Ausstattung, die den Staria nebst der Optik glänzen lässt. Zu einem sehr niedrigen Start preis von 25.960 Euro (das ist, der Voll ständigkeit halber, deutlich günstiger als bei Ford und Renault) bekommt man hier bereits zwei Schiebetüren, Parksensoren rundum samt Rückfahr kamera, Klima, Bluetooth, Android

Auto und Apple Carplay im 8-ZollInfotainment-System, diverse Helfer lein wie einen Seitenwindassistenten, Tempomat oder aktive Spurfolge und vieles mehr. Für 2.000 Euro mehr gibt’s sodann den „Business Van“, also unseren Testwagen, der nebst LEDLeuchten noch eine Heckklappe statt Doppeltüren und so manch Annehm lichkeit wie Sitz- und Lenkradheizung dem Mix hinzufügt beziehungsweise den regulären gegen einen adaptiven Tempomaten tauscht, sofern man sich für die Automatik entschieden hat.

Warp-Geschwindigkeit, Mister sulu

Apropos Antrieb. Nur ein Motor steht zur Wahl, koppelbar an eine Handschaltung oder eine 8-GangAutomatik. Letztere hat zwar beim Verbrauch und somit der NoVA Nach teile, ist im Alltag aber ein formidabler Begleiter. 12,4 Sekunden braucht das Duo, den Staria Business Van auf 100 km/h zu bekommen, sagt Hyundai.

Gefühlt geht es deutlich schneller. Auch der Verbrauch ist manierlich.

Auf der Testrunde genehmigte sich der Staria laut Bordcomputer nur 7,1 Liter. Fahrwerk und Lenkung sind ebenfalls frei von Tadel. Zwar wirft Hyundai beim Transporter die Mehrlenkerhinterachse des Busses zugunsten einer Starrachse mit Blattfedern raus, auch so fährt und federt der Staria aber fein. Und die Nutzlast ist so auch solide. •

außen wie innen blieb viel vom auffallenden, futuristischen look des staria Busses erhalten; nur der luxus wurde, passenderweise, deutlich reduziert; dafür startet der Koreaner mit echtem Kampfpreis in den Markt FlottE 10-11/2022 | 43 Hyundai Staria Flotten-Tipp: Transporter, 6-S., man. Testmodell: Business Van, 3-S, Aut. Hubraum | Zylinder 2.199 cm3 | 4 2.199 cm3 | 4 Leistung 177 PS (130 kW) 177 PS (130 kW) Drehmoment 430 Nm bei 1.500–2.500/min 430 Nm bei 1.500–2.500/min 0–100 km/h | Vmax 12,5 s | 185 km/h 12,5 s | 185 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 8-Gang aut. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 7,8 l D | 205 g/km (EU6d) 8,0 l D | 209 g/km (EU6d) Laderaum | Nutzlast 2,89 m3 | 1.003–1.065 kg 4,94 m3 | 1.027–1.106 kg Basispreis 26.960 € (exkl.) 29.970 € (exkl.) Das gefällt uns: Preis/Leistung, Antrieb, Look Das vermissen wir: Feinheiten als Option im Laderaum Die Alternativen: Ford Transit Custom, Renault Trafic etc. Werksangaben n FZ- e xtra • t est

Mittel zur Mitarbeiterbindung

Welche Veränderungen kommen auf die Fahrzeugausrüster zu? Was ist der Vorteil eines Komplettanbieters

Würth zukunftsfit auf? sascha albiez, leiter Fahrzeugeinrichtung, und Key account Manager ernst Haumer liefern die antworten. text: Roland scharf, Fotos: Würth

rohstoffmangel, Lieferkrise, E-Mobilität, auch bei der Fahr zeugeinrichtung befindet man sich im großen Wandel, wie Sascha Albiez erklärt. Dies liegt nicht nur an den neuen Fahrzeugmodellen. „Die meisten sind relativ ähnlich aufgebaut. Vor den größten Herausforderungen stehen wir bei den Themen Reichweite, Zuladung und Gewicht.“ Die Einrich tung muss also leichter, die richtige Balance aus Sicherheit und Material gefunden werden. Albiez: „Wir haben seit Jahren zwei Einrichtungslinien, eine robuste mit viel Stahlblech und eine zweite mit hohem Aluminium anteil, die wir bis jetzt etwas vernach lässigt haben. Da werden wir das Port folio komplett umstellen.“

Vier Zyklen

Der Schlüssel liegt beim richtigen Mindset, wie Albiez betont: „Wenn man vorab überlegt, welche Werk zeuge und Maschinen immer im Fahr zeug dabei sein sollen, kann man über flüssiges Transportgewicht einsparen.“ Doch hier geht es längst um mehr: um Ökologisierung als Verkaufsargument. Haumer: „Ich merke bei Groß- und Flottenkunden vermehrt, dass die Zentralen vorgeben, in den Ländern die E-Mobilität zu forcieren. Und auch

wir versuchen, unseren Fuhrpark ent sprechend umzubauen.”

Wobei Nachhaltigkeit auch heißt, Dinge möglichst lang zu verwenden. Wie sieht das mit Fahrzeugausrüs tungen aus? Albiez: „Unser Ziel ist es, drei bis vier Fahrzeugzyklen hinzube kommen, das wären zehn bis 20 Jahre bei den üblichen Leasingzeiten.”

Flexibel statt modular Vorab steht aber vor allem umfas sende Beratung. Albiez: „Im Bereich Fahrzeugeinrichtung bieten wir indi viduelle Lösungen. Fahrzeugeinrich tungen sind mittlerweile ein Mitar beiterbindungsinstrument. Natürlich funktioniert das bei großen Flotten nicht immer, aber auch da versuchen wir einen gewissen Standard einzu halten, der dann für alle passt.“ Und dazu gehört auch eine gute Lieferfä higkeit. Albiez: „Wir wollen binnen drei Wochen ab Bestelleingang alles verbaut haben.“

Für Haumer zudem ein wichtiger Faktor: „Wir treten als Gesamtanbieter auf. Zudem nehmen wir dem Kunden so viele Prozesse wie möglich ab, um seine Prozesskosten zu reduzieren.

Auch bei der Bestückung mit Werkzeug und Maschinen helfen wir gerne.“ Albiez ergänzt: „Wir haben ein eigenes

als Weltmarktführer bietet Würth sogar leasing auf Fahrzeugeinrichtung und Werkzeuge an, demnächst sogar in Kombination mit dem Fahrzeug an sich

Leasingprogramm und damit wir zusätzlich Gesamtkonzepte anbieten können, möchten wir mit Leasing gesellschaften kooperieren, die Fuhr parkmanagement betreiben.“

Wagen wir noch einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich die Fahrzeug einrichtung ändern? Haumer: „Bei der Umstellung auf flexible Bauweise wird es demnächst eine Erweiterung geben.“ Albiez fasst zusammen: „Auch zukünftig wollen wir uns auf Nachhal tigkeit, Gewichtsreduzierung und indi viduelle Planung konzentrieren.“ •

und wie stellt sich
44 | FlottE 10-11/2022 n FZ- e xtra

der austral soll im Jänner loslegen

Bestellungen für den Nachfolger des Kadjar nimmt Renault bereits entgegen, die Preise erstrecken sich vom Basismodell ab 31.990 Euro bis zur luxuriösen Variante um 41.490 Euro. Das 4,51 Meter lange SUV basiert auf der neuen Allianz-Plattform CMF-CD, welche wir unter anderem vom Nissan Qashqai kennen. Motorisch beginnt es bei einem Mild-Hybrid-Benziner mit 140 PS, es folgt ein Mild-Hybrid mit 158 PS und stufenlosem Getriebe. Der Voll hybrid mit 200 PS bildet den Abschluss nach oben, eine Multi-ModeAutomatik ist hier Serie. Hochmodern wirken die Präsentationsflä

chen für die Insassen, das OpenR-System umfasst zwei zwölf Zoll große Bildschirme sowie ein 9,3 Zoll großes Head-up-Display. Je nach Version bietet der Austral maximal 32 Fahrerassistenzsysteme (bis hin zum Toter-Winkel-Warner mit aktivem Lenkeingriff), über troffen wird diese Anzahl von den 35 Apps (Easy Park, Amazon Music etc.), die ins Infotainmentsystem eingebunden werden können. Für einen Wendekreis, der einem kleineren Fahrzeug entspricht, kann die Allradlenkung geordert werden. Bei höheren Geschwindigkeiten gilt sie als durchaus lässiges Dynamik-Plus.

Polestar bringt bäriges e-sUV

Beliebtester BMW frisch gemacht

Jeder vierte BMW in Österreich war 2021 ein X1. Der Bestseller kommt nun noch moderner auf den Markt. Neben zwei Benzinern und zwei Dieselmotoren werden zwei Plug-ins und erstmals ein vollelek trischer iX1 (über 300 PS, über 400 Kilometer Reichweite) angeboten. Im Cockpit fällt das Curved Display à la iX auf, bei der Bedienung wird auf intuitives Touchen und Sprach steuerung gesetzt.

Mit einer adaptiven ZweikammerLuftfederung und aktiven Stoß dämpfern soll sich der Polestar 3 blitzschnell vom gemütlichen Cruiser zum Perfor mance-Elektriker verwandeln. Maximal 380 kW, 910 Nm und bis 610 Kilometer Reichweite gehören zu den Daten des SUV, dessen Preise bei 89.900 Euro starten.

1.082 Kilogramm

Wer dachte, die Alpine A110 hat kein Gramm Fett auf den Rippen, wird mit der vom Motorsport inspirierten A110 R eines Besseren belehrt. Weitere 34 Kilogramm konnten abgespeckt werden, dazu kommen eine optimierte Aerodynamik und Verbesserungen am Fahrwerk. Erstmals schafft eine Alpine den Sprint in unter vier Sekunden, die Spitze beträgt 285 km/h.

Konzept für die Reisen der Zukunft

Gen-Travel nennt VW den nach Level 5 autonom fahrenden Pro totypen, der durch ein modulares Interieurkonzept die Reisen des nächsten Jahrzehnts angenehmer gestalten soll. Die Deutschen gehen sogar so weit, das futuristische Glaskabinen-Auto als Ersatz für Kurzstreckenflüge zu definieren. Zwei Personen könnten im Over night-Setup auf vollständig aus klappbaren Betten schlafen.

FlottE 10-11/2022 | 45
Auto

Vom Bärigen ins Bissige

Das große SUV hat als Fahrzeuggattung ausgedient? Zu groß, zu unwirtschaftlich, zu wenig „future“? Fahren Sie mal 1.000 Kilometer im Škoda Kodiaq RS, dann reden wir weiter! text, Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

um es in einer persönlichen Note gleich vorwegzunehmen: Die Wahl des RS-Trimms für den großen Kodiaq wäre nicht meine erste. Zu steil erscheint es auf den ersten Blick, diesem Trumm SUV einen Turnanzug zu verpassen. Das wäre ganz gegen meinen Vorsatz, in Würde zu altern.

Feuerrotes Papamobil

Andererseits, nach einem Blick auf die Motordaten und ein paar hundert Kilometern auf allerhand verschie denen Wegen: Die Leichtfüßigkeit, mit welcher der 245-PS-Benziner aus der EVO-Generation des Mutterkonzerns das feuerrote Papamobil durch die Lande scheucht, muss dem Aggregat erst einmal einer nachmachen. Kein Wunder, ist der Motor doch ganze 60 Kilogramm leichter als der Vorgänger. So fühlt sich das Fahrzeug denn auch

an, nicht wie ein bulliger Riesenlaster, sondern fast ein bisschen wie ein guter, alter GTI.

Abstriche am sonstigen Leistungsport folio des optisch und technisch aufge werteten Bären-SUV aus Tschechien braucht man ja nicht hinzunehmen. Größe, Komfort und Platzangebot bleiben über jeden Zweifel erhaben. Angenehmerweise sind viele Bedie nelemente Rädchen und Knopferl geblieben und haben sich nicht zu Touch-Displays degradieren lassen. Nicht einmal der Dieselmotor, sicher lich insbesondere in dieser Klasse noch am ehesten gern genommen, geht einem ab.

Kritikpunkte? Die ansonsten makel losen Sportsitze haben das Potenzial zu nerven, wenn man die falsche Kör pergröße für die nicht verstellbaren Kopfstützen mitbringt. Und es gelang im Test nicht, den Sport-Modus dau erhaft abzuwählen, sodass dieser sich nach jedem Start mit entsprechender Geräuschkulisse zum Dienst meldete.

