Stiftung Dolomiten UNESCO
NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN
ZUR AKTIVEN ERHALTUNG
DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
1 Fondazione Dolomiti UNESCO RETE DEL PATRIMONIO PAESAGGISTICO E DELLE AREE PROTETTE Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
arch.
Visalli con MATE S.C. BEARBEITET VON Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Irma
Vorwort__________________________________
Leseanleitung_____________________________
Abschnitt 1 | Bewährte Praktiken, die von den Schutzgebieten realisiert wurden__________
NutzuNg ____________________________
Maßnahmenplan für Wanderwege (NaturparkDolomitiFriulane)
Experimentelles System für den Wildtierschutz (NationalparkDolomitiBellunesi)
Almhütten-Biotour (NaturparkPaneveggioPalediSanMartino)
Verkehrsregelung im Innerfeldtal (NaturparkDreiZinnen)
Der Naturerlebnisweg “Zans” (NaturparkPuez-Geisler)
Zum Park ohne Auto (NaturparkAdamelloBrenta)
BauweseN __________________________
Energetische Sanierung Villa Welsperg (NaturparkPaneveggioPalediSanMartino)
Handbuch des traditionellen Baustils (NaturparkAdamelloBrenta)
BilduNg
Schule im Park (NaturparkDolomitiFriulane)
Erfahrung in der “Casera” (NaturparkDolomitiFriulane)
Projekt “Junior-Ranger” (NaturparksSüdtirol)
Gütesiegel “Parkqualität” (NaturparkAdamelloBrenta)
VerwaltuNg uNd iNstaNdhaltuNg _______
Die “Regole d’Ampezzo” (NaturparkDolomitid’Ampezzo)
Verbesserung der Umweltbedingungen des Torfmoores Palù Mugheri (NaturparkPaneveggioPalediSanMartino)
Lehr- und Verbindungsweg am Toblacher See (NaturparkFanes-Sennes-Prags)
Weideplan auf der Alm “Gemoana” (NaturparkSchlern-Rosengarten)
laNdschaft uNd Biologische Vielfalt Wiederherstellung und Erhaltung von Bergwiesen (NationalparkDolomitiBellunesi)
Erhaltung, Bewirtschaftung und Revitalisierung der heimischen Fischarten
(NationalparkDolomitiBellunesi)
Val Canali. Ein Tal mit biologischer Vielfalt (NaturparkPaneveggioPalediSanMartino) Wiesenpflege im Innerfeldtal (NaturparkDreiZinnen)
Abschnitt 2 | Bewährte Praktiken die außerhalb der Grenzen der Schutzgebiete realisiert wurden____________
NutzuNg
Albergo Diffuso Valcellina und Val Vajont Albergo Diffuso Dolomiti
Ospitalità Diffusa Cibiana di Cadore Bergsteigerdorf
BauweseN __________________________
Torrani-Schutzhütte
Pradidali-Biwak
BilduNg
Lehrbauernhöfe - Schule auf dem Bauernhof
VerwaltuNg uNd iNstaNdhaltuNg
Konsortium “Valli e Dolomiti Friulane”
laNdschaft uNd Biologische Vielfalt ____
Patenschaft für eine Kuh
Patenschaft für einen Stall - Nahrung für die Zukunft
Index
2 3 4 6 23 28 37 49 61 59 71 77 79 82 1 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
VORWORT
Der Katalog für bewährte Praktiken zur aktiven Erhaltung entspricht der Aktion A4.3 der Gemeinsamen
Führungsstrategie (Linie: Erbe - spezifische Zielsetzung: Management und Planung - Strategische Linie: Erstellung einer Best-Practices-Liste hinsichtlich der aktiven Erhaltung in der Referenzzone der Dolomiten).
Zielsetzung ist die Findung bewährter Praktiken, die sich in den verschiedenen Gebieten des Dolomiten UNESCO Welterbes bereits etabliert haben und dann in operative Richtlinien umgesetzt werden können: Schutzgebiete als “Laboratorien für bewährte Praktiken“ im Welterbe. Aktive Erhaltung wird als eine Reihe von Praktiken verstanden, die darauf abzielen, eine klare Trennung zwischen Natur und menschlichem Handeln zu vermeiden und die Naturschutzpolitik, vor allem im Zusammenhang mit nachhaltiger Landwirtschaft und nachhaltigem Tourismus, mit der sozioökonomischen Entwicklung zu verbinden. Es handelt sich um ein mehrstufiges, sektorübergreifendes Planungsmodell, bei dem umweltpolitische Maßnahmen zur Erhaltung und Aufwertung der biologischen Vielfalt in die wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen als grundlegende Infrastruktur für eine nachhaltige Entwicklung eingegliedert werden. Ziel ist es, “ein einheitliches Management des Bedarfs an Aufwertung und Wiederherstellung der natürlichen und naturnahen Umwelt und ihrer Ressourcen sowie die Entwicklung menschlicher und wirtschaftlicher Aktivitäten zu erreichen, die mit den Erfordernissen der Erhaltung vereinbar sind”.
AUSWAHL DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN
Die Katalogisierung bewährter Praktiken begann 2018 aufgrund der positiven Erfahrungen der Parkverwaltungen, die zum Netzwerk des Landschaftserbes und der Schutzgebiete der Stiftung Dolomiten UNESCO gehören. 2019 wurde es für sinnvoll erachtet, die Erhebung auf außerhalb der Parkverwaltungsgrenzen und von Verbänden, Unternehmern, Konsortien und anderen Privatpersonen umgesetzten Praktiken auszuweiten.
Denn nicht nur die Ergebnisse der täglichen Arbeit der Parks zum Schutz und zur Aufwertung der Dolomitenlandschaft sollten Anerkennung finden, sondern auch die zahlreichen positiven Erfahrungen, die während der Dolomiti DAYS (eine Veranstaltungsreihe, die jedes Jahr von der Region Friuli Venezia Giulia den Dolomiten UNESCO gewidmet wird) und während der territorialen Treffen im Rahmen des Projekts der Stiftung Dolomiten UNESCO „Netzwerk der Produzenten und Qualitätsprodukte der Dolomiten UNESCO“ gemacht wurden. Insgesamt wurden 30 bewährte Praktiken registriert.
In Gesprächen mit den Direktoren der Parkverwaltungen wurden Themenbereiche festgelegt, an denen sich die Suche nach bewährten Praktiken orientieren soll. Gemeinsame Regeln für die Auswahl der zu katalogisierenden Projekte wurden ebenfalls definiert.
Themenbereiche
Die ermittelten und registrierten bewährten Praktiken betreffen Projekte und Initiativen in den folgenden Themenbereichen:
1. Nutzung
2. Bauwesen
3. Bildung
4. Verwaltung und Instandhaltung
5. Landschaft und biologische Vielfalt KriTerien
Jede bewährte Praktik muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:
1. die Wiederholbarkeit in anderen Umgebungen und langfristige Auswirkungen;
2. das Einbringen neuer Erkenntnisse und die Wiederentdeckung des Wissens vergangener Zeiten;
3. die Darstellung eines innovativen Prozesses der Projektentwicklung (z. B. Eignung für die Findung von Ressourcen, Eignung für die soziale und kulturelle Einbeziehung);
4. die Verdeutlichung spezifischer Fähigkeiten, die als Kompetenzen und Kenntnisse sowohl der technischen Struktur als auch der betroffenen Gemeinschaft verstanden werden.
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
LESEHILFE
Der erste Teil des Katalogs ist den Praktiken gewidmet, die in den Schutzgebieten des Dolomiten UNESCO Welterbes angewandt werden, während der zweite Teil anderen Akteuren gewidmet ist. Insgesamt wurden 30 bewährte Praktiken katalogisiert
NUTZUNG [10]
• Parkverwaltungen | Wanderwege, Zugänglichkeit, Mobilität
• Andere Akteure | Alberghi Diffusi – Ospitalità Diffusa
BAUWESEN [4]
• Parkverwaltungen | Wiederherstellung von ländlichen Gebäuden
• Andere Akteure | Architektur im Hochgebirge
BILDUNG [5]
• Parkverwaltungen | Umweltbildung, traditionelles Wissen über Landwirtschaft und Handwerk
• Andere Akteure | Lehrbauernhöfe
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG [5]
• Parkverwaltungen | Waldbewirtschaftung, hydrogeologischer Schutz, Wiederherstellung der Natur, Gemeinschaftseigentum
• Andere Akteure | Verwaltung von vernetzten Unternehmen. Der Fall des Konsortiums „Valli e Dolomiti Friulane“
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT [6]
• Parkverwaltungen | Gleichgewicht des Ökosystems, Weidepflege, bewirtschaftete biologische Vielfalt, Wiederherstellung ökologischer Netzwerke
• Andere Akteure | Qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Praktiken
NUTZUNG BAUWESEN BILDUNG
3 Fondazione Dolomiti UNESCO RETE DEL PATRIMONIO PAESAGGISTICO E DELLE AREE PROTETTE
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
ABSCHNITT 1
BEWÄHRTE PRAKTIKEN, DIE VON DEN
SCHUTZGEBIETEN
REALISIERT WURDEN
Region FRiuli Venezia giulia
Naturpark Dolomiti Friulane
Region Veneto
Nationalpark Dolomiti Bellunesi
Naturpark Dolomiti d’Ampezzo
autonome PRoVinz tRient
Naturpark Paneveggio Pale di San Martino
Naturpark Adamello Brenta
autonome PRoVinz Bozen-SüdtiRol
Naturpark Fanes-Sennes-Prags
Naturpark Puez-Geisler
Naturpark Schlern-Rosengarten
Naturpark Drei Zinnen
4
Stiftung
UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Dolomiten
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Pelmo, Croda da Lago
KATALOG
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG
Nationalpark Dolomiti Bellunesi
Naturpark Dolomiti d’Ampezzo
Naturpark Dolomiti Friulane
Naturpark Fanes-Sennes-Prags
Naturpark Puez-Geisler
Naturpark Schlern-Rosengarten
Naturpark Paneveggio Pale di San Martino
Naturpark Adamello Brenta
Teilgebiet
Telgeibiet
“Dolomiten UNESCO”
Core Area
Parchi
B C D E F G H I
A
DER SCHUTZGEBIETE
Buffer Zone Teilgebiet 8 Teilgebiet 9 5 Fondazione Dolomiti UNESCO RETE DEL PATRIMONIO PAESAGGISTICO E DELLE AREE PROTETTE
DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Naturpark Drei Zinnen
Marmolada Pale di San Martino, San Lucano, Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine
Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave
Nördliche Dolomiten
Puez-Geisler SchlernRosengarten, Latemar
I H A C G D B E F
SCHUTZGEBIETE DIE 9 TEILGEBIETE DER DOLOMITEN UND DIE SCHUTZGEBIETE ÜBERBLICK 5 6 2 1 4 3 8 9 7 n
Bletterbach Dolomiti di Brenta
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND
Maßnahmenplan für Wanderwege
Laufzeit
Jährlich
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von
BESCHREIBUNG
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer
andere Akteure
Teilgebiet
DOLOMITI
FRIULANE E
D’OLTRE PIAVE
Im Jahr 1998 wurde mit der Verabschiedung eines Grundsatzdokuments (Positionspapier über Wanderwege) durch den Verwaltungsrat des Parks die Verwaltung des Wanderwegenetzes des Naturparks Dolomiti Friulane konkretisiert. Dieses Dokument enthält den ersten Maßnahmenplan für Wanderwege, in dem der aktuelle Stand analysiert und zwei Ebenen von Wanderwegenetzen („primäre” und „sekundäre“) definiert und identifiziert werden, auf die verschiedene Verwaltungsmethoden angewendet werden sollen. Die Wiederherstellungsmaßnahmen betreffen insbesondere das „primäre“ Netz, auf das die touristische Nutzung ausgerichtet sein sollte, mit dem Qualitätsziel, einen „optimalen Begehbarkeitsstandard“ (definiert durch präzise Bewertungskriterien) in Bezug auf ein durchschnittliches Wandererpublikum zu gewährleisten. Darüber hinaus werden die wichtigsten Besonderheiten und Charakteristika jedes primären Wanderwegs ermittelt. Diese Aktivitäten wurden aktuell in den Erhaltungs- und Entwicklungsplan des Parks aufgenommen. Dazu gehört eine vollständige Karte des gesamten Wegenetzes mit den verschiedenen Zielen für seine Erhaltung und Verbesserung.
NUTZUNG Schutzgebiet
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
DOLOMITI FRIULANE
DOLOMITI FRIULANE NATURPARK DOLOMITI FRIULANE NATURPARK DOLOMITI FRIULANE Wanderwege
NATURPARK
NUTZER DES GEBIETES 4NATURPARK
PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
Maßnahmenplan für Wanderwege
PROJEKTERGEBNISSE
• Verstärkung der Tourismus- und Wanderungsaktivitäten.
• Erhöhung der Sicherheit und Vermeidung schwerer Wanderunfälle.
• Verbesserung von Wanderwegabschnitten in gefährlichen und ökologisch sensiblen Gebieten.
• Erleichterung und Förderung territorialer Überwachungs- und Erhaltungsmaßnahmen.
Die Instandhaltung des Wanderwegenetzes ist von grundlegender Bedeutung, nicht nur für die touristische Nutzung des Gebiets, sondern auch für die Überwachung der im Parkgebiet vorhandenen Tier- und Pflanzenarten. Erhebungen mit Überprüfungen vor Ort sind nur möglich, weil ein dichtes Wanderwegenetz vorhanden ist, das ständig instandgehalten wird.
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
• Vorbeugung von hydrogeologischen Gefahren entlang der Wege und in der unmittelbaren Umgebung.
• Arbeitsangebot und Spezialisierung der lokalen menschlichen Ressourcen.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Die Schwierigkeiten im Hinblick auf die Begehbarkeit des Gebiets erschweren viele Instandhaltungseingriffe am Wanderwegenetz.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN BAUWESEN BILDUNG GESTIONE E MANUTENZIONE LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT 7 ordentlich Haushaltsmittel 2017: € 150.000 NUTZUNG Schutzgebiet WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN FÄHIGKEITEN
Projektkosten KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
FINANZIERUNGSMITTEL Finanzierung
Wanderwege PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK DOLOMITI FRIULANE
8 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG Schutzgebiet Wanderwege PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
Wanderwege NATURPARK DOLOMITI FRIULANE
Maßnahmenplan für
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
BESCHREIBUNG NUTZUNG
Laufzeit
(Testphase im Gange)
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von
NATIONALPARK
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer
andere Akteure
Teilgebiet
PALE DI SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
DOLOMITI BELLUNESI NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
NUTZER DER STRASSE, WILDTIERE
CARABINIERI-FORST-GRUPPE NATIONALPARK
Der PKW-Verkehr ist eine der Ursachen für die in den letzten Jahren stetig zunehmende Sterblichkeit von Wildtieren. In jeder italienischen Provinz werden jährlich mehr als 15.000 Tiere getötet, ohne dass es ein effizientes Überwachungs- und Managementprogramm in Bezug auf diese Problematik gibt. Die vollständige Kartierung der angefahrenen Wildtiere (insbesondere Großtiere wie Hirsche und Rehe) im Gebiet des Nationalparks Dolomiti Bellunesi seit 1999 zeigt eine Häufung von Fällen entlang der SR Nr. 203 „Agordina“ (Ortschaften Candaten, La Stanga, La Pissa und Costa Pinei).
Zielsetzungen
Das Projekt zielt darauf ab, Kollisionen von Fahrzeugen mit Wildtieren durch ein integriertes System zu verhindern, das auf einer Kombination von Maßnahmen beruht.
Umsetzungsphasen
Schutzgebiet
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
2016 wurde in den Ortschaften Candaten und Costa Pinei entlang der Regionalstraße 203 „Agordina“ von der Parkverwaltung ein System bestehend aus vier Anlagen installiert, jeweils mit einer Steuereinheit und zwei solarbetriebenen Straßenschildern, um Autofahrern die Anwesenheit von Wildtieren durch Blinklichter mit variabler Geschwindigkeit anzuzeigen. Das System arbeitet mit einer Reihe von Infrarotsensoren, die die Annäherung von Tieren an die Straße erkennen und die Informationen per Funk an die elektronische Steuereinheit übermitteln. Die Steuereinheit DOLOMITI BELLUNESI
VENETO STRADE
SPA
2016-2019
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
Genaue Ortsangabe Val Cordevole (Comune di Sedico)
3
Experimentelles System für den Wildtierschutz
Experimentelles System für den Wildtierschutz
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
löst ein Warnsignal mit variablem Blinklicht aus, das den Fahrer auffordert, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Ein Radarsensor registriert, ob das betreffende Fahrzeug bis auf eine gewünschte Geschwindigkeit abbremst. Falls dies nicht geschieht, verdoppelt das System die Blinkzyklen der optischen Signale, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu erhöhen. Das System ist mit einer IT-Plattform verbunden, die eine Fernsteuerung und -überwachung des gesamten Komplexes ermöglicht, so dass im Falle einer Störung sofort eingegriffen werden kann. Außerdem wurden Sträucherreihen und Zäune errichtet, um die Tiere dazu zu bringen, an den entsprechenden, mit elektronischen Detektionssystemen ausgestatteten Durchgängen zu passieren.
Maßnahmen
1. Installation von elektronischen Geräten.
2. Realisierung von Sträucherreihen und Zäunen.
3. Aufstellung von reflektierenden optischen Pollern (Rückstrahlern) entlang der Strecke der Straße SR 203 „Agordina“ im Gebiet des Parks.
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
“Regionales Umsetzungsprogramm des Fonds für Entwicklung und Kohäsion - PAR FSC Veneto 2007-2013 - Achse 3 Kultur- und Naturerbe - Aktionslinie 3.2 “Aufwertung und Schutz des Naturerbes und des regionalen ökologischen Netzwerks”
Projektkosten
€ 210.000
4. In den ersten Monaten des Jahres 2017 wurde eine Informationskampagne in Fernsehen und Radio durchgeführt, um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, insbesondere diejenigen, die zu Zeiten, in denen Kollisionen mit Wildtieren am häufigsten vorkommen (abends, nachts und frühmorgens), und zwischen Agordino und Val Belluna unterwegs sind.
5. Regelmäßige Wartung der Anlagen
Erwartete Resultate
• Schutz der Wildtiere
• Sensibilisierung der vorbeifahrenden Autofahrer
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI BAUWESEN BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT 10 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
BILDUNG BAUWESEN KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG Schutzgebiet GESTIONE E MANUTENZIONE
GLEICHGEWICHT DER ÖKOSYSTEME
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
Experimentelles System
für den Wildtierschutz
PROJEKTERGEBNISSE
• Ständige Echtzeit-Überwachung der Systemaktivierung.
