Erker Jahrgang 34 - August 2022
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Die Gisse kimp!
SANITÄT
Ein „großer Arzt“ tritt ab
UMWELT
Wie steht es um unsere Artenvielfalt?
MUSIK
Gegen die Stille Festival
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Editorial
1 II 1.
Impressum
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.200 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St., Eintragung im ROC: Nr. 005454
Liebe Leserin, lieber Leser,
Bürozeiten: 8.00 - 12.00 Uhr 14.00 - 18.00 Uhr Freitagnachmittag geschlossen
wir leben in unruhigen Zeiten. Unsere Gesellschaft sieht sich seit geraumer Zeit mit einer Reihe von politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt ökologischen Herausforderungen und Krisen konfrontiert. Mehr als uns lieb sein mag. In einer täglich komplizierter werdenden Welt mit einer unentwegt auf uns einprasselnden Informationsfl(w)ut fällt es uns zunehmend schwer, Ereignisse richtig einzuordnen: Was ist Fakt, was Fake? Was kann, soll, darf man noch glauben? Wobei es ja mit dem Glauben an sich schon so eine Sache ist. Auch beim Klimawandel tun sich da manche Zeitgenossen schwer. Dabei gehört dieser zweifelsohne zu den größten ökologischen Herausforderungen unserer (nicht erst der kommenden) Zeit, wenngleich manche von uns diesen am liebsten leugnen und unbeirrt wie bisher weiter machen möchten, gerade so, als gäbe es die Erderwärmung gar nicht. Daraus resultiert das Dilemma, in dem nicht wenige von uns stecken: Wir hören zwar die Rufe, ändern aber an unseren lieb gewordenen Lebensgewohnheiten nur allzu ungern auch nur einen Beistrich. Wohl hoffend, der Kelch möge an uns vorüberziehen. So schlimm wird’s am Ende schon nicht werden! Dabei brauchen wir nicht unbedingt erst an palmenhain-bepoolte alpine Wellness-Refugien für Hyper-Betuchte im Nachbartal denken, die jedes Piefke-Saga-Szenario Mitterers von vor noch nicht allzu langer Zeit in den Schatten stellen, um uns einfach einmal zu fragen, wohin wir unser Land denn eigentlich noch führen wollen. Unsere Politiker tingeln durchs Land mit einer Nachhaltigkeitskampagne – gut und recht und höchst an der Zeit – indes ist die Wirklichkeit eine völlig andere: Wir ersticken jedes Jahr ein bisschen mehr im Verkehr. Pandemische Zeiten einmal ausgenommen. Ökologische Wende? Aha! Unser verkehrsgeschundenes Tal und Land sehen derzeit fürwahr nicht danach aus. Vielleicht braucht es ja wirklich endlich den totalen Kollaps. Redakteurin Renate Breitenberger spricht in dieser Ausgabe mit Eurac-Präsident Roland Psenner über die Klimakrise als Gerechtigkeitsproblem und Südtirol als ein etwas verrücktes Land. Seien wir uns ehrlich: Zu einer überfälligen Protestaktion fehlt vielen von uns ganz einfach der Mut. Und ohne politisch zwingende Maßnahmen wird sich an unserem Verhalten und auf unseren Straßen so schnell nichts ändern. Dabei bräuchten wir gar nicht erst weit zu gehen, das vor Ort sichtbarste Zeichen der Erderwärmung, das unentwegte Abschmelzen unserer Gletscher und Ferner, sollte uns Mahnung genug sein. Heuer schwitzen sie besonders stark, unsere Eisriesen, und bieten ein einfach nur noch trauriges Bild. Ein untrüglicher Hinweis auf die globale Erwärmung, darin sind sich alle Klimaexperten einig, ist auch die starke Zunahme von Wetterextremen. Vor zehn Jahren hatte ein Starkregenereignis bei uns verheerende Folgen: Im Bezirk kamen bei Vermurungen zwei Menschen ums Leben. Die Verwüstungen richteten verheerende Schäden an. Karl-Heinz Sparber hat den Ereignissen vom Sommer 2012 nachgespürt und bettet diese nun in eine Chronologie der Vermurungen und Überschwemmungen in unserem Bezirk ein. Herausgekommen ist eine spannende historische Reportage: „Die Gisse kimp!“. Lesen Sie in dieser und der nächsten Ausgabe die Geschichte der Wassergefahren im Bezirk. Und noch was. Obgleich nicht jedes extreme Wettereignis dem Klimawandel geschuldet sein muss und es solche im Laufe der Zeit immer wieder gab, die zunehmende Häufung ist es in jedem Fall. Da gibt es nichts schönzureden. Die Klimamodelle sprechen für sich. Die Politik – uns eingeschlossen – sollte endlich energischer handeln. Heiße Luft haben wir schon genug.
Eigentümer und Herausgeber: WIPP-Media GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I info@dererker.it www.dererker.it facebook.com/erker.sterzing/ Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate.breitenberger@dererker.it Sportredaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) mchiara76@gmail.com Sekretariat & Werbung: Barbara Fontana barbara.fontana@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Petra Agreiter, Max Haller, Harald Kofler, Brigitte Mayr, Philipp Oberegger, Silvia Schroffenegger, Thomas Schwitzer (ts), KarlHeinz Sparber, Julia Strobl, Bruno Maggio (bm), Dario Massimo (dm), nico menna, Pierangelo Monica Titelseite: © Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 40 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
Chefedakteur Erker 08/22
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Inhalt
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22 © Eurac Research/Francesco Grazioli
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26 Politik
Kultur
Rubriken
12 Verkehr: Protestaktion in Gossensaß geplant 14 Gesundheit: Umstrukturierungen am Krankenhaus 18 Im Blickpunkt: Was leistet die direkte Demokratie?
42 Aufführung: Die „Auferstehungssymphonie“ in der Pfarrkirche 44 Festival: Gegen die Stille 54 Lebensbilder: Erich Pfitscher aus Trens
3 4 8 10 18 34 38 88 94 95 97 97 98 100 102 104 106 110 110 111
Umwelt 22 Titelgeschichte: „Die Gisse kimp!“ 26 Botanik: Wie steht es um die Artenvielfalt? 31 Fortwirtschaft: Borkenkäferexplosion im Wipptal
Gesellschaft 36 Jubiläum: 15 Jahre Jugendfeuerwehr Ratschings 68 Junghandwerker: Gemeinsam geht es leichter 101 Gossensaß: Matthias Kuppelwieser zum Priester geweiht
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Erker 08/22
Pagine italiane 58 59 60 62
Palestra di roccia a Forte Alto Preoccupazione per l’impianto biogas Julian Frasnelli una promessa dei go-kart Zoderer, “La felicità che può deludere”
Sport 86 Berglauf: Wipptaler Sieg beim Brixen Dolomiten Marathon 89 Radsport: Spitzenplatz beim Race Across America 93 Reitsport: Rekordbeteiligung an Reitsporttagen Wiesen
Erker-Extra 64 Handwerk im Wipptal 78 Schule & Weiterbildung
Impressum Leserbriefe Aufgeblättert ... Angeklopft bei ... Laut § Kinderseite Jugendseite Whats Upp?! Sportpsychologie Tourentipp des Monats Foto des Monats Leute Rezept Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit Unterhaltung Veranstaltungen Kleinanzeiger Gemeinden Sumserin Vor 100 Jahren
Redaktionsschluss:
16.08.22
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Leserbriefe
Taten statt Worte Das Dosiersystem ist der zweite Schritt nach der LKW-Blockabfertigung in Kufstein – wenn ihn die „lieben Nachbarn“ annehmen wollen; sonst wird es in Zukunft immer mehr Blockabfertigungen geben, auch am Brenner. Gesetzeskonform und europarechtlich gedeckt, denn es gibt im gesamten EU-Recht keine Verpflichtung, wonach sich ein Land vorsätzlich, wissentlich und willkürlich „zustauen“ lassen muss. Weder von LKW noch von PKW. Was gute Nachrichten betrifft, so sind wir sehr pragmatisch: Es zählen Taten, keine Worte – facta, non verba. Der Südtiroler Landeshauptmann wird daher nicht an Studien zu Buchungssystemen gemessen, sondern daran, ob in Südtirol nun endlich auch Beschränkungen gegen die Transitflut gesetzt oder sich weiter auf Rom oder die Brennerautobahn AG hinausgeredet wird, was das autonome Land Südtirol im Verkehrssektor alles nicht darf und de facto von Rom gezwungen wird, sich zustauen, verlärmen und vergiften zu lassen. So ist das auf den Punkt zu bringen. Dass der Landeshauptmann in seiner Arroganz und Bürgerfeindlichkeit bis heute ein Schreiben vom 3. November 2021 nicht beantwortet hat, spricht ja nur dafür, dass er null Interesse an intelligenten Verkehrslösungen hat, die für alle – auch Logistiker und Spediteure – eine Win-win-Situation darstellen. Denn niemand kann doch ein ernsthaftes Interesse daran haben, dass die Alpenkonventionsstrecke Rosenheim-Verona dauerhaft und nachhaltig als europäische Transit-Stau-Zone in die Geschichte eingeht, nur weil die Regionalpolitiker immer noch den Transit anstatt ihrer eigenen Bevölkerung und Regionalwirtschaft schützen und alle rechtlichen Möglichkeiten nicht nutzen. Unser österreichischer Straßenund Infrastrukturbetreiber Asfinag
ist jederzeit imstande, an einem derartigen System in kürzester Zeit mitzuwirken, denn schließlich haben wir heute ja nicht nur im Tiroler Inntal und dem Tiroler Wipptal Überkopfwegweiser zur Leitung des Verkehrs, sondern real von Hamburg bis Palermo. Sie müssen nur zusammengeschaltet werden – und das dürfte im Jahr 2022 keine besondere Kunst sein. Es war ja auch möglich, im Juli 1969 bemannt auf den Mond zu fliegen.
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Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums Austria-Tirol
Gilfenklamm Am großen Wasserfall ist vor einem Jahr die etwa 1 m³ große Felsnase vom Marmorblock abgebrochen, über dem die Wassermassen im freien Fall in die sogenannte „Kirche“ stürzen. Zurzeit führt der Ratschinger Bach wenig Wasser, sodass er über die glatten, 20 m hohen Marmorwände ruhig hinabfließt. Sobald die Schneeschmelze aus dem Hochgebirge einsetzt, nimmt das Wasser an Geschwindigkeit zu und springt spektakulär über die Felsenkante. Es bahnt sich aber ein neues, spannendes Ereignis an, wenn dort in absehbarer Zeit die überhängenden, brüchigen Felsmassen von etwa 10 m³ abbrechen und in die Klamm stürzen. Es kann sein, dass sie entweder an der Kante liegen bleiben und sogar den Wasserfall erhöhen oder aber die „Kirche“ auffüllen – der Wasserfall würde über viele Jahre verschwinden. Man sollte in diese natürlichen Abläufe nicht eingreifen, nur zugänglich machen und die Gefahren für die Besucher vermindern. So hat man jetzt die Holzbrücken durch Stahlbrücken ersetzt. Eine Tafel erinnert an die Wiedereröffnung 1961: Mein Vater hatte damals als Bürgermeister und Obmann des Verschönerungsvereins Ratschings große Verantwortung
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übernommen. Keine Versicherung wollte die Risiken für die Besucher übernehmen. Gott sei Dank ist bis heute kein Mensch in unserer Klamm zu Schaden gekommen!
unversöhnlicher. Ist das eigentlich logisch? Ausschweifend farbige Tattoos, aber Impfverweigerer? Wieviel Alkohol sitzt denn auf diesen heißen Stühlen? Die negativen Vorurteile steigen bei diesem sinnlosen Lärm ... So, der erste Walkürenritt der Apokalypse now ist vorbeigezogen. Jetzt müssen wir nur noch die Agent Orange Salven von der Sonntagsrückreise überstehen. Frage nach Mareit: Wird das 50-Jährige wieder so traditionell und sentimental gefeiert? Ein Update auf heutige Umweltverpflichtungen – das wär doch mal ein Biker-Ehrenkodex oder fehlt es da an der Phantasie und am technischen Know-how?
Franz Gitzl, Stange Christine Brandner, Gasteig
Highway to hell Samstagnachmittag in Gasteig: 40 Jahre werden in Mareit gefeiert! Seit knapp vier Stunden donnern ununterbrochen Hunderte Harleys an uns vorbei. Meine bisher mühsam gepflegte „Toleranz“ verlässt mich. Ich höre nur mehr dumpfes Maschinengrollen, das mich nicht begeistert, sondern mir Magenschmerzen verursacht. Der optische Eindruck überwältigt mich auch nicht. In die Jahre gekommene Easyrider mit aufgestülpten Topfhelmen. Mein Aggressionspegel steigt und die Gedanken werden
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Schreiben Sie uns an info@dererker.it oder bringen den Leserbrief zu Bürozeiten in der Redaktion vorbei. Scriveteci a info@dererker.it o consegnate una lettera in redazione durante l'orario d'ufficio.
NEIN TED ERGEBNIS JULI Ist die Südtiroler Verkehrspolitik gescheitert? DIE AUGUST-FRAGE Würden Sie sich an Protestmaßnahmen gegen den ständig zunehmenden Verkehr beteiligen?
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WIPPTAL-CHRONIK JULI 2022 Ridnaun
Erschöpfter Wanderer geborgen Am 30. Juni wird der Bergrettungsdienst Ridnaun/Ratschings alarmiert, da auf dem Ridnauner Höhenweg nahe der Seeber © BRD Ridnaun/Ratschings Alm ein erschöpfter Wanderer nicht mehr weiterkommt. Mit Hilfe des Teams des Rettungshubschraubers Aiut Alpin Dolomites wird er erstversorgt, anschließend mittels Winde geborgen und dann ins Krankenhaus Sterzing geflogen.
Aktuell Brenner
Gossensaß
PKW landet im Graben Am 16. Juli prallt auf der Staatsstraße bei Gossensaß ein PKW nach einem Ausweichmanöver gegen die Leitplanke, überschlägt © FF Gossensaß sich und landet in einem Graben. Die Insassen des Fahrzeugs werden vom Weißen Kreuz samt Notarzt erstversorgt und ins Krankenhaus transportiert. Ein Hund, der nach dem Unfall davonläuft, wird vom Suchtrupp wohlbehalten gefunden.
Zug entgleist Am Bahnhof Brenner entgleist am 21. Juli der letzte Waggon eines Güterzuges. Am Zug sind die Bremsklötze nicht entfernt worden. Wegen der Sicherungsarbeiten kommt es zu Verzögerungen, vor allem im Güterverkehr.
Franzensfeste
Bei Motorradunfall erheblich verletzt Am 7. Juli wird eine Motorradfahrerin auf der Staatsstraße zwischen Mittewald und Franzensfeste von
© FF Sterzing
Mähmaschine in Brand Am 12. Juli gerät neben der Roßkopfseilbahn eine Mähmaschine in Brand. Das Feuer greift auch auf die Wiese über. Beim Eintreffen der Feuerwehr ist das Gerät bereits vollständig ausgebrannt. Mittels zwei C-Rohren wird der Brand rasch gelöscht.
Sterzing
Bewusstlos aufgefunden Ein 23-jähriger Österreicher stiehlt am 13. Juli in Langkampfen im Bezirk Kufstein in Tirol ein kleines Flugzeug, prallt gegen eine Mauer, entwendet daraufhin ein Auto und fährt damit Richtung Innsbruck. Der Wagen wird in Vomp aufgefunden. Wenig später wird er von einer Carabinieri-Streife in bewusstlosem Zustand in Sterzing aufgefunden. Wie er ins Wipptal gekommen ist, ist vorerst unklar, genauso der Grund für seine Flucht.
© FF Mittewald
Sterzing
einem Pick-up erfasst. Sie kommt zu Sturz und zieht sich dabei erhebliche Verletzungen zu. Die Rettungskräfte bringen die Verletzte ins Krankenhaus in Brixen.
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Wirtschaft Aktuell
geblättert ... vor 30 Jahren im Erker
Auf
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Aktuell
Getrennte Wege
08/1992 Großbaustelle Eisenbahntunnel Brennerbad-Pflersch: Der Erker beschäftigt sich in seiner Titelgeschichte mit der Modernisierung der Brennereisenbahnlinie und den damit zusammenhängenden Belastungen für Anrainer und Umwelt. © Martin Schaller
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Nix los in der Fuggerstadt Der Essay „Nix los in der Fuggerstadt – kulturell schon gar nicht“ löst zahlreiche Diskussionen und Reaktionen aus. Nicht nur in Leserbriefen wird darüber heftig und kontroversiell diskutiert. ––––––
Mülldeponie? Nein danke! In Franzensfeste wehrt man sich gegen den Bau einer Mülldeponie in der Sachsenklemme. Ein Bürgerkomitee wird gegründet. In zahleichen Aussprachen und Versammlungen machen Gemeinderatsmitglieder und Bürger ihrem Ärger Luft. ––––––
Cagliari Calcio in Sterzing Eine Zeitlang gehörten sommerliche Trainingscamps von italienischen Serie-AClubs, darunter auch TopTeams wie Milan und Juventus, zu den gesellschaftlich-sportlichen Höhepunkten von Sterzing. Im Juli 1992 gastiert mit Cagliari Calcio Sardiniens liebstes Fußballkind im Hotel zum Schwarzen Adler.
• Ist der Roßkopf gerettet?
Ende Juni sind einige Wipptaler Bauern, darunter Klein- und Großbauern, aus der Genossenschaft Milchhof Sterzing ausgetreten. Seit dem 1. Juli liefern sie ihre Milch – rund 15.000 Liter – nicht mehr nach Sterzing, sondern in die Milchgenossenschaft Agri Piacenza Latte in die Emilia-Romagna. Das Nachrichtenportal www.salto.bz hat vor kurzem über die Hintergründe berichtet. Kündigungsgrund war vor allem die Geschäftsordnung des Milchhofes, die 2018 abgeändert worden ist. Seit der Statutenänderung gelten in der Milcherzeugung neue Kriterien, u. a. eine flä-
chenbezogene Milchwirtschaft, Viehbesatz-Obergrenzen für bewirtschafteten Futterflächen sowie neue Richtlinien bei der Auszahlung des Milchgeldes. Bei Nichteinhaltung des GVE/Hektar-Kriteriums und der Überschreitung der erlaubten Milchanlieferungsmenge drohen Sanktionen von Geldstrafen bis zum Ausschluss aus der Genossenschaft. 21 Bauern haben gegen die Statutenänderung rekurriert, im Februar dieses Jahres erhielt der Milchhof in erster Instanz Recht. 13 Bauern sind mittlerweile aus dem Verfahren ausgestiegen, acht gehen in die nächste Instanz. Das Urteil des Rekurses ist Anfang des Jahres 2024 zu erwarten.
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FUGGERROPPE
• Stegreiftheater im historischen Ratssaal • Il museo delle miniere a Vipiteno • Soll er „Mareiter Bach“ heißen oder ...? In seinem Leitartikel „Blattsalat“ bespricht der Erker das Erscheinen zweier neuer Gratiszeitschriften: „Und wenn man es dem Erker auch als Futterneid auslegen mag, so ändert das doch nichts an der Tatsache, daß den meisten Südtirolern WAS und RUNDSCHAU gerade noch gefehlt haben.“
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A22: Neuwahlen
Der Verwaltungsrat der Brennerautobahngesellschaft ist vor kurzem neu gewählt worden. Die Aktionäre der Brennerautobahngesellschaft haben die Führungsspitze Hartmann Reichhalter (Präsident) und Diego Cattoni (Geschäftsführer) bestätigt. Weitere Verwaltungsrats-
zuhause
mitglieder sind Richard Amort, Giovanni Aspes, Anna Bertazzoni, Raffaele De Col, Franco Ianeselli (neu), Astrid Kofler, Mattia Palazzi, Maria Chiara Pasquali, Giulio Santagata und Cristina Santi (neu). Die Namen der Ratsmitglieder, die Verona vertreten, stehen noch nicht fest.
BBT
© BBT SE
Mehr Geld für Zulaufstrecken
Über das Programm für ein Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN-T) reserviert die EU weitere 5,4 Milliarden Euro für 134 Verkehrsprojekte, großteils für Bahnvorhaben.
Die für den BBT zugewiesenen Gelder fließen in erster Linie in den Bau der BBT-Zulaufstrecken Verona-Franzensfeste. Im Bild der Stollen in Mauls.
Sadobre
Brücke wird saniert Die Autobahnbrücke Autohof Sadobre muss dringend saniert werden. Im Zuge der Arbeiten wird auch ein Kreisverkehr errichtet, um die Ein- und Ausfahrt innerhalb des Autohofes neu zu regeln. Bis zum 30. September ist die Straße von der Gewerbe-
zone Reifenstein bis zur Einfahrt der Ortschaft Thumburg für den Verkehr gesperrt. Thumburg kann nur über die Zufahrtstraße von Elzenbaum erreicht werden. Die Arbeiten führt die Firma T.M.G. GmbH mit Sitz in Berbenno di Valtellina (SO) aus.
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• Erker 08/22
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Aktuell
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An
Riggertalschleife
... Marion Prossliner.
Genehmigungsverfahren angelaufen
Die Grundschullehrerin und ehemalige Miss Südtirol stammt aus Sterzing und lebt mit ihrer Familie in Bozen.
60 Tage lang dauert das Genehmigungsverfahren für das Projekt
Was machen Sie gerade? Ich unterrichte nach wie vor an der Grundschule in Gries. Anfangs war ich Klassenlehrerin, seit zwei Jahren begleite ich als Integrationslehrerin Kinder mit Beeinträchtigungen. Sie sind 1995 mit 20 Jahren zur schönsten Frau des Landes gekürt worden. Was war das für ein Gefühl? Es war großartig. Nie hätte ich mir erwartet, es bis ins Finale zu schaffen oder gar den Titel zu gewinnen. Für mich ist damals ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Stehen Sie noch oft vor der Kamera? Ab und zu kontaktieren mich Agenturen für Modeschauen oder Fotoshootings. Das zeigt mir, dass Frauen ab 45 eine nachgefragte Zielgruppe sind. Viele Frauen fühlen sich von der Werbung mit reiferen Models angesprochen und denken sich: Wenn ihnen dieses Kleid steht, dann könnte ich es ja auch mal anprobieren. Was bedeutet für Sie Schönheit heute? Wie ein Spruch sagt: Wahre Schönheit kommt von innen. Eine Frau in meinem Alter kann nach wie vor Schönheit ausstrahlen, durch die Lebenserfahrungen wirkt diese noch authentischer. Schönheit sieht man an einer Frau auch, wenn sie sich gernhat, sich gesund ernährt, sich fit hält und eine positive Einstellung zum Leben hat. Ich bin nun fast 50 Jahre alt und mag es weiterhin, mich modisch zu kleiden und auf mein Äußeres zu achten. Viele Mädchen zweifeln an ihrer Schönheit. Welche Botschaft möchten Sie ihnen mitgeben? Modeln ist ein harter Job. Es heißt zwar, dass magere Models nicht mehr so gefragt sind. Aber nach wie vor werden gewisse Maße verlangt, damit die Models in die Kleidergrößen hineinpassen, welche die Labels vorgeben. Wichtig ist, sich nicht zu viel beeinflussen zu lassen. Niemand ist perfekt. Schönheit ist auch Geschmacksache. Einmal gefällt der blonde Typ, einmal der dunklere. Allen kann man einfach nicht gefallen. Ich kenne einige Frauen, die das Modeln aufgegeben haben, weil sie darunter gelitten haben. Eine Bekannte von mir hat viele Opfer gebracht, um dem Schönheitsideal zu entsprechen. Eines Tages hat sie sich ihre langen blonden Haare schneiden und violett färben lassen, um nicht mehr gebucht zu werden. Mittlerweile trägt sie Kleidergröße 46 und fühlt sich einfach nur wohl. Interview: rb
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Erker 08/22
© LPA/Noemi Prinoth
Erker: Frau Prossliner, wie geht es Ihnen? Marion Prossliner: Danke, gut.
Riggertalschleife, das der italienische Schienennetzbetreiber RFI vor kurzem eingeleitet hat. Während dieser Zeit können die betroffenen Gemeinden Vahrn, NatzSchabs und Brixen sowie die
verschiedenen Landesämter ihre Stellungnahme zum Projekt abgeben. Sobald das Verfahren abgeschlossen ist, kann auf Grundlage des Ergebnisses die Ausschreibung erfolgen. Mit dem Bau der 3,5 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen Schabs und der Brennereisenbahnlinie soll die Pustertalbahn direkt mit dem Bahnhof Brixen verbunden werden. Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer 2023.
Weitere Militärareale übernommen Südtirol hat einem Tauschabkommen zwischen Staat und Land folgend vor kurzem neun weitere Militärareale im Wert von 32,7 Millionen Euro übernommen. Das Abkommen – es geht auf das Jahr 2007 zurück – haben Verteidigungsminister Lorenzo Guerini und Landeshauptmann Arno Kompatscher im Juni unterzeichnet. Der Vertrag umfasst u. a. auch ein Wohngebäude mit Zubehörflächen in der Tribulaunstraße in Gossensaß und den Truppenübungsplatz in Sterzing. Zudem handelt es sich um ein Gelände der Luftwaffe im Bozner Neustifterweg, einen Teil der Rossi-Kaserne in Meran, die Kaserne „Enrico Federico“ sowie die „Villa Igea“ in Bruneck, ein Wohngebäude bei der Reatto-Kaserne sowie das Kommandogebäude „Reverberi“ in Brixen, ein Wohngebäude mit Zubehörflächen auf dem ehemaligen Militär-Sportplatz in Vahrn
und den Militärfahrzeugpark in der Bahnhofstraße in Leifers mit zwei Wohneinheiten und Lagerräumen. Mit der Genehmigung des Hochbauprogrammes für den Dreijahreszeitraum 2022 – 2024 mit einem Volumen von rund 88,4 Millionen Euro will die Landesregierung fünf Prozent der Gelder für Arbeiten an ehemaligen Militärstrukturen aufwenden. Der Löwenanteil der Eingriffe erfolgt mit 32 Prozent an Schulen, gefolgt von Investitionen in landeseigene Schutzhütten mit 20 Prozent; so wird u. a. an der Teplitzer Hütte in Ridnaun weitergearbeitet. In Strukturen für die Geologie und in das Versuchszentrum Laimburg werden 20 Prozent der Gelder investiert, gefolgt von den Bürogebäuden (18 %), Museumsstrukturen (14 %) und Sozialeinrichtungen (7 %). Vier Prozent der Gelder werden für Sanitätsbauten verwendet.
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Politik
„Mit Gesprächen allein ist es nicht mehr getan“ Martin Alber, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, reicht es. Er fordert von der Landesregierung eine verbindliche Zusage, wann und wie die Umfahrungsstraße in Gossensaß gebaut wird. Tut sie es nicht, kommt es zu einer Blockade auf der Staatsstraße. Eine Antwort der Landesregierung stand bis Drucklegung des Erker noch aus. Über eine Protestaktion, die weit über den Brenner hinaus reichen soll. Erker: Herr Alber, Sie planen eine Protestaktion in Gossensaß. An einem Samstag im August soll die Staatsstraße blockiert werden. Wie bereiten Sie sich darauf vor? Martin Alber: Eine Protestaktion auf die Beine zu stellen, ist mit vielen Hürden verbunden. Am 20. Juli hat das Sicherheitskomitee in Bozen eigens eine Konferenz einberufen. Dort wurde ich mehrfach darauf hingewiesen, mit welchen Risiken die Organisation dieser Protestaktion verbunden ist. Auf Details möchte ich nicht näher eingehen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es mir auch nicht möglich zu sagen, ob und wann die Blockade stattfindet. Klar ist nur, dass
Letzte Meldung Kurz vor Drucklegung erreichte den Erker die Nachricht, dass die Umfahrung Gossensaß Thema in der Landesregierung war. Es gebe einen konkreten Zeitplan und dies wisse auch die Gemeinde, hieß es aus dem zuständigen Ressort. Geologische Sondierungen, aber auch die Tatsache, dass die Gemeinde auf der ursprünglichen Trasse eine neue Bauzone ausgewiesen habe, führe nun zu einer Neutrassierung mit Verzögerungen und Kostensteigerungen. Details dazu in der September-Ausgabe des Erker .
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Erker 08/22
Martin Alber: „Wir werden alpenübergreifend Widerstand leisten.“
es eine geben wird, wenn sich die Ausgangssituation in Gossensaß nicht positiv verändert. Sie sprechen die seit langem geplante Umfahrungsstraße in Gossensaß an. Ja. Die Umfahrung ist kein neues, sondern ein historisches Projekt. Jahrzehntelang sind meine Vorgänger mit Versprechungen und Zusagen vertröstet worden. Im Unterschied zu den vergangenen Verwaltungsperioden hat sich in diesem Jahr die Situation radikal verschlechtert. Immer wenn es auf der Nord- oder Südspur der Autobahn einen Unfall, Baustellen oder andere Beeinträchtigungen gibt, weichen die Fahrzeuge auf die Staatsstraße aus. Diesen Umwegverkehr sind wir nicht in der Lage aufzuhalten, da uns die gesetzlichen Voraussetzungen dazu fehlen. Der Ausweichverkehr durch Gossensaß hat sich derart potenziert, dass die Situation regelrecht ausartet. Im Erker-Interview (Erker 04/2022) bestätigte Landeshauptmann Arno Kompatscher, dass die Umfahrung Gossensaß mit rund 35 Millionen Euro finanziert und in der Planungsphase ist. Techniker sprechen mittlerweile von 40
Millionen Euro, da die Umfahrung auch die hohe Steigung nach dem Beinhaus miteinbeziehen soll. Bei einem Treffen in Anwesenheit aller Bürgermeister des Bezirks und der Bezirkspräsidentin hat uns Kompatscher das Jahr 2023 als verbindlichen Baubeginn genannt. Inzwischen ist der Baubeginn 2023 schon allein aus verwaltungsrechtlichen Gründen unrealistisch, weil die Verfahren sehr lange dauern. Bis jetzt sind auch noch keine Enteignungsverfahren eingeleitet worden. Warum hat sich der Baubeginn verzögert? Offensichtlich gibt es ein Kommunikations- und Abstimmungsproblem zwischen dem Landeshauptmann und dem zuständigen Landesrat. Die Gründe interessieren mich nur peripher. Es ist nicht meine Aufgabe, darüber nachzudenken, ob das Geld verfügbar, die Planungsphase abgeschlossen ist oder Gründe enteignet werden. Das interessiert auch niemanden mehr in der Bevölkerung. Es geht nicht mehr um die Frage, ob, sondern wann und wie die Umfahrungsstraße gebaut wird. Allein schon durch die Ankündigung ei-
ner Protestaktion konnten wir die Landesregierung dazu bewegen, sich am 26. Juli mit der Umfahrungsstraße auseinanderzusetzen. Eines ist für mich und für die vielen Bürger, die sich stark für eine Verbesserung der Ausgangssituation engagieren, klar: Wird bei dieser Sitzung ein Baubeginn in Aussicht gestellt, rücken wir von einer Protestaktion ab. Wenn nicht, dann werde ich – auch im Falle eines Verbots – alle rechtlichen Möglichkeiten für eine Protestaktion prüfen. Stellt sich heraus, dass eine Blockade der Staatsstraße aus verwaltungsrechtlichen Gründen nicht in Ordnung ist, werden wir die Aktion neben der Straße abhalten. Hinter der Brennergrenze soll die Autobahn an einem Tag komplett gesperrt werden. Ob es auch in Nordtirol zu einer Sperre kommen wird, ist noch offen. Grundsätzlich sind aber alle Bürgermeister und Gemeinden des nördlichen und südlichen Wipptales auf derselben Schiene unterwegs. Die Nordtiroler sind uns Südtirolern um einiges voraus und konnten durch ihre langjährige Transitbewegung auch viel mehr erreichen als wir. Derzeit kämpfen die Nordtiroler für einen Tunnel und den Rückbau der 1,8 km langen Luegbrücke. Ihr Anliegen ist berechtigt und betrifft auch uns. Durch die anstehende Sanierung der Brücke wird am Brenner eine Baustelle entstehen, die jahrelang zu Staus und Behinderungen auf der Staatsstraße und der Autobahn sowie auch auf der Eisenbahn führen wird. Es ist immens wichtig, dass sich unsere Standortgemeinde mit den Nachbargemeinden solidarisiert und auf die Straße geht, um Druck auszuüben. Wir sind dabei, sämtliche betroffenen Gemeinden zu mobilisieren, um alpenübergreifend Widerstand zu leisten. Mit Gesprächen allein ist es nicht mehr getan. Wir müssen etwas tun und vor allem die
PARLAMENTSWAHLEN ELEZIONI PARLAMENTARI lokale Bevölkerung einbinden. Die Protestaktion geht also weit über Gossensaß hinaus. Die Aktion thematisiert die gesamte Verkehrssituation und soll auf kurz- und mittelfristige Maßnahmen auf Staatsstraße und Autobahn drängen, um die Bevölkerung zumindest etwas zu entlasten. Dasselbe gilt auch für die Eisenbahn. Der Verkehr auf der Brennerbahnlinie hat durch die alpenübergreifende Potenzierung des nächtlichen Warentransportes enorm zugenommen. In der Nacht, wenn die Gleise frei sind, fahren Lastenzüge zeitweise im Fünf- oder Zehnminutentakt durch Gossensaß. Der Lärm, den die Züge erzeugen, ist enorm, weil sie zum Teil noch immer auf veraltetem Rollmaterial fahren. Zudem verschandeln die billigen, hässlichen Lärmschutzwände das ganze Dorf. Auch das geplante Umkehrgleis in Sterzing für den Halbstundentakt finde ich pure Provokation. In der Euregio einen grenzüberschreitenden Halbstundentakt anzukündigen und stattdessen in Sterzing ein Umkehrgleis zu bauen, um den Halbstundentakt bis Sterzing zu gewährleisten, ist schlichtweg eine Frechheit. Hier geht es nur um Rationalisierungsmaßnahmen und Geldeinsparungen, weil der lange Abschnitt vor und nach dem Brennerpass sowie generell die Einrichtung eines Halbstundentaktes zwischen Innsbruck und Bozen sehr viel Geld kosten würde. Fragwürdig ist auch das PPP-Modell der Autobahngesellschaft. Inwiefern? Das Modell enthält zwar einige interessante Punkte, ist aber in erster Linie ein theoretischer Plan, der irgendwann in den nächsten 50 Jahren am Sankt-Nimmerleins-Tag realisiert werden soll. Ich habe schon bei der Präsentation gesagt, dass für uns nicht der futuristische Bau von neuen Raststätten entlang der Brennerautobahn zählt, sondern kurz- und mittelfristige Entlastungs- und Baumaßnahmen wie Einhausungen, ähnlich wie in Schönberg, mehr Tunnels und weniger Straßen. Von solchen Ent-
lastungmaßnahmen ist im Projekt keine Rede. Das Projekt steht in der Kritik, da es die Autobahn attraktiver gestaltet und noch mehr Verkehr anziehen wird als bisher. Die Verantwortlichen haben wörtlich gesagt, dass der Verkehr rollen muss. Damit der Güterverkehr fließen kann und nicht mehr ins Stocken gerät, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Verkehr nochmals potenziert wird – und das ist nicht hinnehmbar. Im PPP-Projekt wird das falsche Ziel in den Fokus genommen. Welches wären denn effiziente und schnelle Soforthilfen für das Wipptal? Im italienischen Straßenkodex müssen dieselben legistischen Voraussetzungen geschaffen werden wie in Tirol. Der Verkehr darf die Autobahn nicht verlassen, auch nicht bei Staus. Dazu braucht es die Zusammenarbeit der Parlamentarier in Bozen und in Rom. Mehrere Beispiele zeigen, dass in Italien schnelle Gesetzesänderungen möglich sind, wenn feststeht, dass sie für die Bevölkerung von großer Bedeutung sind. Ich bin auch kein Anhänger von Online-Buchungssystemen, die vielleicht in fünf oder zehn Jahren eingeführt werden. Ich glaube auch kaum, dass wir angesichts der komplizierten Gesetzeslage rasch ein Reservierungssystem für die Durchfahrt von Fahrzeugen schaffen können. Sehr wohl können wir aber an einer digitalen Informations-App arbeiten, um Fahrzeuge, die von Nord- nach Südeuropa fahren, umzuverteilen oder vor Staus zu warnen. Mit einer höheren Maut würde die Billigstrecke Brennerpass an Attraktivität verlieren. Glauben Sie, dass die Protestaktion oder bereits die Ankündigung einer solchen die erhoffte Wirkung zeigen wird? Das hoffe ich. Das hoffen wir alle.
Die Monatszeitschrift Erker, herausgegeben von der WippMedia GmbH, steht allen wahlwerbenden Parteien und Personen anlässlich der für den 25. September 2022 anberaumten Wahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung. VERHALTENSKODEX Im Redaktionsbüro des Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpropaganda“ auf. In diese Richtlinien kann nach Vereinbarung Einsicht genommen werden. VORMERKUNGEN Die Vormerkung der Werbeflächen muss innerhalb des 20. Tages des Vormonats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schriftlichem Eingang (E-Mail) berücksichtigt. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. MwSt.und Steuer-Nr.) enthalten und vom Auftraggeber mit leserlicher Unterschrift versehen sein. Die Platzierung erfolgt von vorne nach hinten in der Reihenfolge der Auftragserteilung. PREISE Die Tarife für Wahlwerbungen sowie die Zahlungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahlwerbung“ festgesetzt.
Il mensile Erker, edito dalla WippMedia S.r.l., è a disposizione di tutti i partiti politici e di tutti i candidati per inserzioni a pagamento sul loro programma elettorale per le elezioni parlamentari fissate per il 25 settembre 2022. CODICE DI AUTOREGOLAMENTAZIONE Nell’ufficio di redazione dell’Erker in Città Nuova 20A, 39049 Vipiteno, è possibile prendere visione, previa richiesta, delle direttive indicate nel “Codice di autoregolamentazione”. PRENOTAZIONI Le prenotazioni per gli spazi pubblicitari devono pervenire entro il giorno 20 del mese precedente l’uscita dell’Erker (ad ogni inizio mese) e vengono accettate solo dietro richiesta scritta (e-mail). Esse devono inoltre contenere tutti gli elementi essenziali (incluso numero di P. IVA e codice fiscale) ed essere firmate in modo leggibile. La collocazione delle inserzioni avverrà rispettando l’ordine di arrivo delle richieste. PREZZI Le tariffe per la pubblicità elettorale nonché le condizioni di pagamento sono stabilite nel “Listino prezzi per le elezioni politiche”.
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Interview: rb Erker 08/22
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Aktuell
Sterzing
Umstrukturierungen am Krankenhaus Am Krankenhaus Sterzing kommt es demnächst zu zwei Umstrukturierungen. Das Primariat in Allgemeinchirurgie wird mit der Pensionierung von Dr. Robert Pfitscher als Primariat für „Orthopädie und Traumatologie“ ausgeschrieben. Das Chirurgie-Primariat wird hingegen mit Brixen zusammengelegt. Die chirurgische Abteilung am Krankenhaus Sterzing wird zurzeit als Primariat für Allgemeinchirurgie mit zusätzlichem Schwerpunkt auf Unfallchirurgie und Orthopädie geführt. Künftig wird die Abteilung „Allgemeinchirurgie“ auf Anfrage des Sanitätsbetriebes und in Absprache mit der Krankenhausdirektion Sterzing sowie der Bezirksdirektion als Abteilung „Orthopädie und Traumatologie“ geführt. Dr. Robert Pfitscher, Primar der Abteilung Chirurgie und Orthopädie, tritt Ende August in den Ruhestand. Das Primariat soll in der Folge neu ausgerichtet werdne. Bereits jetzt hat die Abteilung Chirurgie am Krankenhaus Sterzing neben dem allgemeinchirurgischen Angebot einen starken orthopädischen und traumatologischen Schwerpunkt. Die chirurgische Abteilung in Brixen ist zurzeit nicht besetzt und wird daher als Abteilung für Chirurgie für das Krankenhaus Brixen und Sterzing neu ausgeschrieben. Damit wird in Zukunft ein Team unter der Leitung eines einzigen Primars sowohl das Krankenhaus Sterzing als auch Brixen versorgen. Die bettenführende Abteilung und das ambulante Angebot bleiben weiterhin am Krankenhaus Sterzing bestehen, wo auch Eingriffe und Operationen vorgenommen werden. Die Teams der beiden chirurgischen Standorte werden eng zusammenarbeiten – die Ärzte können über ein Rotationsmodell zwischen beiden Krankenhäusern wechseln. Dieses Modell wird bereits seit zwei Jahren im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe im Bereich des Bezirkskrankenhauses Brixen-Sterzing umgesetzt. „Ausgehungertes Krankenhaus“ Die Umstrukturierungsmaßnahmen werden von mehreren Seiten heftig kritisiert. Der freiheitliche Generalsekretär Otto Mahlknecht spricht von einem „neuen
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Angriff der Landesregierung“ auf das Krankenhaus Sterzing. „Klammheimlich und ohne öffentliche Diskussion“ habe sie beschlossen, das Krankenhaus zu einer Art Tagesklinik zu degradieren, in der nur noch wenige Basisleistungen angeboten werden. „Schockiert“ ist auch Dr. Franz Ploner, Abgeordneter des Team K und langjähriger ärztlicher Leiter des Krankenhauses. „Die entsprechenden Leistungen sind nicht mehr rund um die Uhr garantiert.“ Eine Entwicklung sei nur dann möglich, wenn Primare und leitende Oberärzte vor Ort tätig sind und sich mit der Struktur identifizieren. Dass das Krankenhaus nach den Umstrukturierungen, dem Abbau von Betten (-40 %) und Pflegern (-21,5 %) noch weiter abgewertet werde, befürchtet auch Bürgermeister Peter Volgger. Es sei eine logische Konsequenz, dass in Sterzing bald kein Personal mehr arbeiten will. „Seit Jahren wird das Krankenhaus personell geschwächt, teilweise um andere Krankenhäuser zu stabilisieren“, so auch Landtagsabgeordneter Peter Faistnauer (Perspektiven für Südtirol). „Notfalleingriffe weiterhin möglich“ Es bleibt bei der getroffenen Entscheidung. Trotz Kritik. Laut Dr. Christine Zelger, Direktorin des Gesundheitsbezirks Brixen, muss nach dem Abgang von Primar Pfitscher als tragende Säule im chirurgischen Bereich und dem Wechsel von Primar Widmann von der Chirurgie Brixen in die Sanitätsdirektion Bozen das Primariat in der Allgemeinchirurgie notwendigerweise so besetzt werden, um die chirurgische Versorgung im gesamten Bezirk langfristig und hochqualitativ gewährleisten zu können. Durch den Wegfall der Tumorchirurgie habe das Krankenhaus Sterzing bei Chirurgen an Attraktivität eingebüßt. Durch die Zusammenlegung der beiden Primariate könne der Standort Sterzing wieder attraktiver gemacht werden. Mitarbeiter rotieren zwischen beiden Standorten, für Chirurgen des Krankenhauses Sterzing seien wieder größere Eingriffe in Brixen möglich. Auch Notfalleingriffe wie ein akuter Blinddarmdurchbruch sollen in zu definierenden Zeiten weiterhin im Krankenhaus Sterzing durchgeführt werden können. Die Zukunft wird zeigen, wie gut das Konzept in der Praxis funktionieren wird.
