Digitale Technologien damals und heute
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pannt man den Bogen aus der Zeit des Artikels aus den Schaumburger Nachrichten von 1978 zur Jetztzeit, dann hat es in der Welt der Computer und des Digitalen am Neuen Gymnasium bzw. Wilhelm-Busch-Gymnasium gewaltige Entwicklungen gegeben. Längst besitzen die Schülerinnen und Schüler leitungsfähige Taschenrechner, die mit den damaligen nur noch wenig gemeinsam haben. So ist der graphikfähige, programmierbare Taschenrechner Standard, die Leistungskurse in der Oberstufe nutzen solche mit einem Computer-Algebra-System. Hiermit ist die Lösung von mathematischen Problemen möglich, die 1978 auf Schulniveau gar nicht oder nur mit enormem Rechenaufwand zu bewältigen waren. Mit der momentanen Einführung von Tablets und der entsprechenden Software wird der Zugang zur digitalen Welt noch vielfältiger. Das Wilhelm-Busch-Gymnasium hat es im Laufe der Jahre zu drei vollausgestatteten Computerräumen gebracht, die von allen Fächern, nicht nur der Informatik, intensiv genutzt werden. Es ist zu vermuten, dass die Bedeutung der separaten Computerräume mit der zunehmenden Verbreitung von Tablets abnehmen wird. Der Ausflug in die digitale Welt kann nun vom Klassenraum aus stattfinden. Ein ähnliches Schicksal hat das sog. Sprachlabor erfahren. Zur Gründungszeit des Neuen Gymnasiums etwas Hochmodernes, untergebracht im Obergeschoss des Westtraktes. Der Einsatz von CD-Abspielgeräten im Klassenraum sowie Veränderungen in Fachdidaktik und Methodik des Fremdsprachenunterrichts machten diesen Raum zunehmend uninteressanter, er wurde aufgrund der Größe ein beliebter Raum zum Schreiben von Klassen- und Kursarbeiten. Schließlich wurde das
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Wilhelm-Busch-Gymnasium
Sprachlabor zu einer Fremdsprachenbibliothek umgebaut. Ein Gang durch das Wilhelm-BuschGymnasium zeigt, dass in immer mehr Klassen- und Kursräumen digitale Tafeln die Kreidetafel ersetzen. Zusammen mit dem Tablet-Einsatz eröffnen sich ganz neue Unterrichtsmethoden. Dieser digi-
Nicht nur bei Schülerinnen und Schülern erzeugt das Fach Informatik großes Interesse, sondern auch bei Lehrkräften.
tale Fortschritt erfordert natürlich eine entsprechende Infrastruktur. Die Schule ist mittlerweile mit einem leistungsfähigen WLAN-Netzwerk ausgestattet, das aus der „Kellerzentrale“ heraus von Adam Klameth betreut wird. Adam, wie er von allen genannt wird, ist der unumstrittene Herrscher über das Digitale und vermag die Tücken der Technik mit versiertem Geschick zu beheben.
Die digitale Bildung hat und hatte an der Schule eine große Bedeutung. Schon in den 70er Jahren war das Fach Informatik Prüfungsfach im Abitur. Damals eine Besonderheit, da nur wenige Lehrkräfte die Fakultas für Informatik besaßen. Hier hatte das damalige Neue Gymnasium das Glück, mit Wolfgang Christensen einen erfahrenen Wegbereiter zu haben. Einige Kolleginnen und Kollegen nutzten die damals angebotenen Fortbildungen, um sich fit im Umgang den aufkommenden Desktop-Computern zu machen. So war es möglich, in der Sekundarstufe I Informatik-Arbeitsgemeinschaften anzubieten, in denen Interessierte Schülerinnen und Schüler Programmiersprachen lernen konnten. Im Jahr 1998 wurde Informatik als Fach im Wahlpflichtbereich eingeführt und damit der Umgang mit digitalen Medien für die Breite der Schülerschaft ermöglicht. Neben Programmierkenntnissen konnte hier der Umgang mit Office-Modulen erlernt werden. Nicht nur bei Schülerinnen und Schülern erzeugt das Fach Informatik großes Interesse, sondern auch bei Lehrkräften. In einem berufsbegleitenden Studium nahmen einige von ihnen die Mühe auf sich, die Fakultas für Informatik zu erwerben. So ist es möglich, dass heute Schülerinnen und Schüler Informatik als Schwerpunktfach belegen können. Der Fachbereich Informatik ist nicht nur mit der Zeit gegangen und bietet heute mit der Programmierung von Robotern und dem Umgang mit 3D-Druck einen anschaulichen Einstieg in das digitale Zeitalter, sondern geht dem allgemeinen Trend voraus, da Informatik schon immer einen festen Bestandteil im Kanon der Fächer am Wilhelm-Busch-Gymnasium darstellt. Hans-Ulrich Lampe