• Verringerung der Zahl der Kollisionen von Transitfahrzeugen mit Wildtieren.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Das System wurde durch die geringen Lichtverhältnisse in der Gegend beeinträchtigt, die periodisch zu einer vorübergehenden Deaktivierung einiger Photovoltaikpaneele führen. Die Sträucherreihe, die noch im Wachstum begriffen ist, hat ihre Barrierewirkung noch nicht entfaltet.
INNOVATIVE ELEMENTE
Angewandte Technologie, Eignung für die soziale und kulturelle Einbeziehung, Eignung für die Findung von Ressourcen.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
11 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG
Schutzgebiet
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
Schutzgebiet
Almhütten-Biotour
Laufzeit
2017 – noch laufend
BETEILIGTE AKTEURE
BESCHREIBUNG NUTZUNG
Zielsetzungen
Schaffung eines Themenpfades zur Aufwertung der Almhütten als naturnahe Umgebung und als Ort der traditionellen Landbewirtschaftung.
Maßnahmen:
finanziert von
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
a. erstellung einer Route mit Einbindung der Almhütten des Parks;
b. außerordentliche Instandhaltung der Wanderwege;
c. schaffung von thematischen Informationseinrichtungen (Tafeln, Schautafeln, Aushangkästen).
12 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO HÜTTENWIRTE, NUTZER DES GEBIETES KÄSEREI VON PRIMIERO NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
PALE DI SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI 3 Teilgebiet Wanderwege
Genaue Ortsangabe Gemeinde Primiero - San Martino di Castrozza (TN)
Schutzgebiet
Almhütten-Biotour
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
PROJEKTERGEBNISSE
Das Projekt befindet sich in der Umsetzungsphase
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Ein innovativer Aspekt des Projekts ist die Integration des Themas “Almhütten” in die Themenpfade des Parks, mit Illustrationen zu den naturkundlichen, landwirtschaftlichen und kulturellen Aspekten auf der Wegstrecke
umwelTbilung, weiTergabe von TradiTionellem wissen
INNOVATIVE ELEMENTE
Ein innovativer Aspekt des Projekts ist die Integration des Themas “Almhütten” in die Themenpfade des Parks, mit Illustrationen zu den naturkundlichen, landwirtschaftlichen und kulturellen Aspekten auf der Wegstrecke.
FaunisTische und FlorisTische biodiversiTäT
BAUWESEN BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
EDUCAZIONE BILDUNG
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (PSR) der Autonomen Provinz Trient - Initiative 7.5.1
Projektkosten
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
€ 75.000, davon € 7.500 zu Lasten des Parks
WISSEN FÄHIGKEITEN
13 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
NUTZUNG
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Wanderwege
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Schutzgebiet Almhütten-Biotour
14 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO Wanderwege
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Schutzgebiet
Verkehrsregelung im Innerfeldtal
Laufzeit
Start 2009, wird auf unbestimmte Zeit weiter fortgeführt
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
Das Projekt betrifft die Verringerung des PKWVerkehrs im Innerfeldtal in der Gemeinde Innichen im Naturpark Drei Zinnen während der Sommermonate. Von Mitte Juni bis Mitte Oktober ist die Straße jedes Jahr von 8.40 Uhr bis 18.15 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt. Für den Transport der Besucher ist ein Linienbus eingerichtet. NATURPARK
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
5 Teilgebiet
NÖRDLICHE DOLOMITEN
Gemeinde Innichen (BZ) Genaue Ortsangabe
BESCHREIBUNG NUTZUNG
15 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
AKTIVEN
DER SCHUTZGEBIETE
DOLOMITEN
WELTERBES
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR
ERHALTUNG
DES
UNESCO
DREI ZINNEN UND GEMEINDE INNICHEN
DES PARKS, LANDWIRTE MIT GRUNDSTÜCKEN ENTLANG DES TALS -
INNICHEN
INNICHEN UND AUTONOME
BOZEN - SÜDTIROL
BESUCHER
GEMEINDE
GEMEINDE
PROVINZ
NATURPARK DREI ZINNEN
Schutzgebiet
Verkehrsregelung im Innerfeldtal
PROJEKTERGEBNISSE
• Verringerung des Individualverkehrs.
• Verringerung von Lärm und Luftverschmutzung.
• Förderung des Personentransports mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf ein öffentliches Verkehrssystem wirkt sich positiv auf die Tätigkeit der Landwirte aus, die die Bergwiesen im Tal bewirtschaften und in den Sommermonaten (Juli-August) nicht mehr durch den früher sehr starken Verkehr gestört werden.
• Unterstützung der Landbesitzer bei der Wiesenbewirtschaftung.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Das neue Mobilitätssystem im Park führte anfangs zu Konflikten, weil einige Besucher des Innerfeldtals (oft Einheimische) und der Betreiber der oberhalb gelegenen Berghütte die neue Verkehrsregelung nicht akzeptierten. Auch heute noch missachten einige Benutzer, wie z. B. Radfahrer, das Durchfahrtsverbot, was zu gefährlichen Situationen in Bezug auf den Busverkehr führt.
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
BAUWESEN BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
INNOVATIVE ELEMENTE
Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf ein öffentliches Verkehrssystem, das die Mobilität der Besucher in einem Berggebiet innerhalb des Naturparks sicherstellt.
Projektkosten
Gemeinde Innichen, Amt für die Naturparke der Autonomen Provinz BozenSüdtirol (jetzt Amt für Natur)
ca. 290.000 € für Parkplatz und Instandsetzung Straße, ca. 16.759 € Unterstand Shuttlebus, zusätzliche Kosten für Informationstätigkeiten durch saisonale Naturparkmitarbeiter
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
16 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
DER SCHUTZGEBIETE
DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG
DES
NUTZUNG
NATURPARK DREI ZINNEN
Schutzgebiet
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
17 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG
Verkehrsregelung
NATURPARK DREI ZINNEN
im Innerfeldtal
Der Naturerlebnisweg “Zans”
Laufzeit
2002 - 2005
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von
BESCHREIBUNG
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
AMT FÜR NATUR, FORSTBETRIEB DER AGENTUR LANDESDOMÄNE, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, FORSTBETRIEB DER AGENTUR LANDESDOMÄNE, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, FORSTBETRIEB DER AGENTUR LANDESDOMÄNE, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
LOKALE BEVÖLKERUNG, TOURISTEN, GEMEINDE VILLNÖSS -
6 Teilgebiet
PUEZ-GEISLER
Der Naturerlebnisweg Zans befindet sich im Villnößtal. Dieses Tal, in dem es keine großen Skigebiete gibt, zeichnet sich durch seine Einzigartigkeit aus und ist landschaftlich besonders reizvoll, da es von den mächtigen Gipfeln der Geislergruppe überragt wird. Es ist äußerst attraktiv für den Wandertourismus, sowohl im Sommer als auch im Winter mit Schneeschuhen. Das Tal ist auch Teil des „Alpine Pearls“-Netzwerks: Orte mit Green-Eigenschaften und nachhaltiger Mobilität.
Der Naturerlebnisweg beginnt bei der Zanser Alm und führt auf 3 km Länge über 14 Stationen, die den Besuchern auf spielerische und interaktive Weise Informationen und Erlebnisse vermitteln und sie von ihrer Umgebung faszinieren und begeistern sollen. Der Weg wurde mit Rücksicht auf Menschen mit Beeinträchtigung und Familien mit Kindern angelegt. Die Wege sind daher ausreichend breit, haben ein Gefälle von maximal 8 % und sind mit feinem, gut verdichtetem Schotter versehen, so dass sie auch mit Rollstühlen und Kinderwagen befahrbar sind.
In Zans, dem Start- und Zielort (es handelt sich um eine Rundwanderung), gibt es eine Verpflegungsstelle, ein Besucherzentrum und Toiletten. Der Weg führt auch am Rande eines großen Geheges entlang, in dem Hirsche und Rehe beobachtet werden können; eine hohe, eigens für den Naturerlebnisweg errichtete Holzbrücke überquert die Schlucht des Kaserill Bachs. Die 14 Stationen sind folgende:
Station 1 - Präsentation der Route
Station 2 - Mager- und Fettwiesen
Station 3 - Konzertsaal Natur
Station 4 - Wer ist denn da?
NUTZUNG Schutzgebiet
18 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK PUEZ-GEISLER
Wanderwege
Schutzgebiet
Der Naturerlebnisweg “Zans”
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Station 5 - Berge zum Anfassen
Station 6 - Brücken zueinander
Station 7 - Lebenswichtige Umwelt, der Bach
Station 8 - Tiere des Waldes
Station 9 - Die Welt der Ameisen
Station 10 - Kalkofen
Station 11 - Das Geschichtsbuch der Erde
Station 12 - Die Landschaft der Natur
Station 13 - Waldvereinigungen
Station 14 - Schau dich um
PROJEKTERGEBNISSE
Das Projekt hat zur Erweiterung des Umweltwissens und der Sensibilisierung von Touristen und Einheimischen für die Natur beigetragen. Möglicherweise hat es auch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in das gesellschaftliche Leben und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen gefördert.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
BAUWESEN BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ordentliche Haushaltsmittel
Projektkosten
€ 200.000 ca
Notwendigkeit regelmäßiger Instandhaltung, Gewährleistung eines optimalen Instandhaltungszustands im Hinblick auf Sicherheit und Begehbarkeit, auch im Hinblick auf die besondere Zielgruppe, an die sich der Weg ebenfalls richtet.
INNOVATIVE ELEMENTE
Maßnahmenkombination zur Steuerung der Touristenströme mit Elementen der Umwelterziehung und Schwerpunkt auf Menschen mit Behinderungen.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
19 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG
SCHUTZGEBIETE
DOLOMITEN
WELTERBES NUTZUNG
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER
DES
UNESCO
Umweltbildung, Erhaltung von Flora und Fauna, soziale Integrationsprozesse.
NATURPARK PUEZ-GEISLER
Wanderwege
20 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES NUTZUNG Schutzgebiet Der Naturerlebnisweg “Zans” NATURPARK PUEZ-GEISLER Wanderwege
finanziert von
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESUCHER DES SCHUTZGEBIETES
GEMEINDEN
Es handelt sich um ein nachhaltiges, autofreies Mobilitätssystem (durch die koordinierte Bereitstellung von Parkplätzen, Shuttlebussen und kleinen Zügen), das seit 2003 in den besonders schutzbedürftigen Tälern des Parks eingeführt wurde.
Die Initiative gliedert sich in mehrere Maßnahmen:
- Begrenzung des Zugangsverkehrs durch blockierende Mechanismen;
- Einführung eines „durchdachten“ Systems von Parkplätzen, Shuttlebussen und kleinen Zügen;
- Verbesserung bestimmter Wanderrouten;
- Förderung der Benutzung von Mountain Bikes und der Fußwege.
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
Teilgebiet
Laufzeit
Schutzgebiet
21 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
BESCHREIBUNG NUTZUNG
BETEILIGTE AKTEURE
BRENTA GEOPARK
ADAMELLO BRENTA GEOPARK NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK DOLOMITI DI BRENTA NATURPARK ADAMELLO BRENTA 9
DER TÄLER, DIE VOM NETZWERK DER NACHHALTIGE MOBILITÄT ABGEDECKT WERDEN Zum Park ohne Auto 2003 – noch laufend NATURPARK ADAMELLO
NATURPARK
Schutzgebiet
Zum Park ohne Auto
PROJEKTERGEBNISSE
Im Jahr 2003 nutzten 33.000 Menschen den nachhaltigen Mobilitätsdienst des Parks. Heute hat sich die Anzahl mit einem Zuwachs von 700% verachtfacht.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Darüber hinaus wird der Service immer mehr geschätzt, auch weil er Teil des Urlaubserlebnisses geworden ist.
INNOVATIVE ELEMENTE
Das Projekt fördert den nachhaltigen Tourismus. Es beruht darauf, die Gäste am ökologischen Nutzen der Tarife teilhaben zu lassen, die zur Selbstfinanzierung des Projekts eingeführt wurden. Es wird Teil des Urlaubserlebnisses.
BAUWESEN BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Zugänglichkeit und nachhaltige Mobilität
Mittel aus der Finanzierung der Autonomen Provinz Trient und den Einnahmen des Parks.
Projektkosten
Information nicht verfügbar
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
22 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG
NUTZUNG
.
NATURPARK ADAMELLO BRENTA
Schutzgebiet
Energetische Sanierung
Villa Welsperg
2011-2012
BETEILIGTE AKTEURE
BESCHREIBUNG BAUWESEN
Zielsetzungen
Verzicht auf die Verwendung fossiler Brennstoffe für die Beheizung des Verwaltungssitzes des Parks.
Maßnahmen:
a. Installation einer geothermischen Anlage mit Wärmepumpen für die Beheizung und einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung;
b. Isolierung des gesamten Gebäudes, einschließlich Neueindeckung des Daches und Beseitigung von Wärmebrücken;
c. Einrichtung einer kleinen Erläuterungsroute zu den ergriffenen Maßnahmen.
Wiederherstellung von Gebäuden
KATALOG
umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
3
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES finanziert von
23 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Laufzeit
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO PERSONAL DES PARKS, NUTZER DES GEBÄUDESNATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Genaue Ortsangabe PALE DI SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
Teilgebiet
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Gemeinde
Primiero –San Martino di Castrozza (TN)
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Energetische Sanierung
PROJEKTERGEBNISSE
Durch das Projekt konnte der Verbrauch von Heizöl (ca. 20.000 Liter/Jahr), das zuvor zur Beheizung des Gebäudes verwendet wurde, auf Null reduziert und gleichzeitig eine Kosteneinsparung von ca. 50 % erzielt werden.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Zu unterstreichen ist, dass sich der thermische Komfort deutlich erhöht hat.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Es wurden keine kritischen Punkte festgestellt.
INNOVATIVE ELEMENTE
Der innovative Aspekt des Projekts liegt in der Nutzung geothermischer Energie zur Beheizung eines dreistöckigen Gebäudes, in dem ca. 20 Personen arbeiten. Ein weiterer innovativer Aspekt ist die Dokumentation der Eingriffe durch spezielle Tafeln und eine Besichtigungsroute.
Wiederherstellung von Gebäuden
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Projektkosten
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN FÄHIGKEITEN KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 24 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
BAUWESEN
NUTZUNG BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Schutzgebiet
Autonome Provinz Trient ca. 600.000 €, davon ca. 100.000 € zu Lasten des Parks Credits
- Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
NATURPARK PANEVEGGIO
Villa Welsperg
PALE DI SAN MARTINO PRAXISBEISPIEL FÜR:
EDILIZIA KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 25 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet BAUWESEN
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Sanierung Villa Welsperg NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO Wiederherstellung von Gebäuden
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Energetische
Handbuch des traditionellen Baustils
Laufzeit
2003 veröffentlicht
BETEILIGTE AKTEURE
BESCHREIBUNG BAUWESEN
Die Restaurierung bestehender Gebäude ist ein wichtiger Faktor, um den Verlust des ländlichen architektonischen Erbes zu verhindern und die historische Landschaft unserer Berge zu erhalten. In diesem Sinne sind die Verwendung von Materialien aus den Tälern des Parks wie Holz (Lärche) und lokalem Stein (Granit), die Vorliebe für bestimmte Bauweisen und die Wahl traditioneller Baustilelemente einige der Merkmale, die das bauliche Erbe des Parks ausmachen.
Wiederherstellung von Gebäuden
EIGENTÜMER VON IMMOBILIEN INNERHALB DES SCHUTZGEBIETS -
Alle diese Vorgaben sind in dem Buch „Il patrimonio edilizio del Parco Naturale Adamello Brenta“ (Das bauliche Erbe des Naturparks AdamelloBrenta) von Guido Moretti und Enrico Ferrari enthalten, einem „Artenhandbuch“ zum Schutz und zur Aufwertung des baulichen Erbes des Parks, mit der Bestimmung einer Reihe von Eingriffskriterien für die verschiedenen Aspekte des komplexen Themas, von städtebaulichen bis zu artspezifischen und architektonischen Kriterien.
KATALOG
DER SCHUTZGEBIETE
DOLOMITEN
WELTERBES finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
9 Teilgebiet
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG
DES
UNESCO
26 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Schutzgebiet
NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK DOLOMITI DI BRENTA NATURPARK ADAMELLO BRENTA
Handbuch des traditionellen Baustils
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
PROJEKTERGEBNISSE
Im Naturpark Adamello-Brenta befinden sich
1.312 Bauwerke, die im Parkplan mit dem Verwendungszweck und den vorgesehenen Eingriffen nach 14 verschiedenen Normkategorien in einer „Liste der Bauwerke“ katalogisiert sind. Dazu gehören zum Beispiel „operative Almhütten“, „technische Gebäude“, „Berghütten“ und „touristische Unterkünfte“. Darunter resultieren 196 „Ruinen“, von denen einige wiederhergestellt werden können, und 36 “Gebäude von besonderem Wert”, die als authentische Denkmäler ländlicher Architektur angesehen werden können. Die vorhandenen Bauwerke sind ein wichtiger Stützpunkt für die Bergschutzaktivitäten, aber vor allem ein unschätzbares Erbe der ländlichen Architektur.
INNOVATIVE ELEMENTE
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Projektkosten
Das Projekt wertet in der Vergangenheit Realisiertes auf, mit dem Ziel, es nicht zu verlieren und in Zukunft wieder zu präsentieren. Es bietet Analyse- und Interventionsinstrumente für Planer, die Vorschläge für die Wiederherstellung und Erhaltung der im Park vorhandenen Gebäude ausarbeiten möchten. sowie Prüfungsinstrumente für diejenigen, die ihre Meinung äußern müssen (z. B. Landeskommission für Landschafts- und Umweltschutz, Parkverwaltung, Gemeinden).