Eine Ära geht zu Ende Primar Dr. Robert Pfitscher, Leiter der Abteilung für Allgemeinchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus Sterzing, tritt in den Ruhestand. Am 31. August 2022 geht eine Ära am Krankenhaus Sterzing zu Ende. Zu diesem Datum verabschieden die Kollegenen und Mitarbeiter der Abteilung Chirurgie und des Krankenhauses Sterzing nach mehr als 37 Jahren Tätigkeit den erfahrenen Unfall- und Allgemeinchirurgen Primar Dr. Robert Pfitscher in seinen wohlverdienten Ruhestand. Kaum jemand am Krankenhauses kann auf eine so lange Zeit als verantwortlicher Leiter zurückblicken. Seit fast 22 Jahren ist Primar Dr. Pfitscher Chefarzt der Hauptfachabteilung Allgemeinchirurgie, der tragenden Säule des Hauses. Er kennt das Haus wie kein anderer. Er hat versucht, seine Abteilung in den zurückliegenden Jahren neu zu strukturieren, immer wieder zu erweitern und zu vergrößern. So wurde die Abteilung Allgemeinchirurgie um den gesamten orthopädischen, unfallchirurgischen Bereich ergänzt. Er musste wie kein anderer Abteilungsleiter des Südtiroler Sanitätsbetriebes den großen Wandel im Südtiroler Gesundheitssystem persönlich erfahren und Einschnitte in die chirurgische Tätigkeit ertragen. Dieser Wandel hat ihn sehr geprägt, da dieser den medizinischen Bedürfnissen der peripheren Krankenhäuser nicht gerecht wurde und sie in ihren Entwicklungsmöglichkeiten und in ihrer Attraktivität als moderne Gesundheitsstrukturen hemmte. Seine mahnenden Worte wurden leider von den Verantwortlichen nicht ernstgenommen. Trotz dieser unangenehmen Phasen hat er bis heute am Auf- und Ausbau seiner Abteilung mitgewirkt, da er immer das Ganze für die Patienten und die Bevölkerung sah. Dieser Abschied von seinem aktiven Berufsleben gibt Anlass, ihm von gan-
zem Herzen für seinen unermüdlichen Einsatz für das Krankenhaus Sterzing und für die chirurgische Abteilung zu danken und gleichsam einen Rückblick zu halten auf einen ungebrochen aktiven und erfolgreichen beruflichen Lebensweg. Dr. Robert Pfitscher wurde am 16. Mai 1960 in Bozen geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er bei seinen Eltern in Truden, wo er die Volksschule besuchte. Er selbst sagt, dass er eine „unbeschwerte Kindheit“ erleben durfte. Diese unbeschwerte Kindheit, die er gemeinsam mit seinen drei Geschwistern verbrachte, schuf die Basis für seine
Naturverbundenheit, seine Wertehaltung und sein Verantwortungsbewusstsein. Besonders genoss er die Zeiten, die er mit dem Vater auf der Jagd verbrachte. Früh zeichnete sich Robert durch sein handwerkliches Geschick aus. Er ging einfach die Sachen an und setzte sie um. Nach der Volksschule in Truden besuchte er die Mittelschule in Neumarkt. Dann ging er an das naturwissenschaftliche Lyzeum in Bozen, übersprang – bedingt durch seine schulischen Fähigkeiten – eine Klasse und maturierte im Jahr 1978. Es folgte ein sehr zügiges Studium der Medizin an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck, wo er am 30. Juni 1984 zum Doktor der gesamten Heilkunde promovierte. Im selben Jahr machte er die Staatsprüfung in Bologna und begann nach seiner Approbation zum Arzt mit seiner beruflichen Karriere als „freiwilliger“ Assistenzarzt an der chirurgischen Abteilung und der Ersten-Hilfe-Station am Krankenhaus Bozen. Im April 1985 wechselte er als
Assistenzarzt an die chirurgische Abteilung des Krankenhauses Sterzing, die unter der Leitung von Primar Dr. Richard Thurner, seinem großen Lehrmeister und Förderer, stand. Bis auf kurze Zwischenstationen an der Universitätsklinik Innsbruck im Fachbereich Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie (Prof. Dr. Magreiter) und vielen Ausbildungskursen im In- und Ausland blieb Dr. Robert Pfitscher dem Krankenhaus Sterzing immer treu. Seinen Facharzt zum Allgemeinchirurgen erwarb er in Wien im Jahr 1992 und seinen Facharzt in „Pronto Soccorso e Terapia Urgenza“ an der Universität Chieti im Jahr 1991. Fachlich entscheidend geprägt wurde er von seinem Förderer Primar Dr. Thurner und während seiner ärztlichen Tätigkeit durch Prof. Dr. Magreiter, der ihm wegen seiner chirurgischen Fähigkeiten, seines beruflichen Einsatzes und seiner Wertschätzung bei allen Kollegen und nichtärztlichen Mitarbeitern am Ende seine Ausbildung eine Oberarztstelle an der Klinik in Innsbruck anbot. Aufgrund seiner breitgefächerten chirurgischen bzw. unfallchirurgischen Ausbildung, seines medizinischen Verantwortungsgefühls für die Bevölkerung Südtirols und seiner gemachten Zusage an Primar Dr. Thurner, nach der Ausbildung wieder an das Krankenhaus Sterzing zurückzukehren, lehnte er die Oberarztstelle an der Universitätsklinik in Innsbruck ab. Die große berufliche Karriere an der Universitätsklinik in Innsbruck, die viele Südtiroler Ärzte prägte, gab er aus Verpflichtung für das Krankenhaus Sterzing auf. Im Jahr 1991 wurde Robert Pfitscher zum Oberarzt und schließlich im Jahr 2001 zum Chefarzt der Allgemeinchirurgie am Krankenhaus Sterzing ernannt. Er war von 2009 bis 2015 zusätzlich ärztlicher Leiter des gesamten chirurgischen Departments des Gesundheitsbezirks Brixen, das er mit seiner gewohnten Fürsorge verbunden mit Freiraum für den Gestaltungsspielraum aller chirurgischen Abteilungen lenkte. Am Krankenhaus Sterzing hat er frühzeitig die minimalinvasiven Operati-
onstechniken nach internationalen Standards aufgebaut. Er war einer der ersten im Lande, der minimalinvasive Operationstechniken in der Visceralchirurgie und Unfallchirurgie einführte. Viele junge Kollegen haben bei ihm diese Techniken erlernt und sind heute in leitender Funktion tätig. Mit Geduld stand er trotz der hohen Arbeitsbelastung in der ambulanten und stationären Betreuung am Operationstisch den Assistenzen zur Seite und wirkte für sie als chirurgischer Lehrmeister. Beim Operieren ging er keine Kompromisse ein und zeigte ungemeines Durchhaltevermögen. Er verlangte von sich selbst und seinen Mitarbeitern genaues anatomisches Präparieren, sorgsames Umgehen mit dem Gewebe und Korrektheit. Er beherrschte die praktische Chirurgie und Unfallchirurgie aus dem „Effeff“ und verstand es, den Patienten die medizinische Vorgehensweise gut verständlich auf Augenhöhe mit ihnen zu diskutieren. Das zeichnet Dr. Pfitscher als „großen Arzt“ aus. Er war maßgeblich beteiligt am Aufbau der Orthopädie und Endoprothetik am Krankenhaus Sterzing, die er anfänglich in Zusammenarbeit mit der Orthopädie Brixen (Primar Dr. Hofer) im Krankenhaus Sterzing im Jahr 2006 implementierte und dann eigenständig mit dem Oberarzt Dr. Helmuth Volgger, Schüler und rechte Hand, weiterentwickelte. In seinen 24 Jahren als Primararzt musste er alle Höhen und Tiefen der Südtiroler Gesundheitspolitik miterleben und auch leidend erfahren. Neben seiner chirurgischen Tätigkeit war er als Abteilungsleiter wesentlich bei der baulichen Planung und beim Umbau der neuen chirurgischen Abteilung verantwortlich. Ohne sein zähes Verhandlungsgeschick gäbe es diese Struktur in dieser Form nicht. Er versuchte immer, den größten Nutzen für das Krankenhaus und die Abteilung zum Wohle der Patienten und der Mitarbeiter zu erreichen. Durch seine klare Meinung, seinen Biss, verbunden mit seiner großen Bescheidenheit, war es möglich, das zerbrechliche Schifflein der lokalen Gesundheitsversorgung erfolgreich durch manch kritische Gewässer und gefährliche Stromschnellen
zu führen. Viele Stunden hatte er mit den lokalen Politikern bei Überzeugungsgesprächen verbracht, um sie an die ihnen zustehende Fürsorge für die Bevölkerung zu erinnern. Er war als Primar somit wesentlich an der Gestaltung, der strukturellen und medizinischen Entwicklung des Krankenhauses gemeinsam mit der ärztlichen Leitung beteiligt. Sie trägt unverkennbar seine Handschrift. Er handelte immer nach dem Motto „Was sich zu tun lohnt, lohnt sich gut zu tun“ (Th. Carlyle). Leider wurden seine visionären Vorstellungen für ein gut funktionierendes öffentliches Südtiroler Gesundheitswesen und für eine attraktive medizinische Struktur für junge Kollegen in den letzten Jahren wesentlich beschnitten. Gerade deshalb leidet Dr. Pfitscher darunter, weil er erkennt, dass die vorgegebene Gesundheitsreform sich langfristig negativ auf die Entwicklung des Krankenhauses und folglich auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung und die Ausbildung der Mitarbeiter auswirken wird. Der Abschied aus dem Krankenhaus Sterzing fällt Dr. Robert Pfitscher nicht leicht. Er hat, wenn auch in den letzten Jahren durch äußere Umstände eingetrübt, immer gerne in diesem, seinem Haus gearbeitet. Er freut sich aber nun sehr darauf, mehr Zeit für die Familie und seine Hobbys – u. a. auf die Jagd gehen, seine handwerklichen Fähigkeiten umsetzen, Rad fahren und Touren gehen – zu haben. Wer ihn kennt, weiß: Langeweile wird sicher auch in Zukunft nicht aufkommen und die Medizin wird hoffentlich weiterhin eine Rolle spielen. Ich persönlich wünsche Dir, lieber Robert, deiner Frau, die so unscheinbar im Hintergrund wirkte, für die Zukunft die gewünschte Gesundheit und viel Freude für all jene Dinge, die du in deinem Berufsleben nicht genießen konntest. „Ad multos annos!“ Dein Freund und langjähriger Begleiter im Krankenhaus Sterzing Dr. Franz Ploner Erker 08/22
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Aktuell
Herausforderungen im Gesundheitsbetrieb
Bei seinem Besuch am Krankenhaus Sterzing hat sich Landeshauptmann Arno Kompatscher ein Bild der Lage gemacht und mit Vertretern der Betriebsdirektion, der Bezirksdirektion Brixen und der Krankenhausdirektion Sterzing über aktuelle Herausforderungen gesprochen. Das Krankenhaus Sterzing ist der Dreh- und Angelpunkt der gesundheitlichen Versorgung im Wipptal. Die Einrichtung wurde in letzter Zeit durch die Neubesetzung von drei Primariaten in den Bereichen Innere Medizin (Dr. Hartmut Steinle), Pädiatrie (Dr. Micol Cont) sowie Anästhesie und Wiederbelebung (Dr. Peter Bacca) gestärkt. Auch Dr. Luca Sebastianelli hat als ge-
© LPA/Silvia Obwexer
Ende Juni hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gemeinsam mit Vertretern des Sanitätsbetriebes das Krankenhaus Sterzing besichtigt und sich anschließend mit den Bürgermeistern des Wipptales getroffen, um über die Herausforderungen im Gesundheitsbetrieb zu sprechen.
schäftsführender Primar der Neuro-Rehabilitation wichtige Akzente gesetzt und diesen Fachbereich als landesweiten Schwerpunkt am Sterzinger Krankenhaus etabliert. Maßnahmen gegen Fachkräftemangel Eines der Kernthemen der Gespräche war der Fachkräftemangel insbesondere im Pflegebereich, der sich pandemiebedingt in allen Krankenhäusern des Landes, aber auch in den benachbarten Regionen verstärkt hat. Wie Landeshauptmann Kompatscher erklärte, sei man sich der Prob-
Sterzing
Anerkennung als Lehrkrankenhaus Alle sieben Krankenhäuser des Südtiroler Sanitätsbetriebes, darunter auch das Krankenhaus Sterzing, sind seit kurzem Lehrkrankenhäuser der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg. Ein Kooperationsabkommen zwischen dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Land Südtirol und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg besteht bereits seit April 2021. Im Zentrum dieses Abkommens stehen die Zusammenarbeit bei Forschung und Lehre im Bereich der Humanmedizin sowie der Studiengang Humanmedizin der PMU in Südtirol. Die Einstufung als Lehrkrankenhäuser ist die Voraussetzung dafür, dass Studenten der PMU – darunter auch Südtiroler – einen Teil ihrer Ausbildung im Südtiroler Sanitätsbetrieb absolvieren können. Außerdem bietet diese Einstufung den Mitarbeitern des Sanitätsbetriebes neue Entwicklungsmöglichkeiten.
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lematik bewusst und arbeite auf Landesebene seit geraumer Zeit daran, den Pflegeberuf in Südtirol attraktiv und konkurrenzfähig zu gestalten. „Der Fachkräftemangel stellt eine Herausforderung für öffentliche Einrichtungen und Unternehmen in ganz Europa dar. In Südtirol setzen wir uns aktiv dafür ein, Pflegekräfte auszubilden und an unser Land zu binden“, sagte der Landeshauptmann. „So haben wir beispielsweise die Anzahl der Stellen im Pflegebereich ausgebaut und Maßnahmen in der Krankenpflege-Ausbildung umgesetzt.“ Der Landeshauptmann führte u. a. die Konvention mit der FH Gesundheit in Innsbruck an. Mit diesem Abkommen bietet das Land Südtiroler Studierenden ein Pflegestipendium an, und diese verpflichten sich im Gegenzug dazu, nach ihrem Abschluss im Südtiroler Sanitätsbetrieb zu arbeiten. Zudem werde ab Herbst eine Außenstelle des Universitären Ausbildungszentrums für Gesundheitsberufe Claudiana in Bruneck eingerichtet und damit den Studierenden aus dem Wipptal und dem Pustertal ein Studium näher am Wohnort ermöglicht. Wohnortnahe Versorgung wichtig „Die Ursachen für den Pflege-
kräftemangel sind vielfältig: Sehr viele Mitarbeiter der Babyboomer-Jahrgänge gehen jetzt in Pension, die jungen Pflegekräfte haben andere Erwartungen an den Beruf und sind nicht mehr auf der Suche nach einer lebenslangen Anstellung“, betonte Christine Zelger, Direktorin im Gesundheitsbezirk Brixen. „Wir beobachten, dass europaweit besonders kleine Krankenhäuser am meisten Adlerlass an Mitarbeitern haben. Wir arbeiten nun intensiv daran, neue Mitarbeitende anzuwerben und sie an unseren Betrieb zu binden.“ „Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für unseren Betrieb“, so Florian Zerzer, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes. „Gemeinsam mit dem Land arbeiten wir an verschiedenen Projekten, um insbesondere Pflegekräfte in den Südtiroler Sanitätsbetrieb zu holen. So unterstützen wir nicht nur im Raum Sterzing neue Mitarbeiter bei der Suche nach Unterkünften und werden in Zukunft Wohnraum nahe am Arbeitsplatz anbieten.“ Harald Frena, Pflegedienstleister am Krankenhaus Sterzing, hob die außerordentliche Leistung aller Mitarbeiter hervor: „Unser Dank gilt an dieser Stelle unseren Mitarbeitern, die tagtäglich motiviert bei der Arbeit sind – dank ihres Einsatzes können wir die gesundheitliche Versorgung im Wipptal in hoher Qualität gewährleisten.“ Beim anschließenden Treffen mit den Bürgermeistern unterstrich Landeshauptmann Kompatscher die Wichtigkeit der wohnortnahen Versorgung und tauschte sich über Herausforderungen im Gesundheitswesen des Wipptales aus.
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Weniger Personal, weniger Betten in der Neuro-Reha Der Traum von einer Neuro-Reha am Krankenhaus Sterzing mit 40 Betten rückt wohl in weite Ferne. Derzeit muss die Abteilung mit zwölf Betten zurechtkommen, weil Pflegepersonal fehlt. Im Raum steht sogar eine Bettenverlegung ins Krankenhaus Bozen. Seit ihrer Eröffnung 2013 ist die Abteilung für Neurorehabilitation am Bezirkskrankenhaus in Sterzing kontinuierlich ausgebaut worden. In der komplexen, hochspezialisierten
Struktur werden vor allem Patienten mit schweren Hirnschädigungen (Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Enzephalitis, zerebrale Hypoxie) betreut, aber auch Intensivpatienten sowie schwerkranke Post-Covid-Patienten. Das renommierte Fachpersonal ist auch in der Forschung aktiv und publiziert regelmäßig wissenschaftliche Arbeiten, u. a. über Robotik, intrathekale Medikamentenverabreichung, Brain-Computer-Interface und Erkenntnisse im (Post-)Covid-Bereich. Aus der Aufstockung auf 40 Betten, wie sie der wissenschaftliche Leiter Prof. Leopold Saltuari aus ökonomischen und klinischen Gründen als sinnvoll erachtet, wird jedoch trotz aller Bemühungen nichts. Wegen Mangel an Pflegekräften mussten die derzeit 24 Betten um die Hälfte gekürzt werden. Das Hauptproblem sieht Prof. Saltuari vor allem in den fehlenden leistbaren Wohnmöglichkeiten für Pflegekräfte. Eine Ent-
wicklung, die für den Bezirk gefährlich werden könnte. Ändere sich an der derzeitigen Situation nichts, so Saltuari, sei das gesamte Krankenhaus „existentiell gefährdet“. Da der Neuro-Reha derzeit nur Personal für zwölf Betten zur Verfügung steht, gibt es Überlegungen, die restlichen zwölf Betten nach Bozen zu verlegen. Die Abteilung soll dann in „Neuroreha Sterzing – Bozen“ umbenannt werden. Nach der Schließung der Geburtenstation 2016 und weiteren durchgeführten Kürzungen bangt die Bevölkerung erneut um die Zukunft der Neuro-Reha und des gesamten Krankenhauses: Ist der schleichende Bettenabbau der Anfang vom Ende der Neuro-Reha in Sterzing? Wird es nach der Bettenkürzung überhaupt noch möglich sein, interessiertes Personal zu finden? Können unter diesen Umständen noch wissenschaftliche Studien erstellt werden, die international anerkannt werden? Der lokalen Politik scheinen jedenfalls die Hände gebunden zu sein. „Wir wurden über die Maßnahmen in Kenntnis gesetzt, haben aber keine Möglichkeit, einzugreifen oder Einfluss zu nehmen“, so der Sterzinger Bürgermeister Peter Volgger. Er bestätigt, dass Wohnmöglichkeiten, besonders leistbare, in Sterzing rar seien. Angrenzend an das Krankenhaus Wohnungen zu schaffen, wie es Prof. Saltuari vorschlägt, wäre natürlich ideal. Die Mehrheit der SVP-Bürgermeister habe sich allerdings dafür entschieden, an diesem Standort das neue Bezirksaltenheim zu errichten. „Damit hat sich die Sache erledigt und es wird auch sicherlich nicht wieder darüber diskutiert.“ Derzeit versucht der Sanitätsbetrieb, eine Immobilie in Sterzing zu erwerben, damit dem Personal zumindest einige Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können. rb
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Im Blickpunkt
MANUEL D’ALLURA, Rechtsanwalt – Kanzlei D’Allura & Gschnitzer
UNTERHALT FÜR EIN VOLLJÄHRIGES KIND Zu den Pflichten beider Elternteile gehört auch der Unterhalt für ein volljähriges Kind; eine Verpflichtung, die so lange besteht, bis das Kind finanziell unabhängig ist. Der Gesetzgeber hat zwar keine Altersgrenze festgelegt, aber die Unterhaltspflicht besteht nicht unbegrenzt, sondern ist von Fall zu Fall zu beurteilen. Grundsätzlich haben Kinder das Recht, von ihren Eltern entsprechend ihren Fähigkeiten, natürlichen Neigungen und Bestrebungen und im Verhältnis zu ihren Möglichkeiten unterhalten, erzogen und gebildet zu werden. Der Unterhalt für ein erwachsenes Kind kann auf zweierlei Weise geleistet werden. Direkter Unterhalt bedeutet, dass das Kind bei einem oder beiden Elternteilen lebt, die ihm die benötigten Güter und Dienstleistungen unmittelbar zur Verfügung stellen (eine Wohnung und Lebensmittel) und persönlich die Güter kaufen, die das Kind benötigt (Smartphone, Computer, Roller ...). Der indirekte Unterhalt hingegen besteht in der Zahlung einer Vergütung zur Deckung aller notwendigen Ausgaben, z. B. für Kinder, die nicht zu Hause studieren oder für Kinder von getrennt lebenden Eltern. Der Unterschied ist vor allem zwischen getrennt lebenden Ehegatten von Bedeutung, wenn das volljährige Kind weiterhin bei einem von ihnen lebt, der zur Zahlung von direktem Unterhalt verpflichtet ist, während der andere Elternteil, mit dem das Kind nicht zusammenlebt, zur Zahlung von indirektem Unterhalt verpflichtet ist. Je nach Vereinbarung der Ehegatten oder Entscheidung des Gerichts kann die Zahlung direkt an das Kind (sogenannte Direktzahlung) oder an den mit dem Kind zusammenlebenden Elternteil erfolgen. Der Unterhalt für ein erwachsenes Kind ist sehr breit gefächert und deckt in der Regel sowohl gewöhnliche als auch außergewöhnliche Ausgaben ab, die sich nicht nur auf das Existenzminimum beschränken, sondern auch jene umfasst, die zu einer vollständigen psychophysischen Entwicklung gehören, also auch Ausgaben für Bildung, Gesundheit, Sport und Freizeit. Zu den gewöhnlichen Ausgaben für den direkten Unterhalt eines erwachsenen Kindes gehören z. B. Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, für den Hausgebrauch, für Arzneimittel, Kraftstoffkosten, Telefongebühren, für Friseur und Kosmetikerin, für Erholungs- oder Freizeitaktivitäten (Kinokarten, Partykosten ...). Das G.D. Nr. 154/2013 legt fest, dass der Unterhalt für ein volljähriges Kind eine variable Dauer hat, die die konkreten Umstände und die Situation des Kindes, das keine wirtschaftliche Unabhängigkeit erreicht hat, berücksichtigt. Zusätzlich gibt es eine umfangreiche Rechtsprechung, die eine zeitliche Begrenzung der Unterhaltszahlungen an ein volljähriges Kind vorsieht. Diese Grenze wurde z. B. vom Mailänder Gericht auf das Alter von 34 Jahren festgelegt. Mit diesem Alter ist der Zustand der wirtschaftlichen Unselbstständigkeit oder jedenfalls der Arbeitslosigkeit als nicht mehr gerechtfertigt anzusehen. Nach dessen Ansicht erreichen volljährige Kinder eine Art Autonomie, die keinesfalls die Verpflichtung rechtfertigt, das Kind weiterhin direkt zu unterstützen, sodass kein Anspruch mehr auf Unterhalt besteht. Nach einem anderen Teil der Rechtsprechung muss der Anspruch auf Unterhaltsbeihilfe hingegen von Fall zu Fall, unter Berücksichtigung der Gesamtsituation, beurteilt werden. Es muss unterschieden werden zwischen Fällen, in denen die fehlende wirtschaftliche Unabhängigkeit durch objektive Gründe (z. B. psychophysische Behinderungen, Schwierigkeiten beim Eintritt in den Arbeitsmarkt) oder durch Nachlässigkeit oder Desinteresse an der Aufnahme eines Studiums verursacht wird. Im letzteren Fall wird dem untätigen erwachsenen Kind kein Unterhalt geschuldet. Die Förderung der Bestrebungen des erwachsenen Kindes, das ein Studium aufnehmen möchte, um eine bessere Position und Karriere zu erreichen, hebt die Unterhaltspflicht der Eltern nicht auf. Jedoch hat der OGH das Recht eines erwachsenen Kindes ausgeschlossen, das gelegentlich zu arbeiten begonnen hatte und das Studium, für das es seit mehr als acht Jahren offiziell eingeschrieben war, nicht mit Erfolg absolvierte.
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Was leistet die direkte Demokratie? Von Max Haller
Die direkte Demokratie ist eine wichtige Ergänzung der repräsentativen Demokratie. Damit sie ihre Funktionen erfüllen kann, müssen einige wichtige Voraussetzungen gegeben sein. Die Schwäche der repräsentativen Demokratie liegt darin, dass man als Staatsbürger zwar Parteien und Politiker wählen kann, diese aber dann vier oder fünf Jahre – überspitzt gesagt – machen können, was sie wollen. Dies nicht nur deshalb, weil Wahlversprechen bald vergessen werden, sondern auch weil ganz selten eine Partei allein regieren und ihr Programm umsetzen kann; in jeder Regierungskoalition müssen Abstriche von Partei- und Wahlprogrammen gemacht werden. Dazu kommt, dass sich im Laufe einer Wahlperiode neue Probleme ergeben können, für die nicht unbedingt immer die Regierungsparteien die beste Lösung anzubieten haben. Die direkte Demokratie ermöglicht, dass die Bürger selber inhaltlich an Entscheidungen mitwirken können. Dagegen werden vielfach immer wieder die gleichen Einwände vorgebracht: Die Bürger sind nicht genug gebildet und informiert, um über komplexe Fragen entscheiden zu können; demagogische Politiker und Interessengruppen können den Ausgang entscheidend beeinflussen; es lassen sich nicht alle politischen Probleme so vereinfachen, dass sie mit einem Ja oder Nein be-
antwortet werden können; viele Wähler sind nicht an Abstimmungen interessiert. Diese Einwände sind nicht falsch, aber sie gelten weitgehend auch für das Abstimmen bei Wahlen. Grundsätzlich kann man sie nicht gelten lassen. Dass die Wähler nicht genug informiert seien, um eine komplexe Frage zu beantworten, zeugt von einer elitären Haltung. Wenn man Politiker und Nichtpolitiker nach der Einstellung zu Referenden fragt, sind die letzteren weit häufiger dafür. Faktum ist, dass bei wichtigen Fragen auch Politiker vielfach ohne Wissen abstimmen. So wurden im deutschen Bundestag nach der Abstimmung über den Maastricht-Vertrag vier einfache Fragen zur EU gestellt und praktisch keiner konnte sie beantworten. Bei einem komplexen Problem gibt es immer mehrere Für und Wider und manche Gruppen sind davon positiv, andere negativ betroffen. Einen groben Einblick in diese Problematik kann sich jeder Staatsbürger verschaffen. Auch in der Schweiz, wo es sehr viele bindende Volksabstimmungen gibt, nehmen oft nur 30 bis 40 Prozent teil. Dennoch erzeugt jede Abstimmung eine breite öffentliche Diskussion und trägt damit zu einer lebhaften Demokratie bei. Um zwei positive Beispiele in Österreich zu nennen: In der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des fertig gestellten Atomkraftwerks Zwentendorf 1978 war eine hauchdünne
Mehrheit dagegen, obwohl die Kreisky-Regierung und Interessenverbände massiv dafür geworben hatten. Heute sind die Österreicher insgeheim stolz, dass angesichts der inzwischen deutlich gewordenen Problematik der Atomkraftwerke damals diese Entscheidung getroffen wurde. Ähnliches kann man von der klaren Mehrheit bei der Volksabstimmung über den EU-Betritt Österreichs 1994 sagen. Das spektakulärste Beispiel für einen problematischen Ausgang war das britische Referendum über den Ausstieg aus der EU 2016. Es besteht weitgehend Übereinstimmung darüber, dass der Brexit objektiv gesehen als Fehlentscheidung zu bezeichnen ist. Bei diesem Referendum spielten eine Reihe negativer Faktoren eine Rolle: Der heutige Premier Boris Johnson stellte sich mit abenteuerlichen Behauptungen über die Vorteile des Brexits an die Spitze der EU-Gegner; das Gleiche taten mehrere britische Boulevardzeitungen mit Millionenauflagen; für den seinerzeitigen Premier David Cameron war die Abstimmung nur ein Mittel, sich innenpolitisch zu stärken; die Zeit zur Information der Bevölkerung war viel zu kurz. Italien ist eines der Länder in Europa, die als Vorreiter der direkten Demokratie gelten können. Seit 1970 gab es nahezu 70 Referenden, weit mehr als in allen anderen EU-Ländern,
und viele der Entscheidungen waren durchaus wegweisend. Auch in Südtirol sind Volksabstimmungen möglich, vor allem seit 2018 ein diesbezügliches Gesetz erlassen wurde. So fand es der Autor dieser Zeilen auch sehr positiv, dass am 29. Mai dieses Jahres eine Volksabstimmung über direkte Demokratie
stattfand. Es ging um die Beibehaltung der 2018 festgelegten Möglichkeit, dass die Bürger nachträglich Gesetze ablehnen können, die vom Landtag verabschiedet wurden. Eine klare Mehrheit von drei Vierteln der Teilnehmer lehnte eine Aufhebung dieser Möglichkeit ab, mit dem Schönheitsfehler, dass nur 22,7 Prozent der Abstimmungsberechtigten teilnahmen. Das Ergebnis bestätigt neuerlich die Kluft zwischen Politikern und Eliten. Die SVP
Schützen
hatte sich ja (mit Lega und Forza Italia) für die Abschaffung ausgesprochen. Sehr wichtig sind bei Volksabstimmungen die Informationen und Unterlagen, welche die Bürger erhalten. Bei dieser handelte es sich um einen achtseitigen, kleingedruckten Text, in dem in detailliertester und für einen Normalbürger vollkommen unverdaulicher Weise auf die diversen Artikel und Paragraphen des Landesgesetzes von 2018 verwiesen wird, die verändert bzw. aufgehoben werden sollen. Die Landesregierung hat allerdings – und hier könnte Südtirol zu einem Vorbild für das restliche Italien werden – den Abstimmenden auch eine kurzgefasste inhaltliche Information über die Thematik zukommen lassen. Dieses Referendum betraf ja nur ein sehr kleines Teilproblem aus den vielen Aspekten von Volksabstimmungen in Südtirol. Wichtige und stärkere Möglichkeiten für solche stehen noch auf der politischen Agenda. Die jetzige Kommission, die entscheiden kann, welche Anträge zugelassen werden, ist eher eine Verhinderungskommission und wäre daher grundsätzlich zu reformieren. Sehr wichtig wäre auch das Recht, dass neben Volksabstimmungen auch Volksinitiativen möglich werden, die dem Landtag Gesetzesvorschläge unterbreiten können, die er dann behandeln muss.
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Politik
Sterzing
Vereinbarung genehmigt Der Gemeinderat von Sterzing hat auf seiner jüngsten Sitzung Ende Juni eine Vereinbarung zwischen den Gemeinden Sterzing, Freienfeld, Pfitsch und Ratschings zur Anlieferung von verschiedenen Abfallarten im Recyclinghof Sterzing genehmigt. „Die betreffenden Gemeindevertreter sind vor einiger Zeit an uns herangetreten, mit der Bitte, dass auch Bürger ihrer Gemeinde Abfälle im Recyclinghof in Sterzing abgeben können“, so Umweltstadtrat Heinrich Forer. Deshalb sei eine entsprechende Vereinbarung notwendig geworden. Diese sieht vor, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen mit Sitz in diesen Gemeinden Wert- und Schadstoffe im Recyclinghof in der Penserjochstraße anliefern dürfen. Die Gemeinden Franzensfeste und Brenner sind an einer Anlieferung nicht interessiert. „Die Bürger von Franzensfeste können die Deponie in Schabs beliefern, in der Gemeinde Brenner kann mit dem Recyclinghof in Pontigl derzeit der Bedarf gedeckt werden“, so Forer. Die drei Gemeinden beteiligen sich an den Führungskosten für den Recyclinghof Sterzing im Verhältnis zur Bevölkerung; als Grundlage dient die amtliche Bevölkerungszahl zum 31. Dezember vor dem Verrechnungsjahr. Die Beteiligungsquote u. a. an den Personalkosten beläuft sich auf 21.000 Euro für die Gemeinde Ratschings, auf 14.000 Euro für die Gemeinde Pfitsch und auf 12.000 Euro für die Gemeinde Freienfeld. Sollte aufgrund verstärkter Anlieferung zusätzliches Personal notwendig werden, wird dieses von den drei Gemeinden gestellt bzw. finanziert. Wert- und Schadstoffe können von Privaten kostenlos abgege-
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Der Recyclinghof in Sterzing soll auch den Gemeinden Freienfeld, Pfitsch und Ratschings offenstehen.
ben werden. Die Abgabe von Sperrmüll und Sperrholz ist gebührenpflichtig. Bürger der Gemeinden Ratschings, Pfitsch und Freienfeld müssen vorab in der eigenen Gemeinde eine Bewilligung (Voucher) einholen. Dieser wird bei der Abgabe eingezogen und dient der Verrechnung der Kosten des Dienstes. Bei der Abgabe im Recyclinghof muss der Personalausweis vorgelegt werden, der vom diensthabenden Personal kontrolliert wird. „Das ist notwendig, um zu überprüfen, ob der Anlieferer seinen Wohnsitz in den Gemeinden Freienfeld, Pfitsch oder Ratschings hat“, so Forer. Die für die Entsorgung anfallenden Kosten werden auf alle vier Gemeinden je nach abgegebener Menge aufgeteilt. Die kostenlose Sperrmüllsammlung, die zweimal jährlich in den einzelnen Gemeinden abgehalten wird, wird auch in Zukunft beibehalten. Für Betriebe gelten eigene Regeln. Diese müssen vor der ersten Anlieferung einmalig mit der Ge-
meinde Sterzing eine Konvention abschließen. „Durch diese Vereinbarung erhalten Bürger und Unternehmen von drei weiteren Gemeinden die Möglichkeit, Wert- und Schadstoffe bequem anzuliefern“, so Umweltstadtrat Forer. In Sterzing wurde die Vereinbarung von den Gemeinderäten einstimmig genehmigt. In den Gemeinden Ratschings, Pfitsch und Freienfeld wird sie bei der nächsten Ratssitzung zur Abstimmung gebracht.
die Gemeinde Franzensfeste, die zur Tourismusregion Brixen gehört – dieselben Tarife gelten. Für Beherbergungsbetriebe mit vier Sternen, vier Sternen „superior“ und fünf Sternen werden 2,50 Euro eingehoben, für Beherbergungsbetriebe mit einer Einstufung von drei Sternen und drei Sternen „superior“ 2,10 Euro und für alle anderen Beherbergungsbetriebe 1,75 Euro. Die Erhöhung wurde von den Räten einstimmig gutgeheißen. bar
Gemeindeaufenthaltsabgabe erhöht Mit 1. Jänner 2024 wird in Sterzing die Gemeindeaufenthaltsabgabe auf Vorschlag der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld um 20 Cent erhöht, der Betrag liegt dann je nach Beherbergungskategorie zwischen 1,75 und 2,50 Euro pro Person und Übernachtung. Ab 2024 werden im Wipptal – bis auf
ÖFFNUNGSZEITEN RECYCLINGHOF STERZING Mo, Di, Mi, Do, Fr 9.00 – 12.00 Uhr, 13.00 – 16.00 Uhr Sa 8.00 – 12.00 Uhr Betriebe können von Mo bis Fr auch von 8.00 bis 9.00 Uhr anliefern.
Tiefgarage im Zentrum
Gossensaß
Schranken für den Ibsenplatz Auf seiner jüngsten Sitzung Ende Juni hat der Gemeinderat Brenner u. a. zwei Haushaltsänderungen durchgeführt.
einem Landesbeitrag stammen. Diese wurden für die Beleuchtung der Fußballplätze (7.600 Euro), für Küchenmöbel im Rathaus (1.000 Euro), die außerordentliche Instandhaltung des Schwimmbades (1.000 Euro) sowie die Errichtung von Schranken am Ibsenplatz (6.000 Euro) vorgesehen. Mit der neunten Bilanzänderung wurde der Verwaltungsüberschuss in Höhe von rund 100.000 Euro verplant. Dieser fließt vor allem in die Rückzahlung eines Darlehens (49.200 Euro), in Covid-19-Ausgaben (30.000 Euro) und in die Spielplätze (15.000 Euro). Zur Vertreterin für den Beirat des deutschen Kindergartens in Gossensaß wurde Brigitta Schölzhorn ernannt. Der Wettbewerb zur Besetzung der Vollzeitstelle als Gemeindesekretär wurde nach Genehmigung der entsprechenden Unterlagen ausgeschrieben.
Die achte Haushaltsänderung des Jahres betraf u. a. Mehreinnahmen in Höhe von 15.600 Euro, die aus
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Wie bereits bei der Ratssitzung am 2. März dieses Jahres angekündigt, möchte die Gemeindeverwaltung von Brenner im Dorfzentrum von Gossensaß eine Tiefgarage errichten. Diese soll unterhalb des Eisplatzes mit Einfahrt vom Bahnhof entstehen. Realisiert werden soll das Vorhaben über ein PPP-Projekt (öffentlich-private Partnerschaft). Das Vorhaben liegt bereits seit 2017 auf dem Tisch. Wie Bürgermeister Martin Alber betonte, soll der Bau nun in die Wege geleitet werden. Für mehrere Modelle liegen mittlerweile Machbarkeitsstudien vor, die bei der nächsten Sitzung dem Gemeinderat vorgestellt werden. Nun sollen Gespräche mit möglichen Investoren geführt werden. Langfristig soll in Gossensaß – sobald die Umfahrungsstraße realisiert ist – eine autofreie Zone entstehen.
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Titelgeschichte
„Die Gisse kimp!“ Die Wassergefahr im Bezirk – Teil 1: Die Unwetterkatastrophe vor zehn Jahren
© Martin Schaller
von Karl-Heinz Sparber
Verheerende Vermurungen im Pfitscher Hochtal
„Die Gisse kimp!“ Ein bezeichnender Satz, der die Bevölkerung des Wipptales bereits seit Jahrhunderten oder wohl schon immer verfolgte. Seit wir über Aufzeichnungen von Unwettern, Überschwemmungen, Vermurungen, Überflutungen und Hochwasserkatastrophen verfügen, stand Sterzing mit den unberechenbaren Bächen vom Brenner und Roßkopf, aus Pflersch, Pfitsch, Ridnaun, Ratschings, Mareit und Jaufental stets im Mittelpunkt der Ereignisse. Die Gefahr von Wasserüberläufen bestand seit jeher und konnte eigentlich bis heute nicht zur Gänze eingedämmt werden. Das Wipptal südlich des Sterzinger Mooses war nicht in die-
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sem Ausmaß betroffen, da das Tal in diesem Abschnitt nicht so stark besiedelt war und das Wasser freien Lauf hatte. Der Hauptort Sterzing hingegen musste andauernd daran arbeiten, dass der Durchzugshandel gewährleistet blieb, die Verkehrswege über den Brenner befahrbar waren und die Bevölkerung einigermaßen sicher war vor der ständig drohenden Wassergefahr. Zunächst soll hier an die verheerende Unwetterkatastrophe in Pfitsch vor nunmehr zehn Jahren erinnert werden. Zwar war damals der gesamte Bezirk durch Muren und Gissen stark in Mitleidenschaft gezogen worden, sämtliche Feuerwehren standen über Tage bei den Aufräumarbeiten im Einsatz, doch Pfitsch traf es besonders hart. Vor allem gab es hier auch zwei Todesopfer zu beklagen.
Die Statue des hl. Nepomuk, Wächter gegen Wassergefahren, zeugt davon, dass Sterzing immer wieder von Vermurungen und Überschwemmungen heimgesucht wurde.
„Die Bergkämme waren weiß vom Hagel“ Im Gespräch mit Altbürgermeister Johann Frei (2000 - 2015) über das Jahrhundert-Ereignis in Pfitsch
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Erker: Herr Frei, Sie waren vor zehn Jahren Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch, als die Gisse im Gemeindegebiet wütete. Können Sie schildern, was damals geschah und was Ihre ersten Anweisungen und Sofortmaßnahmen waren? Altbürgermeister Johann Frei: Ich war an jenem Samstag (4. August 2012) unterwegs und bin am frühen Abend nach Hause gekommen. Die Bergkämme im Osten und Nordosten waren weiß vom Hagel und wenig später heulte dann auch schon die erste Sirene. Ich begab mich sofort in die Feuerwehrhalle und erfuhr von ersten Einsätzen in Wiesen und im Hochtal. Es ging darum, die Gräben an den Wiesner Köfeln, den Pfitscherbach und die Außenfraktionen zu beobachten. Ich war über die Feuerwehr Wiesen in ständigem Kontakt mit den Einsatzkräften. Nachdem es sehr stark weitergeregnet hatte und die Meldung eintraf, dass der Stausee in der Wehr wahrscheinlich seine Schleusen öffnen müsse, drohte erhöhte Gefahr entlang des Pfitscherbaches in Wiesen. In der Folge überschlugen sich die Ereignisse: Es kam zu einem großen Murenabgang in Tulfer und in Afens, die Telefon- und Funkverbindungen mit dem Hochtal waren zeitweise unterbrochen und es hieß, im Ölbergtunnel seien Personen eingeschlossen, Fußendras sei von einer Mure heimgesucht worden. Sofort wurden alle Straßen gesperrt; jenen, die nicht mehr nach Hause konnten, wurde im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen und in der Dreifachturnhalle in Sterzing Verpflegung und Unterkunft geboten. Zu den Schäden: In Fußendras wurde der Hof „Lehengasser“ von einer gewaltigen Mure verschüttet, ebenso der Steinbruch „Grünig Natursteine“ in Stein. Sie waren mit Landeshauptmann Luis Durnwalder vor Ort. Der Lokalaugenschein mit Landeshauptmann Durnwalder, Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger und Vertretern der Bezirksleitstelle fand am nächsten Tag in der Früh statt. Dabei machte man sich ein erstes Bild entlang des Eisacks an der westlichen Gemeindegrenze und fuhr bis vor Afens. Der Tunnel war geräumt, aber nachher gab es kein Weiterkommen mehr. Kanalisierung und Trinkwasserleitung waren dort auf weite Strecken herausgerissen, Brücken fehlten ... Es wurde vereinbart, eine grobe Kostenschätzung vornehmen zu lassen und diese dann am Nachmittag bei der Sitzung der Bezirksleitstelle vorzulegen. Zudem wurde zugesichert, Arbeiten aufgrund der Notsituation ohne die sonst übliche Bürokratie in Auftrag geben zu können.
Das Pfitscher Hochtal war von der Außenwelt abgeschlossen. Welche Maßnahmen hatte die Gemeinde getroffen, um die Bevölkerung trotzdem zu versorgen und vor weiteren Schäden zu sichern?
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Altbürgermeister Johann Frei: „Die Ereignisse überschlugen sich“
Wir ließen ein Camp der Jungfeuerwehr von Tutzing (Partnerwehr der FF Wiesen) am nahen Flussufer in Wiesen räumen und brachten die Jugendlichen im Haus der Dorfgemeinschaft unter, informierten die Anwohner im Angerweg und Geirweg und ersuchten sie, die oberen Stockwerke aufzusuchen bzw. sich in das Haus der Dorfgemeinschaft zu begeben. Wir forderten Bagger an, um den südseitigen Damm des Pfitscherbaches im Südwesten des Dorfes zu öffnen, um so ein Überlaufen im Dorfbereich zu verhindern. Allerdings staute sich dann an der dortigen Brücke wegen der mitgeführten Holzstämme das Wasser, der Bach trat über die Ufer und suchte sich ein neues Bett. Weiters wurde ein Notweg über Tulfer (Obertulfer) eingerichtet, um ins Hochtal zu gelangen und unerlässliche Dienste aufrechtzuerhalten. Auch ein Shuttledienst wurde eingerichtet. Die Aufräumarbeiten verliefen damals reibungslos; Gemeinde, Landeszivilschutz, Taucher, Feuerwehr, Militär, Bergretter und das Land arbeiteten eng zusammen. Ja, die Aufräumarbeiten liefen wirklich vorbildlich ab. Alle, die konnten – vom Ort und von auswärts – halfen mit und zwar viele Tage und Wochen lang. In den Feuerwehrhallen wurde vom Zivildienst eine Küche eingerichtet und alle wurden versorgt. Auch gab es mehrere Sitzungen zwischen Gemeindeverwaltung, Wildbachverbauung, Forst, Bauernbund und Straßendienst, um den Arbeitsablauf zu ko-
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ordinieren und festzulegen, wer welche Arbeiten in Eigenregie durchführt bzw. in Auftrag gibt und was Vorrang hat. Ebenso gab es tägliche Sitzungen der Gemeindeleitstelle und anfangs auch der Bezirksleitstelle, um die Arbeit der vielen Freiwilligen zu koordinieren. Kann man heute, zehn Jahre später, das ungefähre Schadensausmaß genauer beziffern? Wie viele Pfitscher Haushalte waren direkt vom Unwetter betroffen? Wie hoch belasteten die verschiedenen Einsätze den Haushalt der Gemeinde. Gab es Beiträge vom Land? Das gesamte Schadensausmaß kann ich natürlich nicht beziffern, da vor allem auch Private in Tulfer, Afens und Fußendras betroffen waren. Die Schäden an Infrastrukturen der Gemeinde beliefen sich auf etwa 1,8 Millionen Euro. Wie viele Haushalte insgesamt betroffen waren, kann ich leider nicht sagen. Ich weiß aber, dass sich alle Betroffenen in der Gemeinde melden konnten mit Angabe der Schäden, die sie erlitten hatten (abgesehen von den großen Zerstörungen), um dann bei der Verteilung der Spendengelder, die auf den Spendenkonten der Banken eingegangen waren, entsprechend berücksichtigt zu werden. Die Beiträge des Landes an die Gemeinde beliefen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Seit wann gibt es einen Gefahrenzonenplan für Pfitsch? Einen genehmigten Gefahrenzonenplan hat die Gemeinde Pfitsch seit Ende 2021. Was ich noch kurz erwähnen möchte: Unmittelbar nach dem Katastrophenereignis kam eine Vertretung der Nordtiroler Gemeinde Kappl (Bezirk Landeck) im Rathaus vorbei und überreichte mir einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro an Spenden, die dort aus Solidarität eingegangen sind, nachdem auch ihre Gemeinde im Jahr 2005 eine ähnliche Katastrophe erlebt hatte. Eine sehr schöne und unerwartete Geste! Auch die Partnergemeinde Altdorf ließ uns Spenden zukommen. Zum Schluss vielleicht noch eine Bemerkung: Im Spätherbst des Jahres 2012 kamen zwei Vertreter des nationalen Zivilschutzes zu einem Lokalaugenschein und konnten es nicht glauben, dass nur drei Monate nach dem verheerenden Unwetter von den vielen Schäden fast nichts mehr zu sehen war. Eine Fotodokumentation im Saal der Feuerwehr konnte sie aber von den Ausmaßen der Zerstörung überzeugen. Ihr Gutachten war nämlich notwendig, um als Notstandsgebiet eingestuft zu werden und mehr Anrecht auf Förderung zu haben. Alles wäre verkraftbar gewesen, nur die zwei Todesopfer nicht!
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© Martin Schaller
Titelgeschichte
Der vergisste Windischhof in Afens am Morgen des 5. August 2012
Heuer jährt sich zum 10. Mal die verheerende Unwetterkatastrophe von Pfitsch. In der Nacht vom 4. auf den 5. August 2012 sind – hervorgerufen durch starke Regengüsse (87 Liter pro m²) und heftigen Hagelschlag – in beinahe jedem Graben Muren abgegangen. Bäche traten über die Ufer und zerstörten zwischen 50 bis 100 Hektar Kulturgrund. Im Gemeindegebiet von Pfitsch hatten 35 Höfe große Schäden zu beklagen. In Sterzing und Umgebung wurden 40 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Über 30 Bäche im Bezirk Wipptal sind ausgebrochen und haben an die 100.000 m³ Geröll, Schlamm und Bäume verfrachtet. Allein im Bachbett des Pfitscherbaches sammelten sich 35.000 m³ Material an. Für zwei Frauen kam jede Hilfe zu spät Im Windischhof neben der Pension Graushof in Afens kam Irma Graus geb. Hofer (geboren am 27. September 1928) am 4. August 2012 ums Leben. Sie wurde von den Schlammmassen in die Küche gedrückt und verstarb grauenvoll. Sie wohnte im E rd g e s c h o s s unterhalb einer Ferienwohnung. Ihr Sohn Werner Graus kam um 23.00 Uhr zum Windischhof, als die riesige Mure gerade herunterdonnerte. Er konnte seine Frau noch mit bloßen Händen aus dem Schlamm befreien und aus dem Haus bringen. Für seine Mutter kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der
gesamte erste Stock war bereits vermurt. Hedwig Markart Witwe Auckenthaler (geboren am 5. Juni 1923) befand sich zum Zeitpunkt der Katastrophe im Saxlhof, auch Wendlhof genannt (benannt nach dem Großvater Wendelin ihres verstorbenen Ehemannes Leopold Auckenthaler). Die Höfe Saxl und Weber wurden urkundlich bereits 1612 als Tulferhof genannt. Sie liegen eng nebeneinander. Die 89-jährige Frau wohnte bis zum Unglückstag am 4. August 2012 allein in diesem Haus. Die Gisse drang in jener Unglücksnacht durch den Hof hindurch und riss die alleinstehende Frau samt dem halben Erdgeschoss mit. Auch der Weberhof wurde teilweise vergisst. Hier vermutete die Feuerwehr zunächst die verschollene Frau. Markart konnte erst am nächsten Tag gegen 9.00 Uhr 200 Meter weiter südlich in den Schlammmassen tot geborgen werden. Gefangen im Tunnel Vier Personen waren im 380 Meter langen Ölbergtunnel südlich von Afens (2006 neu gebaut) eingesperrt und mussten dort die Nacht verbringen: Marialuise Knollenberger war mit ihrer 17-jährigen Tochter Sarah gegen 21.30 Uhr auf dem Weg von Sterzing nach Pfitsch, als sie mit ihrem VW Polo durch den Ölbergtunnel südlich von Afens fuhr. Mitten im Tunnel kamen den beiden Frauen Schlamm und Was-
Die Höfe Weber und Saxl (Wendl) am Tag nach der großen Gisse. Der Saxlhof wurde Ende Juni 2022 abgerissen.
© Martin Schaller
ser entgegen. Vor ihnen hatte bereits ein Lieferwagen, in dem der Kastelruther Unternehmer Wolfgang Oberfrank saß, angehalten. Zudem war ein Slowake mit seinem Motorrad (Yamaha 1000) im Schlamm im Tunnel steckengeblieben. Beide Portale wurden mit Material zugeschüttet. Der Slowa-
Steinbruch unter Wasser
Verschüttet wurde auch der 30 Meter tiefe Steinbruch des Unternehmens „Natursteine Grünig“ in Stein in Innerpfitsch. Das 80.000 m² große Betriebsgelände mit Betriebshalle und Maschinen wurde gänzlich vermurt und überflutet. Die 35 Mitarbeiter mussten über längere Zeit die Produktion einstellen. Nicht nur die Maschinen und Büros waren beschädigt worden, die Gisse hatte auch einen Großteil der Silberquarzit-Vorräte fortgespült, sodass die Firma bereits bestellte Waren nicht mehr liefern konnte. Im September gab es dann erste Entwarnungen: Der Betrieb konnte wieder Das Südportal des Ölbergtunnels ist am 5. August 2012 wieder aufgenommen offen, das Nordportal noch meterhoch vermurt. werden, die Maschinen waren ke hatte als einziger eine Netzver- teilweise repariert worden, die bindung und verständigte sofort Büros wurden in Container überseine Verwandten in Deutschland. siedelt. Die Firmenleitung schätzte Diese informierten daraufhin die damals den Schaden auf mehr als Feuerwehr. Die vier Eingeschlos- 800.000 Euro. senen ließen sich überreden, im Tunnel in relativer Sicherheit zu Auch die Fischzucht vor dem Biotop verbleiben. Nach sieben Stunden Kircherau an der orographisch linwurden sie schließlich von den ken Seite des Pfitscherbaches wurde stark vergisst und musste gänzBaggern befreit.
lich wiederhergestellt werden. Drei Tage lang war ein Bagger am Werk. Eine Pumpe spritzte Sand und Geröll fort. 480 Rettungskräfte standen tagelang im Einsatz. Die Aufräumarbeiten besorgten 30 Bagger, LKW und Maschinen, welche die Schlamm-
enormen Unwetter unterspült worden war, blieb die Strecke Brenner-Sterzing für zwei Wochen gesperrt. Im Jänner 2013 nahmen zwei Staatsbeamte des Zivilschutzes in Rom einen Lokalaugenschein in Pfitsch vor. Sie verfassten einen Bericht für den Ministerrat, damit
Das riesige Areal des Grünig-Steinbruchs im Jahr 2022
und Geröllmassen sowie Treibholz in kürzester Zeit beseitigten. Koordiniert wurden die Arbeiten vom Landeszivilschutz in der Bezirksleitstelle in Sterzing. An die 150 Menschen wurden vorübergehend in der Sterzinger Dreifach-Turnhalle einquartiert. Sie wurden noch in der Nacht aufgefordert, die Häuser in Bachnähe zu verlassen. Im Haus der Dorfgemeinschaft kamen 25 Jugendliche und vier Betreuer der Jungfeuerwehr aus Tutzing/Starnberg unter, die am Samstag unterhalb des Ölbergtunnels am Flussufer ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Sie wurden gegen 1.00 Uhr nachts von der Feuerwehr evakuiert und konnten am Sonntagvormittag zu ihren durchnässten Zelten zurückkehren. Da die Eisenbahnstrecke durch die
das Unwettergebiet Pfitsch als Notstandsgebiet eingestuft werden konnte. Damit wurden die Kosten der Sofortmaßnahmen nicht nur zu 80 Prozent, sondern zu 100 Prozent von Rom rückerstattet. Die Gesamtschäden beliefen sich nach Angaben von Landeshauptmann Luis Durnwalder auf 18 Millionen Euro.