Komplette Palette

Womit wir wieder beim Ausgangs punkt wären: Trotz der sagenhaft imposanten Zwanzigzöller und der spielerischen Leistung muss es sicher für die wenigsten die sportliche Speer spitze, die sich gern über zehn Liter pro 100 Kilometer genehmigt, sein. In der sehr kompletten Motoren- und

Komfort und Platz sind Heimspiele für den Kodiaq; wer ein Familien-Reise mobil sucht, kann beim Škoda-Händler aufhören zu suchen – es muss ja nicht gleich der Rs sein

Ausstattungspalette findet wohl jeder sein Pläsierchen, ausgenommen Freunde des elektrifizierten Fahrens. Škoda trennt nun einmal klar zwischen neuer und alter Welt. •

46 | FlottE 10-11/2022 auto • test Škoda Kodiaq Flotten-Tipp: Ambition 150 PS TDI Testmodell: 4x4 RS TSI DSG Hubraum | Zylinder 1.968 cm3 | 4 1.984 cm3 | 4 Leistung 150 PS (110 kW) 245 PS (180 kW) Drehmoment 360 Nm bei 1.700/min 370 Nm bei 1.600/min 0–100 km/h | Vmax 9,6 s | 204 km/h 6,5 s | 234 km/h Getriebe | Antrieb 7-Gang DSG | Vorderrad 7-Gang DSG | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l D | 139 g/km (EU6d-ISC-FCM) 8,6 l S | 195 g/km (EU6d-ISC-FCM) Kofferraum | Zuladung 835–2.065 l | 649 kg 835–2.065 l | 596 kg Basispreis | NoVA 44.380 € (inkl.) | 6 % 67.868,62 € (inkl.) | 18 % Das gefällt uns: bäriger Auftritt, unendliche Weiten im Inneren Das vermissen wir: verstellbare Kopfstützen an den Sportsitzen Die Alternativen: Kia Sorento, Toyota Highlander, Jeep Grand Cherokee Werksangaben

Erfolgsmodell in

Der Suzuki Vitara punktet nach behutsamer Auffrischung mit analogen Werten und potenterer Elektrifizierung. text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

Es muss das Rad bekanntlich nicht jedes Mal neu erfunden werden, wenn man daran geht, ein erfolgrei ches Produkt an die Zeit anzupassen und für die nächste Kundengeneration aufzufrischen. So kommt es beim Ein stieg in den Suzuki Vitara auch nach der jüngsten Auffrischung zu schönen Momenten der Wiedererkennung im Cockpit: Das – nach wie vor sehr intel ligent und stimmig in vier Kacheln geteilte – User Interface (sprich: der Monitor in der Mitte) begrüßt SuzukiLenker nun schon seit mehreren Fahr zeuggenerationen.

Modern, aber nicht neumodisch Sehr wohl auf Höhe der Zeit ist die Sicherheitstechnik, die in Suzukis Erfolgsmodell steckt. So warnt das DSBS (steht für: Dual Sensor Brake Support; dual, weil dafür eine Kamera und ein Lidar zusammenarbeiten) nicht nur vor Hindernissen, sondern leitet im Notfall selbsttätig eine Brem sung ein, hält darüber hinaus die Spur und ermahnt den Fahrer, seine Pausen einzuhalten. Der Totwinkelwarner ver fügt nunmehr neben der optischen Anzeige im Außenspiegel auch über eine akustische Warnfunktion.

Beim Antrieb hält Suzuki mit „milden“ Hybridisierungen in vielen Modellen

den erfolgreichen Kurs bei, im Tester sorgt schon der „Strong Hybrid“ für etwas mehr elektrischen VortriebsSupport und, wenn man dran glaubt, mehr Effizienz. Das System hinter lässt mit Allrad und der 6-stufigen Automatik einen guten, voll alltags tauglichen Eindruck, auch geplante Überholvorgänge machen keinerlei Stoßgebete notwendig. Auch längere Autobahnetappen braucht man nicht zu scheuen – insbesondere, weil die „flash“-Ausstattung mit reichlich Komfort bis hin zur Teillederausstat tung und großem Glasschiebedach aufwartet.

erfolgsformat

Es ist kein Geheimnis, dass Suzuki nicht zuletzt wegen der klassenüber greifend verfügbaren Allradantriebe eine rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte schreibt, zu der zweifelsohne auch der aktuelle Vitara beiträgt.

Im Segment der kompakten SUV ist freilich die Konkurrenzdichte hoch, wie man nicht zuletzt auch beim Durch blättern dieser Ausgabe unschwer erkennen kann. Wo die automobile Landschaft dieser Tage schon dünner besiedelt ist, sind vernünftig konfigu rierte und bepreiste (Allrad-)Modelle wie der Vitara. •

das Platzangebot im Vitara ist durch aus erwachsen, was auch für Kofferraum und Fond gilt; viel analoges im Cockpit
Rot-Weiß-Rot FlottE 10-11/2022 | 47 Suzuki Vitara Flotten-Tipp: 1,4 DITC Hybrid clear Testmodell: 1,5 Dualjet Hybrid Allgrip 6AGS Hubraum | Zylinder 1.373 cm3 | 4 1.462 cm3 | 4 Leistung 129 PS (95 kW) 102 PS (75 kW+24,6 kW) Drehmoment 235 Nm bei 2.000/min 138 Nm bei 4.400/min 0–100 km/h | Vmax 9,5 s | 190 km/h 13,5 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang aut. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 5,4 l S | 121 g/km (EU6d-ISC-FCM) 5,9 l S | 133 g/km (EU6d-ISC-FCM) Kofferraum | Zuladung 375–1.120 l | 605 kg 289–1.046 l | 462 kg Basispreis | NoVA 23.990 € (inkl.) | 3 % 33.590 € (inkl.) | 5 % Das gefällt uns: vernünftiges Gesamtpaket mit Allradantrieb Das vermissen wir: Auffrischung im Cockpit Die Alternativen: Kia Sportage, Seat Ateca, Citroën C5 Aircross Werksangaben

Geschlecht: Transformer

Ein Auto wie ein Kampfroboter aus dem Weltraum? Der auf den ersten Blick sehr spacige Kia Sportage entpuppt sich als grundsolides menschelndes Kompakt-SUV, das sogar noch einen Dieselmotor hat. text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

E s war an sich eine Frage der Zeit, bis man zum ersten Mal vor einem dieser neuen Autos steht und sich fragt, wo denn da jetzt eigent lich der Hauptscheinwerfer ist? LED macht’s möglich, der kreative Umgang mit Licht ist die augenfälligste Anwen dung der (nicht mehr ganz so) neuen Technologie.

Robot in disguise?

In diesem Fall lässt sich das Auge des Betrachters dies sogar gern gefallen, unterstreichen die kurzen, starken Lichtlinien doch den TransformerLook des neuen Sportage. Bleibt die Frage: Böser „Decepticon“ oder grund guter „Autobot“? Beide Charaktere sind durch die überkomplette Liste an Motor-Antriebsvarianten zu haben. Wir durften den per 48-V-Bordnetz milde hybridisierten Diesel verkosten,

wer mehr Lithium-Ionen braucht, greift zum mittlerweile ebenfalls erhältlichen Plug-in. Nur der Voll elektriker fehlt beim Sportage, auch das wäre Kia bekanntlich zuzutrauen, siehe Niro und Soul.

Besser als sein Ruf

Im Tester werkelte eine Spezies von Verbrennungsmotor, die sich schön langsam fragen lassen muss, wann die letzten ihrer Art ihren Weg von den Fertigungsbändern der Hersteller antreten. Der verbaute Selbstzünder allerdings geht in Kombination mit dezenter Elektrifizierung derart zivi lisiert und manierlich zu Werke, dass wir im Gegenzug konstatieren müssen: Es war wohl nicht alles schlecht und Kraft von unten heraus ist auch keine Erfindung der Elektro autos.

Das Platzangebot ist klassenüblich, will heißen: schon mehr als nur aus reichend, aber nicht so üppig, dass Mobilisten mit platzaufwendigen Hobbys nicht doch darüber nach denken sollten, zur nächstgrößeren Fahrzeugkategorie zu greifen – oder, Gott behüte, zu einem Kombi der selben Klasse.

Auffällig sind die Kleiderhaken an der Rückseite der Vordersitze. Sie sind auf einer Höhe angebracht, die jede dort aufgehängte Jacke mit Sicher heit am Boden schleifen lässt, wo sie

an den Fingertappern sollt ihr den Klavierlack im ansonsten hochmodern bildschirmver kleideten Cockpit erkennen; Fondpassagiere genießen Kleiderhaken, UsB-steckdosen; dreizonenklima verwöhnt

vermutlich gern mit Füßen getreten wird. Durchdachter sind da schon die in unmittelbarer Nachbarschaft angebrachten USB-Buchsen, welche die Mobile Devices der Passagiere mit Energie versorgen. •

48 | FlottE 10-11/2022 auto • test Kia Sportage Flotten-Tipp: 1,6 T-GDI 2WD Testmodell: 1,6 CRDi 48V Hubraum | Zylinder 1.598 cm3 | 4 1.598 cm3 | 4 Leistung 150 PS (110,1 kW) 136 PS (100 + 12,2 kW) Drehmoment 250 Nm bei 1.500/min 280 Nm bei 1.500/min 0–100 km/h | Vmax 10,3 s | 182 km/h 11,2 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 7-Gang DCT | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 6,6 l S | 150 g/km (EU6d) 5,0 l D | 130 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 526–1.780 l | 490 kg 526–1.780 l | 488 kg Basispreis | NoVA 31.490 € (inkl.) | 9 % 42.290 € (inkl.) | 5 % Das gefällt uns: mutiger Transformer-Look Das vermissen wir: da und dort noch ein Zentimeterchen Raum Die Alternativen: VW T-Roc, Hyundai Kona, Peugeot 2008
Werksangaben

Kein Muff unter den

Mit intelligentem Hybridsystem e:HeV wirbt der Honda CR-V um die Gunst umweltbewusster Kunden. Wir fuhren die sport line im klassischen Crystal Black Pearl. text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

Das Zitat geht auf Henry Ford zurück und auf längst vergan gene Pionierzeiten: Die Farbe eines Autos ist egal, solang es schwarz ist. Abgesehen davon, dass dies auch für Priesterkleidung gilt, passt der Sager auch noch heute, selbst auf Autos aus dem fernen Osten. Gut steht er da, im schwarzen Ornat, der Honda CR-V. Weitere Vergleiche mit feschen, etwas übergewichtigen Priestern in alten Filmen darf der Leser selber ziehen.

interessante alternativen

Im Grunde reißt einen der Anblick eines Mittelklasse-SUV auf den Straßen ja nicht mehr gerade vom Hocker. Mehr Aufmerksamkeit könnte erregen, dass sich der Hersteller aus Minato City gerade zu einer Modellof fensive in der Alpenrepublik aufrafft, die interessante Alternativen in vielen Klassen verspricht. Die aktuelle Inno vation in puncto Antriebstechnologie lautet e:HEV, ein Hybridsystem, bei dem ein Verbrennungsmotor mit zwei Elektromotoren kooperiert. Laut Hersteller sollen die drei Fahr modi nahtlos ineinander übergehen, um in allen Fahrsituationen eine opti male Leistung zu gewährleisten. Damit sollen aktuelle Mildhybrid-Systeme an Effizienz übertroffen werden können, was der intelligenten elektronischen

Steuereinheit zu verdanken ist. Dass kurze Strecken rein elektrisch zurück gelegt werden können, freut Nachbarn und hält die Tiefgaragenluft sauber. Sogar die Effizienz von Plug-in-Sys temen will man bei Honda matchen können. An den Testverbräuchen lässt sich so was ja schwer festmachen, es fiel allerdings positiv auf, dass der WLTP-Messwert in Reichweite bleibt, wenn man die Kombination aus 2-Liter-Vierzylinder, Elektroappen dizes und stufenlosem Automatik getriebe nicht zu übertriebener Hast anregt.

innere Größe

Zu solcher verleitet auch das ange nehm ausstaffierte Innenleben des CR-V keinesfalls. Mögen verwöhnte Automobilredakteure die etwas fricke ligen Bedienelemente am Lenkrad als über Gebühr gewöhnungsbedürftig oder den nicht gerade wohnzimmer tauglich geratenen Zentralbildschirm als zu klein einstufen, nach ein paar Fahrten hat selbst der Grobmotoriker die nötigen Handgriffe und Menüver läufe einstudiert. Das Display reagiert jedenfalls ausreichend schnell, die Bedienung ist logisch. Was will man mehr, wenn man nicht Oberklasse summen für Bildschirmwände aus geben kann oder will? •

Talaren
trotz seiner Größe lässt sich der Honda CR-V
ohne schweißausbrüche in enge einfahrten und tiefgaragen zirkeln; das Cockpit darf als „gemütlich unaufgeräumt“ gelten, Fond und Kofferraum als geräumig FlottE 10-11/2022 | 49 auto • test Honda CRV e:HEV i-MMD Flotten-Tipp: Elegance 2WD Testmodell: Sport Line AWD Hubraum | Zylinder 1.993 cm3 | 4 1.993 cm3 | 4 Leistung 184 PS (135 kW) Systemleistung 184 PS (135 kW) Systemleistung Drehmoment 175 Nm bei 4.000/min 175 Nm bei 4.000/min 0–100 km/h | Vmax 8,6 s | 180 km/h 9,2 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb e-CVT | Vorderrad e-CVT | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 6,6 l S | 151 g/km (EU6) 7,1 l S | 161 g/km (EU6) Kofferraum | Zuladung 497–1.694 l | 555 kg 497–1.694 l | 603 kg Basispreis | NoVA 44.290 € (inkl.) | 9 % 49.090 € (inkl.) | 11 % Das gefällt uns: black is beautiful Das vermissen wir: moderneres Infotainment Die Alternativen: Renault Koleos, Nissan X-Trail, Mazda CX-5 Werksangaben

Die Stunde der Pragmatiker

Ein Nutzfahrzeug zum Pkw umzumodeln, muss wahrlich keine Notlösung sein. Die Mercedes T-Klasse kombiniert nämlich Tugenden, die man anderswo verzweifelt sucht. text & Fotos: Roland scharf

Die T-Klasse ist für den Citan das, was für den Sprinter die V-Klasse ist, sprich: Man nehme also eine kas tenförmige Basis aus der Nfz-Schiene, statte sie aber deutlich luxuriöser und hochwertiger aus, um auch der zivilen Kundschaft genügend Kaufargumente bieten zu können. Das klappt beim V schon recht gut, weswegen man nun erstmals diesen Schritt bei der klei neren Baureihe wagt. Der T ist also etwas völlig Neues und er schafft es sogar erstaunlich kompetent, sich von den Citans mit zwei Sitzreihen und ver fensterten Schiebetüren abzusetzen.