PRAXISBEISPIEL FÜR:
NUTZUNG BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
WISSEN
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 27 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
FÄHIGKEITEN
Schutzgebiet BAUWESENInformation nicht verfügbar
NATURPARK ADAMELLO BRENTA
Wiederherstellung von Gebäuden
Schutzgebiet
Schule im Park
Laufzeit
Jährlich
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
BILDUNG
4 Teilgebiet
DOLOMITI
FRIULANE E
D’OLTRE PIAVE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
STUDENTEN -
Das Bildungsangebot der Parkverwaltung richtete sich anfangs vor allem an die Schulen der Gemeinden des Schutzgebiets, wobei die Aktivitäten hauptsächlich von speziell dazu aus- und weitergebildeten Naturführern durchgeführt wurden, die im Gebiet verwurzelt sind. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden mit der Einrichtung der „Dienstleistung Führungen“ und des Bereichs „Schule im Park“ die Aktivitäten auf die gesamte Schulwelt und ähnliche Einrichtungen (Vereine und Institute mit Bildungsund Erziehungszielen) ausgeweitet. Durch das Fehlen geeigneter Einrichtungen und Infrastrukturen in dem an Naturlandschaften reichen Gebiet, die in einigen Fällen nur schwer besuchbar waren, wurden die ursprünglichen Vorschläge stark eingeschränkt. Der anschließende Bau und die geplante Instandhaltung von Strukturen (Besucherzentren) und Infrastrukturen (Wege, Markierung und Zugänglichkeit zu naturkundlichen Notsituationen) haben zur Bereicherung des Angebots beigetragen, und die beteiligten Akteure wurden aufgefordert, ihre Angebote zu aktualisieren und zu diversifizieren. Derzeit bezieht „Schule im Park“ die lokalen Schulen bereits in der Planungsphase mit ein, um die Bildungsmaßnahmen mit der Erhaltung des Schutzgebiets zu verknüpfen. Darüber hinaus wendet sich die Initiative durch die Präsentation ihres Angebots in Bezug auf Personal (Führer, Assistenten), Einrichtungen (thematische Besucherzentren), (naturkundlich-ethnografische, ökologische) Routen und Freizeit- und Sportaktivitäten auch an Außenstehende.
Umweltbilung
28 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
DOLOMITI
NATURPARK
FRIULANE PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Schutzgebiet
Schule im Park
PROJEKTERGEBNISSE
• Sensibilisierung der jüngeren Generation und der lokalen Familien.
• Schaffung eines neuen lokalen Marktes in Verbindung mit dem Bildungsangebot und den daraus resultierenden Touristenströmen.
• Wirtschaftlicher Nutzen auf lokaler Ebene durch die Dienstleistungsanbieter.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Umweltbildung ist die Grundlage für eine gute Nutzung des Parkgebiets.
Das Thema Umweltbildung ist daher von grundlegender Bedeutung, um Generationen zu schaffen, die an die Werte der Parkverwaltung glauben und die Nutzung des Gebiets verbessern können.
• Arbeitsangebot und Spezialisierung der lokalen menschlichen Ressourcen.
FRUIZIONE
NUTZUNG BILDUNG VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
EDILIZIA GESTIONE E MANUTENZIONE LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
ordentlich Haushaltsmittel
PRAXISBEISPIEL FÜR:
Projektkosten
€ 100.000
29 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
BILDUNG
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK DOLOMITI FRIULANE WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN FÄHIGKEITEN
Umweltbilung
Schutzgebiet
Erfahrung in der “Casera”
Laufzeit
Jährlich
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
BILDUNG
4 Teilgebiet
DOLOMITI
FRIULANE E
D’OLTRE PIAVE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
NATURPARK
DOLOMITI FRIULANE
NUTZER -
Als das Schutzgebiet eingerichtet wurde und die ersten Bewirtschaftungsmaßnahmen begannen, befanden sich die hochgelegenen „Casere“ (unbewirtschaftete Schutzhütten) aufgrund der Aufgabe der Weidewirtschaft in einem allgemeinen Zustand des Verfalls. Bereits in den ersten Planungsphasen wurde die funktionelle Wiederherstellung einiger der Gebäude ins Auge gefasst, wobei drei neue Nutzungsformen vorgesehen waren: Schutzhütte für Wanderer, Hütte zu Überwachungszwecken, Wildtierbeobachtungsstation. In mehreren Fällen wurde dasselbe Gebäude in zwei Räume mit unterschiedlicher Nutzung aufgeteilt (z. B. Schutzhütte für Wanderer, Hütte zu Überwachungszwecken); bei einem einzigen nutzbaren Raum wurde die Zweckbestimmung Schutzhütte für Wanderer gewählt. Die wachsende Nachfrage durch organisierte Nutzer (Gruppen) sowie die Bedürfnisse der Gebietsverwaltung haben die Parkverwaltung dazu veranlasst, die Nutzungsmodalitäten der Strukturen zu überdenken und sie auf eine stärkere Nutzungsmischung auszurichten, so dass sie sowohl Betreibern, die für die Gebietsverwaltung und -erhaltung zuständig sind (Wartungsdienste, Überwachung, Forschung, Studien), als auch organisierten Gruppen zur Verfügung stehen. Derzeit werden die reservierten Gebiete daher nicht nur als Stützpunkte für Wanderer und die Verwaltungsorgane der Verwaltung genutzt, sondern auch von Gruppen, die sich aktiv für die Erhaltung des Gebiets und der Strukturen
Weitergabe von traditionellem wissen
30 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK DOLOMITI FRIULANE
PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
Erfahrung in der “Casera”
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Umweltbildung ist die Grundlage für eine gute Nutzung des Parkgebiets.
Das Thema Umweltbildung ist daher von grundlegender Bedeutung, um Generationen zu schaffen, die an die Werte der Parkverwaltung glauben und die Nutzung des Gebiets verbessern können.
einsetzen. Alle an dieser besonderen „Form der Fernverwaltung“ beteiligten Subjekte teilen dem Büro des Parks (Referenzzentrum für die Verwaltung der „Casere“) den Willen und die Modalitäten mit, mit denen sie die Strukturen zu nutzen beabsichtigen; die Verwaltung prüft die Verfügbarkeit und legt die Kriterien für die Bereit- und Fertigstellung fest. Für jeden Zeitraum der Nutzung der Einrichtungen ist ein „Verwaltungsbericht“ zu erstellen, in dem die Person alle Informationen über den Aufenthalt, die durchgeführten Maßnahmen und eventuelle Bedürfnisse angeben muss.
INNOVATIVE ELEMENTE
• Vereinfachung und Förderung territorialer Überwachungs- und Erhaltungsmaßnahmen.
VERWALTUNG
UND INSTAN-
NUTZUNG BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ordentliche Haushaltsmittel
• Angemessene Lösungen in Bezug auf die Nachfrage von organisierten Gruppen und Reiseveranstaltern des Sektors.
• Einbeziehung aller Nutzer in Bildungs- und Schulungsmaßnahmen.
• Arbeitsangebot und Spezialisierung der lokalen menschlichen Ressourcen.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
Projektkosten
€ 4.000
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN FÄHIGKEITEN
31 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Schutzgebiet BILDUNG
PARCO NATURALE DOLOMITI FRIULANE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK DOLOMITI FRIULANE
Weitergabe von traditionellem wissen
Schutzgebiet
Projekt “Junior-Ranger Naturparks Südtirol”
Laufzeit
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
Zielsetzungen
BILDUNG Jährlich
Ziel des Projekts war es, den Kindern und ihren Familien die Natur und die biologische Vielfalt näher zu bringen, ihr Interesse an der Landschaft und ihrer Erhaltung zu wecken und sie für den Umweltschutz zu sensibilisieren, um so langfristig die Kultur und die Sensibilität der Gesellschaft für die Naturlandschaft zu verbessern.
Umweltbilung
AMT FÜR NATUR, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, AUTONOME PROVINZ BOZEN – SÜDTIROL, ALPENVEREIN
SÜDTIROL (AVS), CLUB ALPINO ITALIANO ALTO ADIGE (CAI ALTO ADIGE)
AMT FÜR NATUR, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
LOKALE BEVÖLKERUNG
5-6-7 Teilgebiet
NÖRDLICHE DOLOMITEN, PUEZ-GEISLER
SCHLERN-ROSENGARTEN, LATEMAR
Umsetzungsphasen
Das 2009 gestartete Projekt wird jedes Jahr in einigen Parks der Provinz durchgeführt, die nach dem Rotationsprinzip ausgewählt werden, so dass eine Frequenz von mindestens drei Jahren in jedem Park gewährleistet ist. Das Projekt wird vom Amt für Natur geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol und dem CAI Alto Adige sowie in italienischer und deutscher Sprache durchgeführt. Die Zielgruppe sind Kinder im Alter von 10-11 Jahren, die in Gruppen von maximal 15 Personen teilnehmen.
Maßnahmen
Die Grundausbildung besteht aus acht Tagen, die sich über mehrere Monate erstrecken, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, die Natur in ihren verschiedenen Jahreszeiten zu erleben und ihre Verbindung zu den Parkeinrichtungen zu stärken. Die Inhalte des Schulungsteils sind teils parkspezifisch, teils allgemein zu ökologischen und landschaftlichen Themen. Zu den Unterrichtsthemen, die durch praktische Tätigkeiten und spielerische Lehraktivitäten vermittelt werden, gehören mehrere Pakete und Module, die im Folgenden beispielhaft aufgeführt werden.
• Die Welt der Insekten. Mehr als 70 % aller Le-
32 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
NATURPARK
FANES-SENNES-PRAGS DREI ZINNEN, SCHLERN-ROSENGARTEN PUEZ-GEISLER
-
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Schutzgebiet
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
bewesen auf der Erde sind Insekten. Kinder lernen sie zu erkennen, indem sie auf Wiesen und in Wäldern nach ihnen suchen und ihren Lebenszyklus kennen lernen.
• Vermittlung botanischer und geologischer Kenntnisse. Mit wissenschaftlichen und spielerischen Techniken die Flora der Wiesen und die Welt der Gesteine und Mineralien entdecken.
• Die Welt der Tiere. Der Unterricht beginnt mit einer Darstellung der Merkmale von Wildtieren (Aussehen, Hörner, Fußabdrücke, Kot, Federn, Nahrungsreste), gefolgt von der Beobachtung und Erkennung von Waldtieren und Singvögeln vor Ort.
• Orientierung in den Bergen. Neben dem Umgang mit der topografischen Karte und dem Kompass lernen die Kinder, die Höhenstufen der Vegetation, Wolkenarten, Himmelsrichtungen, Gefahren im Gebirge und plötzliche Wetterumschwünge zu erkennen. Anhand einer Schatzsuche wird das richtige Verhalten in der Bergwelt und auf den Wanderwegen vermittelt, auch im Hinblick auf die Abfallentsorgung.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
BILDUNG
Projekt “Junior-Ranger Naturparks Südtirol” Umweltbilung
BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ordentliche Haushaltsmittel
Projektkosten
€ 3.000 pro Jahr für jeden beteiligten Park
• Überlebenskurs. Zentrales Thema ist der Zusammenhang zwischen dem Respekt vor der Natur und dem richtigen Verhalten in den Bergen, wobei der Schwerpunkt auf Situationen mit schlechtem Wetter liegt: Wie baut man einen provisorischen Unterschlupf, wie geht man mit Notsituationen um, wie beschafft man sich Essbares in den Bergen und wie bereitet man es zu.
• Erste Hilfe. Der theoretisch-praktische Kurs zu Erste-Hilfe-Themen veranschaulicht den Umgang mit verletzten Personen und in Notfällen
Die Ausbilder gehören zu den Mitarbeitern des Amtes für Natur und der Vereine AVS (der Alpenverein Südtirol) und CAI Alto Adige.
Die jugendlichen Teilnehmer erhalten eine Grun-
NATURPARK FANES-SENNES-PRAGS DREI ZINNEN, SCHLERN-ROSENGARTEN PUEZ-GEISLER
33 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NUTZUNG
Projekt “Junior-Ranger Naturparks Südtirol”
dausstattung (T-Shirt, Rucksack, Lupe, Bestimmungsanleitungen, Erste-Hilfe-Kasten, Karten), um die Identifikation mit und das Selbstwertgefühl der Gruppe zu fördern: Das wird auch durch die Fortführung der Ausbildungs- und Erlebnistage in spezifischen Outdoor-Projekten in den darauffolgenden zwei Jahren angestrebt, bei denen das Festhalten an gemeinsamen Zielen verstärkt wird.
PROJEKTERGEBNISSE
Das Projekt hat zur Erweiterung des Umweltwissens und der Sensibilisierung der Kinder für die Natur beigetragen. Das Projekt hat möglicherweise auch die Entwicklung der Persönlichkeit, der Kreativität und der sozialen Fähigkeiten der Schüler gefördert. Aus begeisterten Junior-Rangern können sich vielleicht motivierte Jugendliche und später Erwachsene entwickeln, die eine ausgewogene und respektvolle Einstellung zur Umwelt haben und bereit sind, sich persönlich für deren Erhalt einzusetzen.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Bei der Betreuung von Kindergruppen müssen Sicherheits- und Haftungsaspekte sorgfältig geprüft werden.
INNOVATIVE ELEMENTE
Die vorgeschlagenen Initiativen haben sich als ein gutes Mittel erwiesen, um den Jugendlichen vor Ort und über sie auch ihren Eltern die Themen Natur und Naturschutz in der Region näher zu bringen.
EDUCAZIONE FRUIZIONE BILDUNG
34 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN FÄHIGKEITEN PRAXISBEISPIEL FÜR:
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK FANES-SENNES-PRAGS DREI ZINNEN, SCHLERN-ROSENGARTEN PUEZ-GEISLER
Umweltbilung
Schutzgebiet
Gütesiegel “Parkqualität”
Laufzeit
Start 2003 – noch laufend
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK
NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK
NATURPARK ADAMELLO BRENTA GEOPARK
BEHERBERGUNGSBETRIEBE, LOKALE LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE, SCHULEN
EXTERNE BERATER FÜR DIE AUDITS BEI DEN BEHERBERGUNGSBETRIEBEN
9 Teilgebiet
DOLOMITI DI BRENTA
BILDUNG
Es handelt sich um ein Zertifizierungsprojekt und betrifft:
• Beherbergungsbetriebe
• Schulen
• landwirtschaftliche Lebensmittel, die nachweisen, dass sie die Kriterien des Umweltschutzes erfüllen und sich die Kultur des Parks zu Eigen machen.
Einem Bedingungsheft folgend verleiht der Park das Gütesiegel „Parkqualität“ und regt damit die Entwicklung einer territorialen Marketingstrategie an, die auf dem Schutz der Umwelt und der Aufwertung der lokalen Identität beruht.
Die teilnehmenden Betriebe beteiligen sich an Initiativen, die das Bewusstsein der Kunden und Nutzer für den Umweltschutz verstärken sollen.
Um das Gütesiegel zu erhalten, müssen die Beherbergungsbetriebe alle 3 Jahre maximal 600,00 Euro bezahlen (je nach Anzahl der Zimmer in der Einrichtung).
Vor kurzem wurden die Erteilungsverordnung und die Bezeichnung des Gütesiegels in „Hergestellt im“ geändert.
35 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
BESCHREIBUNG NATURPARK ADAMELLO BRENTA
Umweltbilung
Schutzgebiet BILDUNG
Gütesiegel “Parkqualität”
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
AUSBILDUNG:
Weitergabe von traditionellem Wissen über Landwirtschaft und Handwerk.
PROJEKTERGEBNISSE
• 34 zertifizierte Beherbergungsbetriebe
• 26 zertifizierte Schulen
• 5 zertifizierte Honigerzeuger
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Die Spezifikation kann Arbeiten zur Anpassung der Strukturen und der Verarbeitung der Erzeugnisse erfordern.
INNOVATIVE ELEMENTE
NUTZUNG BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Das Gütesiegel kann ein Netzwerk schaffen, das die Umweltkultur unter Unternehmen und Kunden verbreitet.
Es kann ebenfalls dazu beitragen, den Aspekt der Qualität mit der Verwaltung der unternehmerischen Aktivitäten im Schutzgebiet zu verbinden.
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ressourcen des Parks, die von Jahr zu Jahr variieren. Private Beiträge (Einrichtungen, die am Gütesiegelprojekt teilnehmen)
Projektkosten
Information nicht verfügbar
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
36 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
ADAMELLO BRENTA
NATURPARK
Umweltbilung
Schutzgebiet
Die “Regole d’Ampezzo”
Laufzeit
überlieferte praxis
Die Organe der „Regole“
• Regolieri. Nachkommen der ursprünglichen Bewohner der Valle d‘Ampezzo und Inhaber der „Regole“-Rechte.
• Versammlung. Alle im Grundbuch eingetragen „Regolieri“, derzeit etwa 1.200 Personen. Sie treten mindestens einmal im Jahr zusammen, um die Arbeit der Verwaltung zu genehmigen und über die wichtigsten Fragen zu entscheiden.
• Kataster eine Art „Mitgliederbuch“, in das alle berechtigten „Regolieri“ eingetragen werden
• Fioi de Sotefamea. Die Kinder der „Regolieri“. Sie werden bei Vollendung des 25. Lebensjahres in das Kataster eingetragen.
• Femenes und Fies de Roba. Die Töchter der „Regolieri“, die keine Brüder haben.
• Marigo Der gesetzliche Vertreter einer „Regola“. Die Ernennung findet jährlich statt und erfolgt nach dem Rotationsprinzip.
5 Teilgebiet
NÖRDLICHE
DOLOMITEN
BESCHREIBUNG
Die „Regole d‘Ampezzo“ ist eine Form des kollektiven Eigentums an Wäldern und Weiden, die für das Gebiet von Cortina d’Ampezzo charakteristisch sind. Es handelt sich um eine alte Ordnung (die ersten Dokumente, in denen sie erwähnt werden, stammen aus dem Jahr 1225), die kollektive Rechte zur Nutzung und Verwaltung des Territoriums festlegt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine gewisse Mischnutzung innerhalb der „Regole“ - die die Weiden und die Almen für das Vieh betrafen - und der „Magnifica Comunità dì Ampezzo“ (der späteren Gemeinde Cortina), die sich um die Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten (Infrastrukturen, öffentliche Gebäude, soziale Bedürfnisse) kümmerte. Mit dem “ConvegnofralaMagnificaComunitàd’Ampezzo e le cosiddette Regole” (Übereinkommen zwischen der „Magnifica Comunità d’Ampezzo“ und der so genannten „Regole“) von 1887 ging das Eigentum an den Wäldern und Weiden auf die Gemeinde über, während die „Regole“ die Durchfahrts-, Weide- und Waldrechte behielt. In den folgenden Jahren verlor die „Regole“ zunehmend an Bedeutung für die Verwaltung des Gebiets, bis Ende der 1960er Jahre der Wert der „Regole“ wieder anerkannt wurde. Die Gemeinde und die „Regole“ einigten sich auf eine Transaktion, bei der ca. 90 % der Wald- und Weidegebiete der „Regole“ und 10 % der Gemeinde unterstellt werden (hauptsächlich die bereits vom Bau der Skilifte betroffenen Gebiete). Die „Regole“ schützt Wälder und Weiden durch:
• Zweckbestimmung für die Land-, Forst- und Weidewirtschaft: die Flächen sind immerwährend als Wald- und Weideflächen bestimmt;
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
kollektive Eigentumsverwaltung
Gemeinde Cortina d’Ampezzo (BL)
NATURPARK DOLOMITI D’AMPEZZO
Genaue Ortsangabe
37 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATURPARK
Das „Laudo“
Das „Laudo“ ist eine Sammlung von Bräuchen, die die Weideaktivitäten und die verschiedenen Aspekte der gemeinschaftlichen Landbewirtschaftung regeln. Diese Regeln, die im Laufe der Jahrhunderte von den Bewohnern festgelegt wurden, um das Gebiet zu verwalten, sind zum Namen der Institution geworden: „Regole d’Ampezzo“. Nach ihrer ursprünglich mündlichen Überlieferung wurden sie im 14. Jahrhundert niedergeschrieben. Heute regelt das „Laudo“ das Leben der Institution „Regole“ und bestimmt die Organe und Verwaltungsaufgaben, die zulässigen Tätigkeiten und die Verfahren zur Erteilung von Konzessionen für die nicht traditionellen Tätigkeiten. Das Oberhaupt jeder „Regola“ war und ist auch heute noch der „Marigo“, der von Ratsmitgliedern (Laudatori), Weidewächtern (Saltari), einem Kassierer (Cuietro) und einem „Precone“, der als Bote fungiert, unterstützt wird.