Lesen Sie in der September-Ausgabe des Erker Teil 2 der Reportage „Die Gisse kimp!“. Darin geht es um Katastrophen und Ereignisse, die im Laufe der Geschichte die Entwicklung des W ipptales geprägt und beeinflusst haben. Erker 08/22
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Umwelt
Wie steht es um die Artenvielfalt im Wipptal? © Eurac Research
von Julia Strobl, Eurac Research
Plebejus argus: Der Argus-Bläuling kam auf einer Weide in Pflersch vor.
Sie sind meist schön anzusehen, können sehr zart sein oder auch wuchtig und groß – und sie haben manchmal lustige Namen wie „Buntes Läusekraut“, „Zottiger Klappertopf“, „Trollblume“ oder „Thymian-Seide“. Die Rede ist von Gefäßpflanzen. Der Botaniker des Biodiversitätsmonitorings Südtirol von Eurac Research Simon Stifter war 2021 u. a. im Wipptal unterwegs, um diese an verschiedenen Standorten zu untersuchen. Seine Kollegen untersuchten indes das Vorkommen von Vögeln, Heuschrecken, Fledermäusen, Tagfaltern und Bodenorganismen.
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Gemeinsam erhebt das Forscherteam das Arteninventar in den wichtigsten Lebensräumen unseres Landes. Im Wipptal untersuchte es im Vorjahr je zwei alpine Punkte an den Telfer Weißen und am Schlüsseljoch, zudem eine Wiese in Pfitsch, eine Weide und drei Waldtypen in Pflersch sowie eine Streuobstwiese bei Thuins und ein Kräuterfeld bei Wiesen. Das Erhebungsjahr 2021 wartete mit zahlreichen spannenden Funden auf. Interessant für den Vogelexperten Matteo Anderle war etwa die Wiese in Pfitsch, wo drei bedrohte Vogelarten erhoben wurden: der Bluthänfling, die Goldammer und das
Braunkehlchen. Auf der extensiven Weide in Pflersch kamen 17 Vogelarten vor, darunter der Baumpieper, die Zippammer oder der EU-weit geschützte Grauspecht. Auf derselben Weide konnten auch 22 Tagfalterarten erhoben werden, u. a. der seltene Doppelaugen-Mohrenfalter, der Schlüsselblumen-Würfelfalter oder der Argus-Bläuling. Die Weide ist ebenso botanisch interessant: Die Feuer-Lilie mit ihren auffälligen Blüten, die Thymian-Seide, eine Schmarotzerpflanze auf dem Thymian, die grünliche Waldhyazinthe, die im Wipptal nur hier anzutreffen ist, oder die Kartäuser-Nelke, eine typische Pflanze von sehr mageren Wiesen
„Die Klimakrise ist ein Gerechtigkeitsproblem“
Interview: Renate Breitenberger
Erker: Herr Psenner, können Sie nachts noch ruhig schlafen? Roland Psenner: Ich wache in der Nacht öfters auf. Wenn ich an den Klimawandel denke, dreht sich sofort das Gedankenkarussell und ich kann nur schwer aussteigen. Ich weiß, Pessimismus bringt mich nicht weiter. Vielleicht schaffen wir es wirklich nicht mehr, die Kurve zu kriegen. Nicht einfach, optimistisch zu bleiben, wenn man sich tagtäglich mit Szenarien auseinandersetzt, die viele Menschen nicht zu interessieren scheinen. Interesse ist durchaus da. An den acht Informationsabenden zur Nachhaltigkeit in Südtirol im März und April haben rund 1.200 Leute teilgenommen, rund 1.000 haben bei den Umfragen mit ihrem Handy abgestimmt. Ihre Aussagen sind allerdings nicht repräsentativ, da vor allem jene Bürger anwesend waren, die von vornherein interessiert und gut informiert sind. Auf den Talferwiesen in Bozen treffe ich regelmäßig junge Südtiroler, die mit der „Fridays for Future“-Bewegung protestieren. Viele wissen genau, um was es geht, sie durchschauen das System und halten kluge Reden mit klaren Forderungen. Ich kann mich gut in sie hineinfühlen. Auch ich bin mit 16 Jahren aufgewacht und habe gegen die Ungerechtigkeit der Welt protestiert. Das Thema Klima hat Sie schon früh fas-
wir heute auch nicht. Ich vermute aber, dass ziniert. Ja. Seit den 1970er Jahren beschäftige ich das Klima für Chaos sorgen wird, jedenfalls mich mit ökologischen Themen wie Ge- so lange, bis sich ein konstanteres wärmeres wässereutrophierung, saurem Niederschlag, Klima eingependelt hat, das allein aus physiUV-Strahlung, der Verbreitung und Anrei- kalischen Gründen energiereicher, also hefticherung hormonell aktiver Verbindungen ger und extremer werden wird. (PCB) in unseren Seen und Mikroplastik. Und wie lange wird das dauern? In den 1980er Jahren, also schon vor 40 Das Klimasystem der Erde ist träge, man Jahren, konnten wir belegen, dass sich die rechnet also in Jahrzehnten. Dabei muss Seen verändern und man jedoch bedenken, die Niederschlagsverdass wir die Konzentration sauerung auch vom der Treibhausgase ständig Klima gesteuert wird. weiter erhöhen, d. h. dass Unsere Forschungsein möglicherweise stabiler ergebnisse wurden Endzustand in weite Ferne 1992 im Fachmagarückt. Was wir heute erlezin „Nature“ publiben, haben wir vor einem ziert und haben es halben Jahrhundert in Gang 1997 auf das Titelgesetzt. Wir bestimmen blatt geschafft. Dass heute, wie die Welt im Jahr sich der Planet er2100 aussehen wird. wärmt, weiß die WisDie weltweite Politik hat senschaft seit einem inzwischen verstanden, Roland Psenner: „Wir bewegen uns auf ein halben Jahrhundert. dass gemeinsam etwas gewalttätiges Klima zu.“ Nobelpreisträger Syuunternommen werden kuro Manabe hat genau beschrieben, was muss, um den Planeten zu retten. passieren wird, wenn wir die Konzentration Bei der Pariser Konvention 2015 haben sich von CO2 in der Atmosphäre verdoppeln: Die alle Staaten verpflichtet, die Weltwirtschaft Troposphäre wird wärmer, die Stratosphä- auf klimafreundliche Weise zu verändern. re kälter, die Meeres- und Luftströmungen Die beschlossenen Maßnahmen reichen sitransportieren die Hitze zu den Polen, der cher nicht aus. Wir müssen mehr tun, vor Wassergehalt der Atmosphäre erhöht sich allem weil wir – die industrialisierten Länund die Rückstrahlung verringert sich, weil der – die Verursacher sind. Am 29. Juli, Eis und Schnee schwinden. Seine Vorhersa- dem World Overshoot Day, haben wir alle gen sind eingetroffen. Ressourcen der Welt verbraucht und leben Hat Manabe auch von möglichen Folgen den Rest des Jahres auf Kredit. Jedes Jahr rückt dieser Tag im Kalender um einige Tage gesprochen? Nein. Laut seinen Berechnungen erhöht sich vor. Wir verbrauchen mittlerweile mehr als die Temperatur um 3 °C. Die Frage, ob das einen Planeten. In Österreich fällt der WeltKlima stabil bleiben oder chaotisch sein wird, erschöpfungstag heuer auf den 8. April, konnte er nicht beantworten. Das können in Italien auf den 15. Mai. Dass wir nicht © www.eurac.edu
Der Planet erhitzt, die Ozeane versauern, das Ökosystem bröckelt. Der hausgemachte Klimawandel kommt nicht, er ist schon längst da. Der Erker im Gespräch mit Eurac-Präsident und Limnologe Roland Psenner.
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schon längst schlimmere Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen, haben wir den armen Ländern zu verdanken, die weniger verbrauchen, als ihnen nach unseren imperialen Begriffen „zustehen“ würde. Die Klimakrise mag ein physikalisches Problem sein. In Wahrheit aber ist es ein Gerechtigkeitsproblem. Ein Prozent der Bewohner der reichen Länder verbraucht überdurchschnittlich viele Ressourcen, die 50 Prozent der Bevölkerung der armen Länder dagegen sehr wenige. Leider wird mit jeder neuen Krise das System ungerechter, weil ausgerechnet diejenigen, die wenig oder gar nicht zu dieser Krise beitragen, am meisten darunter leiden – was auch für die Bevölkerung der reichen Länder gilt. Welche planetarischen Belastungsgrenzen haben wir bereits überschritten bzw. in welchen Bereichen sind die Stabilität des Ökosystems und die Lebensgrundlage der Menschen gefährdet? Wir gehen davon aus, dass die Versauerung der Ozeane die Belastungsgrenze noch nicht erreicht hat. Wenn der Gehalt von CO2 in der Luft steigt, sinkt der pH-Wert in den Ozeanen, weil das Wasser CO2 aufnimmt. Zum Glück tut es das, sonst würde sich noch mehr CO2 in der Luft sammeln. Die Folge ist aber, dass im Wasser Kohlensäure entsteht und die Versauerung Organismen wie Algen, Muscheln und Krustentiere daran hindert, Schalen und Skelette aufzubauen. Inwieweit dieser Prozess die Meeresorganismen dauerhaft schädigen wird, ist noch weitgehend unklar. Wie steht es um die Erwärmung der Ozeane? Hier haben wir die Grenzen eindeutig überschritten. Der Ozean erwärmt sich in jeder Sekunde mit der Energie von fünf Hiroshima-Bomben. Die Erderwärmung steckt nur zu einem Prozent in der Atmosphäre, aber zu 93 Prozent im Ozean, vier Prozent stecken in der Eisschmelze, zwei Pro-
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zent in der Landoberfläche. Wird das Wasser zu warm, stoßen Korallen ihre Algenbewohner ab. Ohne Algen verlieren die Korallen ihre Primärproduzenten, die sie ernähren. Sterben Korallen ab, brechen Nahrungsketten zusammen, Ökosysteme verschwinden. Gut möglich, dass dieser Prozess wieder rückgängig gemacht werden kann, denn es gibt durchaus Korallen, die auch höhere Temperaturen aushalten. Insgesamt ist die Belastungsgrenze aber schon längst erreicht. Wir müssen deshalb alle Hebel in Bewegung setzen, um die CO2-Konzentration und die Treibhausgase jedes Jahr um fünf Prozent zu senken. Schaffen wir das nicht innerhalb 2030, entgleitet uns die Situation. Auch beim Kreislauf von Stickstoff und Phosphor sind die dem Planeten zumutbaren Grenzen überschritten, genauso wie bei der Anwendung bestimmter Chemikalien.
„Was wir heute erleben, haben wir vor einem halben Jahrhundert in Gang gesetzt.“
Zurzeit sind so viele Prozesse gleichzeitig in Bewegung, deren Folgen wir noch nicht abschätzen können. Wir wissen aus Studien, dass sich Mikroplastik auf die meisten Meeresbewohner negativ auswirkt, dass es bereits in unserem Blutkreislauf zirkuliert ... ... und dass jeder von uns pro Woche eine Kreditkarte verspeist. Von der Menge her ist es so, ja. Meine Kollegen an der Universität Innsbruck messen auch den Zusammenhang zwischen Mikroplastik und Schadstoffen wie Glyphosat, die sich gegenseitig in der Wirkung auf kleine Planktonkrebse verstärken. Mehrere Arbeiten laufen auch über Mikroplastik in Schnee und Eis. Bedenklich ist auch die Biodiversitätskrise.
Studierende der Uni Innsbruck untersuchen den Gletscherbach am zerfallenden Rotmoosferner.
Sehr viele Arten sind bereits ausgestorben, viele sind extrem gefährdet. Bei der genetischen Biodiversität, der Anzahl der Arten, ist die Belastungsgrenze bereits überschritten. Keine genauen Angaben gibt es bislang bei der funktionalen Biodiversität, d. h. ob eine Art die Funktion einer ausgestorbenen Art übernehmen kann. Weltweit gibt es 30.000, in Europa etwa 700 Wildbienenarten, wir wissen aber nicht, wie viele bereits ausgestorben sind. Über ein Biodiversitätsmonitoring versuchen wir gemeinsam mit dem Naturmuseum, Daten über möglichst viele Tierarten zu erheben. Über einige Organismengruppen wie Säugetiere wissen wir mittlerweile relativ gut Bescheid und einige große Säugetiere haben sich in den Alpen dank funktionierender Schutzmaßnahmen wieder erholt. Wenig Wissen konnten wir
bisher über Vögel und Insekten sammeln. Gerade weil wir so viele Folgen noch nicht vorhersagen können, konzentrieren wir uns zunächst darauf, die Klimaerwärmung und den Ausstoß der Emissionen zu verringern. Damit wäre bereits ein großer Schritt getan, und die sogenannten „nature-based solutions“, also Maßnahmen, die mit der Natur anstatt gegen sie arbeiten, helfen uns dabei. Heute geht man davon aus, dass wir etwa 30 Prozent der Meeres- und der Landfläche unter Schutz stellen müssen, um einerseits die Geschwindigkeit des Artensterbens zu verringern und andererseits Kohlenstoff langfristig zu speichern und damit dem Kreislauf zu entziehen. All das jedoch funktioniert nur, wenn wir „aufhören, Dinge zu verbrennen“, wie manche Forscher es formulieren. Sie sagen, wir bewegen uns
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Umwelt
auf ein energievolles, gewalttätiges Klima zu. Mit jedem Grad steigt der Energiegehalt in der Atmosphäre. Es ist statistisch nachgewiesen, dass Stürme und Niederschläge stärker, Trockenperioden länger und Feuersbrünste größer werden. Wir stecken also schon mitten im Klimawandel. In Südtirol und in der Schweiz ist es bereits 2 °C, in Grönland über 3 °C wärmer. In besorgniserregender Weise steigen die Temperaturen in der Antarktis und in der Arktis gleichzeitig. Die flächenmäßig größten Veränderungen wurden auf dem arktischen Ozean festgestellt. Bildete sich in den 1970er Jahren noch mehrjähriges Eis, gibt es heute fast nur noch einjähriges Eis, das leicht zerbricht. Die Ausdehnung des Eises ist auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Wird es wärmer, kommen weitere Prozesse in Gang, welche die Wärmeeinstrahlung erhöhen. Die Eisoberfläche wirkt wie ein reflektierender Spiegel, Wasser hingegen wie eine fast perfekte Strahlungsfalle. Der Rückgang des Eises führt zu einer positiven Rückkopplung, also zu einer sich selbst beschleunigenden Erwärmung. Ähnliches erleben wir bei unseren Gletschern: Ziehen sich Gletscher zurück, werden mehr dunkle Flächen freigelegt, die Wärme aufnehmen. Fehlt im Sommer die weiße Firndecke, schmelzen die dunklen Eisflächen vermehrt ab. Viele Schäden sind reversibel. Warum dauert es trotzdem oft Jahrzehnte, bis der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden kann? Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Lange wurde darüber gestritten, wer schuld an saurem Regen und versauerten Gewässern ist. Nach zehn Jahren Forschung stand eindeutig fest, dass die Verbrennung schwefelhaltiger fossiler Brennstoffe der Grund dafür ist, in Europa kommen noch Stickstoffverbin-
dungen aus der Landwirtschaft und dem Verkehr dazu. Doch anstatt ihr Verhalten zu ändern, haben die Verantwortlichen Gegenargumente vorgebracht, weil sie Interesse daran hatten, ihre Produktionsweise fortzusetzen und die ökologischen und gesellschaftlichen Kosten auf andere abzuwälzen. So kann es gelingen, die Veränderung über Jahre aufzuhalten. Kommt man dann endlich ins Tun, müssen wir erkennen, dass wir eine jahrhundertelange Versauerung nicht innerhalb eines Jahres rückgängig machen können. Im Bereich Verkehr hätten Sie eine schnelle Lösung mit sofortiger Wirkung parat. Die Lösung ist so einfach, dass niemand daran denkt – oder denken will. Würden wir auf der Autobahn nur noch 80 statt 130 km/h fahren, würde jeder von uns ein Viertel weniger Treibstoff verbrauchen, auf den Straßen gäbe es weniger Tote und Unfälle, weniger Stau, weniger Reifenabrieb, weniger Abrieb von Bremsbelägen, weniger CO2- und NOx-Ausstoß und die Autobahn würde ihre maximale Transportkapazität erreichen. Der einzige Nachteil ist, dass man für eine Fahrt von Sterzing nach Bozen zehn Minuten länger braucht. Trotzdem und trotz aller Klagen über hohe Benzinpreise ist das für die meisten unvorstellbar. Südtirol ist ein verrücktes Land. Die Hälfte unserer Emissionen stammt aus dem Verkehr, und zwar hauptsächlich aus unserem eigenen Ziel-QuellVerkehr. Schaffen Sie es eigentlich, zu 100 Prozent klimapositiv zu sein? Das ist auch für mich schwierig. Ich fahre einmal pro Woche mit dem Zug von Innsbruck nach Bozen und zurück, verwende in der Stadt das Fahrrad, habe einen Pelletofen gekauft, da die Heizung bisher auf Gas lief, und bin mit meinen drei Mitbewohnern im Gespräch, eine Wärmepumpe für das ganze
Haus zu installieren. Und nach neun Monaten Wartezeit habe ich ein Elektroauto bekommen. Mir ist schon klar, dass das nicht die Lösung ist, aber das E-Auto hat eine erzieherische Funktion: Man fährt weniger schnell, weniger oft und weniger weit. Generell scheinen die Menschen mittlerweile sensibler auf das Thema Nachhaltigkeit zu reagieren. Ja. Ich hoffe, dass Krisenzeiten zum Nachdenken anregen. Wer keine Krise erlebt hat, sieht kein Problem und macht unreflektiert weiter, auch wenn es für die Welt schädlich ist. Zurzeit überlagern sich Krisen. Die Pandemie kam über Nacht, wir mussten sofort darauf reagieren. Beim Klimawandel ist es schwieriger. Er ist schleichend gekommen, scheint noch so weit weg von uns und ist für viele in seinen Folgen schwer einzuordnen.
„Wir bestimmen heute, wie die Welt im Jahr 2100 aussehen wird.“
Werden Sie als Wissenschaftler mitunter für Ihre Ansichten belächelt? Ja, manchmal. Früher habe ich oft mit Klimaleugnern diskutiert. Bis vor zehn Jahren sprachen sogar manche Wissenschaftler noch von einer natürlichen Temperaturschwankung. Heute nicht mehr, denn die Zahlen belegen eindeutig, dass die Treibhausgase um 80 Prozent höher sind als vor der Industrialisierung und seit den letzten acht Warmzeiten, also seit mindestens einer Million Jahren. Mittlerweile leugnet kein vernünftiger Mensch mehr den Klimawandel. Viele aber sind erfinderisch in der Suche nach Ausreden, ihr Verhalten nicht umstellen zu müssen. „Ich habe keine Wahl, ich muss Auto fahren“, „Der Klimawandel wird übertrieben“, „Südtirol ist ja so winzig, das macht weltweit ja gar nichts
aus“, „Ist ja angenehm, wenn es ein bisschen wärmer wird“. Derlei Aussagen höre ich oft. Man kann sich selber gut in den Sack lügen. Werden wir irgendwann freiwillig umdenken? Leider nicht. Es braucht Regeln und es braucht Sanktionen für diejenigen, die sich nicht an Regeln halten. Manchmal frage ich mich, was es noch braucht, um unser Verhalten auch nur geringfügig zu ändern, obwohl inzwischen alle, auch jene, die keine wissenschaftlichen Papers lesen, kapiert haben, was auf dem Spiel steht. Wenn nicht jeder bei sich selbst anfängt, wer soll es dann tun? Es geht um die eigene, persönliche Einstellung. In welcher Zukunft möchte ich leben? Und welchen Beitrag kann ich dazu leisten? Diese Frage sollte sich jeder von uns stellen. Natürlich kommt man sich blöd vor, wenn man der einzige ist, der nachts das Licht im Schaufenster ausmacht, öffentliche Verkehrsmittel verwendet oder kein Fleisch mehr isst bzw. sich täglich fragt, welche Folgen sein Verhalten für das Wohl der Tiere und den Zustand des Planeten hat. Wenn man weiß, dass allein in Europa jedes Jahr Dutzende Millionen Schweine zu Tode gequält werden, fällt es vielleicht leichter, Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Es braucht Leitlinien. Die Politik muss klar vorgeben, was sie will. Sie hat das Steuer in der Hand: Sie kann nachhaltiges Handeln fördern und umweltschädigendes Handeln erschweren oder teurer machen. Von alleine ändert sich der Mensch nicht. Wir alle brauchen gute Beispiele, realistische Ziele, Belohnung und – von Fall zu Fall – Bestrafung. Manchmal muss man Menschen zum Klimaschutz sanft oder weniger sanft „anschupfen“.
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© Eurac Research
© Eurac Research
Pedicularis oederi: Das Bunte Läusekraut kommt am Schlüsseljoch aufgrund der dortigen Geologie vor.
und Weiden, sind nur einige der hier erhobenen 57 Arten. Am Schlüsseljoch fanden die Experten u. a. das Bunte Läusekraut und den seltenen Zweiblütigen Steinbrech, die beide aufgrund der besonderen geologischen
Beschaffenheit hier vorkommen. Der geschützte Goldene Scheckenfalter, der seltene Doppelaugen-Mohrenfalter und der seltene Veilchen-Scheckenfalter konnten ebenso aufgenommen werden.
Euphydrias cynthia: Der Veilchen-Scheckenfalter ist eine seltene Tagfalterart, die am Schlüsseljoch vorkam.
Auf der Streuobstwiese bei Thuins stehen knorrige Apfelbäume mit großer Baumkrone und traditionellen Sorten in Kultur; daneben kommen hier 33 Gefäßpflanzenund 16 Vogelarten vor.
gramme, etwa die Vergabe von Landschaftspflegeprämien, für deren langfristigen Erhalt wohl unverzichtbar.
Fazit
Derzeit ist das Forschungsteam damit beschäftigt, die gesammelten Daten auszuwerten. Die neuen Erhebungspunkte für 2022 stehen bereits fest, das Forscherteam ist auch in diesem Jahr wieder im ganzen Land unterwegs, um die Artenvielfalt zu erheben. 2026 wird es an genau dieselben Punkte im Wipptal zurückkehren und sie untersuchen. So soll festgestellt werden, wie sich die Artenvielfalt verändert hat. Ziel des Monitorings ist es, durch diese Erhebungen eine wissenschaftlich fundierte Basis für politische Entscheidungen zu liefern. I
Die Ergebnisse zeigen dem Team einmal mehr, wie wichtig extensiv bewirtschaftete Lebensräume für die Artenvielfalt sind. Tatsächlich sind die Lebensräume, in denen besondere und gefährdete Arten gefunden wurden, genauso rückläufig wie die Arten selbst: Extensive Wiesen und Weiden sowie Streuobstwiesen werden zusehends aufgelassen, intensiviert oder verbaut. Umso wertvoller sind die noch bestehenden Lebensräume. Der Erhalt und ihre Bewirtschaftung sind sehr wichtig. Zusätzlich sind Schutzpro-
Aussichten
© Eurac Research/Francesco Grazioli
Biodiversitätsmonitoring Südtirol
Stiaccino - Saxicola rubetra: Das Braunkehlchen ist eine vom Aussterben bedrohte Vogelart, die auf extensives Grasland angewiesen ist.
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Auf Initiative der Südtiroler Landesregierung sind Forscher von Eurac Research seit 2019 im ganzen Land unterwegs, um die wichtigsten Lebensräume zu untersuchen. Diese reichen von Wäldern, alpinen Lebensräumen, Feuchtgebieten und Fließgewässern bis hin zu Wiesen und Weiden, Äckern und Dauerkulturen sowie Siedlungsräumen. 2021 machte das Forscherteam auch im Wipptal Halt. Eurac Research wird bei der Durchführung des Langzeitprojekts vom Naturmuseum Südtirol sowie den Abteilungen Landwirtschaft bzw. Natur, Landschaft und Raumentwicklung unterstützt.
Umwelt
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Borkenkäferexplosion im Wipptal Wer sich zurzeit durch die verschiedenen Talschaften des Wipptales bewegt, kann in verschiedenen Tallagen, Hangseiten und Höhenstufen kleinflächige Waldbestände mit einer fahl grünen, leicht orangen bis hin zu einer braunen Färbung beobachten. In vergangenen Jahren ist dieses Phänomen erst im Herbst aufgetreten. Der Grund dafür ist eine hohe Borkenkäferpopulation, welche die Fichtenbestände bedroht. Die erste Generation des europaweit bedeutendsten Forstschädlings, des Buchdruckers, hat sich nämlich bereits vollständig entwickelt und ist Mitte Juli ausgeflogen, um eine zweite Generation zu bilden. Während sich im vergangenen Jahr im Wipptal aufgrund der vorwiegend kühlen Witterung im Frühsommer keine zweite Generation entwickeln konnte, spielt dem Borkenkäfer das heurige Wetter in die Karten. Bereits der Mai war überdurchschnittlich warm, gefolgt von
einem heißen und trockenen Juni und Juli – ideale Entwicklungsbedingungen für den Forstschädling. Wenn der Sommer in dieser Form weiterverläuft, kann sich im Frühherbst sogar eine dritte Generation – zumindest im Ansatz – entwickeln.
chen so die Leitungsbahnen der Bäume (Transport der Nährstoffe von den Blättern in die Feinwur-
ab. Von Woche zu Woche steigt die Zahl der betroffenen Bäume in den Wäldern.
Massenvermehrung des Borkenkäfers Die Massenvermehrung des Borkenkäfers ist in den letzten Jahren schleichend vorangegangen. Stehende Bäume sind damals kaum befallen worden. Doch während in den vergangenen Jahren noch das liegende Sturm- und Schneedruckholz von 2018 bis 2020 als Brutmaterial zur Verfügung stand, taugt dieses Schadholz aufgrund der fortgeschrittenen Trocknung heuer nicht mehr zur Vermehrung. Als Alternative dazu werden nun stehende Bäume, die aus verschiedensten Gründen geschwächt sind, befallen. Die Borkenkäfer legen Brutsysteme unter der Rinde an und unterbre-
Die Brutsysteme unter der Rinde unterbrechen die Leitungsbahnen der Bäume.
zeln). Die Feinwurzeln bekommen dadurch keine Nährstoffe mehr und sterben ab. Dies ist für den Baum verheerend, da diese Feinwurzeln hauptsächlich für die Wasseraufnahme zuständig sind. Der Baum bekommt kein Wasser mehr, vertrocknet und stirbt schließlich
Die Käferexplosion wurde besonders von Schadholz, das längere Zeit im Wald verblieben ist, begünstigt. Nach den Sturm- und Schneedruckschäden von 2018, 2019 und 2020 wurde das sich anbahnende Problem der Käferschäden durch liegenbleibendes Schadholz von
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Umwelt
Bohrmehl bei Einbohrlöchern
Flächiger Borkenkäferbefall stellt Grundeigentümer sowie Forstbehörde vor große Herausforderungen. Im Bild Ratschings (Sonnenseite).
mehreren Seiten kommuniziert. Dennoch sind auch aufgrund von steilen, felsigen Waldbereichen, Engpässen bei Holzunternehmen, internen Organisationsschwierigkeiten oder waldfremden Grundbesitzern einige Bereiche, auch neben Forststraßen, nicht aufgeräumt worden. So sind diese Bereiche nun am meisten von der Borkenkäferplage betroffen (u. a. Ratschinger, Ridnauner und Pflerer Sonnenseite, Niederried, Gupp). Insgesamt wurde in den vergangenen Jahren eine beträchtliche Menge an bruttauglichem Schadholz aufgearbeitet. Für diese riskante und aufwendige Arbeit soll an dieser Stelle allen Beteiligten (Waldbesitzern, Holzernte- und
Transportunternehmen, Förstern) ein herzlicher Dank ausgesprochen werden. Das Ausmaß der befallenen Bestände ist allerdings trotz der Vorwarnungen jetzt schon unerwartet groß. Erschreckend ist, dass Experten davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Massenvermehrung erst in den nächsten Jahren erreicht werden wird.
Bemerkenswert Ausgehend von etwa 60 Nachkommen pro Weibchen für eine Brutanlage kann die Nachkommenschaft bei drei Generationen und mehreren Geschwisterbruten mehr als 100.000 Käfer pro Jahr betragen. Man geht davon aus, dass ein gleichzeitiger Angriff von einigen hundert Käfern ausreicht, um bei vitalen Fichten die Abwehrkräfte (Harzfluss) zu überwinden.
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Weitere Entwicklung Die adulten Käfer, die überwintert haben, haben die erste Generation des Buchdruckers gezeugt. Diese hat sich über die letzten beiden Monate entwickelt und fliegt seit Mitte Juli aus, um eine weitere Generation in den Waldbäumen anzulegen. Die Gruppen von abgestorbenen Bäumen, auch Borkenkäfernester genannt, die jetzt im Wald sichtbar werden, sind die Folgen der Bruttätigkeit der ersten Generation. Da die Jungkäfer (zweite Generation) zum Großteil bereits aus den Brutsystemen ausgeflogen sind, spielt ein Verbleib der aktuell sichtbaren Nester im Bestand für die Gesundheit der umliegenden Bäume keine Rolle mehr. Hingegen muss besonderes Augenmerk auf jene Bäume gerichtet werden, die nun von den Jungkäfern befallen werden kön-
nen, insbesondere auf frisch geschlagene Fichten (Trassenholz, normale Nutzungen), die innerhalb weniger Tage komplett befallen werden. Das Holz muss so schnell wie möglich aus dem Wald gebracht oder entrindet werden. Auch befallene Stehend-Bäume sollten so schnell wie möglich entfernt werden, um die Entwicklung bremsen zu können. Leider ist der frische Stehend-Befall schwer und meist erst spät erkennbar. Die letzte Generation des Jahres (zweite oder dritte Generation) hingegen bleibt im Baum und überwintert mit hohem Prozentsatz unter der Rinde. Diese im Herbst entstandenen Käfernester sollten über die Wintermonate aufgearbeitet und entfernt werden. Auf diese Weise kann ein Großteil der überwinternden Adultkäfer abgeschöpft werden, um die Schäden im kommenden Jahr dadurch eher eingrenzen zu können. Herausforderungen Vor allem in den Schutzwäldern oberhalb von Siedlungen oder Infrastrukturen stellt flächiger Borkenkäferbefall ein erhebliches Sicherheitsproblem dar und stellt Grundeigentümer sowie Forstbehörde vor große Herausforderun-
gen. Inwieweit kann die Bestockung reduziert werden, ohne dabei die wichtige Schutzleistung des Waldes zu beeinträchtigen? Jeder Eingriff in ein geschlossenes Waldsystem erzeugt eine kurzfristige Schwächung des verbleibenden Bestandes, sei es aufgrund vermehrter Sonneneinstrahlung, Ernte- oder Rückeschäden oder der Veränderung des Mikrohabitats. Genau diese „geschwächten“ Bäume sind die Hauptattraktion der Borkenkäfer, d. h. wenn Käfernester entfernt oder Nutzholzschläge gemacht werden, entstehen immer geschwächte Bäume, insbesondere an den Rändern der Holznutzung. Genau diese neu entstandenen Waldränder werden gern vom Borkenkäfer angeflogen. Es entsteht somit ein Teufelskreis und die Freiflächen werden immer größer. Diese Freiflächen ohne Baumbestockung erhöhen wiederum die Wahrscheinlichkeit von Naturgefahren wie Steinschlag, Muren oder Lawinen für die darunterliegenden Bereiche. Deshalb wird es durchaus auch notwendig sein, in befallenen Schutzwäldern bestehende Käfernester oder befallene Bestandesränder stehen zu lassen. Diese abgestorbenen Bäume garantieren für die nächsten fünf bis zehn
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Pflersch – Lochen
Jahre noch den notwendigen Bodenschutz und dienen als Beschattung der Freiflächen und der Bestände. Dadurch kann die natürliche Wiederbewaldung beschleunigt bzw. wo notwendig, durch Aufforstungen unterstützt sowie der Trockenstress und die Sonnenbrandgefahr der umliegenden Bäume minimiert werden. Das notwenige Belassen bereits abgestorbener Käferbäume bedingt allerdings auch ein Ansteigen der Waldbrandgefahr. Durch Blitzeinschlag können sich die ausgetrockneten Holzstämme oder der Waldboden schnell entzünden und zu beträchtlichen Waldbränden anschwellen. Kühlen Kopf bewahren Im Gegensatz zur derzeitigen Wetterlage heißt es jetzt bei Grundbesitzern und Behördenvertretern kühlen Kopf zu bewahren. Die erste Generation des Buchdruckers ist ausgeflogen, somit können diese Bäume getrost im Bestand belassen werden. Es geht von diesen keine weitere Gefahr aus. Allerdings muss der Grundeigentümer mit finanziellen Einbußen aufgrund der Bläuefärbung des Holzes rechnen. Zudem sind Holzernte- und Transportunternehmen zurzeit mehr als ausge-
bucht, wodurch eine rasche Holzernte kaum möglich erscheint. Wichtig ist aber, jene sensiblen Schutzwälder abzugrenzen, wo eine Grundbestockung auf jeden Fall erhalten bleiben muss, um die Schutzwaldfunktion des Waldes aufrecht erhalten zu können. Diese steht über allen anderen Funktionen und wird von der Gesellschaft auch so gefordert. In diesen Schutzwäldern ist zurzeit eine passive Grundhaltung notwendig, um für die nahe Zukunft noch genügend Handlungsspielraum zu haben. Die Bewirtschaftung dieser Waldbestände soll so erfolgen, dass Folgeschäden oder Kunstbauten (Lawinenverbauungen, Steinschlag-Dämme oder Schutznetze) vermieden werden können. Dabei ist jeder Waldbestand und jeder Schutzwald separat zu betrachten und lokale, an den Standort angepasste Lösungen sind zu finden. Die zuständigen Forststationen stehen dabei mit Rat und Tat zur Seite und bemühen sich, gemeinsam mit allen am Wald beteiligten Partnern, die aktuelle Borkenkäferkrise zu meistern und optimistisch in die Zukunft zu schauen. I Philipp Oberegger, Leiter des Forstinspektorates Sterzing
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r e d n i K te sei
Versuche, die italienischen Wörter einzusetzen. Du findest die Beschreibung auf Deutsch. 1
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WANDERTIPP
Wasserfallweg in St. Anton im Pflerschtal – Hölle
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© Wolfgang Moroder
1. Sie ist gelb und scheint am Himmel 2. Dort wachsen viele Bäume 3. Man sieht sie am Himmel
Dauer: 2.00 h I Länge: 5,9 km Beschreibung: Der Wasserfallweg startet im Dorf St. Anton im Pflerschtal. Dort gibt es einen Parkplatz neben der Holzbrücke am Dorfeingang. Anfangs ist der Weg teilweise asphaltiert, anschließend folgt ein kleiner Anstieg. Der Waldweg, der mit Holztreppen und Geländern gesichert ist, führt zur sogenannten „Hölle“, einem sehr großen Wasserfall.
Lerne ein Lied mit uns! Von den blauen Bergen kommen wir, von den Bergen, ach so weit von hier. Auf den Rücken uns‘rer Pferde reiten wir wohl um die Erde, von den blauen Bergen kommen wir.
https://www.youtube.com/ watch?v=tpsPOc5cMT8 34
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4. Wachsen im Frühling auf den Feldern 5. Tier, das auf den Bergen lebt
Finde die 5 Fehler!
Gesellschaft
Südtiroler Kinderhilfe Regenbogen mit neuem Vorstand
Heilkraft Wasser – Kneipp Gesundheitswanderung
Die Kinderkrebshilfe wurde im Jahre 1987 gegründet, 1988 kam die „Sektion Südtirol“ hinzu. 2003 wurde aus dieser ein eigenständiger Verein mit dem Namen „Kinder-
KVW Bildung Wipptal und Bildungsausschuss Sterzing organisieren am 12. August auf dem Barfußweg in Ratschings eine Gesundheitswanderung mit Kneipp- und Gesundheitstrainerin Monika Engl.
krebshilfe Südtirol Regenbogen“. Mit neuem Namen als „Südtiroler Kinderhilfe Regenbogen“ soll er erstmals auch jenen schwerkranken Kindern und Jugendlichen helfen, die von keinem anderen Verein unterstützt werden. Im Mai 2022 wurde bei der Jahreshauptversammlung der neue Vorstand gewählt. Dieser setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Albert Stampfl (Vereinsobmann), Johanna Kiniger (Obmann Stellvertreterin), Sabine Plaikner, Verena Moser, Erwin Oberpertinger, Maria Oberhofer und Ulrich Hört. Außerdem wird der Vorstand noch von weiteren Mitarbeitern unterstützt,
die regelmäßig oder gelegentlich dem Ausschuss zur Seite stehen. Die Südtiroler Kinderhilfe Regenbogen ist nicht nur in der akuten Phase für die erkrankten Kinder bzw. Jugendlichen und deren Eltern da, auch die Zeit danach ist ein wichtiger Teil seiner Hilfe. Mit der Entlassung aus der Klinik ist noch lange nicht alles vorbei. Allen diesen Familien versucht der Verein mit Aussprachen, Elterntreffen, Rehabilitationsaufenthalten und gemeinsamen Ausflügen zu helfen. Bei den verschiedenen Treffen haben die Eltern die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und ihre Sorgen miteinander zu teilen. Sie können Kontakte knüpfen und Informationen und Erfahrungen austauschen. Der Verein freut sich über jeden Neuzugang, dem geholfen werden kann. Weitere Infos auf www.kinderhilfe.it. Im Bild (v. l.) Albert Stampfl (Vereinsobmann), Johanna Kiniger (Obmann Stellvertreterin), Sabine Plaikner, Verena Moser, Erwin Oberpertinger, Maria Oberhofer, Ulrich Hört.
Pfarrer Sebastian Kneipp – auch Wasserdoktor genannt – war einer der großen Pioniere der Wasseranwendungen. Selbst an Lungentuberkulose erkrankt, kurierte er sich mit kalten Tauchbädern und entwickelte daraufhin ein ganzheitliches Naturheilkundekonzept, das auf fünf Säulen aufgebaut ist: Wasser, Bewegung, Heilkräuter, Ernährung und Lifestyle. Bei dieser Wanderung tauchen die Teilnehmer ein in die Heilkraft des Wassers und der Natur mit Kräutern, Licht, Sonne, Luft … Sie erhalten Einblick in das Wirkprinzip und die wichtigsten Regeln von Wasseranwendungen. Beim Barfußgehen, Wassertreten und beim Genießen des „Kneippkaffees“ spüren sie die Wirkung dieser Anwendungen auf
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den eigenen Körper. Frühlingspowerkräuter, ein Luft- und Sonnenbad, gesunde Impulse zur Stärkung des Immunsystems umrahmen diese Wanderung, die von KVW Bildung Wipptal in Zusammenarbeit
mit dem Bildungsausschuss Sterzing im Rahmen der Veranstaltungen zum Jahresmotto „Aqua fons vitae“ organisiert wird. Die kostenlose Wanderung dauert von 14.00 bis 17.00 Uhr, mitzubringen sind Wanderausrüstung, Sitzkissen und etwas zu trinken. Infos bei KVW Bildung Wipptal, Tel. 0472 751152, bildung.wipptal@ kvw.org, www.bildung.kvw.org.
Wipptal
Fahrt zum Achensee
Sterzing
Die KVW Ortsgruppe Sterzing besuchte vor kurzem vier ihrer Mitglieder und bedankte sich mit einem „Geschenkkistl“ für die langjährige Treue und Mitgliedschaft – mittlerweile sind es schon 50 Jahre. Geehrt wurden Maria Fichter, Notburga Hochkofler Granzotto, Johann Sparber und Andreas Oberhauser. „Es ist erfreulich, wenn man im Gespräch erfährt, dass der KVW in vielen Anliegen geholfen hat“, so die Ortsgruppe. Im Bild (v. l.) Maria Aukenthaler Gallo von der Ortsgruppe Sterzing mit Maria Fichter und deren Tochter Margareth.
© KVW Wipptal
Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt
Vor kurzem unternahm der KVW Wipptal eine Fahrt zum Achensee. Unterwegs berichtete Reiseleiter Karl von den Sehenswürdigkeiten entlang der Straße. Bei einer kurzen Rast bei der Kanzelkehre genoss die Gruppe den Ausblick über das Inntal. Nach dem Mittagessen auf der Gramaialm unternahmen die Teilnehmer eine kurze Wanderung zum Wasserfall
und besichtigten die Kasalm, wo sie sich an den munteren Kleinziegen erfreuten. Eingeplant war zudem ein Abstecher zum See. Sogar Zeit für ein „Karterle“ wurde gefunden, auch das wichtige „Ratscherle“ durfte nach der langen Pandemiezeit nicht fehlen. Vollgetankt mit neuen Eindrücken kehrte die Gruppe wieder nach Hause zurück. Erker 08/22
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Gesellschaft
15 Jahre Jugendfeuerwehr Ratschings Im August feiert die Jugendfeuerwehr Ratschings ihr 15-jähriges Bestehen. Sie kann auf eine rege Tätigkeit zurückblicken, bei der neben den Proben für die Bewerbe auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommt.
Vorbereitungswettbewerb in Prags
Jährlicher Rodelspaß in Ratschings
© Jugendfeuerwehr Ratschings
Besuch in der Landesnotrufzentrale
Landesfeuerwehrjugendbewerb
Auf Initiative von Johannes Auckenthaler und Gobert Eisendle vom Zug Mareit gründete die Kommandantschaft der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings im Juli 2006 eine Jugendfeuerwehrgruppe. Ein Jahr später – im August 2007 – war es dann so weit. Bereits beim ersten Aufruf zur Teilnahme in den Fraktionen Mareit, Außerratschings, Gasteig und Jaufental meldeten sich zwölf Kinder (fünf Buben und sieben Mädchen), sodass die Anmeldung der Jugendgruppe Ratschings beim
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Wissenstest und Orientierungsmarsch in Telfes
Landesfeuerwehrverband gemacht werden konnte. Nach intensiven
Jugendbetreuer von Gobert Eisendle Johannes Auckenthaler Johanna Roalter Paolo Bianchi Bernhard Volgger Thomas Wurzer Manuel Kruselburger Daniel Mair
Orientierungsmarsch in Prags
Proben beteiligte sich die Gruppe im selben Sommer beim 31. Landes-Jugendfeuerwehr-Wettbewerb 2007 bis 2022 in Pfalzen, wo sie 2007 – 2018 eine recht gute Platzierung im Mit2007 – 2015 telfeld erzielte. 2007 – 2012 Beim Wissenstest 2012 – 2020 und Orientierungsseit 2017 marsch im Herbst in Prags erwarben seit 2017 alle Mitglieder das seit 2020 Bronzeabzeichen, seit 2022 ein Mitglied schaff-
te sogar das Abzeichen in Gold. Der Anfang war geschafft! Der Bewerbsplatz 2009 wurde von der Gemeindeverwaltung Ratschings in der Sportzone Stange ein eigener Trainings-Bewerbsplatz mit Flutlicht, Wasseranschluss und einem Container zur Aufbewahrung der Geräte der Jugend- und der aktiven Bewerbsgruppen der Gemeinde errichtet. Somit konnte noch besser trainiert werden; das mühselige
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Elzenbaum Auf- und Abbauen der Geräte bei den Proben erübrigte sich fortan. Rege Tätigkeit So wie in jedem Verein gab es auch bei der Jugendfeuerwehr ein Auf und Ab bei den Mitgliederzahlen. Die Jugendbetreuer boten den Jugendlichen stets ein abwechslungsreiches Programm, bei dem neben den Proben für die Bewerbe auch die Unterhaltung nicht zu kurz kam: Die Gruppe beteiligte sich an Faschingsumzügen, machte Rodelausflüge und Kegelnachmittage, ging zusammen Pizza essen und holte zu Weihnachten das Friedenslicht in Sterzing ab, um es in die Pfarrkirche von Mareit zu bringen. Seit der Gründung konnten 38 Kinder zwischen zwölf und 17 Jahren aus den Fraktionen Mareit, Außerratschings, Gasteig und Ridnaun feuerwehrtechnische Grundkenntnisse, vor allem aber Kame-
radschaft erlernen und erleben. Mit viel Fleiß und Freude konnten die Jugendlichen immer wieder gute Leistungen bei den Bewerben im In- und Ausland zeigen. Einige Jugendmitglieder sind nach Erreichen des Höchstalters in den aktiven Dienst übergetreten. Alle derzeitigen Betreuer waren selbst bei der Jugendgruppe dabei und können nun ihre Erfahrungen einbringen und weitergeben. Mittlerweile können alle Kinder, die das zehnte Lebensjahr erreicht haben, der Jugendfeuerwehr beitreten. Bei den Bewerben gibt es eine eigene Kategorie „U12“, wo sie ihr Können unter Beweis stellen können. Im heurigen Jubiläumsjahr zählt die Jugendgruppe 16 Mitglieder; drei weitere haben schon fleißig bei den Proben zugeschaut bzw. mitgemacht und werden, sobald sie zehn Jahre alt werden, beim Landesfeuerwehrverband angemeldet.
Ridnaun
Sichtbares Zeichen gelebter Tradition
Vor 40 Jahren, im Jahr 1982, waren einige Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oberpframmern auf Urlaub am Ritten. Bei der Abreise wollte die Wehr über das Penserjoch zurückfahren, so fragte die Wirtin Rosalinde geb. Plattner, die vom Rieperhof in Elzenbaum stammte, ob sie nicht ein kleines Paket beim elterlichen Rieperhof-Gasthaus, dem „Goldenen Löwen“, abgeben könnte. Als das Paket am Zielort geöffnet wurde, stellte sich zur allgemeinen Belustigung heraus, dass es ein paar Mausefallen beinhaltete. Beim abendlichen Umtrunk im Gasthaus kamen die Wehrleute ins Gespräch mit dem Sohn des Hauses, dem damaligen Kassier und Schriftführer der FF Elzenbaum. Daraus ergaben sich erste freundschaftliche Bande und bereits im Sommer desselben Jahres kam ein erster Besuch der FF Oberpframmern beim Kirchtagsfest in Elzenbaum zustande. In den folgenden 40 Jahren besuchten sich die beiden Feuerwehren regelmäßig, feierten gemeinsam Jubiläen und Feste, machten Ausflüge und trauerten bei Begräbnis-
sen miteinander um verstorbene Kameraden und Freunde. Am 16. Juli wurde nun das 40-jährige Jubiläum dieser engen Feuerwehrfreundschaft in Elzenbaum gebührend gefeiert. Beim Kirchgang zum Zenokirchlein bei Burg Reifenstein und der anschließenden Feier auf dem
Dorfplatz in Elzenbaum waren alle Mitglieder der FF Elzenbaum, einige befreundete Wehrmänner der FF Trens, Stilfes, Sterzing und Mauls, 26 Feuerwehrmänner der FF Oberpframmern sowie der Erste Bürgermeister von Oberpframmern Lutz Andreas zugegen. Die befreundeten Wehrmänner haben ein Wochenende miteinander verbracht und ihre Freundschaft weiter vertieft, die auch in Zukunft weiter wachsen und gedeihen wird.
SBB-Weiterbi Idu ngsgenossenschaft
Traktor-Auff rischungskurse © FF Ridnaun
Auch die Freiwillige Feuerwehr Ridnaun hat am Herz-Jesu-Sonntag Ende Juni der Anvertrauung Tirols an das Heiligste Herz Jesu gedacht. Das Herz-Jesu-Gelöbnis hat seine Wurzeln im Jahr 1796. Damals vertrauten die Tiroler Landstände in den Wirren der Napoleonischen Kriege ihr Land dem heiligsten Herzen Jesu an, um göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Schwur wird seitdem Jahr für Jahr erneuert und stellt einen festen Bestandteil des gelebten Brauchtums dar. Die Freiwillige Feuerwehr Ridnaun hat auf dem Gratzfeld im Weiler Bergl unzählige Fackeln – zur Verfügung gestellt von Ratschings Tourismus – entzündet; der brennende Tiroler Adler war weitum sichtbar.