Relative Herkunft

Das bedeutet in der Praxis: Bei gleicher Antriebspalette (70 bis 96 kW, Schalter und Automatik) geht es bei der T-Klasse mit 28.007 Euro für den Basis-Benziner los. Dafür gibt es deutlich wohnlichere Materialien im Innenraum, eine gefühlt um ein Segment bessere Däm mung und ein völlig neu abgestimmtes Fahrwerk, das dank weicherer Federn und Dämpfer sowie härterer Stabi lisatoren das typische TransporterHoppeln herausfiltert. Obendrein gibt es noch übliche Goodies wie größere Räder, mehr lackiertes Plastik an der Karosse und in Leder gehüllte Sitze, die – als einziger echter Kritikpunkt – gerne ein wenig stärker konturiert hätten sein können. Und wer jetzt nach Schwachpunkten suchen möchte: An der Größe des Touchscreens erkennt man außerdem die Herkunft, wobei das schon relativiert gesehen werden muss. Viele Funktionen über Knöpfe bedienen zu können, sehen wir als alles andere als einen Nachteil.

Harmonietarif

All das ergibt jedenfalls einen inter essanten Mix von Auto, der so ange nehm lenkt und bremst und federt wie jeder moderne Vertreter der Kom paktklasse, und der auch so einfach einen Parkplatz findet. Gleichzeitig aber ist es eigentlich egal, was oder wen man mitnehmen möchte, es oder sie oder er passt mit ziemlicher Sicherheit hinein. Wenn letzter Punkt übrigens nicht eintreten sollte: Wir fuhren den „standard“ mit kurzem Radstand. Ab 2023 (genaues Datum der Markteinführung noch nicht bekannt) kann man aber die um rund 20 Zentimeter längere Langversion ordern, die dann sogar Platz für eine dritte Sitzreihe bietet.

Wer jetzt schon überlegt: Im Schnitt kostet eine T-Klasse rund 3.000 Euro mehr als ein vergleichbar bestückter Citan. Ein Aufpreis, der für das deutlich harmonischere Wesen des Neulings absolut in Ordnung geht. •

Viel lackiertes Plastik macht den t Pkw-hafter; Cockpit wohnlicher dank noblerer Materialien; Platz gibt es in Hülle und Fülle; touchscreen angenehm klein
50 | FlottE 10-11/2022
Mercedes
T-Klasse
Flotten-Tipp:
T 160 d Style Testmodell: T 180 d Progressive Hubraum | Zylinder 1.461 cm3 | 4 1.461 cm3 | 4 Leistung 95 PS (70 kW) 116 PS (85 kW) Drehmoment 260 Nm bei 1.750/min 270 Nm bei 1.750/min 0–100 km/h | Vmax 15,1 s | 164 km/h 13,2 s | 171 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 7-Gang aut. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l D | 139 g/km (EUx) 5,6 l D | 146 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 520–2.127 l | 483 kg 520–2.127 l | 471 kg Basispreis | NoVA 28.935 € (inkl.) | 7 % 34.281 € (inkl.) | 9 % Das gefällt uns: Platz, Fahrverhalten, das entspannte Wesen Das vermissen wir: etwas spontaneres Ansprechverhalten Die Alternativen: Renault Kangoo, VW Caddy Werksangaben auto • test

David der Moderne

Der VW T-Roc gibt Anlass zu philosophischen Betrachtungen über Größe und die Zeiten, in denen wir leben. Zwischen „New Erdbeersteigerl“ und T-Roc R testen wir die Variante mit 150-PS-Benziner. text & Fotos: Mag. Bernhard Katzinger

Als der biblischen Legende zufolge die Israeliten gegen die Philister Krieg führten, trat, glaubt man den Paläontologen, mit David ein für damalige Verhältnisse durchschnitt lich großer 1,60-Meter-Typ gegen den „Riesen“ Goliath an, der nach heutigen Maßstäben mit 1,90 ein durchschnitt licher Holländer sein könnte.

die Zeichen der Zeit Ja, auch die Größe ist eine Tochter der Zeit, könnte man jetzt dahinsin nieren, und der VW T-Roc einer ihrer vielen Söhne. Denn der hätte vor noch ein, zwei Autofahrergenerationen als ziemliches Trumm von einem Auto gegolten, mit 4,20 Meter Länge und einem höchstzulässigen Gesamt gewicht von 1,8 Tonnen. Heute schafft er es gerade mal in die Kategorie Kompakt-SUV.

Ebenfalls ein Zeichen unserer Zeit ist, dass man heutzutage sehr agile 150 PS und 250 Newtonmeter Dreh moment aus knapp 1,5 Liter Hub raum schöpft und gleichzeitig dank einer intelligenten Zylinderabschal tung beim Bummeln Sprit sparen und die Umwelt schonen kann. Im Eco-Modus segelt sich’s auch ganz gut in Richtung WLTP-Wert. Insge samt kamen wir im Alltagseinsatz mit dem T-Roc durchaus unter die 7-Liter-Marke, ohne dass wir als rol lendes Hindernis im Verkehr negativ aufgefallen wären. Wenn der sportlich

motivierte Fahrer will, kann der agile Motor auch anders, nämlich recht forsch. Dann ist allerdings bald das Fahrwerk der limitierende Faktor und ruft dem Möchtegern-Verstappen mahnend zu, er hätte doch anstatt zur R-Line gleich zum sportlicheren T-Roc R greifen sollen. Aber 300 PS sind halt auch nicht jedermanns Sache. Und wenn wir gerade bei erhältlichen Varianten sind: Ganz frisch steht – für die extrasteile Meile – jetzt das T-Roc Cabrio im VW-Konfigurator, sozusagen als Erbe des Erdbeersteigerls.

Wisch und weg Keine VW-Besprechung kommt dieser Tage ohne Lamento über die TouchBedienelemente am Lenkrad aus. Die sind auch echt lästig, uns wollen partout keine Argumente einfallen, warum das jetzt besser sein soll als die konzernintern an denselben Stellen verwendeten „herkömmlichen“ Dreh rädchen und Knopferl. Wir stimmen in den Tenor ein: übertrieben moderner Schnickschnack, der weg kann.

In Sachen Platzangebot sitzt der T-Roc ein wenig knapper als vergleichbare Kompakt-SUV, was naturgemäß eher auf den hinteren Plätzen, aber auch in Sachen Kofferraum gilt. Dem ist allerdings hinzuzufügen, dass auch dieses Werturteil ein relatives ist: Die Menschen werden – siehe oben – halt nicht nur immer größer, sondern auch immer verwöhnter. •

im ansonsten sehr aufgeräumten Cockpit fallen die viel bemängelten touch-Regler negativ auf; Fond und Kofferraum fallen ein weniger knapper aus als bei manchem Klassenkonkurrenten auto • t est FlottE 10-11/2022 | 51 Volkswagen T-Roc Flotten-Tipp: Style 2,0 TDI 4Motion Testmodell: R-Line TSI ACT DSG Hubraum | Zylinder 1.968 cm3 | 4 1.498 cm3 | 4 Leistung 150 PS (110 kW) 150 PS (110 kW) Drehmoment 360 Nm bei 1.600/min 250 Nm bei 1.500/min 0–100 km/h | Vmax 8,6 s | 205 km/h 8,6 s | 205 km/h Getriebe | Antrieb 7-Gang DSG | Allrad 7-Gang DSG | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 5,5 l D | 145 g/km (EU6d) 6,1 l S | 138 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 392–1.237 l | 507 kg 445–1.290 l | 505 kg Basispreis | NoVA 43.970 € (inkl.) | 8 % 40.360 € (inkl.) | 6 % Das gefällt uns: die neue Größe der kleinen Klasse Das vermissen wir: die gute alte Zeit der Radln und Knopferln Die Alternativen: Kia Stonic, Renault Captur, Nissan Juke Werksangaben

Wenn diesel, dann einer, der sich wirklich auszahlt. Zum Beispiel der Vierzylinder in der C-Klasse, der definitiv zu den Reichweitenkaisern gehört. text & Fotos: Roland scharf

Vorbei die Zeiten, in denen man aus Prinzip zum Selbstzünder griff, weil der Wiederverkaufswert so gut ist. Und der Verbrauch. Und selbst wenn man dafür deutlich mehr bezahlt hat als für die BenzinVersion und rechnerisch der Diesel eh nie wirklich einen Sinn gemacht hat, so war das Erlebnis an der Tank stelle einfach unbezahlbar: Wieder ein paar Kilometer weiter gekommen als beim letzten Mal! Das alles spielt’s heute nicht mehr. Selbstzündende Wärmekraftmaschinen muss man mittlerweile schon fast mit der Lupe in den Preislisten suchen, wobei das für diese Gattung durchaus befreiend wirken kann. Denn nun gibt es nur mehr die Versionen, die auch wirklich einen Sinn ergeben. Und die werden auch nur mehr von denen gekauft, die sie auch wirklich brauchen.

Gut investiert

All das fasst kaum einer besser zusammen als die C-Klasse als Kombi mit Allrad und dem 220er-Motor. 200 PS treffen auf 440 Newtonmeter Drehmo ment, die dank Hybrid-Unterstützung mit 20 Pferden kräftig anschieben und bis auf eine nervige Gedenksekunde beim Anfahren und Überholen alles souverän meistern, was einen im Alltag unterkommen kann. Und mehr noch. Lediglich dezentes Brummen als Geräusch

kulisse ist für den Einsatz auf der Langstrecke genauso wichtig wie eine Reichweite, die dank eines realistischen Verbrauchs von 5,5 Litern bei locker über 1.000 Kilometer liegt. Best of Diesel könnte man also sagen – und tat sächlich: Die 1.500 Euro Aufpreis zum 200 d, der ebenso 20 E-PS, dafür aber 37 Diesel-PS weniger hat, bei gleichem Verbrauch – sind gut investiert, denn gerade vollbeladen oder auf der Auto bahn geht es schon spürbar kräftiger vorwärts. Für den 3.000 Euro teureren Allradler namens 4MATIC nimmt Mer cedes die Antwort übrigens, welcher Motor zu nehmen ist, vorweg. Da gibt es ausschließlich den stärkeren. Selbst wer den Top-Diesel 300 d mit 265 PS möchte, muss mit Heckantrieb vorlieb nehmen, im Vergleich zum 220 d aber mehr als 10.000 Euro extra zahlen.

tiefgründig

Etwas gewöhnungsbedürftig indes ist das im AMG-Paket enthaltene Sport fahrwerk. Natürlich bietet der niedrige Schwerpunkt viele Vorzüge bei Sprit verbrauch und Fahrverhalten. Den noch sitzt man verhältnismäßig oft auf Schwellen und Einfahrten auf, was in Zeiten des allgegenwärtigen SUV etwas mühsam anmutet. Aber ande rerseits: Der Verzicht auf das AMGPackage spart gleich einmal 4.890 Euro – und diverse Schadenmeldungen bei der Versicherung. •

Die Tausend-Prozent-Frage im C-Cockpit dominieren displays, zulasten der ablagemöglichkeit; Kombiheck mit viel laderaum; Fond mit genügend Kniefreiheit Mercedes C-Klasse T-Modell Flotten-Tipp: C 200 Testmodell: C 220 4MATIC Hubraum | Zylinder 1.992 cm3 | 4 1.992 cm3 | 4 Leistung 163 PS (120 kW) 200 PS (147 kW) Drehmoment 380 Nm bei 1.500/min 440 Nm bei 1.800/min 0–100 km/h | Vmax 7,7 s | 230 km/h 7,4 s | 242 km/h Getriebe | Antrieb 9-Gang aut. | Hinterrad 9-Gang aut. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 4,5 l D | 118 g/km (EU6d) 4,8 l D | 126 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 490–1.510 l | 625 kg 490–1.510 l | 620 kg Basispreis | NoVA 56.189 € (inkl.) | 3 % 60.878 € (inkl.) | 5 % Das gefällt uns: Optik, Verbrauch, Fahrverhalten Das vermissen wir: etwas mehr Bodenfreiheit Die Alternativen: BMW 3er Touring, Audi A4 Avant Werksangaben 52 | FlottE 10-11/2022 auto • test

energieeffiziente

Gemeinsam mit dem LES, dem Kompetenzzentrum für Ener gieeffizienz und -beratung der Linz AG stattete Pappas die beiden Standorte Linz und Regau mit zwei leistungs starken Photovoltaik-Anlagen aus. Dazu rückte die Elektromobilität mit entsprechenden Ladepunkten in den Mittelpunkt.