• Unveräußerlichkeit: Verbot des Verkaufs oder der Abtretung;
• Unteilbarkeit: Verbot der Aufteilung der Güter zwischen den „Regolieri“ (Mitgliedern der „Regole“) und anderen;
• Verbot des Ersitzungsrechts: Unmöglichkeit des Erwerbs von anderen durch Ersitzung;
• allgemeines Interesse: Der ökologische Wert der Güter geht über das Interesse der „Regole“Gemeinschaft hinaus und erstreckt sich auf die gesamte Gemeinschaft
Der Park der Dolomiti d‘Ampezzo
Der Naturpark Dolomiti d‘Ampezzo wurde 1990 von der Region Veneto gegründet und liegt zum Teil im alten und ungeteilten Eigentumsbereich der „Regole d’Ampezzo“. Die Region Veneto hat die Verwaltung des Parks der Gemeinschaft der „Regole d’Ampezzo“ anvertraut, weil die alten Formen der Verwaltung des Naturerbes von Ampezzo, das seit Hunderten von Jahrenbewahrtundgeschütztwird,eineBesonderheit darstellen. EinrichtungdesParksisteineAnerkennung für die Effizienz der Verwaltung des Gebiets durch die „Regole“ auch unter Umweltgesichtspunkten. Die Ausdehnung des Schutzgebiets beträgt etwa 11.200 Hektar, wovon der größte Teil der „Regole“ und der Rest dem Staat gehören. Es gibt keine Wohnsiedlungen und keine Infrastruktur für den alpinen Skisport.
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
kollektive Eigentumsverwaltung
Karte der Landflächenaufteilung in der Gemeinde Cortina d‘Ampezzo
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 38 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
DOLOMITI D’AMPEZZO
Die 11 „Regole“
Ursprünglich gab es zwei „Regole“, Ambrizzola-Falzarego und Larieto, die so genannten „Regole Alte“. Heute sind es 11 und umfassen neben den beiden „Regole Alte“ 9 “Regole Basse”: Zuel, Campo, Pocol, Rumerlo, Cadin, Chiave, Larieto Bassa, Mandres, Fraina. Seit etwa fünfzig Jahren sind sie in einer Gemeinschaft zusammengeschlossen und bewirtschaften rund 16.000 Hektar Wald des forstwirtschaftlichen Erbes mit Holzeinschlag und naturnaher Forstwirtschaft
Wirtschaftliche Ressourcen für die Verwaltung
Die wirtschaftlichen Mittel für die Bewirtschaftung des forstlichen, landwirtschaftlichen und weidewirtschaftlichen Erbes und der „Regole“-Struktur stammen aus dem Holzverkauf und den Pachteinnahmen für die gewährten Flächen. Die Einnahmen werden in das Gebiet reinvestiert, auch in Form der außerordentlichen Instandhaltung und Verbesserung von Forststraßen und Almhütten. Außerdem finanziert die Region Veneto dank der direkten Verwaltung des Parks die „Regole“ jährlich für Umweltschutzmaßnahmen im Schutzgebiet.
PROJEKTERGEBNISSE
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
kollektive Eigentumsverwaltung
Via Mons. P. Frenademez, 1 | Cortina d’Ampezzo info@regole.it | www.regole.it Tel. 0436 2206
Ein großer Teil des Gebiets der „Regole“ hat seine antike Zweckbestimmung für die Land-, Forst- und Weidewirtschaft beibehalten. Obwohl sich im Laufe der Zeit die Möglichkeit der touristischen Nutzung des Gebiets eröffnete (Berghütten und Skilifte), konnten die strengen Bestimmungen des Normenkomplexes „Laudi“ das Erbe bewahren: für jeden Meter Land, der dem Wald entnommen wird, muss die gleiche Menge an Land für die Forstwirtschaft bereitgestellt werden
INNOVATIVE ELEMENTE
Obwohl es sich um eine antike Praxis handelt, ist das innovative Element mit dem Verwaltungsmodell eines kollektiven Gutes verbunden, bei dem die „Regole“ per Gesetz als kompetente Subjekte in die Entscheidungen der Stadtplanung und -entwicklung eingreifen können und Gesprächspartner der Gebietskörperschaften sind.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
credits: www.regole.it
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 39 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
DOLOMITI D’AMPEZZO
NATURPARK
Verbesserung der Umweltbedingungen des Torfmoores
Palù dei Mugheri
Laufzeit
2017 – noch laufend
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
Zielsetzungen
Ziel des Projekts ist es, das übermäßige Wachstum der Baum- und Strauchvegetation in dem etwa 4 ha großen Moor einzudämmen, um das dynamische Gleichgewicht, das diese Ökosysteme kennzeichnet, wiederherzustellen oder zu erhalten.
Umsetzungsphasen
Wiederherstellung der Natur
3 Teilgebiet
PALE DI SAN
MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
NATURPARK PANEVEGGIO
PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK PANEVEGGIO
PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK PANEVEGGIO
PALE DI SAN MARTINO
MAGNIFICA COMUNITÀ DI FIEMME
TIER- UND PFLANZENARTEN DER
FEUCHTGEBIETE
NUTZER DES GEBIETES -
Das Projekt wird in einer einzigen Phase durchgeführt.
Maßnahmen
a) Manuelles Roden und/oder Schneiden von jungen Fichten, wobei auf absterbende Pflanzen, Laubbäume und Kiefern unbedingt Rücksicht genommen werden muss.
b) Mähen der Krautschichten mit dem Ziel, junge Nadelbäume in der Verwurzelungsphase zu entfernen und gleichzeitig einen Teil der organischen Substanz der Pflanzen zu entfernen.
c) Vergrößerung der wenigen verbliebenen offenen Flächen in den Latschenkieferwäldern durch Abholzen von Latschenkiefern, mit dem Ziel, die Wiederherstellung von geeigneten Flächen für hygrophile krautige Zönosen wiederherzustellen.
d) Anlage eines kleinen Tümpels an einem der durch das Gebiet fließenden Bäche, um Lebensräume zu schaffen, die für wildlebende Tiere geeignet sind, insbesondere für die Fortpflanzung von Amphibien.
e) Erstellung und Anbringung einer geeigneten Beschilderung zur Erläuterung der durchgeführten Umweltverbesserungsmaßnahmen.
f) Erstellung eines „Parkheftes“ über die naturwissenschaftlichen und historischen Aspekte im Zusammenhang mit der Nutzung von Torfmooren zur Brennstoffgewinnung.
Gemeinde Predazzo (TN)
ZSC IT3120022
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG
SCHUTZGEBIETE
Schutzgebiet
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER
DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
40
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
NATURPARK PANEVEGGIO
PALE DI SAN MARTINO
Genaue Ortsangabe
Schutzgebiet
Verbesserung der Umweltbedingungen des Torfmoores
Palù dei Mugheri
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Das Projekt wird mit Themen wie biologische Vielfalt und bewusste Nutzung integriert
umwelTbilung, weiTergabe von TradiTionellem wissen
FaunisTische und FlorisTische biodiversiTäT
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG PROJEKTERGEBNISSE
Das Projekt befindet sich in der Umsetzungsphase: Zurzeit kann gesagt werden, dass die erwarteten Ziele die Realisierungsphase erreicht haben.
INNOVATIVE ELEMENTE
Im Rahmen des Projekts werden Techniken zur Wiederherstellung und Wiederbelebung des Feuchtgebiets erprobt, um seine Verlandung zu begrenzen, wobei diese Aspekte auch mit einer Analyse der Geschichte des Torfmoores und seiner Nutzung durch den Menschen im Laufe der Zeit sowie der Erstellung der diesbezüglichen Dokumentation verbunden werden.
PAESAGGIO E BIODIVERSITA’
Biodiversità coltivata floristica e faunistica
Wiederherstellung der Natur
BILDUNG
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
NUTZUNG EDUCAZIONE BAUWESEN GESTIONE E MANUTENZIONE
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (PSR) der Autonomen Provinz Trient - Initiative 4.4.3
Projektkosten
PRAXISBEISPIEL FÜR:
35.000 €
davon 3.500 € zu Lasten des Parks
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
41 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK
Verbesserung der Umweltbedingungen des Torfmoores
Palù dei Mugheri
Wiederherstellung der Natur
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 42 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
GESTIONE E MANUTENZIONE VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
PALE
NATURPARK PANEVEGGIO
DI SAN MARTINO
Schutzgebiet
NATURPARK
FANES-SENNES-PRAGS
Lehr- und Verbindungsweg am Toblacher See
2000-2001 und Ergänzungen in den Folgejahren
BETEILIGTE AKTEURE
AMT FÜR NATUR, FORSTINSPEKTORAT WELSBERG, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, FORSTINSPEKTORAT WELSBERG, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, FORSTINSPEKTORAT WELSBERG, AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
LOKALE BEVÖLKERUNG, TOURISTEN UND GEMEINDE
BESCHREIBUNG
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
Zielsetzungen
5 Teilgebiet
NÖRDLICHE
DOLOMITEN
Das Projekt umfasst große und bedeutende Feuchtgebiete südlich des Toblacher Sees, die sich durch das Vorkommen wertvoller Pflanzen- und Tierarten auszeichnen, die geschützt werden müssen. Die südlichen Ufer sind Nist- und Rastplätze von großer Bedeutung für Wasservögel, die im Alpenraum manchmal nicht sehr verbreitet sind, wie der Zwergtaucher (Tachybabtus ruficollis), der Königsschwan (Cygnus olor) und das Blässhuhn (Fulica atra). Die Natura 2000-Lebensräume „Übergangs- und Schwingrasenmoore“ (7140), „Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix elaeagnos“ (3240) und „Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharition“ (3150) sind ebenfalls vorhanden. Da es keinen Verbindungsweg zwischen dem Ost- und dem Westufer gab, mussten die zahlreichen Besucher mehrere Kilometer in Richtung Süden zurücklegen, um den See zu umrunden: Im Sommer, wenn die Feuchtgebiete austrocknen, versuchen zahlreiche Wanderer, von einem Ufer zum anderen zu gelangen, was zu Störungen der Fauna und Schädigung der Vegetation führt. Der südlich des Feuchtgebiets gelegene Verbindungsweg zwischen den beiden Ufern ermöglicht eine Umrundung des Sees in annehmbarer Zeit und stört die Feuchtgebiete nicht, da er sich fast vollständig im Wald befindet. Außerdem wird seine Attraktivität durch die Einrichtung als Lehrpfad verstärkt. Die 11 verschiedenen Stationen sind sowohl im Winter als auch im Sommer sehr beliebt
Wiederherstellung der Natur und Besucherlenkung
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
Laufzeit
43 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
-
Schutzgebiet
Lehr- und Verbindungsweg am Toblacher See
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER
PROJEKTERGEBNISSE
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Das Projekt, bei dem die Umweltbildung mit der Erhaltung von Flora und Fauna verknüpft wird und das sich auf die Steuerung der Besucherströme konzentriert, hat weitere Projekte in der Umgebung des Sees nach sich gezogen, wie z. B. Maßnahmen zur Verringerung des Autoverkehrs in diesem Gebiet (Verlegung einer Straße und Bau eines Parkplatzes) sowie Maßnahmen zur Verringerung der Eutrophierung und zur Verlangsamung des fortschreitenden Verlandungsprozesses des Sees.
Das Projekt hat zur Erweiterung des Umweltwissens und der Sensibilisierung von Touristen und Einheimischen für die Natur beigetragen. Es hat ebenfalls die Verbesserung des Erhaltungszustands bedeutender Feuchtgebiete ermöglicht.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Notwendigkeit regelmäßiger Wartung, da die durchquerten Gebiete im Frühjahr nach der Schneeschmelze häufig überflutet werden.
Dank des Baus mehrerer Brücken in den Bereichen, die am stärksten von Wasserstandsschwankungen betroffen sind, hielten sich die Schäden am Weg in Grenzen.
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
NUTZUNG BAUWESEN LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
BILDUNG
INNOVATIVE ELEMENTE
Maßnahmenkombination zur Steuerung der Besucherströme mit Elementen der Umweltbildung und der Verwaltung der naturkundlichen Aspekte des Gebiets.
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ordentliche Haushaltsmittel
Projektkosten
€ 40.000
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
44 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
FANES-SENNES-PRAGS
NATURPARK
Wiederherstellung der Natur und Besucherlenkung
Schutzgebiet
Lehr- und Verbindungsweg am Toblacher See
Wiederherstellung der Natur und Besucherlenkung
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 45 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Sistema
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG NATURPARK FANES-SENNES-PRAGS
Weideplan auf der Alm
“Gemoana”
2010-2012
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
Zielsetzungen
AMT FÜR NATUR FORSTINSPEKTORAT BRIXEN AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL ALMINTERESSENTSCHAFT „GEMOANA“
AMT FÜR NATUR, FORSTINSPEKTORAT BRIXEN, AUTONOME PROVINZ BOZEN –SÜDTIROL
AMT FÜR NATUR, FORSTINSPEKTORAT BRIXEN, AUTONOME PROVINZ BOZEN –SÜDTIROL
LOKALE BEVÖLKERUNG, LOKALE LANDWIRTE, WANDERER
Das Projekt verfolgte die Verbesserung des Almgebiets „Gemoana“: Das Gebiet, Eigentum der Gemeinde, umfasst eine Fläche von 527 ha, davon etwa 130 ha Weiden, die von einer alpinen Interessengemeinschaft verwaltet werden. Die am Waldrand gelegenen Weideflächen sind durch ein typisch kontinentales Klima gekennzeichnet. Die zuvor nicht streng kontrollierte Beweidung hatte zu ausgeprägten Erosionserscheinungen in den überweideten Gebieten (Wassernähe, Gipfelbereiche) geführt.
Wiederherstellung der Natur und hydrogeologischer Schutz
7 Teilgebiet
SCHLERN-ROSENGARTEN, LATEMAR
Es wurde entschieden, einen Plan zur Verbesserung der Beweidung und der Lebensräume auszuarbeiten, um die Wasser- und Grünlandlebensräume wiederherzustellen, die wesentlich zur biologischen Vielfalt des Gebiets beitragen, und um gleichzeitig die Alpwirtschaft des Gebietes zu verbessern. Der Plan wurde von der Interessengemeinschaft und der Abteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung finanziert. Die im Jahr 2010 begonnenen Renaturierungsarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde der Provinz durchgeführt. Zu den Verbesserungsmaßnahmen des Gebiets gehören:
• die Begrünung von erodierten Flächen;
• bessere Verteilung des Viehs auf der Alm, auch durch den Bau neuer Tränken mit Bodenpflasterung zur Verringerung von Erosionsschäden in wenig genutzten Gebieten.
Weide “Gemoana” in Tschapiet Seiser Alm - Gemeine Kastelruth
Genaue Ortsangabe
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
46 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
Laufzeit VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
-
NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN
Schutzgebiet
Weideplan auf der Alm
• die Pflasterung einer Reihe von Wegen, die stark vom Vieh frequentiert werden;
• die Errichtung von Zäunen in sehr sensiblen Gebieten, wie z.B. Feuchtgebieten, um diese von der Beweidung auszuschließen (z.B. der Peterlunger Teich) und sie aus ökologischer und funktioneller Sicht wiederherstellen zu können.
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN PROJEKTERGEBNISSE
Als Ergebnis des Projekts wurden erosionsgefährdete Gebiete durch Umzäunung, Pflasterung und eine gleichmäßigere Verteilung des Viehbestands im Gebiet wiederhergestellt. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschutzbehörden, die nicht immer einfach ist, hat in diesem Fall sehr gut funktioniert.
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
BILDUNG
In Anbetracht des hohen Erosionsgrades der Weideflächen und dank der Einbeziehung aller Beteiligten, d. h. des Naturparkdienstes, des Forstdienstes, der Landwirte und der Gemeinde, traten bei der Umsetzung des Projekts keine besonderen Schwierigkeiten auf. Die Ziele wurden von allen Beteiligten weitgehend mitgetragen.
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Ordentliche Haushaltsmittel - Mit -
Wiederherstellung der Natur und hydrogeologischer Schutz
INNOVATIVE ELEMENTE
Verbesserung und Wiederherstellung einer Weidefläche und interessanter Grünland- und Wasserlebensräume.
Projektkosten
tel aus Maßnahme 323 des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum - Natura-2000-Netz (heute Maßnahme 4.4 .) € 92.000 ca
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WISSEN FÄHIGKEITEN
NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN
NUTZUNG BAUWESEN LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 47 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
“Gemoana”
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
Weideplan auf der Alm
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
Wiederherstellung der Natur und hydrogeologischer Schutz
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 48 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet
“Gemoana” NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN
Schutzgebiet
Wiederherstellung und Erhaltung von Bergwiesen
Laufzeit
BESCHREIBUNG
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
2010-2017 (fortdauernde aktive Managementmaßnahmen)
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
NATIONALPARK
DOLOMITI BELLUNESI
NATIONALPARK
DOLOMITI BELLUNESI
NATIONALPARK
DOLOMITI BELLUNESI
PRIVATE
CARABINIERI-FORST-KORPS
VENETO AGRICOLTURA
SOZIALGENOSSENSCHAFTEN
„MANI INTRECCIATE “, „LAVORO ASSOCIATO“, „VAL CISMON”
Teilgebiet
PALE DI SAN
3
MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
Die Wiesen an den Südhängen der Dolomiti Bellunesi gehören zu den artenreichsten und naturkundlich wertvollsten Gebieten des Parks. Diese Wiesen, die bis in die 1960er- und 1970er-Jahre gemäht wurden, sind aufgrund ihrer schwierigen Zugänglichkeit aufgegeben worden. Es handelt sich um thermophile Magerwiesen mit einem weit verbreiteten Vorkommen „östlicher“ Arten (Wiesen mit illyrischen Ausbildungen), die dem Natura-2000-Habitat-Code 6210 „Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)“ und Code 62A0 „Östliche sub-mediterrane Trockenrasen (Scorzoneretalia villosae)“ zugeordnet werden können. Diese Lebensräume werden auch von den im Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aufgeführten Tierarten besiedelt. Ohne Eingriffe führt die Verfilzung der Grasnarbe zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Flora und zu einem Verlust der Artenvielfalt; Sträucher (vor allem Haselnuss) würden die verlassenen Wiesen rasch wieder besiedeln.
