Winzige Ursache,
massive Wirkung Im Laufe der vergangenen Jahrtausende hat der Mensch dafür gesorgt, dass zahlreiche große Tierarten wie Mammuts von der Erde verschwanden. Gegen Kleinstlebewesen wie Viren sind wir hingegen machtlos – das führt uns die aktuelle Corona-Pandemie einmal mehr vor Augen. Es handelt sich dabei längst nicht nur um eine gesundheitliche, sondern um eine gravierende wirtschaftliche Krise, die sich sehr unterschiedlich auf den Immobilienmarkt auswirkt.
70
„Neuartige Lungenkrankheit in China entdeckt“. So oder so ähnlich lauteten in den letzten Tagen des vergangenen Jahres die ersten Schlagzeilen über das neuartige Coronavirus, das bald den Namen COVID-19 erhielt. Wohl niemand konnte damals auch nur ansatzweise die krassen Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft erahnen. Nachdem die Gefahr zunächst vollkommen verharmlost wurde, zeigte sich plötzlich, wie eklatant schlecht Deutschland und Europa auf die Pandemie vorbereitet waren. Des-
halb sah sich die Politik gezwungen, eine beispiellose Einschränkung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu verordnen. Die Folgen davon sind auch auf dem Immobilienmarkt deutlich zu spüren, wenn auch ungleichmäßig. „Nicht alle Immobiliensegmente sind gleich stark von der Krise betroffen“, meint Thomas Olek, CEO der publity AG. Laut Statistischem Bundesamt gab es im vergangenen Jahr in deutschen Beherbergungsbetrieben 495,6 Mio. Übernachtungen, pro Tag also ca. 1,3 Mio. Weil durch die Corona-Pandemie in allen Bundesländern touristische Übernachtungen über Wochen verboten wurden und wegen der Absage von Großveranstaltungen und der Kontaktsperre auch der Geschäftsreiseverkehr fast vollständig zum Erliegen kam, standen Hotels wochenlang fast leer. Dass sich die Situation schnell wieder ins Gegenteil verkehrt, ist derzeit nicht absehbar: Zwar ist das Beherbergungsverbot in einigen Bundesländern wieder gelockert
finanzwelt 03 | 2020
Foto: © peterschreiber.media - stock.adobe.com
IMMOBILIEN | CORONA UND DER IMMOBILIENMARKT