Grüner strom für die eQ-Flotte Die batterieelektrischen MercedesEQ-Modelle vor Ort sind nun zu 100 Prozent mit Sonnenstrom unterwegs, an beiden Adressen kann man von voll kommener Energieautarkie reden. Ing. Reinhard Leutgeb, Geschäftsführer Pappas Automobilvertriebs GmbH, beziffert die Photovoltaik-Anlage in Linz mit 330 kWp und die in Regau mit 190 kWp. Um 120 Tonnen jährlich soll

sich so der CO2-Ausstoß reduzieren. Der grüne Strom ist für drei Millionen Kilometer gut.

„Die mobilen Bedürfnisse in unseren Städten wachsen und treffen auf hohe Umwelt- und Klimaziele“, meint Linz AG-Vorstandsdirektor Mag. Josef Siligan zur aktuellen Lage, „E-Mobilität steht dabei im Mittelpunkt vieler Kon zepte und Lösungsansätze sowohl im individuellen als auch im öffentlichen Verkehr.“ Die Vorreiterrolle der Linz AG bekräftigen über 500 OÖ-Ladepunkte.

Die FCC Austria Abfall Service AG hat seit Kurzem den Futuricum Medium Cab Collect 26E im Ein satz. Das in Himberg stationierte Abfallsammel fahrzeug ist vollelektrisch und sammelt beim Fahren mit One-Pedal-Drive reichlich Rekupera tionsenergie. Die häufigen Stopps kommen dem E-Lkw entgegen, die Nachbarn freuen sich über die leise Fortbewegung. Beim Verbrauch werden 190 kWh auf 100 Kilometer angegeben. Ein DieselLkw als Vergleich schluckt ungefähr 65 Liter im Schnitte, was etwa 650 kWh entsprechen würde. Eine saubere Sache.

Klebt wie Reis

Kein Wunder, bei der Laufflächenmischung des Konzeptreifens Eagle Go setzt Goodyear auf Kie selsäure aus Reisschalenasche. Unter anderem, denn auch Sonnenblumenöle, Kiefernharze und Naturkautschuk zählen zu den Bestandteilen, die Erdöl aus dem Reifen verbannen sollen. Zudem kann der Eagle Go zweimal erneuert werden, um die Lebensdauer zu verlängern – 500.000 Kilometer sollen möglich sein. Mit einem inte grierten Sensor soll der ideale Luftdruck und Reifenzustand aufrechterhalten werden.

Mit seiner Marke Kith nahm sich der Designer Ronnie Fieg bereits 2020 des Themas BMW an. Nun gestaltet er eine streng limitierte Edition des BMW i4 M50 und einen 1602 aus 1972, der elek trifiziert wurde. Von den verwendeten Lack- und Lederfarben ist eine eigene Bekleidungs- und Accessoires-Kollek tion inspiriert. Fans bemerken auf dem i4 zudem ein verändertes BMW-Logo mit der Erweiterung um einen grünen Ring, in dem etwa der Jahrgang steht.

In Lermoos in Tirol begann vor über 30 Jahren die Geschichte der familienfreundlichen Resorts der Hoteliers Ernst und Andrea Mayer. Nun setzt die Familux Gruppe – mittlerweile gibt es vier Stand orte in Österreich und Deutschland – voll auf die Elektromobilität. Insgesamt werden 40 Fahrzeuge von Kia an den verschiedenen Standorten zum Einsatz kommen, die ersten 20 e-Niro und sieben EV6 wurden bereits übergeben. Als tatkräftiger Partner vor Ort steht der Hoteliers-Familie, auch die Söhne arbeiten bereits im Unternehmen mit, Auto Höller in Salzburg zur Seite.

Pappas-standorte one-Pedal-drive beim Müllwagen Kia elektrifiziert die Familux Resorts Zwei Mal BMW à la Kith FlottE 10-11/2022 | 53 Umwelt

Schöne Software-Welt

Hyundai möchte ab 2025 alle Fahrzeuge software-basierend entwickeln. das reicht bis hin zu riesigen Cloud-datensammlungen.

Bisher, sagt Hyundai, war die Konstruktion eines Autos immer Hardware-fokussiert. Die Software wurde dann erst entsprechend integriert, was sich im südkoreanischen Konzern ab 2025 aber grundlegend ändern soll. Ab dann steht bei der Entwicklung nämlich die Software im Vordergrund, die dann aber gleich so etwas wie das zentrale Nervensystem praktisch aller Hyundais sein soll. Man spricht vollmundig sogar von einem „Future Mobility Ecosystem.“

Genusssystem

Los geht dieses Gesamtkonzept mit einem eigenen Betriebs system für Autos namens ccOS.

Dieses betreibt alle Funkti onen, vom Fensterheber bis zum Abstandsregeltempomat.

Zudem wird es dank des einheit lichen Systems auch leichter, länderspezifische Funktionen zu realisieren, neue Funk tionen freizuschalten (vom Infotainment bis Assistenz systeme) und auch Over-theAir-Updates durchzuführen, was ab 2023 bereits realisiert werden wird. Die ersten Fahrzeuge, die in den Genuss von ccOS kommen, werden vor allem batterieelektrische Modelle sein, die allesamt auf zwei völlig neuen Plattformen basieren. Damit enden die Möglichkeiten aber noch lang nicht.

Profilierte sensoren

die software-architektur von Hyundai besteht aus fünf Phasen; Ziel: ein digitales Ökosystem der Mobilität

Gemeinsam mit Shell möchte die REWE-Gruppe in den kommenden Jahren an mehr als 100 Standorten Schnelllader installieren.

Ein Ort, den jeder mindestens einmal in der Woche aufsucht, ist der Supermarkt-Parkplatz. Was bietet sich daher besser an, als dort ein Schnellladenetz zu installieren? Genau das haben nun Shell Austria und die REWE Gruppe beschlossen. So sollen in den kommenden Jahren an mehr als 100 Standorten – von Billa bis Bipa – bis zu sechs Ladepunkte verfügbar sein, die bis zu 150 kW Ladeleistung stemmen und ausschließlich mit Öko-Strom aus Österreich gespeist werden.

aktiv mitwirken

Zugleich sammeln alle verbauten Sensoren und Kameras laufend Daten, die nicht nur für den eigentlichen Betrieb des Fahrzeuges verwendet werden. ccOS sendet sie zudem auto matisch an eine Hyundai-eigene, Cloud-basierende Daten plattform. Zehn Millionen Autos werden hier verwaltet, bis 2025 soll die Zahl sogar auf 20 Millionen ansteigen. Sinn dieser bis zu zwei Exabyte großen Datensammlung? Zum einen dient sie als Basis für autonomes Fahren, das neben Onboard-Sen sorik vor allem Online-Dienste benötigt, um sicher arbeiten zu können. Zum anderen sollen so Connected Car Services ange boten werden können bis hin zu Robotaxis und der Integration von weiteren Mobilitätsformen. Damit es hier nie zu einem Übertragungssystem kommt, verarbeitet die Hyundai-Cloud Daten dank künstli cher Intelligenz auto matisch nach Wich tigkeit und sie erstellt zudem ein Profil an Vorlieben des jewei ligen Fahrers, um ihm dann automatisch die besten Lösungen und Dienste vor zuschlagen. • (RSC, Fotos: Hyundai)

„Wir wollen unseren Kunden die Möglichkeit bieten, Strom dort zu laden, wo sie es gerade brauchen, um so den Umstieg auf batte rieelektrische Fahrzeuge zu erleichtern. Ob eine Lademöglichkeit zu Hause, während des Einkaufens oder an einer Ultraschnellla desäule an der Tankstelle, wir wollen für alle die beste Lösung bieten“, sagt Saghi Froughivand, Lei terin Tankstellengeschäft Österreich. Und Marcel Haraszti, Vorstand REWE International AG, fügt hinzu: „Es freut uns, mit unseren Handelsfirmen aktiv an der Energiewende mitwirken zu können. Durch die Erweiterung des E-Ladenetzes an unseren Standorten tragen wir gemeinsam mit Shell dazu bei, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur Mobilität der Zukunft zu leisten.“

Teil des Konzepts ist zudem der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Allein din diesem Jahr setzt REWE noch 85 Projekte an ihren Standorten um, womit insgesamt 200 Betriebe des Konzerns ent sprechend ausgerüstet sind. Die Partnerschaft mit Shell ist Teil der Strategie des Energiekonzerns, bis 2050 ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen werden. Weltweit sollen bis 2025 500.000 Ladepunkte errichtet werden, bis 2030 sogar 2.500.000. • (RSC, Foto: Shell)

umwelt
Fahr nicht fort, lad’ im Ort
teil des Konzepts ist der ausbau von Photovoltaik-anlagen. allein heuer setzt ReWe 85 Projekte um.“
54 | FlottE 10-11/2022

Groß geworden

erster test im schönen Portugal zum neuen smart #1. das nicht mehr gar so kleine sUV stemmt sich mit Premium-ambitionen und mächtig Power gegen die etablierte Konkurrenz, ohne dabei preislich allzu sehr abzuheben. text: Johannes Posch, Fotos: Kyle Jaimes, smart

Ein an junge Familien gerichtetes Kompakt-SUV, mit dem man Por sches und BMW-M-Modelle verblasen kann … schöne neue Elektro-Welt. Smart setzt seinem Erstlingswerk für den Marken-Neustart mit chinesischer Beihilfe (Geely) mit der Brabus-Ausstat tungslinie ein Top-Modell an die Spitze, das in gleich mehrerer Hinsicht sehr interessant ist. Einerseits ist es näm lich das aktuell kleinste E-Auto mit All radantrieb, andererseits der „billigste“ Brabus aller Zeiten. Sonderlich preis wert ist er deswegen freilich trotzdem nicht. 49.900 Euro wird er in Österreich kosten. Üppig, für einen „Smart“.

Fein austariert

Nach einem Tag ausgiebigen Testens können wir allerdings attestieren: durchaus gerechtfertigt. Verarbeitung und Ausstattung sind top, der Nutz wert mit verschiebbarer Rückbank und solidem Kofferraum hoch und die Fahrleistungen den roten BrabusSchriftzügen überall am Auto aller Ehren wert. Natürlich geht’s auch günstiger. Die Basis-Version, vulgo „Pro+“, wech selt für 42.400 Euro den Besitzer und hat zwar wie alle „non-Brabus #1“ nur Heckantrieb, ist aber mit LEDScheinwerfern, dem auf den Bildern zu sehenden Infotainment-System, E-Heckklappe und mehr auch fein ausgestattet. Und selbst die Material auswahl verströmt im Einstiegsmodell noch Premium-Flair. Neben der limi tierten Launch Edition (47.200 Euro) wartet noch die Premium-Variante (45.900 Euro); im Grunde ebenso

üppig bestückt wie das Top-Modell „Brabus“, nur optisch „freundlicher“ und mit einem Motor weniger. Die 66-kWh-Akkus sind auch immer die selben. Wer nicht zwingend Allrad braucht, ist auch ohne dessen 115 kW starken Frontmotor souverän unter wegs. Selbst allein mit dem 200 kW starken Heckmotor ist der #1 immer noch der Kraftlackl seiner Klasse.