Zielsetzungen
Sicherstellung des Erhaltungszustands der Lebensräume, der Arten und der Landschaft.
Umsetzungsphasen
2009: Planung
2010: Projekt und Beginn der phytosoziologischen Überwachung
2011: erstes Mähen für den Wiederaufbau
2012: Fortführung der Mäharbeiten
2013: Zwischenüberwachung
2014-2018: Fortführung der Mäharbeiten
2018: erneute Überwachung
Wiesen- und Weidepflege
49 KATALOG
AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Monte Grave (Gemeinde Feltre) und Col dei Cavai – Camogne Alte (Gemeinde Pedavena) insgesamt betroffene Fläche: 16 ha
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
Genaue Ortsangabe
Schutzgebiet
Wiederherstellung und Erhaltung von Bergwiesen
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Verbesserung der Lebensräume auch der Tierarten
Maßnahmen
1. Das Mähen erfolgt mit einem Rucksackmäher. Eingriffe im Sommer-Herbst, wie in den Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen.
2. Manuelle Ernte des Heus auf der gesamten Fläche (Heuabfuhr/Ballenpressen).
3. Schneiden und Entfernen von einzelnen Sträuchern
4. Regelmäßige Überwachung mit phytosoziologischen Untersuchungen. Erwartete Resultate
• Verhinderung der Ausbreitung der Sträucher;
• Verbesserung der Qualität der Lebensräume und der Lebensräume der Arten;
• Aufrechterhaltung der Landschaft.
PROJEKTERGEBNISSE
Eindämmung der Ausbreitung von Sträuchern durch Eingriffe; die Überwachung hat es ermöglicht, die Entwicklung der Vegetation im Laufe der Zeit zu erfassen und die Wirksamkeit der Eingriffe im Hinblick auf die Erhaltung/Verbesserung der biologischen Vielfalt zu überprüfen
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Wiesen- und Weidepflege
NUTZUNG BILDUNG BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Stiftung “CariVerona” (20102012), Mittel der Parkverwaltung, Umweltministerium
Projektkosten
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Die schwierige Zugänglichkeit und Durchführbarkeit der betroffenen Gebiete machen die Intervention mühsam und kostspielig.
INNOVATIVE ELEMENTE
Fähigkeit der sozialen und kulturellen Einbeziehung, angewandtes Genehmigungsverfahren, Fähigkeit der Findung von Ressourcen
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
von 2012 bis 2017: 120.000 € (100.000 € von der Parkverwaltung getragen)
WISSEN FÄHIGKEITEN
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES 50 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
Schutzgebiet
Erhaltung, Bewirtschaftung und Revitalisierung der heimischen Fischarten
Laufzeit
2009-2018
(fortdauernde aktive Managementmaßnahmen)
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
Neben den autochthonen Fischarten gibt es im Park auch allochthone Arten, was auf die Bewirtschaftung der Ichthyofauna zurückzuführen ist, die vor der Gründung des Parks durchgeführt wurde. Einige Arten (beispielsweise die Groppe) sind rückläufig, andere, wie die Marmorforelle, sind durch die Hybridisierung mit allochthonen Arten (Bachforelle) bedroht.
NATIONALPARK DOLOMITI
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
WILDTIERE FISCHER
UNIVERSITÄT VON TURIN, FISCHERTEICH NR. 5,9 UND 10; VEREIN „ACQUA & NATURA“
Teilgebiet
PALE DI SAN
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Gleichgewicht der Ökosysteme
3
MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
Zielsetzungen
• Überwachung, Erhaltung und Revitalisierung der heimischen Fischarten.
• Einbindung der Fischer und ihrer Verbände in die Aktivitäten des Parks. Umsetzungsphasen
• Systematisches und regelmäßiges Monitoring der Fischansammlungen in den Gewässern des Parks.
• Bewertung des Hybridisierungsgrades der Marmorforelle durch genetische Analyse.
• Beseitigung allochthoner Arten.
• Wiederbesiedlung der Wasserläufe mit autochthonen Arten.
Maßnahmen
Die qualitative und quantitative Überwachung der Fischpopulationen und die genetischen Analysen der Bachforellen werden von der Universität Turin durchgeführt. Teil der Überwachung ist auch die aktive Beteiligung von Fischereiverbänden und einer ausgewählten Gruppe von freiwilligen Fischern, die an einem vom Park organisierten, technisch-praktischen Fachkurs teilgenommen
51 KATALOG
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
BELLUNESI
Credits - Archivio PNDB ph. Enrico Vettorazzo
stehende und fließende Gewässer
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
Genaue Ortsangabe
Schutzgebiet
Erhaltung, Bewirtschaftung und Revitalisierung der heimischen Fischarten
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
haben. Die Beseitigung der allochthonen Arten wird durch die vom Park koordinierte und geregelte selektive Entnahme der Ichthyofauna erreicht. Der Park organisiert Qualifizierungskurse für Fischer, die selektiv allochthone Fischarten fangen wollen. Jeder lizenzierte Fischer führt ein eigenes Fangbuch, in das er alle Fänge allochthoner Arten im Laufe des Jahres einträgt; auf diese Weise lässt sich die von den Fischern ausgeübte Beeinflussung der Selektion beurteilen. Bis heute wurden 4 Kurse (2012, 2014, 2015, 2018) mit über 300 qualifizierten Selektionsbeauftragten durchgeführt.
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Gleichgewicht der Ökosysteme
umwelTbilung wiederhersTellung der naTur
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Fischereiverbänden wurde an der Wiederbesiedlung der Groppe gearbeitet; mit Beginn im Jahr 2016 wurden mehrere Brutkästen im Tal eingerichtet, in denen genetisch ausgewählte Marmorforellen gezüchtet werden, die zur Wiederbesiedlung der Wasserläufe des Parks dienen. Erwartete Resultate
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG BILDUNG
NUTZUNG BILDUNG BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Verwaltung Nationalpark Dolomiti Bellunesi. Ministerium für Umwelt, Landschafts- und Meeresschutz
Projektkosten
€ 165.000 (2005-2015)
€ 58.770 (2015-2018)
• Qualitative und quantitative Verbesserung der Fischpopulationen im Park.
• Erhaltung der biologischen Vielfalt der Tiere in den Gewässern des Parks.
• Direkte Einbindung der Fischer und ihrer Verbände in die Aktivitäten des Parks zur Erforschung und Erhaltung der biologischen Vielfalt.
PROJEKTERGEBNISSE
• Überwachung der Ichthyofauna.
• Wiedereingliederung von Populationen der Groppe.
• Verringerung der Konkurrenz zwischen Bachund Marmorforelle.
• Einbindung der Fischer und ihrer Verbände in die Aktivitäten des Parks.
Credits - Archivio PNDB ph. Alvise Lucarda
SCHUTZGEBIETE
52 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER
DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
Erhaltung, Bewirtschaftung und Revitalisierung der heimischen
Fischarten
SICHTBAR GEWORDENE
KRITISCHE PUNKTE
Unmöglichkeit für den Park, in Fluss- und Bachabschnitte außerhalb des Schutzgebietes einzugreifen, deren Bewirtschaftungsmethoden die im Park erzielten Ergebnisse beeinträchtigen könnten.
INNOVATIVE ELEMENTE
Einbindung der örtlichen Fischer; Einrichtung von Mikro-Inkubatoren im Tal.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Gleichgewicht
der Ökosysteme
53 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG DER BEWÄHRTEN
ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE
DOLOMITEN UNESCO
Schutzgebiet
PRAKTIKEN
DES
WELTERBES
Credits - Archivio PNDB ph. Enrico Vettorazzo
Credits - Archivio PNDB ph. Alvise Lucarda
NATIONALPARK DOLOMITI BELLUNESI
Schutzgebiet
Val Canali. Ein Tal mit biologischer Vielfalt
Laufzeit
2009-2013, 2018 - noch laufend
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
Zielsetzungen
Das Gesamtziel des Projekts bestand darin, die landschaftlichen Werte und die natürliche, bewirtschaftete und gezüchtete biologische Vielfalt des Val Canali, des kleinen Dolomitentals, in dem sich der Sitz des Parks befindet, zu erhalten und wiederherzustellen und gleichzeitig die Besucher für diese Werte zu sensibilisieren.
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO, 2 LOKALE LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE
LOKALE ZÜCHTER UND LANDWIRTE, LOKALE GEMEINSCHAFTEN, NUTZER DES GEBIETES
TOURISMUSVERBAND, LOKALES ELEKTRIZITÄTSUNTERNEHMEN
Teilgebiet
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Bewirtschaftete floristische und faunistische Artenvielfalt
Umsetzungsphasen
Die Phasen der Projektdurchführung decken sich mit der Durchführung der nachstehend beschriebenen Maßnahmen.
Maßnahmen
a) Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt
• Naturnahe Sanierung des Welsperg Teichs.
• Bewirtschaftungsprotokoll für die Val Canali-Wiesen zur Erhaltung der Vielfalt ihrer Flora.
• Bildung einer Herde von Lamon-Schafen (eine lokale, vom Aussterben bedrohte Rasse).
• Bildung eines Bestands norwegischer Pferde.
• Anlage und Bewirtschaftung eines „Schutzgartens“ mit lokalen Gemüse- und Anbausorten
b) Maßnahmen zur Qualifizierung der Nutzung
• Realisierung des Themenpfades „Le muse fedaie“, der sich mit dem Thema Biodiversität beschäftigt.
• Einrichtung des Dokumentationszentrums „Le Cesurette“.
• Einrichtung des Besuchspfades Welsperg Teich.
54 KATALOG
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Gemeinde Primiero San Martino di Cstrozza (TN)
PALE DI SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
3
Genaue Ortsangabe
Val Canali. Ein Tal mit biologischer Vielfalt
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
Das Projekt umfasst Themen der Landschafts-, Weide- und Wiesenpflege, deren Nutzung und Wiederherstellung, der Umwelterziehung und der Weitergabe von traditionellem Wissen
c) Sensibilisierungs- und Lehraktivitäten
• Erstellung von Lehr- und Animationsprogrammen unter Einbeziehung der LamonSchafherde.
• Durchführung von Workshops zum Thema Wolle.
• Jährliche Organisation der Veranstaltung
„Frühling im Val Canali“, die der traditionellen Viehzucht und den Produkten kleiner lokaler Produktionsketten gewidmet ist.
PROJEKTERGEBNISSE
Das Projekt hat die erwarteten Ergebnisse in Bezug auf die nachhaltige Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen des Tals, den Schutz vom Aussterben bedrohter Rassen und die ökologische Aufwertung des Teichs sowie die Organisation und Sensibilisierung für seine Nutzung erzielt.
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Bewirtschaftete floristische und faunistische Artenvielfalt
umwelTbilung, weiTergabe von TradiTionellem wissen
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
BILDUNG
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
NUTZUNG EDUCAZIONE BAUWESEN GESTIONE E MANUTENZIONE
Der einzige kritische Punkt des Projekts betrifft die unzureichende Nutzung des Dokumentationszentrums „Le Cesurette“ aufgrund seiner peripheren Lage
INNOVATIVE ELEMENTE
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Autonome Provinz Trient Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (FESR)
Projektkosten
€ 520.000, davon ca € 350.000 zu Lasten des Parks
Ein innovativer Aspekt des Projekts ist, dass es mehrere Themen und Aktionen in einen lokalen Kontext integriert, dessen identitätsschaffende Merkmale in Bezug auf Umwelt und Landschaft erkannt worden sind
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
55 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Schutzgebiet
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
wiederhersTellung der naTur
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Bewirtschaftete
NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO 56 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Schutzgebiet LANDSCHAFT
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Val Canali. Ein Tal mit biologischer Vielfalt
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
Credits - Parco Paneveggio Pale di San Martino ph. Carlo A. Turra
floristische und faunistische Artenvielfalt
Schutzgebiet
Wiesenpflege im Innerfeldtal
Laufzeit
2012 - 2015
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
BESCHREIBUNG
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Teilgebiet
NÖRDLICHE DOLOMITEN
5
AMT FÜR NATUR FORSTINSPEKTORAT WELSBERG AUTOMOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
FORSTINSPEKTORAT WELSBERG AUTOMOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
FORSTINSPEKTORAT WELSBERG, AMT FÜR NATUR AUTONOME PROVINZ BOZEN – SÜDTIROL, EIGENTÜMER
GRUNDEIGENTÜMER, NATURPARK, BESUCHER DES GEBIETS
Projekt zur Pflege und Erneuerung der Lärchen in den Lärchenwiesen im Innerfeldtal in der Gemeinde Innichen. Die landschaftlich sehr reizvollen Wiesen erstrecken sich über eine Fläche von ca. 44 Hektar. Sie werden jedes Jahr gemäht, im Herbst werden einige auch beweidet. Das Projekt umfasste die Entfernung von Fichten, die Beseitigung einiger alter Stümpfe, um das Mähen zu erleichtern, und die Anpflanzung junger Lärchen in der Nähe ausgewählter und georeferenzierter Stümpfe. Die jungen Lärchen wurden mit Holzzäunen geschützt.
Weide- und Wiesenpflege
Genaue Ortsangabe
Gemeinde Innichen (BZ)
57 KATALOG DER BEWÄHRTEN
ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
PRAKTIKEN
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
-
NATURPARK DREI ZINNEN
Schutzgebiet
Wiesenpflege im Innerfeldtal
INTEGRATION MIT ANDEREN PRAKTIKEN
PROJEKTERGEBNISSE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN ZUR AKTIVEN ERHALTUNG DER SCHUTZGEBIETE DES DOLOMITEN UNESCO WELTERBES
Pflege und Erhaltung der Lärchenwiesen für die Zukunft; Unterstützung der Wiesenbewirtschafter.
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Weide- und Wiesenpflege
SICHTBAR GEWORDENE KRITISCHE PUNKTE
Anfängliche Skepsis einiger Grundeigentümer gegenüber dem Projekt und daraus resultierende Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer Beteiligung.
KommuniKaTion und bewussTseinsbildung
INNOVATIVE ELEMENTE
NUTZUNG EDUCAZIONE BAUWESEN VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Forstinspektorat Welsberg, Amt für Natur
Projektkosten
ca. 85.000 € für das Entfernen der Fichten und das Anpflanzen junger Lärchen
Aktive Erhaltung.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
58 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
BILDUNG
NATURPARK DREI ZINNEN
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
ABSCHNITT 2
BEWÄHRTE PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB
DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Region FRiuli Venezia giulia
1. Konsortium „Valli e Dolomiti Friuliane“ | VernetzteUnternehmen
2. Naturkundliches Museum „Ecomuseo delle Acque del Gemonese“ | Patenschaft füreineKuh
3. Gemeinde Forni di Sotto | AlbergodiffusoDolomiti
4. Gemeinden Erto und Casso, Claut und Cimolais | AlbergodiffusoValcellina&Val
Vajont Region Veneto
5. Gemeinde Cibiana | OspitalitàdiffusaCibiana
6. Gemeinde Val di Zoldo | Bergsteigerdorf
7. CAI - Sektion Conegliano | Torrani-Schutzhütte(BL)
8. CAI - Sektion Treviso | Pradidali-Biwak(TN)
autonome PRoVinz tRient
9. Sozialgenossenchaftliche Käserei von Primiero | NahrungfürdieZukunft-PatenschaftfüreinenStall
autonome PRoVinz Bozen-SüdtiRol
10. Provinz Bozen und Südtiroler Bäuerinnenorganisation | LehrbauernhöfeSchuleaufdemBauernhof
59
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
60 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE ÜBERBLICK 3 4 5 6 KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN 10 10 10 10
Albergo Diffuso
Wo Erto und Casso, Cimolais, Claut (FVGPN) Forni di Sotto (FVG-UD)
Cibiana di Cadore (Veneto-BL)
Wann
seit Anfang 2000
Historischer Hintergrund
Das Konzept des „Albergo Diffuso“ entstand nach dem Erdbeben von 1976 in Carnia in Friuli Venezia Giulia. Die Notwendigkeit, den Wert der im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben restaurierten Gebäude zu steigern, führte 1982 zu einem Pilotprojekt für ein „Albergo Diffuso“ in Borgo Maranzanis (Gemeinde Comeglians).
Die ersten Erfahrungen wurden ansatzweise 1994 in Sauris (UD) gemacht, um sich dann auf andere Regionen Italiens auszudehnen. Auch heute noch ist Friuli Venezia Giulia die Region, in der diese Art der Beherbergung am stärksten vertreten ist.
BESCHREIBUNG NUTZUNG
Die Idee des „Albergo Diffuso“ wurde in den 1980er Jahren in Carnia ins Leben gerufen und verbreitete sich nach und nach in anderen Regionen Italiens. Sie basiert auf der Schaffung eines Beherbergungsangebots, das sich auf mehrere historischen und unabhängigen Unterkünfte verteilt, die in geringer Entfernung voneinander liegen und von einer zentralen Struktur verwaltet werden, die die verschiedenen touristischen Dienstleistungen gewährleistet. Die Ziele sind:
• Wiederbelebung des Stadtzentrums für den Tourismus;
• Wiederherstellung von Gebäuden im historischen Stadtkern;
• Förderung der Beteiligung der Einwohner;
Verteilte Beherbergung
Teilgebiet
1, 4
PELMO, CRODA DA LAGO
DOLOMITI FRIULANE E
D’OLTRE PIAVE
• Wiederbelebung der dörflichen Ökonomie. Ziel dieser Strukturen ist es, neben der touristischen Entwicklung auch die Aufwertung des ökologischen Erbes, der Kultur und der lokalen Traditionen zu fördern. Den Touristen wird eine ursprüngliche Erfahrung im Kontakt mit den Einheimischen geboten, ohne dass auf die typischen Hoteldienstleistungen verzichtet werden muss. Sie richten sich vor allem an eine Zielgruppe von Touristen, die Erlebnisse abseits der großen Touristenströme suchen und an Aktivitäten in der Natur interessiert sind.