Feuerwehr feiert 40-jährige Freundschaft
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Whats Upp?! im Wipptol Von Tobi vom Jugenddienst
10 Dinge, die du im AUGUST machen solltest: 1. Ein Sommer tagebuch gestalten und dor t Bilder und Erinnerungen hineink leben, malen und schreiben, was du alles erlebt und gemacht hast. 2. Mach noch viele Fotos für dein Tag- oder Erinnerungsbuch, vor allem am Tag des Fotos, am 19. August! 3. Stock brot am Lager feuer machen 4. Einen Berg erk limmen 5. Hängematte aufhängen und ein spannendes Buch lesen 6. Einen Hochseilgar ten besuchen (falls es regnet: K letterhalle) 7. Übernachte auf einer Berghütte oder auf einer Alm! 8. Lege dich ins Gras und beobachte die Wolken (mit leiser H intergrundmusik wird die Stimmung sehr entspannend)! 9. Welchen Song k annst du nach dem heurigen Sommer überhaupt nicht mehr hören? 10. Lauf noch schnell so of t wie möglich bar fuß im Freien, denn der September hat wieder ein -r! :)
W IC H T IG E U N D S P E Z IE L L E TA G E IM AU G U S T: Ø 04.08. – Tag de r Schwestern Ø 08.08. – Weltk atzentag Ø 15.08. – Tag de r Erholung Ø 19.08. – Welt-F oto-Tag Ø 27.08. – Intern ationaler Schere-Stein-Papie r-Tag
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Dein Sommer bisher ... Wir haben einige Jugendliche befragt, wie für sie der Sommer bisher war und was sie in diesem Sommer noch so geplant haben: Mirja: Bisher war ich mit Freunden am Mareiter Bach und auf einem Hüttenlager. Geplant ist noch, mit Verwandten in den Urlaub an den Gardasee zu fahren. Ansonsten möchte ich noch viel mit Freunden machen, viele Ausflüge unternehmen, Sport betreiben und auch wandern. Der Sommer ist aber eigentlich nicht meine liebste Jahreszeit, da es mir meistens viel zu warm ist. Annalisa: Ich war bereits öfters im Schwimmbad in Sterzing und in Brixen, ich war auch am Mareiter Bach. In den Urlaub werde ich wahrscheinlich in diesem Jahr nicht fahren, dafür plane ich mehrere Ausflüge und will auch öfters noch Fußball spielen gehen. Ein oder mehrere Grillabende mit Freunden dürfen natürlich auch nicht fehlen. Für mich ist der Sommer meine liebste Jahreszeit. Hannah: Mein Sommer ist bis jetzt sehr, sehr schnell vergangen und ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meiner Sommerzeit bisher. Ich war viel mit meinen Freunden unterwegs und auch mit meiner Familie. Ich war sogar mit meinen Freunden schon im Urlaub. Geplant ist jetzt auch noch eine weitere Fahrt nach Caorle
mit meiner Mutter und ein weiteres Sommercamp zwei Wochen ebenfalls in Caorle. Ansonsten möchte ich noch öfters schwimmen gehen und den Sommer einfach noch genießen. Annalena: Ich bin heuer mit dem Jugenddienst ins Hüttenlager nach San Lugano gefahren. Mir hat es sehr, sehr gut gefallen und ich werde sicher nächstes Jahr auch wieder mitfahren. Anfang Juli war ich eine Woche mit meiner Tante, meiner Goti und meinen Cousins in Caorle am Meer. Es war richtig cool. Der Sommer ist gerade „volle fein“, es ist warm und man kann zum Mareiter Bach gehen und dort mit Freunden sein. Im August fahre ich Kolonie nach Caorle, ich freue mich schon sehr. Ich genieße den Sommer noch, bevor die Schule wieder beginnt. Ich gehe öfters meine Cousins kinzen, das gefällt mir auch sehr gut. Gern gehe ich auch mit meinem Vater Rad fahren. Ich nehme mir vor, heuer öfters mit meiner Oma auf die Alm in Ratschings zu gehen. Es wird sicher noch ein cooler Sommer.
Gesellschaft
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Sterzing Mauls
Die besten Mäher ermittelt Auch in diesem Jahr trauten sich wieder viele Mäher an die Sensen und nahmen Mitte Juli am Landesentscheid im Handmähen in Mauls teil. Hannah Aichner aus Pfalzen und Daniel Lanziner aus Kastelruth wurden auf Einladung der SBJ-Ortsgruppe Freienfeld als die besten Handmäher Südtirols ermittelt. Nachdem die Mäher in den letzten Monaten bei den Bezirksentscheiden im Handmähen ihr Können unter Beweis stellen konnten, stand in Mauls der Landesentscheid an. Aus ganz Südtirol trudelten die besten Mäher ein und mähten ein Feld nach dem anderen nieder. Neben einer scharfen Sense waren auch viel Ausdauer und Muskelkraft gefragt. Während die Männer schnellstmöglich ein Feld von 100 Quadratmetern abmähen mussten, wartete auf die Junioren ein Feld mit 70 Quadratmetern. Die Frauen bearbeiteten ein Feld von 35 Quadratmetern. Nicht nur auf die Schnelligkeit und Kraft kam es an. Nachdem die Teilnehmer das Feld abgemäht hatten, wurde von den sechs Schiedsrichtern auch die Sauberkeit der Mahd bewertet, die mittels eines Schlüssels in einen Zeitzuschlag umgerechnet wird. Bei den Frauen konnte Vorjahressiegerin Hannah Aichner aus Pfalzen den Titel erfolgreich verteidi-
gen. Auf Platz zwei landete Annemarie Kaserer, gefolgt von Angelika Springeth auf Platz drei. Den schnellsten Sensenschwung bei den Männern hatte Georg Spiess aus dem Sarntal, hinter ihm reihten sich Daniel Lanziner aus Kastelruth und Jan Agreiter aus Enneberg. Bei den Junioren holte Georg Paris aus St. Walburg den Sieg. Der Landesmeistertitel geht an die Erstgereihten in den Kategorien Frauen und Männer, die unter 35 Jahre alt sind.
Gedenkstafette zum Gründungsjubiläum
Staffelmähen und Gaudi-Wettmähen Beim Staffel-Mähen traten insgesamt sieben Gruppen zu je drei Teilnehmern gegeneinander an. Das beste Team bildeten Georg Spiess, Daniel Lanziner und Maria Prader. In diesem Jahr trauten sich auch 47 Gaudi-Mäher an die Sensen; sie mussten ein Feld von 3x5 m niedermähen. „Bei diesem Bewerb gewinnt nicht der schnellste Teilnehmer, sondern derjenige, der dem Mittelwert am nächsten kommt“, so Angelika Springeth, Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend. Dies gelang Michael Überegger aus Freienfeld, der dem Mittelwert von 2.45,52 Minuten am nächsten kam. Der 11-jährige Samuel Kaserer aus Kastelbell/Galsaun wurde als jüngster Teilnehmer ausgezeichnet. Hons Profanter und Filomena Profanter aus Villnöß waren die ältesten Teilnehmer.
© Stefano Orsini
Die Gedenkstafette von Ventimiglia nach Triest, welche die Alpini anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens vom 6. Juni bis zum 2. Juli abhielten, hat Ende Juni auch ins Wipptal geführt. Eine Gruppe von Alpini lief in Begleitung von Bürgermeister Peter Volgger vom Flugplatz ausgehend durch die Stadt. Anschließend wurde in der Alpini-Kaserne an die Gründung erinnert und der gefallenen Soldaten gedacht.
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Bergmannsfest in Ridnaun
Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung konnte am 10. Juli erstmals wieder das Bergmannsfest i n R i d n a u n f e i e r l i c h b e g a n g e n w e rden. Der Knappenverein Ridnaun und das Landesmuseum Bergbau haben zum traditionellen Fest mit feierlichem Festgottesdienst, Konzert und Knappenspielen geladen.
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Nach einem feierlichen Einzug wurde v o n P f a r r e r T h o m a s S t ü r z b e i d e r B a rbarakapelle in Maiern der Festgottesdienst in Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Knappenvereins und Mitarbeiter des Landesmuseums Bergbau zelebriert, musikalisch gestaltet von der Knappenkapelle und dem Kirchenchor Ridnaun. Auf ein
Konzert der Knappenkapelle und die musikalischen Darbietungen des „Coro Castion“ aus dem Cembratal folgten die Knappenspiele, die der Knappenverein Ridnaun für sich entscheiden konnte. Fotos vom Bergmannsfest finden Sie auf unserer Facebook-Seite.
Gesellschaft
25 Jahre Partnerschaft Nach den pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen Jahre konnte die Gemeinde Pfitsch heuer erstmals wieder
ihre Partnergemeinde Altdorf bei Nürnberg besuchen. Anlass für den Besuch war das 25-jährige Bestehen des Partnerschaftsvereins Altdorf, der sich mit seinen fünf Partnergemeinden Uri (Schweiz), Colbitz (Sachsen-Anhalt), Dunaharaszti (Ungarn), Sehmatal (Erzgebirge) und Pfitsch stetig austauscht.
Die Delegation aus Pfitsch, bestehend aus Bürgermeister Stefan Gufler und Gemeindereferent Harald Hofer sowie dem Pfarrchor Wiesen, der im Rahmen des Festaktes einige Lieder darbot, besuchte die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Wallensteinfestspiele sowie das Volksstück „Wallenstein in Altdorf“ und das Drama „Wallenstein“ von Friedrich Schiller. Die offizielle Partnerschaft mit der Gemeinde Pfitsch besteht mittlerweile seit mehr als zehn Jahren. Vereine aus Pfitsch und Altdorf pflegen bereits seit mehreren Jahrzehnten Kontakte.
21. Landesjägerschießen
© www.jagdverband.it
Im Juni wurde in Rabenstein in Passeier das 21. Landesjägerschießen der Südtiroler Jägerschaft ausgetragen. Am Schießstand konnten sich 270 Südtiroler Jäger
in den Disziplinen Kipplauf und Repetierer messen sowie ihre eigene und die Zielgenauigkeit ihrer Jagdwaffe überprüfen. Gleichzeitig bot das Landesjägerschießen
die Möglichkeit, einen geselligen Tag unter Gleichgesinnten zu genießen. Die Gesamtwertung entschied Werner Thöni aus dem Jagdrevier Mals für sich. Bestplatzierte Wipptaler Schützen waren Thomas Holzknecht aus dem Jagdrevier Sterzing (7.), Josef Mair aus Pfitsch (10.), Reinhard Gschnitzer aus Trens (16.), Kurt Fleckinger aus Brenner (36.) sowie Sabine Hofmann aus Mareit (55.). Kurt Fleckinger belegte zudem Platz drei in der Kategorie Kipplauf. In der Mannschaftswertung siegte der Bezirk Vinschgau knapp vor Meran und Sterzing.
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Pfitsch
„Hochtal hat Potential“ Kürzlich fand im Hotel „Wiesnerhof“ in Wiesen die diesjährige Versammlung der Ortsgruppe Pfitsch des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) statt.
HGV-Ortsobmann Paul Hofer bedauerte, dass die Gastwirte coronabedingt in ihrer Arbeit immer noch eingeschränkt seien und verwies auf geplante Veranstaltungen, u. a. das Sommernachtsmarktl in Pfitsch und das traditionelle Preiswatten. Der Austausch mit dem Tourismusverein Sterzing sei intensiviert worden. Landtagsabgeordneter und Bezirksobmann Helmut Tauber sprach das Thema Verkehr im Wipptal sowie die Mitarbeiterproblematik an. Die hohe Arbeitslosigkeit im Süden Italiens sei eine große Chance für den Südtiroler Arbeitsmarkt, weswegen eine Zusammenarbeit mit Federterziario Sizilien und diversen Ausbildungsstätten initiiert wurde. Zwar stehen bezüglich Landestourismusentwicklungskonzept (LTEK) noch einige Entscheidungen aus, doch dürfe der Jugend die Zukunft nicht verbaut werden. Jugendliche
sollten sich in den Gastbetrieben ihrer Eltern weiterentwickeln und ihre Pläne verwirklichen können. Auch Bürgermeister Stefan Gufler sprach die Verkehrsproblematik im Wipptal und den Ausbau der Zugverbindungen Richtung Norden an. Zudem verwies er auf Potentiale im Pfitscher Hochtal, die es weiterhin aufzuwerten gelte. Der Direktor der Tourismusgenossenschaft Sterzing, Florian Mair, berichtete über Projekte des Tourismusvereins, u. a. über die Einführung einer digitalen Sommerpanoramakarte, die Ausarbeitung des Talweges und die Inbetriebnahme des Klettersteiges in Afens. Im Bild (v. l.) Bürgermeister Stefan Gufler, der Direktor der Tourismusgenossenschaft Florian Mair, HGV-Ortsobmann Paul Hofer und HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber.
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Kultur
Sterzing
Die „Auferstehungssymphonie“
Gustav Mahlers zweite Symphonie sollte jedes bekannte Format sprengen – und sie sollte sich mit den großen Sinnfragen auseinandersetzen: „Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen“, so der Komponist. Ähnliche Fragen beschäftigten ihn ein Leben lang. Die zweite Symphonie, die auch als „Auferstehungssymphonie“ bezeichnet wird, ist ganz Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen – was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt. Dieses musikalische Großereignis für Soli, Chor und Orchester steht am 23. August in der Pfarrkirche von Sterzing auf dem Pro-
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© Paul Marc Mitchell
Am 23. August in der Pfarrkirche von Sterzing: Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2
Mezzosopranistin Caitlin Hulcup
Sopranistin Chen Reiss
gramm. Die Ausführenden sind von hoher Qualität: die vielfach gefeierte Sopranistin Chen Reiss, die das Publikum in den großen Konzertsälen verzaubert, die australische Mezzosopranistin Caitlin Hulcup, die u. a. in der
Dirigent Michael Lessky
Wiener Staatsoper, im Théâtre des Champs-Elysees, im Bolschoi Theater und bei den BBC Proms auftritt, der Coro del Friuli Venezia Giulia, der mit renommierten Interpreten und zahlreichen europäischen Orchestern zu-
sammenarbeitet. Die Junge Philharmonie Wien ist Österreichs „Elite-Nachwuchsorchester“, das die besten österreichischen Nachwuchsmusiker im Alter von 17 bis 27 Jahren vereinigt. Das Orchester wurde 1997 von Michael Lessky und namhaften Orchestermusikern österreichischer Berufsorchester zur Förderung des österreichischen Orchesternachwuchses gegründet. Dirigent Michael Lessky stammt aus einer hochmusikalischen Wiener Familie. Besonders wichtige künstlerische Impulse erhielt er durch Claudio Abbado an der Wiener Staatsoper. Die Aufführung, organisiert von der Brixner Initiative Musik und Kirche, beginnt um 20.00 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es im Tourismusbüro Sterzing.
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Ratschings Racines
Die Kunst der hohen Stimme Streicherakademie Bozen gastiert im Stadttheater
Die Streicherakademie Bozen und Valer Barna-Sabadus, einer der weltbesten Countertenöre
Unter dem Motto „Die Kunst der hohen Stimme: Farinelli und andere Helden“ konzertiert die Streicherakademie Bozen am 15. August mit dem preisgekrönten Countertenor Valer Barna-Sabadus im Stadttheater Sterzing. Als „ungeheuer dramatisch, kristallklar, extrem kontrolliert, lyrisch fein“ beschreibt die Süddeutsche Zeitung den Klang von Valer Barna-Sabadus – mit seiner glasklaren und androgynen Stimme singt er in der Riege der weltbesten Countertenöre. 2020 bekam er den Händel-Preis der Stadt Halle verliehen. Dieser Preis ist eine der bedeutsamsten Auszeichnungen in der Alten Musik und markiert
für ihn den bisherigen Höhepunkt seiner Laufbahn, denn gerade die vielschichtige Opern- und Oratorienmusik Georg Friedrich Händels hat seine Ausbildung und Karriere als Sänger stets positiv beeinflusst. Auch im Konzert in Sterzing wird er Arien von Georg Friedrich Händel sowie weitere erlesene Vokalmusik u. a. von Antonio Caldara, Nicola Porpora, Christoph Willibald Gluck vortragen. Das vom Stadttheater Sterzing organisierte Konzert beginnt um 21.00 Uhr. Eintritt und Platzwahl sind frei. Reservierungen werden im Büro des Tourismusvereins Sterzing (Tel. 0472 765325, info@ sterzing.com) vorgenommen.
Ratschings
Chorsängerinnen geehrt
© Frauenchor Ratschings
Vor kurzem hielt der Frauenchor Ratschings seine Jahresversammlung ab. Obfrau Helga Brunner
blickte dabei auf ein durch die Pandemie eingeschränktes, aber dennoch rühriges Tätigkeitsjahr zurück. Sie bedankte sich bei Chorleiterin Renate Seeber, Organist Franz Seeber und den Sänge-
rinnen für ihren Einsatz und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Ulrike Lanthaler, Luise Schölzhorn und Rudolfine Schölzhorn wurden im Rahmen der Versammlung für ihre 20-jährige Mitgliedschaft geehrt. Im Bild (v. l.) Chorleiterin Renate Seeber, die Geehrten Luise Schölzhorn, Rudolfine Schölzhorn und Ulrike Lanthaler sowie Obfrau Helga Brunner.
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2.1.00
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e Gegrilm!et wurd•e •clas„Alaris-ens.emble" cm der "Hochsthu.le fur M1un1< uml Theater'' München. Die Musike, des ense m bIes vere i Mild i,eLeidenschaft ,cmde, Kammermusik und im K!,auierquorten fiinden sie dazu die g;eeig.n.eteI0asi,s. Oiu Ensemble gab im lcebruar 2,008 bei, den renom mi.erteri Ka mmermusi kt,age11
der „Hodmhul•e filr M u.sik. und 111111at,11r
Münchensel11I0,etiüt,. das uo,m t11werls 11et1 Ru n.dfunl< mntge~chnitten wmd~. Es folgten Auftrltt,e llei, vcrschi11d,enenKon.rernei en in Oeutuhllilnd uml lta.lien, Wichtig,e lmp,uls~ bei1de musikalischen Arbeit.erhielt diu En,sembledunh H,a.riol'f Schlichtig, Christoph ~oppen u11di Fried!emann Berqer. Dem Atari Eens mllle mit •ttenbeiden SGdit,1rolerMu ikern KiHIHuina egge M Nothan Chi:u:ali ist es eiin besonderes Anli11g,1m, immer wi,c er besonder•eKostbarkeiten der Muslkgescl'lk1hte zur Aufführung zu bringen,.
1 .oa.2022 2 .oo Uhr
e el Oer Sterzing,er Pianin Jo:1:efHaller ll ndi die Tiroler cellistln '\Jalerie Fritz konzertieren s11it2020 als Duo u11din größeren Foru111mIm tionen g,emeinsam i,mIn- uml A1;1~ta.ml. Ra.hmi!n d,2r·sommerl(on1c2rte auf SrhhHs Walfsthu.m pr6serrtier-e11 lie ihr Programm ,,Spie,gel im Spiegel / riflessioni mu~icc1• li"; 2inen fristhea, Mix ciu1 Be:1<an11tem un.'1 Neuem tiir Cello und Kla\lier. Dos titelgebende Sti'kl< .,Sllliege,1im .SlJiegel" tles estnl.schen Komponts e11Anlo Pfüt bildet den i1111igenRul1epol des Allends, wiihren.d dlil:s2001 kom1poni:ene ,,Mumi2n" des Tir,oh!.rl<omponis;ten lhoma!l Urther den hi!iden 1nst,rum,e11tea, ne 1.1;e Kliinge un<I groo\lige IU!ythme11enlil ockt. Die .,.5Stücke im \>olksto11"\lo11 Robfrt S{htimann sowie die fulmi11arrtt•spritzig.e Cellosonlilte des Engländers Benjamin BritteiM umrahmen den allwech.slungsreich.en Abend mit Anklängen a.us liindlidi.i!n M2lodi-2n und \loll<stiinze,n,,
Für Deide Ko,n;zerte ijst eine Sijtzplotz-Reser-oierung
erfor<lerl.iC:h:
Tel. +39 0472 700 bOBl Eintritt: freiwillige spem:le Erker 08/22
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© Unantastbar / Mike Heider
Kultur
GEGEN DIE STILLE Festival
Zum ersten Mal 2019 zum Jubiläum der Rockband Unantastbar abgehalten, geht das GEGEN DIE STILLE Festival in Sterzing heuer in die zweite Runde. Diesmal an gleich zwei Tagen und mit abwechslungsreichem Programm. Das Festival, organisiert von der Tourismusgenossenschaft Sterzing-Pfitsch-Freienfeld, der Bergbahn Ladurns und der Band Unantastbar, bietet eine coole Symbiose zwischen Stadt und Berg, zwischen Konzerten im historischen Stadtzentrum der Alpinstadt und in den Bergen des Pflerschtales.
„Spider Murphy Gang“ am Stadtplatz Los geht’s am Freitagabend, den 2. September. Dabei wird die legendäre „Spider Murphy Gang“ als Headliner auf der Bühne unterm Zwölferturm stehen. Davor gibt es mit „The Headlines“ eine geballte Ladung Punkrock aus Schweden. Eröffnet wird der Abend von „Alles mit Stil“ mit Rap, Rock und Metal aus Österreich.
Sound unterm Tribulaun Am Samstag geht es dann in die Berge, und zwar nach Ladurns ins Pflerschtal. Dort startet bereits um 9.00 Uhr ein Frühschoppen mit den „Bergdiamanten“. Weiter geht es mit Bands aus unterschiedlichen Genres auf den verschiedenen Hütten: Foiernacht, den Bad Jo-
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kers, Jake Lundoftes Rockland und der Volkstanzgruppe Wiesen. Ladurns wurde in diesem Jahr als gute Alternative für die im Sommer 2022 wegen der Erneuerung der Bergbahn geschlossenen Roßkopf-Seilbahn gefunden.
Heimspiel für „Unantastbar“ Samstagabend – zurück auf dem Stadtplatz von Sterzing – werden zunächst „The Rumpled“ mit ihrem Irish-Folk aus Trient den Festival-Abend eröffnen und darauf die Schuachplattler Stilfes-Trens für Stimmung sorgen. Als Höhepunkt des Abends wird „Unantastbar“ die Bühne entern. Die Rockband aus Sterzing und Umgebung ist hauptsächlich in Deutschland auf Tour und freut sich riesig auf ihr Heimspiel: „Es ist für uns ein ganz besonderes Privileg, daheim im Zentrum von Sterzing auf der Bühne stehen zu dürfen! Das Stadt-BergKonzept des GEGEN DIE STILLE Festivals ist
einzigartig und hat bereits 2019 besonders die vielen aus ganz Deutschland angereisten Fans begeistert. Zudem ist die Kulisse unterm Zwölferturm etwas ganz, ganz Besonderes.“
Letzte Tickets sichern Tickets für das komplette GEGEN DIE STILLE Festival-Wochenende gibt es in der Tourist-Info am Stadtplatz von Sterzing oder online unter www.unantastbar-shop.com. Die Fahrt mit der Bergbahn Ladurns ist im Ticket inbegriffen. Am Samstagmorgen fahren ab 8.00 Uhr Shuttlebusse vom Nordpark in Sterzing zur Talstation Ladurns und wieder retour. Der Stadtplatz steht mit maximal 2.500 Besuchern kurz vor dem Ausverkauf, es wird keine Tickets an der Abendkasse geben.
Alle Infos: www.sterzing.com/gegendiestille
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Kultur
Sprechenstein
Buchvorstellung
„Brothers in Blues“
„Schneeberg + Ridnaun“
ARCI Vipiteno feiert 40-jähriges Jubiläum
Die Herausgeber (v. l.) Direktor Christian Terzer und Armin Torggler
Der Kulturverein ARCI Vipiteno feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten finden am 13. und 14. August im Innenhof von Schloss Sprechenstein statt. 1982 gegründet, hat ARCI Vipiteno seither rund 1.000 Veranstaltungen organisiert und damit maßgebliche Kulturarbeit in Sterzing geleistet und ein breites, nach allen Seiten hin offenes kulturelles Spektrum abgedeckt. Erster Präsident war Bruno Durante; von 2000 bis 2021 leitete Davide Fiorotto den Verein, seither steht Silvestro Giordano dem Verein vor. Bei den Feierlichkeiten Mitte August auf Schloss Sprechenstein wartet ARCI Vipiteno mit einem überaus ansprechenden Programm auf: Am Samstag tritt ab 18.00 Uhr die Gruppe „Blackout“ mit spektakulären Soul-Dance-Klassikern auf, während der Sonntag zur Gänze dem Blues in seiner besten landesweiten Ausformung gewidmet sein wird. Nach einem abwechslungsreichen Entertainment-Programm und Ansprachen von ARCI-Ver-
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tretern ab 17.00 Uhr beginnt gegen 19.00 Uhr das Blues-Konzert „Brothers in Blues“; dabei treten mit der Spolpo Blues Band und der Incredible Southern Blues Band erstmals jene beiden legendären und langlebigen Formationen gemeinsam auf, die in Südtirol Musikgeschichte geschrieben haben und wohl zu Recht als die beiden landesweit namhaftesten Bands dieses Genres gelten. Auf der Bühne zu hören sein werden als „The Incredible Spolpo Southern Blues Band“ Markus Linder, Agostino Accarrino, Alex Trebo, Gianni Ghirardini, Werner Haifish Heidegger, Roland Egger, Eric Siviero und Paolo Jack Alemanno. Gäste des Abends sind Silvestro Giordano und Johannes Stötter. Der Eintritt ist frei. Die Schlossstraße wird gesperrt, es verkehrt ein Shuttle-Dienst ab Wiesen. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Stadttheater Sterzing statt.
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Kein Fachbuch, sondern für ein breites Lesepublikum, kein klassischer Museumsführer, sondern ein Buch, das Geschichten erzählt – das waren die Ansprüche, mit denen das Buchprojekt „Schneeberg + Ridnaun. Bergbau, Schicksale, Visionen“ vor zwei Jahren gestartet wurde. Das Ergebnis wurde Anfang Juli im Landesmuseum Bergbau in Maiern der Öffentlichkeit vorgestellt. Christian Terzer, Direktor des Landesmuseums Bergbau, blickte auf die Entstehungsgeschichte der Publikation zurück, für die Bestsellerautor Lenz Koppelstätter gewonnen werden konnte; er ist vor allem für seine Commissario-Grauner-Reihe und seine Beiträge als Reisereporter in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und „Geo“ bekannt. Weitere Autorinnen waren Bettina Gartner, Stefania Fracassi, Daniela Kahler und Anna Kornprobst von der Kommunikationsagentur Exlibris aus Bozen, die auch für die Projektkoordination und das Lektorat verantwortlich zeichnet. Die grafische Gestaltung oblag Philipp Putzer, die Fotos – sofern nicht aus dem Museumsbestand – stammen von Alan Bianchi. Von zwei herausfordernden Jah-
ren sprach auch Armin Torggler, wissenschaftlicher Kurator am Landesmuseum Bergbau, der vor allem die Inhalte der Publikation erarbeitet hat. „Herausgekommen ist ein besonderes Buch mit einem gelungenen Mix aus starken Fotos, historischen Dokumenten und Geschichten, die hinter all den Zeugnissen stehen“, so Torggler.
Das 224 Seiten umfassende Buch „Schneeberg + Ridnaun. Bergbau, Schicksale, Visionen“ ist im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen und sowohl in den Museumsshops des Landesmuseums Bergbau als auch im Buchhandel erhältlich. bar
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Sagenhafte Bergbauwelt Viele Sagen und Erzählungen ranken sich um die Welt unter Tage: Von tückischen Antrischen, weisen und gutmütigen Saligen und von wild gewordenen Stieren wird berichtet. Die unterirdische Welt lädt ein zu träumen und den Märchen und Geschichten zu lauschen.
Wir erzählen diese Legenden allen abenteuerlustigen Kindern und ihren Eltern am Sonntag, den 28. August an den Standorten Prettau und Ridnaun und tauchen mit ihnen ein in die mystische Welt der Südtiroler Bergwerke und umliegenden Talschaften. In der Bastelecke wird den Sagen
ein neues Gesicht gegeben; mit Kartoffeldrucken und Tonbasteleien erwachen die Bergbaufiguren in kreativen Werken zum Leben. Sei auch du dabei beim vierten Sagentag des Landesmuseum Bergbau und lass dich
von der sagenhaften Bergbauwelt verzaubern. Beginn der Sagenerzählungen in deutscher Sprache um 10.00, 12.00, 15.00 und 17.00 Uhr, in italienischer Sprache um 11.00, 14.00 und 16.00 Uhr.
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Kultur
194 Tage Südafrika Bildervortrag mit Irene Saxl
Was macht Trens lebenswert? „Was macht unser Dorf lebenswert?“ Diese Frage bildete den Schwerpunkt bei der Ortsbegehung in Trens der Geschichtswerkstatt Freienfeld in Zusammenarbeit mit dem Heimatpflegeverband Südtirol. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Einzigartigkeiten von Trens, auf die das Dorf umgebende Natur, die Häuser, die Streuobstwiesen, ortsbildprägende Elemente und den Erhalt des dörflichen Charakters gelegt. Zum Rundgang konnte Rita Thaler Wieser eine große Anzahl an Interessierten begrüßen. Ausgehend vom Kulturhaus erwanderte die Grup-
zählt zu den ältesten und bedeutendsten im Lande. Wie Mauls und Stilfes ist auch Trens in eine besondere Hügellandschaft aufgrund des Trenser Bergsturzes und Bereichen mit Flurgehölzen eingebettet. Architekt Albert Willeit riet, diese natürlichen Siedlungsgrenzen und Besonderheiten zu erhalten. Dies sollte auch beim zu erstellenden Gemeindeplan für Raum- und Landschaft entsprechend Berücksichtigung erfahren. Am Petersplatz verwies Rainer auf die drei denkmalgeschützten Gebäude: das Malerhäusl, den Loasner und den Peintner. Als besonders dörfliche Situation wird die Inno-
pe mit den Vertretern des Heimatpflegeverbandes – Obfrau Claudia Plaikner, Marlene Roner, Albert Willeit und Flurnamenexperte Johannes Ortner – das Dorf. Mit dabei waren u. a. auch Vertreter der Gemeinde. Die Führung hatten Josef Rainer und Anton Salcher übernommen und dabei eindrucksvoll die geschichtliche Entwicklung des Ortes erzählt. Abwechselnd zu den Ausführungen gaben die Vertreter des Heimtapflegeverbandes ihre Stellungnahmen ab. Sie verwiesen auf die jeweiligen Schönheiten und Besonderheiten des Dorfes, aber auch auf Problempunkte und gaben wertvolle Anregungen für die Ortsbildgestaltung. Eine erste Erwähnung von Trens gibt es in der Quartinusurkunde von 827/28 als Torrentes. Der Ort hat sich im Laufe der Jahrhunderte von der Kirche ausgehend zu einem organischen Haufendorf weiterentwickelt. In der Lahn, so die Überlieferung, wurde die Muttergottesstatue gefunden. Die Marienwallfahrt von Trens
zenz-Barat-Straße wahrgenommen, die von der Lahn bis zur Wallfahrtskirche verläuft. Erwähnenswert ist die wunderbare Fassadenmalerei am Wohnhaus. Zu den ortstypischen Gebäuden zählt auch der schöne Hallerhof. Interessant fand Architektin Marlene Roner alte Stadel am Rand der Straße, die prägend für das Ortsbild sind und unbedingt erhalten werden sollen, wie u. a. das Dorfmuseum beim Binder. Sie verwies auch auf das ortsbildprägende Ensemble beim Karlhof bei der Südzufahrt ins Dorf. Am Postplatz erwähnte Rainer das Gasthaus „Post“, das im Jahr 1440 als erster Krämerladen im Dorf genannt wird, und das alte Mesnerhaus, die Wohnstätte der Familie Pirchstätter. Der Ansitz Eppurg (Pircher), früher Sitz edler Familien wie der Eppaner, ist heute gänzlich zum Gasthaus umgebaut. Gemeindereferent Heinrich Aukenthaler sprach das Problem der Pflastersteine aus Porphyr an, wobei die Vertreter des Heimatpflegeverbandes darauf
Der Bildvortrag „194 Tage Südafrika“ nimmt die Zuschauer am 1. September in der Stadtbibliothek Sterzing auf eine ganz persönliche Reise durch Südafrika mit. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine Doku – ganz im Gegenteil: Irene Saxl teilt ihre ganz individuellen Erlebnisse mit dem Publikum.
Fotos © Irene Saxl
Anfänglich führte Irene Saxl die Reise wegen eines Jobs nach Coffee Bay, ein kleines Küstenörtchen im Süden des Landes. Allerdings blieb sie nicht lange dort und die Monate in der südlichen Hemisphäre entwickelten sich zu einem Reiseabenteuer. 194 Tage erkundete sie die unterschiedlichsten Ecken: Sie traf bierbrauende Frauen und bissige Baboons, schaukelte auf Lianen im Dschungel, ließ sich von Kapstadts Kunst berieseln, traf faszinierende Menschen, wohnte in Hütten, bei Backpackern und in Autos und hatte dabei stets die unterschiedlichsten Sprachen im Ohr. Der Bildervortrag beginnt um 20.00 Uhr. Anmeldungen per E-Mail an bibliothek@ sterzing.eu oder unter der Rufnummer 0472 723760. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.
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Erfolgreiche Teilnahme verwiesen, dass dadurch der dörfliche Charakter erhalten werde, wenn auch manche Unannehmlichkeit dadurch entstehe. Das Parken von Autos auf dem Dorfplatz sollte indes unterbunden werden. Der Weg von Schloss Sprechenstein zur Kirche von Trens wurde von den Herren von Ritter von Trautson bis ins 18. Jahrhundert genutzt. Vom „Oasl-Eck“ hat man einen wunderbaren Blick auf Trens, was auch Gemeindereferent Alfred Reichsigl betonte. Der Oaslhof mit dem ehemaligen Turm wurde schon im Jahr 1003 als erster Besitz von Kloster Tegernsee erwähnt. Hier gibt es eine erste Nennung eines Bergbaurechtes im gesamten Tirolischen Raum. Anton Salcher gab Erklärungen zum Auffangbecken, das zum Schutz des darunterliegenden neuen Wohngebietes errichtet wurde. Galt bis zum 20. Jahrhundert im Bereich zwischen Karlhof und Fraxenhof ein absolutes Bauverbot, so zählt inzwischen gerade diese Zone zu den am meisten verbauten Gebieten. Auch verwies Salcher auf Grundstücke, die in nächster Zukunft einer anderen Zweckbestimmung zugeführt werden sollten. Eine erste Erwähnung der Marienkirche gibt es um 1345, wobei es hier in der Vergangenheit beim Kirchgraben immer wieder zu Vermurungen kam. Im nahen Umfeld der Kirche wurden verschiedene Neubauten errichtet. Annemarie Rainer erklärte anschaulich die Geschichte der Kirche und die damit zusammenhängende jahrhundertealte Wallfahrtstradition. Zahlreiche Votivtafeln mit Wundertaten und Danksagungen zeugen von der großen Marienverehrung. Im Jahr 1939 wurde Trens eigenständige Pfarrei. Der Rundgang führte auch am denkmalgeschützten Zihlhof vorbei, der Teil der neuen Tourismuszone werden soll, für die Heimatpfleger eine fragliche Entwicklung. Johannes Ortner machte auf das Ensemble mit dem schönen Pangert auf-
merksam und sprach über die Bedeutung und den Erhalt von Streuobstwiesen. Er erklärte die Initiative „Baumgart“, an der neben der Eurac u. a. auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und der Heimatpflegeverband beteiligt sind und die in diesem Jahr eine Streuobstwiesen-Meisterschaft organisiert haben. Eine interessante Gasse ist auch der Guggesweg mit seinen historischen Gebäuden. Der Orglerhof wurde bereits 1170 mit Grundherren vom Benediktinerkloster St. Afra in Augsburg erwähnt. Auch hier ist ein Neubau vorgesehen. In Trens gibt es noch gepflegte Nutzgärten und beliebte Spazier- und Wanderwege sowie ökologisch wichtige Hecken und Laubbäume. Sie machen den Reiz der Landschaft aus. Leider gibt es auch unpassende fremdländische Thujen, dadurch wird das Ortsbild stark verändert. In den letzten fünf Jahren verschwanden zunehmend Waldzungen wegen Verbauung. Die neu angelegte Blumenwiese hingegen wird nicht nur als schön empfunden, sondern dient als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und ist Ausdruck einer gesunden Natur und Umwelt. Während der Begehung zeigten die zahlreichen Wortmeldungen, dass sich die Bevölkerung Gedanken darüber macht, wohin sich das Dorf und die Gemeinde entwickeln sollen. Der Abschluss fand bei einem Umtrunk im Gasthof Hotel „Post“ statt. „Trens hat im Großen und Ganzen noch ein gut erhaltenes Ortsbild. Dies gilt es weiterhin zu erhalten. Wichtig ist dabei der respektvolle Umgang mit der noch vorhandenen historischen Bausubstanz und dessen Sanierung. Dazu braucht es die notwendige Sensibilität für gute Baukultur“, betonte Obfrau Claudia Plaikner. Die Ortsbegehung in Trens war nach Mauls und Stilfes die dritte in der Gemeinde Freienfeld im Rahmen des Zweijahresprojektes „Natur (er)leben“, das den Schwerpunkt auf eine nachhaltige Zukunft in den Dörfern legt.
Der Schülerpreis CLAUS für journalistisches Arbeiten, der im Vorjahr an Maria-Ramona Engl vom Sprachengymnasium Sterzing ging und im Gedenken an den sozialkritischen Journalisten Claus Gatterer (1924 – 1984) verliehen wird, wurde heuer bereits
zum vierten Mal vergeben. Zwei Schülerinnen der 3. Klasse am Sprachengymnasium Sterzing, Katarina Bilbija und Theresa Frick, nahmen erfolgreich mit einem Audio- und Filmbeitrag daran teil. Die Filmemacherin und Radiomoderatorin Karin Duregger und der Medientechniker und Filmproduzent Jiri Gasperi standen den Schülerinnen beratend zur Seite. Die Verleihung der Auszeichnungen „kleiner“ und „großer CLAUS“ erfolgte Mitte Juni in Sexten, der Heimatgemeinde von Claus Gatterer. Im kommenden Schuljahr gibt es ein interkulturelles Folgeprojekt, an dem Katarina und Theresa ebenfalls teilnehmen werden. Abgerundet wird das Projekt durch eine Wienreise im September, bei der u. a. Dreharbeiten im ORF-Zentrum sowie ein Besuch im österreichischen Parlament auf dem Programm stehen.
HOFKÄSEREI
BURGnOF
burghof.it
ZIEGENKÄSE
Bfoland
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Kultur
D as Wipptal im Zeitraffer von Karl-Heinz Sparber (Teil 32)
30.11.
1916
Kaiser Franz Joseph I. stirbt,
Kaiser Karl I. wird letzter Habsburger-Herrscher 4. OKTOBER
1916
Opfertage und Mädchentheater in Sterzing Franz Joseph I. (Kaiser seit 1848) auf seinem Totenbett am 21. November 1916 in Schönbrunn
Das Mädchentheater sammelt 360 Kronen bei zwei Aufführungen in Sterzing
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3.11.1916
1916
Die Opfertage für Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen gefallener Helden und die Tuberkulosen beginnen in Sterzing. Für den gleichen Zweck findet am 8. und 15. Oktober die Wohltätigkeitsveranstaltung im Theatersaal, veranstaltet von Mädchen, statt. Das Programm: Schneewittchen, Sein Kaiserjubiläum (Vortrag), Ida von Toggenburg. Ertrag: 360 Kronen.
Die Marienkirche in Monte auf der Insel Madeira ist ein Wallfahrtsort geworden. Karls Gebeine sind in einer Seitenkapelle aufgebahrt.
Der Sterbegottesdienst für den am 21. November an einer Lungenentzündung verstorbenen Kaiser Franz Joseph I. (geboren am 18. August 1830) findet in der Stadtpfarrkirche Sterzing statt. Der „Alte Herr in Schönbrunn“ gilt als Symbolfigur für den Zusammenhalt der (untergehenden) Monarchie. Er verstirbt mitten im Weltkrieg nach 68 Regierungsjahren. Sein Nachfolger wird der Neffe des 1914 ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, Karl I. (1916 – 1922), der letzte Kaiser der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Karl (geboren am 17. August 1887) hat als Erzherzog bereits gute Beziehungen zum Kronland Tirol. Er kennt Tirol bereits seit seiner Jugend. Nach einem Aufenthalt mit seiner Mutter Maria Josefa von Sachsen in Gossensaß wird er auf Anraten seines Erziehers zu einer Kur nach Brixen in die Kuranstalt von Dr. Otto von Guggenberg geschickt. Von 1903 bis 1905 erholt sich der zart veranlagte, unter Nervosität und Niedergeschlagenheit leidende Erzherzog recht bald durch die anregenden (Kneipp-)Abhärtungskuren in der Heilwasseranstalt. Er gilt als „Friedenskaiser“, muss dann aber nach seinem Verzicht auf die Regierungsgeschäfte (11. November 1918), nicht aber auf die Thronfolge am 24. März 1919 Österreich für immer verlassen und in die Schweiz ins Exil gehen. Am 19. November 1921 werden der letzte Habsburger-Herrscher Karl I. und seine Frau Zita auf Befehl der Alliierten auf die portugiesische Insel Madeira verbannt. In der Hauptstadt Funchal und später im Haus in Monte leben sie mit ihren sieben Kindern in ärmlichen Verhältnissen. Karl verstirbt am 1. April 1922 an einer Lungenentzündung (andere Version: Spanische Grippe) und wird fünf Tage danach in der Marienkirche in Monte beigesetzt. Am 31. Mai 1922 bringt Zita in Madrid ihr letztes Kind, Elisabeth, zur Welt. Am 3. Oktober 2004 wird Karl von Papst Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen.
Der Sterzinger Gemeinderat 1919 mit dem scheidenden Bürgermeister Erker 08/22Josef Domanig hinter dem Tisch
Der amtierende christlich-soziale Bürgermeister Josef Domanig (1872 – 1952) wird als Oberleutnant zur aktiven Dienstleistung einberufen. Die Gemeindegeschäfte übernimmt der erste Magistratsrat J a k o b S t i f t e r. N a c h s e i n e r B e f ö r d e rung zum Hauptmann im Juni 1918 und seiner Ernennung zum Ehrenbürger Sterzings im April 1919 legt er nach 15 Jahren sein Bürgermeist e r a m t f r e i w i l l i g n i e d e r.
Das Sterbebild Josef Domanigs vom 1. Juni 1952. Er stirbt kinderlos.
04.12.
Maria kommt am 28. Februar 1879 als erstes von sechs Kindern (vier Töchter, zwei Söhne) am Staudenhof im hintersten Ridnauntal zu Welt. Der Hof ist der höchstgelegene im Tal (1.566 m) und liegt oberhalb von Maiern (1.350 m). Ab dem dritten Lebensjahr beginnt das Mädchen extrem zu wachsen, so dass sie beim Einschulen bereits so groß wie eine Erwachsene ist und eine eigene Schulbank bekommt, ihr Schulweg beträgt eine Gehstunde. Mit 15 Jahren hat sie bereits eine Körpergröße von 2 m erreicht. Natürlich fällt die „Riesenmoidl“ allseits auf und wird ob ihrer Körpergröße (217 cm ist die gemessene Größe im Anatomischen Institut in Wien) bestaunt, ihre Eltern erhalten auch zahlreiche Angebote, das „größte Schulkind der Welt“ in die Fremde zu schicken zu Schaubudenbetreibern, um sie auf Jahrmärkten und Festen vorzuführen. Die zahlreichen Feriengäste im Ridnauntal sammeln Geld und lassen der Moidl eine angemessene Bettstatt zimmern, in der sie „Menschliche Kuriositäten“ interessieren auch die Museen sich richtig ausstrecken kann. Erst 1906 willigen die El(Postkarte „Mariedl, die Riesin tern Josef und Theresia Faßnauer schweren Herzens ein, von Tirol“, gezeigt in einer Veranihre Tochter mit der Schwester Anna (nach einem halben staltungsreihe im Ferdinandeum Jahr begleitet sie dann Schwester Rosa) in die weite Welt Innsbruck 2011) ziehen zu lassen. Otto Heinemann vom „Passage-Panoptikum“ in Berlin engagiert die Moidl, wo sie mit Zwergen, Lilliputanern und anderen außergewöhnlichen Menschen zur Schau gestellt wird. Einzelne Stationen ihrer siebenjährigen Reise durch Europa sind das Oktoberfest in München, Wien, London, Cardiff, Swansea, Liverpool, Nottingham, Bristol, Manchester, Köln, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig, Dresden, die Weltausstellung in Brüssel, Bremen, Budapest. Dabei trägt sie Schuhe mit Plateausohlen und einen hohen Zylinderhut, um noch größer zu wirken. Natürlich muss sie immer stehen und dabei macht ihr das eigene Körpergewicht von etwa 170 kg enorm zu schaffen, auch leidet sie an Wassersucht. Schließlich kehrt sie 1913 endgültig nach Ridnaun zurück. „Ich habe keine Kraft mehr. Meine wunden Beine schmerzen, manchmal kann ich mich kaum auf den Füßen halten. Es geht mir gar nicht gut“, schreibt sie in einem ihrer Briefe, von denen nur wenige erhalten sind. Maria Faßnauer verstirbt am 4. Dezember 1917 in Ridnaun an der Wassersucht und an sonstigen Leiden (offene Füße). Ihr Sarg erregt großes Aufsehen: Der Boden ist aus zwei breiten Brettern gezimmert und das Ganze sieht aus ...... wie eine Truhe, ein großer Kasten. Der Riesensarg wird »-~ In~ ~ vom Staudner ins Tal gebracht und von einem Muli auf ~~<r· J,ifü11211.rr ill<Tl'ii,1 einem Schlitten zur Pfarrkirche in Ridnaun gezogen. Es werden sechs Männer benötigt, um den Sarg ins Grab zu senken.
6.04.1917
Eine gewaltige Lawine zerstört den Kasserhof in Jaufental, neun Tote.
1. März 1917
Theresia (nicht Josefa, wie manchmal falsch zitiert wird) Faßnauer geborene Eder stirbt 26 Tage nach ihrer Tochter Maria.
Schloss Welfenstein brennt ab
19.08.
1918
In der Nacht des 19. August wird das Schloss Welfenstein bei Mauls samt den historischen Sammlungen (eigene und gekaufte Bilder, antike oder stilecht nachgeahmte Statuen, Täfelungen im Tiroler Renaissancestil, gotische Stube und Kapelle, Waffen, Rüstungen …) und die wertvolle, 5.000 Bände umfassende Bücherei ein Raub der Flammen. Die Lebensarbeit seines Besitzers, des akademischen Malers Professor Edgar Meyer (1853 – 1925), wird innerhalb weniger Stunden vernichtet. Ein Kurzschluss soll die Ursache des Brandes gewesen sein, man denkt aber auch an eine Rachetat. Edgar ist der Sohn des Innsbrucker Eisenhändlers Martin Meyer, der sich auch politisch und künstlerisch betätigt. Mit einer kleinen Erbschaft und einigem Eigenkapital (immerhin ver- Edgar Meyers „Zuckerschlössl“ Welkauft Edgar zahlreiche seiner Bilder an fenstein brennt in der Nacht auf den deutsche und österreichische Museen um 19. August 1918 nieder. 700 bis 1.000 Kronen das Stück) lässt er sein „Zuckerschlössl“ an der Stelle einer verfallenen Burgruine erbauen. Das Bauwerk, von 1893 bis 1897 unter Aufwendung großer Mittel mit hängenden Gärten errichtet, ist das Muster einer neuzeitlichen Burg nach alten Motiven, reich ausgestattet, vornehm und prächtig eingerichtet. Von der reichhaltigen kostbaren Zinnsammlung hat Edgar Meyer noch vor diesem Brand einen Teil um 40.000 Kronen an das Museum für tirolische Kunst und Gewerbe in Innsbruck verkauft. Obwohl er seit Jahren in Aldrans bei InnsSo hat der Maler Edgar Meyer sein bruck lebt, weilt er zur Zeit des Brandes Welfenstein als Aquarell selbst gemalt: romantisch, effektvoll, idyllisch, mit seiner Familie im Schloss. Die Retzart und duftig. tungsarbeiten besorgt fast ausschließlich Militär, das zufällig in Freienfeld stationiert ist, da die Gemeinden Trens und Stilfes sich weigern, zur Löscharbeit auszurücken. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Kronen. Der Historiker Hans Kramer beschreibt Edgar Meyer 1951 folgendermaßen: „Meyer fiel durch manches trotz seiner tirolischen Abstammung und seiner Verwurzelung im Heimatlande aus der Reihe seiner Landsleute heraus. Er trat mehr als vornehmer, gewandter Weltmann auf. Gescheitheit, künstlerisches Talent, Fleiß, Zähigkeit, Mut, große Lebenskraft, Temperament, große Organisatoren- und Rednergabe und ein stark ausgeprägter Geschäfts- und Erwerbssinn sind ihm nicht abzusprechen. Er war immerhin eine interessante Erscheinung des alten Tirol vor 1918.“
Die USA treten in den Ersten Weltkrieg ein, erklären dem Deutschen Reich den Krieg. Die Amerikaner werden zur ausschlaggebenden Macht: Sie schicken Material (U-Boote) und Soldaten (1,75 Millionen) nach Europa an die Westfront.
