EDITORIAL
Liebe Freunde der finanzwelt, es ist ruhig geworden um Greta seit Corona die Schlagzeilen bestimmt. Warum? Weil immer nur eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Wenn Coronazeit ist, gibt es keine Flüchtlinge. Nur welche mit COVID 19 Erkrankung. Es reicht immer nur für DIE eine Krise und die kommt alle ein bis zwei Jahre. Beispiele? Lehman/Finanzkrise 2008/9, dann Griechenland/Euro Krise 2010, dann kam 2011 Fukushima und drei Jahre später Griechenland Teil 2. Ja, es gibt auch Fortsetzungen bei Krisen, aber wie im wahren Leben, sprich im Kino, will die meist keiner sehen. Ausnahmen wie die Fortsetzungen von „Stirb langsam“ bestätigen nur diese Regel. Nach Griechenland 2.0 kam die Flüchtlingskrise 2015/16, danach Greta mit der Klimakrise und jetzt 2020 Corona. Und wenn eine Krise gerade Konjunktur hat, so wie jetzt Corona, dann verbrennt die Erde eben gerade mal nicht. „Nee, sorry, aber das Thema kann halt echt grad keiner mehr hören... Vielleicht nach Corona wieder, sorry man.“ Dabei haben viele dieser Krisen eines gemeinsam. Sie sind (glauben wir jetzt mal den 90 % der Klimaforscher) alle von Menschen gemacht, die dann mit den Geistern, die sie riefen überfordert sind. Wie? Was? Corona von Menschen gemacht? Ist der Stockhausen denn jetzt zu den Alu-Hut-Trägern übergewechselt? Corona mag vielleicht natürlichen Ursprungs sein oder Gottes Rache für unsere Dekadenz... Ich spreche aber von der Krise. Wir machen aus einer Krankheit eine Krise. Wir sind zu viel Menschen auf dem Planeten. Ungünstig verteilt (Landflucht), schützen uns nicht, geben ungern Geld prophylaktisch (z. B. für Intensivbetten) aus, reisen dafür viel und möglichst billig, aber vor allem behandeln wir die Natur wie ein Stück Dreck und wundern uns dann über die Folgen wie diverse Schweine-, Hühner- oder sonstige Grippen. Aber anstatt zu lernen und sich zusammenzusetzen, machen wir die Grenzen zu und geben den anderen die Schuld. Den Chinesen oder den USA. Oder Bolsonaro oder Erdogan...
Irgendein James Bondmäßiger Bösewicht wird dafür schon herhalten, dass mal wieder eine Krise herrscht. Ist auch egal wer, wichtig ist nur: Es müssen immer die anderen schuld sein. Und dann eilen wir Deutsche noch im vorauseilenden Gehorsam (darin waren wir schon immer gut) voran und schalten Kernkraftwerke ab, ohne darüber nachzudenken, was die Alternativen sind. Mehr CO2 und Strom aus den maroden Meilern in Frankreich und Belgien. Perfekter Fallout bei Westwind. Wir denken einfach nicht über die Konsequenzen nach. Dann kommt das böse Erwachen: „Nein, also Windrad bei uns in der Gemeinde?“ Zum Glück gibt es bestimmt noch irgendwo eine Fledermaus oder einen Roten Milan... Der sorgt schon dafür, dass so ein Scheusal nicht hier gebaut wird. Not in my backyard, my friend! Was können wir aus Krisen lernen? Zum Beispiel, dass Flüchtlinge, Viren und Wirbelstürme nicht vor Grenzen halt machen. Warum schaffen wir es nicht, gemeinsam diesen einen Planeten zu schützen und seine bald acht Milliarden Menschen gesund und nachhaltig zu ernähren? Wir können auf jeden Fall anfangen. Lokal und global. Denn in dieser Ausgabe haben wir wieder ein Sonderheft, in dem es um nachhaltige Finanzen und Versicherungen geht. Ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Außerdem beschäftigen wir uns auf 20 Seiten mit Vermögensanlagen, die nicht in das enge Korsett von AIFs passen, aber freiwillig Vorreiter in Sachen Transparenz und Leistungsbilanz sind. Mit dem grauen Kapitalmarkt haben diese Vermögensanlagen für Vermittler nach § 34f III GewO nichts mehr zu tun. Immobilien und Nachhaltigkeit, das sind die Themen, die derzeit diesen Sachwertemarkt dominieren. Wer hier investiert, bewegt was! Impact Investing heißt das Zauberwort. In diesem Sinne, Ihr Lenard von Stockhausen
Umweltfreundlich verpacken – wir verwenden zertifizierte kompostierbare Biofolie, die zu 100 % biologisch abbaubar ist.
finanzwelt 04 | 2020
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