Vom Warten und starten Wählbare Extras jenseits der erwähnten Varianten und Farbkombi wird es übri gens keine geben. Das Motiv dahinter: kurze Lieferzeiten. Tatsächlich sollen es dann nur wenige Wochen sein. Das wird aber dadurch erreicht, dass man immer nur ordern kann, was gerade im Vorlauf ist. Welche Farbkombi in wel cher Variante bestellbar ist – übrigens auch online direkt beim Hersteller –kann sich also regelmäßig ändern. Aus geliefert wird dann bei eigenen Händ lern. Einer pro Bundesland soll es zum Marktstart im Mai 2023 sein. •

Haptische Knöpfe sind, abseits vom lenkrad, „out“; das infotainment hingegen ist verspielt, schnell und „cool“, funktioniert aber zum Glück auch gut
u mwelt •
schon
ge
Fahren
FlottE 10-11/2022 | 55 Smart #1 Flotten-Tipp: Pro+ Testmodell: Brabus Leistung | Drehmoment 272 PS (200 kW) | 343 Nm 428 PS (315 kW) | 543 Nm 0-100 km/h | Vmax 6,7 s | 180 km/h 3,9 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) 420 km (WLTP) 400 km (WLTP) Ø-Verbrauch 17,0 kWh/100 km (WLTP) 17,9 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer unter 30 min (max. 150 kW) unter 30 min (max. 150 kW) Kofferraum | Zuladung 323 + 15 l | 425 kg 313 + 15 l | 425 kg Basispreis | NoVA 42.400 € (inkl.) | 0 % 49.900 € (inkl.) | 0 % Das gefällt uns: fesches Design, viel Platz, cooles Infotainment Das vermissen wir: Zeit mit der finalen Softwareversion (war Vorserie) Die Alternativen: Hyundai Kona, MG ZS EV etc. Werksangaben

Mut kann man jetzt abonnieren

Nio greift unverhohlen die westliche Premium-Riege an, jetzt auch in Europa; mit innovativem Akku-TauschSystem, mutigem Abo-Modell und einem überaus kompetenten Top-Modell, das wir gefahren sind. text: Johannes Posch, Fotos: nio

zuallererst: Sie können diesen Wagen in absehbarer Zeit nicht kaufen. Das hat zwei Gründe: Einer seits gibt es noch keinen Termin für einen Österreich-Start, andererseits setzt Nio vor allem auf ein Abo-Modell für seine Europa-Expansion. Die mög liche Laufzeit liegt dabei zwischen einem und 60 Monaten, die Preise für den ET7 starten bei rund 1.200 Euro pro Monat. Selbstbewusst. Berechtigt?

aim High

Der erste Eindruck ist positiv: schnittig-elegante Linien, sport liche sowie hochwertige Noten durch rahmenlose Fenster und elektrisch ausfahrende Türgriffe, markante Lichtsignaturen, makellose Verarbei tung und technologisch zumindest am Papier der Konkurrenz hoch über legen. Das beste Beispiel dafür thront über der Frontscheibe, erinnert an ein Taxi-Schild, ist aber die Lidar-Einheit. Nur einer von 33 Sensoren, die des ET7 Augen und Ohren in Sachen Fahrerassistenz sein sollen. Ästhetiker werden jedenfalls die Nase rümpfen, TechnikFans und Vorwärts denker stolz drauf sein – nehmen wir an.

Einstieg und erste Meter bestätigen den guten Ersteindruck sodann.

Das Interieur ist geräumig und hoch wertig, die Bedienung eine gute Mischung aus neuer Welt (keine sicht baren Luftauslässe, Spiegeleinstellung über Touchscreen etc.) und der alten (HUD, haptische Tasten am Lenkrad etc.). Auch fahren tut der ET7 gut; Luft federfahrwerk und mächtig Dampf sei Dank. Die Software allerdings, sowohl beim knuffigen Assistenten „Nomi“, als auch der Fahrerassistenz, hat noch viel zu lernen. Nio verspricht aber OTA-Updates im 2-Wochen-Takt. Mal sehen. Auch versprechen die Chi nesen, bis Ende 2023 120 BatterySwap-Stationen in Europa errichtet zu haben. Dort kann das Auto autonom reinfahren. Dann wird vollautoma tisch der Akku getauscht, gern auch gegen einen mit mehr oder weniger Kapazität. Cool. Aber auch irgendwie nötig, bei nur elf kW AC- und 130 kW maximaler DC-Ladeleistung. •

der
innenraum gefällt mit cleveren Materialien und dem sympathischen assistenten „nomi“; der hat aber via Updates noch einiges zu lernen 56 | FlottE 10-11/2022 u mwelt • schon ge Fahren NIO ET7 Grundmodell: Standard Range (75 kWh) Testmodell: Long Range (100 kWh) Leistung | Drehmoment 653 PS (480 kW) | 850 Nm 653 PS (480 kW) | 850 Nm 0-100 km/h | Vmax 3,8 s | 200 km/h 3,8 s | 200 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) 385-445 km (WLTP) 505-580 km (WLTP) Ø-Verbrauch 19,3-22,3 kWh/100 km 19,0-21,8 kWh/100 km (WLTP) Ladedauer ca. 30 min (10-80 %) ca. 40 min (10-80 %) Kofferraum | Zuladung 370 l | k. A. 370 l | k. A. Basispreis | NoVA nicht verfügbar nicht verfügbar Das gefällt uns: das Potenzial der Hardware Das vermissen wir: bessere Software Die Alternativen: Tesla Model S, Mercedes EQS, BMW i7 Werksangaben

aus

Der österreichische Anbieter für Ladelösungen feiert ein rundes Produktionsjubiläum. Das Erfolgsgeheimnis: sichere Technik und klimaneutrale Installationen.

Bereits seit 2009 auf dem Markt gilt KEBA aus Linz als einer der Vorreiter der E-Mobilität in Österreich. Damals wie heute sind neben der hauseigenen Elektronikentwicklung auch die eigene Fertigung sowie Montage der Schlüssel zu hoher Qualität und Zuverlässigkeit. „Basierend auf unseren sicheren, intelligenten und langlebigen Ladestationen ist es uns mit der Umstellung auf kli maneutrale Ladelösungen gelungen, unsere Stellung als einer der führenden europäischen Wallbox-Hersteller weiter zu stärken“, sagt Christoph Knogler, CEO KEBA Energy Automation.

Privat wie gewerblich

Dass die gewählte Strategie definitiv goldrichtig ist, zeigt sich am stetigen Wachstum, das in letzter Zeit natürlich massiv an Fahrt aufgenommen hat. Bereits 2021 ging die 250.000ste Wallbox über den Ladentisch. Und nur 20 Monate später überschritten die Ver kaufszahlen bereits die Marke von 500.000. Von den schlauen Funk tionen wie dem automatischen Neustart nach einem Stromausfall, dem intelligenten Lastmanagement bis zu 200 Wallboxen und der einfachen Verrechnung von Ladekosten ist vor allem die integrierte Konnektivität auch für gewerbliche Kunden ein entscheidendes Verkaufsargument. Sie ermöglicht die Einbindung der Wallboxen in ein Smart Home sowie die Nutzung von selbstproduziertem Photo voltaikstrom. Ein Punkt, der vor allem für die gesetzeskonforme Ver rechenbarkeit von Ladekosten für Dienstwagenfahrer von großem Vorteil ist. Zudem hat KEBA in den letzten Jahren auch das digitale Produktportfolio stark ausgebaut und sich so vom Hardware-Her steller zum ganzheitlichen Lösungsanbieter entwickelt. Aktuellstes Beispiel ist die hauseigene eMobility App, mit der sich die Wallboxen ganz einfach mit dem Smartphone verwalten und steuern lassen.

Klimatrumpf

Der nächste entscheidende Schritt ist die umfassende Nachhaltigkeit. Schon lang bezieht KEBA zugekaufte Komponenten weitestgehend regional, das reduziert Transportstrecken und wirkt sich positiv auf den CO2-Abdruck aus. Im April 2021 hat KEBA mit der KeContact P30 GREEN EDITION erstmals eine klimaneutrale Wallbox vorgestellt, deren gute Marktresonanz hat die Geschäftsführung dazu bewogen, das Portfolio bis Ende 2022 ausschließlich auf klimaneutrale Pro dukte umzustellen. Für die Wallbox Nummer 500.000 hat man sich übrigens etwas Besonderes einfallen lassen. Im Team wurde die Frage gestellt, wer das besondere Stück erhalten und nutzen sollte. Die Entscheidung fiel ganz klar im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit auf den Austrian World Summit, das Herzstück der Schwarzenegger Climate Initiative. • (RSC, Foto: KEBA)

Raiffeisen setzt auf Smatrics-Ladelösungen

Bereits 45 ladestationen hat Raiffeisen an nur einem standort in Wien installieren lassen. dabei setzt man voll und ganz auf die systeme von smatrics.

Der Raiffeisen-Standort im 19. Wiener Bezirk fasst neben Raiffeisen Bank International noch viele Tochtergesell schaften, unter anderem die Leasing-Sparte. Umso wichtiger natürlich bei einem so großen Standort, die Infrastruktur mög lichst zukunftssicher aufzustellen – und da bedarf es oftmals eines kompetenten Partners.

Gruppengerecht

Smatrics zum Beispiel. Konkret nutzte man „Company Charging“, das unterschiedliche Nutzergruppen (Dienst wagenfahrer am Firmenstandort und zu Hause, Mitarbeiter und Gäste mit Lademöglichkeiten) unterstützt. Neben den bereits 45 installierten Wallboxen wurde der weitere Ausbau bereits bei der Konzeptionierung der Netzkapazität berücksichtigt. Mit den von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ausgegebenen Ladekarten können die Nutzer nicht nur am Standort, sondern auch im öffentlichen Smat rics-Ladenetz und bei -Roa mingpartnern laden. Mag. Alexander Schmidecker, CEO Raiffeisen-Leasing GmbH: „Raiffeisen-Leasing als der Finanzierungsexperte für E-Fahrzeuge kooperiert seit Jahren erfolgreich bei ihren Kunden auch mit Smatrics-Lade konzepten. Daher war es ein logischer Schritt, die Ladelösung von Smatrics auch hier am Bürostandort zu implementieren.“ Komplex einfach Ronald Lausch, Chief Sales Officer bei Smatrics: „Wir sind stolz, dass wir mit Raiffeisen an diesem Standort unsere CompanyCharging-Ladelösung im Einsatz haben. Mit unserer Erfahrung und Kompetenz sind wir in der Lage, an komplexen Bürostand orten – für unterschiedliche Unternehmen mit unterschiedli chen Nutzergruppen – Ladeinfrastruktur einfach bedienbar zu machen. Ich möchte mich für die gute und professionelle Zusammenarbeit von allen Beteiligten, von der Konzeptio nierung bis zur Umsetzung, sehr herzlich bedanken.“ • (Red., Foto: Smatrics)

es war ein logischer schritt, die ladelösungen von smartics am Bürostandort zu implementieren.“

KEBA liefert 500.000ste Wallbox
umwelt • news
FlottE 10-11/2022 | 57

Kompakte SUV sind nach wie vor voll im Trend, wer ein solches elektrisch haben und sich von der breiten Masse abheben will, der ist beim Volvo C40 Recharge genau richtig. text & Fotos: stefan schmudermaier

Bei den Plug-in-Hybriden war Volvo bereits früh vorn dabei, jetzt gibt man auch bei den vollelektri schen Fahrzeugen ordentlich Gas oder vielmehr Strom. Nach dem Launch des XC40 wurde nun der C40 nachge schoben. Dabei handelt es sich quasi um die Coupé-Variante, die sich vor allem durch das stark abfallende Dach unterscheidet. Hier wie dort gilt, desi gnerischen Mainstream gibt’s bei Volvo nicht und so stechen sowohl die Front als auch der Heckbereich aus dem Stra ßenbild heraus.

Wolle ist das neue leder Öffnet man die Türen, stechen die grauen Sitze ins Auge. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um schnöden Stoff, sondern um echte Wolle, sogar

das Wollsiegel prangt an der Seite wie an Wäschestücken. Ganz billig ist das optische und haptische Vergnügen allerdings nicht, stolze 1.900 Euro netto werden dafür aufgerufen und damit 550 Euro mehr als für Microtech-Kunst leder. Apropos Leder, echte Rinder häute gibt’s im C40 wie auch im XC40 überhaupt nicht mehr. Was es ebenfalls nicht mehr gibt, ist ein Startknopf. Der Tritt auf’s Bremspedal erweckt den Schweden zum Leben, nach dem Ein legen des Gangs kann’s auch schon los gehen. Noch gewöhnungsbedürftiger: Ist der One-Pedal-Mode – nimmt man den Fuß vom Fahrpedal, rekuperiert das Auto bis zum Stillstand – aktiviert, kann man überhaupt im D-Modus der Automatik bleiben und einfach aus steigen, der Wagen aktiviert die Fest stellbremse automatisch, auch dafür gibt es keine Taste mehr.