Die Tiroler Kaiserjägerbataillone an der südlichen Kriegsfront (Hochfläche von Folgaria, wo das Sterzinger Bataillon kämpft) und die Kaiserjägerdivision (bei Serrada) erhalten um 3.00 Uhr früh die telefonische Meldung: „Wir haben die Waffenstillstandsbedingungen der Entente angenommen. Die Feindseligkeiten sind sofort und überall einzustellen.“ Die Freude der Soldaten ist unbeschreiblich. Doch die Italiener halten sich (noch) nicht an den Waffenstillstand. General Diaz gibt am 8. November noch den Befehl, um jeden Preis den Brenner zu erobern. Am 11. November erreichen die Italiener den Brenner, ohne einen Schuss abfeuern zu müssen. 365.000 Mann geraten in italienische Gefangenschaft (darunter 30.000 ehemalige deutschösterreichische k. u. k. Soldaten). Erker 08/22
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Maria Faßnauer, die Ridnauner Riesin, stirbt im Alter von 38 Jahren
3. 11.1918
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Kultur I
Gotteshäuser im Wipptal
Pfarrkirche zum hl. Vitus LAGE: Obertelfes KIRCHENPATRON: hl. Vitus ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 13./14. Jh.; unbekannter Erbauer
konnte das Gotteshaus erst nach Jahren wiederhergestellt werden. Treibende Kraft war Kaplan Johann Leitgeb (1813 – 1840), der den Wiederaufbau veranlasste. Der Sterzinger Baumeister Johann Pfammer führte 1824 die Arbeiten aus, im Zuge derer die Kirche weitgehend entgotisiert wurde. Sie erhielt nun Rundbogenfenster und über den Pilastern ein Tonnengewölbe. Dem Turm hatte man bereits am Beginn des 18. Jahrhunderts eine Zwiebelhaube übergestülpt. Der Hauptaltar mit Säulenaufbau, Volutengiebel und den Statuen des hl. Josef und hl. Joachim wurde von einem unbe-
Der hl. Vitus († 313) stammte aus dem heutigen Mazara del Vallo an der Südwestküste Siziliens und wurde von seiner Amme und seinem Lehrer christlich erzogen. Sein Vater Hylas war darüber dermaßen erbost, dass er den Präfekten bat, seinem siebenjährigen Sohn die christliche Gesinnung auszutreiben. Letzterer ließ den Jungen verprügeln, doch wurden die Arme der Prügelknechte gelähmt und die Augen des Vaters durch ein überirdisches Licht geblendet. Als Vitus jedoch betete, waren alle wieder gesund. Vitus floh anschließend nach Lucanien (Basilicata). Dort wurde er seines Glaubens wegen in Ketten gelegt, doch ein Engel löste diese. Anschließend begann sein eigentliches Martyrium: Er wurde in einen Kessel mit siedendem Öl gesetzt, wilden Löwen zum Fraß vorgeworfen und auf die Folterbank gespannt. Er blieb aber stets unversehrt. Ein Engel brachte ihn schließlich nach Lucanien zurück, wo er friedlich starb. Seine Gebeine wurden angeblich 538 in Unteritalien gefunden, 756 nach St-Denis bei Paris gebracht und kamen schließlich nach Prag. Kaiser Karl IV. ließ dort 1344 den Veitsdom erbauen. Vitus gehört zu den Vierzehn Nothelfern und gilt als Schutzpatron der Bergleute, Bierbrauer, Winzer, Apotheker, Blinden, Augenkranken, Stummen und Lahmen. Er wird gegen Hunde- und Schlangenbiss, Blitz, Unwetter sowie Feuergefahr angerufen und häufig als Kind oder Jüngling mit Buch und Palmzweig – in einem Ölkessel sitzend und von Tieren umgeben (Hahn, Rabe, Adler, Löwe oder Wolf) – dargestellt.
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© Martin Schaller
Die Pfarrkirche zum hl. Vitus in Obertelfes wird erstmals urkundlich in einem Kaufbrief im Jahr 1357 erwähnt, doch dürfte ein erster Sakralbau bereits im 14. Jahrhundert errichtet worden sein. Das Gotteshaus wurde schließlich umgebaut und 1515 neu geweiht. Der spätgotische Bau, von dem sich bis heute das marmorgerahmte Portal, ein wappengeziertes Viereckfenster, der polygonale Chorabschluss und der Turm mit Sockel und Spitzbogenfenstern erhalten haben, wurde 1783 durch einen verheerenden Brand arg in Mitleidenschaft gezogen. Wegen geringer finanzieller Mittel
kannten Meister im Jahr 1750 geschaffen und hat – mitsamt dem Altarbild – den Brand überstanden. Das Ölgemälde stammt von Franz Sebald Unterberger aus Cavalese im Fleimstal und zeigt den hl. Vitus mit Ölkessel und Hahn. Den gesamten Innenraum malte Leopold Puellacher aus Telfs im Oberinntal in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus. Das zentrale Deckenfresko zeigt den Kirchenpatron. Die beiden Seitenaltäre wurden 1825 erneuert. Der rech-
te Seitenaltar enthält ein Ölgemälde. Dieses stellt die Kreuzigung dar und wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Anton Sieß angefertigt. Der linke Seitenaltar hingegen enthält eine figürliche Darstellung der Muttergottes mit Jesuskind. Der Kirchturm wurde 2002 umfassend restauriert, der Altarraum 2013 von Franz Kehrer aus St. Vigil in Enneberg 2013 neu umgestaltet. Harald Kofler
Den BrennerBasistunnel hautnaherleben Öffnungszeiten der Ausstellung im BBT-lnfopoint Von Mai bis Oktober: Dienstqg-Sonntag 10.00-18.00 Uhr Von Novemberbis Apnl: Dienstag-Sonntag 10.00-16.00 Uhr Montag geschlossen
Kontakt
www.bbtinfo.eu/ info@bbtinfo.eu/ o BBT-lnfopoir'lt Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol - Italien
T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219
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75 Jahre Musikkapelle Innerpfitsch
„Ich mag das Läuten der Kirchenglocken“
Kultur
Lebensbilder
Die Musikkapelle Innerpfitsch feierte im Rahmen eines zweitägigen Kirchtags-Waldfestes Anfang Juli ihr 75-jähriges Bestehen.
© MK Innerpfitsch
Eingeleitet wurden die Festlichkeiten mit einem Konzert der Gastkapelle Hart im Zillertal, anschließend sorgte Brass Alpin beim Dämmerschoppen für gute Stimmung.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Jubelkapelle. Diese umrahmte unter der Leitung von Kapellmeister Georg Fehr die Heilige Messe, die von Pfarrer Walter Prast mit treffenden Worten zum Thema Musik und Gemeinschaft gefeiert wurde. Beim anschließenden Festakt konnten neben den einzelnen Delegationen der Musikkapellen aus dem Bezirk auch Ehrengäste auf Landesebene begrüßt werden. So überbrachte Josef Ploner, Obmann des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen, seine Glückwünsche und unterstrich dabei die Wichtigkeit des Ehrenamtes. Es sei wichtig, Traditionen zu pflegen und das Ehrenamt vor der stark zunehmenden Bürokratie zu schützen. Die Vizebürgermeisterin der Gemeinde Pfitsch Maria Rabensteiner Leitner bedankte sich bei den Musikanten für ihre wertvolle Tätigkeit. „Eine Musikkapelle ist in der Lage, verschiedene
Generationen zu vereinen und trägt somit zur Gemeinschaft im Dorfleben bei“, so Rabensteiner Leitner. Unter den Festgästen konnten auch ehemalige Obmänner und Kapellmeister begrüßt werden. Die früheren langjährigen Kapellmeister Herbert Volgger und Martin Rainer durften jeweils einen Marsch dirigieren. Dabei erinnerten sich viele gerne an die vergangenen gemeinsamen Jahre zurück. Judith Volgger stellte die Broschüre vor, die einen kurzen Rückblick auf die 75 Jahre der Musikkapelle gibt. In dieser Zeit gab es immer wieder Höhen, aber auch Tiefen. Dennoch konnte der Fortbestand gesichert werden. Obfrau Martina Angelika Wieser bedankte sich bei den zahlreichen Sponsoren und Gönnern sowie der Gemeindeverwaltung, welche die Musikkapelle bereits seit vielen Jahren unterstützen. Ihr Dank galt auch den Musikanten sowie den Eltern der Jungmusikanten. „Eine Musikkapelle ist ein zeitintensiver Verein. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es in unseren Dörfern eine solche gibt“, so Wieser. Anschließend gab die Bürgerkapelle Sterzing ein Konzert. Zum Abschluss der zwei Festtage spielte „Die Hopfenmusig“.
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349.m,353,464.s,o.s11.m.m,544,sss. 61U48.6S 1.m, 798,822. m,879.980. 1020,1086,1107,1131,1272,1353,1395,1474,1531,1583,1748,1795,1935,1963,20II, wn. 2055,,o9s, nn. 2:ros,2221,n33, m 1.2356,2357,2367,ms, iss 3,)~99.ms. 2ssa.2m. ms. 29'69.2994.1000.3061,3074.1145,31s2.320 . m:1. 1m. 3504,3m. 3616,l698,3699,3m, :1784, 3834,3895,3928,4013, 4~1,4068,41B, 4134,4169,4182. 4208,~230, 4MO,4271,4344,4371,ms.4408,4425,4496,4S3s.4601 C1P9 uckl1c'~- S1E\JPr ,o·· ~- \1c' 1PIP'an;,,:h .,r,,~-T~ 1+ l 9) 04 72 6302 07 ff~ 1~· o::iere1"e c-Ma J" m.wie~er@rolmail.net ,~h1C,e" C1eP·e1sekonnen ";;~h Vere,n:);1u11(J1m?·:)bPl □ k;I :Je·'.'.,., U.d::o?I"1··1,c·pf1•\ch <1b(JPl,oll werden
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Die Lebensgeschichte von Erich Pfitscher aus Trens Erich Pfitscher, geboren am 17. Oktober 1948, ist auf dem „Umwalthof“ in Trens aufgewachsen. Sein Geburtshaus (Völkl) stand zwar in Rotwand in der Gemeinde Ritten, doch seine Mutter gab ihn bereits als kleinen Buben in die Obhut der Zieheltern Rosa und Stefan Pfitscher in Trens. Erst Jahre später hatte Erich Kontakt zu seiner leiblichen Mutter und zu seinem Stiefbruder. Er ist heute sehr froh darüber, dass er sie kennenlernen durfte. Harte Arbeit am Hof Auf dem „Umwalthof“ ging die Arbeit von früh bis spät nie aus. Schon in frühen Jahren half Erich mit, wo er nur konnte, und er tat es auch gerne. Das Leben am Hof war aber nicht immer einfach. Die Schule besuchte er in Trens, an manchen Tagen ging er gerne hin, an manchen weniger gern. Obwohl er für militärtauglich erklärt wurde, stellte ihn das Heer frei, damit er als Arbeitskraft auf dem Hof bleiben konnte, da dort dringend jede Hand gebraucht wurde. Die Arbeit mit den Tieren und das Leben im Einklang mit der Natur machten Erich große Freude und erfüllten ihn. Über 30 Jahre lang war er auch Imker. Erich war schon als Kind gerne in der Natur. Auch heute noch beobachtet er gerne Tiere und vor allem auch den Nachthimmel mit seinen Sternen. Liebe zur Natur Hätte es das Leben ihm ermöglicht, wäre er gerne Jäger geworden, aber leider fehlte ihm dazu das Geld. Auch Weltraumforscher wäre sein Traum gewesen. Leider hatte er auch dazu keine Möglichkeit, obwohl ihm Offenheit und Neugierde für wissenschaftliche Themen und Zusammenhänge eigen sind. „Mich interessieren sehr
viele Themen. Generell habe ich viel gelesen und mich für das Weltgeschehen interessiert“, erzählt Erich. Schon in der Schule las und zeichnete er gerne. Auch die Musik machte ihm immer Freude. „Ich mag alte Kirchenlieder und urige Musik. Und wenn die Kirchenglocken läuten, höre ich sehr gerne ihren Klängen zu.“ Erich hat sich seine Leidenschaft für wissenschaftliche Themen stets erhalten, doch von Beruf ist er „Sagschneider“ geworden. Auch als Waldarbeiter verdingte er sich. Es waren alles anstrengende Arbeiten, doch er übte jede von ihnen gerne aus und machte dabei auch viele Bekanntschaften. Überhaupt ist Erich ein zufriedener, genügsamer Mensch, der immer das Beste aus seinem Leben gemacht hat. Ein neuer Lebensabschnitt Nach dem Tod der Zieheltern bewirtschaftete Erich den Hof alleine weiter. Seine Ziehschwester – Rosa und Stefan hatten später noch ein Kind angenommen – lebte nicht mehr auf dem Hof. Im Jahr 2019 zeigte sich, dass es nicht mehr möglich war, alleine und ohne Unterstützung und Begleitung zu leben. Also übersiedelte Erich in das Seniorenwohnheim Wipptal, wo er sich gut eingelebt hat und sich wohlfühlt. „Ich bin gerne hier in Gesellschaft. Aber manchmal vermisse ich die Arbeit auf dem Bauernhof und vor allem meine Tiere. Wenn ich kann, gehe ich spazieren und genieße es, in der Natur zu sein und die Pflanzen und Tiere zu beobachten“, sagt er. „Eine Lebenspartnerin habe ich nicht gefunden, aber meine Freude an der Natur und meine Neugierde werde ich mein Leben lang behalten.“ IPetra Agreiter und Brigitte Mayr
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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco
Comune di Brennero Il consiglio discute sulla realizzazione di un parcheggio sotterraneo a Colle Isarco. Durante l’ultima seduta svoltasi il 23 giugno, il Consiglio comunale di Brennero ha approvato, due modifiche al bilancio. L’ottava modifica al bilancio dell’anno comprende, tra l’altro, un’entrata supplementare di 15.600 euro, proveniente da un contributo provinciale. L’importo sarà utilizzato per l’illuminazione dei campi da calcio (7.600 euro), per i mobili della cucina del municipio (1.000 euro), per la manutenzione straordinaria della piscina (1.000 euro) e per delle sbarre in piazza Ibsen (6.000 euro). Con la nona variazione di bilancio è stato previsto un avanzo di amministrazione di circa 100.000 euro. La somma è destinata principalmente al rimborso di un prestito (49.200 euro), alle spese Covid 19 (30.000 euro) e ai parchi giochi (15.000 euro). Durante la seduta è stato trattato anche l’argomento relativo alla realizzazione di un parcheggio sotterraneo a Colle Isarco. Il sindaco Alber aveva già annunciato nella seduta consiliare del 2 marzo, che l’amministrazione comunale del Brennero intende costruire un parcheggio sotterraneo nel centro del paese di Colle Isarco. Questo sarà costruito sotto la pista di pattinaggio, con un ingresso dalla stazione ferroviaria. Il progetto sarà realizzato attraverso un progetto PPP (partenariato pubblico-privato). Il progetto è in discussione dal 2017. Come ha sottolineato il sindaco Alber, la costruzione deve essere avviata. Gli studi di fattibilità per diversi modelli sono ora disponibili e saranno presentati al consiglio comunale nella prossima riunione. Il sindaco ha informato che attualmente sono in corso colloqui con possibili investitori. Tra gli altri punti all’ordine del giorno Brigitta Schölzhorn è stata nominata rappresentante della consulta per la scuola materna di lingua tedesca di Colle Isarco. Infine, dopo l’approvazione dei relativi documenti è stato approvato il bando di concorso per la copertura del posto a tempo pieno di segretario comunale. cm
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Comune di Vipiteno: raggiunto accordo per l’utilizzo del centro di riciclaggio Durante l’ultima riunione del 29 giugno, il Consiglio comunale di Vipiteno ha approvato un accordo tra i comuni di Vipiteno, Campo di Trens, Val di Vizze e Racines per la consegna di vari tipi di rifiuti al centro di riciclaggio di Vipiteno. “I rappresentanti comunali interessati ci hanno contattato qualche tempo fa con la richiesta che anche i cittadini del loro comune possano consegnare i rifiuti al centro di riciclaggio di Vipiteno”, ha dichiarato l’assessore all’Ambiente Heinrich Forer. Pertanto, si è reso necessario trovare un accordo. Questo accordo prevede che sia i privati che le aziende con sede in questi comuni possano consegnare materiali riciclabili e pericolosi al centro di riciclaggio in Via Passo Pennes. I comuni di Fortezza e Brennero non sono interessati alla consegna. “I cittadini di Fortezza possono consegnare i rifiuti alla discarica di Sciaves, mentre nel comune di Brennero il centro di riciclaggio di Ponticolo soddisfa le esigenze dei cittadini”, ha detto Forer. I tre Comuni partecipano ai costi di gestione del centro di riciclaggio di Vipiteno in proporzione alla loro popolazione; i dati ufficiali della popolazione al 31 dicembre precedente l’esercizio contabile servono come base. La quota di partecipazione per i costi del personale, tra l’altro, ammonta a 21.000 euro per il comune di Racines, 14.000 euro per il comune di Val di Vizze e 12.000 euro per il comune di Campo di Trens. Se dovesse essere necessario del personale aggiuntivo a causa dell’aumento delle consegne, questo sarà fornito o finanziato dai tre comuni. I rifiuti nocivi e pericolosi possono essere consegnati gratuitamente dai privati. La consegna di rifiuti ingombranti e di compensato è soggetta a tariffa. I cittadini dei comuni di Racines, Val di Vizze e Campo di Trens devono ottenere un permesso (voucher) in anticipo dal proprio comune. Il contributo viene riscosso al momento della consegna e serve a coprire i costi del servizio. Al momento della consegna al centro di riciclaggio, è necessario presentare la carta d’identità, che verrà controllata dal personale in servizio. “Questo è necessario per verificare se la persona che consegna i rifiuti è residente nei comuni di Racines, Val di Vizze e Campo di Trens “, spiega Forer. I costi sostenuti per lo smaltimento vengono suddivisi tra i quattro comuni in base alla quantità consegnata. La raccolta gratuita dei rifiuti ingombranti, che si svolge due volte l’anno nei singoli comuni,
sarà mantenuta anche in futuro. Per le imprese si applicano regole diverse. Queste devono stipulare prima della prima consegna una convenzione unica con il Comune di Vipiteno.
“Questo accordo offre ai cittadini e alle imprese di altri tre comuni l’opportunità di consegnare comodamente i materiali riciclabili e inquinanti”, afferma l’assessore all’Ambiente Forer. A Vipiteno, l’accordo è stato approvato all’unanimità. Nei comuni di Racines, Campo di Trens e Val di Vizze sarà messa ai voti nella prossima riunione del consiglio comunale. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stato approvato anche l‘aumento dell’imposta comunale di soggiorno. Dal 1° gennaio 2024, su proposta della cooperativa turistica Vipiteno-Val di Vizze-Campo di Trens, la tassa di soggiorno comununale a Vipiteno sarà aumentata di 20 centesimi; l’importo sarà quindi compreso tra 1,75 e 2,50 euro per persona e pernottamento, a seconda della categoria di alloggio. A partire dal 2024, le stesse tariffe saranno applicate anche negli altri comuni della Wipptal, ad eccezione del comune di Fortezza, che appartiene alla regione turistica di Bressanone. Le strutture ricettive con classificazione quattro stelle, quattro stelle “superior” e cinque stelle pagheranno 2,50 euro, le strutture ricettive con classificazione tre stelle e tre stelle “superior” pagheranno 2,10 euro e tutte le altre strutture ricettive pagheranno 1,75 euro. L’aumento è stato approvato all’unanimità. cm
L’ ANA di Vipiteno accoglie Salvatore Goffi, autore de “La guerra del Piero”
Cavalletta rosa: una bella e rara scoperta
© Stefano Orsini
In occasione della presentazione del libro “La guerra del Piero” dell’autore Salvatore Goffi, avvenuta domenica 17 luglio presso la sala incontri comunale di Vipiteno Maria Schutz, il sindaco di Vipiteno Peter Volgger e il Comandante del 5° Reggimento
Alpini, invitati dall’ANA della sezione di Vipiteno, hanno partecipato all›evento letterario culturale, riguardante le vicissitudini di un alpino reduce dal fronte greco-albanese e russo durante la seconda guerra mondiale. Il libro, dal titolo che richiama la famigerata canzone di Fabrizio De André, narra le vicende vissute da Pietro Seminario, detto Piero, giovane militare alpino partito da Vipiteno prima per il fronte di guer-
ra greco-albanese, e in seguito sul fronte orientale, partecipando alla campagna di Russia. La prima presentazione ufficiale de “La guerra del Piero” alla comunità di Vipiteno è avvenuta successivamente alla commercializzazione del libro; la presenza del sindaco di Vipiteno Peter Volgger e del Comandante del 5° Reggimento Alpini, Colonnello Massimiliano Cigolini, testimonia la continua e assoluta vicinanza della comunità locale con quella militare, soprattutto in ambito di tematiche che legano direttamente la cittadina con il Reparto alpino. La sezione ANA di Vipiteno, che ha gentilmente organizzato l’evento culturale, tramite il suo capo gruppo sig. Paolo Carosi, ha ringraziato calorosamente le autorità politiche e militari intevenute, sottolinendo l’importanza di questi eventi, che permettono di conoscere i difficili momenti di vita, le sensazioni e le paure di chi ha partecipato in prima persona alla tragicità della guerra. La giornata si è conclusa con il classico “rancio alpino” e buona musica e ha permesso agli Alpini in servizio e in congedo, insieme a tutti i cittadini, di incontrarsi e ritrovarsi per vivere la comunità. Pierangelo Monica
La natura a volte ci sorprende e ci lascia senza parole! È quello che è successo a Tatjana mentre era nel suo orto comunale, mercoledì 22 giugno! “Stavo sistemando le piantine, quando all’improvviso ho visto un insetto insolito adagiato su una foglia: una cavalletta rosa!” così Tatjana. Incredula, chiede di dare un’occhiata alla sua amica Cilly, che dapprima le chiede se non avesse le traveggole! Con grande stupore invece anche Cilly vede l’insolita cavalletta riuscendo anche a fotografarla. Ebbene, esistono in natura delle cavallette rosa, abbastanza rare. Ne esiste una rosa ogni 500. La particolare colorazione deriva da una mutazione genetica che aumenta la pigmentazione rosa rispetto alla consueta verde. Se per noi vedere una cavalletta rosa, è una meraviglia, per loro è estremamente pericoloso perché ben visibili dai predatori. Alla nostra amica cavalletta non possiamo quindi che augurarle di nascondersi tra un bellissimo rosaio! Michela
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Foto: Cilly
Michela una nostra lettrice ha voluto condividere con noi una bella e rara scoperta fatta nell’orto.
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UNA SPETTACOLARE
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:':-ESPER.ÈNZACON . LA SCHilUMA
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Notizie dall‘Alta Val d‘Isarco
Fortezza
Fortezza
La palestra di roccia a Forte Alto sarà ampliata
Elementari “Collodi”, a Fortezza collaborazione contro il rischio chiusura
È frequentata dal 2005, e, sempre di più sta diventando l’alternativa preferita alle varie
palestre coperte. Sia perché nessuno chiede un euro per l’uso, sia perché offre spazi piacevoli anche per il relax oltre che per l’arrampicata, sia infine perché è facilmente raggiungibile. È così che quella di Forte Alto è divenuta la palestra di roccia tra le più note e amate dagli appassionati dell’arrampicata. L’idea di Giorgio Fontana, fortezzino maestro di sci, soccorritore del CAI, innamorato della montagna, si è concretizzata grazie all’aiuto dei suoi due figli, Stefano e Christian e di altri amici. La varietà delle vie, l’essere adatta ai giovani esperti e non, ma anche ai bambini che la frequentano numerosi al seguito dei vari gruppi organizzati del CAI, dell’AVS e di esperti gruppi di animatori ne fanno un luogo molto frequentato non appena la bella stagione inizia a far capolino e la roccia a scaldarsi a dovere. Solo un passante distratto però, può non sapere che immediatamente dietro, cinquanta metri sopra in direzione ovest, superando una scalinata realizzata dal CAI di Fortezza, si apre un grande anfiteatro roccioso sul quale da tempo ci sono solo due vie (facili, intorno al 4. grado);
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nelle intenzioni della dirigenza CAI del paese vi era quella di ripulire il resto per dare ulteriori alternative. Va detto che la palestra “open air” è frequentata non solo da privati cittadini e gruppi, ma anche dai militari (alpini, Alpenjäger austriaci e germanici da Garmisch Partenkirchen), che vi affinano grazie a propri istruttori, le tecniche di arrampicata e di soccorso. Ebbene, per la parte retrostante, l’anfiteatro, dove nel 2018 anche il “jazz festival” fece tappa, le operazioni di pulizia e disgaggio se l’è accollate il 5. Reggimento Alpini di Vipiteno. Questi alpini sono di casa sui graniti fortezzini e ci vengono sia per le esercitazioni di rito, quelle ufficiali, che prevedono anche prove di caduta e recupero, che privatamente. Per tenersi in allenamento. Ebbene, con nella mente e nel cuore un commilitone caduto e deceduto in falesia qualche mese fa a cui la nuova parte sarà dedicata, hanno iniziato da un paio di settimane il lavoro. Difficile per la natura del terreno, per la quantità di materiale da asportare, per le complicazioni, non ultima la garanzia di sicurezza che le pareti dovranno offrire. D’altronde, le misere casse del CAI di Fortezza non avrebbero potuto sostenere la necessità di mezzi e di uomini necessaria. Il 5. Alpini di Vipiteno procederà, stando alle stime, almeno ancora per tre settimane. Poi, seguirà la tracciatura delle vie e la chiodatura. Ancora una volta, CAI e Alpini lavorano per la gente. Gratuitamente. Per dare la possibilità a tutti di avvicinarsi allo sport dell’arrampicata. dm
Forse sono definitivamente passati i tempi in cui scolari e studenti, italiani e tedeschi, venivano rigidamente divisi evitando ogni dialogo, ogni contatto, ogni “contaminazione”. Ancora una volta è Fortezza a farsi carico del nuovo tentativo, dopo il fallimento dell’idea proposta dalla Sovrintendente scolastica di lingua tedesca di Varna (da cui dipende il plesso fortezzino) che nel nome della multiculturalità aveva proposto un progetto (dettagliatamente spiegato dall’Erker) di integrazione culturale dei due gruppi linguistici. Progetto troppo “nuovo”, frettolosamente rinchiuso in un cassetto e abbandonato con il trasferimento della sovrintendente trasferita ad altra sede. Intanto, parallelamente al calo percentuale delle famiglie “italiane” era calato prepotentemente quello degli alunni delle elementari “Collodi” raggiungendo il picco negativo massimo di sette alunni. Da qui l’allarme chiusura. Passati i tempi in cui a Fortezza, sede di dogana internazionale, con centinaia di ferrovieri, carabinieri, guardie di finanza, spedizionieri, era oasi particolarissima, con il bilinguismo usato (senza bisogno di dictat) in tutti i settori, automaticamente, e gli allievi delle elementari si cimentavano, nelle recite, negli spettacoli, nelle messe a loro dedicate in chiesa, a parlare gli uni la lingua degli altri. Tempi “avanti” per l’involuzione successiva delle politiche di integrazione! Comunque, dal prossimo anno scolastico (iscritti alla scuola italiana in nove, con un incremento di più due unità) sembra verranno avviate attività e progetti per sviluppare la collaborazione attiva tra i due gruppi linguistici in diversi ambiti. Saranno realizzati scambi e codocenze di insegnanti della scuola italiana e della scuola tedesca. Verranno costituiti gruppi misti di alunni
italiani-tedeschi ai quali saranno destinati insegnamenti comuni e per i quali verranno realizzati laboratori creativi. Inoltre saranno organizzati momenti durante i quali i bambini di entrambe le scuole potranno condividere,
ad esempio, le gite culturali e magari torneranno i momenti, memorabili allora e riproponibili, della “festa degli alberi” e della messa per gli scolari. La novità del progetto è quella relativa al fatto che negli anni si sono moltiplicate le possibilità e dunque oltre al servizio mensa, le pause e gli ingressi e le uscite, che diventeranno veri e concreti momenti di condivisione per i bambini sia della scuola italiana che della scuola tedesca, partiranno anche importanti progetti culturali comuni in collaborazione con il Forte” di Fortezza. E qui non si può non sottolineare il ruolo svolto dal presidente di “Oppidum” e sindaco Thomas Klapfer, nella sua opera continua di tessitore di intrecci tra la fortezza e il paese. La novità assoluta sarà pero il coinvolgimento delle famiglie: per i genitori saranno avviati corsi in entrambe le lingue di educazione civica, educazione alla salute e alimentazione con il coinvolgimento attivo del Comune, delle associazioni del territorio, di esperti. Insomma, innovazione assoluta. Se anche stavolta il progetto non verrà brutalmente cassato! dm
Comune di Val di Vizze
Preoccupazione per l’impianto biogas Val di Vizze
Nuova via ferrata a Ölberg La via ferrata Ölberg ad Avenes è stata realizzata nell’ambito di un progetto Leader all’ingresso della Val di Vizze.
© Peter Trenkwalder
“Su suggerimento della cooperativa turistica di Vipiteno - Val di Vizze - Campo di Trens, un anno fa ho iniziato a cercare un’area adatta per una via ferrata e
alla fine ho trovato quello che cercavo sull’Ölberg ad Avenes”, ricorda Hubert Eisendle di Fleres che ha progettato e costruito la via ferrata. Le formalità per l’autorizzazione sono state gestite dal suo collega Veit Bertagnolli, guida alpina di Prati, mentre nella costruzione della via ferrata è stato assistito dalla guida alpina e compagno di cordata Simon Kehrer della Val Badia. Ispezionare la parete, tracciare una linea ideale, controllare che la roccia non sia friabile: il solo lavoro di preparazione richiede molto tempo. In seguito, per prima cosa, è necessario pulirlo, rimuovere terra, pietre e calcinacci. “Questo lavoro è fondamentale, anche se non è privo di pericoli”, sottolinea Eisendle, la stabilità e la sicurezza della via ferrata dipendono in larga misura da questo. Solo a questo punto si scende nei dettagli, inizia la parte creativa del lavoro: dove si posizionano i gradini e dove sono necessari, dove si può forare? Dove sono necessarie le corde per superare la roccia friabile? Prima che le corde vengano tirate e messe in tensione, ci sono molte domande a cui rispondere. Ci vuole molta esperienza. Hubert Eisendle ne è certo. “Già da bambino ho imparato molto da
mio padre Paul su come allineare i sentieri escursionistici, come posare correttamente le pietre. Sull’Alta Via di Fleres abbiamo riparato insieme le funi metalliche. Nel frattempo, ho posato circa 6.000 m di corde d’acciaio nella costruzione di diverse vie ferrate”, racconta Eisendle, che lavora a tempo pieno come guida alpina. Il suo primo progetto è stato la via ferrata Lampskopf a Fleres, seguito da altre vie sulla Cima della Neve a Fleres e in Val d’Astico. Anche se le vie ferrate scatenano una guerra di credo negli ambienti alpinistici, l’appassionato scalatore e alpinista Hubert Eisendle le vede comunque come un grande potenziale. “Se si vive qui e si vuole vivere qui, si deve avere il permesso di mostrare la natura! Perché è unica, proprio come in ogni altro luogo. Non è intercambiabile come i molti resort benessere di lusso che stanno sorgendo ovunque”. Anche se le vie ferrate portano in zone sensibili, secondo lui non rappresentano un intervento importante nella natura. “Le persone che usano le vie ferrate vogliono uscire nella natura e generalmente ne percepiscono il senso. Inoltre, con una via ferrata di questo tipo si apre un nuovo segmento da non sottovalutare”. La via ferrata dell’Ölberg ad Avenes offre un buon pacchetto complessivo: è facilmente raggiungibile anche con i mezzi pubblici, ha un percorso di accesso breve e può essere scalata da aprile a novembre grazie alla sua posizione a valle. Presenta un percorso (difficoltà B - C) con tre varianti nella zona superiore (difficoltà D). cm
La consulta per l’ambiente del comune di Val di Vizze negli ultimi mesi si è riunita più volte. Durante la riunione del Consiglio comunale di metà giugno, la consigliera comunale e presidente della
consulta Lucia Russo ha informato sui temi discussi. La consulta si è occupata, tra l’altro, della raccolta differenziata e del riciclaggio dei rifiuti, della mobilità elettrica, delle misure di sensibilizzazione per la sostenibilità, del problema del traffico e della possibilità per i cittadini di allestire orti. Secondo la consigliera Russo, i cittadini sono particolarmente preoccupati per l’espansione dell’impianto di biogas, che ha ormai raggiunto dimensioni considerevoli. Oltre al continuo passaggio di camion, fonte di malcontento è anche il crescente inquinamento da odori. Secondo la consigliera comunale Monika Reinthaler, i residenti hanno informato il comune e l’Ufficio per l’aria e il rumore e hanno chiesto un intervento. Secondo la risposta dell’ufficio, l’inquinamento da odori non è causato da problemi di consegna del liquame, ma dal biogas. L’impianto è attualmente in fase di ricostruzione. In futuro, il biogas prodotto non sarà più bruciato, ma purificato per la produzione di biometano. A causa dei lavori di conversione, possono verificarsi perdite di biogas che, a seconda della situazione del vento, possono essere percepite anche dall’olfatto. Se la fase di costruzione procede secondo i piani, il funzionamento regolare dovrebbe essere nuovamente possibile a partire da metà agosto. Tra gli altri punti all’ordine del giorno è stato discusso anche l’aumento della tassa di soggiorno. A partire dal 1° gennaio 2024, l’imposta comunale di soggiorno in Val di Vizze sarà aumentata di 20 centesimi; l’importo sarà quindi compreso tra 1,75 e 2,50 euro a persona e al giorno, a seconda della categoria di alloggio. L’HGV vuole investire le entrate aggiuntive in un ufficio/magazzino presso la stazione a valle di Monte Cavallo e nel marketing. A partire dal 2024 nella Wipptal saranno applicate le stesse tariffe, ad eccezione del comune di Fortezza, che appartiene alla regione turistica di Bressanone. Renato Bussola ha suggerito, durante la riunione del Consiglio comunale, che i prezzi siano proporzionali alla categoria di alloggio. Più bassa/alta è la categoria, più bassa/alta dovrebbe essere la tariffa. Questo suggerimento dovrebbe essere preso in considerazione nella prossima progettazione tariffaria. cm Erker 08/22
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Go-Kart Julian Frasnelli una promessa dei go-kart
Quale sarà il futuro del giovane Julian Frasnelli un driver sorprendente e sempre più competitivo che dopo solo un anno ha raggiunto ottimi risultati nel settore tanto da essere considerato una promessa del settore. E: Da dove nasce la tua passione per i go-kart? Julian Frasnelli: Ho ereditato la passione per i go-kart da mio papà che è appassionato di go-kart dal 1998. Già da piccolissimo
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mi piaceva guidare i go-kart e pian piano negli anni è diventata la mia passione. Hai frequentato una scuola/corso? Chi è il tuo allenatore/staff? Mi alleno con la squadra Frasnelli Kart e ho il privilegio di avere mio papà come allenatore. Quanti iscritti ci sono nella tua società/ squadra? Nella mia squadra, o meglio nella mia categoria che è la CAT. 60 siamo in tre. Poi ci
sono altri bambini e ragazzi più grandi che gareggiano in altre categorie. Quale è la tua routine di allenamento? Mi alleno 3 volte alla settimana a Bolzano e poi sui percorsi dove si svolgono le gare. È importante allenarsi sui percorsi di gara in quanto è fondamentale riuscire a memorizzare i percorsi. È molto impegnativo perché richiede molta concentrazione. In merito alle tue vittorie cosa pensi e che ricordi hai?
Partecipazione record alle giornate equestri a Prati
sul gradino più alto del podio. Continuerò ad allenarmi e disputare altri tornei. Dove ti vedi tra 10 anni? Mi vedo sempre a correre con i go-kart, per me è diventata una vera e propria passione. Voglio concorrere ai massimi livelli e cercare di raggiungere il massimo dei risultati. Qual è la cosa che ti affascina in questo sport? Può sembrare strano ma mi piace la sensazione di mal di pancia al momento della partenza, poi questa sensazione svanisce, mi piacciono la velocità e la competizione che si percepiscono sia in gara che in allenamento. Qual è la cosa che ti piace meno? Come ho già detto è uno sport impegnativo, mi alleno a Bolzano e quindi abitando a Prati mi devo sempre spostare, sono spesso in giro sia per gli allenamenti che per le gare e di conseguenza sono poco a casa. Perché consiglieresti questo sport? Consiglierei questo sport perché è una vera e propria fonte di divertimento, inoltre si impara ad essere molto disciplinati e costanti nell’allenamento. Infine credo che sia meglio correre in pista che su strada. cm Nome: Julian Frasnelli Città di Provenienza: Prati di Vizze Età: 9 anni Sono molto soddisfatto e mi piace molto salire sul podio. È una grande soddisfazione, non solo per me ma anche per il mio team che mi segue e mi supporta in ogni istante. È un impegno non da poco ma mi considero molto fortunato. Quali sono i tuoi prossimi obiettivi? È un anno che mi alleno e quindi mi accontento di salire sul podio anche se non sono sempre primo. Nei prossimi anni voglio migliorare le mie prestazioni e cercare di salire
Sport: Go-Kart Circolo di appartenenza: Frasnelli Kart Allenatore: Martin Frasnelli Tornei disputati: Trofeo EasyKart, Dai Trophy e Euro Trophy
Il primo fine settimana di luglio all‘edizione del giubileo dei „25 anni delle giornate equestri di Prati“ si è registrata un‘affluenza record. Oltre 200 cavalieri provenienti da Italia, Austria e Germania hanno partecipato al torneo di tre giorni con i loro cavalli. Il momento clou del fine settimana è stato il Gran Premio dell’Alto Adige, al quale hanno partecipato in totale 15 coppie. Qui Umberto Vighi di Desenzano è riuscito a prevalere con il suo cavallo Kadett. Il secondo posto è andato a Federica Fasanelli di Trento con il suo cavallo Fantasia e il terzo posto a Davide Azzolina di Torino con il suo cavallo Die Schöne. Con Nadia Markart e Bettina Hochrainer, entrambe del circolo ippico di Prati, erano presenti al Gran Premio dell’Alto Adige anche due cavalieri altoatesini. Bettina Hochrainer ha raggiunto il 7° posto con il suo cavallo Cooper, mentre Nadia Markart si è classificata al 12° posto. Il secondo momento saliente del prestigioso torneo è stato il Gran Premio per il “Primo Grado Reiter”. Qui la tedesca Nina Klotzbücher ha vinto davanti a Chiara Prenn e all’austriaca Sarah Victoria Löw. Il trasferimento dello spettacolo equestre dal parco comunale al centro di equitazione di “Wiesenhof” si è rivelato un completo successo grazie alle eccellenti condizioni del percorso. cm
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ZODERER,
Conobbi Zoderer di persona, un uomo straordinario, comprese le sue bizze caratteriali. La rilettura dei suoi libri dopo la sua dipartita altro non farà che esasperare la mancanza di un corteggiatore di parole quale egli era. La sera che iniziai a leggere Der Irrtum des Glücks, uscito nel 2019 per Haymon Verlag, mi recai nella solita locanda bolzanina. Il cameriere notò subito con cosa mi accompagnavo per cena. Leggi Zoderer? Sì, mi piace, poi lo conoscevo. Veniva spesso a mangiare qui. Era un VIP. A titolo speculativo gli chiedo cosa pensa del titolo. Io non lo leggerei mai. Mi fa pensare subito alla gente del Sudtirolo. Vuol dire “La felicità non esiste”, giusto? Der Irrtum des Glücks, tradotto letteralmente con L’inganno della feli-
NICOLA CAMILLO MENNA, docente di italiano lingua seconda, si firma nico menna per non confondere l’attività burocratica con il suo spirito creativo. A settembre 2020 ha pubblicato “Istantanee~Schnappschüsse”. Attualmente sta lavorando a una nuova raccolta e a un romanzo che non riesce a concludere. “Temo che rileggendolo dopo la sua pubblicazione, potrò scriverlo meglio di adesso.” Quando apprese la morte di Zoderer, stava andando a Vienna in treno. Ne fu così sconvolto che rovesciò il vassoio con il caffellatte e il bicchiere che08/22 aveva ordinato. 62di acqua Erker
“LA FELICITÀ CHE PUÒ DELUDERE” cità, evoca in maniera fine e sottile, il piano della delusione di Alexander nel non poter vivere l’intensità del sentimento cui è legato. Di seguito i temi riscontrati e i numeri delle pagine che rimandano alla versione originale del romanzo tra parentesi. Le frasi in corsivo invece rimandano alle parole testuali dell’autore. L’idealizzazione del sentimento amoroso associato alla rinascita primaverile (21). L’ossessiva ricerca di un’identità affettiva in cui l’anima e il cuore della donna amata completano l’appagamento del desiderio, non sempre e solo la carne (26). Un gioco, quello dell’amore, leggero e deludente (28). La percezione della Morte intesa più come invecchiamento-decadimento da ripudiare (33; 87-88) che come estinzione-liquidazione dell’esistenza umana secondo l’idea nichilistica di Thomas Bernhard. La fuga la mattina di Alexander dallo specchio per la restituzione dell’immagine dei muscoli aggrinziti che la sera prima al contrario rifletteva ancora tonici (98). Percezione della fine e desiderio di ricominciare a vivere come un bambino, iracondo e prepotente (36) oltre a inventarsi una nuova gioventù (33). Il fiume e il torrente che straripano associati al sentimento struggente; non un ruscello di montagna o una pozzanghera che sta per sparire sotto la forza del sole (37; 38). Il buio, il Vuoto e l’autoeliminazione (Selbstvernichtung) come consapevolezza di un’esistenza in declino fino al suo annullamento? L’incontro con la pioggia battente in armonia con la malinconia che le parole evocano (37). L’inseguimento dei ricordi che hanno
costellato la vita di Alexander (95) e la quiete che lenisce. La scissione tra presente e futuro (40) attraverso la rievocazione del passato (86), il motore della vitalità del protagonista. Il timore di non essere più desiderato, di non elargire più il classico odore testicolare (41). L’assurdità di dover invecchiare e la dolorosa accettazione che ne consegue ancorandosi alla pazzia, inventandosi una nuova gioventù e incontrando l’amore, il volto visibile della Morte (43). L’erba, il ciliegio, il melo come lenitivi del senso di colpa di un amore che si vorrebbe perfetto di cui però si veste di perfetta imperfezione (45-48). Il conforto delle illusioni perché il Vuoto esistenziale non possa strangolare (49; 54 e altre in seguito) e la Morte viva, inguaribile tristezza che asfissia. Il tradimento necessario perché il sentimento non vacilli (66-67). Man mano il sentimento per “la donna d’altri” infuria giustificando così la caduta di Alexander in amore, preda inguaribile e disperata. La gratitudine di esistere, l’amore come rinascita individuale (73) e il desiderio inappagato per una donna che si può possedere – non avere! – come si vorrebbe (81). La ripetizione come ancoraggio alla certezza e alla stabilità del sentimento: Alexander non chiude occhio se l’amata non si annuncia prima di coricarsi, pur consapevole della noia mortale che tale comportamento può arrecare se protratto nel tempo (62; 75); si arrabbia se lei si lascia desiderare o dichiara una serie di impedimenti prima di ogni incontro (84). L’identificazione dell’amore con la Heimat (intraducibile in italiano) in cui rifugiarsi e vivere protetti, un
bambino irascibile che chiede di essere amato, sentimenti affini alla metafora del nido in Pascoli (35-36; 87). La scissione tra l’amore inteso come eterna giovinezza e l’oggetto dell’amore riferito alla donna che non consente la realizzazione del sentimento in toto perché legata a un altro uomo. La consapevolezza di un amore infelice, l’unica condizione per entrambi di rimanere avvinghiati (95; 100). Un amore paragonabile al tronco d’albero descritto dal poeta greco Anacreonte, che la scure di Eros ha abbattuto affidandolo alle acque del torrente. Il movimento impetuoso e lo squilibrio del sentimento che lo guidano rompono il criterio della <via di mezzo> risalente all’etica aristotelica. Un amore che prelude a una felicità che non conosce né morte né malattia, eppur presenti (97). Un susseguirsi di momenti in cui si collocano la tristezza per la lontananza dei due amanti, le difficoltà per il legame in sé e le ripetute confessioni di non poter vivere regolarmente la presenza (fisica) dell’altro fino al tragico epilogo che vede protagonisti i due innamorati nello stesso giorno. La felicità che può deludere è una cornice poetica dell’amore redatto in prosa; un romanzo psicologico denso e complesso che si apre in forma dialogica per poi proseguire in una perpetua analisi introspettiva condotta dal protagonista. Un’opera marcatamente attuale sul malessere esistenziale di ognuno che si preferisce stipare nei sotterranei del nostro Io anziché elaborarlo puntualmente come ha fatto Zoderer dando sfogo vulcanico alla voce di Alexander. Inico menna
Calendarietto
L’ARCI Vipiteno festeggia i 40 Anni di attività L’ARCI (Associazione Ricreativa Culturale Italiana) di Vipiteno nasce nel lontano 1982 sotto la presidenza del dott. Bruno Durante. Dopo varie presidenze arriva nel 2000 quella di Davide Fiorotto che dopo più di vent’anni di intensa attività nel 2021 ha passato il testimone della presidenza dell’ARCI a Silvestro Giordani, rimanendo però attivo nell’associazione. In questi anni di attività sono state proposte ai soci, ai simpatizzanti, alla popolazione dell’Alta Valle d’Isarco ed a numerosi ospiti turisti provenienti dall’Italia e stranieri, circa 1000 manifestazioni. Sono state organizzate conferenze sui
temi più diversi, mostre di pittura di artisti locali, nazionali ed internazionali e mostre fotografiche di impegno sociale. Non sono mancate molte le offerte di opere teatrali, sia con compagnie amatoriali che con compagnie professionistiche e con la partecipazione del Teatro Stabile di Bolzano ed innumerevoli esibizioni musicali di tutti i generi (classica, lirica, rock, leggera ecc.). L ‘ARCI ha organizzato la presentazione di libri di autori locali e nazionali. Negli anni hanno trovato spazio nel programma anche gite turistiche-culturali in occasione di eventi internazionali (alcune mete sono state Venezia, Treviso, Brescia, Bergamo, Belluno, Verona, Mantova) e viaggi ricreativi (alcune mete raggiunte sono state Spagna, Francia, Germania, Austria, Slovacchia, Repubblica Ceca, Ungheria e Polonia). L’ARCI ha organizzato
anche l’intera offerta cinematografica in lingua italiana presso il Teatro Comunale di Vipiteno proiettando circa 40 film all’anno. L’ultima novità dell’ARCI è stata la promozione del laboratorio di musica. Infatti ha riadattato la ex discoteca Jägerkeller dotandola di isolamento acustico e organizza sessioni musicali e corsi di musica, soprattutto con l’aiuto di Jack Alemanno. Il laboratorio è a disposizione di band locali per suonare in libertà, fare piccoli concerti o registrare le esecuzioni. Quest’anno l’ARCI festeggia i suoi 40 anni di attività. Sabato 13 e domenica 14 agosto nel cortile di Catel Pietra avrà luogo un doppio evento del tutto eccezionale. Sabato 13 a partire dalle ore 18.00 si esibirà il gruppo Blackout con un programma di classici soul dance molto coinvolgenti, mentre domenica 14 sarà la volta del BLUES che porterà sullo stesso palco per la prima volta le 2 band altoatesine più famose e longeve in assoluto del nostro territorio; la SPOLPO Blues Band e la INCREDIBLE Southern Blues Band. Per la prima volta queste due storiche band suoneranno insieme con un programma molto originale intitolato BROTHERS IN BLUES. Per i 40anni dell’ARCI domenica 14 saliranno sul palco Markus Linder , Agostino Accarrino, Alex Trebo, Gianni Ghirardini, Werner Haifish Heidegger, Roland Egger, Eric Siviero e Paolo Jack Alemanno. Saranno inoltre ospiti della serata anche Silvestro Giordano, nuovo presidente ARCI Vipiteno e Johannes Stoetter. Nella bellissima cornice del giardino del castello inoltre l’ARCI, dalle ore 17.00 ha organizzato un ricco programma di intrattenimento. Dopo l’intervento di alcuni rappresentanti dell’ARCI ,alle ore 19.00 inizierà il concerto che durerà fino alle ore 23.00. L’ingresso è gratuito, la strada sarà chiusa dal ponte di Prati in direzione castello e ci sarà un servizio bus navetta. Ad allietare il palato ci penserà Soufien con i suoi cuochi e collaboratori del Bar Ristorante Sprechenstein. In caso di mal tempo il concerto si svolgerà con gli stessi orari al Teatro Comunale di Vipiteno. cm
Teatro Comunale Vipiteno: 15.08.2022: Concerto dell’Accademia d’archi di Bolzano. “L’arte del contraltista: Farinelli, e non solo” con il pluripremiato controtenore Valer Barna-Sabadus. Ore 21:00. Entrata libera. Posti a sedere a scelta libera. Prenotazione dei posti: Associazione Turistica Vipiteno, T: +39 0472 765325, info@sterzing.com C.A.I. Brennero 07.08.22: Rifugio Tribulaun in ricordo di Marco Zamboni. 20/21.08.22: Attendamento giovanile a Cima Gallina. CAI Vipiteno Giovanile 06.08.22: Rif. Tribulaun - Salita e giochi al rifugio Tribulaun. Salita con Caccia al Tesoro. 27/ 28-08.22: Attendamento Arco (TN) - Una notte in campeggio per escursioni, ferrate e falesie per giovani alpinisti con accompagnatori qualificati. Escursionismo 06.08.22: Salita Commemorativa al Rifugio Tribulaun. Santa Messa in ricordo dei morti in montagna, il CAI Vipiteno commemora Marco Zamboni. 21.08.22: Escursione al Rifugio Ponte di Ghiaccio. Dislivello: salita m 700 circa, discesa m 1.100 circa. Distanza: 12,5 Km. Tempo di percorrenza: 3h circa (discesa 3h 15’ circa). Difficoltà: E (escursionisti). Iscrizioni e informazioni: Eudo (T. 331 3793189) 28.08.22: Gita a S.Martino Monteneve e Lago Nero piccolo dalla Val Passiria. Sulle tracce dei minatori. Dislivello: fino al S. Martino Monteneve 680 m ca. – fino al Lago Nero 970 m ca. Tempo di percorrenza : andata e ritorno 4 ore – fino a S.Martino 5,30/6 ore fino al Lago Nero. Difficoltà: E (escursionisti). Iscrizione e informazioni Adriano, T. 333 8914478 Associazione Nazionale Carabinieri 14.08.22: Ferragosto, pranzo sociale presso la sede. Minimo 50 partecipanti.
