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„Das Ganze hat wirklich Spaß gemacht“ Wie bei Tina Seehöfer aus „Nie wieder Sportabzeichen“ ein „Gerne wieder Sportabzeichen“ wurde
Wenn Tina Seehöfer an ihre Kindheit zurückdenkt, nimmt sie kein Blatt vor den Mund: „In jungen Jahren habe ich Sport gehasst“, sagt die 44-Jährige. Deshalb erfüllt sie die einzelnen Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens während der Schulzeit auch nur sehr widerwillig.
sprung aus dem Stand und eine koordinative Übung mit dem Sprungseil sorgen neben dem obligatorischen Schwimmnachweis dafür, dass Seehöfer auch im Erwachsenenalter alle Teildisziplinen erfolgreich absolviert und erneut im goldenen Bereich landet – so wie bereits in ihrer Kindheit.
Dass sie in der Grundschule dennoch mehrfach die Bedingungen für die Auszeichnung in Gold schafft, nimmt sie eher gelangweilt als euphorisch zur Kenntnis – und sagt sich im Teenager-Alter: „Den Quatsch mache ich nie wieder.“
Eines jedoch hat sich im Vergleich zu früher geändert: Ihre Abneigung gegen Sport ist verschwunden – und am Deutschen Sportabzeichen hat sie Gefallen gefunden. „Und zwar so sehr, dass ich die Bedingungen jetzt in jedem Jahr erfüllen will.“ ■
Mit zunehmendem Alter findet sie stattdessen Gefallen am Inlineskaten und radelt zudem bei Wind und Wetter mit ihrem Mountainbike über Stock und Stein. Spaziergänge mit ihrem Hund runden die Aktivitäten der Mindenerin an der frischen Luft ab. „Ich habe wohl einen ausgeprägten Bewegungsdrang“, sagt sie schmunzelnd über sich selbst. Das weiß auch eine Freundin – und überredet Seehöfer im Sommer 2017 dazu, sich noch einmal gemeinsam mit ihr ans Deutsche Sportabzeichen zu wagen. „Tja, und was soll ich sagen?“, fragt die 44-Jährige eher hypothetisch. „Das Ganze hat wirklich Spaß gemacht.“ 3.000 Ausdauer-Meter auf der Tartanbahn, ein 25-Meter-Sprint im Wasser, ein kraftvoller Weit-
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