Rund 280 autobahnkilometer

Wir hatten das Modell mit Frontantrieb im Test, die 231 PS sind dabei mehr als ausreichend, nach 7,4 Sekunden zeigt der volldigitale Tacho 100 km/h. Aller dings sollte Volvo die Kennlinie des Gaspedals noch einmal feinjustieren, selbst auf trockener Fahrbahn neigen die serienmäßigen Ganzjahresreifen schnell zum Durchdrehen, das kann das Modell mit Allrad und 408 PS frei

die sitzbezüge sind aus echter Wolle und aufpreispflichtig, sehen aber richtig cool aus; der Kofferraum schluckt 413 liter, unter der Haube gibt’s einen Frunk mit weiteren 31 litern

lich besser, statt 42.692 Euro kommt der auf 47.592 Euro netto. Die Reich weite gibt Volvo mit 436 Kilometer nach WLTP an, bei konstant 130 km/h auf der Autobahn kamen wir auf 24,5 kWh Verbrauch und 280 Kilometer, auf unserer gemischten Verbrauchsrunde lag dieser bei 18,5 kWh, die Reichweite bei 373 Kilometern. •

Wolle ein E-Auto? 58 | FlottE 10-11/2022 umwelt • test Volvo C40 Recharge Topmodell: Pure Electric Twin AWD Testmodell: Pure Electric Leistung | Batterie 408 PS (300 kW) | 78 kWh 231 PS (170 kW) | 69 kWh 0–100 km/h | Vmax 4,7 s | 180 km/h 7,4 s | 160 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad 1-Gang aut. | Vorderrad Reichweite (max.) 449 km (WLTP) 436 km (WLTP) Ø-Verbrauch 19,9 kWh/100 km 18,1 kWh/100 km Ladedauer AC | DC 8:00 h1 | 37 min2 7:00 h1 | 32 min2 Kofferraum | Zuladung 413–1.205 + 31 vorn l | 413 kg 413–1.205 + 31 vorn l | 425 kg Basispreis | NoVA 47.592 € (exkl.) | 0 % 42.692 € (exkl.) | 0 % Das gefällt uns: Sitzbezüge aus Wolle, extravagantes Design Das vermissen wir: eine bessere Traktion Die Alternativen: Mercedes EQA, BMW iX1, Audi Q4 e-tron 111 kW AC; 2130 kW DC 10 auf 80 % Werksangaben

Starkstrom aus Affalterbach

Wer von sportlichen Mercedes-Modellen spricht, der kommt am Kürzel AMG nicht vorbei. Seit Kurzem gibt’s die verschärfte Sternenkost auch bei vollelektrischen Autos wie dem EQE. text & Fotos: stefan schmudermaier

Die Augen von echten Auto-Afici onados beginnen zu leuchten, wenn sie auf das berühmte AMG-Kürzel stoßen, das seit Jahrzehnten für beson ders potente Mercedes-Modelle aus Affalterbach steht. Noch sind die Ben ziner dort in deutlicher Überzahl, mit dem EQE und dem EQS gibt es nun aber auch zwei Strom-Schnelle aus dem Hause AMG. Wir haben uns dabei den EQE 43 4MATIC näher angesehen und durchaus spannende Erfahrungen sammeln können. In den Grundzügen unterscheiden sich die AMG-Versionen in Details vom normalen EQE, sport lich aufgemascherlt – innen wie außen – und auf riesige 21-Zöller gestellt, wird schon im Stand klar, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt.

Keine Rekordreichweite

476 PS verteilt von je einem E-Motor an Vorder- und Hinterachse katapul tieren den 2,5-Tonner in sportlichen 4,2 Sekunden auf 100 km/h, Schluss ist erst bei Elektroauto-untypischen 210 km/h. Wer die beiden Werte öfter strapaziert, kommt freilich nicht annä hernd auf den WLTP-Wert von 534 Kilo metern. Auf unserer E-Auto-Testrunde, die durch die Stadt, über Land und auf der Autobahn verläuft, hat sich der Power-Elektriker im Schnitt 22,8 kWh gegönnt, Ladeverluste nicht berück sichtigt. Umgelegt auf die knapp über 90 kWh nutzbare Batterie bedeutet das

eine Reichweite um die 400 Kilometer, die bei niedrigen Temperaturen wohl noch etwas fallen wird. Ordentlich, aber nicht rekordverdächtig. Verschiedene Fahrmodi bedeuten nicht nur unter schiedliches Ansprechverhalten des Fahrpedals, sondern auch eine unter schiedliche Geräuschkulisse. In den Sportprogrammen macht also auch das E-Auto kein Hehl daraus, wie stark der Fahrer das Pedal durchdrückt. Der Sound selbst bleibt Geschmacksache, die Verschmelzung von AMG-typischem Verbrennersound und Elektro-Vibes hat uns aber gut gefallen.

sportliche abstimmung

Direkt am Lenkrad lassen sich die Fahr modi und auch das Fahrwerk-Setup einstellen. Wobei die sportliche Abstim mung fast überflüssig ist, bereits im Standardmode ist der EQE AMG straff. Das Cockpit unterscheidet sich so gut wie nicht vom normalen EQE, gegen Aufpreis gibt es einen durchgehenden Riesenmonitor vom Fahrer bis zum Beifahrer, sonst gibt’s zwei kleinere Screens. Die Touch-Tasten am Lenkrad sind weiterhin nervig und verlangen fast immer mehrere Versuche. Was ein gefleischte Mercedes-Fahrer aber mehr stört, ist das Fehlen des satten Einras tens der Türen ins Schloss. Die Preisliste startet bei 105.240 Euro, für den stär keren EQE 53 4MATIC+ liegt der Auf preis bei 6.000 Euro. •

sport ist bei einem aMGModell natürlich trumpf, da macht auch der eQe keine ausnahme; das Platzangebot ist o. K., der Kofferraum lässt sich dank umlegbarer Rücksitzlehnen sogar erweitern

die Bedienung mittels touchfeldern am lenkrad ist gewöhnungsbedürftig und verbesserungswürdig; riesig: die 21-Zöller füllen die Radhäuser satt aus

umwelt • t est FlottE 10-11/2022 | 59 Mercedes-AMG EQE Topmodell: EQE 53 4MATIC+ Testmodell: EQE 43 4MATIC Leistung | Batterie 625 PS (460 kW) | 100 kWh 476 PS (350 kW) | 100 kWh 0–100 km/h | Vmax 3,5 s | 220 km/h 4,2 s | 210 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad 1-Gang aut. | Allrad Reichweite (max.) 526 km (WLTP) 534 km (WLTP) Ø-Verbrauch 20,2 kWh/100 km 19,7 kWh/100 km Ladedauer AC | DC 9:45 h1 | 28 min2 9:45 h1 | 28 min2 Kofferraum | Zuladung 430–895 l | 645 kg 430–895 l | 645 kg Basispreis | NoVA 111.240 € (inkl.)3 | 0 % 105.240 € (inkl.)3 | 0 % Das gefällt uns: cooler Auftritt, starker Antritt, Soundkulisse Das vermissen wir: den satten Mercedes-Klang beim Schließen der Türen Die Alternativen: Tesla Model S, Audi e-tron RS GT 111 kW AC; 2173 kW DC 10 auf 80 %; 3kein Vorsteuerabzug über 80.000 Euro Werksangaben

Alles bleibt besser

Manches E-Auto kann einen regelrecht überfordern. Andere nehmen einen hingegen freundlich an der Hand. Der BMW iX3 ist eines der Letzteren – trotz modernster Technik. text: Roland scharf, Fotos: Johannes Posch

Ein E-Fahrzeug kann auf zwei Arten daherkommen: Entweder wie ein Raumschiff, das alles anders macht als herkömmliche Benzindroschken. Oder die Kiste hält sich bewusst an Ver trautes, ändert nur das Wesentlichste um und bleibt somit schlicht das, was es im Endeffekt ja immer noch ist: ein fach ein Auto, wie man es gewohnt ist.

Halbe Klassen

Dass der neue X3 mit Benzinern und Diesel zu haben ist, als iX3 dafür mit batterieelektrischem Antrieb, war inso fern eine schlaue Entscheidung der Münchner, da man mit dieser sanften Herangehensweise eher Leute ins Ampereboot holt, die bis jetzt noch eher skeptisch der Sache gegenüber stehen. Der iX3 schaut aus wie ein normales Auto, fährt wie ein normales Auto, hat Knöpfe und Schalter und Drehregler wie ein normales Auto, auch eine echte Motorhaube (auch wenn darunter absolut nichts zu sehen ist), sodass als einziger Unterschied nur mehr übrig bleibt, dass man lautlos und emissions frei unterwegs ist.

Dass die neue Generation im Ver gleich zum Vorgänger auch deutlich gewachsen ist, kann hier zusätzlich in die Hände spielen. Viele, die bislang eine Klasse größer unterwegs waren, könnten sich dank des schlauen Wesens des BMW sorgenfrei auf ein kleineres Segment wechseln, ohne großartig Platz oder Ansehen zu verlieren.

Knappe Kiste

Ja und wie fährt sich der E-X denn nun?

Kurz gesagt: wie aus einem Guss. Die 210 kW Leistung langen locker, wirken aber auch nie maßlos. Das Pedalgefühl, die Dosierbarkeit passt punktgenau, zudem hat sich BMW nicht dazu hin reißen lassen, das Fahrwerk unnötig hart und die Lenkung übertrieben direkt auszulegen, hier geht es schließ lich nicht um die letzten Zehntel auf der Nordschleife. Doch keine Sorge, das Fahrverhalten ist über alle Zweifel erhaben, genauso übrigens wie die Bedienung und die Verarbeitung.

Alles in allem erlaubt der Bayer eine zügige, aber erwachsene Fahrweise.

Man rollt entspannt durchs Alpen land, was der Reichweite natürlich sehr zugutekommt. 300 Kilometer sind allemal drin. Wer sich ein wenig am Riemen reißt, schafft auch einmal 350.

Das Laden geht flott, 7,5 Stunden mit 11 kW AC und 31 Minuten von 10 auf 80 Prozent DC. Los geht es bei exakt 49.992 Euro netto, immerhin schon mit Metalliclack und Ledersitzen. Wer aber Sportsitze, Sitzheizung, M-Gimmicks und die schicken 20-Zoll-Räder haben möchte, kann schnell mehr als 12.000 Euro versenken und so wie bei unserem Testauto bei 66.700 Euro netto landen –all in. Andererseits: Fürs gleiche Basis geld gibt es einen X3 xDrive20d mit 190 PS und Achtgang-Automatik, auf grund der NoVA aber auch mit deutlich gesalzeneren Extra-Preisen. •

Vertraute silhouette trifft auf modernen antrieb; Platz angebot für Passagiere und Gepäck sehr gut; Klima und UsB-C auch im Fond; Cockpit tolle Mischung aus Qualität & feiner ergonomie
60 | FlottE 10-11/2022 umwelt • test BMW iX3 Flotten-Tipp: Inspiring Testmodell: Impressive Leistung | Drehmoment 286 PS (210 kW) 286 PS (210 kW) 0–100 km/h | Vmax 6,8 s | 180 km/h 6,8 s | 180 km/h Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad 1-Gang aut. | Hinterrad Reichweite (max.) 460 km (WLTP) 460 km (WLTP) Ø-Verbrauch 16,9 kWh/100 km 18,5 kWh/100 km Ladedauer AC | DC 7:30 h1 | 31 min2 7:30 h1 | 31 min2 Kofferraum | Zuladung 510–1.560 l | 545 kg 510–1.560 l | 545 kg Basispreis | NoVA 49.992 € (exkl.) | 0 % 62.742 € (exkl.) | 0 % Das gefällt uns: das sehr gute Auto rund um den E-Motor Das vermissen wir: Allrad, sonst eigentlich nichts Die Alternativen: Mercedes EQC, Audi Q4 e-tron 111 kW AC; 2155 kW DC 10 auf 80 %
Werksangaben

Freizeit

auer holt Vizetitel in der dtM

Bis zum letzten Rennen war Lucas Auer beim Kampf um den Titel in der DTM 2022 dabei. Am Final-Weekend in Hocken heim holte sich der Tiroler am 8. Oktober sogar noch volle Punkte für den Sieg. Beim zweiten Rennen am Sonntag jedoch konnte er gegen Sheldon van der Linde nichts ausrichten. Der Südafrikaner fuhr zu seinem ersten Titel, für den ihm Platz 3 reichte. Auer war auf Platz 7 der beste Mercedes im Rennen und auch der Vizetitel ist eine Beson derheit. Auer ist der erste Austro-DTM-Vize der Geschichte! Doch zurück zu Samstag: Hier lässt sich tatsächlich vom „Gemetzel in Hockenheim“ sprechen, denn eine irre Unfallserie samt Feuerball

Leistung zählt

(der Motor von Dennis Olsen wurde aus dem Heck des Porsche auf die Strecke geschleudert und sorgte für einen feurigen Schreckmoment) dezimierte das Feld empfindlich. Auch der Oberösterreicher Thomas Preining, einer der Titelkandidaten, war betroffen und konnte am Sonntag ohne fahrbaren Untersatz nur zusehen. Im letzten Rennen wurden die Gesichter der österreichischen Zuseher von Runde zu Runde länger: Ausfall Philipp Eng, Ausfall Mirko Bortolotti, zuletzt schied auch Clemens Schmid aus, der im Spitzentrio mitfuhr. Lucas Auer wurde vom Zusatzballast, den er als Samstags-Sieger ausfassen musste, ganz schön eingebremst.

ein besonderer Charakter

Beim Guzzi-Treffen Anfang Sep tember wurde die V7 Stone Special Edition eingeführt. Sie kommt erst mals ohne die typischen matten Farben aus, fällt lieber durch Details in glänzendem Schwarz auf. Rotes Tankdekor, rote Federn und rote Steppnähte kommen hinzu. Mit dem Arrow-Schalldämpfer, der als Zubehör auch für aktuelle V7-Modelle erhältlich sein wird, steigen Leistung und Drehmoment.