Per medici e farmacie di turno vedi pag. 104 Erker 08/22
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Handwerk Kinder beweisen ihr Geschick
Gemeinsam mit Fachexperten haben die kleinen Handwerker unterschiedlichste Tätigkeiten des Handwerks ausprobiert und haben am Ende Großartiges geleistet. Der lvh organisierte gemeinsam mit den Junghandwerkern drei Sommerbetreuungswochen für Kinder zu verschiedenen Themen mit demselben Ziel: den Wert und die Arbeit vom Rohstoff bis
zum fertigen Endprodukt aufzuzeigen. Natürlich kamen auch der Spaß und das kreative Arbeiten dabei nicht zu kurz. Die erste Woche stand unter dem Motto „Bunte Lichtmacher“. Zusammen mit dem Althandwerker und Tischler Herbert Bonora und den Junghandwerkern, welche die Woche begleiteten, lernten die kleinen Handwerker, aus welchen Komponenten eine Tischlampe zusammengesetzt ist. Am Ende der Woche hatten alle jungen Talente eine tolle Tischlampe kreiert, die sie stolz ihren Eltern präsentierten. Mit Maurer und Berufsschullehrer Florian Weger wurden die nächsten zwei Wochen gestaltet. Unter dem Motto „Fleißige
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Baumeister“ haben die Kinder gemauert, gepinselt, gefliest und ei-
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Drei Betreuungswochen mit Spaß und handwerklichen Herausforderungen organisierte der lvh in Zusammenarbeit mit den Junghandwerkern. Die Kinder hatten dabei in der Ferienzeit die Möglichkeit, verschiedensten Handwerksbereiche kennenzulernen und ihr Geschick unter Beweis zu stellen.
nen Dachstuhl zusammengebaut, sodass am Ende der zwei Wochen ein fertiges Häuschen entstanden
ist. Maurer und Baumeister sowie Landesobmann der Junghandwerker Alexander Dallio war in Bruneck ebenfalls mit dabei. „Wir hoffen, wir konnten den Kindern ein besseres Verständnis für den Umgang mit Produkten auf den Weg geben und sie auch motivieren, selbst Hand anzulegen“, so Dallio. Besonderer Dank geht an alle freiwilligen Helfer, die Junghandwerker, die Bilaterale Körperschaft für das Handwerk (BKH), die Berufsgemeinschaften im lvh, darunter die Elektrotechniker, Karosserietechniker, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Dachdecker, Maurer und Baumeister, sowie an Partner und Sponsoren, ohne die eine erfolgreiche Umsetzung der Kids-Akademie nicht möglich gewesen wäre.
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Einzigartige Innenwelten barth: Vom FIFA-Museum über das Hard Rock Cafe in Innsbruck bis hin zu weltführenden Markenhäusern im Schmuck- und Uhrensektor oder dem Super-Wolkenkratzer One57 in New York reicht das Innerausbaurepertoire von barth. All diese und viele weitere Prestigeobjekte rund um den Globus tragen die Unterschrift des Brixner Unternehmens – erkennbar an der gelungenen Inszenierung und der hockwertigen Ausführung ihrer Innenwelten. Entsprechend spannend gestalten sich die Tätigkeitsfelder für die über 80 Mitarbeitenden im Betrieb. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereits seit vielen Jahren bei barth tätig. Ein Großteil hat die Lehre zum Tischler im Betrieb absolviert, im Laufe der Jahre in verschiedene Tätigkeitsbereiche hineingeschnuppert und sich je nach Interessen weitere Kompetenzen angeeignet. Nicht wenige sind heute in gänzlich anderer Position im Unternehmen tätig, jedoch mit ungebrochen großem Engagement. Viele Kompetenzen unter einem Dach Vom Verkauf über die Produktion bis hin zu Logistik und Montage – die Tätigkeitsbereiche bei barth präsentieren sich vielfältig. Bei der Stellenbesetzung wird im Unternehmen der Fokus seit jeher nicht ausschließlich auf die Passgenauigkeit zwischen Anforderungsprofil und Stellenprofil gelegt, es werden auch die Interessen und Stärken eines jeden Einzelnen berücksichtigt. So zählen bei barth zuallererst die Menschen, die hinter dem Unternehmen stehen und mit ihrem Einsatz den Unternehmenserfolg ermöglichen. Dazu werden die Mitarbeitenden dort abgeholt, wo sie sich gerade in ihrem Berufsleben befinden, und auf ihrem weiteren Berufsweg begleitet und gefördert. Dementsprechend bietet barth verschiedene Einstiegsmöglichkeiten sowohl für Neu- als auch für Quereinsteiger. Voraussetzung sind die
Motivation am Tun, die Begeisterung, sich weiterzuentwickeln, und die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen. Das Tischlerhandwerk bei den Besten lernen Die Spezialisierung auf den Innerausbau bedeutet, dass Tischlerinnen und Tischler bei barth stets willkommen sind – ausgelernte als auch solche, die das Handwerk von der Pike auf erst erlernen wollen. Lehrlinge werden während ihrer Ausbildung intensiv betreut, sodass sie nach Abschluss der Lehre auch schon erste Projekte übernehmen und eigenverantwortlich leiten können. Ausgelernten Tischlern stehen jederzeit Weiterentwicklungsmöglichkeiten offen, u. a. zum Projektverantwortlichen in der Produktion, eine Ausbildung in CNC, zum Technischen Zeichner oder Projektmanager.
Drei Generationen der Unternehmerfamilie sind heute im Unternehmen im Einsatz: (v. l.) Seniorchef Josef Barth, Max Barth und Ivo Barth.
oftmals weitere nach sich, sodass barth heute zahlreiche renommierte Referenzen weltweit vorweisen kann – u. a. den Firmensitz des Softwarenunternehmens Microsoft, das Hard Rock Cafe in Innsbruck, eine
„A family affair“
Prestigeprojekte rund um den Globus Die Produktion erfolgt am Standort in Brixen, den fachmännischen Einbau übernehmen eigene Montageteams jeweils vor Ort und sind dazu mal in europäischen Metropolen, mal in Südafrika, Mexiko, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Städten wie Abu Dhabi oder Dubai, in der Karibik oder auch in Kanada im Einsatz. Die vielen einzigartigen Projekte ziehen
Das Hard Rock Cafe in Innsbruck.
Penthouse-Wohnung im 300 m hohen Wolkenkratzer One57 in New York und das FIFA-Museum in Zürich sowie zahlreiche Luxusboutiquen im Schmuck-, Uhren-, Modesektor in den namhaftesten Metropolen rund um den Globus. Zukunftssichere Arbeitsplätze
Der Dining-Room in der Penthouse-Wohnung im Super-Wolkenkratzer One57 in New York.
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barth perfekt abgestimmt und die Einbauelemente mittels moderner Fertigungstechnologien passgenau gefertigt. Die hohe Fachexpertise und die Erfahrung in der Umsetzung selbst von komplexen Projekten sowie die hohen Exportkompetenzen erschließen barth weltweite Kontakte zu renommierten Architekten und Planern sowie viele einzigartige Projekte.
Die Projektumsetzung wird in enger Zusammenarbeit mit den Planern ausgeführt, die Materialien dank der hohen Materialkompetenzen von
Das Firmenmotto von barth verweist nicht nur auf ein traditionsreiches Familienunternehmen, das mittlerweile in fünfter Generation geführt wird, sondern auch auf die Werte, die im Unternehmen fest verankert sind – von der familiären Wertschätzung der Mitarbeiter. Dies manifestiert sich sowohl im kollegialen Miteinander als auch in der Begegnung auf Augenhöhe dank der flachen Hierarchiestruktur. Zusatzleistungen, sei es auf professioneller Ebene, wie hausinterne Sprachkurse, verschiedene Weiterund Fortbildungsmöglichkeiten sowie flexible Arbeitszeiten, oder Benefits wie Lunch-Gutscheine, ein Zusatzgesundheitsfonds, Pendlerzulagen sowie die Freistellung für ehrenamtliche Tätigkeiten sorgen darüber hinaus für ein attraktives Arbeitsumfeld; gemeinsame betriebliche und außerbetriebliche Aktivitäten fördern den Teamgeist und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.
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„Gemeinsam geht es leichter“ Mitte Februar haben junge Handwerker im Wipptal eine Bezirksgruppe gegründet. Gemeinsam wollen sie die Jugend für das Handwerk begeistern, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig motivieren. Im Gespräch mit Lea Trenkwalder, Manuel Plank und Peter Brugger. Interview: Renate Breitenberger Erker: Lea, Manuel und Peter, stammt Ihr alle aus einer Handwerkerfamilie? Unisono: Ja. Wolltet Ihr schon als Kind Handwerker werden? Lea Trenkwalder: Nein, ich dachte immer, ich würde einen anderen Weg einschlagen. Nach dem Wirtschaftsstudium bin ich dann doch in den Familien-
betrieb eingestiegen. Seitdem begleite ich Projekte, erstelle Angebote und erledige die Abrechnungen, was mir gut gefällt. Im Studium habe ich zwei Sommer lang auf der Baustelle mitgearbeitet, um die Spenglerarbeit kennenzulernen. Das war eine tolle Erfahrung. Deshalb würde es mich auch sehr freuen, wenn viele junge Leute, auch Mädels, einen Handwerksberuf erlernen würden. Jedes Handwerk ist superschön und hat seine Besonderheiten. Manuel und Peter, wie seid Ihr zum Handwerk gekommen? Manuel Plank: Ich habe keine Lehre gemacht, sondern die Geometerschule besucht. Schon als Kind habe ich in den Sommerferien in unserer Baufirma mitgeholfen. Seit vier Jahren ar-
beite ich untertags als Maurer auf der Baustelle, abends bin ich im Büro.
Peter Brugger: Eigentlich wollte ich Koch werden. Schlussendlich wurde ich Zimmerer und das ist
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„Wir sind Generation H!“
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Die Imagekampagne des Südtiroler Handwerks wird fortgesetzt. Junge Handwerkerinnen und Handwerker präsentieren ihre spannenden Tätigkeitsfelder.
Die Bezirksgruppe der Wipptaler Junghandwerker besteht mittlerweile aus 17 Mitgliedern aus unterschiedlichen Berufssparten, darunter Kosmetikerin, Zimmerer, Maurer und Bäcker, Friseure und Mechaniker.
auch gut so. Ich mag meinen Beruf. Wenn ich ein Haus sehe, an dem ich mitgearbeitet habe, macht es mich jedesmal stolz. Ich habe schon mit acht Jahren Riemenbretter gestrichen. Da mir meine Familie vieles gezeigt hat, konnte ich in der Lehre auch schon recht sicher mit Werkzeug und Maschinen umgehen. Leider fehlt diese Kenntnis heutzutage vielen Jungen, weil sie keinen Bezug mehr zu einer Laubsäge haben und es zuhause auch nicht von ihnen verlangt wird. Zweifeln auch deshalb viele Jugendliche, ob sie einen Handwerksberuf erlernen sollen, weil sie sich so wenig darunter vorstellen können?
Lea Trenkwalder: Natürlich ist man als Mittelschüler noch relativ jung und es ist schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Oft weiß man wirklich nicht, welchen Weg man einschlagen soll. Mir ging es nicht anders. Ich habe zuerst eine Landwirtschaftsschule besucht und danach Wirtschaft studiert. Das sind zwei komplett verschiedene Welten. Peter Brugger: Umso wichtiger ist es, dass die Politik auf ein duales Ausbildungssystem pocht, bei dem der Unterricht an zwei Orten stattfindet: in der Schule und in der Werkstatt. Der Handwerksberuf sollte die Basis sein. Durch die Praxiserfahrung
Auch heuer wird die Sensibilisierungskampagne Generation H wieder mit Aktionen belebt, um Südtirols Qualitätshandwerk in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei wollen Junghandwerker, darunter Unternehmer, Gesellen oder auch Lehrlinge, zeigen, wie zukunftssicher und aufregend praktische Berufe sind. „Ziel der Kampagne ist es, mit Stolz zu zeigen, was unser Handwerk ausmacht und leistet. Dadurch soll vor allem bei jungen Menschen Neugier und Lust Generation H Botschafter auf eine Ausbildung im Handwerk geweckt und lvh-Vizepräsident werden“, betont lvh-Vizepräsident Hannes Hannes Mussak Mussak. Generation H steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Zukunftschancen „made in Südtirol“. Unter dem Motto „Wir sind Handwerk“ werden vor allem auf den sozialen Medien laufend motivierte Junghandwerker und Handwerker publiziert, die stolz auf ihren Beruf sind. „Es ist immer wieder eine große Genugtuung zu sehen, wie viele junge Menschen mit Herz, Hand und Verstand im Handwerk arbeiten und sich immer wieder selbst verwirklichen“, betont auch die Bezirksobfrau des Wipptales Petra Holzer. Nähere Infos unter www.generation-h.net
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würden auch viele merken, wie schön es sein kann, auf einer Baustelle zu arbeiten. Einen Maturaabschluss machen oder ein Studium beginnen kann ich immer noch. In Österreich und Deutschland ist es durch das duale Ausbildungssystem sogar möglich, zwei Berufe zugleich lernen, etwa Spengler und Zimmerer. Leider hat die Politik in Südtirol auf die staatlichen Vorgaben wenig Einfluss. Die Handwerker haben den zuständigen Landesrat des Öfteren darauf angesprochen, neue Modelle zu entwickeln, jedoch stieß man bis heute nur auf taube Ohren. Mitte Februar habt Ihr im Wipptal eine Bezirksgruppe gegründet. Wie kam es dazu? Manuel Plank: Obfrau Petra Holzer hat alle jungen Handwerker und auch den Obmann der LVH-Junghandwerker zu einer Sitzung eingeladen. Die Idee, eine Bezirksgruppe zu gründen, gefiel uns sofort. Im Frühjahr haben wir auf dem Stadtplatz in Sterzing verschiedene Handwerksberufe vorgestellt. Ich war beim Maurerstand und jeder, der vorbeikam, hat gerne mitge-
Peter Brugger: „Wenn ich Leute sagen höre: ‚Du wearsch woll net lei a Hondwerker wear n‘, ist das wie ein Schlag ins Gesicht.“ macht, auch die Mädchen, und sie waren sehr geschickt. In Südtirol gibt es derzeit nur zwei oder drei Maurerinnen. Meistens geht es nur darum, sich zu trauen und es einfach mal auszuprobieren. Wir haben auch an zwei Sitzungen der Generation H und der Junghandwerker teilgenommen. Dort wird durchaus betont, wie wichtig die jungen Handwerker sind, was auch stimmt. Hilft eine Bezirksgruppe da-
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bei, sich gegenseitig zu motivieren? Peter Brugger: Gemeinsam geht es immer leichter als allein. Lea Trenkwalder: Mittlerweile sind wir 17 Mitglieder aus unterschiedlichen Sparten, darunter Kosmetikerinnen, Zimmerer, Maurer und Bäcker, Friseure und Mechaniker. Welche Aktionen habt Ihr geplant? Manuel Plank: Im nächsten Jahr, nach Abschluss der Gesellenprüfung, möchten wir eine Fete für Gesellen veranstalten. Lea Trenkwalder: Uns ist auch wichtig, in den Schulen präsent zu sein. Wir möchten junge Leute motivieren, einen Handwerksberuf zu erlernen. Können wir auch nur einen einzigen für das Handwerk gewinnen, haben wir schon ein Ziel erreicht. In welchen Sparten ist die Motivation zurzeit besonders schwierig? Peter Brugger: Bei den Zimmerern schaut es mit dem Nachwuchs recht gut aus im Verhältnis zu anderen Berufen. Schwieriger ist es da zum Beispiel bei den Bauspenglern. Lea Trenkwalder: Das liegt auch daran, dass sich viele unter diesem Beruf wenig bis gar nichts vorstellen können. Wäre es sinnvoll, wenn Jugendliche schon vor einer Lehre für ein paar Wochen in einen Betrieb hineinschnuppern könnten? Peter Brugger: Natürlich! Für den Betrieb ist das aber mit einem großen zeitlichen Aufwand verbunden. Auch ist es in Italien Jugendlichen erst ab 15 Jahren erlaubt, ein Praktikum zu machen. In der Schweiz ist es dagegen schon früher möglich. Trotzdem gibt es in der Schweiz dieselben Nachwuchsprobleme
wie bei uns, aber es ist ein Anreiz. Stehen in Südtirol Studium und Handwerk in Konkurrenz zueinander? Lea Trenkwalder: Viele Kinder und Jugendliche werden zuhause sicher oft in eine gewisse Richtung gelenkt. Bei der Vorstellung der Handwerksberufe am Stadtplatz haben uns einige Kinder nebenbei erzählt, dass ihre Eltern zuhause gesagt haben: Lerne etwas Gescheites und geh studieren. Wenn schon den Kindern eingeredet wird, das Handwerk sei weniger wert als ein Universitätsabschluss, wird es für uns Handwerker natürlich schwierig, eine andere Sichtweise zu verbreiten. Peter Brugger: Wenn ich Leute sagen höre „Du wearsch woll net lei a Hondwerker wearn“, dann ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Gerade das Handwerk hat Zukunft, und ein guter Handwerker wird immer Arbeit haben. Dieser Grundsatz sollte auch in die Köpfe rein ... Lea Trenkwalder: ... besonders in Südtirol, einem Land, in dem das Handwerk – verglichen mit anderen Ländern und Regionen – eine gute Qualität bietet. Das beweisen auch die vielen Medaillen, welche die Südtiroler bei den World Skills mit nach Hause nehmen. Manuel Plank: Die Meisterschaften sind eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig zu messen und seine eigenen Fähigkeiten auszubauen. Sie haben aber auch eine Kehrseite. Bei der Junghandwerkersitzung habe ich mich mit jemandem unterhalten, der eine Goldmedaille gewonnen hat. Er sagte zu mir: Bärig ist es schon, aber es geht viel Zeit und Geld drauf. Zwar ist es ein
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schönes Gefühl, im Moment der Beste zu sein, und es ist auch eine gute Werbung für den Betrieb. Eine andere Frage ist, was der Sieg dem Gewinner selbst bringt. Jeder Teilnehmer muss sich sein Werkzeug und seine Maschinen selbst anschaffen und investiert Monate in die Vorbereitung. Bis zum Schluss gibt jeder einen Haufen Geld aus, Geld, das er beim Arbeiten hätte verdienen können. Schnell ist auch der Sieg vergessen und schnell du bist wieder ein ganz normaler Handwerker. Tauscht Ihr Euch auch mit Handwerkern aus anderen Ländern aus? Lea Trenkwalder: In unserem Betrieb absolvieren öfters Spengler aus Deutschland ein Auslandsjahr. Fast jedes Jahr arbeitet bei uns auch ein Spengler aus Frankreich. Im Unterschied zu Südtirol ist in Frankreich der Spenglerberuf sehr angesehen. Es gibt auch ein eigenes Ausbildungszentrum und die Spengler müssen nach der Gesellenprüfung auf die Walz. Sollte auch in Südtirol eine Walz eingeführt werden? Peter Brugger: Du musst der Typ dazu sein, drei oder vier Jahre auf
Wanderschaft zu gehen. Lea Trenkwalder: Statt einer Walz könnten verschiedene Möglichkeiten geschaffen werden, in Betrieben in anderen Ländern Erfahrungen zu sammeln. Als Spengler zum Beispiel bekommt man überall auf der Welt einen Job. Ein Kollege von mir war über ein Jahr lang auf Weltreise und hat sich als Spengler seinen Lebensunterhalt verdient. Überall ist er mit offenen Armen aufgenommen worden. Wie lange darf man sich eigentlich Junghandwerker nennen? Peter Brugger: Bis 35 Jahre. Danach wird man Handwerker (lacht). Möchte die junge Generation vieles anders machen als die ältere Generation? Peter Brugger: Das Handwerk muss sich immer wieder an neue Situationen anpassen, denke man nur an die Bauweise. Die Grundsätze aber, das Grundhandwerk, der gesunde Hausverstand, das, was sich bewährt hat, das sollte auch die junge Generation weitertragen. Die schnelllebige, unkontrol-
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Förderung für Fernwärme Die Nachfrage nach Fernwärme steigt. Diese gilt als besonders umweltfreundliche Art, um Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Auf Vorschlag von Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato hat die Landesregierung im Juli wieder eine Landesförderung für die Erweiterung der Fernwärme-Erzeugungsanlagen eingeführt. Drei Millionen Euro stellt sie in diesem Jahr zur Verfügung. In Zukunft sollen es noch mehr sein, um der Abhängigkeit von Brennstoffen entgegenzuwirken. Laut neuen Förderrichtlinien können Betreiber von Fernwärmesystemen von Jahresbeginn bis zum 30. Juni im Landesamt für Energie und Klimaschutz online ein Beitragsansuchen für die Erweiterung, Erneuerung oder Potenzierung bestehender Fernwärmesysteme einreichen. Förderfähig sind Erweiterungs- und Potenzierungsprojekte, die mehr als 50.000 Euro kosten und eine Erhöhung der Produktion von erneuerbarer Energie des bestehenden Fernwärmesystems bewirken. Durch den Ausbau der Erzeugungsanlagen und die Erhöhung der Wärmeleistung soll auch auf die steigenden Preise am Energiemarkt und die zunehmende Nachfrage nach Fernwärmeanschlüssen reagiert werden. Die neuen Förderrichtlinien, denen der Rat der Gemeinden zugestimmt hat und die mit Beschlussfassung in Kraft treten, werden nun der Europäischen Kommission übermittelt und im Amtsblatt der Region veröffentlicht.
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lierbare Welt ist eine Herausforderung, mit der vor allem die junge Generation zurechtkommen muss. Allein durch die teure und aufwendige Beschaffung der Rohstoffe wird schon das Erstellen eines Angebotes schwierig. Manuel Plank: Stimmt. Ein Angebot ist teilweise nur noch zwei oder drei Tage lang gültig, früher waren es noch 30 bis 60 Tage. Teilweise muss die Materialbeschaffung zwei oder drei Monate vorher geplant werden. Die Bauzeiten dagegen sind kürzer geworden. Heute Bau genehmigt, morgen Bau beginnen. Früher lagen oft Monate dazwischen. Zeitdruck gibt es auch beim Bauen selbst. Überall werden spezielle Mittel eingesetzt, damit Rohbauten schneller austrocknen und der Unterboden in kürzester Zeit „pronto“ ist, damit die Heizung eingebaut werden kann. Peter Brugger: Die schnellle-
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Bezirksvorsitzende Lea Trenkwalder: „Jedes Handwerk ist superschön und hat seine Besonderheiten.“ bige Zeit erfordert eine genaue Planung. Schon als kleiner, einfacher Handwerksbetrieb brauchst du schnell mal ein bis zwei Techniker. Eine zusätzliche Belastung ist das schon. Früher hat das der Vorarbeiter auf der Baustelle organisiert. Heute musst du
Monate vorher die Firmen avisieren, damit sie sich ihre Arbeit einteilen können. Kommt etwas dazwischen, ist alles wieder umzuplanen. Ist es schwierig, unter Zeitdruck eine gute Qualität zu liefern? Manuel Plank: Ja, das ist sicher ein Problem. Je schneller es gehen muss, desto öfter treten Fehler auf. Da kann es auch mal vorkommen, dass ein Kleber schon wenige Monate später nicht mehr hält … … und die halbe Einrichtung wieder herausgerissen werden muss. Manuel Plank: Ja, auch das ist leider manchmal der Fall. In welchen Bereichen sollte sich die Politik noch stärker für das Handwerk einsetzen? Peter Brugger: Großer Handlungsbedarf besteht vor allem bei den Löhnen. Das Lohnniveau muss bei den Lehrlingen und
generell im Handwerksbereich unbedingt angehoben werden. Diese Aufgabe hat die Politik zu übernehmen, da wir nur sehr wenig Spielraum haben. Es wäre sicher zu bewerkstelligen, Nettolöhne zu erhöhen oder Steuererleichterungen einzuführen. Wertschätzung wird eben immer
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Bezirksvorsitzender Manuel Plank: „Meistens geht es nur darum, sich zu trauen und ein Handwerk auszuprobieren.“
auch über den Lohn erreicht. Wer gut verdient, macht seine Arbeit auch gern. Wer mit dem Gehalt nicht über die Runden kommt, lässt es irgendwann bleiben oder fängt diesen Beruf gar nicht erst an. Ein weiterer Anreiz wäre, in körperlich fordernden Berufssparten wie beispielsweise Maurer das Rentenalter zu senken. Das ergäbe die Möglichkeit, etwas früher in Rente zu gehen, was ein zusätzlicher Anreiz wäre. Es gibt aber viele Abzüge und man darf danach keinen Handgriff mehr tun. Lea Trenkwalder: Die Politik sollte sich auch darum bemühen, die Handwerksberufe für Frauen attraktiver zu gestalten. Auf den Baustellen arbeiten nach wie vor sehr wenige Frauen. Mütter sollten nicht benachteiligt, sondern mehr unterstützt werden, damit sie den Spagat zwischen Familie und Beruf leichter schaffen und dem Betrieb erhalten bleiben können. Könnten mehr Frauen Handwerksberufe ergreifen, würde dies auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Peter Brugger: Frauen bzw.
Mütter, die in der Privatwirtschaft beschäftigt sind, sollten der öffentlichen Verwaltung gleichgestellt werden. Hier darf es keine Unterschiede mehr geben. Während in der öffentlichen Verwaltung Frauen drei Jahre lang zuhause bei den Kindern bleiben können, müssen Mütter in der Privatwirtschaft nach sechs Monaten bereits wieder an den Arbeitsplatz zurück. Ist es eine Ehre oder eine Last, den Betrieb der Eltern zu übernehmen? Manuel Plank: Einerseits ist es ein Vorteil, weil man den Betrieb nicht von Null aufbauen muss. Andererseits ist es auch eine große Verantwortung, die auch viel Druck macht. Lea Trenkwalder: Es braucht auch Zeit, in die einzelnen Bereiche hineinzuwachsen. In unserem Betrieb sind drei Generationen aktiv, da gibt es oft auch ganz unterschiedliche Ansichten. Klingt also einfacher, als es ist, sich in das „gemachte Nest“ hineinzusetzen. Manuel Plank: Ja. Manchmal ist das weit schwieriger, als neu anzufangen.
Apropos Nest: Beobachtet man Kleinkinder, scheint die Liebe zum Handwerk dem Menschen in die Wiege gelegt worden zu sein. Schon
Babys fühlen sich von Werkzeugen magisch angezogen. Peter Brugger: Ja! Fast jedes Kind will sich handwerklich ausprobieren. Ich staune jedesmal, wie schnell mein sechsjähriger Sohn lernt und wie sauber er arbeitet, wenn ich ihm die Handgriffe zeige und ihn probieren lasse. Handwerker zu sein hat noch einen weiteren Vorteil. Wer selbst einer ist, braucht keinen zu rufen, wenn er mal einen braucht. Peter Brugger: Das ist nicht immer ein Vorteil. Meistens ist ein Handwerker zuhause ununterbrochen eingespannt, weil er überall gebraucht wird.
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© Florian Andergassen
Handwerk
„Sicherheit hat oberste Priorität“
Sterzing
Um die Sicherheit von Praktikanten in Handwerksbetrieben noch besser zu gewährleisten, lanciert die Bilaterale Körperschaft für Sicherheit im Handwerk (BKSH) ein Zusatzangebot.
Eine interaktive Werkstatt
Ein Arbeitsunfall, bei dem sich ein Praktikant und ein Kunde schwere Brandverletzungen zugezogen haben, hat unlängst für große Bestürzung gesorgt. Die Bilaterale Körperschaft für Sicherheit im Handwerk (BKSH), in der sämtliche Sozialpartner vertreten sind, hat sich daraufhin über den Vorfall ausgetauscht und ein Maßnahmenpaket beschlossen. „Die territorialen Sicherheitssprecher können auch bei der Einstellung von Praktikanten kostenlos zu Rate gezogen werden“, erklärt der Präsident der Bilateralen Körperschaft Martin Haller (im Bild). Die territorialen Sicherheitssprecher wurden vor sechs Jahren zum präventiven Schutz der Mitarbeitenden eingerichtet. Sie beraten kostenlos Betriebe, die Mitglied der Bilateralen Körperschaft für das Handwerk sind und sehen sich die Arbeitsplätze und Arbeitsvorgänge an, um anschließend Vorschläge zur Vorbeugung und Verbesserung der Arbeitssicherheit einzubringen. Dasselbe Angebot gilt ab sofort auch für Praktikanten. In der Praxis läuft dies so ab, dass die Sicherheitssprecher am ersten oder einer der ersten Tage, in denen die Jugendlichen in den Betrieb kommen, vor Ort sind und gemeinsam mit dem Betriebsinhaber und den Praktikanten sämtliche Gefahrenpotentiale bzw. erforderlichen Schutzmaßnahmen durchgehen. „Der Schutz der Jugendlichen hat oberste Priorität. Entsprechend möchten wir den präventiven Arbeitsschutz noch weiter ausbauen. Geplant ist in diesem Zusammenhang eine noch engere Zusammenarbeit mit den Schulen, denen wir dieses Angebot erläutern wollen“, unterstreicht Haller. Gerade jetzt im Sommer werden viele Betriebe Praktikanten aufnehmen und können dieses Angebot in Anspruch nehmen. Das Handwerk ist der einzige Sektor im Land, welche die kostenlose Beratung durch die Sicherheitssprecher anbietet. Anfragen für die Beratung von Sicherheitssprechern können über die BKSH telefonisch unter der Rufnummer 0471 1964230 oder per E-Mail an info@ ebsa-bksh.it gestellt werden.
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Die Bezirksgruppe der Junghandwerker im Wipptal organisierte für rund 150 Mittelschüler in Sterzing ein tolles Berufsinformationsevent. Dabei erhielten die Schüler Einblicke in die Arbeit verschiedener Handwerksberufe.
Insgesamt elf Wipptaler Handwerksbetriebe scheuten keine Mühen und verwandelten den Stadtplatz in Sterzing in eine interaktive Werkstatt für die Mittelschüler. Die beiden Mittelschulen „Vigil Raber“ und „Konrad Fischnaler“ waren eingeladen, den Vormittag auf dem Stadtplatz zu verbringen. Die Vorsitzenden des Bezirksausschusses der Junghandwerker Wipptal Lea Trenkwalder und Manuel Plank betonten in ihren Grußworten: „Wir Junghandwerker möchten euch einen Einblick in die Welt des Handwerks bieten, damit ihr diese Berufssparten näher kennenlernt und gut informiert eure Berufswahl trefft.“ Mit großem Eifer wurde gemeinsam mit dem Baumeister und dem Mauer gebaut und mit den Friseurinnen verschiedenste Frisuren ausprobiert. Unter der Anleitung von den Elektrotechnikern wurde eine Glühbirne zum Leuchten gebracht. Es waren verschiedenste Berufe dabei, vom Maler,
Holzbaumeister und Zimmerer über den Bau- und Galanteriespengler, den HLS-Techniker, Schmied und Schlosser bis hin zum KFZ-Mechatroniker und zur Schönheitspflegerin. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung, die dank des motivierten Bezirksausschusses der Junghandwerker stattfinden konnte. Das Event wurde von Vertretern der beiden Mittelschulen – Silvia Herta Maria Teissl („Vigil Raber“) sowie Andreas Meraner und Lucia Russo („Konrad Fischnaler“) – verschiedenen Wipptaler Betrieben sowie den Vorsitzenden des Bezirksausschusses der Junghandwerker Wipptal Lea Trenkwalder und Manuel Plank umgesetzt. „Wir möchten uns bei jenen Betrieben, die sich an der Nachwuchsinitiative beteiligt haben, für ihre Unterstützung bedanken. Es ist sehr wichtig, dass wir junge Leute für die praktischen Berufe begeistern, hierfür sollten wir uns alle gemeinsam einsetzen“, so die beiden Vorsitzenden.
Handwerk
Aufwendige Sanierungsarbeiten Die Gilfenklamm ist nach aufwendigen Sanierungs- und Sicherungsarbeiten aufgrund einer tiefgründigen Hangbewegung im mittleren Bereich seit Mitte Juli wieder von Stange aus begehbar. Im Zuge der jährlichen, periodischen Kontrollbegehungen des Steiges im Frühjahr wurden talseitig der Landesstraße Hangbewegungen festgestellt. Rissmonitore, die bereits vor Jahren zur Kontrolle angebracht wurden, waren heuer im Frühjahr zerbrochen und es zeigten sich Zugrisse entlang des betroffenen Hangbereiches. Der gesamte Gefahrenbereich wurde einer umfangreichen Hangsäuberung mittels Schreitbagger und dem Entfernen von großen instabilen Felsblöcken mit Sprengstoff unterzogen. Durch diese Eingriffe wurde Gewicht vom Hang entfernt, zusätzlich wurde aufgrund des Auflockerungsgrades sowie der teils mächtigen Lockermaterialbedeckung der betroffene Hangabschnitt mit verstärkten Metallgitternetzen und Stahlseilverkreuzungen gesichert. Durch die Vernetzung des Hanges in einem Ausmaß von rund 1.500 m² wird versucht,
die oberflächlichen Bewegungen auf ein Minimum zu reduzieren und somit Steinschläge auf den Steig durch die Klamm zu unterbinden. Gleichzeitig soll durch den Eingriff der Fuß des Hanges „stabilisiert“ werden, um so ein Fortschreiten der Bewegungen zu minimieren. Die Sicherheit der Besucher ist das oberste Ziel der Ratschings Tourismus Genossenschaft und somit werden schon seit Jahren Sanierungs- und Sicherheitsarbeiten durchgeführt, die sehr hohe Kosten verursachen – allein 2022 wurden über 300.000 Euro in die Sanierung und Sicherheit investiert. Die Arbeiten finden unter Anleitung und Bauassistenz des Büros für angewandte Geologie Geo3 (Geologe Daniel Ungerank) statt – die Firmen Locher KG aus Sarnthein, Firma Volgger Franz, Brunner&Leiter GmbH, Helikopterservice Heli Austria und Air Service Center sowie das Forstinspektorat Sterzing sind an den Arbeiten beteiligt. Das Sanierungskonzept sieht in den nächsten Jahren weitere Hangsicherungs- bzw. Schutzbauten vor, zudem werden weitere Abschnitte der Gilfenklamm beobachtet und überwacht.
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Mach dein Ding! Esstisch umfunktioniert? Aus einem alten Kleid ein neues T-Shirt genäht? Insektenhotel gebaut? Motorrad aufgepeppt? Camper ausgebaut? Zaun repariert? Wände bemalt? Pizzaofen gemauert? Tür erneuert? Obstschalen kreiert? Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Dinge selbst zu reparieren, umzufunktionieren und aufzupeppen. Unsere Leser haben Fotos von ihren schönsten Projekten eingesandt.
Roswitha Pichler, Jaufental: Wandmalerei
Das Los bestimmte diese 3 Gewinner:
Die drei Gewinner erhalten jeweils einen Gutschein bei
EISENWAREN
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F.ERRAME.NTA
im Wert von je 50 Euro. Die Gutscheine können in der Erker-Redaktion zu Büro76 Erker zeiten08/22 abgeholt werden.
Emil Gschwenter, Mauls: Vogelhäuschen mit Wurzeln, Material: Holz aus dem Wald
Andreas Erschbaumer, Spinges: Wurzelholz, Schale aus Knetbeton, versilbert, als Teelicht.
Weitere Einsendungen:
Gerd Platter, Trens: Stehtisch mit Kühlschrank Benno Mühlsteiger & Verena Ainhauser, Tulfer: Lounge
Petra Schuster, Trens: Selbstgebautes Hochbeet
Christine Rebecca Stampfl, Mauls: Fünf Wichtel „Projekt Familie“
Verena Trenkwalder, Trens: Aus Kaffeetüten eine Handtasche angefertigt Maria Kuppelwieser, Sterzing: Grillstelle aus Birkenstämmen und alten Stadelbrettern
Hannes Vittur, Trens: Feuerschale zu Grill und Tisch umfunktioniert
Christian Fontana, Bruneck: Eine selbergemachte Garderobe
Karin Wieser, Stilfes: „Ich habe ein ziemlich verwahrlostes Gemeindegrundstück ein bisschen hergerichtet!“
Manfred Kuppelwieser, Sterzing: Blumendeko „Ziehbrunnen“ aus Haselnussästen und Birkenstamm
Karin Mühlsteiger, Stange: Joghurtbecher aufgepeppt mit coolen Bildern aus Zeitschriften (Technik mit Holzleim) – kann man nass abwischen! Deckel ist aus Zeitschriften-Röllchen, dann als Kreis aufgerollt, bis er in die Öffnung passt, eine Holzperle zum Greifen!
Francesca Kaswalder, Bozen: Caffettiere come portavasi Erker 08/22
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Extra
Schule & Weiterbildung „Ökologische Schule“ Das Oberschulzentrum Sterzing (OSZ) darf seit kurzem offiziell den Titel „Ökologische Schule“ tragen. Unlängst wurde das Zertifikat im Rahmen einer kleinen Feier in der Aula Magna der Mittelschule vom Ökoinstitut Südtirol übergeben. Schon seit einigen Jahren setzt sich das Oberschulzentrum mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. In diesem Schuljahr hat sich die Schulgemeinschaft die Zertifizierung zur „Ökologischen Schule“ zum Ziel gesetzt. Schüler, Lehrpersonen, Verwaltungsmitarbeiter, Schulwarte, Laborassistenten und Reinigungspersonal haben dazu ihren Beitrag geleistet. Eine nachhaltige Arbeitsgruppe, koordiniert von Erika Volgger, analysierte das Schulgebäude sowie alle verwendeten Materialien und Ressourcen auf mögliche Einsparungspotentiale. Verschiedene Bereiche der Schule wurden kritisch unter die Lupe genommen, wie Wasser, Abfall und Abfallvermeidung, Reinigung, Papier, Energie, Mobilität, Sensibilisierung. Auf der Grundlage der Ist-Analyse wurden kurz,- mittel- und langfristige Ziele formuliert und entsprechende Maßnahmen gesetzt. So müssen in Zukunft etwa Schüler der 1. Klassen schon zu Beginn des Schuljahres verstärkt mit der Mülltrennung vertraut gemacht werden; auch für gesundes Trinkverhalten muss immer wieder sen-
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(v. l.) Valentina Danese, Peter Oberberger, Petra Volgger, Anna Putzer, Jana Wagner und Erika Volgger
sibilisiert werden, schließlich steht in den Klassen jederzeit Leitungswasser zur Verfügung. Ein besonderer Schwerpunkt für das OSZ als Bildungseinrichtung war natürlich die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Bereich Ökologie und Nachhaltigkeit. Rund 300 Unterrichtseinheiten waren diesem Themenbereich gewidmet. Schüler der 2. Klasse Realgymnasium zeigten in ihrer PowerPoint-Präsentation nachhaltige Beispiele aus ihrem Alltag: Dank
der großen Fensterfronten im Schulgebäude braucht es weniger künstliches Licht. Auf fast jeder Tür befindet sich ein Schild mit der Aufschrift „Nachhaltigkeit schafft Werte“. In der Bibliothek gibt es immer wieder einen Büchertisch zum Thema Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz; mit Ausnahme der Klassensätze werden in der Bibliothek keine Bücher mehr mit Plastikschutzfolie eingebunden. Aus beschädigten Büchern werden Deko-Artikel her-
gestellt, über Booksharing können Schüler ihre eigenen Bücher verleihen. Mit Plakaten und Installationen haben sich die Schüler kritisch mit Themen wie Lebensmittelverschwendung, Wasser, Energie und Plastik auseinandergesetzt. In den Toiletten weist ein Schild auf den sparsamen Verbrauch von Papiertüchern hin und an den Lichtschaltern rufen lustige Comics dazu auf, das Licht aus und das Gehirn einzuschalten. Leere Behälter für Hand- und Oberflächendesinfektion werden bei den Schulwarten zum Auffüllen abgegeben. Die Reinigungsmittel der Schule sind nachhaltig, der Müll wird in der Regel sorgfältig getrennt. Um Papier zu sparen, arbeiten Schüler immer häufiger an den Laptops. Im Pausenhof der Schule befinden sich ein Schulteich und ein Schulgarten mit vielfältiger Pflanzenwelt, einem Insektenhotel und einem Vogelhäuschen. Neben der Schule steht ein großer Fahrradständer, der anregt, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Eine Schülerin umrahmte die Feier musikalisch, weitere Schüler der Klasse 2r erzählten, wovon sie in
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Bürgermeister Peter Volgger. Es sei auch wichtig, Zivilcourage zu zeigen und Menschen auf der Straße anzusprechen, wenn sie Müll fallen lassen. Nur gemeinsam sei eine Veränderung möglich. Die Kosten für die Zertifizierung hat die Raiffeisenkasse Wipptal übernommen. Für den Nachhaltigkeitsbeauftragten Werner Recla ist dies „eines der tollsten Projekte“, das in den vergangenen 40 Jahren an seiner ehemaligen Schule umgesetzt worden sei, auch weil es von fast 400 Schülern getragen werde. „Weniger reden, mehr tun“, so Recla. An diesem Schulprojekt könne sich jeder von uns ein Beispiel nehmen.
40 Tonnen CO 2 Laut einer von Peter Oberberger koordinierten Umfrage der Klasse 5A kommt der Großteil der Schüler (86 %) mit dem Rad, zu Fuß oder mit dem Bus zur Schule. 58 Prozent der Lehrpersonen und 67 Prozent des nicht unterrichtenden Personals benutzen das Auto. Pro Jahr legt die Schulgemeinschaft insgesamt eine Strecke von rund 634.000 km zurück. An die 40 Tonnen CO 2 werden dabei ausgestoßen, davon 17,61 Tonnen durch das Mobilitätsverhalten der Schüler, 18,01 Tonnen durch jenes der Lehrpersonen und 3,8 Tonnen durch jenes des nicht unterrichtenden Personals. Die 5A hat sich auch überlegt, wie CO 2 eingespart werden könnte: durch optimierte Zug- und Busfahrpläne, die Ausschreibung eines Wettbewerbs, um CO 2 -freie Kilometer zu sammeln, die Sensibilisierung der Schulgemeinschaft sowie die Bereitschaft jedes einzelnen, seine Gewohnheiten zu ändern und kurze Stecken mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen.
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Schule & Weiterbildung
Ergebnisse an den Wipptaler Schulen Sie waren herausfordernd, die vergangenen Schuljahre. Für die Schüler, für das Lehrpersonal, für die Eltern. Immer wieder Distance learning, Klassen oder Teile davon in Quarantäne, Präsenz- und Fernunterricht im Wechsel, eine Maskenpflicht, die im Schulbereich auch dann noch galt, als sie in anderen Bereichen längst fallen gelassen wurde. Dennoch zeichnete sich im vergangenen Schuljahr allmählich eine weitgehende Rückkehr zum gewohnten Schulalltag ab. Wenngleich dieser oftmals noch alles andere als einfach war. Für alle Beteiligten. Ein Blick zurück. GRUNDSCHULEN Schulsprengel I Im Schulsprengel Sterzing I, der die Schulstellen Gossensaß, Innerpflersch, die Grundschule „Josef Rampold“ samt Montessori-Grundschule in Sterzing umfasst, haben von 367 Schülern 363 das Klassenziel erreicht. Schulsprengel II Im Schulsprengel Sterzing II, der die Schulstellen der Gemeinde Ratschings (Gasteig, Jaufental, Stange, Ratschings, Mareit, Ridnaun, Telfes) einschließt, haben alle 243 Schüler das Klassenziel erreicht. Schulsprengel III In den Grundschulen der Gemeinden Pfitsch und Freienfeld mit den Schulstellen Wiesen, Kematen und St. Jakob sowie Mauls, Trens und Stilfes sind von 258 Schülern 256 Schüler versetzt worden. Italienische Grundschule An der italienischen Grundschule „Alexander Langer“ in Sterzing wurden alle 152 Schüler versetzt. Von den 24 Grundschülern an der Schule „San Giovanni Bosco“ in Gossensaß wurden 23 versetzt. MITTELSCHULEN Mittelschule Gossensaß An der Mittelschule Gossensaß (Schulsprengel I) wurden von den 31 Schülern der 1. und 2.
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Absolventinnen des Sprachengymnasiums beim traditionellen Hütewerfen
Klasse 30 Schüler in die nächste Klasse versetzt. Von den Drittklässlern haben alle 28 Schüler die Abschlussprüfung bestanden. Drei schlossen diese mit der Bewertung „Neun“ ab, zwei erreichten die Note „Zehn“.
Langer“ in Sterzing haben 31 Schüler die 1. und 39 Schüler die 2. Klasse bestanden. Von den 21 Drittklässlern haben drei die Prüfung mit „Neun“ und einer mit „Zehn“ bestanden.
Schulsprengel II Die Mittelschule „Konrad Fischnaler“ besuchten im vergangenen Schuljahr 165 Schüler, davon wurden 158 versetzt bzw. zur Abschlussprüfung zugelassen. Alle Schüler haben die Abschlussprüfung bestanden, einer davon mit der Note „Zehn mit Auszeichnung“, zwei mit der Note „Zehn“ und neun mit der Note „Neun“.
