neuraxWiki · SOZIALRECHT 2022
8. EXISTENZSICHERNDE LEISTUNGEN Eine schwere oder chronische Erkrankung beeinflusst die komplette Lebensplanung des Betroffenen und wirkt sich auch stark auf seine finanzielle Situation aus. Zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes können Patienten daher verschiedene Unterstützungsleistungen erhalten.
8.1 Entgeltfortzahlung
Voraussetzungen für die Entgeltfortzahlung
Alle Erkrankungen können zu einer zeitweiligen Arbeits unfähigkeit führen. In diesem Fall sind Arbeitnehmer durch das Entgeltfortzahlungsgesetz abgesichert. Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall für eine Dauer von bis zu 6 Wochen (42 Tage), unabhängig davon, in welchem Zeitumfang er erwerbstätig ist. Nach Ablauf der 6 Wochen ist der Arbeitgeber von der Entgeltfortzahlungspflicht befreit und der erkrankte Arbeitnehmer erhält stattdessen Krankengeld von der Kran kenkasse.
• Es besteht ein Arbeitsverhältnis • Die Arbeitsunfähigkeit ist ohne das Verschulden des Arbeitnehmers eingetreten. Selbstverschuldete Arbeits unfähigkeit liegt nur dann vor, wenn ein vorwerfbares Verhalten vorliegt, z. B. Verletzungen bei einer selbst provozierten Schlägerei oder ein Unfall durch Trunkenheit am Steuer. Unachtsamkeit allein genügt nicht, um den Anspruch zu verlieren • Das Arbeitsverhältnis muss zuvor 4 Wochen ununter brochen bestanden haben, d. h. der Arbeitgeber hat in den ersten 4 Wochen nach Beschäftigungsbeginn keine Entgelt fortzahlung zu leisten
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