~ Martin Volgger, Sportpsychologe
Die Rolle der Eltern im Leistungssport Im Wettkampfsport werden zum einen körperliche und technisch-taktische Fähigkeiten trainiert und zum anderen – und sicher nicht weniger wichtig – auch zentrale Lebenskompetenzen gelernt. Der Umgang mit Erfolg und Misserfolg, mit Stresssituationen, mit Krisensituationen oder den Verhaltensregeln in einer Gruppe bzw. Mannschaft – all das sind optimale Lernfelder für junge Menschen und ihr späteres Leben. Die optimale Förderung und Begleitung eines Kindes/Jugendlichen findet dann statt, wenn Trainer, Betreuer und Eltern in gegenseitigem Respekt und Anerkennung der Tätigkeitsbereiche gemeinsam Ziele setzen und diese nachhaltig verfolgen. Im mentalen Bereich sind gemeinsam vereinbarte Ziele und Vorgehensweisen von besonderer Bedeutung, weil Eltern wie auch Trainer vor, während und nach der sportlichen Tätigkeit direkt oder indirekt Einfluss auf das Kind/den Jugendlichen nehmen. Von ihren Ratschlägen, Hinweisen und Maßnahmen oder eben von ihrem vorgelebten Verhalten selbst hängt es ab, welche mentalen Bewältigungsstrategien und Haltungen sich ihr Kind zu eigen macht und ob es zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes kommt. Eine gemeinsame Übernahme von Zielen und den zugrunde liegenden Maßnahmen in den Bereichen Werthaltungen, Umgang mit mentalen Herausforderungen (z. B. einer Niederlage) oder den persönlichkeitsbezogenen Rückmeldungen ist notwendig, um der Aufgabe gerecht zu werden. Praktisches Vorgehen Der Vereinsvorstand bzw. der Trainer wird zu Beginn der Wettkampfsaison ein erstes Treffen organisieren, wo Vereinsvorstand, Trainer, Betreuer und Eltern sich kennenlernen. Der Vereinsvorstand wird zunächst die grundlegende Ausrichtung der Vereinsphilosophie vorstellen und etwaige Fragen der Eltern beantworten. Es empfiehlt sich, dass dabei die Eltern zur Zusammenarbeit eingeladen werden, auch um die jeweiligen Kompetenzbereiche abzustecken. In einem zweiten Moment stellt der Trainer die zukünftige Arbeit mit den Kindern/Jugendlichen vor. Eine klare und übersichtliche Darlegung der Tätigkeit ist ein erster sehr wichtiger Schritt, um Kompetenzbereiche einzugrenzen und Vertrauen aufzubauen. Die Eltern sollen die Ziele im technisch-taktischen Bereich kennen, sie sollen aber auch wissen, dass die Ziele in diesem Bereich ausschließlich vom Trainer festgelegt werden und es ausschließlich seine Sache ist, wie die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden. Bei dieser ersten Sitzung müssen aber auch die Ziele zur Persönlichkeitsentwicklung besprochen und die Zusammenarbeit (z. B. regelmäßige Absprachen und Informationsaustausch) organisiert werden.
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Schwimmen
Erfolgreicher Saisonabschluss der Polisportiva Sterzing In den vergangenen Monaten konnten sich die Schwimmer der Polisportiva Sterzing auf internationaler und regionaler Ebene beweisen. Hervorzuheben ist vor allem die Einberufung in den Landeskader der Athletinnen Elina Hofer und Marie Ungerank. Ende Mai fand nach pandemiebedingter Pause erneut das internationale
Schwimmmeeting in Ingolstadt statt. Dort konnten die Schwimmer durch herausragende Leistungen glänzen: Sie kehrten mit 15 Gold-, 13 Silberund 16 Bronzemedaillen zurück und starteten kurz darauf ins langersehnte Trainingslager an den Gardasee. Dieses nutzten sie als optimale Vorbereitung für die Saisonhöhepunkte, die Landes- und Regionalmeisterschaften. Dort haben die Schwimmer noch einmal kräftig draufgelegt sowie viele persönliche Bestzeiten und Erfolge für sich verbucht. Bei den Landesmeisterschaften der Anwärter in Bozen holte sich Marie Ungerank den Titel über 200 m Rücken; die Silbermedaille sicherte sie sich über 100 m Rücken und 200 m Freistil, über 400 m Freistil belegte sie den 3. Platz. Elina Hofer holte sich den Landesmeistertitel über 200 m Brust, über 100 m Brust und 100 m Freistil holte sie sich die Silbermedaille und
über 50 m Freistil belegte sie den 3. Platz. Vittoria Cardella wurde über 50 m Rücken Vize-Landesmeisterin. In der 4x100 m Lagen-Staffel belegten Mayra Giovanelli, Leah Mair, Marie Ungerank und Elina Hofer den ausgezeichneten 2. Platz. Auch bei den Regionalmeisterschaften der Anwärter in Trient, bei denen nur die besten der jeweiligen Kategorie teilnehmen durften, konnten die Athleten ihre hervorragenden Leistungen wiederholen. Marie Ungerank und Vittoria Cardella holten sich den Regionalmeistertitel, Elina Hofer gewann über die Bruststrecken jeweils Bronze. Auch alle anderen Athleten konnten diese erfolgreiche Saison mit zahlreichen neuen persönlichen Bestzeiten abschließen. Bei den Regionalmeisterschaften der Jahrgänge 2004 – 2009 in Meran konnten die Athleten der Polisportiva ebenfalls zahlreiche Erfolge verzeichnen. Auch hier zeigte sich der Einsatz in den letzten Trainingsmonaten. Emily Sigmund (Jahrgang 2005) wurde über 200 m Delfin Vize-Regionalmeisterin, über 800 m Freistil gewann sie Bronze. Elyssa Hofer (2004) konnte sich über 800 m Freistil die Silbermedaille und über 100 m Delfin die Bronzemedaille sichern. Voller Stolz über die erfolgreichen Leistungen der Athleten und die gemeinsam verbrachte Zeit gehen die Trainingsgruppen der Sektion Schwimmen der Polisportiva Sterzing nun in die wohlverdiente Sommerpause. Diese nutzen alle, um neue Energie und Motivation für die bevorstehende Saison zu sammeln.
Erker 08/22