OBERSCHULZENTRUM STERZING
Schulsprengel III An der Mittelschule „Vigil Raber“ sind alle 90 Schüler der 1. Klassen versetzt worden, von den 76 Zweitklässlern haben 75 das Klassenziel erreicht. In den 3. Klassen haben alle 87 Schüler, die zur Prüfung angetreten sind, bestanden: 25 Schüler mit der Note „neun“, sechs Schüler mit der Note „zehn“, vier Schüler mit der Note „zehn mit Auszeichnung“. Italienische Mittelschule An der italienischen Mittelschule „Alexander
Am Oberschulzentrum Sterzing haben im vergangenen Schuljahr von insgesamt 379 Schülern 334 das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen. 22 Schüler wurden nicht versetzt, 23 haben Nachprüfungen. Alle 66 Maturanten, die zur Abschlussprüfung angetreten sind, haben diese bestanden. Vier Schüler haben 100 Punkte erreicht (Hannah Tomasini – WFO, Katarina Ciceri – Sprachengymnasium, Lisa Thaler – Sportgymnasium, David Gander – Realgymnasium), zwei Schüler die Bestnote 100 mit Auszeichnung (Lea Ploner – Sportgymnasium, Lukas Polig – Realgymnasium). Anfang Juli überreichte Direktorin Anna Putzer den Absolventen im Rahmen einer kleinen Feier das Maturadiplom, bei der sich auch Eltern und Lehrpersonen über den erfolgreichen Abschluss freuten.
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Schule & Weiterbildung
Zweisprachigkeitsprüfung neu geregelt
In der Welt der Arbeit
erheblich verlängert. Um diese Wartezeiten zu verkürzen, hat die Landesregierung im Juni neue Regeln für die Anmeldung zur Prüfung, die Prüfungsdauer und die Abmeldungspflicht beschlossen. Ist ein Kandidat am Prüfungstag abwesend, muss er dies mindestens drei Arbeitstage vor dem Prüfungsdatum mitteilen. Tut er es nicht, kann er sich in den darauffolgenden sechs Monaten weder zu einer Prüfung anmelden noch um Vorverlegung eines Prüfungsdatums ansuchen. Ausnahmen gelten lediglich für belegbare Gründe wie etwa Krankheit mit vorzuweisender Krankenbescheinigung. Der Prüfungstermin kann nur ein einziges Mal verschoben werden. Der Prozentsatz der Kandidaten, die aufgrund der Teilnahme an einem Wettbewerb den Prüfungstermin vorverlegen möchten, wird auf 30 Prozent begrenzt. Die einsprachige Prüfung wird nach Sprachen getrennt abgehalten, sodass in den Kommissionen nur mehr zwei anstelle der bisher vier Kommissare sitzen. Die Dauer der schriftlichen Prüfung inklusive Textverständnis für das Niveau A2 wird von 75 auf 60 Minuten verkürzt, für das Niveau B1 von 105 auf 90 Minuten. Der Hörverständnistest wird künftig nicht mehr mit Kopfhörern abgewickelt, sondern über Lautsprecher. Unterstreichungen auf den Arbeitsblättern stellen nun keinen Annullierungsgrund mehr dar.
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Laura und Lorenz, zwei Schüler des Oberschulzentrums Sterzing, haben im vergangenen Schuljahr so wie ihre Mitschüler der 4. Klasse Realgymnasium ein interessantes Praktikum absolviert. Diese aufregende Zeit in der Welt der Arbeit begann im November und dauerte insgesamt vier Wochen lang. Sie war für die beiden Schüler voller neuer Herausforderungen, gespickt von neuen Aufgaben und Bekanntschaften außerhalb des gewohnten Schulalltags. Laura hatte die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen der Stadtgemeinde Sterzing kennenzulernen und sich und ihre Fähigkeiten dort einzubringen. Zu ihren Aufgaben zählten Botengänge sowie kleinere Arbeiten am PC und in der Stadtbibliothek. Zudem durfte sie einmal in die Haut einer echten Stadtpolizistin schlüpfen. Es war eine spannende Zeit voller positiver Eindrücke sowie neuer Kontakte und Bekanntschaften, an die sich Laura immer wieder gerne erinnert. „Ich war schon seit Schulanfang mega aufgeregt, denn ich freute mich wahnsinnig auf das Praktikum! Am meisten Spaß hat mir gemacht, bei der Stadtpolizei mitzuhelfen und die Leute auf der Straße aufzuhalten. Alle in der Gemeinde Sterzing waren sehr nett mit mir und ich habe mich von Anfang an pudelwohl und herzlich aufgenommen gefühlt“, so Laura. „Als das Praktikum zu Ende war, war ich sehr traurig. Gut gefallen hat mir auch, dass ich bis zum Ende des Schuljahres jeden Donnerstag ein Praktikum im Schülerheim ‚Kolping‘ machen durfte. Das hat mir auch sehr gut gefallen!“
Lorenz durfte sich in der Schulbibliothek der Oberschule und in einer Buchhandlung an neue Herausforderungen wagen. Angefangen beim Ordnen der Bücher, beim Sortieren der Zeitungen, beim Einräumen von Produkten und Knüpfen von Geschenkschleifen bis hin zu verschiedenen Botengängen war alles dabei. Lorenz hatte in dieser Zeit die Möglichkeit, aus sich herauszukommen, sich seinen Ängsten, wie dem Aufzugfahren, zu stellen und seinem natürlichen Ordnungssinn, den er auch im Schulalltag zeigt, nachzukommen. Er fügte sich besonders gut in die Arbeitswelt ein und war eine Bereicherung für alle, die an den Praktikumsstellen mit ihm zusammengearbeitet haben. „Mir hat die Arbeit in der Buchhandlung und bei Moni in der Schulbibliothek sehr gefallen. Ich habe mich jeden Tag auf die Arbeit gefreut und ich habe mich sogar getraut, nach etwas Zeit und Übung die Bücher mit dem Aufzug zu transportieren, obwohl ich solche Höhenangst habe. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr nochmals ein Praktikum machen darf, das mich auf die Zeit nach der Schule vorbereitet!“, so Lorenz. „Ein großes Danke gilt an dieser Stelle allen, die unsere zwei Integrationsschüler in dieser Praktikumszeit so herzlich aufgenommen haben, vor allem an Dolores Hofer, Claudia Manferdini und Monika Turin. Ohne sie wäre das Praktikum für die Schüler nur halb so erfolgreich gewesen!“, so die Schulleitung. © OSZ Sterzing
© LPA
Aufgrund der coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen haben sich die Wartezeiten für die Zweisprachigkeitsprüfungen
Schule & Weiterbildung
Sprachengymnasium neu gedacht Das Sprachengymnasium mit dem neuen Schwerpunkt „Journalismus, Kommunikation, Medien und Kultur“ am Oberschulzentrum vermittelt eine umfassende Allgemeinbildung und schafft fundierte Kompetenzen im sprachlichen, kulturellen und kommunikativen Bereich. Die Hauptziele sind die grundlegende und zugleich präzise Sprachvermittlung und Bildung in
Kulturreise nach Florenz
den Fächern Deutsch, Italienisch, Englisch, Französisch und Latein mit vertieftem Verständnis für unterschiedliche Sprachsysteme, Textsorten und kommunikative Kontexte. Im Mittelpunkt der Ausbildung steht auch der kulturelle Hintergrund der erlernten Sprachen, mit Landeskunde, Sprachgeschichte und Literatur als wichtigen Eckpfeilern.
„Nach der Matura habe ich mich dazu entschieden, auf die erlernten Sprachen aufzubauen, und habe Translationswissenschaft in Innsbruck studiert. […] Momentan arbeite ich bei Eurac Research im Institut für Angewandte Sprachforschung an einem Übersetzungsprojekt mit. Das Arbeiten mit Sprachen bereitet mir große Freude.“ Anna Frick In Vorbereitung auf Studium und Beruf werden die Schüler im Triennium beim Erwerb verschiedener Sprachzertifikate begleitet.
Darüber hinaus erwerben sie wertvolle Soft Skills wie den Umgang mit den neuen Medien: Sie erlernen das Tastschreiben und werden auf Wunsch auf dem Weg zum Europäischen Computerführerschein (ECDL) begleitet. Der neue, modular gestaltete Förderunterricht am OSZ ab Herbst 2022 bietet Raum für zusätzliche Förderkurse (Rhetorik, Persönlichkeitsbildung…) und kreative Angebote.
Buchtipp
der Stadtbibliothek
ZUM
Aufschieberitis, Prokrastination, einfach nicht jetzt N ROFI beginnen, sondern später: Wer sich auf Prüfungen vorbereiten muss oder eine Abschlussarbeit zu schreiben hat, kennt diese Symptome nur allzu gut. Viele der Betroffenen sind mit dem Aufschieben so erfolgreich, dass Ausbildungen gar nie abgeschlossen werden. Abhilfe kann der Ratgeber des Lerncoachs und Psychologen Fabian Grolimund schaffen, denn er gibt Studierenden viele brauchbare Tipps und Übungen an die Hand, um endlich ins Tun zu kommen, Freude am Studium zu entwickeln und durch strukturiertes Arbeiten Freizeit zu gewinnen, die ohne schlechtes Gewissen genossen werden kann. Wer sich betroffen fühlt, sollte sofort dieses Buch lesen und dann bitte dranbleiben. Vom Aufschieber zum Lernprofi: Bessere Noten, weniger Stress, mehr Freizeit von Fabian Grolimund (Herder 2018), 192 Seiten mit Illustrationen.
„[Ich habe] mich dazu entschieden, an der Wirtschaftsuniversität in Wien den Universitätslehrgang für Tourismus- und Eventmanagement zu absolvieren […]. Sprachkenntnisse sind in der Tourismusbranche immer sehr willkommen und so wende ich die Inhalte aus der Oberschule fast täglich an.“ Barbara Strickner Im Laufe ihrer Schullaufbahn nehmen die Schüler an Projekten, Wettbewerben und praxisnahen Workshops sowie Praktika in der 4. Klasse teil. Projekt-, Kultur- und Sprachreisen ermöglichen zudem eine besonders intensive authentische Berührung mit den erlernten Sprachen. Sprachen sind das Tor zur Welt, daher stehen den Absolventen nach Abschluss des Sprachengymnasiums alle Wege offen. Ein weiterführendes Studium bietet sich an, genauso gut gelingt aber auch der direkte Einstieg in das Berufsleben.
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Schule & Weiterbildung
Stressfrei durch den Schulalltag
Wichtig ist es also, das Thema auf den Tisch zu bringen und Sensibilität dafür zu entwickeln. Denn grundsätzlich gilt: Wer Stress hat, ist weniger leistungsfähig und kreativ, anfälliger für Krankheiten und schlechter gelaunt. Kurzum
Vorfeld organisieren und somit Stresssituationen vorbeugen. Für unvermeidbaren Stress gibt es Tricks, um diesen besser zu bewältigen.
© Cover d. Silvia Schroffenegger
In wenigen Wochen beginnt wieder die Schule. Der geregelte Alltag für Kinder und Eltern ist wieder da. Laut einer Studie in Deutschland leiden schon ein Viertel der Kinder im Grundschulalter unter Stress. Ursachen sind u. a. Leistungsdruck in der Schule, Streit, Verbote, Eile und Termine. Grundsätzlich ist es wichtig, dass herausgefunden wird, was genau stresst. Hier kann ein Stresstagebuch helfen oder ein abendliches Gespräch mit den Eltern. Erst wenn man die Stressursachen kennt, kann man diese vermeiden bzw. besser bewältigen.
Frei-Zeit = Ent-spannen
Leistung braucht immer auch Pausen und Regeneration.
– wer entspannt ist, fühlt sich besser, ist glücklicher und letztendlich erfolgreicher.
Damit der Alltag möglichst entspannt abläuft, gilt es einiges zu beachten. Manches kann man im
Egal ob Ferien oder Feierabend – diese sind zum Energietanken und zum Entspannen da. Wer sich gut erholen will, sollte dies auch konkret planen und bewusst und achtsam tun. Kinder und Jugendliche brauchen auch mal Zeit zum Chillen, zum Nichtstun, zum Seele-baumeln-lassen. Nicht immer muss der gesamte Sommer mit Aktivitäten verplant werden. Ausschlafen, gemütlich Essen, in der Natur verweilen … alles ohne Zeitdruck. Es geht darum, es anders als im Alltag zu machen – je nachdem, was beliebt. Eine Auszeit tut allen gut! So kann man gestärkt und entspannt in den Alltag zurückzukehren.
Für Menschen mit Lernschwierigkeiten
Herbststress vorbeugen
People First Südtirol ist eine Selbstvertretungsgruppe von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sie ist eine Sektion der Lebenshilfe Südtirol und setzt sich seit über 20 Jahren für die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten ein, die auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, für sich selbst zu sprechen, mitzureden und bei Themen mitzubestimmen, die sie betreffen. Das bedeutet, dass People First Südtirol die Anliegen von Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Öffentlichkeit vertritt und sich politisch für diese einsetzt. Die Tätigkeit der Gruppe umfasst Vorträge in Leichter Sprache an Schulen und in Einrichtungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten sowie Vorträge und Weiterbildungen wie etwa Computerkurse. Zudem werden Studienreisen und Workshops in Leichter Sprache organisiert. Treffen mit anderen Selbstvertretungsgruppen, etwa der Gruppe „Wibs“ in Innsbruck, sowie die Teilnahme an der Selbstvertretungstagung in Matrei, wo sich jährlich über 100 Menschen mit Lernschwierigkeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einfinden, sind eine wichtige Möglichkeit, sich auszutauschen. People First hat sein Büro am Sitz der Lebenshilfe in Bozen. Geleitet wird dieses von den Ansprechpersonen Karin Pfeifer und Robert Mumelter, die von Andrea Birrer und Herbert Öhrig unterstützt werden. Im Vorstand um Präsident Jochen Tutzer und Stellvertreterin Julia Maria Binanzer sind Erwin Mühlsteiger aus Pflersch und Verena Turin aus Sterzing sowie Klaus Anegg, Luca Ferretti, Martin Former, Klaus Kienzl, Alexia Lantschner, Karin Saltuari, Ursula Tappeiner, Martin Vigl und Lara Werner vertreten. People First Südtirol hat rund 150 Mitglieder. Infos unter www.peoplefirst.bz.it
Erledigen Sie den Einkauf der Schulsachen – wenn möglich – im Sommer. Viele Schulen geben schon im Juni die Einkaufslisten heraus. Erfahrungsgemäß ist rund um den Schulbeginn Verkehrschaos vorprogrammiert. Dasselbe gilt für den Kleidereinkauf. Die Geschäfte haben schon im August die Herbstkollektionen parat und es gibt noch eine größere Auswahl an Größen, Modellen und Farben.
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13 Tipps für einen gelasseneren Schultag 1. Genügend guter Schlaf ist wichtig für einen entspannten Tag.
Schule & Weiterbildung
2. Frühzeitig den Wecker stellen. Das heißt der Tag beginnt ruhig, ohne Hektik und Zeitdruck.
7. Wer in der Schule aufmerksam und konzentriert ist, spart Zeit bei den Hausaufgaben und tut sich leichter.
3. Ein nahrhaftes Frühstück, in Ruhe genossen, gibt Kraft und Energie.
8. Eine schriftliche Aufgabenplanung bzw. ein Lernplan mit realistischer Zeitvorgabe hilft gegen Überforderung.
4. Grundsätzlich gilt, je besser die Vorbereitung, desto weniger Stress. Das heißt am Vortag Hausaufgaben erledigen, für Tests lernen und sich vorbereiten, die Schultasche packen und eventuell Kleidung herrichten. 5. Ordnung und Sauberkeit in den Unterlagen und ein aufgeräumter Schreibtisch sind wichtig. Das erspart stressiges Suchen und gibt Überblick. Unterlagen nach Themen sollten gebündelt aufbewahrt werden und zusammengehörige Schreibmaterialien gehören an einen fixen Platz. 6. Für die Anfahrt zur Schule ist es wichtig, genug Zeit einzuplanen. Lieber zu früh und dafür entspannt ankommen.
9. Entschleunigen ist vor allem in schulfreier Zeit angesagt. Weniger ist oft mehr. Das gilt vor allem bei Hobbys, Sport und Freizeitaktivitäten. Unverplante Zeit, in der geträumt und getrödelt wird, hilft zum Entspannen. Vor allem nach dem Mittagessen sollte es eine Pause geben. Bewegung sollte täglich eingebaut werden und gilt als effizienter Ausgleich für stressige Zeiten. Es gibt viele andere Entspannungsmethoden von Kinderyoga bis zum Waldspaziergang, von spielen bis Freunde treffen … jeder soll seine Energietankstellen finden. 10. Effektives Lernen muss ge-
lernt sein. Regelmäßig, in kleinen konzentrierten Einheiten mit zwischenzeitlichen Pausen und ohne Störfaktoren – so sieht effektives Lernen aus. Schüler ab der 3. Klasse sollten selbstständig arbeiten können. 11. Wenn‘s dann doch mal zwischenzeitlich stressig wird, denke man daran, dass Stress zum Leben gehört. Stressmomente wird es immer geben. Es geht darum, gut damit umzugehen. Bei einem akuten Stressmoment hilft kontrollierte Atmung: vier Sekunden lang einatmen, vier Sekunden lang die Luft halten und sechs Sekunden lang ausatmen. Nach einigen Wiederholungen lässt die Anspannung nach. 12. Wichtig ist eine tolerante Fehlerkultur – auch mit sich selbst. Vor Fehlern braucht man keine Angst haben, denn daraus kann bzw. soll man viel lernen. Niemand ist perfekt, auch nicht die Lehr-
personen und Eltern. 13. Bildschirmzeit am PC oder Smartphone können ein großer Stressfaktor sein. Junge Menschen sollten diese Zeiten so gut wie möglich reduzieren und mit Sport, Bewegung in der Natur oder einem netten Gespräch ersetzen.
Silvia Schroffenegger Fachberaterin für Stress und Burnout-Prävention, Mentalund Fachtrainerin
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li Sport
Berglauf
Podestplätze für Wipptaler Bergläufer
Berglauf
Reiterer und Petersen triumphieren beim Brixen Dolomiten Marathon Mit zwei Favoritensiegen ist Anfang Juli die 12. Ausgabe des Brixen Dolomiten Marathons zu Ende gegangen. Trail-Italienmeister Andreas Reiterer aus Hafling bewältigte die 42,2 km lange Strecke mit 2.450 Höhenmetern in 3:43.11 Stunden, während die aus München stammende, mittlerweile zum Teil in Gossensaß lebende Severine Petersen das Ziel nach 4:38.32 Stunden erreichte. Insgesamt waren über 1.200 Athleten im Einsatz.
2. Platz in Canazei Beim Dolomyths Vertical Kilometer (2,4 km, 1.015 Hm), der Mitte Juli in Canazei ausgetragen wurde, konnte Armin Larch einen weiteren Podestplatz erzielen. Der Sieg ging an den Slowenen Luka Kovacic (34.10 min.), der knapp vor dem Grödner Alex Oberbacher (34.13) die Ziellinie überquerte. Larch wurde mit einem Rückstand von 25 Sekunden Dritter. „Ich habe nicht damit gerechnet, auf dem Podium zu stehen – ich betrachte dies als ein großartiges Ergebnis“, so Larch nach dem Wettbewerb. „Das Rennen ist sehr hart, aber ich habe bereits im letzten Jahr daran teilgenommen, sodass ich diesmal wusste, was mich erwartete. Ich habe mich während des gesamten Anstiegs gut gefühlt, aber ehrlich gesagt hätte ich die ersten beiden nie einholen können.“
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einem Berglauf teilgenommen, das war mein erster Marathon“, so Siegerin Severine Petersen.
© hkMedia
Bei der 17. Ausgabe des Mühlwalder Verticalkilometers Ende Juni gingen zwei Podestplätze ins Wipptal. In der Kategorie Herren 1 belegte Armin Larch aus Mareit mit einer Zeit von 36.11,7 Minuten den 2. Platz, gefolgt von Lukas Mangger aus Ridnaun mit 38.55,5 Minuten. Den Sieg holte sich Alex Oberbacher, der im Ziel exakt vier Sekunden vor Larch lag. Gute Platzierungen erzielten auch Christian Fontana als Fünfter in der Kategorie Herren 2 sowie Hubert Gschliesser (11.) und Heinrich Prünster (15.) in der Kategorie Herren 4.
Andreas Reiterer feierte beim Brixen Dolomiten Marathon einen Start-Ziel-Sieg. Das Südtiroler Lauf-Ass vom Asics TrailTeam ging vom Start weg sein Tempo, wies bei gut Hälfte der Strecke bereits einen Vorsprung von rund sieben Minuten auf seine Verfolger auf und baute diesen auf dem letzten steilen Anstieg zum Ziel am Brixner Hausberg sogar noch aus. Reiterer konnte es sich sogar leisten, eine kleine Extrarunde von rund 2 km zu drehen, weil er sich – trotz perfekter Markierung – kurz verlaufen hatte. Am Ende hatte Reiterer, der den Brixen Dolomiten Marathon nach 2019 zum zweiten Mal gewann, fast eine Viertelstunde Vorsprung auf Matthäus Zöggeler aus Vöran, der sich in 3:57.54 Stunden Rang 2 sicherte. Die magische Vier-Stunden-Marke verpasste der Drittplatzierte Matteo Vecchietti (Atletica Valle di Cembra) um die Winzigkeit von gerade einmal zwei Sekunden. Ähnlich war der Rennverlauf bei den Frauen. Auf den ersten Kilometern konnte Jana Steger (Pfalzen/SG Eisacktal) noch mit Severine Petersen mithalten. Doch spätestens nach dem ersten Kontrollpunkt in St. Andrä, wo Steger 50 Sekunden nach Petersen ankam, legte die spätere Siegerin einen Zahn zu. Auf der restlichen Strecke erlief sich Petersen einen Vorsprung von über 22 Minuten und gewann den 12. Brixen Dolomiten Marathon in 4:38.32 Stunden souverän. Steger bewältigte die Marathon-Distanz in 5:01.45 Stunden, verteidigte den 2. Platz gekonnt und war mit diesem Ergebnis überglücklich. Der 3. Rang ging an Manuela Beer (Team Bergmeister), die ebenfalls aus Deutschland kommt, aber seit gut zwei Jahren in Vahrn lebt. Der 29-Jährigen stand eine Zeit von 5:11.43 Stunden zu Buche. „Im Vorjahr habe ich hier zum ersten Mal an
„Dieser Sieg macht mich sprachlos. Ich bin mein Rennen gelaufen, wusste aber, dass ich an erster Position bin, weil ich bei einem super Verein bin und mich auch mein Freund immer lautstark unterstützt hat.“ Der Brixen Dolomiten Marathon konnte auch von Zweier- und Viererstaffeln bewältigt werden. Das schnellste Duo waren Benjamin Eisendle und Lukas Mangger vom Laufverein Freienfeld, die für die 42,2 km 3:35.35 Stunden benötigten. Das schnellste Team mit vier Teilnehmern waren die „3 gestiefelte Kater + Katze“ in der Besetzung Karl Lercher, Marialuise Rabensteiner, Samuel Demetz und Martin Mayrhofer in 3:48.14 Stunden. Auf dem Programm standen auch der Dolomites Ultra Trail (84 km/4.728 Höhenmeter), der in Zweierteams bewältigt werden musste, der LadiniaTrail (29 km/1.852 Höhenmeter) und der Villnöss Dolomiten Run (22 km/385 Höhenmeter), wo Dario Steinacher den 2. Platz belegte. Vor dem Startschuss zum Brixen Dolomiten Marathon wurde ein Text des Organisationskomitees im Gedenken an Horst Leitempergher verlesen, der im vergangenen Jahr während des Rennens einen tödlichen Herzinfarkt erlitten hatte.
Berglauf
IINTERESSENS BEIQUN DUNG
IMAINIIFESTAZIONE D'INifiERESS!E
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Attacke auf den Mareiter Stein! Bereits zum fixen Bestandteil des Sommersportprogramms gehörte bis dato der Lauf um die „Mareiter Stein Trophy“. Dieses Jahr wird
jedoch fast alles neu, denn am 13. August startet erstmals die neue „Mareiter Stein Attacke“. Der Name ist Programm. Zwei Gipfel und ein Ziel ist das Motto, unter dem die diesjährige Mareiter Stein Attacke stattfindet. Die neue Strecke begeistert sogar ambitionierte Bergläufer.
Die Kategorien „Race“ (12 km/1.600 Hm) und „Hobby“ (4,5 km/780 Hm) starten um 8.30 Uhr im Dorfzentrum von Mareit. Der Verlauf der Strecke ist der jeweiligen Kategorie angepasst. Um 14.00 Uhr erfolgt die Rückkehr nach Mareit, wo um 15.00 Uhr auf dem Festplatz die Siegerehrung stattfindet. Das Kinderrennen findet bereits am Vortag – am 12. August – am Abend statt. Der Start erfolgt um 18.30 Uhr, die Siegerehrung findet um 20.00 Uhr statt. Nähere Infos und Anmeldungen unter www.mareitersteinattacke. com
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~ Martin Volgger, Sportpsychologe
Die Rolle der Eltern im Leistungssport Im Wettkampfsport werden zum einen körperliche und technisch-taktische Fähigkeiten trainiert und zum anderen – und sicher nicht weniger wichtig – auch zentrale Lebenskompetenzen gelernt. Der Umgang mit Erfolg und Misserfolg, mit Stresssituationen, mit Krisensituationen oder den Verhaltensregeln in einer Gruppe bzw. Mannschaft – all das sind optimale Lernfelder für junge Menschen und ihr späteres Leben. Die optimale Förderung und Begleitung eines Kindes/Jugendlichen findet dann statt, wenn Trainer, Betreuer und Eltern in gegenseitigem Respekt und Anerkennung der Tätigkeitsbereiche gemeinsam Ziele setzen und diese nachhaltig verfolgen. Im mentalen Bereich sind gemeinsam vereinbarte Ziele und Vorgehensweisen von besonderer Bedeutung, weil Eltern wie auch Trainer vor, während und nach der sportlichen Tätigkeit direkt oder indirekt Einfluss auf das Kind/den Jugendlichen nehmen. Von ihren Ratschlägen, Hinweisen und Maßnahmen oder eben von ihrem vorgelebten Verhalten selbst hängt es ab, welche mentalen Bewältigungsstrategien und Haltungen sich ihr Kind zu eigen macht und ob es zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes kommt. Eine gemeinsame Übernahme von Zielen und den zugrunde liegenden Maßnahmen in den Bereichen Werthaltungen, Umgang mit mentalen Herausforderungen (z. B. einer Niederlage) oder den persönlichkeitsbezogenen Rückmeldungen ist notwendig, um der Aufgabe gerecht zu werden. Praktisches Vorgehen Der Vereinsvorstand bzw. der Trainer wird zu Beginn der Wettkampfsaison ein erstes Treffen organisieren, wo Vereinsvorstand, Trainer, Betreuer und Eltern sich kennenlernen. Der Vereinsvorstand wird zunächst die grundlegende Ausrichtung der Vereinsphilosophie vorstellen und etwaige Fragen der Eltern beantworten. Es empfiehlt sich, dass dabei die Eltern zur Zusammenarbeit eingeladen werden, auch um die jeweiligen Kompetenzbereiche abzustecken. In einem zweiten Moment stellt der Trainer die zukünftige Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen vor. Eine klare und übersichtliche Darlegung der Tätigkeit ist ein erster sehr wichtiger Schritt, um Kompetenzbereiche einzugrenzen und Vertrauen aufzubauen. Die Eltern sollen die Ziele im technisch-taktischen Bereich kennen, sie sollen aber auch wissen, dass die Ziele in diesem Bereich ausschließlich vom Trainer festgelegt werden und es ausschließlich seine Sache ist, wie die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden. Bei dieser ersten Sitzung müssen aber auch die Ziele zur Persönlichkeitsentwicklung besprochen und die Zusammenarbeit (z. B. regelmäßige Absprachen und Informationsaustausch) organisiert werden.
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Schwimmen
Erfolgreicher Saisonabschluss der Polisportiva Sterzing In den vergangenen Monaten konnten sich die Schwimmer der Polisportiva Sterzing auf internationaler und regionaler Ebene beweisen. Hervorzuheben ist vor allem die Einberufung in den Landeskader der Athletinnen Elina Hofer und Marie Ungerank. Ende Mai fand nach pandemiebedingter Pause erneut das internationale
Schwimmmeeting in Ingolstadt statt. Dort konnten die Schwimmer durch herausragende Leistungen glänzen: Sie kehrten mit 15 Gold-, 13 Silberund 16 Bronzemedaillen zurück und starteten kurz darauf ins langersehnte Trainingslager an den Gardasee. Dieses nutzten sie als optimale Vorbereitung für die Saisonhöhepunkte, die Landes- und Regionalmeisterschaften. Dort haben die Schwimmer noch einmal kräftig draufgelegt sowie viele persönliche Bestzeiten und Erfolge für sich verbucht. Bei den Landesmeisterschaften der Anwärter in Bozen holte sich Marie Ungerank den Titel über 200 m Rücken; die Silbermedaille sicherte sie sich über 100 m Rücken und 200 m Freistil, über 400 m Freistil belegte sie den 3. Platz. Elina Hofer holte sich den Landesmeistertitel über 200 m Brust, über 100 m Brust und 100 m Freistil holte sie sich die Silbermedaille und
über 50 m Freistil belegte sie den 3. Platz. Vittoria Cardella wurde über 50 m Rücken Vize-Landesmeisterin. In der 4x100 m Lagen-Staffel belegten Mayra Giovanelli, Leah Mair, Marie Ungerank und Elina Hofer den ausgezeichneten 2. Platz. Auch bei den Regionalmeisterschaften der Anwärter in Trient, bei denen nur die besten der jeweiligen Kategorie teilnehmen durften, konnten die Athleten ihre hervorragenden Leistungen wiederholen. Marie Ungerank und Vittoria Cardella holten sich den Regionalmeistertitel, Elina Hofer gewann über die Bruststrecken jeweils Bronze. Auch alle anderen Athleten konnten diese erfolgreiche Saison mit zahlreichen neuen persönlichen Bestzeiten abschließen. Bei den Regionalmeisterschaften der Jahrgänge 2004 – 2009 in Meran konnten die Athleten der Polisportiva ebenfalls zahlreiche Erfolge verzeichnen. Auch hier zeigte sich der Einsatz in den letzten Trainingsmonaten. Emily Sigmund (Jahrgang 2005) wurde über 200 m Delfin Vize-Regionalmeisterin, über 800 m Freistil gewann sie Bronze. Elyssa Hofer (2004) konnte sich über 800 m Freistil die Silbermedaille und über 100 m Delfin die Bronzemedaille sichern. Voller Stolz über die erfolgreichen Leistungen der Athleten und die gemeinsam verbrachte Zeit gehen die Trainingsgruppen der Sektion Schwimmen der Polisportiva Sterzing nun in die wohlverdiente Sommerpause. Diese nutzen alle, um neue Energie und Motivation für die bevorstehende Saison zu sammeln.
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Sport
Mitradeln und gewinnen
Radsport
Spitzenplatz beim Race Across America brachte Kurt Matzler 4.800 km und 52.000 Höhenmeter hinter sich. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 23,3 km/h. Es war die erste Soloteilnahme des 52-Jährigen am Race Across America, der von zwölf Betreuern rund um die Uhr unterstützt wurde. Dabei sammelte er auch Spenden für den Kampf gegen Kinderlähmung. Am Ende schlugen diese durch die Unterstützung von Rotary, der Bill-Gates-Stiftung und vielen Firmen mit 1,2 Millionen zu Buche. Den Sieg sicherte sich der Australier Allan Jefferson in zehn Tagen und 15 Minuten, der 2:51 Stunden vor dem Tschechen Svata Bozak blieb, Dritte wurde die Schweizerin Nicole Reist (+3:58 Stunden). In der Altersklasse 50 – 59 Jahre belegte Matzler den 3. Platz. © Raam-Media Team Kurt Matzler
Kurt Matzler aus Wiesen, wissenschaftlicher Leiter an der Universität Innsbruck und einer der 40 besten Strategieprofessoren der Welt,
hat vor kurzem das Race Across America auf dem 6. Rang beendet. Dabei konnte er nicht weniger als 1,2 Millionen Euro an Spendengeldern sammeln. Das Geld kommt dem Kampf gegen Kinderlähmung zugute. In elf Tagen, acht Stunden und neun Minuten
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Noch bis zum 4. September können Jung und Alt an der Aktion „Südtirol radelt. Sommerradle auch Du!“ teilnehmen, Punkte sammeln und Preise gewinnen. Wer will, kann sich die Südtirol-radelt-App aufs Handy laden und bei einer Schnitzeljagd, die zu Sehenswürdigkeiten und Freizeitorten führt, Punkte einsammeln. Wer mindestens fünf Punkte gesammelt hat, nimmt an einer Preisverlosung teil. Die geradelten Kilometer, die bis zum 4. September gesammelt werden, zählen auch für die Jahresaktion „Südtirol radelt. Radle auch Du!“ und können jederzeit auf der Webseite www. suedtirolradelt.bz.it eingetragen werden. „Sommerradle auch Du!“ ist eine Sonderausgabe der Aktion „Südtirol radelt. Radle auch Du!“, eine Initiative von Green Mobility in der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG.
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Sport
Fußball
Die „Könige des Nordens“
Fußball
FC Südtirol in Ratschings willkommen geheißen Im Juli hat sich der FC Südtirol in Ratschings aufgehalten, um sich auf die Serie B vorzubereiten. Am 11. Juli wurde das Team in der Sportzone Stange offiziell willkommen geheißen.
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„wir können aber sicher eine gute Figur machen“. Als Gastgeschenke überreichte er Poster der Aufstiegsmannschaft an Thomas Strickner (Gemeinde Ratschings), Kurt Eisendle (Auswahl Ridnauntal) und Norbert Haller (Ratschings Tourismus).
„Danke, dass wir hier sein dürfen“, so auch Vorstandsmitglied Hans Krapf, der von der Serie B als großer Herausforderung, auch in finanzieller Hinsicht, sprach. „Wir haben Respekt, aber keine Angst“, so Krapf.
Fußball
50 Jahre Milan Club Vipiteno Vor kurzem hat der Milan Club Vipiteno – mit zweijähriger Verspätung – sein 50-jähriges Bestehen und gleichzeitig den Sieg in der diesjährigen Meisterschaft gefeiert. Der Feier, die vom Vereinsvorstand um Cristian Marcotto, Marco Achmüller, Gotti Castriotta, Franco Rossi, Oskar Albertini und Claudio Rossi organisiert wurde, wohnten auch Bürgermeister Peter Volgger und sein Stellvertreter Fabio Cola bei. Eine umfangreiche Ausstellung, die an die größten Erfolge der Rossoneri, aber auch
an weniger ruhmreiche Zeiten erinnerte, rundete die Feierlichkeiten ab. Erinnert wurde auch an die Gründer des Vereins Severino Rossi, Luciano Marcotto, Piero Venturini, Piero Rossi, Enzo Minzoni, Roberto Nicolai, Roland Larch, Toni Marcotto, Germano Zanarotto und Franco Perini, die den Milan Club Vipiteno im Jahr 1970 aus der Taufe gehoben haben, sowie an die verstorbenen Mitglieder. Eine Fotogalerie zur Jubiläumsfeier gibt es auf unserer Facebook-Seite. © Stefano Orsini
Der PASV Eisbär krönte sich heuer – nach 25 Jahren – wieder zum Fußballmeister der Freizeitmeisterschaft Nord und konnte den zweiten Meistertitel in der Vereinsgeschichte feiern. Nach dem Schlusspfiff in Terenten konnten die Spieler den Meisterschaftspokal entgegennehmen und einen langen Partymarathon beginnen. Nach der Neuaufstellung der Mannschaft vor vier Jahren wuchs das Team Jahr für Jahr immer mehr zusammen und konnte seine Leistungen stetig verbessern. Der ausgesprochen gute Mannschaftsgeist und die ideale Kombination aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern führte direkt in die perfekte Hinrunde mit acht Siegen in acht Spielen. Vor der Rückrunde hatten die „Buabm vom magischen SV“ auf die Verfolger aus Ridnaun und Freienfeld schon einen komfortablen Vorsprung von acht Punkten herausgespielt, der von der Mannschaft schlussendlich souverän über die Ziellinie gebracht wurde.
Norbert Haller, Präsident von Ratschings Tourismus, begrüßte den FC Südtirol, der sich nun bereits zum elften Mal in Ratschings sein Sommertrainingslager abhält. „Dass das Training Früchte trägt, ist mit dem Aufstieg in die Serie B sichtbar geworden“, so Haller. Ratschings Tourismus habe bereits vor dem Aufstieg einen dreijährigen Sponsorvertrag abgeschlossen, um die Marke Ratschings in Südtirol und Italien zu stärken. Sehr erfreut über die Rückkehr nach Ratschings zeigte sich Dietmar Pfeifer, Geschäftsführer des FC Südtirol. Sein Dank erging an Ratschings Tourismus sowie an die Gemeinde Ratschings, welche die Strukturen in der Sportzone Stange zur Verfügung stellt, und an die Auswahl Ridnauntal. Untergebracht ist das Team im Hotel „Schneeberg“ in Ridnaun. Mit Blick auf die bevorstehende Saison betonte er, dass es für den Verein nicht leicht werde, sich in der Serie B zu behaupten,
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We are bacl<! Bei den Laternenpartys uerwandelt sich die Sterzinger In-
Handwerker bieten ihre schönsten Produkte feil. Die Later-
nenstadt an sechsSommerabenden - immer mittwochs - zu
nenpartys in der Fußgängerzone haben sich mittlerweile zu
einer Genuss- und Festmeile. Liuebands und Musikkapellen
einem Highlight in den Sommermonaten etabliert und be-
spielen in der Fußgängerzone, \)olkstanzgruppen führen alte
geistern sowohl einheimische als Gäste gleichermaßen. Be-
Tänze uor. Straßenküchen, italienische und Südtiroler Spe-
ginn der Laternenabende ist jeweils um 19.00 Uhr, die Later-
zialitäten sorgen für besondere Gaumenfreuden, heimische
nenpartys finden bei jeder Witterung statt.
Unsere letzten Termine: 03., 10. ~ 24. August 2022 Alle Infos, Bands und Menüs: www.sterzing.com/laternenpartys
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Sport
Tennis
Ratschings Open 2022
Stocksport
Mitte Juli fanden auf dem Asphaltplatz im Gemeindepark von Wiesen die Sommerturniere im Stockschießen, organisiert vom ASV Wiesen Stocksport, statt. An den drei Turniertagen wurden vier Wettbewerbe ausgetragen, an denen 42 Mannschaften aus Südtirol, Österreich und Deutschland teilnahmen. Im Duo-Turnier mit elf teilnehmenden Mannschaften setzte sich der ASV Teis vor dem ASV Völs und dem ESK Seefeld durch. Im Mannschaftsturnier mit neun Mannschaften holte sich die Heimmannschaft des ASV Wiesen mit Caroline Marginter, Arnold Graus, Manuel Graus und Martin Tratter den Sieg. Bei einem weiteren Duo-Turnier mit elf Mannschaften ging der Sieg an den ASV Rodeneck, der den ASV Mareit und den ASV Girlan/Eppan auf die Plätze verwies. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Mannschaftsturnier, an dem ebenfalls elf Mannschaften teilnahmen. Diesmal konnte sich der ESK Seefeld vor dem ASV Terenten und dem ASV Vahrn durchsetzen. Glücklicher Sieger eines Schätzspiels, bei dem es einen neuen Stockkörper zu gewinnen gab, war Patrick Rottensteiner vom ASV Völs. Umrahmt wurden die Turniere von einem Festbetrieb im Gemeindepark, für Speis und Trank sorgte der ASV Wiesen Stocksport. ts
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(v. l.) Alfred Rainer, Francesco Zenzale mit Oliver Mayr und Simon Keim, Finalist und Sieger in der Kategorie 4, sowie Präsident Günther Eisendle und Klaus Kruselburger
© TC Ratschings
© ASV Wiesen Stocksport
Erfolgreiche Sommerturniere des ASV Wiesen
Bereits zum vierten Mal hat der TC Ratschings im Juli das das Ratschings Open für die Kategorien 2, 3 und 4- 4NC ausgerichtet. Das Turnier war für Damen und Herren ausgeschrieben. Teilgenommen haben rund 50 Spieler, die in verschiedenen Rastern gegeneinander antraten. Im Finale um den Turniersieg der Kategorie Open Herren setzte sich Nicola Rispoli (TC Meran) gegen Flavio Cortinovis (ASD Tennis & Sports Open) mit 6:4 und 6:4 durch. Der Gewinner des Rasters der Kategorie 4 wurde
im Spiel Simon Keim gegen Oliver Mayr (beide TC Ratschings) ermittelt, wobei sich Keim mit 6:2 7:6 (4) durchsetzte. Nach den Spielen während der Woche und den spannenden Endspielen, die auch von einigem Publikum verfolgt wurden, erfolgte die Preisverteilung, bei der sich Präsident Günther Eisendle bei allen Teilnehmern, freiwilligen Helfern und Sponsoren bedankte. Mit einem Umtrunk wurde das Turnier abgeschlossen.
Tennis
Volksbank bleibt verlässlicher Partner des TC Ratschings Sport verbindet Menschen, fördert die Gesundheit und die Gemeinschaft. Der Tennisclub Ratschings, der seit seiner Gründung im Mai 1993 auf eine erfolgreiche Geschichte blicken kann, leistet seit jeher eine gute Jugendarbeit. Dies ist auch ein wichtiges Anliegen der Volksbank, die besonders Vereine fördert, die den jungen Heranwachsenden eine sinnvolle Freizeitgestaltung und sportliche Betätigung ermöglicht. Besonders in diesen herausfordernden Zeiten brauchen Jugendliche mehr denn je eine gesunde Anlaufstelle und Angebote für ihre Belange.
Damit solche Projekte gelingen, braucht es Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, genauso wie Partner, die für finanzielle Sicherheit sorgen. Seit 2013 besteht die Zusammenarbeit mit dem Tennisclub Ratschings. Der Sponsoringvertrag wurde nun für drei Jahre verlängert. „Mit dieser Förderung stehen wir weiterhin einem Verein nahe, der die gleichen Werte teilt wie wir: eine starke Verwurzelung in der Gemeinschaft und eine klare Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt“, bestätigt Marlene Hilpold, Leiterin der Volksbank-Filiale in Ratschings. Im Bild Marlene Hilpold, Leiterin der Volksbank-Filiale Ratschings, mit Günther Eisendle, Präsident des TC Ratschings.
Sport
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Rekordbeteiligung an Reitsporttagen Wiesen Eine Rekordbeteiligung gab es am letzten Platz, Nadia Markart kam auf Platz 12. Wochenende bei der Jubiläumsausgabe „25 Der zweite Höhepunkt des prestigeträchtiJahre Reitsporttage Wiesen“. Über 200 Reiter gen Turniers war der Große Preis für „Primo aus Italien, Österreich und Deutschland nahmen mit ihren Pferden am dreitägigen Turnier teil. Der Höhepunkt des Wochenendes war der Große Preis von Südtirol, an dem insgesamt 15 Paare teilgenommen haben. Hier konnte sich Umberto Vighi aus Desenzano mit seinem Pferd Kadett durchsetzen. Den zweiten Platz belegte Federica Fasanelli aus Trient mit ihrem Pferd Fantasia, auf Rang drei landete Davide Azzolina aus Nadia Markart nahm zum ersten Mal am Großen Preis Turin mit seinem Pferd die Schöne. von Südtirol teil. Mit Nadia Markart und Bettina Hochrainer, beide vom Reitclub Wiesen, waren auch Grado“-Reiter. Hier konnte sich Nina Klotzbüzwei Südtiroler Reiterinnen beim Großen Preis cher aus Deutschland vor Chiara Prenn und Savon Südtirol vertreten. Bettina Hochrainer rah Victoria Löw aus Österreich durchsetzen. belegte mit ihrem Pferd Cooper den siebten Die Verlegung des Reitturniers vom Gemein-
depark in die Reitanlage Wiesenhof stellte sich aufgrund der hervorragenden Platzverhältnisse als voller Erfolg heraus. Die Ergebnisse der Wipptaler Reiter: Miriam Michlberger: 5. Platz im C125; Jakob Hochrainer: 4. Platz im B110; Greta Puntel: 1. Platz im B100 sowie beste Turnierteilnehmerin über drei Tage im B100; Katharina Knollseisen: 1. Platz Progetto Sport; Anna Ladurner: 4. Platz im B100; Sarah Mair: 2. Platz im B90; Sina Bacher: 1. Platz im B80; Lina Leitner: 1. Platz im B90; Rebecca Leitner: 1. Platz im C115; Hannah Steckholzer: Teilnahme Kleiner Großer Preis. Weiters konnten Lena Gögl, Emely Volgger, Vera Mair, Lia Bacher, Leni Brunner, Jasmin Oberhauser, Lara Manca, Marcela Novotna sowie Anna Christina Gartner erste Turniererfahrungen sammeln.
Das
Karate-Training start1t am
12. September 1
immermontags uaddonnerstags
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Sport
HERMANN STEINER
VSS-Jugendcamp für junge Engagierte
(2.728 m)
Auf diesem einsamen Gipfel zwischen Gschnitz- und Stubaital braucht man auch im August nicht befürchten, von Menschenmassen überrannt zu werden. Am Ortsende von Matrei am Brenner zweigen wir links nach Mützens/Maria Waldrast ab. Auf der Mautstraße (6 Euro) erreichen wir den Parkplatz bei der Matreier Ochsenalm kurz vor Maria Waldrast. Den Hinweisschildern Kalbenjoch/Kesselspitze folgen wir auf einem breiten Traktorweg durch die Matreier Grube. Dann geht es auf einem steilen Serpentinensteig weiter, nach einem flacheren Teilstück wieder stärker ansteigend ins Kalbenjoch. Die letzten steilen Höhenmeter fordern uns noch, bevor wir die Rundschau genießen können. Der Abstieg erfolgt bis zum Kalbenjoch, hier zweigen wir links ab (Serlesjöchl/Serles) und queren die steilen Schotterhänge unter der Lämpermahdspitze. Nach einer Geländekante wird der Blick frei auf die Serles und wir können auf einem unmarkierten Steig rechts abwärts gehen und gelangen so auf den Weg Serles-Maria Waldrast. Anschließend geht es entlang der Straße zurück zum Ausgangspunkt Auto (Abstieg 7 km, 1.200 Hm, 2,5 Stunden). Tipps: Konditionsstarke Gipfelsammler können beim Abstieg vom Kalbenjoch noch rechts die Peilspitze erklimmen (teils Seilsicherungen, Trittsicherheit erforderlich!) und dann weiterwandern zur Blaser Hütte und zum Blaser. Der Abstieg erfolgt in steilen Serpentinen hinunter ins Lange Tal und dann nach links zurück zum Auto (insgesamt 9 km, 300 Hm Aufstieg und 1.450 Hm Abstieg, 3,5 Stunden). Bike & Hike: Bergradler können von Matrei aus auf der Straße zur Ochsenalm und weiter bis zum Ende des Traktorweges (ca. 1.800 m) fahren und dann zu Fuß weitergehen. ___________________________________________________ TOURENDATEN Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Matreier Ochsenalm (1.560 m) Strecke: im Aufstieg 5,5 km I Dauer: im Aufstieg 3,30 Stunden Höhendifferenz: 1.150 Hm I Schwierigkeit: teils steil, abschnittsweise Trittsicherheit erforderlich I Beste Jahreszeit: bis in den Spätherbst I Ausrüstung: für Bergtour, Proviant und genügend Getränke (kein Wasser unterwegs!)
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Brixen dient dabei als ideale Ausgangslage für die geplanten Aktivitäten vor Ort, die von Workshops und Sportaktivitäten bis hin zur Besichtigung von renommierten Sportanlagen reichen. „Wir möchten mit dem Camp jungen Menschen eine Chance geben, internationale Freundschaften zu schließen und gemeinsam eine tolle Zeit im Sinne des Sports in Südtirol zu verbringen“, so VSS-Obmann Günther Andergassen. Weitere Informationen und das Anmeldeformular ist auf der VSS-Website verfügbar; die VSS-Geschäftsstelle steht für genauere Auskunft zur Verfügung.