Die Mindestanforderungen für die Klassifizierung eines „Albergo Diffuso“ werden durch regionale Verordnungen geregelt. Die Einbeziehung der lokalen Gemeinschaft als aktiver Teilnehmer ist ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor, da dadurch das Identitätsgefühl mit dem Ort gestärkt, die Kenntnis des lokalen Wissens (landwirtschaftliche und handwerkliche Produktion) gefördert und der Ort gastfreundlicher wird.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
61 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Albergo Diffuso
Albergo Diffuso
Valcellina & Val Vajont
albergo diFFuso valcellina & val vajonT
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von GEMEINDEN ERTO UND CASSO, CLAUT UND CIMOLAIS
umgesetzt von verwaltet/ betreut von andere Akteure
GEMEINDEN ERTO UND CASSO, CLAUT UND CIMOLAIS
GENOSSENSCHAFT “ALBERGO DIFFUSO VALCELLINA E VAL VAJONT“
PRIVATEIGENTÜMER VON WOHNUNGEN, HOTELIERS
Das Projekt entstand 2003 aus der Ausschreibung der Region Friuli Venezia Giulia (2-2000/2006) zur Stärkung der Gebirgsökonomie und Entwicklung des Hochgebirgstourismus. Die Ausschreibung sah insbesondere die Möglichkeit vor, „Albergo Diffuso“Einrichtungen zu finanzieren. Die Gemeinden Barcis, Cimolais, Claut, Erto und Casso beschlossen, ein integriertes Talprojekt vorzulegen, um die in der Ausschreibung geforderte Mindestzahl von 80 Betten zu erreichen. In der Ausschreibung wurde auch eine aktive Rolle der Gemeinden gefordert, indem sie sich an der künftigen Verwaltungsgesellschaft des „Albergo Diffuso“ beteiligen und eine federführende Gemeinde (in diesem Fall die Gemeinde Claut) benennen.
Dank der Ausschreibung wurden Beiträge an Privatpersonen für die Renovierung und Einrichtung von Gebäuden im Einklang mit dem von den Gemeinden des Tals vorgelegten integrierten Projekt gewährt, die als Unterkünfte genutzt werden sollen (Schaffung von Betten, Gemeinschaftsräumen, Restaurant, Rezeption usw.).
Im Rahmen der Ausschreibung von 2003 wurden bis 2006 11 Renovierungs- und Einrichtungsprojekte mit insgesamt 116 Betten und der Beteiligung von 12 Privatpersonen durchgeführt. Das „Albergo Diffuso Valcellina e Val Vajont“ wurde im Frühjahr 2008 voll in Betrieb genommen, nachdem das Klassifizierungsverfahren für die realisierten Unterkünfte abgeschlossen war.
Derzeit sind 9 Wohnungseigentümer mit insgesamt 21 Wohnungen und 68 Betten beteiligt. Die Verwaltung der Einrichtung ist der Genossenschaft „Albergo Diffuso Valcellina e Val Vajont“ anvertraut, in der sowohl die Eigentümer der Einrichtungen als auch die Gemeinden, die die Initiative fördern, vertreten sind.
NUTZUNG
Verteilte Beherbergung
62 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
casso erto
cimolais
claut
4
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Albergo Diffuso
Albergo Diffuso Valcellina & Val Vajont
PROJEKTERGEBNISSE
• 9 aktive Strukturen, 21 Wohnungen und etwa 70 Betten.
• 2.000 Besucher pro Jahr (85 % ausländische Touristen, davon 50 % nicht aus Europa).
• Sanierung von wertvollen Gebäuden im historischen Stadtkern.
STÄRKEN
MEHR DAZU
• Die Empfangsverantwortliche kümmert sich um alle administrativen und bürokratischen Aufgaben sowie um die Buchungen, die Rechnungstellung und den Empfang.
• Dank der Zusammenarbeit mit lokalen Genossenschaften können Führungen und Wanderungen in die Umgebung angeboten werden.
• Die Verwaltungsgesellschaft trägt einige allgemeine Kosten wie Versicherung, Heiz- und Energiekosten, Instandhaltung.
KRITISCHE PUNKTE
• Hohe Verwaltungskosten im Verhältnis zu den Besucherzahlen. Das größte Missverhältnis besteht im Winterhalbjahr aufgrund der geringeren Besucherzahlen und der höheren Kosten.
• Bestimmung des richtigen Preises im Verhältnis zu den angebotenen Dienstleistungen und den verfügbaren Konventionen.
• Kurze Dauer der Aufenthalte.
Verteilte Beherbergung
Referenznormen.
In der Region Friuli Venezia Giulia wird die Klassifizierung der „Alberghi Diffusi“ durch das Regionalgesetz Nr. 21 aus dem Jahr 2016 „Regelung der Regionalpolitik im Bereich Tourismus und der Attraktivität des regionalen Territoriums sowie Änderungen der Regionalgesetze über Tourismus und produktive Aktivitäten“ geregelt. Die qualitativen Mindestanforderungen für die Klassifizierung eines „Albergo Diffuso“ sind in den Vorschriften des Dekrets des Präsidenten der Region Nr. 248/ Pres. vom 23.10.2017 festgelegt.
63 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Ospitalità Diffusa Valcellina & Val Vajont Via Roma, 43 | 33080 Claut (PN) info@albergodiffusovalcellinavalvajont.it
NUTZUNG
Cortina d’Ampezzo Longarone Belluno Pieve di Cadore Lozzo di Cadore Auronzo di Cadore Forni di Sopra Forni di Sotto Barcis Maniago Casso Erto Cimolais Claut Pordenone
4
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
3
Albergo Diffuso
albergo diFFuso dolomiTi - Forni di soTTo
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von andere Akteure
GEMEINDE FORNI DI SOTTO
Forni di Sotto, die größte Gemeinde in der Region Carnia, ist eines der Dörfer des BAI-Netzes („Borghi Autentici Italiani“, Authentische Dörfer Italiens). Das Projekt zur Gründung des „Albergo Diffuso Dolomiti“ ist erst kürzlich entstanden. Es wurde 2015 von der Gemeinde Forni di Sotto in Abstimmung mit mehreren anderen Initiativen zur Förderung des Tourismus in ihrem Gebiet und zur Eindämmung der Entvölkerung ins Leben gerufen und bewirkte die Realisierung:
• eines Gästehauses; ein Gebäude, das für die Unterbringung von Gruppen wie Sportmannschaften, Wandergruppen und organisierten Gruppen bestimmt ist. Es handelt sich um ein 4-stöckiges Gebäude, in dem mindestens 15 und maximal 44 Personen untergebracht werden können;
NUTZUNG
PRIVATEIGENTÜMER VON WOHNUNGEN, HOTELIERS
• eines Bike-Sharing-Dienstes, der dank einer ministeriellen Finanzierung den Bürgern und Touristen Fahrräder mit Hilfsmotor zur Verfügung stellt, die an Fotovoltaik-Stationen wiederaufladbar sind;
• Sport-und Freizeiteinrichtungen; zwei Fußballplätze, ein Fünfer-Fußballfeld, ein Tennisplatz und ein ausgestatteter Picknickbereich.
Das „Albergo Diffuso“ ist Teil dieses Rahmens koordinierter Initiativen und besteht aus 12 Unterkünften mit insgesamt 86 Betten, einer Rezeption und eines Thermalbades, das im ehemaligen Rathaus eingerichtet wurde.
Die Verwaltung ist der Genossenschaft „Fornese“ anvertraut, die alle Buchungs-, Verwaltungs-, Rechnungsstellungs- und Wartungsaufgaben übernimmt. Während der Sommermonate arbeitet die Genossenschaft für die Ausführung kleinerer Instandhaltungs- und Verwaltungsarbeiten mit einigen jungen Leuten aus dem Dorf zusammen.
64 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Albergo Diffuso Dolomiti creditsRobertoBaldovin
GENOSSENSCHAFT „FORNESE“
GEMEINDE FORNI DI SOTTO
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Verteilte Beherbergung
Albergo Diffuso
Albergo Diffuso Dolomiti
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
PROJEKTERGEBNISSE
• 12 aktive Einrichtungen mit 86 Betten.
• Über 2.000 Besucher pro Jahr.
• Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen, im Allgemeinen mit mittlerer bis hoher Schulbildung.
STÄRKEN
MEHR DAZU
• Wiederbelebung der Dörfer durch Restaurierung historischer und denkmalgeschützter Gebäude.
• Realisierung von Infrastrukturen, die auch den Anwohnern dienen.
• Das Projekt des „Albergo Diffuso“ ist Teil eines umfassenderen Programms, das die Dörfer einladender und lebenswerter machen soll.
KRITISCHE PUNKTE
• Saisonabhängigkeit der Touristenströme.
• Gewährleistung der Kontinuität der Dienstleistungen, auch wenn weniger Touristen präsent sind.
Verteilte Beherbergung
Albergo Diffuso Dolomiti Via Baselia, 1 33020 Forni di Sotto (UD)
www.albergodiffusodolomiti.com info@albergodiffusodolomiti.com
65 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
creditsFrancescoSala
NUTZUNG
Cortina d’Ampezzo Longarone Belluno
Pieve di Cadore
Lozzo di Cadore Auronzo di Cadore Forni di Sopra
Forni di Sotto
Barcis Maniago
Casso Erto Cimolais
Tolmezzo
3
Udine
Albergo Diffuso
Ospitalità Diffusa
Cibiana di Cadore
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von andere Akteure
PRIVATEIGENTÜMER VON WOHNUNGEN, HOTELIERS, KULTURELLE VEREINE
ospiTaliTà diFFusa | cibiana di cadore
Das Projekt „Ospitalità Diffusa“ wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Tourismus und die Wirtschaft des Dorfes Cibiana di Cadore wiederzubeleben, das sowohl im Hauptort als auch in den kleineren Weilern durch eine starke Präsenz von Zweitwohnungen, geschlossenen oder verlassenen Gebäuden gekennzeichnet ist. Die Realisierung des Projekts gliederte sich wie folgt:
• Identifizierung des Gebäudes, das als Empfangs- und Zentralgebäude für die „Ospitalità Diffusa“ genutzt werden soll. Die Wahl fiel auf eine große Scheune aus Stein und Holz mit der Bezeichnung „Taulà dei Bos“ im Zentrum des Weilers Masariè. Die Einrichtung, die auch als Dolomiten-Kulturzentrum und Restaurant genutzt wird, wurde mit europäischen Mitteln (rund 2 Millionen Euro) renoviert und ist seit 2015 in Betrieb.
• Identifizierung der Einrichtungen, die für die Unterbringung genutzt werden sollen. Zu Beginn des Projekts wurden 5 Gebäude identifiziert, deren Eigentümer den Vorschlag sofort akzeptierten.
• Ausweitung des Projekts auf andere Ortschaften. Die Gemeindeverwaltung hat Informationstreffen mit privaten Eigentümern von Häusern in der Gemeinde Cibiana und mit kommunalen Tourismus- und Kulturveranstaltern organisiert, um für die Initiative zu werben und andere interessierte Parteien zu finden.
Derzeit beteiligen sich 12 Eigentümer von Wohnungen (insgesamt 14) mit einer Bettenkapazität von insgesamt etwa 50. Die Verwaltung des Beherbergungsbetriebs „Ospitalità Diffusa“ ist der ATS Ospitalità Cibiana Dolomiti anvertraut, die die Eigentümer der Objekte und drei Freischaffende des Dorfes umfasst.
NUTZUNG
Verteilte Beherbergung
66 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
OSPITALITÀ CIBIANA DOLOMITI
GEMEINDE CIBIANA DI CADORE
ATS
5
GEMEINDE CIBIANA DI CADORE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Albergo Diffuso
Ospitalità Diffusa Cibiana di Cadore
MEHR DAZU
PROJEKTERGEBNISSE
• 14 aktive Einrichtungen mit ca. 50 Betten.
• 2.000 Besucher pro Jahr (85 % ausländische Touristen, davon 50 % nicht aus Europa).
• Sanierung von wertvollen Gebäuden im historischen Stadtkern.
STÄRKEN
• Die Eigentümer können alle Aufgaben im Zusammenhang mit der Verwaltung des Touristen delegieren, vorausgesetzt, der Tourist wird „in ihrem Haus“ empfangen.
• Daneben werden im Dorf durch spezielle Dienstleistungen wie Ausflüge und den Verkauf typischer Produkte Arbeitsplätze geschaffen.
• Die Gemeinde restauriert und wertet architektonische Objekte auf, die sonst verlassen oder für einen Teil des Jahres geschlossen wären und belebt das Leben im Dorf durch die Verlangsamung des Entvölkerungsprozesses
KRITISCHE PUNKTE
• Beibehaltung des hohen Standards der Einrichtungen und Einbeziehung der Eigentümer in den Empfang.
• Gewährleistung der Verknüpfung mit anderen territorialen Ressourcen (Bauwesen, Karten, Informationsmaterial) und Schaffung von Erlebnispaketen.
• Flexibilität und Verfügbarkeit der Verwaltungsbeauftragten des „Taulà dei Bos“ in Bezug auf Checkin-Zeiten, Frühstück, Bürozeiten
Verteilte Beherbergung
Referenznormen.
In der Region Veneto wird die „Ospitalità Diffusa“ durch das Regionalgesetz Nr. 11 von 2013 „Entwicklung und Nachhaltigkeit des Tourismus im Veneto“ geregelt, das in den§§24 und 25 die quantitativen und qualitativen Anforderungen für die Anerkennung des „Albergo Diffuso“ festlegt. Das Klassifizierungsverfahren des „Albergo Diffuso“ ist in der Verordnung der Landesregierung DGR n. 1521/2014 geregelt.
67 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Diffusa
di Cadore
Masariè, 51
Cibiana di Cadore
Cortina d’Ampezzo San Vito di Cadore Borca di Cadore Vodo di Cadore Valle di Cadore Perarolo di Cadore Pieve di Cadore Calazo di Cadore Cibiana di Cadore Val di Zoldo
Ospitalità
Cibiana
Via
32040
info@tauladeibos.it
NUTZUNG
5
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Bergsteigerdorf
Who Val di Zoldo (BL), Zoppè di Cadore (BL), Cibiana di Cadore (BL)
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von andere Akteure
GEMEINDEN VAL DI ZOLDO, CIBIANA DI C., ZOPPÈ DI C., CAI VENETO - CRISTINA GAVAZ (INITIATOR)
GEMEINDE VAL DI ZOLDO
Teilgebiet 1, 3
CAI VAL DI ZOLDO, TOURISTIKER, LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE, BEHERBERGUNGSBETRIEBE UND HANDWERKER
ROLAND KAHLS, LOKALE UND REGIONALE ALPENVEREINE
PELMO, CRODA DA LAGO
PALE DI SAN MARTINO/ DOLOMITI BELLUNESI
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
BESCHREIBUNG NUTZUNG
PROJEKT BERGSTEIGERDORF
Das Projekt Bergsteigerdorf wurde 2008 vom Österreichischen Alpenverein konzipiert und mit Mitteln des Österreichischen Bundesministeriums für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Ministerium für ein lebenswertes Österreich -BMLFUW) sowie des Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (2007-2013 und 20142020) umgesetzt.
Es handelt sich um eine Initiative, die die Ziele der Alpenkonvention verfolgt und insbesondere die alpinen Berggebiete vor dem Massentourismus bewahren will, zugunsten eines ökologischen und nachhaltigen Tourismus, der die Landschaft, die Authentizität des Gebiets und die kulturelle Identität seiner Bewohner schützt.
Die Auszeichnung „Bergsteigerdorf“ wurde bisher an 27 Orte in den Alpen verliehen, davon 20 in Österreich, 3 in Deutschland, 3 in Italien (2 in Südtirol und 1 in Venetien) und 1 in Slowenien.
Mit dem Beitritt zu den Bergsteigerdörfern verpflichten sich die am Projekt beteiligten örtlichen Sektionen des Alpenvereins, in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und den Tourismusverbänden vor Ort unter der Schirmherrschaft des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention, aktiv und konkret eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Die Bergsteigerdörfer zeichnen sich durch ihre Alpenzugehörigkeit, kleine Ausmaße, Ruhe, eine energiesparende Lebensweise, harmonische Landschaften, eine Alpingeschichte und durch die Bewahrung volkstümlicher Traditionen aus.
Verteilte Beherbergung
68 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
2013-2018 Wann
Ohne Grenzen 5 Bergsteigerdorf
bergsTeigerdorF ohne grenzen
Die Realisierung des Bergsteigerdorfes im Val di Zoldo erfolgte im Rahmen des Pilotprojekts „Bergsteigerdörfer ohne Grenzen“.
Zielsetzungen
• Informationsmaterial zu den Bergsteigerdörfern und der Alpenkonvention.
• Informationen über den öffentlichen Nahverkehr.
• Informationsmaterial über Natur und lokale Kultur.
• Frühstück ab 5.00 Uhr morgens und Lunchpakete.
• Geeignete Räume zum Trocknen und Lagern von Wander- und/oder Bergsteigerausrüstungen.
• Technische Informationen über lokale Wanderungen und andere Informationen wie Wetterbedingungen, mögliche Risiken und Wegbeschaffenheit.
• Informationen über den möglichen Verleih von Bergsteiger- oder Wanderausrüstungen
Das Projekt „Bergsteigerdorf ohne Grenzen“ entstand aus der Notwendigkeit, das Know-how der österreichischen Dörfer an die Besonderheiten der Berge des Veneto anzupassen. Die Projektmaßnahmen zielten insbesondere auf die Bildung einer lokalen Arbeitsgruppe ab, die am Ende des Projekts über das nötige Know-how und die Kontakte verfügen sollte, um in einem Netzwerk mit den 26 Partner-Bergsteigerdörfern und ihren jeweiligen Alpenvereinen den Tourismus eigenständig und aktiv entwickeln zu können.
Etappen und Kriterien
Um die (2018 erlangte) Anerkennung als Bergsteigerdorf zu erhalten, mussten die antragstellenden Gemeinden und die angeschlossenen Beherbergungsbetriebe nachweisen, dass sie die erforderlichen Kriterien erfüllen (dies gilt für alle 27 bisher in den Alpen eingerichteten Dörfer):
• qualität des Tourismus. Vorhandensein von Schutzhütten (nur zu Fuß erreichbar), zugehörige Unterkünfte, angemessene Hotelkategorie;
• alpine Kompetenz. Wegepflege, kompetente Betreuung vor Ort, Ausrüstungsverleih, Wanderprogramme, Zusammenarbeit mit dem Italienischen Alpenverein (CAI);
• qualität des landschaftlichen Kontextes. Vorhandensein von Planungsinstrumenten im Einklang mit den Strategien des Bergsteigerdorfs, angemessene Beschilderung;
• qualität der Landschaft. Keine Lifte oberhalb einer bestimmten Höhe, keine neuen Skigebiete und keine anderen umweltbelastenden Infrastrukturen.