Bei einem Markencup gibt es kein Verstecken, beim BMW M2 Cup werden sogar bei jedem Rennen die Autos neu ausgelost. Die Leistung am Steuer ist essenziell, strategisch kann der Reifendruck ein gesetzt werden. Bei Reifenpartner Goodyear dürfen Fahrer Wünsche dazu äußern. Für die Saison 2023 werden noch Teilnehmer gesucht!

Kultmodell als cooles 3d-Puzzle Maßgeschneidert

Auf Basis der 812-GtS-Architektur wurde mit dem SP51 bei Ferrari ein Unikat auf Kundenwunsch auf die Räder gestellt. Zur Individualisierung zählen eine eigens entwickelte Dreischichtlackierung samt blauweißen Rennstreifen, eigens entworfene Schein werfer sowie spezielle Räder mit Flügelprofilen aus Karbonfaser. Der taiwanesische Sammler bestand darauf, die Farbgebung innen 1:1 weiterzuführen.

Ein 2D-Puzzle eines Autos macht nur halb so viel Freude, daher bringt Revell den DeLorean DMC-12 aus dem 80er-Filmhit „Zurück in die Zukunft“ dreidimensional nach Hause. Die fahrende Zeitmaschine hat alle wichtigen Utensilien dabei: vom Plutoniumbehälter über den Flux-Kompensator bis zur ZeitreiseAnzeige. 157 Teile; drehbare Kunst stoffräder gehören beim futuristi schen Untersatz natürlich dazu.

FlottE 10-11/2022 | 61
Fotos: DTM Pics

Luxus trifft Genügsamkeit

Kunden und Regulatorien verlangen gleichermaßen nach Zügelung; auch bei Luxus-Marken wie Bentley. Die vorläufige Antwort, bis man in Crewe 2030 zum reinen E-Hersteller wird, ist naturgemäß ein Plug-in-Hybrid. text & Fotos: Johannes Posch

Bei einer Marke, bei der noch vor ein paar Jahren schon ein TurboV8 als „Rückschritt“ und „Einstiegs motor“ beschimpft wurde, mutet es merkwürdig an, den Wechsel auf nunmehr „noch weniger“ Zylinder als positive Entwicklung zu begreifen. Und tatsächlich muss man zugeben, dass dem Fyling Spur die von ihm erwartete antriebstechnische Non chalance als Plug-in-Hybrid etwas abhandenkommt. Schickt man das massive Gaspedal auf Kuschelkurs mit dem Bodenblech, vermisst man ihn nämlich schon, den V8; den W12 über haupt. Klar: 4,3 Sekunden auf Tempo 100 ist immer noch verflucht schnell. Doch während der Flying Spur Hybrid so auf 285 km/h klettert, klingt er doch angestrengt und etwas ruppig. Darf ein Bentley das? Hm, … Also lieber

runter vom Gas, Lenkrad locker lassen, Comfort- und E-Mode aktivieren, raus aus dem Überlandbereich und rein in die Wiener Innenstadt. Ja! So muss sich Bentley-fahren anfühlen. Der 140 PS starke E-Motor reicht zum Mit schwimmen, die Lenkung ist leicht gängig, aber direkt, und das Luftfeder fahrwerk eliminiert die Pflastersteine unter unseren 22-Zöllern fast gänz

lich aus der Wahrnehmung; taktil und auditiv gleichermaßen. Überhaupt:

Die Geräuschdämmung ist fantastisch. Gespräche im Innenraum werden fast selbstverständlich nur in andächtiger Lautstärke geführt.

deutsches spenderherz

das elektronik- und Bedienungsangebot versucht sich nicht durch technologische innovationen, sondern nobelsolide Funktion zu bewähren; man darf es dabei durchaus als Klaps auf ein paar Finger in ingolstadt verstehen, dass Bentley sodann Bedienelemente aus der letzten, nicht der aktuellen audi-Generation verbaut hat

Doch was arbeitet da jetzt eigentlich hinterm natürlich beleuchteten sowie ein- und ausfahrenden Flying-B? „Ein Porsche-Motor!“, ruft der Zyniker. Und er hat irgendwie Recht. Man kennt das Gespann aus 2,9-Liter-Biturbo-V6, E-Motor und 8-Gang-ZF-Doppelkupp lung ursprünglich aus dem Panamera. Auch in manchem Audi kam es bereits zum Einsatz. Ebenso im Bentley Ben tayga Hybrid. Doch zur Verteidigung des Flying Spur: Nirgends ist es stärker. 544 PS stellen die 462 Pferde des Por sche ebenso locker in die Tasche wie die 449 des Bentayga. Nur braucht die Limo die Power auch, wiegt sie ja doch etwas über 2,5 Tonnen. Aber von nix kommt halt auch nix …

F rei Z eit • t est 62 | FlottE 10-11/2022

sogar das Knarzen ist edel Egal ob man die Grundidee „Flying Spur Hybrid“ nun gut findet oder nicht, bei ruhiger Gangart ändert der Antrieb an den Luxusstärken des Autos rein gar nichts. Außen wie innen ist der noble Engländer mit faszinierenden Hinguckern nur so gespickt. Die Sil houette ist zeitlos und imposant, die Scheinwerfer sind nichts Geringeres als Kunstwerke mit Zusatznutzen, das ausfahrende „Flying B“ eines ohne. Das Heck wirkt da schon fast fad, ehe man auf den zweiten Blick den Kniff mit dem „B“ in den Heckleuchten erkennt. Und dann schaut man ins Interieur. Aus all dem hochwertig polierten, gefrästen und gebürsteten Metall, das hier für Bedienelemente und Zierelemente verwendet wurde, bauen andere ganze Kleinwagen. Dass bis zum Dachhimmel wirklich alles mit feinstem Leder bezogen ist, versteht sich da fast schon von selbst wie die vorn und hinten mannigfaltig verstellbaren Sitze und der großartige Klang des von Naim (natürlich auch Briten) entwickelten Soundsystems mit seinen 21 Lautsprechern und 2.200 Watt Leistung. Und der Trick mit den mittels Roll-Mechanismus wählbaren drei „Modi“ des Armatu renbretts (Infotainment-Screen, drei Analog-Instrumente oder einfach blankes Holz), ist cool wie eh und je. Ja, sogar die verwendeten Teppiche im Fußbereich sind so flauschig und weich, dass man daraus Bademäntel machen könnte, teure. Herrgott, sogar

das zum Beispiel im (überschaubaren) Kofferraum dann und wann bemerkte Knarzen wirkte nicht etwa billig, son dern erinnerte nur nobel-subtil an die im Auto steckende Handarbeit und gebot Ehrfurcht.

schnäppchen?

Zum Schluss noch ein paar Zahlen spiele: Die Akkus im Flying Spur fassen 14,1 kWh, sind mit maximal 7,2 kW wiederaufladbar, womit nach dem Anstöpseln an einer AC-Ladestation nach 2,5 Stunden ein leerer Akku wieder voll ist. Laut WLTP ermöglicht einem das 41 Kilometer elektrisches Fahren, laut unserer Erfahrung eher 30. Das reicht leider nicht für die pas sende Förderung, die beim Basispreis von über 200.000 Euro aber eigentlich eh kaum auffiele. Immerhin spart man sich aber die NoVA, womit der PHEV wenig überraschend die günstigste Möglichkeit ist, Flying Spur zu fahren. Apropos. Testverbrauch mit „leeren“ Akkus: 6,6 Liter und zwölf kWh auf 100 Kilometer. Gar nicht schlecht … •

Das

Die Alternativen:

„lang“

Mit über 800 km Reichweite und viel luxus werden auch längere Reisen zum Vergnügen; nur viel Gepäck darf man nicht mithaben, der Kofferraum fasst gerade 351 liter; ja moi, nimmt das Gepäck halt die entourage im zweiten auto mit

F rei Z eit • test
Bentley Flying Spur Topmodell: V8 Testmodell: Hybrid Hubraum | Zylinder 3.996 cm3 | 8 2.894 cm3 | 6 Leistung 550 PS (404 kW) 544 PS (306 + 103 kW) Drehmoment 770 Nm bei 2.000–4.500/min 750 Nm 0–100 km/h | Vmax 4,1 s | 318 km/h 4,3 s | 285 km/h Getriebe | Antrieb 8-Gang aut. | Allrad 8-Gang aut. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 12,7 l S | 288 g/km (EU6d) 3,3 l S | 75 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 475 l | k. A. 351 l | k. A. Basispreis | NoVA 292.944 € (inkl.) | 33 % 223.860 € (inkl.) | 0 %
gefällt uns: die Details, das Fahrwerk, der Luxus Das vermissen wir: V8-Hybrid- oder gleich voll-elektrischen Antrieb
PHEV? Audi A8, Mercedes S, BMW 7er; jeweils
Werksangaben

Auf der Jagd

Die Rallye-Erfolgsgeschichte von Škoda bekommt mit dem Fabia RS Rally2 ein neues Kapitel. Wir fuhren mit und haben auch die Vergangenheit aufleben lassen.

text: Mag. severin Karl, Foto: Werk

Wie es wohl wäre, eine ganze Rallye an der Seite von Andreas Mikkelsen zu verbringen, können wir uns nach der Mitfahrt in der Nähe von Klatovy kaum vor stellen. Zu kurz ist die Showrunde mit dem amtierenden WRC2-Welt meister, die eigenen Bedürfnisse wie Luft schnappen und das Verarbeiten der irren Geschwindigkeit, mit der er durch die tschechische Landschaft pflügt, stehen im Mittelpunkt. Sein neues Arbeitsgerät, der Škoda Fabia RS Rally2, dürfte ihm jedenfalls Spaß machen, die Präzision, mit der er die nächste Generation für den Kunden

es wirkt, als würde andreas Mikkelsen Brötchen holen fahren – ohne jede anstrengung.“

sport bewegt, ist ihm anzumerken. „Ich habe schon reichlich Kilometer damit abspulen können“, bestätigt der Norweger. Es wirkt, als würde er Brötchen holen fahren – ohne jede Anstrengung. Kurz davor saßen wir noch bei Kafka. Nicht in ein Buch vertieft, nein, bei Stanislav Kafka im Škoda 200 RS. Der Wagen kommt aus dem Rallyesport fast 50 Jahre früher, es

ist der Vorfahr des berühmten 130 RS, mit dem Škoda zahlreiche Erfolge wie Klassensiege in Monte Carlo oder bei der Akropolis Rallye feierte. Auch ein besonderes Erlebnis – das Hantieren am Steuer des rot-weißen Keils erin nert noch an echte Handarbeit.

Breite nutzbare leistung

Zurück im Basislager klärt uns Andrea Hlavácek, Chefin über die Renn motoren bei Škoda Motorsport, über die Änderungen zum Fabia Rally2 evo auf. Im Grunde genommen ist der Motor komplett neu, zu den High lights zählen der Turbolader aus dem Porsche Carrera S (früher Audi S3), die neue Kurbelwelle, welche die Massenkräfte und Gaskräfte im Hauptlager reduziert und der erstmalige Einsatz von intelli genter variabler Ventilsteuerung. Unterm Strich gibt es mehr Dreh moment bei niedrigeren Touren und das Fenster der nutzbaren Leistung wurde vergrößert. Dazu kommen prak tische Änderungen wie ein Luftfilter, der besser abgedichtet werden kann und schneller auszutauschen ist. Zum Drüberstreuen standen sämtliche zivile RS-Generationen zur Probefahrt bereit. Schließlich trägt der Rallye-Fabia das sportliche Kürzel jetzt erstmals in seinem Namen. Wo die faszinierende

Volles Programm in Klatovy: Historisches mit dem 200 Rs (u.), eine Rundschau der Rs story mit den zivilen Versionen seit 2000 (r. o. der octavia Rs) und als Krönung der Fabia Rs Rally2

Entwicklung angekommen ist, lesen Sie im Fahrbericht auf Seite 46.

