Sonderausgabe
Gewächshausgemüse
Dr. Hans-Christoph Behr, Obst- und Gemüseexperte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH:
„Die Absatzzahlen der Gewächshausware werden noch steigen, aber nicht die Importe verdrängen“ Seit über 30 Jahren ist Dr. Hans-Christoph Behr in der Obst- und Gemüsebranche als Experte und Berater tätig und ein langjähriger Mitarbeiter der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI). Mit uns sprach Behr unter anderem über die Folgen der aktuell steigenden Kosten für die Branche, über die Entwicklung der Gewächshausproduktion in Deutschland sowie über weitere Trends, die er beobachtet.
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ngesichts der Klimakrise und weite- Importrückgang, weil die Gewächsbei über 20%. Aber bei ganz normalem ren Wetter- als auch klimabedingten hausanteile noch relativ gering sind. Bei Salat oder Blumenkohl sehe ich keinen Umständen wächst auch in Deutschland Paprika liegt der Anteil der in Deutschland geschützten Anbau aufkommen. Dafür ist das Bedürfnis nach geschütztem Anbau. erzeugten Ware bei etwa 3-4%, wobei der es dann doch wieder zu einfach, diese ProNoch werde Behr zufolge primär Frucht- Wert auf höchstens 6-7% steigt. Das sind dukte aus der Bretagne oder aus Spanien gemüse im Gewächshaus angebaut. “Bei zwar dann enorme Wachstumsraten, aber zu beziehen.“ dem Fruchtgemüse handelt es sich haupt- im Gesamtvergleich noch wenig.“ sächlich um Gurken, Tomaten und Paprika. KONSEQUENZEN DER STEIGENDEN In diesem Bereich ist sicherlich noch viel Zwar würde der Gewächshaus- den Frei- KOSTEN Luft nach oben. Es besteht aber ein durch- landanteil im Gemüsebereich nicht über- Die steigenden Fracht-, Sprit-, Energie und aus großes Interesse seitens des Lebens- holen, jedoch zeichne sich bei einzelnen weitere Kosten spiegeln sich Behr zufolmitteleinzelhandels, regionale Gewächs- Kulturen wie etwa Beerenobst bereits ein ge noch nicht im Obst- und Gemüsesekhausware zu beziehen, weil es nur geringe höherer Trend hin zum Gewächshausan- tor wider. „Wenn wir uns etwa das erste Mengen hiervon gibt.” bau ab. „Gerade bei Produkten wie Him- Quartal 2022 anschauen und hierbei vor beeren oder Erdbeeren sehe ich durchaus allem die Verbraucherpreise in Betracht Hinsichtlich der Preise für Tomaten sei mehr Potenzial. Das liegt unter anderem ziehen, so zeigt sich, dass Obst nicht unbezudem noch ein höherer Preisunterschied daran, dass es schwierig ist, diese Produk- dingt teurer, sondern zum Teil sogar billizwischen der hiesigen Ware und dem te ohne Regenschutz zu ernten, vor allem ger geworden ist als im Vorjahr. Es stimmt, Angebot aus dem Ausland zu erkennen, während der Sommerregen. Wenn eine dass Kostensteigerungen durchaus zu weil für die Ware aus Deutschland aktuell Erd-, Him- oder Brombeere nass wird, gibt sehen sind, allerdings handelt es sich hiernoch mehr bezahlt werde. Bei Gurken und es Schwierigkeiten mit der Haltbarkeit. bei um langfristige Folgen, die sich auf die Paprika sei dies aber nicht der Fall. „Die Deshalb geht der Trend zum geschütz- aktuelle Saison noch nicht auswirken“, Absatzzahlen werden sicherlich noch stei- ten. Bei Himbeeren ist es sogar so, dass weiß Behr. gen, aber nicht so sehr, dass sie die Importe eine größere Menge bereits aus Tunneln verdrängen. Daher kam es auch zu keinem kommt. Bei Erdbeeren sind wir sogar
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• Anbau von diversen essbaren Blumen, Kräutern, chinesischem Gemüse, Gurken wie etwa weiße Gurken, gelbe Gurken, Pepquino, Olivengurken, aber auch Bohnen, wie etwa violette Spargelbohnen, gelbe Stangenbohnen, Berner Landfrauen, diverse Arten von Kürbissen, Patisson, Mangold (verschiedene Farben), Senfkohl, Markstammkohl, Wirsing Bloemendaalse gelbe und Blattgemüse • Anbau im Boden verbessert Geschmack, Qualität und Haltbarkeit • Planet Proof, nachhaltig • GlobalGAP-zertifiziert
AGF Primeur • Gewächshausgemüse • 2022
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