Verteilte Beherbergung
69 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE FINANZIERUNGSMITTEL Finanzierung Projektkosten Wesentliche Anforderungen an die Strukturen Interreg IV Projekt insgesamt 320.000 € 250.500 € von den Institutionen getragen NUTZUNG
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB
Ohne Grenzen
KRITISCHE PUNKTE
• Schwierigkeiten, den Projektmaßnahmen Kontinuität zu verleihen, auch um das Interesse und die Motivation der an der Initiative beteiligten Parteien aufrechtzuerhalten.
MEHR DAZU
• Schwierigkeiten, die Beziehung zum Netzwerk der anderen 26 Bergsteigerdörfer aufrechtzuerhalten, einschließlich des Austauschs von Know-how.
• Geringe Beteiligung an der Projektrealisierung und -umsetzung.
Verteilte Beherbergung
Villaggio degli Alpinisti Senza Frontiere
Comune di Val di Zoldo
CAI Veneto
CAI Val di Zoldo
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
70 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Cortina d’Ampezzo San Vito di Cadore Borca di Cadore Vodo di Cadore Valle di Cadore Perarolo di Cadore Pieve di Cadore Calazo di Cadore Cibiana di Cadore Longarone Forno di Zoldo Zoppè di Cadore
NUTZUNG
5 Bergsteigerdorf
SCHUTZGEBIETE REALISIERT
DER GRENZEN DER
WURDEN
Torrani-Schutzhütte Wo BESCHREIBUNG BAUWESEN
Wann
BETEILIGTE AKTEURE
Monte Civetta - Gemeinde Val di Zoldo 2016 - noch laufend Die Torrani-Schutzhütte ist eine kleine Schutzhütte im Besitz des Italienischen Alpenvereins (CAI) -Sektion Conegliano, die in den 1970er Jahren als Erweiterung eines kleinen Kerns aus dem Jahr 1936 errichtet wurde. Sie befindet sich auf einer Höhe von 2.984 m über dem Meeresspiegel unterhalb des Gipfelhangs des Monte Civetta.
finanziert von umgesetzt von
verwaltet/ betreut von
technische Beratung
ARCH. FRANCESCA BOGO (PROJEKTLEITERIN) ARCH. ALESSANDRO SACCHET
Teilgebiet 3
PALE DI SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
Architektur im Hochgebirge
Zielsetzungen
Das Renovierungsprojekt beruht auf der Notwendigkeit, auf die festgestellten kritischen Aspekte zu reagieren:
• Unterschiedliche Nutzung der Räumlichkeiten zwischen Betreiber/Personal und Nutzern
• Vorhandensein von starkem Wärmeverlust
• Fehlen von technologischen und anlagentechnischen Anforderungen gemäß den geltenden Vorschriften.
Phasen
Das Projekt ist in zwei Phasen unterteilt:
• Phase 1. Renovierung des bestehenden Gebäudes;
• Phase 2. Funktionelle Umgestaltung des Gebäudes durch: Vergrößerung der Außenmaße, Beseitigung der Nutzungsunterschiede, Erhöhung des Hygieneniveaus, der gesundheitlichen Bedingungen und des Komforts der gesamten Struktur. Projektentscheidungen
Das Renovierungsprojekt folgt der ursprünglichen Form in einer neu interpretierten Form: eine einzige Flanke und eine dem Berg zugewandte Seite sind die beiden Hauptpunkte der Entwicklung des Projekts. Die Erhaltung der bestehenden Mauern ist auch ein Zeichen des Erinnerns und des Respekts gegenüber der Bedeutung der Schutzhütte als historisches Zeugnis und dem Engagement des CAI von Conegliano, der 1936 den ersten Gebäudekern errichteteti.
71 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
CONEGLIANO
CONEGLIANO
CAI - SEKTION
CAI - SEKTION CONEGLIANO
CAI - SEKTION
7
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Torrani-Schutzhütte Renovierung BAUWESEN
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
STÄRKEN
Das Projekt legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Umwelt, wobei der gesamte Prozess (Planung, Durchführung, Verwaltung) berücksichtigt wird und möglichst geringe Auswirkungen angestrebt werden:
• minimale Entfernung von Gesteinsmaterial
• Einsatz von Technologien mit reduziertem Wasserverbrauch
MEHR DAZU
• Verwendung von seriellen und vorgefertigten Elementen, um so viel wie möglich im Tal zu realisieren und mit begrenzter Zeit in der Höhe zu arbeiten
• Verwendung von Materialien in Trockenbauweise, insbesondere Aluminium für Fundamente und Holz für die Konstruktionselemente
• Energieautarkie des Gebäudes (Fotovoltaikanlagen auf dem Dach)
• Senkung des Energieverbrauchs durch die Schaffung großer Fensterflächen und ein elektrisches System mit LED-Quellen
Architektur im Hochgebirge
CAI Sezione di Conegliano
Via G. Rossini, 2/B
31015 Conegliano TV
Tel. 0438 24041
posta@caiconegliano.it
www.caiconegliano.it
• keine Veränderung der natürlichen Silhouette im Sinne einer morphologischen Veränderung. Die Schutzhütte hat kaum Auswirkungen auf die großflächige und nähere Umgebung
KRITISCHE PUNKTE
• Erlangung aller erforderlichen Genehmigungen (erhalten).
• Erschließung von Finanzierungsquellen (laufend).
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
Fotoinserimento - stato di fatto (scala intermedia)
Fotoinserimento - stato di progetto (scala intermedia)
72 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Arch. F. Bogo - Logo progetto
7
Architektur im Hochgebirge
73 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Renovierung BAUWESEN Torrani-Schutzhütte
7 KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
IST-BESTAND PROJEKT
Wann
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von
CAI - SEKTION TREVISO
umgesetzt von
CAI - SEKTION TREVISO
verwaltet/ betreut von
technische Beratung
CAI - SEKTION TREVISO
Das Pradidali-Biwak ist im Besitz der Sektion Treviso des Italienischen Alpenvereins (CAI) und liegt auf einer Höhe von 2.278 Metern unterhalb des Turms von Pradidali und des Sass Maor in unmittelbarer Nähe der gleichnamigen Schutzhütte. Für diejenigen, die von den Südhängen kommen und vom Pradidali-Tal aus aufsteigen, ist die PradidaliSchutzhütte das Tor zu den Pale di San Martino. Das Projekt für das neue Biwak gehört zu den vier Preisträgern des Architekturpreises „Costruire il Trentino 2013-2016“, mit dem Maßnahmen honoriert werden, die sich durch eine kohärente und bewusste Suche nach einer zeitgenössischen Sprache und durch ihre Aufmerksamkeit für den Ort auszeichnen.
Phasen und Zielsetzungen
Architektur im Hochgebirge
Teilgebiet 3
PALE DI SAN
MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI
STUDIO MIMEUS ARCHITETTO GIACOMO LONGO, INGEGNERI LUCIA PRADEL UND ANDREA SIMON
Der Umbau des Biwaks ist eine Maßnahme, die die 2005 vom CAI Treviso begonnenen Renovierungsarbeiten an der Pradidali-Schutzhütte abschließt.
Ziel ist es, die Schutzhütte mit modernem Komfort und fortschrittlichen Energielösungen auszustatten und gleichzeitig die für die Berge typische Ästhetik und Atmosphäre in der Struktur zu bewahren. Die Maßnahmen umfassten:
• Realisierung von Serviceräumen
• Bodeneinlagerung von vier Behältern als Wasserreserve und eines Versorgungssystems für die Hütte
• Wiederaufbau der Seilbahnstationen
• Änderungen am Eingang der Schutzhütte.
Die letzte geplante Maßnahme war die Aufwertung des Winterbiwaks, beginnend mit der Restaurierung des alten Lagerhauses.
74 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
di San Martino 2016 - 2018 Wo
Pradidali-Biwak Pale
BESCHREIBUNG BAUWESEN
8
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Pradidali-Biwak
Gewinner des Preises
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
STÄRKEN
MEHR DAZU
Der Architekturpreis „Costruire il Trentino“ wurde 1997 ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die besten in der Region errichteten Gebäude zu lenken und den Dialog zwischen Fachleuten, Institutionen und Bürgern zu fördern. Die Ausgabe 2013-2016 ist die sechste, und das Pradidali-Biwak gehört zu den vier Gewinnern des Preises (https://www.caitreviso.it/2018/02/bivacco-delrifugio-padidali-vince-premio-costruire-trentino/).
CAI Sezione di Treviso
Via Marchesan 11/A | 31100 Treviso
Telefono 0422 540855
sezione@caitreviso.it www.caitreviso.it |
MIMEUS - ARCHITETTURA
piazza Luigi Negrelli 5
Primiero San Martino di Castrozza | Trento info@mimeus.it www.mimeus.it
Im Folgenden sind die Begründungen der Jury angeführt, die den Preis verliehen hat. ≪Das Gebäude interpretiert die bereits bestehende Ruine als Fundament, auf dem die neue Konstruktion aufbaut, die in der Lage ist, der Ikonographie der Schutzhütte eine neue Gestalt zu verleihen, ohne sie nachzuahmen und dabei dennoch einen Dialog der Kontinuität aufrechtzuerhalten. Die rauen Witterungsbedingungen des Standorts und die Schroffheit der umgebenden Landschaft bestimmen den Eingriff. Der äußere Ausdruck des kleinen Gebäudes nimmt die traditionellen Steildächer auf, zeigt aber seinen „Bekleidungs“-Charakter am Eingang und in den Querfassaden, die fast vollständig perforiert sind. Das graue Blech und das äußere Holz, das mit der Zeit ebenfalls grau werden wird, fügen sich gut in die umliegende versteinerte Landschaft ein. Im Inneren sind die Schlafplätze in extrem einfacher Form, aber mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Daneben bietet die lichtdurchflutete Atmosphäre, die durch die Verschmelzung der räumlichen Anordnung und der materiellen Umsetzung entsteht, eine neue Interpretation des Themas Schutzhütte, indem sie ihn als einen Ort des Lichts und der Leichtigkeit präsentiert. Die Fähigkeit des Projekts, ein traditionelles Repertoire mit lebendiger Frische zu interpretieren, sollte gewürdigt werden und macht auf die Notwendigkeit aufmerksam, weiterhin mit Würdigung, aber auch mit Innovation, in die Infrastrukturen der Bergregion zu investieren≫.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
WISSEN FÄHIGKEITEN
Architektur im Hochgebirge
75 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Finanzierung Projektkosten Autonome Provinz Trient, Fixer Schutzhüttenfonds des CAI, CAI – Sektion Treviso € 50.000
„Costruire il Trentino 2013-2016“
FINANZIERUNGSMITTEL BAUWESEN
CAI Sezione di Treviso
8
76 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE Pradidali-Biwak BAUWESEN 8 Gewinner des Preises
il Trentino 2013-2016“ KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN Architektur im Hochgebirge
„Costruire
Schule
dem Bauernhof
BESCHREIBUNG BILDUNG
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
AUTONOME PROVINZ BOZEN –SÜDTIROL, UNIVERSITÀ DELLE
ALPI DOLOMITICHE (UPAD)
AUTONOME PROVINZ BOZEN –SÜDTIROL, UNIVERSITÀ DELLE
ALPI DOLOMITICHE (UPAD); SÜDTIROLER BÄUERINNENORGANISATION
Die Aktivität „Schule auf dem Bauernhof“ ist Teil eines umfassenderen Projekts mit dem Titel „Die Berglandwirtschaft: eine Welt zum Kennenlernen und Schützen“, das 2007 als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der UPAD (Università delle Alpi Dolomitiche) und dem Landwirtschaftsassessorat der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol ins Leben gerufen wurde. Die Initiative in italienischer Sprache richtet sich an Grundschüler. Das Projekt wird zu 70 % von der Provinz finanziert. Die Aktivitäten werden von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation geleitet. Um Lehraktivitäten ausüben zu können müssen in der Provinz Bozen die Lehrbauernhöfe eine spezielle Zertifizierung erhalten, die Folgendes gewährleistet:
• Besitz einer spezifischen Ausbildung
Lehrbauernhöfe
Teilgebiet 5-6-7-8
SCHULEN, TOURISTEN, BESUCHER
• die Anwendung von Lehrmethoden, die dem Alter und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst sind
• geeignete Orte für den Unterricht und die Pause, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Zielsetzungen
Ziel des Projekts ist es, Kindern bis zu 10 Jahren die Möglichkeit zu geben, einen Lehrbauernhof zu besuchen, aktiv an den Tätigkeiten auf dem Bauernhof teilzunehmen und das Leben der Landwirte zu beobachten. Die Zielsetzungen sind:
• die Wertschätzung für Lebensmittel und Tiere erhöhen
• die Landwirtschaft mit allen Sinnen kennenlernen
• Werte wie Respekt, Verantwortung, Ausdauer und Geduld entdecken
• die Fähigkeiten des Lebens im Stall weitergeben.
77 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE KATALOG
DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
2007 - noch laufend Wo Wann
auf
Autonome Provinz Bozen - Südtirol
10
Schule auf dem Bauernhof
Lehrbauernhöfe der Autonomen Provinz
Bozen-Südtirol
SÜDTIROLER BÄUERINNENORGANISATION
Die 1981 gegründete Organisation befasst sich vor allem mit frauenpolitischen, sozialen und landwirtschaftlichen Themen: bäuerliche Familie, Bildung, Agrarpolitik, nachhaltige Landwirtschaft, Tradition und Kultur und vor allem die Aufwertung der Rolle der Bäuerinnen im öffentlichen Leben. Mit 16.000 Mitgliederinnen ist die in 153 Ortsgruppen gegliederte Organisation die größte Frauenorganisation Südtirols (www.baeuerinnen.it).
Phasen
Um am Projekt „Schule auf dem Bauernhof“ teilzunehmen, müssen die Schulen bis Oktober eine Reservierung vornehmen, damit der Besuch im darauffolgenden Jahr durchgeführt werden kann. Das Projekt findet in 2 Phasen statt:
• die praktische Phase, in der die Schüler die Möglichkeit haben, etwa 3 bis 4 Stunden in einer „Bauernhof-Schule“ zu verbringen, wo sie je nach der zertifizierten Befähigung lernen, wie man Brot backt, Kartoffeln erntet oder Butter herstellt;
• das Projekt entwickelt sich dann im Laufe des Schuljahres weiter, indem es die Themen vertieft, die während der ersten Erfahrung auf dem Bauernhof behandelt wurden.
Lehrbauernhöfe
schule auF dem bauernhoF
Stiftung UPAD | Monica Turatti
Florenzstraße 51, 39100 Bozen
Tel. 0471 505 324
info@upad.it - www.upad.it
FINANZIERUNGSMITTEL
Finanzierung
Autonome Provinz Bozen –Südtirol
Weitere Bildungsaktivitäten der Südtiroler Bäuerinnen
Im Jahr 2007 gründete die Südtiroler Bäuerinnenorganisation die Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen - wachsen – leben“. Die Genossenschaft arbeitet auf unabhängige Weise. Im Rahmen der Didaktik bietet sie einer naturnahen pädagogischen Methode folgend Kinderbetreuung auf dem Bauernhof an.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE
Projektkosten
Information nicht verfügbar
WISSEN FÄHIGKEITEN
78 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN BILDUNG
10
Konsortium „Valli e Dolomiti Friulane”
BESCHREIBUNG
Täler und Berge in Pordenone
seit 2017 Wann
Wo BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
KONSORTIUM „VALLI E DOLOMITI FRIULANE“
KONSORTIUM „VALLI E DOLOMITI FRIULANE“
Konsortium „Valli e Dolomiti Friulane“
Das Konsortium „Valli e Dolomiti Friulane“ wurde im Februar 2017 gegründet, um dem starken Wunsch vieler Kleinerzeuger in den Tälern und Bergen von Pordenone nachzukommen, die Produktionsres sourcen des Gebiets nach einer gemeinsamen und sektorübergreifenden Perspektive neu zu organisie ren.
Das Konsortium beabsichtigt, die Schaffung neuer wirtschaftlicher und sozialer Werte für die in dem Gebiet tätigen Unternehmen der Land-, Forst- und Weidewirtschaft durch Kooperation und Netzwer ksysteme anzuregen, die nicht nur die in dem Gebiet existierenden Produktionsstätten, sondern auch die lokalen Behörden und die Bewohner einbeziehen, in dem persönliche Fähigkeiten, Ressourcen und Wis sen eingebracht werden.
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG Vernetzung der Bauernhöfe
Teilgebiet 4
6 GEMEINDEN, UTI DER TÄLER UND BERGE DER DOLOMITI FRIULANE (JETZT COMUNITÀ DI MONTAGNA); BEZIRK 6.4, BERATUNGSUND AUSBILDUNGSEINRICHTUNG CEFAP
Bis heute gehören dem Konsortium 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe an, die sich vom Val Cellina bis zum Val d’Arzino erstrecken. Es wird auf der Basis einer speziellen Vereinbarung von sechs Gemeindeverwaltungen (Andreis, Erto und Casso, Frisanco, Tramonti di Sotto, Tramonti di Sopra, Vito d’Asio) unterstützt, die darauf abzielt, Maßnahmen zur touristischen, ökologischen, produktiven und so zialen Aufwertung des Gebiets zu entwickeln.
In Zusammenarbeit mit dem Bezirk 6.4 und dem Ge sundheitswesen werden Maßnahmen zur Sozialund Arbeitsintegration sowie zur Unterstützung der Entwicklung einer neuen Gemeindewohlfahrt umge setzt. Durch die Zusammenarbeit mit der Beratungsund Ausbildungseinrichtung CEFAP qualifiziert sich das Konsortium auch als Zentrum für technische Un terstützung
79 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
DOLOMITI FRIULANE E D’OLTRE PIAVE
LAND-, FORST- UND WEIDEWIRTSCHAFTSBETRIEBE
LAND-, FORST- UND WEIDEWIRTSCHAFTSBETRIEBE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Konsortium „Valli e Dolomiti Friulane”
PROJEKTE
Patenschaft für eine Miniherde
Die Ethik-Charta
• Sie ergibt sich aus der Notwendigkeit, die wenigen produktiven Ressourcen der Berg- und Vorgebirgsregionen im Rahmen einer Vision mit mehreren Akteuren neu zu organisieren.