Leichtathletik
Fünf Podestplätze in Schabs Zum ersten Mal in der Geschichte der VSS/Raiffeisen Stadt- und Dorfläufe wurde Anfang Juli ein Dorflauf in Schabs veranstaltet. Mehr als 200 Läufer gingen an den Start und sorgten für spannende Rennen. Im Mittelpunkt standen aber vor allem bei den Kinder- und Jugendkategorien einmal mehr der
Spaß und die Freude an der Bewegung. Fünf Läufer des Laufvereins ASV Freienfeld konnten sich einen Podestplatz sichern. Schüler D: 2. Elias Magoni, 3. Ivan Bacher. Schülerinnen C: 1. Emma Oberhuber. Schülerinnen B: 2. Marie Ungerank. Damen 2: 2. Mirjam Gschnitzer. © VSS
Bergtour auf die Kesselspitze
Förderung des jungen Engagements und des internationalen Austausches sowie spannende Erlebnisse – das ist der Fokus des Jugendcamps, das der VSS im Sinne des diesjährigen „Europäischen Jahres der Jugend“ veranstaltet. Beim Camp können junge Engagierte aus Südtirol, Deutschland und Österreich im Alter zwischen 16 und 24 Jahren vom 8. bis zum 14. August in Brixen eine Woche voller Abenteuer, Spaß und Sport verbringen. Neben Outdoorerlebnissen werden sich die Teilnehmer auch mit den Themen Europa, Rolle der Jugend und Sport auseinandersetzten. Die Stadt
Basketplatz geöffnet Auf Inivitiative der SVP-Fraktion in Sterzing und einiger Freiwilliger konnte in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal erreicht werden, dass der Basketplatz an der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing an den Wochenenden geöffnet wird. Bis etwa Mitte Oktober kann der Platz von Jugendlichen genutzt werden. „Ein Dank gilt Bürgermeister Peter Volgger und der Familie Plank von Hotel ‚Sterzinger Moos‘, wo wir den Schlüssel hinterlegen können“, so Gemeinderätin Evi Frick.
Sommerzeit – Grillzeit, Juli 2022 © Giulio Trivani
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Gesundheit
Reisen mit Kindern Für Familien mit Babys und Kindern wollen Reisen sorgfältig geplant und umfassend vorbereitet sein. Bei den Planungen sind sowohl das Reisemittel (PKW, Eisenbahn, Flugzeug oder Schiff) als auch das Reiseziel (Klimaregion, Höhenlage, regionale Bedingungen wie Hygiene, Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung vor Ort ...) zu beachten. Auf der einen Seite stehen gesundheitliche Risiken, die teilweise für kleine Kinder erheblich größer sind als für Erwachsene, auf der anderen Seite die Möglichkeit, mit den Kindern fremde Gegenden und Kulturen auf einzigartige Weise erleben zu können. Die häufigsten Gesundheitsprobleme auf Reisen sind Durchfall, Atemwegserkrankungen, fieberhafte systemische Erkrankungen wie Malaria und dermatologische Probleme (Sonnenbrand, Insektenstiche). Kinder von Familien, die Freunde und Verwandte besuchen, nehmen seltener reisemedizinische Beratung in Anspruch und sind durch engen Kontakt zur lokalen Bevölkerung und geringem Gefahrenbewusstsein der Eltern einem höheren Risiko für Infektionskrankheiten ausgesetzt. Diese Kinder bedürfen nach Reiserückkehr häufiger einer notfallmäßigen medizinischen Versorgung. Flugreisen: Kinder sollten frühestens sechs Monate nach dem errechneten Geburtstermin fliegen. Die kleineren oberen Atemwege bei Kindern begünstigen vor allem bei Start und Landung Probleme, beim Druckausgleich entstehen heftige Ohrenschmerzen. Schnuller, Stillen oder an der Babyflasche nuckeln, bei älteren Kindern Kaugummikauen unterstützen den Druckausgleich. Zur freien Nasenatmung helfen abschwellende Nasentropfen und Nasensprays. Kinder bis zu zwei Jahren sitzen mit
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Gurt gesichert auf dem Schoß eines Erwachsenen. Für Kinder über zwei Jahren muss ein eigener Sitzplatz gebucht werden. Buggy, Kinderwagen und Autositz können meistens kostenlos als zusätzliches
Gepäck aufgegeben werden. Kinder- und Babymahlzeiten müssen vorbestellt werden. Bei ansteckenden Kinderkrankheiten (Windpocken, Masern, Keuchhusten ...) besteht Flugverbot. Sonnenschutz: Die Haut von Kindern ist dünner und empfindlicher und benötigt deshalb besonderen Schutz. Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ist die Sonne in (sub-)tropischen Gegenden zu meiden. Bei Kindern ist ein Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 empfohlen, im ersten Lebensjahr nur Sonnenschutzmittel mit mineralischem Schutzfilter. Die Sonnencreme wird mindestens 20 Minuten vor der Exposition aufgetragen und alle zwei Stunden oder nach Planschen, Schwitzen und Abrubbeln erneuert. Zusätzlichen Schutz bieten Badekleider mit UV-Schutz sowie Hüte mit weiter Krempe und Nackenschutz. Ebenso sind Sonnenbrillen unerlässlich. Bei Sonnenbrand weitere Sonnenexposition meiden, Haut kühlen (lauwarmes Wasser oder kühle Umschläge), Kind zum Trinken animieren, Haut mit Feuchtigkeitscreme (Panthenol) pflegen. Stauhitze sollte vermieden werden (Kleidung entsprechend wählen,
luftige Bereiche suchen, hitzespeichernde Umgebung meiden) und es muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Reiseimpfungen: Die empfohlenen Grundimpfungen sollten überprüft werden, besonders ein vollständiger Masernschutz ist wichtig, um einen Export zu vermeiden. Zusätzliche Reiseimpfungen werden je nach Reiseziel und Aufenthaltsdauer empfohlen: ab sechs Wochen Meningokokken, ab neun Monaten Gelbfieber, ab einem Jahr Hepatitis A, ab zwei Jahren Typhus. Akute banale Infekte ohne Fieber sind in der Regel keine Kontraindikation zum Impfen. Zwischen verschiedenen inaktivierten Impfstoffen (Totimpfstoffen) und Lebendimpfstoffen ist kein Abstand einzuhalten. Durchfall und Erbrechen: Kinder sind anfälliger für Durchfallerkrankungen, deshalb sollten die Eltern eine konsequente Nahrungsmittelhygiene durchführen: Essen durchkochen und noch warm verzehren, Früchte direkt vor dem Essen schälen, nicht pasteurisierte Milchprodukte vermeiden, sorgfältiges Reinigen von Flaschen, Schnullern, Zahnbeißringen und anderen Utensilien, auf gründliche Händehygiene achten, nur abgekochtes Wasser benützen. Als Behandlung können Glukose-Elektrolytlösungen (z. B. Elotrans) löffelweise, in der Flasche oder Tasse oder mit Spritze in kleinen Mengen und kontinuierlich verabreicht werden. Der erforderliche Flüssigkeitsbedarf beträgt 40 bis 50 ml/ kg/KG. Säuglinge sollten weiterhin gestillt werden. Zur Verkürzung der Durchfalldauer werden Antisekretolytica sowie Probiotika (z. B. Lactobacillus) empfohlen. Der Peristaltikhemmer Loperamid (Dis-
sentene/Imodium) wird für Kinder nicht empfohlen und kann erst im Alter über sechs Jahren für maximal zwei Tage verabreicht werden. Antiemetika werden wegen der Nebenwirkungen nicht empfohlen (Plasil ab 18. Lebensjahr und Motilium ab zwölf Jahren). Antibiotika werden nicht routinemäßig empfohlen, Azithromycin wäre das Antibiotikum der Wahl (10 mg/kg/KG für drei Tage) bei schwerem fieberhaftem Durchfall. Reisekrankheit (Kinetose): Kinetose ist keine Krankheit, sondern eine Reaktion auf widersprüchliche Bewegungsreize, die den Organismus überfordern. Sie tritt beim Autofahren, auf dem Schiff, im Neigezug, bei Flugreisen und beim Kamelritt auf. Zu den Beschwerden gehören kalter Schweiß, Blässe, Übelkeit und Erbrechen. Anfällig sind Kinder zwischen vier und zwölf Jahren, Kinder unter vier Jahren sind in der Regel unempfindlich. Zur Vermeidung stehen Verhaltensmaßnahmen im Vordergrund (Fixation des Horizonts, Frontsitze im Auto oder Bus, Vermeiden von Lesen während der Fahrt). Vorbeugende Medikamente: Cinnarazin (Stutgeron Tabletten oder Tropfen 30 Minuten vor der Abfahrt für Kinder von vier bis zwölf Jahren) oder Dimenhydrinat-Kaugummi mit sofortiger Wirkung. Vor Antritt einer Reise mit Kindern empfiehlt sich natürlich die Bereitstellung einer Reiseapotheke durch den Kinderarzt.
Dr. Josef Frötscher, ehemaliger Chefarzt am KH Sterzing
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Leute Wer schaugen do fun Erker außer, des isch dr Thomas, der Lauser. Iatz ischer schun 30 Johr jung, des feiern mir mit viel Schwung. Und dorum welln mir dir sogn, wia toll es isch, dass mir die hobm. Sandra mit Klein Maria und deine Schwiegereltern
Liebe Vroni, Nadine und Leonie, herzlichen Glückwunsch zu eurem gelungenen Abschluss an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Freien Universität Bozen! Wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg! Eure Familien und Freunde
Nit zu glabm, obo wohr, dor Franz aus Gosteig wert 75 Johr. Wenn er net grod die Gosteigrunde mocht, noar isch er ban Speckmochn und locht. In Summer geaht er noar mit dor Familie afn Berg und unter der Woche isch er in der Fuierwehrhalle am Werk. Zi Marende isch der Franz noamol ban Giahn, weil er ban Wipptoler Bau die Gotter muaß zua tian. Und zin Schluss wünschn mir olle lei is Beschte dir! Gesundheit und Zufriedenheit und Gottes Segen ollezeit! Deine Familie und bsunders deine ocht Enkel Judith, Tina, Kathi, Anna, Nadja, Manuel, Thomas und Lena
Alles Gute zum 90. Geburtstag, den du am 21. August feierst! Danke für alles, liebe Mame!
von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer
Reishalbgefrorenes mit Orangensauce Zutaten: 625 ml Milch, 100 g Rundkornreis, etwas Salz, 135 g Zucker, 375 ml Sahne, 2 reife Aprikosen, 7 Eigelb, Vanillezucker, Saft einer Bio-Orange. Zubereitung: Etwa 1/2 l Milch aufkochen, den Reis hinzufügen und bei geringer Hitze ca. 30 Minuten quellen lassen. Ständig umrühren und etwas salzen. Inzwischen 50 ml Wasser mit 60 g Zucker so lange kochen lassen, bis ein dickflüssiger Sirup entsteht. Den Sirup zur Seite stellen und gut abkühlen lassen. 250 g Sahne steif schlagen, Aprikosen waschen, in heißem Wasser blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken und die Haut abziehen. Danach pürieren. In einer Schüssel drei Eigelb schaumig schlagen, den abgekühlten Sirup dazugeben und alles zusammen aufschlagen. Das Aprikosen-Püree unter die Creme rühren, bis eine lockere, luftige Creme entsteht. Den Reis vorsichtig unterrühren und die Schlagsahne unterheben. Vier Förmchen mit der Creme füllen und für stellen Stunden in das Tiefkühlfach geben. Die restliche Sahne und 1/8 l Milch in einem Topf erwärmen. Vier Eigelb mit 75 g Zucker aufschlagen und mit dem Vanillezucker aromatisieren. Langsam und unter ständigem Rühren die Milch-Sahne-Mischung dazugeben (sie sollte noch warm sein). Die Creme so lange im Wasserbad aufschlagen, bis sie eine dickflüssige Konsistenz hat. Dann den Orangensaft dazugeben, gut vermengen und im Kühlschrank abkühlen lassen. Das Halbgefrorene aus den Förmchen stürzen, auf einen Teller geben und mit der Sauce servieren.
Deine Familie
Alles Liebe und Gesundheit zum runden Geburtstag wünscht dir deine Familie! Pippo, Mim und Sis ♥
••FAHRZEUGWÄSCHE -. MIT wow... EFFEKT -
St~rzi g 1BZl
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Jahrestage 14. Jahrestag 14° anniversario
2° anniversario
Monika Fontana
Giovanni (Vanni) Manzardo
* 20.10.1954
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich beim Gottesdienst am Sonntag, den 14. August um 10.00 Uhr in der Kirche von Franzensfeste.
22 agosto
G ià d u e an n i s o n p as s a ti d a ch e s e i a n d a to. M a il tu o am o re è rim a s to co n ch i ti h a a m a to.
„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“
Emanuela
Ti ricordiamo in particolar modo domenica, 14 agosto alle ore 10.00 alla S. Messa nella chiesa di Fortezza.
Antoine de Saint-Exupéry
5. Jahrestag
Max Überegger Streal Max
† 13.08.2017
Verbunden in ewiger Erinnerung und Liebe feiern wir am Sonntag, den 28. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing den Gedächtnisgottesdienst.
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. August um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten. Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.
In Liebe deine Familie
Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Lieben
Norberto Molini
9. Jahrestag
Manuel Mair
Erinnerungen erzählen von Liebe, von Nähe und all dem Glück, das wir durch dich erfahren durften.
In Liebe – con tutto il nostro amore Giorgio Barbara, Stefan, Christian
12. Jahrestag
Josefa Aichholzer geb. Rogger
Auch wenn du nicht mehr unter uns bist, in unserem Herzen lebst du weiter.
† 05.08.2008
* 29.08.1945
Wir gedenken deiner ganz besonders am Sonntag, den 21. August um 10.00 Uhr bei der hl. Messe in der Pfarrkirche von Wiesen.
† 09.08.2019
Una persona amata non muore mai veramente, ma resta viva nei cuori dei suoi cari. Con immutato amore e nostalgia la tua famiglia
In Liebe deine Familie
Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen hätten, dann würden wir hinaufsteigen und euch zurückholen.
Ihr fehlt uns sehr!
Hildegard Kruselburger geb. Gander † 13.08.2020
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Liebe Mutti, liebe Omi, lieber Papi, lieber Opi, wir denken ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Samstag, den 13. August um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Eure Kinder Klaus, Claudia und Peter mit Birgit, Annalena, Sarah, Willi und Nadine
Richard Kruselburger † 28.11.1994
Jahrestage
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22. Jahrestag
Maria Martin geb. Obex
E s i st s c h w e r, einen geliebten Menschen zu verlieren. E s i st w o h l t u e n d , so v i e l Anteilnahme zu finden.
In Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Paolo, Patrizia, Alexandra und Elisa und alle Verwandten
In so vielen Dingen finden wir dich – immer wieder.
Lina Faistnauer geb. Bacher Zingerle Lina rrr
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* 03.09.1949
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f" l,1,'uesind e,gangen,sei d , liebeMami, vonur'IS 1Je9a~9en bist.
HeleneGsch nitzer g®. Hofef • 30.09.1959 j 05.o!!.2017
† 05.06.2022
DANKE ... ... ... ... ... ...
für die herzliche Anteilnahme, für ein stilles Gebet, für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für die vielen Kerzen, Blumen, Messen und Spenden, für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeierlichkeiten, allen, die unsere Mame auf ihrem letzten Heimweg begleitet haben.
Wircfa f:n allen,dlean llßSerc e1enedl!ll1kcn md sie in lieberEritlneringbehalten.
Die Trauerfamilie
Mit unseren Augen können wir dich nicht mehr sehen. Mit unseren Ohren können wir dich nicht mehr hören. Mit unseren Händen können wir dich nicht mehr berühren. Aber wenn wir unsere Augen schließen und unsere Herzen öffnen, können wir dich sehen – hören – und fühlen.
Rosmarie Hochrainer geb. Gschnitzer * 01.10.1958
† 10.05.2022
DANKE … für die liebevolle Anteilnahme, … für die tröstenden gesprochenen und geschriebenen Worte, … für die Gebete, die Blumen, die vielen Kerzen und die Geldspenden, … für die sehr schöne Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes und allen, die dabei einen Dienst verrichtet haben, … allen, die unsere Rosmarie im Gebet einschließen und in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
Annelies Rizzi geb. Pfaffstaller * 04.01.1943 † 08.06.2022
Herzlichen Dank ... Grazie ... ... ... ... ... ... ... ...
für all die tröstenden Worte und Umarmungen, per tutte le parole di conforto e gli abbracci, für die Blumen, Kerzen und Geldspenden, per i fiori, le candele e le offerte in denaro, für die Teilnahme an den Rosenkränzen und an der Trauerfeier, per aver partecipato ai rosari e al funerale, unserem Pfarrer Corneliu Berea und allen, die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. ... al nostro parroco Corneliu Berea e tutti coloro che hanno contribuito alla realizzazione di un dignitoso funerale. Die Trauerfamilie La famiglia Erker 08/22
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Jahrestage
MATTHIAS KUPPELWIESER, Neupriester
Danke! Vieles im Leben wird uns geschenkt, für das wir dankbar sein dürfen. Obwohl die Dankbarkeit in unserer Gesellschaft in Südtirol sehr verankert ist, so wird ihr in einer sich stark verändernden Welt nicht mehr jene Bedeutung zugeschrieben, die ihr eigentlich zustehen würde. Das kommt vor allem dadurch, da in unserer heutigen Zeit vieles als selbstverständlich angesehen wird, das es im Grunde genommen eigentlich gar nicht ist. So möchte ich diese Gelegenheit nutzen, nicht nur Gott für das Leben sowie für meine Priesterweihe zu danken, sondern auch den vielen Menschen, die mir gegenüber stets wohlgesonnen waren und sind. Ebenso möchte ich der gesamten Dorfgemeinschaft von Gossensaß, Pflersch und Brenner danken, die in irgend einer Weise bei meiner Primizfeier mitgeholfen oder daran teilgenommen haben. Vergelt‘s Gott! Was ist eigentlich Dankbarkeit? Dankbarkeit ist eine positive Antwort auf eine materielle oder immaterielle Zuwendung. Sie kann entweder zu Gott oder zum Menschen hin gerichtet sein. So ist nach antiker Auffassung die Dankbarkeit die Möglichkeit, den Gegebenen etwas rückzuerstatten (gratiam dare) , das auf dem Prinzip „ich gebe, damit du gibst“ (do ut des) ruht. Aus dem jüdisch-christlichen Verständnis heraus orientiert sich die Dankbarkeit nach der Gnade Gottes (gratia Dei) für die menschliche Existenz und für das erfahrene menschliche Heil: Wir Christen sind dankbar für das Leben hier auf Erden, das uns Gott geschenkt hat, und für das Heil, das uns durch Jesus Christus zuteil geworden ist. Aus diesem Verständnis heraus ist die Dankbarkeit nicht mit dem Aufbringen einer menschlichen Gegenleistung bei Erhalt eines Geschenkes zu verstehen, da sie sich jeder Verrechenbarkeit entzieht. Das gilt vor allem auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Dankbarkeit ist – einfach ausgedrückt – die Antwort der Liebe auf empfangene Liebe, die wiederum Liebe und Freude erzeugt und verbreitet. Daher trägt die christliche Dankbarkeit dazu bei, die Liebe und das Gute zu fördern, nicht nur bei uns selbst, sondern auch beim Nächsten. Das Doppelgebot der Liebe spielt diesbezüglich keine geringe Rolle (Liebe Gott, deinen Nächsten, wie dich selbst) . Für uns Katholiken erfährt die Dankbarkeit im Blick auf das Heil ihren höchsten sakramentalen Ausdruck in der heiligen Eucharistie, als Danksagung an Gott durch Jesus Christus. Darüber hinaus bewirkt sie beim Menschen viele weitere positive Effekte, was unzählige Studien in der sogenannten positiven Psychologie belegen. Daher tut es gut, wenn die Dankbarkeit aus mehreren Perspektiven gesehen Teil unserer persönlichen Grundhaltung wird. So möchte ich mit einem Zitat aus der Bibel schließen, wo es heißt: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird.“ (1Tim 4,4).
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10. Jahrestag
Irma Graus geb. Hofer Am 4. August jährt sich zum 10. Mal der Tag, an dem wir von unserer Oma Abschied nehmen mussten. In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an sie bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. August um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Gedanken, Augenblicke, sie werden uns immer an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.
Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und so oft dein Grab besuchen. In Liebe deine Familie
2. Jahrestag
Marianne Steurer geb. Marginter * 20.06.1948 † 25.08.2020 Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall dort, wo wir sind. In lieber und dankbarer Erinnerung an dich! Deine Familie
Flora Staudacher geb. Rainer * 07.04.1932 † 12.07.2022
Danke
Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist überall, wo wir sind.
für die herzliche Anteilnahme, die uns auf so vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht wurde. Danke allen, die unsere Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben und sie in guter Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie
Ratschings
Ein Pfarrer mit Humor und Herz Am Fronleichnamsfest feierte die Pfarrgemeinde in Ratschings Peter Lanthaler, der vor 50 Jahren zum Priester geweiht wurde.
Gossensaß
Matthias Kuppelwieser zum Priester geweiht Die Diözese Bozen-Brixen hat einen neuen Priester. Der 38-jährigen Matthias Kuppelwieser aus Gossensaß empfing am 29. Juni im Brixner Dom die Priesterweihe und feierte am 3. Juli in Gossensaß seine Primiz. le und Kelch, denn eine wesentliche Aufgabe des Priesters ist es, das Sakrament der Eucharistie zu feiern. Der Weiheritus schloss mit dem Friedensgruß durch den Bischof. Seine Primiz feierte Neupriester Kuppelwieser am 3. Juli in Gossensaß. Dabei wird Kuppelwieser auch den Primizsegen spenden. Für die Pfarrgemeinde war es die erste Primiz
© Stefano Orsini
Ursprünglich hat Matthias Kuppelwieser als Elektriker bzw. Elektrotechniker gearbeitet, ehe er 2011 ins Priesterseminar eingetreten ist. Nachdem er an der Universität Innsbruck die Studienberechtigung erworben hatte, studierte er in Brixen sowie am Priesterseminar in Trient und schloss das Theologiestudium im Oktober 2020 ab. Nach der Diakonweihe im Oktober 2021 und Erfahrungen in der Seelsorge im oberen Pustertal war Kuppelwieser bereit, zum Priester geweiht zu werden. „Am Tag deiner Priesterweihe kann ich dir kein erfolgreiches, angenehmes und konfliktfreies Leben und Wirken versprechen. In der aktuellen Situation der Kirche und des Glaubens wird Substanzielles in Frage gestellt und es wird viel von uns Priestern erwartet. Auch in unseren eigenen Reihen werden wir mit Versagen und Sünde konfrontiert. Aber all dies kann auch unseren Glauben stärken!“, gab ihm Bischof Ivo Muser mit auf den Weg. Wesentlicher Teil jeder Weiheliturgie sind Handauflegung und Weihegebet durch den Bischof. Als Zeichen ihrer Verfügbarkeit legen sich die Kandidaten während der Anrufung der Heiligen und Seligen auf den Boden vor dem Altar. Zu den sogenannten ausdeutenden Riten der Weihe gehörte dann das Anziehen der liturgischen Gewänder (Stola und Messgewand) und die Salbung der Hände mit Chrisamöl. Schließlich reichte Bischof Muser dem Neupriester Hostienscha-
seit 84 Jahren. Bei seinem Einzug in die Kirche wurde Kuppelwieser unter den Klängen der Vereinskapelle Gossensaß von zahlreichen Abordnungen begleitet. „Trotz aller Herausforderungen, denen die Kirche heute gegenübersteht, ist eine Primiz immer zeitgemäß, wenn aus der Freude und Begeisterung dieses Festtages ein dauerhaftes Miteinander im Glauben erwächst“, betonte Pfarrer Corneliu Berea. Primizprediger waren Dekan Andreas Seehauser und Pfarrer Josef Gschnitzer. Zum Abschluss der Messe, die von den Pfarrchören Gossensaß und Pflersch sowie einem Kinderchor musikalisch gestaltet wurde, erteilte der Neupriester den Primizsegen. Ab 1. September wird Matthias Kuppelwieser als Kooperator in Toblach wirken.
Geboren und aufgewachsen am Abramhof in Ratschings, besuchte Peter Lanthaler die Volksschule, wo die Lehrerin schnell auf seine Fähigkeiten aufmerksam wurde. Sie konnte Peter und seine Eltern von einem Theologiestudium überzeugen. Am 29. September 1972 wurde Lanthaler nach abgeschlossenem Studium in Brixen zum Priester geweiht. In der Folge war er in mehreren Pfarreien als Kooperator und Pfarrer für das seelische Wohl zuständig. Auch als Religionslehrer und Kaplan der Landwirtschaftsschule in Dietenheim wurde er sehr geschätzt. Zurzeit leitet Pfarrer die Pfarreien St. Georgen, Dietenheim und Aufhofen. Der Präsident des Pfarrgemeinderates Martin Brunner begrüßte den Jubilar in seiner Heimatpfarrei. Unter den zahlreichen Gästen konnten auch Bürgermeister Sebastian Helfer, sein Stellvertreter Thomas Strickner, die Dekane Johann Pamer und Christoph Schweigl, die Pfarrer der Seelsorgeeinheit Wipptal Walter Prast, Paul Valentini und Corneliu Berea sowie die Diakone Roman Auckenthaler und Matthias Kuppelwieser begrüßt werden. Viele Ratschinger waren gekommen, um an der Jubelfeier teilzunehmen und damit ihre Wertschätzung zu zeigen. In der Festpredigt erinnerte Dekan Johann Pamer, einer der engsten Weggefährten Lanthalers, an viele Ereignisse der vergangenen 50 Jahre. Er lobte den Jubilar als Menschen mit besonderem Einfühlungsvermögen, als Seelsorger für jedermann. Lanthaler selbst erinnerte daran, dass sich Ratschings in diesen 50 Jahren sehr verändert habe. Einiges sei in dieser Zeit verlorengegangen, Neues sei dazugekommen, wie etwa der Frauenchor. „Ich habe immer ein Auge auf Ratschings geworfen und meist mit Genugtuung die Entwicklung beobachtet“, so Lanthaler. PGR-Präsident Brunner lobte den Jubilar als einen besonders offenen und menschennahen Pfarrer – als einen, dem es meist gut gelungen ist, Menschen in jeder Lebenslage anzusprechen. „Wenn du Jugendliche sonst nicht überzeugen konntest, hast du sie auf dem Fußballplatz schwindelig gespielt“, so Brunner. Als Geschenk überreichte er ihm eine VIP-Karte für ein Heimspiel des FC Bayern München. Die feierliche Prozession durch das Dorf bot dem Jubilar eine besondere Gelegenheit, sich an seine Kindheit und Jugendzeit in Ratschings zu erinnern. Beim anschließenden Buffet gab es reichlich Gelegenheit für Gespräche mit den Ratschingern. Erker 08/22
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A
Erkoku
D E H U
Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Augenschleimhaut, Konjunktiva).
N N B E H
B T
E A
E N U U B D T H
T I I
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
A
B
D
E
H
I
N
T
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Pfiffikus Pfiffikus sucht eine erbärmliche, verwahrloste Bushaltestelle an der Brennerstraße. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker. it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 20. August. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
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Auflösung des Vormonats • R • F • A • U • D • S • G
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Das Los bestimmte VANESSA MANZARDO aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Juli.
© Martin Schaller
Auflösung des Vormonats: Gesucht war die Plastikkuh auf dem Gelände der Biogas Wipptal GmbH im Süden von Sterzing auf Pfitscher Gemeindegebiet. Die lebensecht in Kunststoff nachgebildete Milchkuh steht auf der Schaltzentrale am Eingang zum riesigen Areal der Biogasanlage. Biogas Wipptal wurde ursprünglich von 48 Wipptaler Landwirten gegründet, um den anfallenden Wirtschaftsdünger (Mist und Gülle) zu veredeln und Biogas für die Stromerzeugung zu gewinnen. Inzwischen produziert Biogas Wipptal (62 Gesellschafter) durch den Gärprozess von Gülle und Festmist nicht nur hochwertigen Biodünger, sondern auch Bio-Flüssiggas (LNG) und will in Zukunft Wasserstoff sowie natürliche Kohlensäure, die in der Lebensmittelherstellung eingesetzt wird, erzeugen. Täglich werden rund elf Tonnen LNG produziert, was zum Auftanken von 30 LKW ausreicht. Das produzierte Biogas soll künftig nicht mehr verbrannt, sondern zur Produktion von Biomethan verwendet werden. Derzeit wird die Anlage umgebaut.
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3.8. Laternenparty, Sterzing. Schnuppernachmittag „Frisch und fit nach Kneipp“, Ratschings, Barfußweg, 14.00 Uhr. 4.8. Konzert „Alaris Ensemble“, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr. 5.8. Wanderung „Fit bleiben – gemeinsam unterwegs“, Seniorengemeinderat Sterzing. Treffpunkt: Sterzing, Theatercafé, 9.00 Uhr. Konzert der MK Wiesen, Wiesen, Gemeindepark, 20.30 Uhr. 6.8. Jubiläumsfeier 40+2 Jahre EMP, Freienfeld, Betriebsgebäude, ab 16.00 Uhr. Rescue Days der FF Wiesen, Wiesen, Gemeindepark. Basil Hofer Lauf, Pfitsch. Anmeldung: basilhoferlauf@ hotmail.com.
Schnuppernachmittag „Frisch und fit nach Kneipp“, Ratschings, Barfußweg, 14.00 Uhr. 11.8. Repair-Café, Sterzing, Elki-Garten, 18.00 – 21.00 Uhr. Konzert der MK Innerpfitsch, Kematen, 20.30 Uhr. Konzert „Spiegel im Spiegel“, Mareit, Schloss Wolfsthurn, 21.00 Uhr.
19.8. Wanderung „Fit bleiben – gemeinsam unterwegs“, Seniorengemeinderat Sterzing. Treffpunkt: Sterzing, Theatercafé, 9.00 Uhr. 20.8. Familientag am Wasser. Treffpunkt: Parkplatz Sportzone Stange, 10.00 Uhr. Konzert der MK Jaufental, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.
12.8. Kneippwanderung „Heilkraft Wasser“ mit Monika Engl, Ratschings. Anmeldung: KVW Bildung, Tel. 0472 751152, bildung.wipptal@kvw.org. Wanderung „Fit bleiben – gemeinsam unterwegs“, Seniorengemeinderat Sterzing. Treffpunkt: Sterzing, Theatercafé, 9.00 Uhr. 13.8. Nachtwallfahrt in Maria Trens, Trens, Pfarrkirche, ab 19.30 Uhr.
20. und 21.8. Kirchtagsfest in Mareit. 21.8. Traditionelles Handwerk auf der Alm, Almen in Ratschings. Konzert der MK Trens, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. 23.8. Aufführung „Auferstehungssymphonie“, Sterzing, Pfarrkirche, 20.00 Uhr.
Berglauf „Mareiter Sterin Attacke“, Mareit.
24.8.
Märchen- und Sagenwanderung, VKE Sterzing, Wiesen, Gemeindepark, 9.30 Uhr. Anmeldung: sterzing@vke.it.
Wanderung „Berg erleben mit Patrizia Lechner“, Rosskopf, Furlhütte, 9.30 – 15.00 Uhr. Anmeldung: Tel. 333 9360713.
Schnuppernachmittag „Frisch und fit nach Kneipp“, Ratschings, Barfußweg, 14.00 Uhr.
Sonnenaufgangswanderung in Ratschings, Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen. Anmeldung: Tourismusgenossenschaft Sterzing, Tel. 0472 765325.
Berggottesdienst am Ratschinger Wetterkreuz, 11.00 Uhr.
26.8.
Sterzinger Stadtlauf, Sterzing, Stadtplatz, 19.00 Uhr. 7.8. Konzert der Schnoggwond Plearer, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Kinderfest, Sterzing, Derby, 11.00 – 17.00 Uhr. Berggottesdienst in Staudenberg, Ridnaun, 12.00 Uhr. 10.8. Laternenparty, Sterzing.
13. und 14.8. Jubiläumsfeier „40 Jahre ARCI Vipiteno“, Freienfeld, Schloss Sprechenstein. 14.8.
Laternenparty, Sterzing.
Wanderung „Fit bleiben – gemeinsam unterwegs“, Seniorengemeinderat Sterzing. Treffpunkt: Sterzing, Theatercafé, 9.00 Uhr. 27.8.
15.8.
Wanderung zum Rofis Boden, Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen. Anmeldung: Tourismusgenossenschaft Sterzing, Tel. 0472 765325.
Konzert der Streicherakademie Bozen, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr.
Konzert der Bürgerkapelle Sterzing, Sterzing, Stadtplatz, 20.30 Uhr.
17.8.
28.8.
Schnuppernachmittag „Frisch und fit nach Kneipp“, Ratschings, Barfußweg, 14.00 Uhr.
Sagentag „Sagenhafte Bergbauwelt“, Ridnaun, Landesmuseum Bergbau.
Berggottesdienst bei der Edelweisshütte, Ladurns, 11.00 Uhr.
Geführte Rundwanderung am Pfitscher Joch mit Martin Martinelli, 8.00 – 14.30 Uhr. Treffpunkt: Pfitscherjochstraße, 4. Kehre. Anmeldung: info@ sterzing-bildung.it. 31.8. Schnuppernachmittag „Frisch und fit nach Kneipp“, Ratschings, Barfußweg, 14.00 Uhr. 1.9.
Märkte 5., 12., 19., 26.8., 2.9.: Bauernmarkt, Sterzing. 2., 9., 16., 23., 30.8.: Sterzlmarkt, Sterzing. 5. und 20.8.: Brennermarkt. 15.8.: Kräutermarktl in Maria Trens. 24.8.: Vieh- und Krämermarkt, Sterzing.
Bildervortrag „194 Tage Südafrika“ von Irene Saxl, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr.
Ausstellungen
2. und 3.9.
30.7. – 31.8.
Festival „Gegen die Stille“, Sterzing und Ladurns.
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3.9. Besichtigung der Festung Franzensfeste, Wipptal – der kleine Bezirk mit dem großen Herzen. Anmeldung: Tourismusgenossenschaft Sterzing, Tel. 0472 765325. Erlebnistag „Kraftquelle Wald“ mit Georg Kirchmaier. Treffpunkt: Kulturhaus Trens, 9.00 Uhr. Anmeldung: Erich Hanni (Tel. 380 3420405).
Kräutermarktl in Maria Trens Am 15. August findet ab 11.00 Uhr auf dem Festplatz in Maria Trens wieder das Kräutermarktl statt. Viele fleißige Hände haben geholfen: Es wurde gebastelt, Kräuter wurden gesammelt, Kranzler gewunden und Salben gerührt. Über den Erlös dieser Aktion dürfen sich wieder die Müll- und Straßenkinder in Kalkutta freuen. Ein tausendfaches Vergelt‘s Gott sagt auch Petra Theiner, die dieses Hilfsprojekt leitet.
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Erker 08/22
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Wipptaler
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Gemeinden
Sumserin Seit a Weile redt olls van Wetter. Weil des isch jo niemer normal. A Hitze, dass der virkimp, du dergeahsch wie der Zugger in Kaffee. Man braucht kuen Termometter, um zi verstiehn, dass es woll nou nie asou hoaß giwesn isch. Ba ins do, holt amoll. Und kuen Aussicht, dassis wieder herwärts geaht. Frieger hot man sich afn Summer gfreit, dass man seine Buender wieder awie auwärmen gikennt hot. Ober in Moment hot des mit Auwärmen nicht mehr zi tien! I sogat, des mueß man Verbrennen hoaßn. Die Felder wearn vi Tog zi Tog brauner, in viele Bachler rinnt frisch gor kuen Wosser. I versteah a, dass man amol in Gortn und die Bischl nit oder holt lei gonz a bissl netzn derf. Und derbei isch’s ba ins do in Wipptol decht nou leichter ausziholtn, wenn i denk, wie’s in Bouzn und in Unterlond tuet. Dert schun leitn die Alarmgloggn weard in die Leit girotn, ba Tog in Haus zi bleibm, die Schallurn zuezitien und holt viel Wosser zi trinkn. Frieger isch’s holt noch a poor wärmere Toge hin und wieder asou giwesn, dassis noar a Wetter augizouchn hot, dassis a erger gschaurt hot und, wenns groube gitun hot, a richtig gegisst hot. Ober wos mir iatz do derwortn kennen, wenn’s wochnweis niemer okuehlt, konn i mer amol gor nit vourstelln. Man sogg, des hat olls mit den Klimawondl zi tien. Ober wenn heint zearscht olls austrucknt, noar wieder olls iberschwemmp weard, noar glab i gearn, dass nit wienig Leit vin an Weltuntergong Ogong hobn. I fircht mi a!
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GEBURTEN Brenner: Safwan Howlader (29.06.2022, Brixen). Freienfeld: Hanna Saxl (25.06.2022, Brixen). Yoshi Brunner (30.06.2022, Bruneck). Pfitsch: Moritz Gasteiger (06.06.2022, Brixen). Veit Trenkwalder (09.06.2022, Brixen). Ratschings: Linda Polig (14.06.2022, Brixen). Sterzing: Liam Larch (02.06.2022, Brixen). Alea Djaferi (07.06.2022, Brixen). Sophie Genna (13.06.2022, Brixen). Aline Laabidi (16.06.2022, Brixen). Asil El Khou (28.06.2022, Brixen).
TODESFÄLLE Brenner: Annelies Pfaffstaller, 79 (08.06.2022, Brenner). Emma Perlot, 93 (10.06.2022, Brenner). Karolina Gasser, 91 (21.06.2022, Brenner). Franzensfeste: Johanna Chiusole, 91 (07.06.2022, Franzensfeste). Carl von Pretz, 78 (16.06.2022, Franzensfeste). Herta Meister, 99 (24.06.2022, Brixen). Freienfeld: Germano Marcon, 67 (02.06.2022, Freienfeld). Lina Bacher, 72 (05.06.2022, Brixen). Adriano Gasparato, 95 (22.06.2022, Sterzing). Pfitsch: Brunhilde Tötsch, 80 (02.06.2022, Sterzing). Ratschings: Renate Nössing, 52 (05.06.2022, Bozen). Luise Gufler, 90 (06.06.2022, Ratschings). Anton Sparber, 71 (22.06.2022, Ratschings). Sterzing: Klara Badstuber, 77 (06.06.2022, Verona). Stefania Zeidlhofer, 100 (15.06.2022, Brixen). Matilde Öttl, 79 (27.06.2022, Ratschings).
EHESCHLIESSUNGEN Franzensfeste: Estefania Franco Cruz und Marco Battizocco (11.06.2022, Franzensfeste). Freienfeld: Judith Polig und Urban Schwitzer (11.06.2022, Sterzing). Rita Unterkircher und Florian Zihl (11.06.2022, Mühlbach).
Ratschings: Jasmin Pipino und Michael Volgger (10.06.2022, Ridnaun). Stefanie Gufler und Benno Volgger (18.06.2022, Ratschings). Sterzing: Filomena Gallone und Sossio Casaburo (03.06.2022, Casoria). Juliane Strickner und Michael Ninz (11.06.2022, Ratschings). Elena Piotti und Massimiliano Mosconi (14.06.2022, Sterzing). Franziska Brandner und Armin Plattner (25.06.2022, Sterzing).
BAUKONZESSIONEN Brenner: Elisabeth Kinzner, Günter und Michaela Röck, Frieda Wurzer, Pflersch 107: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes und bauliche Umgestaltung des bestehenden Gebäudes, Bp.167, versch. Gp., K.G.Pflersch. Bernhard Aukenthaler, Pflersch 118: Wiedererrichtung mit Standortverlegung der landwirtschaftlichen Wirtschaftskubatur, Bp.429 und 552, versch. Gp., K.G. Pflersch. Franzensfeste: Augustiner Chorherrenstift, Riolstraße 21: Projekt für Umbau und Sanierung des Stampferhof Riol mit Errichtung einer externen Heizanlage, Bp.13/1, Gp.88/2, K.G. Neustift II. Gemeinde Franzensfeste, Pfarrweg 8: Sanierung der Wohnungen und des Heizraumes in Mittewald, Bp.147, K.G. Mittewald. Freienfeld: Philipp Forer, Mauls 50: Errichtung eines Maschinenraumes, Bp.256, Gp.63, K.G. Mauls. Pfitsch: Ernst Kofler, Wiesen, Hintere Gasse 146/A: Sanierung des landwirtschaftlichen Gebäudes, Bp.549, K.G. Wiesen. Stefano Carabotti, Wiesen, Eisackstraße 7: Errichtung einer Überdachung, Bp.454, m.A.1, K.G. Wiesen. Markus Tötsch und Andreas Wieland, Kematen, Platz 116: Errichtung eines Forstweges, versch. Gp., K.G. Pfitsch. Ratschings: Evelyn Haller, Mareit, St. Johannes 18/A: Änderung der Zweckbestimmung
eines Teils des landwirtschaftlichen Volumens in Wohnvolumen, Bp.493, K.G. Mareit. Joachim Alexander Reifer, Mareit, Gassegaud: Errichtung eines landwirtschaftlichen Maschinenraums und Holzlagers, Gp.811/1 und 817, K.G. Mareit. Gabriel Kinzner, Telfes, Obertelfes 23: Bauliche Umgestaltung des Wohnhauses mit Errichtung einer Garage, Bp.5, K.G.Telfes. Johann Schaiter, Mareit, Oberdurach: Errichtung eines Hühnerstalles, Gp.182, K.G. Mareit. Günther, Markus und Tobias Haller, Innerratschings 3/K, 3/L: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung der Wohnhäuser, Bp.415 und 416, K.G. Ratschings. Christian Siller, Mareit, Durach 1: Verglasung des bestehenden Balkons bei der Wohnung im 2. Stock, Bp.18, K.G. Mareit. Hannes und Karl Parigger, Innerratschings 3/I: Bauliche Umgestaltung durch energetische Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.414, K.G. Ratschings. Sterzing: Benedicta Maria, Caroline Maria, Marie-Theres, Martin und Maximilian Alexander Girtler, Beatrix Khuen, Ralsergasse 4: Sanierung des Wohngebäudes, Bp.68/1, m.A.2, Bp.70, m.A.3, K.G. Sterzing. Barbara Hofer, Fernerbachstraße 13: Sanierung und energetische Wiedergewinnung, Bp.190, K.G. Sterzing. Anton und Dagmar Hofer, Weg in die Vill, 12: Interne Umbauarbeiten und Errichtung eines überdachten Fahrradstellplatzes, Bp.526, m.A.1 und 2, K.G. Thuins. Harald Wild, Thuins: Erweiterung des Laufstalles beim Walterhof, Bp.486, versch. Gp., K.G. Thuins. Andreas Plank, Plank Dach GmbH, Ried: Sanierung und Erweiterung der bestehenden Werkhalle, Bp.73 und Gp.84/1, K.G. Ried.
FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it
Vor hundert Jahren ...
1922
Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber 02.08.1922 Allerlei aus Sterzing Das war wieder einmal ein richtiges Sonntagswetter. Der wolkenlose Himmel, heuer ein seltenes Ereignis, trieb die Ausflügler mit Gewalt aus den Mauern. Die einen wanderten nach Gasteig hinein, wo die lachenden Kirchtagskrapfen auf ihre Abnehmer warteten und die Musikkapelle von Mareit konzertierte, die anderen stiegen zur Roßkopfhütte empor, die zu den beliebtesten Ausflugsorten Sterzings zählt. Der Pfarrchor lauerte längst schon auf einen günstigen Sonntagsausflug, und benützte diesen Tag, um nach Telfes zu wandern. – Der Zeit nach stehen wir bereits mitten in der Hochsaison des Fremdenverkehres. Platz wäre aber noch für viele. Seit 15. Juli verkehrt wieder das tägliche Personenauto über den Jaufen nach Meran. Ob sich dieser Autoverkehr rentiert, wird eine andere Frage sein. An manchen Tagen sausen auch viele Luxusauto über diesen Paß mit seiner herrlichen Gebirgsstraße. – In der Stange bei Sterzing in unmittelbarer Nähe der romantischen, jetzt aber leider ganz verfallenen Gilfenklamm, soll gegenwärtig der italienische Minister für Postwesen auf Sommerfrische weilen. Der Tiroler 03.08.1922 Ein Südtiroler Kolpings-Turntag ... ... findet am 13. und14. August in Sterzing statt. Die Tagesordnung lautet: Samstag, 12. August: Abends 7 1/2 Uhr: Kampfrichtersitzung im Gesellenvereinslokale. Abends 8 1/2 Uhr: Gemütlicher Begrüßungsabend im Gasthaus „Stöckl“. Sonntag, 13. August: Früh 6 Uhr: Beginn des Verbands-Wetturnens (Zwölfkampf in zwei Schwierigkeitsstufen) im Vereinsturnsaale bezw. Garten. Vormittag 11 Uhr: Hl. Messe in der St. Margarethenkirche. Nachmittag 2 Uhr: Photographische Aufnahme. Nachmittag 3 Uhr: Besprechung der Vorturnerschaft im Vereinslokale. Abends 8 Uhr: Festabend des Kolpings-Turnerbundes Sterzing im Garten des Zentral-Hotel „Alte Post“ mit turnerischen Aufführungen, Musikkonzert und Siegerverkündigung des Verbandswetturnens. Montag, 14. August: Vormittag 8 Uhr: Hauptversammlung des Turntages im Gasthaus „Stöckl“ mit folgenden Beratungsgegenständen: a) Tätigkeits- und Kassabericht der Turnerschaftsleitung; b) Durchberatung und Annahme des neuen Grundgesetzes; c) Neu-
wahl der Turnerschaftsleitung; d) Wahl des Ortes für den nächstjährigen Turntag; e) Festsetzung der Verbandsbeiträge; i) Anträge der Turnerschaftsleitung; g) allfällige Anträge der Turnabteilungen. Nachmittag 2 Uhr: Gemütlicher Ausflug nach Tschöfs. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 10.08.1922 Bedrohung des Abgeordneten Reutt-Nicolussi durch Faszisten Innsbruck, 9. August. Aus Franzensfeste wird berichtet, daß im dortigen Bahnhof Abgeordneter Dr. Reutt-Nicolussi auf einer Geschäftsreise nach dem Pustertal von Faszisten, die sich seit dem Ausbruch des Generalstreiks in Aktion befinden, bedroht worden sei. Zwei bewaffnete Faszisten stiegen zu ihm in den Abteil und erklärten ihm, daß er erschossen werden würde, wenn er irgendwo eine Rede halten sollte. Der Abgeordnete wurde aus seiner Lage durch den Karabinierikommandanten befreit, der zwei Mann mit seinem Schutz beauftragte. Die Faszisten hatten geglaubt, daß der Abgeordnete auf dem Lande für den Generalstreik agitieren wolle. Neue Freie Presse
30.08.1922 Unglücksfälle. Gossensaß, 27. August In Stein zu Innerpflersch verunglückte gestern der 8jährige Knabe Ludwig Mayr aus Meran durch Absturz an ungefährlicher Stelle und war sofort tot. Die Mutter desselben war bei ihrer Schwester in Innerpflersch ein Kind aus der Taufe zu heben, während ihr eigenes Kind, der einzige Sohn, der am 3. September hier hätte gefirmt werden sollen, den Tod fand. Die Beerdigung ist am Dienstag, den 29. August, in Gossensaß gewesen. – In Schellenberg an der Brennerstraße stieß heute ein Auto mit einem Motorradfahrer zusammen. Der schwerverletzte Leiter des letzteren wurde nach Brixen gebracht. Allgemeiner Tiroler Anzeiger 31.08.1922 Abschied des Pfarrers von St. Jodok am Brenner
Am verflossenen Sonntag, 27. August, bereitete die Gemeinde dem hochw. Herrn Pfarrer Rudolf Kruckenhauser in Dankbarkeit für sein neunjähriges eifriges Wirken als Seelsorger eine recht würdige und überaus rührende Abschieds18.08.1922 feier. Zwischen Kirche Im Eisack und Widum versamertrunken melten sich die Vertretungen der Gemeinde, Wie aus Brixen gemelder Bündnisse und der det wird, ist am DonKinder nach dem Gotnerstag, 3. August tesdienste und richteabends der Sohn des ten an den AbschiedBrixner Thalerwirtes Ennehmenden, sehr begelbert Kehrer, 26 Jahliebten Seelenhirten re alt, in nächster Nähe herzliche Dankesworte des Dorfes Franzensfür sein treu besorgfeste in den Eisack getes priesterliches Walstürzt. Die Leiche konnten für das Volk und te erst am 12. August innige Segenswüngefunden werden. Die sche für sein künftiges Hochwürden Rudolf Maria Kruckenhauser (1869 - 1954). Leiche des auf so tragiWirken als Pfarrer in Der gebürtige Mareiter war in Stilfes, sche Weise ums Leben Mauls. St. Jodok, eine Wiesen, Sterzing und Trens tätig und Ehrenbürger der Gemeinde Freienfeld. gekommenen Engelbert der besten Gemeinden Kehrer, wurde am Samsdes Wipptales in relitag abends unterhalb von Klausen aus dem Eisack giös-sittlicher Beziehung, hat sich durch diese gezogen. Montag fand in Brixen die Beerdigung ergreifende Abschiedskundgebung wohl selbst statt. auch am schönsten geehrt. Innsbrucker Nachrichten Allgemeiner Tiroler AnzeigeR Erker 08/22
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