Wie steht es um eine e-Version?

Die Einschätzung von Max Egger, Geschäftsführer Škoda Österreich, zur Neuauflage des Erfolgsrenners mit weltweit 4.641 Podestplätzen zwischen 2015 und heute: „Die Vorfreude auf den neuen Fabia RS Rally2 ist groß. Der aktuelle Fabia ist bei den öster reichischen Rallye-Teams sehr beliebt und hat sich bei zahlreichen Meister schaftsläufen bewährt. Diese Erfolgs geschichte mit unter anderem sieben Staatsmeistertiteln gilt es fortzusetzen.“

Bei Škoda-Motorsport-Chef Michal Hrabánek haben wir uns nach der Zusammenarbeit mit Kreisel Electric erkundigt: Ja, der Kontakt bleibt auf recht, es gibt Überlegungen für ein nächstes E-Rallyeauto. Nach heutigem Stand der Dinge hat es jedoch keine Pri orität. Auch im Rallyesport sei man von Lieferproblemen betroffen, man will sich vorerst voll darauf konzentrieren, den Fabia RS Rally2 ab November zu den Kunden zu bringen. •

64 | FlottE 10-11/2022 F rei Z eit

Rückblick

Der Mann am Fenster

Einmal wollten die Männer von Rolls-Royce etwas völlig anderes probieren. Ein Auto für Leute, die selber fahren. Das musste einem schon etwas Wert sein, auch wenn die Inspiration fast schon frappierend aus Italien kam. text: Roland Scharf, Fotos: Werk

Rolls-Royce – das beste Auto der Welt. So einen Spruch klopft man nicht einfach so. Gebaut für die Ewigkeit und für die besser Betuchten unter uns hatten diese Fahrzeuge bis in die Siebziger-Jahre aber alle eines gemeinsam: Der Besitzer fuhr eigentlich nie selbst damit.

südliche steppen

Zu dieser Zeit poppten in England immer mehr Autos auf, die aber genau diese Klientel adressierten. Herrenfahrer wollten ein soge nanntes „personal car“, zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse – ele gant, schlicht, fahrerorientiert. Alles, was Rolls-Royce nicht im Pro gramm hatte. Deren Kunden saßen traditionell hinten links, was aber einem Ingenieur nicht wirklich gefiel. Da müsse es doch eine Lösung geben, dachte er sich, als er sinnierend aus seinem Büro fenster auf den Parkplatz blickte – und einen Fiat 130 sah. Nicht aber die Limousine, sondern das Coupé, das überaus stimmig und anziehend wirkte. Jedenfalls dermaßen, dass besagter Ingenieur sich den Wagen genauer ansah und mehr als nur ein paar Inspirati onen für einen völlig neuen Royce fand: den Camargue. Das Inspi rieren-lassen ging sogar so weit, dass das 1975 fertige Auto sogar bei der Absteppung der Sitze und des Innenhimmels dem italienischen Vorbild aus Turin sehr, sehr ähnlich war. Ebenso bei der sehr – sagen wir – reduzierten Linienführung, aber man möchte mit seinem Per sonal Car ja auch nicht auffallen.

doppelte dosis

Von der Technik her war dieses Projekt von Anfang an nicht über trieben innovativ. Man bediente sich der Plattform des Corniche, ver traute auf den üblichen V8 mit exakt 6,75 Liter Hubraum. Dennoch geriet dieses Projekt irgendwie aus dem Ruder, denn im Endeffekt war der Camargue zu seiner Lancierung 1975 das teuerste Serienauto überhaupt. Das musste man natürlich irgendwie rechtfertigen, was man zum einen mit

Beim Camargue dachte Rolls-Royce das erste Mal daran, dass der Käufer viel leicht auch selber einmal mit seinem auto fahren möchte; bei der stammklien tel kam diese idee aber gar nicht so gut an, man ließ sich lieber chauffieren

der überhaupt allerersten Zweizonen-Klimaautomatik versuchte. Oder aber mit einem servounterstützten Automatikwählhebel. – Wo gibt es so etwas sonst schließlich? Eben.

Zur Überraschung aller kostete der Wagen dennoch doppelt so viel wie ein Silver Shadow. Und dass der Preis von Jahr zu Jahr heftig anstieg, lag an den zahlreichen Nachbesserungen, die die anderen Modelle, die parallel zum Camargue gefertigt wurden, erhielten.

Was die Sache auch nicht einfacher machte, war der Umgang in der Fabrik. Es herrschten seinerzeit noch ziemlich chaotische Zustände, von einer Fließbandfertigung war man damals noch weit entfernt. Und so konnte es schon passieren, dass ein Monteur den anderen fragte, ob er noch zufällig ein paar Türgriffe in seiner Werkzeugkiste hat, er würde im Lager keine mehr finden.

Dennoch hielt es der Camargue elf Jahre aus und wurde 531-mal produziert – und das, obwohl er durchwegs mit heftiger Kritik zu kämpfen hatte. Kaum eine Umfrage, die den Wagen nicht in irgendwelchen halblustigen Listen der hässlichsten Autos der Welt führten. Vergleiche wurden aufgestellt mit der Ausstrahlung eines Pub-Besuchers mit Schweinenase, der aber durchaus gut ange zogen war. Da half es auch nichts mehr, dass man etwas später ver suchte, dem Bristol Beaufighter Paroli zu bieten, indem man dem Camargue ebenso einen Turbolader einpflanzte, was aber aufgrund thermischer Probleme (und das im unterkühlten England) schnell wieder verworfen wurde. Und als undankbarer Treppenwitz blieb zum Ende auch noch die Tatsache, dass der Corniche Saloon nicht nur nicht mit Lancierung des Camargue eingestellt, sondern sogar noch bis 1995 im Programm blieb. •

E xklusiv
FlottE 10-11/2022 | 65

„Das hat mich total fasziniert“, erzählt Cindy Katzbauer von den Anfängen ihrer Fahrertätigkeit am Erzberg. „Ich habe im Betrieb Mechanikerin für Bau maschinen gelernt und war dann in der Werkstatt tätig. Und das ging dann Hand in Hand, dass ich Ersatzfahrerin wurde.“ Später wechselte Frau Katz bauer in den regulären Schichtbetrieb – zwei Wochen Werkstatt, zwei Wochen hinterm Steuer. Wie das Fahren mit diesen riesenhaften Muldenkippern ist? „Anfangs etwas ungewohnt, weil die so breit sind. Aber nach einiger Zeit ist es so wie mit einem Pkw.“ Ob es jemals Probleme gab? „Ich habe nur einmal

die Etage verwechselt, wo es gar keine Ladung abzuholen gab.“ Nächstes Jahr kommen dann völlig neue Komatsus, interne Bezeichnung „Hauly“, die alten haben nach 750.000 Kilometern ausge dient. Und, Frau Katzbauer fährt dann auch Ausflugsfahrten mit 60 Leuten auf einer speziell gebauten Plattform. „Da gibt es eine fixe Strecke mit Halte punkten und Aussichtsmöglichkeiten.“ Dafür gab es noch einen firmeninternen Kurs für Personenbeförderung, zudem einen für Erste Hilfe und psychologi sche Erstbetreuung. Wer mitfahren will: Die Saison bei Abenteuer Erzberg geht von Mai bis Oktober. • (RSC)

AUS DER REDAKTION

ein stück Heimat …

Ein uraltes chinesisches Sprichwort besagt, dass die höchste Form der Anerkennung die ist, von jemanden kopiert zu werden. Das mag gerade bei dieser Nation ein wenig wie eine Ausrede für diverse Klone in der Autowelt wirken. In unserem Fall kann man diese These aber durchaus einmal gelten lassen. Was uns auf der IAA Transportation in Hannover in einer der zahlreichen Nebenhallen nämlich unterkam, war keine groß angelegte Marketingmaßnahme unseres Verlags, von der wir aus der Redaktion nichts wussten („Überraschung!“), sondern nur ein überlebensgroßes Werbebanner eines Fuhrparkan bieters im Schwerverkehrbereich. Und man muss ja tatsäch lich zugeben: So aus der Distanz betrachtet sieht das Layout unseres Heftes in der Tat mehr als stimmig und gelungen aus. Auch die Schrift würden wir genau so belassen und dass jemand mit diesem Titel kundenspezifisch arbeitet, können wir nur unter schreiben. 100 Punkte also an die chinesischen Gelehrten aus der Antike – hier hattet ihr wirklich Recht. • (RSC)

VORSchAU

Die nächste Ausgabe widmet sich vor allem der Thematik Fuhrpark management & Finanzierung. Welche Methoden gibt es, welche sind für wen die effizientesten?

Zudem werfen wir einen Blick auf digitale Formen der Führerschein kontrollen und zeigen, wie weit der Bereich Connected Car mit all seinen intelligenten Lösungen ist. Zudem liegt wieder unser jährlich erscheinendes Special namens Nutzfahrzeug Kompass bei.

Verlagsleiter B2c: Stefan Schmudermaier, Prokurist: Gerald Weiss, M: +43 664 2359044, E: gerald.weiss@awverlag.at; chefredakteur: Stefan Schmudermaier M: +43 664 2359053, E: stefan.schmudermaier@awverlag.at; chef vom Dienst: Roland Scharf; Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Severin Karl, Mag. Bernhard Katzinger, Johannes Posch, Roland Scharf, Stefan Schmudermaier, Gerald Weiss; Fotos: Bernhard Katzinger, Johannes Posch, Roland Scharf, Stefan Schmudermaier, Werk, Hersteller, Archiv; Lektorat: Renate Rosner, www.rosnerbuero.at; Anzeigenleitung; Xaver Ziggerhofer, T: +43 2243 36840-0, M: +43 664 2359051, E: xaver.ziggerhofer@awverlag.at Anzeigenmarketing: Alexander Keiler, M: +43 664 8229487, E: alexander.keiler@awverlag.at, Winfried Rath, M:, +4366488368585 E: winfried.rath@awverlag.at ; Grafik: graphics – A. Jonas KG, 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, E: office@jonas.co.at; Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn, Wiener Straße 80; Bezugspreis: Jahresabonnement (6 Ausgaben), Inland: 48 Euro inkl. Steuern und Porto; Gerichtsstand: LG Korneuburg; Verbreitete Auflage: 20.988 Stück; Erscheinungsweise: Februar/März, April/Mai, Juni/Juli, September, Oktober/November, Dezember/Jänner mit Supplements laut Mediadaten 2022; Grundlegende Richtung: unabhängige Fachzeitschrift für österreichische Firmenautobetreiber

66 | FlottE 10-11/2022 Frei Z eit • Z um schluss
91 Tonnen Nutzlast • 63 m3 Muldenkapazität ölgekühlte Lamellenbremsen • 1.484 PS Dieselmotor MEIN GANZ SPEZIELLES FIRMENAUTO Cindy Katzbauer, Fahrerin Va erzberg GmbH, und ihr Komatsu Hd785
Fotos: Baublatt.Österreich, Koch-Basic
Auflagenkontrolle Durchschnittliche Druckauflage pro Ausgabe 1. Hj. 2022: 20.867 Impressum: MEDIENINHABER, VERLEGER UND ANZEIGENVERWALTUNG A&W Verlag Gmbh (FN 238011 t), 3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16, T: +43 2243 36840-0, E: redaktion@flotte.at, I: www.flotte.at; Verleger: Helmuth H. Lederer (1937–2014); Geschäftsführer: Stefan Binder, MBA (Kfm. Verlagsleiter), T: +43 2243 36840-522, M: +43 664 5285661, E: stefan.binder@awverlag.at;

Die Welt der Elektroautos, Plug-in-Hybride und Wasserstofffahrzeuge in einem Nach schlagewerk! Im großen GUIDE von electric WOW werden nicht nur aktuelle Fahrzeuge der genannten Antriebsarten vorgestellt, Sie finden auch eine Übersicht über Themenfelder wie Wallboxen und intelligente Ladekabel, Lade karten und Lademanagement, E-AutoSharing und -Abos, spezielle Versicherungen für Stromer, smarte Lösungen verschiedenster Art, die spannendsten Veranstaltungen unter Strom und vieles mehr.

Natürlich unterhalten auch redaktionelle Seiten wie der Bericht über den Green Driving Day im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Teesdorf.

An unserem Leserfahrtag konnten ausge suchte Teilnehmer auf die Teststrecke, um im Anschluss mit uns Berichte über die lässigsten elektrifizierten Autoneuheiten zu verfassen. Wir lesen uns Ende November wieder!

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