Der Wandel hin zur modernen Arbeitswelt 4.0 erfährt durch die Corona-Pandemie eine rasante Beschleunigung. „In der Krise zeigt sich, wie gut sich Betriebe und Arbeitnehmer bereits jetzt auf die Veränderungen vorbereitet haben“, so Jutta Driesch, Chefin der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. Die Lage am regionalen Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verändert.
WER QUALIFIZIERT, GEWINNT! Konkret bedeutet das: Die Arbeitslosigkeit hat sich binnen eines dreiviertel Jahres um die Hälfte erhöht, Kurzarbeit hat so viele Unternehmen betroffen wie noch nie zuvor und niemand weiß, wie viele Betriebe infolge der Corona-Krise Insolvenz anmelden werden. Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg Pressestelle Stromeyersdorfstraße 1 D-78467 Konstanz Tel. +49 (0) 7531 585118 www.arbeitsagentur.de
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Kurzarbeit für sehr viele Unternehmen ein verlässliches und stabiles Mittel gegen Umsatzeinbrüche, Auftragsrückgänge und wirtschaftliche Unsicherheit. Über 9.600 Betriebe haben es seit vergangenen März in Anspruch genommen, für mehr als 160.000 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angezeigt. Das ist die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region Bodensee-Oberschwaben. Das hilfreiche Instrument der Kurzarbeit steht den Betrieben auch weiterhin zur Verfügung, allerdings hat der Gesetzgeber die Verlängerung mit einer Zusatzklausel zur Qualifizierung versehen. Bis zum 30. Juni 2021 werden zusätzlich zum Arbeitsentgelt auch die Sozialversicherungsbeiträge für die Beschäftigten voll erstattet. Vom 1.7.2021 bis längstens zum 31.12.2021 werden für alle Betriebe, die bis zum 30.6.2021 Kurzarbeit eingeführt haben, die
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Sozialversicherungsbeiträge hälftig erstattet. Diese hälftige Erstattung kann auf 100% erhöht werden, wenn eine Qualifizierung während der Kurzarbeit erfolgt. Voraussetzung ist, dass ein Weiterbildungsbedarf besteht, die Maßnahme einen Umfang von mehr als 120 Stunden hat und sowohl der Träger als auch die Maßnahme zugelassen sind. „Damit reagiert der Gesetzgeber nicht nur auf die aktuelle Situation, sondern setzt wichtige Impulse, um den Strukturwandel zum Beispiel in der Automobilindustrie voranzutreiben“, sagt Jutta Driesch. Die Autobauer in Deutschland und ihre Zulieferbetriebe stehen vor der gewaltigen Herausforderung, einen der beschäftigungsstärksten Wirtschaftszweige auf zukunftsfähige Antriebsmodelle umzustellen. Dies erfordert in vielen Bereichen der Metall- und Elektroindustrie einen Wandel. Gefragt ist nicht mehr nur das montagelastige Ingenieurswissen und die Perfektion in der Fertigung. Künstliche Intelligenz, Robotik, selbstlernende Maschinen und Big Data sind die Schlüsselbegriffe, die die Anforderungen der Zukunft beschreiben. „Wir werden unseren Beitrag leisten, um den Wandel zu unterstützen und zu gestalten“, sagt Jutta