• Sie stellt eine andere Sichtweise der Beziehung zwischen Unternehmen und Territorium dar.
• Sie erkennt das Territorium als lebendiges Subjekt an, das mit einer sozialen und ökologischen Identität und einem arteigenen Wissen ausgestattet ist.
• Integrative Wege und sozialer Zusammenhalt sind die Voraussetzungen für die Entwicklung der wirtschaftlichen Maßnahmen.
• Sie repräsentiert die Überzeugung, dass lokale Produkte neben ihrer Besonderheit auch das Beziehungsverhältnis, das Wissen, die Schönheit der Orte und die Qualität der Menschen, die sie herstellen, vermitteln.
• Arbeite mit der Natur, nicht gegen sie.
• Sie basiert auf dem Willen und der Beziehungsfähigkeit ihrer Mitglieder und schöpft daraus ihre unternehmerische und geschäftliche Stärke.
• Sie entwickelt eine sektorübergreifende, auf die Integration der Produktionsketten ausgerichtete Vision.
• Sie sieht die soziale und sozialmedizinische Dimension als zwei wichtige Hebel für die wirtschaftliche Entwicklung
• Sie erkennt an, wie wichtig die Integration des Sozial- und Gesundheitswesens für die Schaffung neuer örtlicher personen-/ umgebungsnaher Dienste ist.
• Sie zielt darauf ab, die Beziehung zwischen Stadt/Gebirge und Erzeuger/Verbraucher neu zu überdenken.
• Sie repräsentiert die Überzeugung, dass auf Beziehungsverhältnissen basierende Wirtschaftsformen nicht nur gute Wirtschaft, sondern auch gutes Leben hervorbringen
Mit den Mitteln verschiedener Förderer konnten 180 Schafe gekauft werden, die nun in dem renovierten Stall in Sot Maleon bei Tramonti di Sopra leben. Die verschiedenen Kapitalgeber haben für mindestens drei Jahre eine Herde von 10 Schafen adoptiert, die unter anderem für die Landschaftspflege durch ökologisches Mähen eingesetzt werden sollen.
Die Wollproduktionskette
Die Wollproduktionskette ist darauf ausgelegt, in einer Optik der Kreislaufwirtschaft die Wolle nicht ausgewählter Schafrassen für die Garnproduktion wiederzuverwenden, die heute für die landwirtschaftlichen Betriebe einen Kostenaufwand darstellt. Das Konsortium hat mit der handwerklichen Herstellung von Kunstgegenständen aus Filz begonnen, wobei die Wolle aus der Herde des Konsortiums verwendet wird. Hergestellt werden: Tisch- und Wandteppichen, feuerfesten Handschuhen für den Ofen, Körben, Taschen, Ablageschalen.
Soziale Landwirtschaft
Die landwirtschaftliche Tätigkeit des Konsortiums verbindet traditionelle Landwirtschaft mit einer Reihe von Aktivitäten, die darauf abzielen, Dienstleistungen für die Gemeinschaft und die Umwelt zu erbringen. Zwei besondere Initiativen sind die Wanderherde und das System der sozialen Ställe. Soziale Ställe (3) sind ein System von Ställen, die über das gesamte Gebiet verteilt sind, um die Aktivitäten der landwirtschaftlichen Betriebe zu unterstützen. Die Wanderherde wird von Menschen geführt, die an Sozial- und Arbeitsintegrationsprogrammen teilnehmen. Die Unternehmen des Konsortiums unterstützen die Initiative, indem sie Personal in ihre Betriebe aufnehmen und ihr Wissen mit diesem teilen.
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG Vernetzung der Bauernhöfe
80 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Konsortium „Valli e Dolomiti Friulane”
INTERVENTIONSBEREICHE
• Soziale Entwicklung auf der Grundlage der Landwirtschaft
• Aufwertung der bereits im Territorium vorhandenen Strukturen und Infrastrukturen
• Wiederherstellung der Almwirtschaft
• Landschaftspflege
• Ausbildung und Erlebnistourismus
VERWALTUNG UND INSTANDHALTUNG Vernetzung der Bauernhöfe
MEHR DAZU
Die Gründung des Konsortiums wurde von der Region Friuli Venezia Giulia unterstützt, die die Initiative als Innovationsprojekt anerkannte und im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum (PSR) 2014-2020 rund 40.000 € als Beitrag gewährte. Dieser Beitrag diente in erster Linie zur Deckung der Gründungskosten und zum Anstoß der Projekte einschließlich der Einrichtung der Website als wesentliches Instrument, um das Konsortium auch außerhalb seines direkten Aktionsgebiets bekannt zu machen
PROJEKTERGEBNISSE
• Beteiligung von 25 Unternehmen der Land-, Forst- und Weidewirtschaft
• etwa 270 Tiere (Fleisch- und Milchschafe für die Herstellung von lokalen Produkten)
• Bewirtschaftung einer für die Weidewirtschaft vorgesehenen Gesamtfläche von 51 ha
• Wiederinbetriebnahme von 2 Almhütten (Fara Alm und Rest Alm)
• Verwaltung einer Käserei, eines Sozialstalls, eines Winterunterstands für eine Fleischherde
• Realisierung von 7 Projekten
via Pradileva, 2 | 33090 Tramonti di Sotto (PN)
info@consorziovallidolomitifriulane.it www.consorziovallidolomitifriulane.it www.facebook.com/consorziovallidolomitifriulane/
FINANZIERUNGSMITTEL
STÄRKEN
• Anwendung einer agrarökologischen Perspektive, in der es nicht mehr möglich ist, die produktive und die ökologische Dimension zu trennen.
• Das vernetzte Arbeiten vieler gemeinsamer Produktionsketten, wobei das Gleichgewicht und die Komplementarität zwischen den verschiedenen Produktionsketten von den Merkmalen eines jeden Tals bestimmt wird.
Finanzierung
Projektkosten PSR 2014-2020 € 40.000
• Die produktive landwirtschaftliche Funktion steht nicht mehr im Vordergrund, sondern wird durch die für das agroökologische System erforderliche Dienstleistungsdimension ergänzt.
• Die soziale Dimension ist das eigentliche Bindeglied zwischen den Produktionsketten
81 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Patenschaft für eine Kuh #amicamucca
BESCHREIBUNG
Wann
Projektstart 2017noch laufend
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
MOLKEREI „CAMPOLESSI DI GEMONA“
MOLKEREI „CAMPOLESSI DI GEMONA“
MOLKEREI
Die Initiative “Patenschaft für eine Kuh” wurde vom Naturkundliches Museum „Ecomuseo delle Acque del gemonese“ als eine Form des Crowdfunding gefördert, um den Wert und die Bedeutung der Molkerei Campolessi di Gemona - eine der letzten verbliebenen Molkereien in der Region Friuli Venezia Giulia (von den mehr als 650, die in den 1970er Jahren in Betrieb waren, gibt es noch 6) - ins Bewusstsein zu rücken und auf die Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, mit denen kleine Unternehmen täglich konfrontiert sind.
Im Gegensatz zu den Sozialmolkereien wird die Milch nicht von der Molkerei gekauft, sondern die Molkerei übernimmt die Verarbeitung im Auftrag der Mitglieder. Die Woche wird so organisiert, dass die Verarbeitungstage den einzelnen Mitgliedern entsprechend der gelieferten Milchmenge zugeteilt werden. Die getrockneten Käselaibe können direkt in der Käserei verkauft oder vom Mitglied abgeholt werden, das sie in seinem eigenen Keller reifen lässt und selbst vermarktet.
Teilgebiet 4
DOLOMITI FRIULANE E D’OLTRE PIAVE
Die Genossenschaftsmolkerei Campolessi, die auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurückblicken kann, zählt 15 Mitglieder aus Gemona und den Nachbargemeinden. Die täglich angelieferte und verarbeitete Milchmenge beträgt etwa 20 Doppelzentner. Die Herden der beitragszahlenden Mitglieder sind unterschiedlich groß: Zwei Mitglieder haben eine große Anzahl von Tieren (zwischen 40 und 60 Stück), aber die meisten sind Kleinerzeuger mit nur wenigen Tieren. Die Molkerei Campolessi ist dank ihrer Käseproduktion seit 2013 Mitglied des Slow Food Förderkreises, und zwar nicht nur, weil sie ihre
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse
82
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
GEMONESE“
-
NATURKUNDLICHES MUSEUM „ECOMUSEO DELLE ACQUE DEL
MITGLIEDER DER
Region Friuli Venezia Giulia, Gebiet Gemona
Wo
Patenschaft für eine Kuh
#amicamucca
Produktion auf sehr strenge Regeln für das Wohlergehen und die Fütterung der Kühe (es wird nur Gras oder Heu verwendet, Silage und gebündeltes Futter sind verboten) und die Verarbeitung (Verwendung von Rohmilch, selbst hergestellter Milchhefe und natürlichem Lab) stützt, sondern auch, weil sie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern vorsieht, wobei die Produktion vollständig in der Region erfolgt.
MEHR DAZU
Das Genossenschaftsmodell folgte dem alten Brauch, die Milch mehrerer Familien zusammenzufassen und gemeinsam zu käsen, wobei in jedem Dorf nach dem gleichen Herstellungsprinzip vorgegangen wurde. In den historischen Archiven von Gemona findet sich eine auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurückgehende Vereinbarung zwischen einigen Familien von Osoppo, die Milch abwechselnd mit ihren eigenen Werkzeugen zu verarbeiten (fonte: www.fondazioneslowfood.com).
via San Marco, 7 | Campolessi | 33013 Gemona latteriadicampolessi@gmail.com www.latteriacampolessi.it tel. +39 346.6160728 (latteria) tel. +39 331.1694015 (gruppo di acquisto)
Die Initiative Patenschaft für eine Kuh ist ein Crowdfunding-Programm, bei dem mit einem Mindestbetrag von 50 Euro zum Unterhalt einer Kuh beigetragen werden kann, die in den teilnehmenden Familienbetrieben ein Jahr lang gezüchtet wird. Als Gegenleistung erhält der Sponsor eine Auswahl an Produkten: frische und gereifte Käsesorten, Ricotta, Butter, „Stridule“ (frisch gekochte Käsereste) und „Frico friable“ (ein traditionelles friaulisches Rezept). Es besteht auch die Möglichkeit, sich der Einkaufsgemeinschaft der Molkerei anzuschließen
PROJEKTERGEBNISSE
Mehr als 200 Personen interessierten sich für die Initiative und besuchten den Stall und das „adoptierte“ Tier, was zu einer deutlichen Steigerung des Absatzes und des Bekanntheitsgrades der Produkte der Molkerei führte.
PRAXISBEISPIEL FÜR:
WIEDERHOLBARKEIT PROZESSE WISSEN
83 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Credits - Latteria Turnaria di Campolessi
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse
FÄHIGKEITEN
Az. Cargnelutti | Gemona Az. Cragnolini | Gemona Az. Colomba | Montenars Az. De Cecco | Trasaghis
Az. Tuti
Az. Lepore | Gemona Az. Miani | Buja Az. Milisso | Tarcento Az. Perini | Tarcento
| Gemona Az. Vattolo | Gemona Az. Zamolo | Venzone
Az.
Tobotta | Buja
Az. Calligaro | Buja
BETEILIGTE MITGLIEDER molkeri “campolessi di Gemona” franco nelli angela ennio sergio giovanni luca mirella aprio richetto sandrin luigi marilena&renzo simona antonio 84 Patenschaft für eine Kuh #amicamucca Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Az. La Tradizione | Venzone Az. Rossi | Gemona
Patenschaft für einen Stall
Nahrung für die Zukunft
Autonome Provinz Trient, Gebiet Primiero und Vanoi
Wann
2015-2017
BETEILIGTE AKTEURE
finanziert von umgesetzt von verwaltet/ betreut von Nutznießer andere Akteure
SOZIALGENOSSENSCHAFLTICHE KÄSEREI VON PRIMIERO
SOZIALGENOSSENSCHAFLTICHE KÄSEREI VON PRIMIERO, DR. CHIARA MASSACESI
SOZIALGENOSSENSCHAFLTICHE KÄSEREI VON PRIMIERO
ZÜCHTER, GASTRONOMEN, HOTELIERS
STRASSE “FORMAGGI DELLE DOLOMITI”, SCHULE „ISTITUTO COMPRENSIVO DEL PRIMIERO “, TOURISMUSVEREINE, NATURPARK PANEVEGGIO PALE DI SAN MARTINO
Teilgebiet 3
KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
BESCHREIBUNG LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
NAHRUNG FÜR DIE ZUKUNFT
Die Initiative „Patenschaft für einen Stall“ ist Teil eines umfassenderen Projekts mit dem Titel „Nahrung für die Zukunft“, das von der Sozialgenossenschaftliche Käserei von Primiero als Weiterführung der von Dr. Chiara Massacesi durchgeführten Doktorarbeit über die Beziehung zwischen Viehzucht und Tourismus gefördert wird. Hauptziel des Projekts ist es, konkrete Formen der Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Hoteliers und lokalen Gastronomen zu initiieren und den Grundstein für kontinuierliche Aktionen zu legen, die auf die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus ausgerichtet sind. Insgesamt umfasst Nahrung für die Zukunft vier thematische Bereiche in Bezug auf die Art der beteiligten Akteure:
• Landwirte - Käserei - Touristische Unterkünfte. In diesem Themenbereich wird die Aktion Patenschaft für einen Stall gefördert, eine Art Partnerschaft zwischen Hotel und Stall;
• Käserei - Restaurants. In diesem Fall zielen die Aktionen darauf ab, die von der Käserei hergestellten Käsesorten aufzuwerten, indem die Produkte mit spezifischen, von Gastronomen vorgeschlagenen Rezepten verbunden werden;
• Landwirte - Lokale Gemeinschaft. Die Aktion hat die Schaffung eines nachhaltigeren und gebietsfreundlicheren Landwirtschaftsmodells zum Ziel;
• Käserei - Schule „Istituto Comprensivo del Primiero“ für die Beteiligung von Studenten an Feldforschungsaktionen und die Weitergabe der erhaltenen Resultate.
Tourismus & Landwirtschaft
9 85
SAN MARTINO/DOLOMITI BELLUNESI Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
PALE DI
Wo
Patenschaft für einen Stall
Nahrung für die Zukunft
PATENSCHAFT FÜR EINEN STALL
Es handelt sich um eine Art Partnerschaft zwischen Hotel und Stall, wobei jeder teilnehmende Hotelier einen Referenzstall haben kann, den seine Gäste im Rahmen eines „Bauernhofbesuchs“ besuchen können, und jeder Stall ein Referenzhotel haben kann, in dem die Gäste seine Milchprodukte probieren können.
MEHR DAZU
Dank dieser Vereinbarung wird den Gästen in Primiero die Möglichkeit geboten, die gesamte Milchkette zu erleben:
• Bei einem Besuch im Stall können die Gäste die Landwirte und die Herstellungsprozesse des Rohstoffs kennenlernen.
• Im Hotel ist es möglich, das fertige Produkt zu verkosten und dank eines Mitarbeiters der Käserei von Primiero mehr über den Verarbeitungsprozess zu erfahren.
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Via Roma, 179
38050 - Mezzano di Primiero tel. 0439.765616
www.caseificioprimiero.com
negozio@caseificioprimiero.com
Die Sozialgenossenschaftliche Käserei von Primiero besteht seit 1981 und ist das Ergebnis des 1973 erfolgten Zusammenschlusses der Genossenschaftsmolkereien. Sie hat etwa 60 Mitglieder, von denen etwa zwanzig nur im Sommer teilnehmen, der Zeit der Almwirtschaft in den Almhütten, die zum größten Teil im Gebiet des Naturparks Paneveggio Pale di San Martino liegen. Zusätzlich zu den Dienstleistungen, die sie ihren Mitgliedsbetrieben anbietet, bewirtschaftet die Käserei während der Sommermonate einige Almen direkt.
Die Phasen der Projektdurchführung sind im Einzelnen:
• Startphase mit der Identifizierung der Landwirte und Gastronome, die an einer Teilnahme an der Initiative interessiert sind;
• Sensibilisierungsphase mit Treffen zwischen Landwirten und Hoteliers/Gastronomen, um die Tätigkeiten des jeweils anderen kennen zu lernen Insbesondere stellten die Landwirte ihre Arbeitsplätze und Produktionsverfahren vor, die Hoteliers präsentierten ihre Tätigkeiten und die Verwendungsweise der Produkte „aus dem Stall“ auf den Tisch;
• Partnerschaftsphase mit der Ermittlung und gemeinsamen Bestimmung der Dienstleistungen, die den Gästen der teilnehmenden Einrichtungen angeboten werden sollen, sowie die Kombination aus Hotel und Stall seitens der am Prozess beteiligten Akteure.
86 Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE
Siror Fiera di Primiero Tonadico
Sagron Mis
Agordo
Cencenighe Agrodino
Falcade
Passo Rolle Paneveggio
San Martino di Castrozza
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Tourismus & Landwirtschaft
Patenschaft für einen Stall
Nahrung für die Zukunft
PROJEKTERGEBNISSE
Einbeziehung und Teilnahme der lokalen Wirtschaftsbeteiligten:
• 33 involvierte Landwirte, von denen 13 am Pilotprojekt „Patenschaft für einen Stall“ teilnehmen
• 19 involvierte Hoteliers, von denen 10 am Pilotprojekt „Patenschaft für einen Stall“ teilnehmen
• 13 involvierte Gastronome, von denen 11 am Pilotprojekt „Patenschaft für einen Stall“ teilnehmen.
Realizzazione di eventi formativi per albergatori e allevatori e di tavole rotonde divulgative.
STÄRKEN
• Förderung von untereinander koordinierten Maßnahmen, die die Wirksamkeit der einzelnen Initiativen erhöhen.
• Dialog und Zusammenarbeit zwischen der Welt der Landwirtschaft und der Welt des Hotel- und Gaststättengewerbes, die sich oft voneinander entfernt haben.
KRITISCHE PUNKTE
• Das kritischste Element ist die Bestimmung einer Verwaltungsstelle, die die Kontinuität der Initiative im Laufe der Zeit gewährleistet.
LANDSCHAFT UND BIOLOGISCHE VIELFALT
Tourismus & Landwirtschaft
87 NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE
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KATALOG DER BEWÄHRTEN PRAKTIKEN, DIE AUSSERHALB DER GRENZEN DER SCHUTZGEBIETE REALISIERT WURDEN
Stiftung Dolomiten UNESCO NETZWERK LANDSCHAFTLICHES ERBE UND SCHUTZGEBIETE